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64 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden. Wasserbad und kocht in weiteren 15 rain auf der Heizplatte die ]etzten Spuren SOs weg. Iqaeh Abktihlen titriert man mit 0,1 n Kaliumbromat-LSsung aus Mikro- biirette, bis der gegen Ende zugesetzte Indicator Methytrot unter gutem Um- sehiitteln entf~rbt ist. AnschlieBend an die Antimonbestimmung setzt man 25 ml Salzsaure, 1 ml ges~ttigte Queeksilber(II)-chloridlSsung und 2 g Natriumhypo- phosphit zur LSsung und kocht 15 mill. Gesondert koeht man gleichzeitig 250 ml Wasser, die 10 ml 4%iger Kaliumjodidl5sung enthalten, luftfrei aus und gieBt sie in die ZinnlSsung, die man dann zur Kiihlung in Wasser stellt und dutch Zugabe yon kleinen Stiickchen Kohlensgureschnee sauers~offfrei halt. Nach Erreichen der Raumtemperatur titriert man mit 0,01 n JodlSsung unter Stgrkezusatz. H. ZELLi~ER. Silicium in Aluminimn und seinen Legierungen l~t sich nach R. M. B~RTm~ ~ in allen seinen Formen, d. h. als gebundenes, in fester LSsung oder als freies Ele- ment vorliegend, leicht bestimmen, wenn man das Aluminium vor dem LSsen in Salzs~Lure amalgamiert. Hierbei bleibt das Silieium als solches in kolloidaler l%rm zuriiek. -- Aus]dhrung: Zu 100 ml reinem Quecksilber und 20 ml 15%iger Sehwefelsgure gibt man 2 g des zu untersuehenden Aluminiums und schfittelt krgftig. Wenn das Aluminium nnter die Queeksilberoberfliiche gesunken ist, entfernt man die Schwefelsiiure, w~scht mit Wasser naeh und setzt 200 ml kon- zentrierte Salzsgure zu. Der LSsungsprozel~, w~hrend dessen man nieht so stark zu kiiblen braucht wie bei nieht amalgamiertem Alulnininm, dauert etwa 30 rain, worauf sieh das in der konzentrierten Sanre unl5sliehe Aluminiumehlorid ab- gesebieden hat. Man bringt es unter Kfihlen durch Zugabe yon Wasser in LSsung, wobei das Silicium in zun~ehst kolloidalem Zustand zuriickbleibt. Es flockt jedoch bald aus und kann naeh Abfiltrieren auf einen Filtertiegel als solches gewogen werden oder man verbrennt zu SiOs nnd w~gt dieses. Das le~zte Verfahren ist vorzuziehen, da dabei auch etwa vorhandener Xohlenstoff beseitigt wird. A. EICHLEI~. Fiir die Bestimmung kleiner Mengen Eisen und Mangan in Tiianmetall ver- wendet J. A. COn~TT 2 ein colorimetrisches Verfahren, das auf der Bestimmung des Eisens als Rbodanid und des Mangans als Permanganat naeh Oxydation mit Perjod- s~ure beruht. Das Verfahren erfordert 1 Std Zei~, die Analysengenauigkeit betr~gt fiir Eisen 2%, ffir Mangan 1%. Bei richtig gew~hlter S~urekonzentration wird die StSrung der Eiscnbestimmung durch die gelbe Titanfarbe vermieden. Eisenbestimmung. Im 250 ml-Becher werden 0,5 g Titan mit hSchstens 10 mg Eisengehalt mi~ 30 ml 30%iger Schwefels~ure unter Erw~rmen behandelt, bis die Reaktion nachl~t. ~Naeh tropfenweisem Zusatz yon 10 vol%igem Wasserstoff- peroxyd bis zum Erseheinen des rotbraunen Titankomplexes raucht man ab, his alles Titan farblos gelSst ist (LSsung A) ; zu langes Abrauchen ffihrt zu unlSsliehen Nieder- scbl~gen yon Ti02. Man verdfinnt auf 60 In], kocht, fibertr~gt die klare LSsung in einen 100 ml-MeBkolben, ffillt zur Marke auf, pipettiert davon 20 ml in einen 100 ml- MeBkolben, gibt 40 ml Wasser, 10 ml 2%ige AmmoniumpersulfatlSsung und 100 ml 20%ige AmmoniumrhodanidlSsung hinzu, fiillt zur Marke auf, mischt und li~l~t 15 rain stehen. ])ann miBt man im Elektrophotometer unter Verwendung eines Blaugrfinfilters bei 495 m#~ Ffir 0,25% Fe werden 4 cm-Kfivet~en, fiir gr5~ere Eisen- gehalte entspreehend kiirzere I~fivetten verwendet. Die verwendeten Reagenzien werden im Blindversuch geprfift. Oer Eisengehal~ wird einer Eichkurve entnommen, die mit TitanlSsung unter Zusatz bekannter Eisenmengen aufgestellt wird. 1 Bull. Soc. china. France !950, 363. 2 Analyst 75, 475 (1950).

Für die Bestimmung kleiner Mengen Eisen und Mangan in Titanmetall

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Page 1: Für die Bestimmung kleiner Mengen Eisen und Mangan in Titanmetall

64 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden.

Wasserbad und kocht in weiteren 15 rain auf der Heizplatte die ]etzten Spuren SOs weg. Iqaeh Abktihlen titriert man mit 0,1 n Kaliumbromat-LSsung aus Mikro- biirette, bis der gegen Ende zugesetzte Indicator Methytrot unter gutem Um- sehiitteln entf~rbt ist. AnschlieBend an die Antimonbestimmung setzt man 25 ml Salzsaure, 1 ml ges~ttigte Queeksilber(II)-chloridlSsung und 2 g Natriumhypo- phosphit zur LSsung und kocht 15 mill. Gesondert koeht man gleichzeitig 250 ml Wasser, die 10 ml 4%iger Kaliumjodidl5sung enthalten, luftfrei aus und gieBt sie in die ZinnlSsung, die man dann zur Kiihlung in Wasser stellt und dutch Zugabe yon kleinen Stiickchen Kohlensgureschnee sauers~offfrei halt. Nach Erreichen der Raumtemperatur ti triert man mit 0,01 n JodlSsung unter Stgrkezusatz.

H. ZELLi~ER.

Silicium in Aluminimn und seinen Legierungen l ~ t sich nach R. M. B ~ R T m ~ ~ in allen seinen Formen, d. h. als gebundenes, in fester LSsung oder als freies Ele- ment vorliegend, leicht bestimmen, wenn man das Aluminium vor dem LSsen in Salzs~Lure amalgamiert. Hierbei bleibt das Silieium als solches in kolloidaler l%rm zuriiek. - - Aus]dhrung: Zu 100 ml reinem Quecksilber und 20 ml 15%iger Sehwefelsgure gibt man 2 g des zu untersuehenden Aluminiums und schfittelt krgftig. Wenn das Aluminium nnter die Queeksilberoberfliiche gesunken ist, entfernt man die Schwefelsiiure, w~scht mit Wasser naeh und setzt 200 ml kon- zentrierte Salzsgure zu. Der LSsungsprozel~, w~hrend dessen man nieht so stark zu kiiblen braucht wie bei nieht amalgamiertem Alulnininm, dauert etwa 30 rain, worauf sieh das in der konzentrierten Sanre unl5sliehe Aluminiumehlorid ab- gesebieden hat. Man bringt es unter Kfihlen durch Zugabe yon Wasser in LSsung, wobei das Silicium in zun~ehst kolloidalem Zustand zuriickbleibt. Es flockt jedoch bald aus und kann naeh Abfiltrieren auf einen Filtertiegel als solches gewogen werden oder man verbrennt zu SiOs nnd w~gt dieses. Das le~zte Verfahren ist vorzuziehen, da dabei auch etwa vorhandener Xohlenstoff beseitigt wird.

A. EICHLEI~.

Fiir die Bestimmung kleiner Mengen Eisen und Mangan in Tiianmetall ver- wendet J . A. COn~TT 2 ein colorimetrisches Verfahren, das auf der Bestimmung des Eisens als Rbodanid und des Mangans als Permanganat naeh Oxydation mit Perjod- s~ure beruht. Das Verfahren erfordert 1 Std Zei~, die Analysengenauigkeit betr~gt fiir Eisen 2%, ffir Mangan 1%. Bei richtig gew~hlter S~urekonzentration wird die StSrung der Eiscnbestimmung durch die gelbe Titanfarbe vermieden.

Eisenbestimmung. Im 250 ml-Becher werden 0,5 g Titan mit hSchstens 10 mg Eisengehalt mi~ 30 ml 30%iger Schwefels~ure unter Erw~rmen behandelt, bis die Reaktion nach l~ t . ~Naeh tropfenweisem Zusatz yon 10 vol%igem Wasserstoff- peroxyd bis zum Erseheinen des rotbraunen Titankomplexes raucht man ab, his alles Titan farblos gelSst ist (LSsung A) ; zu langes Abrauchen ffihrt zu unlSsliehen Nieder- scbl~gen yon Ti02. Man verdfinnt auf 60 In], kocht, fibertr~gt die klare LSsung in einen 100 ml-MeBkolben, ffillt zur Marke auf, pipettiert davon 20 ml in einen 100 ml- MeBkolben, gibt 40 ml Wasser, 10 ml 2%ige AmmoniumpersulfatlSsung und 100 ml 20%ige AmmoniumrhodanidlSsung hinzu, fiillt zur Marke auf, mischt und li~l~t 15 rain stehen. ])ann miBt man im Elektrophotometer unter Verwendung eines Blaugrfinfilters bei 495 m#~ Ffir 0,25% Fe werden 4 cm-Kfivet~en, fiir gr5~ere Eisen- gehalte entspreehend kiirzere I~fivetten verwendet. Die verwendeten Reagenzien werden im Blindversuch geprfift. Oer Eisengehal~ wird einer Eichkurve entnommen, die mit TitanlSsung unter Zusatz bekannter Eisenmengen aufgestellt wird.

1 Bull. Soc. china. France !950, 363. 2 Analyst 75, 475 (1950).

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2. Auf Handel, Industr ie und Landwirtsehaft beziigliehe. 65

Manganbestimmung. Zur oben erhal tenen L5sung A, die hSohs~ens 4 mg Mangan en~halten sell, gibt m~n 20 ml W~sser and 10 ml SMpeters~ure (D 1,40), erhi tzt zum Kochen and ffigt 10 ml PerjodatlSsung (5 g KMiumperjodat werden in 100 ml SMpeters~ture [1 �9 4] gelSst) hinzu, kocht 5 m m lang, kiihlt und ffillt im 100 ml- ~[egkolben zur Marke auf. Man m i t t mi t Grfinfilter bei 520 m # in Kfivet ten yon 0 ,5- -4 cm L~nge (je nach ~Iangangehalt) gegen BlindlSsungen, die man durch Ent f~rben der MeB15sung durch tropfenweisen Zusatz yon l~oiger Nat r iumni t r i t - 16sung erh~lt. Die Eichkurve wird mi t Titanl6sungen yon bekann tem MangangehMt ~ufgestellt. H./ELLNEI~.

Zu r Bes t immung yon Sauerstoff in ChrommetMl kann man naeh H. G. Sno~w 1 ~uBer der iiblichen Methode der Vakuumschmelze auch das Verf~hren yon F. ADcOCK 2 anwenden. Dazu gliiht man die Probe im Vakuum bei 800 ~ 2 Std lang and behandel t nach dem Abktihlen mit einer verd/ innten SMzs~ure, die in 100 Vol. 10 Vol. konz. S~nre (1,18) enth~tlt. Der gesamte Sauerstoff bleibt Ms Chromoxyd ~lngel5st. Unterl~Bt man das Ausgltihen im Vakuum oder verwendet man kon- ~entriertere Si~ure, so ergeben sieh zu niedrige Werte. H. ZELLNEE.

Zur Bes t immung kleiner Si l ieiummengen in Elektrolyt-Niekel wurde yon G. V. POTXE~ 3 ein spektrophotometrisches Verfahren entwickelt, in welchem das Silieium yon den s tSrenden Stoffen mit Perchlors~ure getrennt und sehlieBiich nach d e m Molybdanblauverfahren yon D. F. BOLTZ and M. G. MELLO~ 4 erfM]t wird. Die Nfethode liefert auf 0,002% genaue Werte. Sie diirf~e auch bei anderen Metallen und ~ure lSs l iehen NI~terialien anwendungsf~hig sein.

Aus/i~hrung: Man 15st 1 g Probe in einer Platinschale mit 5 ml konzentr ier ter SMpeters~ure, dampf t dann mit 4 ml Perchlors~ure auf ein kleines Volumen ein, kiihlt bis zum Beginn der Krystal l isat ion und verdt innt sehnell mit Salzs~ure (1 : 99) bis auf 25 30 ml. Naeh Zusatz yon Papierl0tilpe filtriert man dureh ein Papierfilter, ,das man dureh 15--20 mia langes Tr/~nken mit FluBs~ure (1-1) and folgendes griindliches Auswaschen kiesels~urefrei gemaeht hat , nnd w~seht einmM mit Salz- s~ure (1 : 99) naeh. ]~ilter und ungelSstes Silicium werden in der bedeekten Plat in- sehale mit 5 mt konzentr ier ter SMpeterss und 3 ml Perehlors~ure in der W~rme oxydiert. Man br ingt zur Trockene, gl~ht, schmelzt den Riickstand mi t 2 g wasser- f re iem Nafr iumbiearbonat , stellt die LSsung der Sehmelze mi t 6 n Schwefelsiiure bzw. siliciumfreiem Ammoniumhydroxyd auf pH 4,5--5 ein, erhitzt zum Vertreiben yon CO.~ und verdiinn~ nach dem Abktihlen auf 100 ml. Gebildete Niekeloxyde 1/~8t m a n sich absetzen und filtriert dutch Si-freies Pflterpapier. Zum Vergleieh dient eine EichlSsung aus Metasilicat, die 0,01 mg Si je ml enthi~lt and mit 6 n Sehwefels~ure ~uf ein pH yon etwa 6,0 anges~uert ist. Von beiden L5sungen, ~fuster and Standard, n i m m t man entspreehende Anteile, verd/ innt im 100 ml-(Borosilie~t)-l~fel~kolben auf e twa 95 ml and gibt 1 ml iKotybdatl6sung (18,8 g Ammoniummolybda t werden in Wasser und 23 ml konzentr ier ter Sehwefels~ure gel5st und auf 250 ml gebracht) zu. Nach 5 rain vermiseht man mit 4 mt 10~oiger Weinsi~urelSsung, setzt 1 ml geduk- ~ions-geagens (siehe nn~en) zu und verdi innt zur Marke. Naeh 20 rain migt man die Durehlgssig keit im Spektrophotometer bei 820 m# gegen Blindmuster. Die Farbe ist mindestens 12 Std bestgndig. U m Verurtreinigung mit Si oder Angriff dureh Flul~- sgure auszusehlieBen, werden Mle Operationen mi t Ausnahme der schlieBliehen spektrophotometr isehen Best immung in GefMten aus Pla t in oder in Polygthylen- beehern ansgeftihrt.

Analyst 75, 335 (1950). J. I ron and Steel Inst . 115, 369 (1927). Analytic. Chemistry 22, 927 (I950). Ind. Eng. Chem. Anal. Edit . 19, 873 (1947).

Z. anal. Chem. Bd. 134. 5