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Überlegungen zu verlässlichen Finanzierungskonzepten für Frauenhäuser C. Viktoria Nawrath, Frauenhauskoordinierung e.V. Hannover, 28.05.2009. Frauen- und sozialpolitisches Forum des Paritätischen Niedersachsen e.V. „Weniger Geld - weniger Personal - weniger Opfer?“. - PowerPoint PPT Presentation
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Frauen- und sozialpolitisches Forum des Paritätischen Niedersachsen e.V.
„Weniger Geld - weniger Personal - weniger Opfer?“
Überlegungen zu verlässlichen Finanzierungskonzepten für
Frauenhäuser
C. Viktoria Nawrath, Frauenhauskoordinierung e.V.Hannover, 28.05.2009
Viktoria Nawrath, Frauenhauskoordinierung e.V.: Überlegungen zu verlässlichen Finanzierungskonzepten für Frauenhäuser
2Hannover, 28.05.2009
Überlegungen zu verlässlichen Finanzierungsstrukturen für Frauenhäuser
1 Der Verein Frauenhauskoordinierung (FHK e.V.)
2 Schutz- und Hilfesystem für von Gewalt betroffene Frauen
3 Besondere Funktion der Frauenhäuser
4 Übersicht über die Finanzierung von Frauenhäusern
5 Rechtliche Grundlage für Schutz und Hilfe
6 Finanzierungsdiskussion auf Bundesebene
7 Vorschläge FHK e.V.
Viktoria Nawrath, Frauenhauskoordinierung e.V.: Überlegungen zu verlässlichen Finanzierungskonzepten für Frauenhäuser
3Hannover, 28.05.2009
1 Der Verein Frauenhauskoordinierung e.V. (FHK e.V.)
Ziele:• Abbau von Gewalt gegen Frauen• Verbesserung der Hilfen für betroffene Frauen und deren Kinder
Mitglieder:
Bundesverbände • Arbeiterwohlfahrt• Deutscher Caritasverband• Diakonisches Werk der EKD• Paritätischer Wohlfahrtsverband• Sozialdienst katholischer Frauen• Frauenhäuser in freier Trägerschaft(Anzahl der Frauenhäuser in Mitgliedschaft: 258)
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4Hannover, 28.05.2009
2 Schutz- und Hilfesystem für von Gewalt betroffene Frauen
• 1976 Eröffnung erster Frauenhäuser in Berlin und Köln• Gewalt ist vielfältig und betrifft Frauen in allen sozialen Schichten• Frauen benötigen unterschiedliche Schutz- und Hilfeangebote
Schutz- und Hilfesystem umfasst:• Frauen- und Kinderschutzhäuser• Zufluchtswohnungen• Frauenberatungsstellen• Frauennotrufe• Interventionsstellen• Spezielle Beratungsangebote für:
– Stalkingopfer– Frauen mit Migrationshintergrund– von Zwangsverheiratung betroffene oder bedrohte Frauen – von Frauenhandel und Zwangsprostitution betroffene Frauen– von Genitalverstümmlung betroffene oder bedrohte Frauen
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5Hannover, 28.05.2009
3 Besondere Funktion der Frauenhäuser
Frauenhäuser • sind einzigartige Orte des Schutzes und der Sicherheit • sind allen betroffenen Frauen und deren Kindern jederzeit
zugänglich• bieten neben Schutz und Sicherheit Beratung und Unterstützung
360 Frauenhäuser in der Bundesrepublik
mit insgesamt 7.000 Plätzen für Frauen und deren Kinder
in die jährlich ca. 40.000 Frauen und Kinder flüchten
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6Hannover, 28.05.2009
3 Übersicht Anzahl und Platzangebot FrauenhäuserAnzahl der Frauenhäuser und Frauenhausplätze in Deutschland Stand: Juni 2008
Zufluchtswohnungen wurden hier nicht berücksichtigt, sie spielen u.W. nur in Berlin u. NRW eine zahlenmäßig größere Rolle.
Bundes-land
Anzahl FH
FH-Plätze insgesamt, max. Auslastung
(Stand 26.06.2008)
EinwohnerInnen Stand 30.11.2007 Quelle: Stat.
Bundesamt; www.destatis.de
EinwohnerInnen je FH-
Platz
BW 42 782 10.753.000 13.750,64
BY 39 733 12.523.000 17.084,58
BE 6 292 3.414.000 11.691,78
BB 19 272 2.536.500 9.325,37
HB 3 107 664.000 6.205,61
HH 5 196 1.770.291 9.032,10
HE 31 761 6.074.000 7.981,60
MV 9 159 1.680.800 10.571,07
NI 40 690 7.974.000 11.556,52
NW 73 1.421 18.003.000 12.669,25
RP 19 314 4.047.000 12.888,54
SL 4 93 1.037.000 11.150,54
SN 15 283 4.223.000 14.922,26
ST 20 295 2.414.000 8.183,05
SH 16 351 2.837.810 8.084,93
TH 17 219 2.291.000 10.461,19
Insgesamt 358 6.968 82.242.401 11.802,87
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7Hannover, 28.05.2009
4 Übersicht über die Finanzierung der Frauenhäuser
4. 1 Was kostet Gewalt
Europäische Schätzungen: 40 € pro Kopf jährlich
Bundesrepublik: 3,28 Milliarden €
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8Hannover, 28.05.2009
4.2 Wie finanzieren sich Frauenhäuser
• In 3 Bundesländern aus einer Hand:– Berlin Zuwendungsverträge
– Hamburg Fehlbedarfsfinanzierung
– Schleswig-Holstein Grundlage FAG
• In 13 Bundesländern setzen sich die Frauenhausbudgets aus 4 verschiedenen Einnahmen zusammen:– Landesförderung (Bandbreite der Anteile 0 – 97 %)
– Kommunale Förderung (0 – 95 %)
– Tagessätze (0 – 100 %)
– Eigenmittel (0 – 70 %)
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9Hannover, 28.05.2009
4.2 Übersicht Finanzierungsbudgets der FrauenhäuserErgebnis Umfrage FHK e.V. bei MitgliedshäusernStand: Juli 2008 Prozentuale Anteile am Frauenhausentat und Höhe der Tagessätze bzw. Sätze für Unterkunft
Land Landesmitttel
KommunaleMittel
Tagessätze HöheTagessätze für Frauen
HöheTagessätze für Kinder
Eigenmittel
B W 2 - 8 % 8 - 57 % 85 - 98 % 12,45 – 44,55 € 0 – 44,55 € 5 - 59 %
BY 8,6 - 20 % 70 - 95 % 1 - 12 % 64,00 – 102,00 €U. 4,00 – 12,26 €
0,00 – 102,00 €U. 0, 00 – 8,04 €
3 - 16 %
BE 97 % 3 %
BB 50,8 % 24 % 8,6 % U. 4,10 € U. 4,10 € 16 %
HB 100 % 38,80 € 38,80 € k. A.
HE 16 - 51 % 17 - 70 % 84 - 97 % 4,73 – 42,00 € 4,73 – 42,00 € 6,5 - 42 %
MV 0 - 70 % 12 - 49 % 0 - 12 % k.A. 3,00 – 31,21 € k.A. 0;00 - 5,00 € 1 - 21 %
NI 10 - 30,5 % 6 - 76 % 0 - 88 % 68,00 – 88,50 € 29,00 – 83,31 € 0,4 – 12 %
NW 0 - 50 % 38 – 49,5 % 30 - 54 % 10,50 – 64,00 € 10,50 – 38,00 € 3 - 70 %
RP 30 - 66 % 16 - 60 % 13- 16,5 % (k.A.) 7,50 – 9,50 € (k.A.) 2,00 – 6,50 € 10 - 16 %
SL 0 - 28 % 0 - 65 % 0 - 100 % 64,44 € 64,44 € 7 %
SN 23 - 30 % 25 - 60 % 27 - 55 % 10,00 - 29,55 € 1,50 - 29,55 € 10 - 50 %
ST 48 % 14 % 27 % 19,85 € 10 %
TH 28 - 40 % 20 - 66 % 2 - 5 % 1,06 – 14,26 €E. 26,63 €
1,06 – 14,26 €E. 26,63 €
3,8 - 42 %
U.: Satz nur für die Unterbringung k.A.: keine Angaben zur Differenzierung Tagessatz Und/oder nur Unterbringungspauschale E.: Erläuterung, der Tagessatz bezieht sich auf Frauen anderer Kommunen/Landkreise, die Frauen aus der eigenen Kommune/dem eigenen Landkreis zahlen einen geringeren Betrag.
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10Hannover, 28.05.2009
4.3 Probleme der Finanzierungsarten
Landesförderungen• Freiwillige Leistungen – eingeschränkt auf einzelne ausgewählte
Leistungssegmente
Kommunale Förderung• Freiwillige Leistungen – eingeschränkt auf einzelne ausgewählte
Leistungssegmente
Tagessatzfinanzierung• Grundlage individuelle Leistungsansprüche der Frauen nach SGB II, SGB
XII, AsylbLG, (SGB VIII)• Nicht alle Frauen die in Frauenhäuser flüchten, sind leistungsberechtigt• Kurze Aufenthaltsdauer erschwert/verhindert Realisierung von
Leistungsansprüchen• Einkommen der Frauen ist zu berücksichtigen – ggf. Verschuldung• Nicht alle notwendigen Kosten eines Frauenhauses lassen sich in
Tagessätze einrechnen
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11Hannover, 28.05.2009
5 Rechtliche Grundlagen für Schutz und Hilfe
• Ein gesetzlich fixierter Anspruch auf Schutz und Hilfe besteht nicht• Gesetzliche Verpflichtung zur Bereitstellung einer bedarfsgerechten
Schutz- und Hilfestruktur besteht nicht
Staatliche Verpflichtungen für Schutz und Hilfe lassen sich ableiten• Art. 2 GG Recht auf körperliche Unversehrtheit• Art. 3 GG Gleichberechtigung, keine geschlechtsbezogene
Diskriminierung
• Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form der Diskriminierung der Frau (CEDAW)
Mittelbare Ansprüche: Sozialleistungsgesetze (SGB II, XII, AsylbLG,(SGB VIII)
Viktoria Nawrath, Frauenhauskoordinierung e.V.: Überlegungen zu verlässlichen Finanzierungskonzepten für Frauenhäuser
12Hannover, 28.05.2009
6 Finanzierungsdiskussion auf Bundesebene
• Anhörung vor dem BT-Ausschuss Familie, Senioren, Frauen und Jugend November 2008– Bundeskompetenz nicht gegeben
– Zuständig Länder und Kommunen
• Antrag Regierungskoalition 13.05.09 mit umfangreichen Prüfungsaufträgen
Viktoria Nawrath, Frauenhauskoordinierung e.V.: Überlegungen zu verlässlichen Finanzierungskonzepten für Frauenhäuser
13Hannover, 28.05.2009
7 Vorschläge FHK e.V.
Einigung auf gemeinsame bundeseinheitliche Regelungen hinsichtlich
• Eines einheitlichen Vorhalteschlüssels für Schutz- und Hilfeeinrichtungen
• Einer Finanzierung aus einer Hand (Länder stellen im Rahmen von Zweckzuweisungen Kommunen und Kreisen Mittel zur Verfügung)
• Bedarfsgerechter Parameter für die räumliche, personelle und sachliche Ausstattung der Frauenhäuser
• Keiner Verpflichtung zur Erbringung von Eigenmitteln• Einer Gesamtfinanzierungsstruktur des Schutz- und Hilfesystems
Viktoria Nawrath, Frauenhauskoordinierung e.V.: Überlegungen zu verlässlichen Finanzierungskonzepten für Frauenhäuser
14Hannover, 28.05.2009
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit