Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

Embed Size (px)

Citation preview

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    1/266

    GerechtGerecht lebenleben

    Frederic T. Wright

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    2/266

    Titel der englischsprachigen Originalausgabe:LIVING RIGHTEOUSLY

    bersetzer und Korrektorat nicht mehr genau bekannt.

    Nachkorrigiert und herausgegeben von Olaf Milter Kirchstrae 16D-36266 Heringen/ Werra

    [email protected]. Auflage Februar20072. Auflage

    Herstellung, Druck und Umschlagsgestaltung inDeutschland bei

    MHA Print- &MedienMission

    Daimlerstrae 1273635 Rudersberg

    mailto:[email protected]:[email protected]
  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    3/266

    Zum GeleitHerausgegeben in Andenken an meine geistliche Mutter UrsulaBergholz ( Mrz 2002), Hannover.Bereits Ende der 70er Jahre war dieses Werk schon einmal inDruckvorbereitung, wurde dann jedoch, als nicht wertvoll (oder wichtig) genug, wieder verworfen und ist fr fast 20 Jahre inVergessenheit geraten, bis es als Manuskript durch UrsulaBergholz beim Aufrumen wieder entdeckt wurde.Sie gab mir das korrigierte bersetzungsmanuskript und ermutigtemich, es fr den Computer aufzubereiten, damit auf diese Weisemglichst viele geistlich Interessierte in den Besitz dieser wertvollen Wahrheit gelangen knnen, die in diesem Buchbesonders ausfhrlich dargelegt wird.Mich erinnert der Werdegang dieses Werkes an das von Jesusin Matthus 21,42 zitierte Psalmwort: Der Stein, den die

    Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. VomHerrn ist das geschehen und ist ein Wunder vor unsern Augen,bzw. an das Wort des Apostels Paulus in 1.Korinther 1,27-29 :Gott hat sich vielmehr in der Welt die Einfltigen undMachtlosen ausgesucht, um die Klugen und Mchtigen zudemtigen. Er hat sich die Geringen und Verachtetenausgesucht, die nichts gelten, denn er wollte die zu nichtsmachen, die in der Welt etwas sind. Niemand soll sich vor Gottrhmen knnen. (GN)Mge dieses Bchlein weite Verbreitung finden und den Lesernebenso zum Segen dienen, damit sie Jesus Christus, denwahren Eckstein, darin wiedererkennen und als ihrenpersnlichen Erlser annehmen!Gottes reichen Segen beim Studium!

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    4/266

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    5/266

    Das Zeichen eines neuenDas Zeichen eines neuen HerzensHerzens

    Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist ineuch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleischwegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. (Hes36,26) Besonders die Jugendlichen haben Schwierigkeit mitdem Ausdruck ein neues Herz. Sie wissen nicht, was dasbedeutet. Sie warten darauf, da eine besondereVernderung ihrer Gefhle stattfindet. Das nennen sie dannBekehrung. ber diesen Irrtum sind schon Tausendegestolpert zu ihrem Ruin, weil sie den Ausdruck nichtbegriffen haben: Ihr msset von neuem geboren werden.

    Satan hat schon viele dahin gebracht, da sie sich alsbekehrt angesehen haben, weil sie ein Gefhl der Ekstaseerlebt hatten. Aber ihr Leben ndert sich dadurch nicht. IhreHandlungen bleiben die gleichen. Es ist keine gute Frucht inihrem Leben zu sehen. Sie beten oft und lange underwhnen immer die Gefhle, die sie bei der einen oder anderen Gelegenheit hatten. Aber sie fhren kein neuesLeben. Sie sind betrogen. Ihre Erfahrung geht nicht ber dasGefhl hinaus. Sie bauen auf Sand, und wenn ein heftiger Wind aufkommt, wird ihr Haus weggerissen. ...

    Wenn Jesus von einem neuen Herzen spricht, meint er das Gemt, das Leben, den ganzen Menschen. Wer einneues Herz bekommen hat, wendet sich von der Welt ab und

    klammert sich an Jesus. Ein neues Herz bedeutet, ein neuer Sinn, neue Ziele und Beweggrnde. Woran erkennt man einneues Herz? An einem vernderten Leben! Selbstsuchtund Stolz mssen tglich sterben. Bibelkommentar 216

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    6/266

    Inha l t sverze ichnis

    Das Zeichen eines neuen Herzens (E.G. White)..................031. Satans groe Lge...........................................................052. Welcher Mensch kann das Gesetz halten?.......................183. Gottes Behauptung wird besttigt.....................................244. Das Merkmal des Antichristen...........................................375. Das Gericht.......................................................................45

    6. Das Evangelium ist eine Kraft...........................................517. Was ist Snde?.................................................................578. Der Mensch aus Rmer 7.................................................659. Sieg durch Sterben...........................................................75

    10. Der alte Ehemann.............................................................7911. Menschlich oder fleischlich...............................................9612. Ich sterbe tglich...........................................................116

    13. Das Passa.......................................................................12814. Durch Glauben................................................................13615. Der Glaube Abrahams....................................................14416. Lebendiger Glaube.........................................................15317. Wahres Beten.................................................................16618. Die zwei Zeugen.............................................................17819. Wie er berwand.............................................................186

    20. Unsere eigenen fleiigen Anstrengungen.......................19421. Aus Glauben in Glauben..............................................211Literaturangebot.............................................................Anhang

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    7/266

    1. Satans groe Lge1. Satans groe Lge

    atan ist der Urheber aller Lge. Das hat Christusdeutlich ausgesprochen, als er denen, die das Volkverfhrten, mit den Worten entgegentrat: Ihr habt den

    Teufel zum Vater. ... Der ist ein Mrder von Anfang an undsteht nicht in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht inihm. Johannes 8,44

    Christus sprach eine deutliche Sprache. Er hat den Teufel fr alle Zeit in seiner Rolle als Lgner und Mrderentlarvt. An anderer Stelle wird er als Verfhrer bezeichnet,der die ganze Welt verfhrt: Und es wurdehinausgeworfen der groe Drache, die alte Schlange, dieda heit: Teufel und Satan, der die ganze Welt verfhrt,und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engelwurden mit ihm dahin geworfen. Offenbarung 12,9Deshalb sollte man Satans Handlungsweise mit groemErnst im Lichte der Aussage Christi untersuchen. Da wir essind, die er durch seine Lge betrgen will, ist das fr uns

    von groer Bedeutung. Tuschen wir uns nicht; die von Satan ausgehendeIrrefhrung hat einen ganz bestimmten Zweck! EineAbsicht liegt dieser Irrefhrung zugrunde, die soungeheuerlich ist, da man nur mit Entsetzen darandenken kann. Satans Ziel ist nichts anderes, als die vlligeVernichtung des Volkes Gottes und der ganzenMenschheit. Das Ziel seiner Verfhrung ist Mord, und dieOpfer, auf die er es abgesehen hat, sind wir. Jeder von uns

    mchte diesem Schicksal entrinnen, und der Teufel, derum all unsere Bemhungen wei, htte keine Hoffnung, jesein Ziel zu erreichen, wenn er uns seine teuflischenAbsichten offen unterbreiten wrde. Er ist gezwungen,den Schein zu wecken, da sein Weg zum Leben und zumFrieden fhrt, whrend er in Wirklichkeit nur im ewigen

    Tod enden kann. Es ist darum ganz natrlich, da Satanein Lgner sein mu , wenn er seine furchtbaren Absichtenverwirklichen will. All seine Lgen dienen nur dazu, denMenschen ins Verderben zu strzen.

    S

    5

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    8/266

    Niemand kann durch eine Lge verfhrt werden, seisie auch noch so fein gesponnen, wenn er sie als solcheerkennt. Wie schnell weisen wir eine Lge zurck undverwerfen einen Gedanken, den wir als lgenhafterkennen. Mit Lgen wollen wir nichts zu tun haben.Wenn wir aber nicht wissen, da wir bei einer Aussageeine Lge vor uns haben, dann schweben wir in groerGefahr, zumal die Lge oft noch ein ansprechendesueres hat.

    Wir sind die Opfer satanischer Verfhrungsknste,deshalb besteht unsere einzige Sicherheit darin, die Lgen,mit denen Satan uns bedrngt, deutlich zu erkennen. Solcheine Erkenntnis ist aber bei keinem von uns zu finden. Wirselbst haben weder die Weisheit noch die Erfahrung, dietrgerischen Spitzfindigkeiten des satanischen Geistes zudurchschauen. Doch es gibt einen, der sie in reichem Maebesitzt. Von ihm kann sich jeder, der will, den richtigen Ratholen. Er kann sich mit aller Kenntnis ausrsten lassen, dienotwendig ist, um den Betrug Satans zu erkennen undseinen Fallstricken zu entrinnen. Das ist unser Schutz,denn: Nichts frchtet der groe Betrger so sehr, als dawir mit seinen Plnen bekannt werden. Der groe Kampf

    519 (435)Im Wort Gottes ist die ganze Wahrheit offenbart. Keinerbraucht in dieser Sache verfhrt zu werden, und keinerwird verfhrt werden, wenn er sich an dieses Wort hlt undsich sagen lt, worin die Lgen Satans bestehen.

    Satan hat viele Lgen. Wir knnen sie hier nicht allebehandeln. Aber auf eine Lge, die besondersfolgenschwer und vielleicht die wichtigste von allen ist,wollen wir eingehen. Auf tausenderlei Weise hat er schonversucht, sie glaubhaft zu machen, wobei die Mehrzahl dervorgeblichen Prediger des Evangeliums seine besten undwirkungsvollsten Helfer sind.

    Welche Lge ist das? Es ist die Behauptung, da dasGesetz Gottes von menschlichen Wesen in diesem Lebennicht gehalten werden kann; da man bis zum Jngsten

    Tage tglich sndigen mu und vor Gott eigentlichniemand gerecht sein kann. Das ist Satans Lehre, und sotraurig es ist, sie wird fast ausnahmslos von dersogenannten christlichen Welt geglaubt und auchtatschlich praktiziert.

    6

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    9/266

    Diese Behauptung Satans, da man das Gesetz nichthalten knne, wird vom inspirierten Wort deutlich als Lgebezeichnet. Wir lesen dazu aus dem Buch Das Leben Jesu :Satan stellt Gottes Gesetz der Liebe als ein Gesetz derSelbstsucht dar. Er behauptet, es sei unmglich, seinenVorschriften zu gehorchen. Das Leben Jesu 14Dieses Zitat sagt deutlich aus, woher dieweitverbreitete Behauptung kommt, es sei unmglich, dieGebote Gottes zu halten nmlich von Satan. Da sieunwahr ist, wird zwar nur kurz angedeutet, doch beiweiterem Nachforschen zeigt sich, da es sich hierbei umeine seiner tckischsten Lgen berhaupt handelt, die ermit aller Kraft zu verbreiten sucht.

    Von Anfang an hat die besondere Lehre des FeindesGottes und der Menschen darin bestanden, das GesetzGottes sei fehlerhaft und unvollkommen. Er hat es schonimmer als ein willkrliches und unertrgliches Gesetzhingestellt und als ein Joch der Knechtschaft bezeichnet. Ererklrte, da das Halten der gttlichen Vorschriftenunmglich sei. Diese Behauptung war und ist bis heute dasWerk Satans. Eine solch verfhrerische Lehre versuchen

    Teufel in der ganzen Welt zu verbreiten. Review and

    Herald 31. Juli 1888Hier haben wir eine Aussage vor uns, die dieBehauptung Satans als eine verfhrerische Lehrebezeichnet. Diese Irrlehre wird im folgenden Zitat nochdeutlicher als unheilvoller Trugschlu herausgestellt:Indem Satan die Charaktere schwcht, sucht er sich desganzen Gemtes zu bemchtigen, und er wei, da es ihmgelingen wird, falls diese Schwchen genhrt werden.Darum will er die Nachfolger Christi bestndig mit seinenunheilvollen Vorspiegelungen tuschen, da es ihnenunmglich sei, zu berwinden. Der groe Kampf 489 (411)

    Eine Vorspiegelung ist eine Lge. Es ist keine offene,leicht erkennbare Lge, sondern eine solche, die ingeschickte und ansprechende Argumente gekleidet ist, soda sie allen, die sie nicht durchschauen, glaubwrdigerscheint. Eine derartige Lge sieht aus und klingt wie dieWahrheit und wird von den meisten als Wahrheitakzeptiert, doch sie ist es nicht. Sie hat zwar den Scheinder Folgerichtigkeit, ist und bleibt aber dennoch ein

    Trugschlu. Beachten wir, da diese Lehre als eine7

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    10/266

    unheilvolle Vorspiegelung Satans bezeichnet wird! DasWort unheilvoll besagt, da diese Irrefhrung im Verderbenendet, was mit dem ewigen Tod gleichzusetzen ist. Worinbesteht nun diese unheilvolle Vorspiegelung? Sie besteht inder Lehre, da es unmglich sei, zu berwinden oder mitanderen Worten: da ein Leben des Sieges ber jedeSnde nicht erreichbar sei, da das Gesetz Gottes nichtgehalten werden knne und man in diesem Leben nichtvollkommen werden kann.

    Lesen wir das obige Zitat noch einmal! Darin heit es,da Satan bestndig danach trachtet, uns durch dieseunheilvolle Vorspiegelung zu tuschen. Mit unermdlichemEifer ist er am Werk, unerbittlich und ohne Gnade, niemalsauf- oder nachgebend. Und dabei hat er es auf dieNachfolger Christi abgesehen!

    Das sollte uns aufmerken lassen: Wir sind jene Opfer, dieder Teufel mit seinem verhngnisvollen Betrug immer undstndig zu tuschen sucht. Wir knnen ein fr allemalwissen, da jeder Gedanke, wonach das Gesetz angeblichnicht gehalten werden kann, vom Bsen kommt und sofortals verhngnisvoller Trugschlu zurckgewiesen werdenmu.

    Ferner wird uns im oben genannten Zitat gesagt, dader Teufel schon von Anfang an mit dieser Behauptungaufgetreten ist. Wenn das wahr ist, dann sollten wirerwarten, da die Bibel das deutlich lehrt, was tatschlichder Fall ist. Wir wollen jetzt nicht alle Stellen dieser Artuntersuchen. Vorlufig gengt uns ein Beispiel aus demAlten Testament, in welchem Satan seine Behauptungselbst unmiverstndlich ausspricht.

    Dazu schlagen wir das Buch Hiob auf. Im ersten Vers des1. Kapitels bezeichnet Gott Hiob als einen Mann, derrechtschaffen und redlich ist (Elberfelder bersetzung).Mit anderen Worten: Hiob hielt das Gesetz so, da selbstGott damit zufrieden war. Und wenn der Herr ihn alsrechtschaffen und vollkommen bezeichnet, dann knnen wires glauben.

    Das Leben Hiobs ist somit ein klarer Beweis, da SatansBehauptung, der Mensch knne das Gesetz Gottes nichthalten, falsch ist. So wie Hiob das Gesetz hielt, kann es

    jeder halten, der gewillt ist, wie er mit Gott zu wandeln.Da der Gehorsam gegen das Gesetz Gottes fr

    8

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    11/266

    menschliche Wesen nicht zu schwer ist, wurde durch dasgerechte Leben Hiobs gezeigt und das alte Argument des

    Teufels Lgen gestraft. Der Herr, der die Stellung des Teufels und dessen Argumente nur allzu gut kennt, trat ihmauf der in Hiob 1 geschilderten Ratsversammlung derShne Gottes mit einer direkten Herausforderung offenentgegen: Und der HERR sprach zum Satan: Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es gibt keinen wieihn auf Erden ein Mann, so rechtschaffen und redlich, derGott frchtet und das Bse meidet! Hiob 1,8 ; Elberfelder

    Man darf nicht meinen, da Gott Satan verhhnen oderverspotten wollte. So etwas ist dem Herzen Gottes fremd.Vielmehr wandte er sich mit einem groen, liebevollenAufruf an ihn und erklrte ihm die Wahrheit: Satan, warumfhrst du fort, Snde auf Snde zu hufen und deine Strafezu vergrern, wo doch der Fall entschieden ist. Hiob hatgezeigt, da das Gesetz erfllt werden kann. Damit hat sichdoch deine ganze Einstellung als falsch erwiesen.

    Hat Satan aber jemals eine Niederlage offen zugegeben?Nein, niemals!

    Gottes Feststellung, da Hiob ein vollkommenes Lebenfhrte, entsprach den Tatsachen. Selbst Satan wute, da

    er nichts an Hiob bemngeln konnte. In seiner Antwortversucht er es auch nicht, sondern er gibt die Richtigkeitder Feststellung Gottes erst einmal zu, um sie dann abersogleich aus einer anderen Richtung anzugreifen. Erbezweifelt die guten Beweggrnde des Knechtes Gottesund bezichtigt ihn der Eigenntzigkeit. Dem Herrnunterstellt er zugleich eine heimliche Bevorzugung. Meinstdu, da Hiob Gott umsonst frchtet?, fragte er, Hast dudoch ihn, sein Haus und alles, was er hat, ringsumherbeschtzt. Du hast das Werk seiner Hnde gesegnet, undsein Besitz hat sich ausgebreitet im Lande. Aber streckedeine Hand aus und taste alles an, was er hat: was gilts, erwird dir ins Angesicht absagen. Hiob 1,9b-11

    Das ist eine schwere Anschuldigung gegen Gott, daGott und Hiob Hand in Hand arbeiteten, um einenvorgetuschten Beweis gegen Satan zu erbringen. Hiobdiene dem Herrn deswegen so treu, weil es ihm gutvergolten werde. Hiob liee sich aus guten Grnden vomHerrn benutzen. Auf unterwrfige Weise erfllte er darumtadellos, was Gott von ihm verlange. Gott brauche nur die

    9

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    12/266

    Entlohnung Hiobs einzustellen, und das ganze Bild wrdesich sofort ndern. Was gelte es, Hiob wrde sich dannganz von Gott lossagen. Dann, so gibt Satan zu verstehen,wrde sich offen herausstellen, da der Fall Hiobskeineswegs ein glaubwrdiger Beweis dafr sei, da dieGebote Gottes gehalten werden knnen. Das alles lag indem bei dieser Gelegenheit gegen Gott vorgebrachtenArgument.

    Angesichts dieser Behauptung war Gott bereit, dieAuseinandersetzung zwischen Gut und Bse zurRechtfertigung der Gerechtigkeit und Entlarvung desFeindes seines Volkes in die nchste Phase treten zulassen. Gott erlaubte es Satan, Hiob den Besitz zu nehmenund zu versuchen, sein Argument zu beweisen.

    Die Sachlage konnte nur dadurch geklrt werden, daHiob in die Hnde Satans gegeben und von ihm selbstgeprft wurde. Der Teufel ging dabei ans Werk, um Hiob koste es, was es wolle zu Fall zu bringen! Er fegte seinenganzen Besitz hinweg und ttete alle seine Kinder durchpltzliche Verwstungen. Als ein Schrecken nach demanderen auf Hiob fiel, hielt er in dem Sturm dennochdurch und beging nicht die geringste Snde. Ruhig sagte

    er: Der HERR hats gegeben, der HERR hats genommen;der Name des HERRN sei gelobt! Hiob 1,21bAber auch jetzt gab sich der Teufel noch nicht

    geschlagen, deshalb gestattete ihm Gott, sogar dieGesundheit Hiobs anzutasten, so da sich Hiob in seinemuersten Elend, mit Geschwren bedeckt, auf einen zurAufnahme des Eiters dienenden Aschehaufens setzte undwnschte, er wre nie geboren worden. Dennoch beharrteer in seiner Treue zu Gott. Nachdem der Teufel Hiob indiese verzweifelte Lage gebracht hatte, fhrte er dreiberhmte Theologen jener Zeit zu ihm. In diesendunkelsten Stunden seines Lebens setzten sie sich zu Hiob,um ihn zu beraten. Dabei behaupte ich, ohne mich dabei zuwidersprechen, da jene Mnner, obwohl Theologen undvorgebliche Prediger des Evangeliums, dennoch vom Teufelgesandt waren, um Hiob mit jener verhngnisvollenVorspiegelung zu tuschen, wonach der Mensch die Sndeniemals berwinden kann. Lesen wir dazu das ganze BuchHiob, und wir werden die stndige Erklrung jener Mnnerfinden, da kein Mensch gerecht werden kann. Unter

    10

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    13/266

    gewichtigen und feierlichen Reden bedrngten sie Hiob mitdem entmutigenden Gedanken, da, wenn irgend jemandein Snder sei, es gewi Hiob selbst sein msse, denn derHerr verhnge ber keinen Menschen eine Strafe, die ernicht auch verdient htte.

    Woher wissen wir nun genau, da jene Mnner dietrgerischen Gedanken des Teufels wiedergaben? DasBuch Hiob liefert den Beweis. Wir lesen in Hiob 42,7 : Alsnun der Herr diese Worte mit Hiob geredet hatte, sprach erzu Eliphas von Teman: Mein Zorn ist entbrannt ber dichund deine beiden Freunde; denn ihr habt nicht recht vonmir geredet wie mein Knecht Hiob.

    Bei dieser Aussage haben wir das persnliche ZeugnisGottes und damit die Wahrheit vor uns. Daraus mssen wirfolgern, da Eliphas, wenn er nicht Recht gesprochenhatte, eben mit der Lge umgegangen war. Diese Lge warnicht von Gott, sondern vom Teufel ausgegangen, denndieser ist der Vater aller Lgen. Es war deshalb auch der

    Teufel und nicht der Herr, der Eliphas und seine Genossenals Ratgeber Hiobs herbeigefhrt hatte. Sie waren seinSprachrohr und brachten als solches seine Gedanken undMeinungen zum Ausdruck. Im 4. Kapitel des Buches Hiob

    bringt Eliphas mit deutlichen Worten seine Behauptung vor,da das Gesetz vom Volke Gottes nicht gehalten werdenknnte. Nach Vers 1 ist Eliphas der Wortfhrer, und wasseinen Ausfhrungen noch greres Gewicht verleiht, istdie Behauptung, da er diese Gedanken durch Eingebungempfangen habe. In den Versen 12-14 beschreibt er seinErlebnis einer nchtlichen Vision. Er berichtet in Vers 15und 16: Denn ein Geist ging an mir vorber; die Haaremeines Leibes standen mir zu Berge. Er trat vor mich hin,und ich konnte sein Aussehen nicht erkennen; eine Gestaltwar vor meinen Augen, ich hrte eine flsternde Stimme...

    So beschreibt Eliphas seine Eingebung, von der erbehauptet, sie sei von Gott, was der Herr jedoch dadurchverneint, weil er Eliphas der unwahren Rede bezichtigt.Und nun haben wir von Vers 17 an die eigentlicheBehauptung Satans selbst vor uns, wonach das Gesetzangeblich nicht gehalten werden kann. Hier haben wir eineStelle, wo Satan deutlich mit seiner Sprache herauskommt:Kann wohl ein Sterblicher gerecht sein vor Gott, oder einMann rein vor seinem Schpfer? Das waren rhetorische

    11

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    14/266

    Fragen. (Eine rhetorische Frage ist in Wirklichkeit eineBehauptung, die nur zur besseren Wirkung in eine Fragegekleidet ist.) Was Eliphas mit diesen Worten eigentlichsagen will, ist: Du willst dir doch nicht etwa den Gedankeneinreden, da ein sterblicher Mensch vor Gott gerecht seinkann!Da Eliphas seine Frage in der Tat so verstanden habenwill, geht aus folgenden Worten hervor: Siehe, seinenDienern traut er nicht, und seinen Boten wirft er Torheitvor: wieviel mehr denen, die in Lehmhusern wohnen undauf Staub gegrndet sind und wie Motten zerdrcktwerden! Hiob 4,18f Durch seine ganze Rede zieht sich

    jener verchtliche Ton des Unglaubens, der keinenWiderspruch duldet. Wenn Gott schon die Engel der Torheitbezichtigen mu, so folgerte Eliphas, welche Hoffnung hatdann ein sterblicher Mensch, die gttlichen Forderungen zuerfllen?

    Man kann natrlich diese Frage nicht so schnell undberzeugend beantworten, nachdem die Lge von derUnerfllbarkeit des Gesetzes Gottes tief in dermenschlichen Familie verwurzelt ist. Eliphas erwartete,Hiob wrde vor dieser Frage erschrecken und zugeben, da

    kein Sterblicher vor Gott gerecht sein kann. Doch er wurdeenttuscht, denn Hiob war ein Mann, der die von Sndeerrettende Macht Gottes erfahren hatte und wute, da esmglich war, allen Geboten Gottes zu gehorchen. Hiobbesa eine Erkenntnis Gottes und dessen Erlsungsmacht,von der Eliphas nichts wute. Auf Grund dieserberzeugung und Gewiheit konnte er antworten und dasdurch Eliphas wiedergegebene Argument Satans vlligzurckweisen: Fern sei es von mir, da ich euch Rechtgebe; ich werde mir meine Unschuld nicht nehmen lassenbis an mein Ende! Ich halte an meiner Gerechtigkeit festund werde sie nicht loslassen; mein Gewissen straft michber keinen meiner Tage! Hiob 27,5f

    Das ist die Zusammenfassung der beharrlichenStellungnahme des Gottesmannes whrend seiner ganzenlangwierigen Auseinandersetzung mit seinen Anklgernund Verfolgern. Nur ein Mensch, der so wie Hiob dieGerechtigkeit aus echter Lebenserfahrung kannte, konnteso antworten.

    12

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    15/266

    Kann ein Mensch gerecht sein vor Gott? WelcheAntwort wrdest du darauf geben? Wrest du in deinerMeinung unsicher und schwankend, oder wrdest du mitdeiner Antwort zgern und ausweichen?

    Kann ein Mensch gerecht sein vor Gott und ein Mannrein sein vor seinem Schpfer? Ganz gewi knnen wir das,ohne irgendeinen Zweifel, mit aller Besinnlichkeit,Gewiheit und Entschiedenheit! Wenn diese Mglichkeit frden Menschen nicht besteht, wo bleibt dann die KraftChristi im Evangelium?

    Mchten wir behaupten, da die Macht der Snde grerist, als die Kraft des Evangeliums? Wollen wir lehren, daSatan strker ist als Christus? Das ist niemals der Fall! DasEvangelium ist die Kraft Gottes, uns von der Macht derSnde zu befreien, und wo immer ein glubiges Herz dieKraft Gottes im Leben wirken lt, macht sie den Menschenfrei von Snde.

    Somit ist die Behauptung Satans, wir knnten die Sndenie ganz berwinden, als Lge entlarvt. Diese Lge mu,ganz gleich, von welcher Richtung sie auch angefhrt wird,sofort entschieden zurckgewiesen werden. Sie ist einverhngnisvoller Trugschlu, der mit groer Wrde und

    Autoritt von den Kanzeln verkndet wird, in religisenSchriften und Verffentlichungen zu lesen ist und bei derberwiegenden Mehrheit der Menschen Zustimmungfindet. Wer die Lge Satans verwirft, wird allein stehenmssen. Nahestehende und wohlmeinende Freunde undVerwandte werden uns drngen, diesen Irrtumanzunehmen; mehr noch: Unser eigenes Herz mag ihn unszuweilen einreden wollen.

    Doch jede dieser Stimmen kommt vom Teufel, demVater der Lge. Wir mssen lernen, seine Stimme in diesenArgumenten zu erkennen, es spielt keine Rolle, durch wensie auf dieser Erde ausgesprochen werden, denn unserganzes Leben und die Ewigkeit steht dabei auf dem Spiel.

    Nie sollte man vergessen, da im Wort Gottes die LgeSatans ein fr allemal blogestellt wurde. Es wird sichniemand entschuldigen knnen, sie nicht erkannt zu haben.

    Jeder kann der Verfhrung mit ihren Folgen entrinnen.

    13

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    16/266

    Gottes WahrheitNachdem wir eines der Hauptargumente des Mrders

    und Lgners, Satan, erkannt haben, mit dem er an derVernichtung der Nachfolger Christi arbeitet nmlich dieIrrefhrung und unheilvolle Vorspiegelung, da GottesGesetz von keinem Menschen in diesem Leben gehaltenwerden kann , wollen wir erforschen, was uns das WortGottes ber diesen Punkt zu sagen hat. Ist vollkommener Gehorsam gegen die Gebote Gottes

    mglich? Erwartet Gott von uns, da wir alle Gebote halten? Verlangt Gott von uns etwas Unmgliches? Hat Gott ein Gesetz aufgestellt, das fr uns ein Joch

    der Knechtschaft bedeutet?

    Wir wenden uns dem Alten Testament zu und lesen dortin 5.Mose 30,11-14 : Denn das Gebot, das ich dir heutegebiete, ist dir nicht zu hoch und nicht zu fern. Es ist nichtim Himmel, da du sagen mtest: Wer will fr uns in denHimmel fahren und es uns holen, da wirs hren und tun?Es ist auch nicht jenseits des Meeres, da du sagen

    mtest: Wer will fr uns ber das Meer fahren und es unsholen, da wirs hren und tun? Denn es ist das Wort ganznahe bei dir, in deinem Munde und in deinem Herzen, dadu es tust. Ehe wir die volle Bedeutung der nachfolgendenWorte verstehen knnen, mssen wir wissen, auf welchesGebot sich Mose bezieht. Das knnen wir leicht feststellen,indem wir das 5. Buch Mose durchlesen. Das ganze Buchist die Abschlupredigt Moses an sein Volk vor seinemAbschied. Das Thema ist das Gesetz Gottes.

    Die ersten 3 Kapitel schildern die Fhrung des Herrnbeim Auszug des Volkes Israel aus gypten, wobeibesonders der Gedanke zugrunde liegt, da der Herr seinVolk auch geistlich aus der Gefangenschaft der Sndefhren will. Dann fhrt Mose fort: Und nun, Israel, hre auf die Satzungen und auf die Rechtsbestimmungen, die icheuch zu tun lehre, damit ihr lebt und hineinkommt und dasLand in Besitz nehmt, das euch der HERR, der Gott eurerVter, gibt. 5.Mose 4,1

    Ermahnungen dieser Art werden im ganzen 4. Kapitelgegeben. Im nchsten Kapitel wiederholt Mose das Gesetz

    14

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    17/266

    Gottes mit denselben Worten, wie wir es in 2.Mose 20lesen. Vergleiche dies fr dich selbst mit 5.Mose 5,6-21. Dieweiteren Verse des Buches bis zum 30. Kapitel sind einedetaillierte Erklrung dieses Gesetzes mit verschiedenenErmahnungen, die uns die Notwendigkeit desvollkommenen Gehorsams vor Augen fhren. Daraus gehthervor, da Mose nichts anderes als das Gesetz Gottesmeint, wenn er sagt: Das Gebot, das ich dir heutegebiete ... 5.Mose 30,11 Es handelt sich hierbei umdasselbe Gesetz, von dem Satan behauptet, es knne nichtgehalten werden. Was sagt aber der Herr dazu? Wenn der

    Teufel im Recht ist, dann mssen wir erwarten, da derHerr durch Mose sagt, es sei zu schwer, das Gesetz zuhalten. Lat uns sehen, ob wir solch eine Aussage Gottesfinden. Wir lesen hierzu 5.Mose 30,11-14 nach der ZrcherBibel: Denn das Gesetz, das ich dir heute gebe, ist fr dichnicht zu schwer und nicht zu ferne. Nicht im Himmel ist es,da du sagen knntest: Wer steigt uns in den Himmelhinauf, um es uns zu holen und uns zu verknden, da wirdanach tun? Auch nicht jenseits des Meeres ist es, da dusagen knntest: Wer fhrt uns ber das Meer, um es uns zuholen und uns zu verknden, da wir danach tun? Sondern

    ganz nahe ist dir das Wort, in deinem Munde und in deinemHerzen, da du danach tun kannst.So hat der Herr des Himmels und der Erde, der dieses

    Gesetz aufstellte, in klaren und deutlichen Wortengesprochen: Das Gesetz ist fr dich nicht zu schwer ... dadu danach tun kannst.

    Wenn du an Gott glaubst, wenn du glaubst, da er dieWahrheit und in ihm keine Lge ist, dann sollte dieseAngelegenheit fr dich ein fr allemal entschieden sein.Meine Entscheidung steht auf jeden Fall fest.Auer der hier behandelten Schriftstelle finden wir imWort Gottes noch viele weitere, in denen diese klareWahrheit ausgedrckt wird. Wir finden diese Botschaft vomAnfang bis zum Ende der Heiligen Schrift. Sie ist im Altenwie im Neuen Testament stets dieselbe, jedoch immer inanderen Worten. Hufig wird die Form des Aufrufs oder derMahnung gebraucht, wie z.B.: Und haltet meineSatzungen und tut sie. So haltet nun fest daran, alles zubefolgen und zu tun, was im Buch des Gesetzes Mosesgeschrieben steht, da ihr nicht davon abweicht, weder zur

    15

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    18/266

    Rechten noch zur Linken. Du hast deine Befehlegegeben, da man sie eifrig befolge. Darum heiligt euchund seid heilig; denn ich bin der HERR euer Gott. Darumsollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmelvollkommen ist. ... gehe hin und sndige hinfort nichtmehr. ...hrt auf, Bses zu tun! Erwachet zurGerechtigkeit und sndigt nicht! 3.Mose 20,8 ; Josua 23,6 ;Psalm 119,4 ; 3.Mose 20,7 ; Matthus 5,48 ; Johannes 8,11 ;

    Jesaja 1,16 ; 1.Korinther 15,34 ; King-JamesDas sind nur einige der sehr vielen Aussagen aus der

    Heiligen Schrift zu diesem Thema. Ganz im Einklang mitihnen stehen auerdem Segnungen um Segnungen, diedem vollkommen Gehorsamen verheien sind, sowie dieAndrohung kommender Gerichte ber jene, die imUngehorsam verharren. Beobachten wir genau, da z.B. diesieben herrlichen Verheiungen in Offenbarung 2 und 3 nurdenen gegeben sind, die berwinden, und nicht solchen,die berwunden werden! In Wahrheit ist nur der einberwinder, der den Sieg ber die Snde hat und deshalbtatschlich Gottes Gebote erfllt. Nur solchen Menschengelten die verheienen Segnungen Gottes.

    Diesen Gedanken finden wir in Rmer 2,5-13

    nachdrcklich besttigt: Aber aufgrund deinerVerstocktheit und deines unbufertigen Herzens hufst dudir selbst Zorn auf fr den Tag des Zorns und derOffenbarung des gerechten Gerichtes Gottes, der jedemvergelten wird nach seinen Werken...

    Demnach wird Gott an jenem Tag jeden Menschen nachdem beurteilen und richten, was er zu Lebzeiten getan hat.Wenn er geduldig und ohne Unterla recht gehandelt hat,empfngt er das ewige Leben, wenn er streitschtig undungehorsam war, die Ungnade und den Zorn Gottes zurewigen Vernichtung.

    In diesem Sinn heit es weiter: ...denen nmlich, diemit Ausdauer im Wirken des Guten Herrlichkeit, Ehre undUnvergnglichkeit erstreben, ewiges Leben; denen aber,die selbstschtig und der Wahrheit ungehorsam sind,dagegen der Ungerechtigkeit gehorchen, Grimm und Zorn!Drangsal und Angst ber jede Menschenseele, die das Bsevollbringt, zuerst ber den Juden, dann auch ber denGriechen; Herrlichkeit aber und Ehre und Friede jedem, derdas Gute tut, zuerst dem Juden, dann auch dem Griechen.

    16

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    19/266

    Denn bei Gott gibt es kein Ansehen der Person; allenmlich, die ohne Gesetz gesndigt haben, werden auchohne Gesetz verloren gehen; und alle, die unter demGesetz gesndigt haben, werden durch das Gesetzverurteilt werden denn vor Gott sind nicht die gerecht,welche das Gesetz hren , sondern die, welche das Gesetzbefolgen , sollen gerechtfertigt werden.

    Im Gericht mu ich selbst und nicht ein anderer fr michgerecht erfunden werden. Nach den Grundstzen, die dasGesetz gutheit, werden die Werke, die ich selber getanhabe, beurteilt werden. Werden sie nicht fr gut befunden,dann habe ich keine Hoffnung auf ein ewiges Leben. DieBedingung zum ewigen Leben ist stets die gleichegeblieben genau dieselbe wie im Paradies vor dem Fallunserer ersten Eltern: vollkommener Gehorsam unter demGesetz Gottes, vollkommene Gerechtigkeit. Knnten wirdas ewige Leben auf eine andere Bedingung hin erhalten,dann stnde die Glckseligkeit der ganzen Menschheit auf dem Spiel, dann whrte auch die Snde mit all ihrem

    Jammer und Elend ewig. Der Weg zu Christus 44 (58)Wre Satans Behauptung wahr und es dem Menschen

    tatschlich nicht mglich, das Gesetz zu halten, dann

    mten wir auf Grund dieser Schriftstelle den schrecklichenSchlu ziehen, da es auf der ganzen Welt keinen einzigenMenschen gibt, der auch nur die geringste Hoffnung auf Erlsung hat. Wir wren alle verloren; eine andereMglichkeit gbe es nicht.

    Wenn wir diese Lge Satans vertreten und daranfesthalten wollen, dann mssen wir auch die Konsequenzendaraus ziehen und das Bekenntnis unseres Christentumsaufgeben, uns zu den Gottesleugnern stellen undversuchen, noch das Beste aus diesem Lebenherauszuholen, denn ein anderes Leben wird es nichtgeben. Doch Gott sei Lob und Dank, durch seine Gnadeund in seiner Kraft knnen wir das Gesetz halten!

    Wer, um dem obigen Schlu auszuweichen, trotzdemglauben mchte, da die Menschen erlst werden, ohnedas Gesetz erfllt zu haben, sucht einen anderen Weg inden Himmel als den, der so deutlich im Wort Gottesdargelegt ist. Und genau das lehren die Religionen derKirchen unserer heutigen Zeit. Vor kurzem hrte ich einensolchen Lehrer, der ber das Gesetz vom Sinai sprach,

    17

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    20/266

    folgendes sagen: Wenn Gott ihnen auch dieses Gesetz mitder Aufforderung gab, es zu halten, so wute er ganzgenau, da es fr sie unmglich war. Trotzdem sprichtdieser Mann von der Hoffnung auf Erlsung und erwartetdie Errettung von Millionen frs Himmelreich aber wie?

    Wer auf diese Weise der Lge Satans Vorschub leistetund behauptet, das Gesetz knne nicht gehalten werden,der kann natrlich auch nicht lehren, da wir alsGebotehaltende zum Gericht kommen mssen, denn daswre ein offener Widerspruch. Auf der anderen Seitemssen sie aber zugeben, da das Gesetz nach denAussagen der Heiligen Schrift einen vollkommenenGehorsam im Gericht fordert, obwohl sie sagen, da manes nicht halten kann. Deswegen bleibt ihnen nur noch derAusweg, da dann an Stelle ihrer Mngel die guten Werkeeines anderen angeboten werden, der das Gesetz gehaltenhat. Nach dieser Ansicht wird man im Gericht nicht nachseinen eigenen Werken, sondern nach den Werken Christigerichtet. Das ist ihre Lehre. Sie stammt von ihrem Vater,dem Teufel. Die Lehre des Wortes Gottes und seinerewigen, unvernderlichen Wahrheit ist es nicht.

    Es steht fest, da Jesus nicht in die Welt kam, um die

    Lehre seines Vaters zu verleugnen oder um uns von derVerpflichtung des Gebotehaltens zu befreien. Er kamvielmehr, um uns von der Sndhaftigkeit zu befreien, dieuns das Halten der Gebote unmglich macht und um unsmit der Kraft zu fllen, die uns befhigt, das Gesetzvollkommen zu halten. In seinem eigenen Leben bewies er,da es mglich ist. Er gab uns ein Beispiel, wie wir eserreichen knnen.

    Seien wir uns darum ein fr allemal darber im Klaren,da die Schrift lehrt, da es mein Leben ist, das im Gerichtgeprft wird, und da es meine Werke sind, diebegutachtet werden. Weder im Himmel noch auf Erdenwird es jemand geben, der bei der Untersuchung meineStelle einnehmen kann. An diesem Tag mu ich selbst alsein Mensch erfunden werden, der die Gebote wirklichgehalten hat. Deshalb mssen wir ebenfalls glauben und esfr immer in unseren Gedanken verankert haben, da derGott des Himmels vllig recht hat, wenn er sagt, da dasGesetz fr uns nicht zu schwer ist und wir danach handelnknnen. Merkwrdigerweise betonen diejenigen, die des

    18

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    21/266

    Teufels Lge verbreiten, sehr viel die Liebe und dieGerechtigkeit Gottes. Es ist sogar ihr Lieblingsthema. Dabeiwerden Gott diese beiden Eigenschaften doch geradedurch diesen Irrtum abgesprochen! Jeder ehrlich denkendeMensch wird zugeben, da es berall dort an Sinn frGerechtigkeit mangelt, wo man Menschen Gesetzeaufbrdet, die keiner halten kann und man vor Gerichterscheinen mu, weil man Unmgliches nicht erfllt hat.Wo bleiben da Liebe und Gerechtigkeit? Handelt so eingtiger Gott? Niemals!

    Whrend diese Lehre einerseits von Gott als einengerechten und liebevollen Vater spricht, stellt sie ihn inWirklichkeit als ein Wesen von grter Ungerechtigkeit undgrausamer Willkr gegenber der menschlichen Familiedar. So bekleidet der Teufel auf eine hinterlistige undgemeine Art den Gott des Himmels mit seinen eigenenteuflischen Charaktereigenschaften.

    Vor unseren Augen stehen sich heute das Wort Gottesund das Wort Satans in der Frage des heiligen Gesetzesgegenber. Gott sagt schlicht und einfach: Es ist nicht zuschwer fr dich, du kannst es halten. Er sagt es in demsanften und liebevollen Ton der Eltern, die ihr Kind dazu

    ermutigen mchten, etwas zu tun, von dem das Kindbefrchtet, es sei zu schwer.Diesem Wort steht die freche Behauptung Satans

    gegenber: Es ist einfach unmglich, du kannst das Gesetznicht halten. So steht Aussage gegen Aussage, aber nureine Seite kann recht haben. Wir knnen nicht beidenglauben oder in dieser Angelegenheit neutral bleiben. Wirmssen entweder dem Wort Gottes oder dem Teufelglauben.

    Es ist wahr, Satan kann auf eine unzhlige Schar vonMenschen verweisen, die seiner Behauptung glaubt und siemit berzeugung weiterverbreiten und sich damitrechtfertigen, da doch die groe Mehrheit im Recht seinmsse. Aber die Mehrheit ist nicht immer im Recht und indiesem Falle bestimmt nicht, denn es ist eine verfhrteMehrheit, die auf Satans Seite steht. Und wann stand dieMehrheit in der Vergangenheit jemals auf der richtigenSeite?

    Wie zu allen Zeiten mssen wir, wenn wir Gott treu seinwollen, die Entscheidung treffen und uns zu der kleinen, im

    19

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    22/266

    Licht stehenden Schar auf der Seite Gottes stellen. Dort, wosie immer war, ist die Wahrheit auch heute. Wir knnendurch geduldiges Beharren in einem rechtschaffenenCharakter zum ewigen Leben zubereitet werden in derErkenntnis, da der Teufel ein Lgner und Mrder ist undda das Gesetz durch Gottes Gnade und Kraft fr uns nichtschwer zu halten ist.

    Bis hierher zeigt uns unser Studium, da Gottes Gesetzvollkommen erfllt werden kann und mu. Die Frage istnoch, wie dieses mglich ist.

    20

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    23/266

    2. Welcher Mensch kann2. Welcher Mensch kann

    dasdas

    Gesetz halten ?Gesetz halten ?

    m letzten Kapitel verglichen wir die Worte Gottes mit denBehauptungen des Teufels und sahen die Lge Satans

    deutlich enthllt, indem er sagt, das Gesetz Gottes kannnicht gehalten werden. Wir vernahmen genauso klar dieStimme Gottes, da es nicht zu schwer ist, das Gesetz zuerfllen.

    Anhand dieser Tatsache ist uns die Wahl berlassen,welche dieser beiden Behauptungen wir glauben wollen.Werden wir dem Wort Gottes vertrauen, da das Gesetzgehalten werden kann, oder dem Wort des Teufels, derdieses in Abrede stellt? Von unserer Wahl undEntscheidung hngt die Aussicht auf ewiges Leben oderewigen Tod ab. Das mssen wir immer bedenken.

    Bis hierher haben wir dieses Thema in seiner einfachstenForm betrachtet. Trotzdem ist und bleibt es GottesWahrheit. Wir mssen jedoch noch tiefer eindringen, bevorwir die Wahrheit erkennen, die uns frei macht.

    So wollen wir nun die Aussagen der beiden Mchteetwas genauer betrachten. Satans Behauptung ist einedreiste Verallgemeinerung. Er gibt vor, da es einem

    Menschen unmglich sei, das Gesetz zu halten, selbstwenn er ein Nachfolger Christi ist. Dagegen sagt derHerr, da das Gesetz von der Menschheit gehaltenwerden kann. Gott behauptet jedoch nicht, da es voneinem Menschen gehalten werden kann, der unter derKnechtschaft Satans steht. In der Tat, solange jemandunter der Herrschaft Satans steht, so lehrt es die Bibel,ist es ihm vllig unmglich, dem Gesetz zu gehorchen.In der ganzen Schrift wird das immer wieder betont:Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegenGott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan

    I

    21

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    24/266

    ist; denn es vermags auch nicht. Rmer 8,7 Denn alsihr Knechte der Snde wart, da wart ihr frei von derGerechtigkeit. Rmer 6,20 Kann etwa ein Mohr seineHaut wandeln oder ein Panther seine Flecken? So wenigknnt auch ihr Gutes tun, die ihr ans Bse gewhntseid. Jeremia 13,23 So erklrt es das Wort Gottesunmiverstndlich. Ein Knecht der Snde, der fleischlichgesinnt und deshalb ein Sklave Satans ist, kannunmglich das Gesetz Gottes halten. Das ist eine

    Tatsache.Wir haben jedoch gesehen, da das Wort Gottes

    andererseits nachdrcklich erklrt, da menschliche Wesendas Gesetz halten knnen. Daraus folgt: Wenn es fr

    jemanden, der ein Sklave der Snde ist, vllig unmglichist, das Gesetz zu halten, so wird der, der von dieserKnechtschaft befreit wird, es vllig erfllen knnen, dennes kann von menschlichen Wesen gehalten werden. Somitmssen wir klar zwischen zwei Arten von Menschenunterscheiden: zwischen denen, die Sklaven der Sndesind, und denen, die frei von der Macht der Snde sind. Esist von grter Wichtigkeit, da wir diesen Unterschied klarverstehen. Wir werden einige Zeit dafr verwenden, diese

    Tatsache im Wort Gottes zu erforschen.Hierin wird diese Unterscheidung klar dargelegt, undkeine Wahrheit wird deutlicher gelehrt, als diese, da manerst von der Macht der Snde befreit sein mu, bevor mandas Gesetz Gottes halten kann. So lesen wir: Und ich willihnen ein anderes Herz geben und einen neuen Geist in siegeben und will das steinerne Herz wegnehmen aus ihremLeibe und ihnen ein fleischernes Herz geben. Hesekiel11,19

    Das ist eine Verheiung. Der Herr verspricht, etwas ganzBestimmtes fr uns zu tun. Er will das steinerne Herz ausuns heraus- und wegnehmen. Was ist das steinerne Herz?Es ist die fleischliche Gesinnung, die Feindschaft widerGott ist und dem Gesetz Gottes nicht untertan zu seinvermag (Rm 8,7). Es ist der im menschlichen Herzenabgezeichnete Charakter Satans. Es ist die Frucht jenes inRmer 7,1-5 geschilderten Zustandes der Ehe mit demalten Mann der Snde. Solange diese Ehe mit Satanbesteht, knnen die Kinder oder die aus dieser Verbindunghervorgehenden Frchte nur Eigenschaften wie Ha,

    22

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    25/266

    Bosheit und Neid sein, und solange ist es unmglich, dieguten Frchte des Gehorsams gegenber dem GesetzGottes und der Wahrheit Gottes hervorzubringen. Indiesem Zustand der Knechtschaft ist der Mensch derartgebunden, da keine menschliche Kraft imstande ist, ihndavon zu befreien. Doch der Herr will es tun. Er will uns dassteinerne Herz wegnehmen. Das, was weggenommen ist,ist nicht mehr da. An dieselbe Stelle gibt Gott das neueHerz, das Wesen Gottes, die Gesinnung Christi.

    Die Schrift sagt, warum das geschehen soll: ... damit siein meinen Geboten wandeln und meine Ordnungen haltenund danach tun. Und sie sollen mein Volk sein, und ich willihr Gott sein. Jeremia 11,20 Der Herr nimmt das steinerneHerz aus uns heraus, damit wir das Gesetz halten und ihmgehorchen knnen und somit sein Volk sind. Ist damit nichtgesagt, da es uns unmglich ist, das Gesetz zu halten undihm zu gehorchen, solange dieses Werk in uns nicht getanist? Genau das ist der Gedanke dieser Schriftstelle.

    In Rmer 6,6 lesen wir dasselbe: Weil wir ja wissen,da unser alter Mensch samt ihm gekreuzigt ist, damit derLeib der Snde aufhre, da wir hinfort der Snde nichtdienen. Das ist dieselbe Botschaft. Der alte Leib mu

    vernichtet werden, bevor der Sndendienst aufhren kann.Ist aber einmal dieser Wechsel vollzogen, dann endet dieKnechtschaft: Denn wer gestorben ist, der istgerechtfertigt und frei von der Snde. Rmer 6,7 (ZrcherBibel: ... von der Herrschaft der Snde losgesprochen.)Hebrer 9,14 besagt dasselbe: Wieviel mehr wird das BlutChristi, der sich selbst als ein Opfer ohne Fehl durch denewigen Geist Gott dargebracht hat, unser Gewissenreinigen von den toten Werken zu dienen dem lebendigenGott! Hier wird diese Wahrheit mit dem Gedanken derReinigung des Gewissens ausgedrckt. Erst dann, wenndas Gewissen gereinigt ist, knnen wir dem lebendigenGott dienen.

    Wir wenden uns nun Epheser 2,8-10 zu: Denn ausGnade seid ihr gerettet worden durch den Glauben, unddas nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus denWerken, damit sich nicht jemand rhme.

    Das Herausnehmen des steinernen Herzens aus demMenschen ist nichts anderes, als ein Schpfungswerk odereine Wiedergeburt. Dieses kann nur vom Schpfer selbst

    23

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    26/266

    getan werden. Niemand sonst hat die Macht dazu. Es ist jedoch ausdrcklich vermerkt, da dieses Schpfungswerkgetan wird, damit wir gute Werke Werke derGerechtigkeit hervorbringen knnen.

    Das lehrt uns schon die Natur: Wie in der Natur, so istes auch im Reich der Gnade. ... Der Herrscher desHimmels gab das Gleichnis von dem kleinen Samenkorn;und dieselben Gesetze, die das Sen des irdischenSamens regieren, regieren auch das Sen des Samens derWahrheit. Christi Gleichnisse 65.33 (42.16) ZurDarstellung des Menschen mit dem steinernen Herzenverwies Jesus auf den Dornbusch. Er nahm diesesGleichnis, um zu zeigen, da der Mensch ohne Erneuerungnichts als bse Werke hervorbringen kann. Der Dornbuschkann nichts anderes, als Dornen tragen: Denn es gibtkeinen guten Baum, der faule Frucht trgt, und keinenfaulen Baum, der gute Frucht trgt. Denn jeder Baum wirdan seiner eigenen Frucht erkannt. Man pflckt ja nichtFeigen von den Dornen, auch liest man nicht Trauben vonden Hecken. Lukas 6,43f Christus bezieht sich auf eineinfaches Naturgesetz, mit dem wir alle vertraut sind. Wirwissen, da es in der ganzen Geschichte dieser Welt nicht

    eine einzige Ausnahme gibt, bei der dieses Gesetz auerKraft gesetzt worden wre. Es wuchsen nie Trauben anHecken oder Feigen an Dornbschen. So etwas wird esauch niemals geben, weil es einfach unmglich ist. AlleWeisheit der Menschen und alle Anstrengungen derWissenschaft knnen daran nichts ndern. Es geht einfachnicht!

    Jesus zeigt, wie dasselbe Gesetz mit gleicher Kraft undUnverletzlichkeit auch in der geistlichen Welt wirksam ist.Er sagt: Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatzseines Herzens das Gute hervor, und der bse Menschbringt aus dem bsen Schatz seines Herzens das Bsehervor; denn wovon sein Herz voll ist, davon redet seinMund. Lukas 6,45 Dieses Gesetz kann nicht gendertoder gebrochen werden. Im Lichte der Worte Jesu knnenwir mit Sicherheit sagen, da es seit der Schpfung nichteinen bsen Menschen gab, der gute Frchte gebrachthtte, solange er in diesem Zustand blieb nicht eineneinzigen. Es wird auch keinen geben, denn das istunmglich.

    24

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    27/266

    Es ist jedoch eine Tatsache, da jeder von uns durchsein natrliches Erbe und seine Geburt ein fauler Baumist. Keiner von uns wird als Gerechter geboren. Vonunseren Eltern erben wir nur eine bse Natur.

    Das alles lt nur eine Schlufolgerung zu: Ein Menschmu erst gut werden, bevor er Gutes tun kann. So einfachund klar diese Wahrheit auch ist sie wird dennoch vonvielen bei der Suche nach der kstlichen Perle verfehlt,obwohl keine Wahrheit aus der Schrift deutlicherhervorgeht, als diese.

    Beachte die einfachen und klaren Aussagen: Kannwohl ein Reiner kommen von den Unreinen? Auch nichteiner. (Hiob 14,4) Keine menschliche Erfindung kann einHeilmittel fr die sndhafte Seele ersinnen. Dennfleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil dasFleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn esvermags auch nicht. (Rm. 8,7) Denn aus dem Herzenkommen arge Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht,Dieberei, falsch Zeugnis, Lsterung. (Mat 15,19) DasLeben Jesu 155 Zuerst mu der Baum gut gemachtwerden, ehe die Frucht gut sein kann. That I may knowHim 226

    Somit lehrt das Wort Gottes nicht, da derNichtwiedergeborene das Gesetz halten kann. Darberbesteht kein Zweifel. Was der Herr jedoch festlegt, ist, dader Mensch der diese Umwandlung die Wiedergeburt inseinem Leben erfahren hat, das Gesetz zur vollenZufriedenheit Gottes halten kann. Diese Klarstellung, dieserUnterschied mu in unsere Gedanken eingeprgt werden.

    Beim genauen Lesen der zuvor zitierten Stelle von5.Mose 30,11-14 bemerken wir, da das Wort des Herrn, essei nicht schwer, das Gesetz zu halten, sich auf ein Volkbezieht, dem das Gesetz ins Herz geschrieben ist und dassomit ein neues Herz hat. In diesem Sinne heit es dannauch: Denn es ist das Wort ganz nahe bei dir, in deinemMunde und in deinem Herzen, da du es tust. 5.Mose30,14

    Die Welt ist heute, so wie zu allen Zeiten, in zwei Lagergespalten. Auf der einen Seite ist die groe Mehrheit derMenschen, die in dem Zustand geblieben sind, in dem siezur Welt kamen bse. Viele von ihnen haben ein hoheschristliches Bekenntnis, gehren einer Kirche an und

    25

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    28/266

    arbeiten fleiig daran, die Welt zu evangelisieren. Trotzdem sind sie nicht erneuert. Auf der anderen Seitesteht eine kleine Minderheit. Es sind Menschen, die unterden gleichen Voraussetzungen geboren wurden, die aberzu Gott kamen, von ihrem alten Wesen gereinigt wurdenund an dessen Stelle ein neues Wesen empfingen. Diesen Tausch des Wesens haben sie tatschlich undbuchstblich erfahren.

    Es ist erstaunlich, wie viel jemand mit echtemChristentum gemeinsam haben und doch noch auerhalbder Familie Gottes stehen kann. Spter werden wir nocheiniges darber zu sagen haben, wie ein Mensch zurGemeinde gehren und eine theoretische Kenntnis derWahrheit besitzen kann, wie er selbst irdische Segnungenvom Herrn empfngt, sowie vor finanziellen Schaden undGefahren bewahrt wird, aus Leid, Krankheit und Toderrettet wird und wie er deshalb Gottes Gte preist undwirkliche Liebe zu ihm empfindet und trotz all dem nichtdas neue Wesen besitzt und nicht das Gesetz Gottes inseinem Herzen hat. Er ist immer noch ein schlechter Baum,ein Knecht der Snde, der nur bse Frucht bringen kann.Christus sagt: Wenn jemand nicht von neuem geboren

    wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen! Johannes3,3Es gibt also nur zwei Klassen von Menschen. Der einen

    ist es unmglich, das Gesetz zu halten. Wir sollten deshalbniemals versuchen, ihnen einzureden, sie knnten es. Nurder wiedergeborene Mensch kann es, und fr ihn ist eshchste Erfllung und Freude. Die Tatsache, da erwiedergeboren und eine neue Kreatur geworden ist, dader alte Mensch der Snde vernichtet wurde und er nundas Wesen Jesu hat, ndert aber nichts daran, da er nochimmer ein Mensch ist. Er ist weder ein Engel noch Gottgeworden. Er ist ein anderer Mensch geworden, aber er istimmer noch ein Mensch.

    So tritt dieser Unterschied in immer schrferer Klarheithervor. Gottes Wort bleibt wahr, da die Menschen dasganze Gesetz halten knnen, wenn sie in das Ebenbildseines Wesens umgewandelt worden sind. Die BehauptungSatans, da das Gesetz von erschaffenen Wesen nichtgehalten werden kann, hat sich als Lge erwiesen.

    Jesus sagt: Und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und26

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    29/266

    die Wahrheit wird euch frei machen! Johannes 8,32 Indiesem Buch beschftigen wir uns damit, wie das Gesetz inGerechtigkeit gehalten werden kann. Um das jedocherfahren zu knnen, mu erst der lebendige Glaube daranvorhanden sein, da es mglich ist, das Gesetz zu halten,selbst wenn wir es bisher nicht halten konnten. Wenn wirdann den richtigen Weg, wie wir es halten knnen,gefunden haben, werden wir es auch halten. So lange wiran diesem Glauben festhalten, ist noch eine Hoffnung fruns im Gericht. Sobald wir uns jedoch der Lge Satanshingeben und ihr glauben, begeben wir uns in eine Lage, inder das Glauben an eine echte Errettung von Sndeunmglich wird. Wo der Glaube daran fehlt, gibt es wederErlsung noch ewiges Leben.

    Wenn wir bis jetzt weiter noch nichts gewonnen haben,als die feste berzeugung, da das Gesetz gehaltenwerden kann, dann mge uns das zum eigentlichen Zielweiterfhren!

    27

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    30/266

    3. Gottes Behauptung wird3. Gottes Behauptung wird besttigtbesttigt

    n der Auseinandersetzung mit der Frage, ob man dasGesetz Gottes halten kann oder nicht, verweist Satan zur

    Besttigung seines Arguments auf unzhlige Menschenaller Zeitalter und Vlker, die seine Behauptung durch einLeben der Auflehnung und des Ungehorsams bekrftigtenund rechtfertigten. Ja, Satan hat in jedem Fall die Mehrheitauf seiner Seite. Das zhlt aber nicht, denn in diesem Fallist die Mehrheit im Unrecht. Es ist eine irregeleiteteMehrheit, die gar nichts beweist.

    I

    Man mu erkennen und zugeben, da unter gewissenUmstnden die Mehrheit vllig im Unrecht und dieMinderheit im Recht sein kann. Zum Beispiel glaubten diemeisten Menschen jahrhundertelang nicht an dieMglichkeit, da sich der Mensch durch die Luft fortbewegenknnte wie ein Vogel. Mit Belustigungen und Spott oderauch Gleichgltigkeit wurden die Anstrengungen einiger, dieLuft zu meistern, zur Kenntnis genommen. Es bedurfte abernur zweier junger Leute Orville und Wilbur Wright , um zubeweisen, da alle im Unrecht waren. Sie bewiesen es einfr allemal, nicht durch wortreiche Dispute, sondern einfach,indem sie das taten , was andere fr unmglich hielten. Weilsie genau solche Menschen waren, wie alle anderen,erbrachte ihre Demonstration den Beweis, da es ihnen

    jeder nachmachen konnte.

    Ebenso hat Gott nicht nur die Behauptung aufgestellt,sein Gesetz knne vom Menschen gehalten werden,sondern er hat es auch durch eine vollendete Tatsachebewiesen. Es kann selbst unter grten Belastungen undschwierigsten Umstnden von menschlichen Geschpfengehalten werden.

    Dieser Beweis wurde mit vollkommenem Erfolg imErdenleben des Gottes- und Menschensohns Christuserbracht. Im allgemeinen scheint man zu glauben, da der

    ganze Zweck des Erdenlebens Christi darin bestand, denKreuzestod zu erleiden, um dadurch das verlorene

    28

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    31/266

    Menschengeschlecht loskaufen zu knnen. Doch es gingum mehr als das. Es ging darum, zu zeigen, da derMensch, selbst mit den Belastungen und Begrenzungeneiner entarteten menschlichen Natur, inmitten einersndenbeladenen Umwelt und unter Versuchungen

    jeglicher Art, das ganze Gesetz Gottes mit Gewinn undSegen halten kann.Um das zu beweisen, mute er zu uns kommen

    dorthin, wo wir sind und das werden, was wir sind. Nur sokonnte er aus eigener Erfahrung wissen, was der Kampf mitder Snde fr einen Menschen bedeutet. Christus nahmtatschlich dasselbe Fleisch und Blut wie alle anderenMenschenkinder an, hatte aber gleichzeitig in diesemFleisch und Blut dieselbe gttliche Natur, wie jeder andereMensch sie erlangen kann. Mit dieser Natur lebte er einvollkommenes Leben des Gehorsams gegenber jedemeinzelnen Gebot Gottes, trotz der Behinderungen undBegrenzungen, die dem entarteten menschlichen Weseneigen sind. Er begab sich freiwillig an die Stelle desMenschen, direkt in die Umgebung der Versuchung undSnde und nahm die ganze Schwachheit und Hilflosigkeitdes Menschen auf sich. Durch seine vollkommene

    berwindung all dessen erbrachte er den nicht zuwiderlegenden Beweis, da jeder andere Mensch ihm dasnachmachen kann, wenn er das frei angebotene Leben unddie damit verbundene Macht annimmt. Sein Lebenentkrftet jede Entschuldigung fr Snde und moralischesVersagen. Wir vermgen alles durch den, der uns mchtigmacht, Christus. (vgl. Phil 4,13)

    Folgende Worte sollten wir sorgfltig beachten; sieenthalten wunderbare, rettende Wahrheiten: Der Heilandnahm die Schwchen der Menschheit auf sich und lebte einsndloses Leben, damit die Menschen nicht frchtenmuten, da sie infolge der Schwachheit der menschlichenNatur nicht berwinden knnten. Christus kam, um uns zuTeilhabern der gttlichen Natur (2.Pet 1,4) zu machen,und sein Leben bezeugt, da die Menschheit, mit derGottheit verbunden, nicht sndigt. In den Fuspuren desgroen Arztes 184 (130)

    Damit wir den Wert und die Macht dieses Vorbildes fruns persnlich verstehen und die darin liegendeerrettende Kraft erfahren knnen, mssen wir wissen und

    29

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    32/266

    glauben, da Jesus buchstblich in allen Dingen seinenBrdern gleich war und somit in absoluter Wirklichkeitversucht worden ist in allem wie wir und doch keinegttliche Kraft anwandte, die nicht auch uns frei zurVerfgung steht. So, wie er von uns sagt: Ohne michknnt ihr nichts tun, so sagte er von sich, als er auf dieserWelt war: Ich kann nichts von mir selbst tun. Zurberwindung einer jeden Versuchung war er Augenblickfr Augenblick genauso vom Vater abhngig, wie wir vomVater abhngig sind. Deshalb kann die Schrift auch vonuns fordern, so zu berwinden, wie er berwunden hat.Hebrer 2,17; 4,15; Johannes 15,5; 5,30; Offenbarung3,21

    Christus berwand und gehorchte als wirklicherMensch. ... Er kam nicht in diese Welt, um als ein niedererGott einem hheren zu gehorchen, sondern um als MenschGottes heiliges Gesetz zu erfllen, und darin ist er unserVorbild. Der Herr Jesus kam nicht auf diese Welt, um zuzeigen, was ein Gott vermag, sondern was ein Menschdurch den Glauben an Gottes helfende Erretter- undErlsermacht in allen Notlagen vermag. Our high calling48

    Wie knnte es anders sein? Um einen stichhaltigenBeweis zu erbringen, mute Jesus wirklich Mensch werden.Er mute selbst all jene Schwachheit, Unfhigkeit undKraftlosigkeit, die dem Menschen eigen ist, an sich tragenund somit aus eigener Erfahrung die volle Wirkung derMacht der Versuchung, der der Mensch ausgesetzt ist,kennenlernen. Es konnte nicht anders sein. Jesus durftesich nicht um Haaresbreite von der Menschheitunterscheiden, zu deren Rettung er kam, denn sonst wrdesein Leben fr Gott und die Wahrheit nichts beweisen. ImGegenteil, Satan wre ein greres Argument zugespieltworden. Er htte nun behaupten knnen: Insoweit, wie sichChristus der Versuchung entzogen hat, ist die GnadeGottes zum Halten der Gebote unzulnglich. JederEntschuldigung zum Weitersndigen wre damit Raumgegeben worden! Wer das vllige Menschsein Christibezweifelt, stellt zugleich die Mglichkeit eines vlligenSieges ber jede bewute Snde in Frage eine imheutigen Christentum allgemein akzeptierte Einstellung,die sich in dem nimmer endenden Teufelskreis eines

    30

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    33/266

    Lebens in Snde und Reue und Snde und Reue zeigt.Die Bibel betont nachdrcklich, da Christus in allen

    Dingen seinen Brdern gleich wurde (vgl. Heb 2,17). Inallen Dingen nicht in einigen oder vielen oder sogar inden meisten Dingen, sondern wirklich in allen Dingen! Wirwollen das Wort so verstehen, wie es geschrieben stehtund es so glauben.

    Der Text bezieht diese vllige Gleichheit Christi jedochnur auf die Gleichheit mit seinen Brdern . DieseUnterscheidung ist wichtig. Wie zuvor erklrt wurde, ist derfleischlich gesinnte Mensch nicht im geringsten in der Lage,die Gebote des Herrn zu halten. Wir sahen den durch dieHeilige Schrift deutlich gelehrten Grundsatz, da derMensch erst gut werden mu, bevor er Gutes tun kann.Daraus ergeben sich zwei Folgerungen:

    . Jesus kam nicht in diese Welt, um zu beweisen, da einfleischlich gesinnter Mensch das Gesetz halten kann,solange er bleibt, was er ist. Er wute, da dieses nichtmglich war. Auerdem htte er sich dann gegen dieHeilige Schrift gestellt, die lehrt, da es nicht geht.

    . Christus ist nicht in allen Dingen dem fleischlich

    gesinnten Menschen gleich geworden, denn dann htteer das Gesetz niemals halten knnen. In dem Fall htteer als ein fauler Baum natrlicherweise nur schlechteFrchte bringen knnen.

    Die Bibel sagt auch nicht, er sei in allen Dingen einemfleischlich gesinnten Menschen gleich geworden, sondernseinen Brdern. Der bedeutsame Unterschied zwischenseinen Brdern und solchen, die nicht seine Brder sind,mu unterstrichen werden. Nicht alle sind seine Brder.Ein Bruder zu sein bedeutet, aus einer Familie zukommen und denselben Vater zu haben. Zu denunglubigen Juden seiner Zeit sagte Jesus: Ihr habt den

    Teufel zum Vater. Johannes 8,44 So spricht auch Paulusvon denen, die einstmals auerhalb der Familie Gotteswaren: Als wir noch Fremdlinge waren (vgl. Eph 2,19).Niemand kann gleichzeitig Bruder und Fremdling sein, undniemand kann als Bruder bezeichnet werden, wenn er nichtdie gleichen Eltern hat. Paulus verdeutlicht diesenGedanken: Denn weil sie alle von einem kommen, beide,

    31

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    34/266

    der da heiligt und die da geheiligt werden, darum schmter sich auch nicht, sie Brder zu heien. Hebrer 2,11

    Lat uns diesen Vers beachten. Es heit hier, da beide er, der da heiligt, und die, die da geheiligt werden dieselbe Herkunft haben. Der, der heiligt oder andere heiligmacht, ist Christus.Wer sind die, die geheiligt werden? Es sind dieWiedergeborenen, von denen die alte fleischliche Naturgenommen ist und nun gute Bume geworden sind, diegute Frchte bringen und so dem Gesetz Gottes gehorsamsein knnen. Sie sind, wie wir in der letzten Betrachtunggesehen haben, ganz anders, als die fleischlich gesinnten,nicht wiedergeborenen Menschen, die dem Gesetz Gottesweder gehorchen noch es vermgen.

    Und Christus schmt sich nicht, sie Brder zu heien.Nur sie nennt er so. Ihnen ist er in allen Dingen gleichgeworden und ist so versucht worden, wie sie.

    Weil diese Unterscheidung wichtig ist, ist der gemeinsameUrsprung dessen der da heiligt und derer, die geheiligtwerden zu untersuchen.

    Betrachten wir zuerst die Herkunft derer, die geheiligtwerden. Das scheint leichter verstndlich zu sein, weil man

    so von dem uns bekannten und unbestrittenen Gebiet auf das unbekannte schlieen kann. Jeder Mensch fhrt seineAbstammung auf irdische Eltern zurck, von denen er durchGeburt die menschliche Natur erbt. Wir wissen, was Fleischund Blut ist, wir kennen seine Unzulnglichkeiten,Schwchen und Grenzen. Wir kennen die der menschlichenNatur innewohnende Macht des Selbsterhaltungstriebs. Wirwissen, wie sehr dieses nur auf das eigene Wohlergehenbedachte Fleisch dem Ruf Gottes widersteht, wenn er, wiees ja immer der Fall ist, Aufopferung und Hingabe fordert.Das Fleisch samt seinen Neigungen kann nur als sndlichbezeichnet werden. Es ist sterblich und verderbt und kannals solches nicht in den Himmel eingehen. Das aber sageich, Brder, da Fleisch und Blut das Reich Gottes nichterben knnen; auch erbt das Verwesliche nicht dieUnverweslichkeit.. 1.Korinther 15,50

    Wer wahrhaft wiedergeboren ist, wei auch, da dieErfahrung der Wiedergeburt, abgesehen von einerBesserung auf Grund der Migkeit und Selbstverleugnung,nicht das Fleisch verndert. Damit soll nicht die groe, bei

    32

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    35/266

    der Wiedergeburt im Snder stattfindende Umwandlungverneint werden. Eine solche mchtige Vernderunggeschieht tatschlich, aber nicht im Fleisch. Durch dieWiedergeburt hrt man nicht auf, Mensch zu sein. Manverliert nicht das sndliche Fleisch. Wir bleiben nach wievor Menschenkinder.Wie zuvor erlutert, hat der fleischlich Gesinnte auerseiner menschlichen Herkunft noch eine andere, nmlichdie satanische. Ihr habt den Teufel zum Vater Johannes8,44 , sagt Jesus deutlich. Paulus nennt es ein anderesGesetz in uns, das Fleischlich-gesinnt-Sein, das steinerneHerz oder den alten Menschen der Snde, der die Personbeherrscht und das Fleisch zu seinen eigenen satanischenZwecken benutzt.

    Diejenigen, die geheiligt werden, sind von dem ausdieser Herkunft stammenden satanischen Wesen befreitworden. Ihre geistliche Natur ist nun von gttlicherHerkunft, die weder fleischlich noch menschlich ist undsomit aus Gott geboren. Die Heilige Schrift bringt dasdeutlich zum Ausdruck: Wie viele ihn aber aufnahmen,denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, diean seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut noch aus

    dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen einesMannes, sondern von Gott geboren sind. Johannes 1,12f Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes. 1.Johannes 2,3

    So kann von jedem wahrhaft wiedergeborenen Christengesagt werden, da er ein Menschenkind und ein Gotteskindist. Er ist von der Gesinnung Christi erfllt, ist Teilhaber dergttlichen Natur geworden (2.Pet 1,4) und somit in der Tatein gttliches und menschliches Wesen.

    Es stimmt, viele knnen den Unterschied zwischen dermenschlichen Natur und der fleischlichen Gesinnung nichterkennen. In ihren Augen ist es alles ein und dasselbe.

    Trotzdem besteht dieser Unterschied, und er ist sogarberaus wichtig. Wo dieser Unterschied nicht gemachtwird, ist ein korrektes Verstndnis sowohl derFleischwerdung Christi als auch der Wiedergeburtausgeschlossen.

    Die Herkunft und Natur der Menschen, die geheiligtwerden, drfte uns somit klar sein. Wenden wir uns nundem Studium der Herkunft und Natur Christi zu. Lehrt dieBibel tatschlich, da er in allen Dingen seinen Brdern

    33

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    36/266

    gleich wurde?Nehmen wir zuerst die menschliche Seite seiner Natur.

    Die Bibel erklrt in diesem Zusammenhang folgendes:Weil nun die Kinder von Fleisch und Blut sind, hat auchers gleichermaen angenommen. Hebrer 2,14 Beachtenwir, was der Text sagt: Er ist gleichermaen teilhaftiggeworden wie die Kinder. Diese Kinder sind diejenigen, diegeheiligt werden, welche Gott ihm gegeben hat (Vers 13).Der Text sagt nicht, da er dem Vater (Adam) gleichgeworden ist, sondern den Kindern. Weiter heit es: Denner nimmt sich ja nicht der Engel an, sondern der KinderAbrahams, und wiederum: ... der geboren ist aus demGeschlecht Davids nach dem Fleisch. Hebrer 2,16 ;Rmer 1,3

    Wir sind genau solche Kinder. Wir haben Fleisch undBlut, und wissen, da er des gleichen Fleisches und Blutesteilhaftig wurde wie wir; nicht eines anderen Fleisches undBlutes, sondern des gleichen. Mehr noch, er nahm dasgleiche Fleisch und Blut auf die gleiche Weise an wie wir.Wir bekommen es durch menschliche Eltern durch Geburt.Auf die gleiche Weise bekam auch er es.

    Htte der Sohn Gottes Menschengestalt angenommen,

    als Adam noch unschuldig im Paradiese lebte, dann schonwre solche Tat eine geradezu unbegreifliche Herablassunggewesen; nun aber kam Jesus auf die Erde, nachdem dasMenschengeschlecht bereits durch vier Jahrtausende imDienst der Snde geschwcht war. Und dennoch nahm erwie jeder andere die Folgen auf sich, die das unerbittlicheGesetz der Vererbung zeitigte. Das Erleben seiner irdischenVorfahren lehrt uns, worin diese Folgen bestanden. Miteinem solchen Erbteil belastet, teilte er unsere Nte undVersuchungen und gab uns das Beispiel eines sndlosenLebens. Das Leben Jesu 34

    Es steht fest, da Christus dasselbe Fleisch und Bluthatte wie wir, mit allem, was es bedeutet. Zwischen seinerund unserer menschlichen Herkunft besteht nicht dergeringste Unterschied. Er kam auf dieselbe Stufe herab,stellte sich zu uns und wurde ganz und gar einer von uns.

    Gott hatte gesagt, da das Gesetz von geschaffenenWesen, der gefallene Mensch eingeschlossen, vollkommengehalten werden kann. Doch er lie es nicht einfach dabeiberuhen. Er stellte nicht nur die Behauptung auf, er bewies

    34

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    37/266

    sie auch. Das Erdenleben Christi, des Sohnes Gottes und derMenschen, ist der Beweis. Sein in genau dem gleichenFleisch und Blut errungener, wunderbarer Sieg macht fralle Ewigkeit das Argument der Sache Satans zunichte. ZumErreichen dieses Ziels mute er aber, wie wir erkannten,unbedingt in jeder Hinsicht und vllig Menschensohnwerden, sonst wre sein Leben alles andere als ein echterBewies fr die Rechtmigkeit der Gebote Gottes gewesen.

    Obwohl Christus alle Einschrnkungen undVerbindlichkeiten des sndlichen Fleisches auf sich nahm,war er doch der Sohn Gottes und besa zu allen Zeiten undunter allen Umstnden den fleckenlosen Charakter seinesVaters. Man mu verstehen, da er, als Gottes Sohn, Gottwar aus sich selbst bestehend und allmchtig. Verginicht, da seine Geburt eine Menschwerdung war, wasbedeutet, da sein Dasein nicht mit dieser Geburt begann,sondern da er schon vorher existierte und nun durchdiese Geburt als Mensch erschien. Der Unterschiedzwischen Christus, als er vor seiner irdischen Geburt imHimmel wohnte und Christus, dem Gottes- undMenschensohn, besteht darin, da er zuvor das Gewandeines Erzengels trug, nun aber im Gewand des Menschen

    erschien und alle Einschrnkungen und Verbindlichkeitender Menschheit annahm. So war er der Macht derVersuchung und derselben Gefahr des Fallens ausgesetzt,wie jedes andere Gotteskind auf Erden auch.

    Christus war vor seiner Fleischwerdung schon derSchpfer: Im Anfang war das Wort, und das Wort war beiGott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang beiGott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohnedasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. Johannes1,1-3Christus existierte vor der Erschaffung des erstenGeschpfes, denn durch ihn wurde es erst ins Lebengerufen. Und alles nach dieser Zeit erschaffene wurdeimmer nur durch seine innewohnende Schpfermacht alsSchpfergott geschaffen.

    Diese Wahrheit bezeugte Christus den unglubigen Juden seiner Zeit: Abraham, euer Vater, frohlockte, da ermeinen Tag sehen sollte; und er sah ihn und freute sich.

    Johannes 8,56 Sie antworteten ihm hhnend und ihreAntwort zeigte, da sie die Gottheit im Gewand des

    35

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    38/266

    Fleisches nicht anerkannten : Du bist noch nicht 50 Jahrealt und hast Abraham gesehen? Jesus sprach zu ihnen:Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe denn Abraham war,bin ich. Johannes 8,57f

    Man kann sich der Folgerung aus der Antwort desHeilands nicht entziehen. Hier hatte er den besonderen Titel auf sich selbst angewandt, mit dem der Gott desHimmels sich als der Ewige auszuweisen pflegt. Er war derEinzige, der zu jener Zeit, ja selbst noch vor aller Zeit, vonsich sagen konnte: Ich bin. Auf diese Weise hatte sichGott im brennenden Busch vor langer Zeit bezeugt: Gottsprach zu Mose: Ich bin, der ich bin. Und er sprach: Alsosollst du zu den Kindern Israel sagen: Ich bin hat mich zueuch gesandt. 2.Mose 3,14 ; Elberfelder

    Die vom Herrn angesprochenen Juden verstandengenau, da er hierbei Anspruch auf den Titel Gottes erhob,und sie hoben in vermeintlich gerechter Emprung Steineauf, um ihn zu steinigen. Sie ahnten nicht, da ChristiAnspruch zu Recht bestand und tatschlich niemandanders vor ihnen stand als Gott.

    In all dem sprechen wir von einem Geheimnis, dessenvolle Tiefe vom menschlichen Verstand nicht ergrndet

    werden kann. Der Apostel Paulus sagt darber: Und groist, wie jedermann bekennen mu, das Geheimnis desGlaubens: ER ist offenbart im Fleisch, gerechtfertigt imGeist, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden,geglaubt in der Welt, aufgenommen in Herrlichkeit.1.Timotheus 3,16

    Da Gott im Fleisch offenbart wurde, ist wirklich einGeheimnis. Wenn wir auch nie erfassen knnen, wie esmglich war, so ist es doch fr jeden Menschen eineWahrheit, da Jesus in unser Fleisch kam, von der dieSeligkeit abhngt. Sei es in unseren Herzen fr immerunbestritten: Es war Gott, der in menschlicher Gestalt imFleisch erschien und alle Versuchungen auf dieselbe Weiseberwinden mute, wie alle seine Brder. Indem er das tat,bewies er, da auch wir ber jede Versuchung, die esberhaupt gibt, siegen knnen.

    Gott wurde Fleisch. Keine Wahrheit wird mit greremNachdruck von der Schrift betont. Er war wirklich Gott, sowie er wirklich in jeder Hinsicht Mensch war.

    Wo es schwer fllt, dies zu glauben und anzunehmen, ist36

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    39/266

    Vorsicht geboten. Jesus sagt selbst, da nur von Gottgelehrte Menschen die Wahrheit, da er gleichzeitigGottessohn und Menschensohn war, erkennen underfassen knnen. Wer nicht vom Geist Gottes erleuchtet ist,vermag wohl entweder das eine oder das andere zuglauben, nicht aber diese beiden Heilswahrheitenzusammen.

    Ein Gesprch Christi mit seinen Jngern bringt das zumAusdruck. Es bestand zu jener Zeit kein Zweifel darber,da Christus Mensch war. Jeder konnte es mit eigenenAugen sehen. Seine ganze Erscheinung war menschlich. Erwar fr jedermann ganz offenbar mit all denSchwachheiten und Begrenzungen umgeben, die allenMenschen eigen sind. Jesus wute das, als er die Fragestellte: Wer sagen die Leute, da des Menschen Sohnsei? Beachte, da sich Jesus damit selbst alsMenschensohn bezeichnet. Er sagte nicht: Wer sagen dieLeute, da ich bin?, sondern: Wer sagen die Leute, dades Menschen Sohn sei? Die Antwort der Jnger lautete:Einige sagen, du seist Johannes der Tufer, andere, duseist Elia, wieder andere, du seist Jeremia oder einer derPropheten.

    Die Menschen der damaligen Generation hatten nichtdie himmlische Augensalbe und konnten nichts anderes indem Erlser sehen, als einen Menschen. Das Geheimniswar ihnen verborgen. Doch die Apostel sahen mehr. Als

    Jesus sie fragte: Wer sagt denn ihr, da ich sei?,antwortete Petrus fr sie alle: Du bist Christus, deslebendigen Gottes Sohn! Matthus 16,13-16 ImZusammenhang des ganzen Gesprches bedeutete dieAntwort Petri eigentlich: Du, der Menschen Sohn, bistGottes Sohn!Diese Mnner verstanden das Geheimnis Gottes. In derGestalt des Menschen erkannten sie den Gttlichen. Siewuten, da Gott Tag fr Tag mit ihnen war und mit ihnenging. Dieses konnten sie nicht auf menschliche Weiseerfat haben, das wre ihnen unmglich gewesen, sonderndurch die Erleuchtung des Geistes Gottes, so wie wir alledieselbe Wahrheit heute ebenfalls erfahren mssen.Anders geht es nicht. Deswegen sagte Jesus: Glckseligbist du, Simon, Sohn des Jona; denn Fleisch und Blut hat dirdas nicht geoffenbart, sondern mein Vater im Himmel!

    37

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    40/266

    Matthus 16,17Wenn uns heute die Menschwerdung des Sohnes Gottes

    eine ungewisse und unliebsame Lehre ist, wenn wir esschwer finden, die Tatsache anzunehmen, da erwahrhaftig Gott und Mensch war, dann mangelt es uns anErleuchtung von oben. Wollen wir unsere Herzendemtigen und um das Licht des Heiligen Geistes bitten,durch das wir diese zum ewigen Leben notwendigeWahrheit erfassen knnen, damit wir nicht frchtenmssen, am Ende der Tage einmal vor verschlossener Trzu stehen?

    Es kommt eine Frage auf, mit der wir uns befassenwollen. Wenn Christus der mit menschlichem Fleischbekleidete ewige Gott war, dann war er doch gegen dieSnde gewi immun und hatte somit solche Vorteilegegenber uns sterblichen Menschen, die wir gegen dieSnde nie immun werden, so da sein Leben kein echterBeweis dafr ist, da auch wir die Snde vllig in diesemFleische berwinden knnen?

    Wenn es stimmte, da er seine ganze Kraft oder indiesem Fall auch nur einen Teil dieser Kraft als Gott imKampf gegen die Snde eingesetzt htte, dann knnte man

    nicht bestreiten, da sein Leben fr niemanden als Beispieldafr dient, wie in unserem Zustand als Mensch die Sndezu berwinden ist.

    Das Schnste und Erstaunlichste an diesem GeheimnisGottes ist aber, da er diese ewige, schpferische Kraftvllig beiseite legte und sie nie benutzte. Er stellte sichgenau an dieselbe Stelle uerster Hilflosigkeit, an dersich jeder Glubige im Kampf gegen die Snde befindet.Das bezeugt Jesus selbst mit seinen eigenen Worten: Ichkann nichts von mir selber tun. Johannes 5,30 Das Wortnichts hat eine absolute Bedeutung. Wer nichts tunkann, befindet sich in uerster Hilflosigkeit, genau in derLage, in der sich der Mensch befindet, wenn es darumgeht, die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, zu erfllen. Sowie er bezeugt, da er aus sich selbst nichts tun kann, sosagt er von seinem Volk: Ohne mich knnt ihr nichtstun. Johannes 15,5 Wir haben nicht die innewohnendeschpferische Kraft der Gottheit, mit der wir denVersuchungen des Teufels begegnen und sie beiseite tunknnen. So legte er diese Kraft ab, stieg hinab und wurde

    38

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    41/266

    als ein Mensch genauso hilflos wie wir. Indem er wirklichin allen Dingen seinen Brdern gleich wurde, konnte erauch versucht werden wie wir. Er stand in derselbenGefahr, wie wir zu versagen und berwand dennoch.Damit bewies er, da auch wir jede Versuchungberwinden knnen.Paulus sagt nicht, da er in allen Dingen versucht warwie ich, sondern wie wir. Hier ffnet sich eine weitere

    Tiefe dieses Geheimnisses, nmlich wie Christus in allenDingen gleichwie wir versucht werden konnte.

    Jeder Mensch hat bekanntermaen andere Schwchen.Ich mag gewisse Schwachpunkte und damit besondersstarke Versuchungen in einigen Dingen haben, whrendmich andere Dinge vielleicht kaum berhren. Doch ich binin diesem wir des Bibeltextes mit eingeschlossen. Ichdarf wissen, da diese mir eigenen Versuchungen auch frChristus wirkliche Versuchungen waren, da er ihnen soausgesetzt war und unter ihnen genauso litt, wie ich.

    Auch du bist in diesem wir eingeschlossen. Er warauch in allen Dingen versucht, in denen du versucht wirst.Du hast Versuchungen, die nichts fr mich bedeuten. Siesprechen mich nicht an. Dagegen stolpere ich ber Dinge,

    die dich nicht bedrcken. Das Wort Gottes sagt jedoch, da Jesus nicht nur wie ich versucht war, sondern in allenDingen wie wir, wie du und ich. Das kann nur bedeuten,da er all die Versuchungen fhlte und erlitt, die deine undmeine Eigenarten mit sich bringen. Nur dann trifft es zu,da er in allen Dingen versucht war gleichwie wir.

    Das ist aber noch nicht alles. Da sind die Versuchungen jenes Mitmenschen, die weder dich noch mich erreichen.Auch er ist in dem wir eingeschlossen. Nur dann konntevon Christus wirklich gesagt werden, da er in allen Dingenversucht war, gleichwie wir wie du und ich und alleanderen, die Schwachheiten haben, die nur ihnen eigensind.

    Welch wunderbare, errettende Wahrheit, was das dochfr dich und mich bedeutet! Er war in allen Dingen versuchtgleichwie wir, doch ohne Snde. (Heb 4,15)

    So war die von Christus angenommene menschlicheNatur nicht nur der des einen oder anderen Menschen oderder einer bestimmten Klasse von Menschen gleich, sondernder Natur, die wir alle haben jeder Mensch

    39

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    42/266

    eingeschlossen. Es spielt keine Rolle, in welch einerverlorenen Lage er sich auch befindet. Die menschlicheNatur Christi entsprach den Bedrfnissen jedes einzelnenMenschen. Dazu mute sie alle Schwchen undUnzulnglichkeiten haben, die bei der menschlichen Naturberhaupt vorkommen knnen. Er mute sich so vllig mitder Menschheit identifizieren, da er von Geburt sowohlalle besonderen Schwachheiten erbte, denen ichunterliege, als auch alle deine, von denen ich vielleichtnichts wei, zusammen mit denen, die weder dich nochmich betreffen, die aber irgendeinem anderen Menschen inder Welt zu schaffen machen. Er hatte sie und kannte siealle, denn die Bibel sagt, da er in allen Dingen seinemBruder nein, nicht seinem Bruder, sondern seinenBrdern gleich wurde. Er wurde nicht nur in allen Dingeneinem von uns gleich, sondern uns allen. Er kam nicht, umeinen von uns zu erretten, er kam, um uns alle zu retten.

    So stand Jesus im wahren Sinne des Wortes als derVertreter der ganzen Menschheit dem Versuchergegenber. Und der Versucher fand in seiner menschlichenNatur alle Schwchen und Unzulnglichkeiten, die unserermenschlichen Natur eigen sind, und versuchte ihn auf jede

    mgliche Art und Weise in allen Punkten genau wie dichund mich. Nachdem aber seine Versuchungsmglichkeitenerschpft waren, mute er feststellen, da der Erlser nichtim geringsten nachgegeben hatte. Satan hatte ihn versuchtwie mich, wie dich und wie jeden einzelnen Menschen auf der Welt, und als er am Ende war und samt seinem ganzenHeer jede Waffe des Bsen gegen Christus ausprobierthatte, mute er sehen, da Christus immer noch stand,trotz dmonischer List und Schlauheit, trotz desungeheuren Drucks. Es ist die lebendige Wahrheit Gottes,da er in allen Dingen versucht war gleichwie seine Brder,doch ohne Snde.

    Weil der Erlser whrend seines Erdenlebens jederVersuchung, die es fr einen Menschen berhaupt gebenkann, begegnete und sie berwand, kann auch jederandere Mensch, der wie er die gttliche Natur besitzt,berwinden, so wie er berwand, und in diesem Leben dievolle Antwort auf die Lge Satans finden, das GesetzGottes knne nicht gehalten werden.

    Das ist nicht alles, was durch die Fleischwerdung des40

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    43/266

    Sohnes Gottes bewiesen werden sollte. Es liegt noch einetiefere Wahrheit darin, die man erkennen mu, wenn maneine lckenhafte Behandlung des Themas vermeidenmchte. Wir brauchen Christus als einen vlligen Erlser.

    Der bis hierher erluterte Gedanke zeigt, da Christusauf die Stufe eines bekehrten Menschen herabkam und indieser Stellung bewies, da der bekehrte Mensch allenGeboten Gottes gehorchen kann. Fr den, der das neueLeben Gottes schon in sein Herz aufgenommen hat, liegtviel Trost und groe Gewiheit darin, da es einfach keineVersuchung gibt, die nicht schon einmal an Jesusherangetreten ist und die er nicht in derselben Natur, wiewir sie haben, berwunden hat.

    Jesus Christus ist das vollkommene Vorbild fr die, derenFe auf die richtige Stufe gestellt wurden. Fr sie ist seinLeben die grte Gewiheit, da sie nicht berwunden zuwerden brauchen und verloren gehen mssen.

    Dem Unbekehrten aber hilft das nicht. Er hat nicht denVorteil, auf dieser Stufe zu stehen. Er befindet sich tief imAbgrund der Snde. Whrend Satan ihm die ganze Last derVerdammnis der Snde auf entmutigendste Weise vorAugen fhrt, drckt ihn ein schreckliches Gefhl von

    Verlorenheit und hoffnungsloser Verzweiflung nieder. Dasist eine der gefhrlichsten Waffen Satans. Sobald er merkt,da der Snder seinem Griff zu entrinnen sucht, malt erihm die Trostlosigkeit seiner Lage in den dstersten Farbenaus und drngt ihn, die Hoffnung aufzugeben, den Siegber jede Snde erringen zu knnen.

    Wenn solch ein Sieg in der menschlichen Natur errungenwerden soll, mute auch Christus in der gleichenmenschlichen Natur diesen Weg gehen und dieselbeentmutigende Erfahrung machen, mit dem schrecklichenGefhl, verloren und von Gott getrennt zu sein. Er mutebeweisen, da es durch unbedingten Glauben an Gottmglich ist, dem dunklen Abgrund der Snde zuentkommen, auf hherer Ebene zu stehen und den Siegber jede Snde zu erlangen.

    Genau das hat Christus getan. Der 40. Psalm schildertseine Erfahrung aus prophetischer Sicht. Da sich dieserPsalm auf Christus bezieht, wird uns in Hebrer 10,5-7durch Paulus besttigt.

    Der Psalmist beschreibt in treffender Weise die41

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    44/266

    Zwangslage jedes Snders, der dem finsteren Abgrundentrinnt und in das helle Licht der Gegenwart Gotteskommt: Ich harrte des HERRN, und er neigte sich zu mirund hrte mein Schreien. Er zog mich aus der grausigenGrube, aus lauter Schmutz und Schlamm, und stellte meineFe auf einen Fels, da ich sicher treten kann; er hat mirein neues Lied in meinen Mund gegeben, zu loben unsernGott. Das werden viele sehen und sich frchten und auf den HERRN hoffen. Psalm 40,2-4

    Obwohl Jesus keine Snde kannte und nie einerVersuchung unterlag, konnte er wirklich sagen: Denn eshaben mich umgeben Leiden ohne Zahl. Meine Sndenhaben mich ereilt; ich kann sie nicht berblicken. Ihrer sindmehr als Haare auf meinem Haupt, und mein Herz istverzagt. Psalm 40,13

    Wie konnte er sagen: Meine Snden haben mich ereilt,wo er doch nie gesndigt hatte? Hierin liegt eine groeWahrheit. Wenn wir seine Gerechtigkeit, die niemals vonuns kommt, annehmen, wird sie doch unser eigen. Wirknnen die Flle der Freude, den Frieden und die Krafterfahren, die mit ihrem Besitz verbunden sind. Ebensowurden ihm all unsere Snden auferlegt. Es waren nicht im

    geringsten Punkt seine eigenen, und dennoch fhlte er dievolle Last der Bitterkeit und Mutlosigkeit der Snde, als obsie wirklich seine gewesen wren. Es erging ihm wie jedemverzweifelten und verlorenen Snder, der die Last desFluches auf sich fhlt.

    Er mute wie jeder Snder geduldig des Herrn harren,bis sein Rufen erhrt wurde und sich Gott zu ihm neigte.Sein Glaube mute auf ihn gerichtet sein, damit der Vaterihn aufrichtete, denn er konnte sich nicht selbst aus dergrausigen Grube ziehen. Er war dort genauso willenlos,wie es einer von uns je sein kann. Er erlebte die ganze Lastder Mutlosigkeit und die schreckliche Versuchung, allesaufzugeben und den Snder dem Verderben zu berlassen.

    Um das besser zu verstehen, sollten wir uns in denBericht des 22. Psalms ber seine Leidensgeschichte inGethsemane und am Kreuz von Golgatha vertiefen. Es liegtnicht im Rahmen dieses Artikels, alle Wunder undWahrheiten dieses Gegenstandes zu erfassen. Er dient nurdazu, den Leser in dieses Thema einzufhren. Ein weiteresNachforschen obliegt jedem selber, der sich vom Geist

    42

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    45/266

    Gottes leiten mchte.Erkennen wir aber, wie vollstndig das ganze Argument

    Gottes jetzt ist? Jesus hat sich dem Menschen vollstndiggleichgestellt und erfuhr alles, was ein Mensch berwindenmu.

    Als mich der Versucher als verlorene Seele, fern derErlsung, bedrngte, drckten mich lediglich meineeigenen Snden. Das war fr mich zwar eine ungeheureBrde, die mich fast verzweifeln lie; aber was soll ich dennsagen, wenn ich auf Jesus blicke, der diese Brde ja auf sich nahm meine Snde mit dem damit verbundenenZustand der Mutlosigkeit und des Verlorenseins undauerdem die Brde der Snden der ganzen Welt.

    Als ob dieses nicht schon genug wre, ertrug er dasnicht nur mit den Schwchen meiner menschlichen Natur,sondern auch mit deinen und mit allen Schwchen, dieberhaupt jemand haben kann.

    Trotz dieser unermelichen Nachteile berwand Jesus. Trotz der riesigen Sndenlast, wie sie kein Mensch jetragen mu, sndigte Jesus nie, auch nicht in derallerschwersten Stunde.

    Nun ist das Argument Satans vllig zerschlagen. Und

    auch wir sind damit ein fr allemal zum Schweigengebracht worden! Mssen wir uns nicht schmen, jemalswieder die geringste in uns aufkommende Snde undVersuchung zu entschuldigen?

    Welch ein Erlser! Welch ein Sieg, den er fr unserrungen hat! Die Pforten der Hlle und des Grabes sindzerbrochen, die Bande der Snde zerrissen, dieGefangenen haben Freiheit erlangt. Satan ist als dasblogestellt, was er wirklich ist als ein Lgner undMrder, und Christus ist fr immer als der Weg, dieWahrheit und das Leben offenbart.

    43

  • 8/14/2019 Frederic T. Wright -- GERECHT LEBEN

    46/266

    4. Das Merkmal des4. Das Merkmal des AntichristenAntichristen

    ielleicht denkt der eine oder andere Leser, es werdehier die Behauptung des von Christus erbrachten

    Beweises berbetont, da das Gesetz Gottes vongeheiligten Menschen gehalten werden kann.

    VAuf Grund der Autoritt des Wortes Gottes mchten wir

    uns jedoch mit aller Festigkeit gegen diesen Gedankenwenden. Diese Wahrheit ist so wichtig, da sie gar nichtberbetont werden kann. Jeder von uns mu dieses Themarichtig verstehen. Wenn wir in dieser Sache falsch stehen und das ist nicht zuviel gesagt , dann stehen wir in allemfalsch, dann mu unsere Auffassung ber irgendeineandere fundamentale Heilswahrheit auch verkehrt sein!Diese Tatsache wird von der Bibel unterstrichen: Sie zhltden, der in dieser Frage falsch steht, zum Antichristen, den,der richtig steht, dagegen zu Gott.

    Ist das ein scharfes und unberechtigtes Urteil? Nein, werdas Thema einmal richtig verstanden hat, sieht schnell ein,da es von der Natur der Sache her gar nicht anders seinkann. Es handelt sich nicht um eine willkrlicheFeststellung Gottes, wer Antichrist ist und wer nicht,sondern um ein unumgngliches Prinzip, das mit derStellung Gottes seit Anbeginn der groenAuseinandersetzung harmoniert. Darber werden wir indieser Betrachtung mehr erfahren.

    Wir wenden uns direkt dem Wort Gottes zu, das uns den Test zeigt, mit dem man zwischen Wahrheit und Antichristunterscheiden kann. Ihr Lieben, glaubet nicht einem

    jeglichen Geist, sondern prfet die Geister, ob sie von Gottsind; denn es sind viele falsch