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Berieht: Chemisehe Analyse anorganiseher Stoffe. 223 Die Extraktion wird 4 mal mit je 2 ml CC14 wiederholt, die vereinigten Extrakte werden im 10 ml-MeBkSlbchen aufgef/illt. Die Absorptionen werden gegen einen Blindansatz in einem Spektralphotometer in 10 mm-Quarzkiivetten bei 436, 367 und 328 m# gemessen. H. PO~L. Ein eolorimetrisehes Yer~ahren zur Silber-Besthnmung mit p-Dimethylamino- benzylidenrhodanin in Erzen haben A. RI~Bo~ und E. LINKO z ausgearbeitet. Das Silbersalz wird in beinahe neutraler LSsung ausgef~llt, mitgefalltes Reagens wird dureh Waschen mit Alkohol entfernt. Dann 15st man den Niederschlag in KCN-LSsung und mil3t die Lichtdurchl~ssigkeit der erhaltenen gelben L6sung mit Blaufilter (460 mtt). Das BEE~sche Gesetz ist erfiillt. Chloride und Nitrate st6ren die Bestimmung nicht. Fast alle st5renden Metalle werden mit _~thylendiamintetra- aeetat maskiert. Das einzige Metall, das noch stSren kSnnte, ist Palladium. Die Komplexkonstante yon Silber~thylendiamintetraacetat wurde zu 10~, e bestimmt. Aus/i~hrung. Zu 50 ml einer neutralen LSsung mit max. 70/~g Ag ftigt man 3 ml einer 0,02%igen alkoholisehen LSsung yon p-Dimethylaminobenzylidenrhodanin zu und l~13t mindestens 2 Std im Dunkeln stehen. Man filtriert durch einen Glasfiltertiegel (G 4) und w~scht mit wenig Wasser nach. Dann stellt man den Tiegel in das F~llungs- gefa~, verteilt 40 ml J~thylalkohol in Tiegel und Glas, bedeckt mit einem Uhrglas und erw~rmt gelinde 15 rain lang. Den Alkohol entfernt man aus beiden Gef~l]en durch Absaugen und Nachwasehen mit kaltem Alkohol, bis dieser farblos abl~uft. Nun gibt man unter heftigem Umrfihren 5 ml 0,5~oige KaliumeyanidlSsung (in 0,001 n Natronlauge) in das Becherglas und saugt die L6sung durch den Tiegel in einen 50 ml-Mel3kolben. Diesen Vorgang wiederholt man mit 5 ml Cyanidl5sung. Nach dem Auffiillen wird ohne Wartezeit die Absorption der gelben LSsung bei Blaufilter (460 m#) in 15 mm Schiehtdieke gemessen. Die Eiehkurve wird dutch Messungen yon 0,1--1 ml einer w~13rigen ReagenslSsung aufgestellt. Man 15st dazu 20 mg aus Alkohol umkristallisiertes Reagens in 100 ml 0,01 n Natronlauge und ver- diinnt mit 0,001 n Natronlauge auf 50 ml. Ein Teil Methylrhodaninreagens ent- sprieht 0,4083 Teilen Silber. -- Silberhaltige Erze sehlie~t man wie folgt auf: 0,5 bis 1 g Einwaage werden mit der 15--20faehen Menge Kaliumpyrosulfat im Quarz- oder Porzellantiegel 10--15 min lang bei bedecktem Tiegel zu schwaeher Rotglut erbitzt. Nach dem Abkiihlen laugt man die Schmelze mit heil3em Wasser aus und fiillt danach bei 20 ~ C im 100 ml-Mel3kolben bis zur Marke aufi Nachdem sich das Ungel6ste abgesetzt hat, entnimmt man mit einer Pipette einen aliquoten Teil, verdiinnt diesen auf etwa 100 ml und gibt einen geringen t_~bersehuB yon 0,2 m Komplexon III-LSsung zu. Danach maeht man mit Ammoniak schwach alkalisch, versetzt mit 3 ml alkoholischer ReagenslSsung, neutralisiert mit Essigs~ure auf p~ 6--7, bis das Reagens ausf~llt, und ]~t 2 Std stehen. Anschliel3end arbeitet man wie oben ausgeffihrt welter. -- Vergleichsanalysen, die naeh der Kupellationsmethode mit versehiedenen Erzen (Ag-Gehalte yon 1,7--35%) durchge~:iihrt wurden, zeigten gute Ubereinstimmung. H. POHL. Fiir die Bestimmnng yon Gold in LSsungen kann naeh J. A. L~w~s und P. A. SE~IN 2 die Tatsache dienen, dal3 _~thylcellulose das Gold ~ueh aus sehr verdiinnten LSsungen dureh Adsorption quantitativ zurfiekh~lt. Aus/i~hrung: Ein Gemisch aus 1 g -~thyleellulose und 1 g Cellulosepulver werden auf eine Lage yon etwa 1 g Cellulosepulver in einer chrom~tographischen S~ule yon etwa 20 mm ~ gesehichtet und obenauf mit einer Lage Cellulosepulver bedeckt. Die Ffillung wird leieht zu- sammengedrfickt und mit durehlaufendem Wasser zum Absetzen gebraeht. Nun 1 Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 9, 80--85 (1953). Akademi Abe (Finnland). 2 Analyst (London) 78, 385 (1953), Ministry of Supply, Springtlelds Factory, Nr. Preston, Lanes. (England).

Für die Bestimmung von Gold in Lösungen kann

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Page 1: Für die Bestimmung von Gold in Lösungen kann

Berieht: Chemisehe Analyse anorganiseher Stoffe. 223

Die Extraktion wird 4 mal mit je 2 ml CC14 wiederholt, die vereinigten Extrakte werden im 10 ml-MeBkSlbchen aufgef/illt. Die Absorptionen werden gegen einen Blindansatz in einem Spektralphotometer in 10 mm-Quarzkiivetten bei 436, 367 und 328 m# gemessen. H. PO~L.

Ein eolorimetrisehes Yer~ahren zur Silber-Besthnmung mit p-Dimethylamino- benzylidenrhodanin in Erzen haben A. R I ~ B o ~ und E. LINKO z ausgearbeitet. Das Silbersalz wird in beinahe neutraler LSsung ausgef~llt, mitgefalltes Reagens wird dureh Waschen mit Alkohol entfernt. Dann 15st man den Niederschlag in KCN-LSsung und mil3t die Lichtdurchl~ssigkeit der erhaltenen gelben L6sung mit Blaufilter (460 mtt). Das BEE~sche Gesetz ist erfiillt. Chloride und Nitrate st6ren die Bestimmung nicht. Fast alle st5renden Metalle werden mit _~thylendiamintetra- aeetat maskiert. Das einzige Metall, das noch stSren kSnnte, ist Palladium. Die Komplexkonstante yon Silber~thylendiamintetraacetat wurde zu 10~, e bestimmt. Aus/i~hrung. Zu 50 ml einer neutralen LSsung mit max. 70/~g Ag ftigt man 3 ml einer 0,02%igen alkoholisehen LSsung yon p-Dimethylaminobenzylidenrhodanin zu und l~13t mindestens 2 Std im Dunkeln stehen. Man filtriert durch einen Glasfiltertiegel (G 4) und w~scht mit wenig Wasser nach. Dann stellt man den Tiegel in das F~llungs- gefa~, verteilt 40 ml J~thylalkohol in Tiegel und Glas, bedeckt mit einem Uhrglas und erw~rmt gelinde 15 rain lang. Den Alkohol entfernt man aus beiden Gef~l]en durch Absaugen und Nachwasehen mit kaltem Alkohol, bis dieser farblos abl~uft. Nun gibt man unter heftigem Umrfihren 5 ml 0,5~oige KaliumeyanidlSsung (in 0,001 n Natronlauge) in das Becherglas und saugt die L6sung durch den Tiegel in einen 50 ml-Mel3kolben. Diesen Vorgang wiederholt man mit 5 ml Cyanidl5sung. Nach dem Auffiillen wird ohne Wartezeit die Absorption der gelben LSsung bei Blaufilter (460 m#) in 15 mm Schiehtdieke gemessen. Die Eiehkurve wird dutch Messungen yon 0,1--1 ml einer w~13rigen ReagenslSsung aufgestellt. Man 15st dazu 20 mg aus Alkohol umkristallisiertes Reagens in 100 ml 0,01 n Natronlauge und ver- diinnt mit 0,001 n Natronlauge auf 50 ml. Ein Teil Methylrhodaninreagens ent- sprieht 0,4083 Teilen Silber. - - Silberhaltige Erze sehlie~t man wie folgt auf: 0,5 bis 1 g Einwaage werden mit der 15--20faehen Menge Kaliumpyrosulfat im Quarz- oder Porzellantiegel 10--15 min lang bei bedecktem Tiegel zu schwaeher Rotglut erbitzt. Nach dem Abkiihlen laugt man die Schmelze mit heil3em Wasser aus und fiillt danach bei 20 ~ C im 100 ml-Mel3kolben bis zur Marke aufi Nachdem sich das Ungel6ste abgesetzt hat, entnimmt man mit einer Pipette einen aliquoten Teil, verdiinnt diesen auf etwa 100 ml und gibt einen geringen t_~bersehuB yon 0,2 m Komplexon III-LSsung zu. Danach maeht man mit Ammoniak schwach alkalisch, versetzt mit 3 ml alkoholischer ReagenslSsung, neutralisiert mit Essigs~ure auf p~ 6--7, bis das Reagens ausf~llt, und ] ~ t 2 Std stehen. Anschliel3end arbeitet man wie oben ausgeffihrt welter. - - Vergleichsanalysen, die naeh der Kupellationsmethode mit versehiedenen Erzen (Ag-Gehalte yon 1,7--35%) durchge~:iihrt wurden, zeigten gute Ubereinstimmung. H. POHL.

Fiir die Bestimmnng yon Gold in LSsungen kann naeh J. A. L~w~s und P. A. SE~IN 2 die Tatsache dienen, dal3 _~thylcellulose das Gold ~ueh aus sehr verdiinnten LSsungen dureh Adsorption quantitativ zurfiekh~lt. Aus/i~hrung: Ein Gemisch aus 1 g -~thyleellulose und 1 g Cellulosepulver werden auf eine Lage yon etwa 1 g Cellulosepulver in einer chrom~tographischen S~ule yon etwa 20 mm ~ gesehichtet und obenauf mit einer Lage Cellulosepulver bedeckt. Die Ffillung wird leieht zu- sammengedrfickt und mit durehlaufendem Wasser zum Absetzen gebraeht. Nun

1 Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 9, 80--85 (1953). Akademi Abe (Finnland). 2 Analyst (London) 78, 385 (1953), Ministry of Supply, Springtlelds Factory,

Nr. Preston, Lanes. (England).

Page 2: Für die Bestimmung von Gold in Lösungen kann

224 Bericht: Chemisehe Ans;iyse anorganischer Stoffe.

schickt man die Goldl6sung durch die Si~ule, w~scht anschlieBend 4real mit Wasser und saugt trocken. Man veraseht die Fiillung im Quarztiegel bei 600 ~ C, 16st den Riickstand in 1 ml K6nigswasser, dampft auf 0,75 ml ein und absorbiert die LSsung mit 1 g Aluminiumoxyd. Die erhaltene Mischung wird getrocknet und mit 0,1 g einer innigen Mischung aus gleichen Teilen AI~O a und AgC1, die 0,1% SnO 2 enth~lt rein vermahlen, wobei das Zinn als innerer Standard dient. Die Bestimmung wird nach der Methode der C~RIER-Destillationsspektrographie 1 mit 30 mg der Grund- substanz unter Auswertung nach der Zweilinienmethode ausgefiihrt. Es werden die Linien Au 2428,0, Sn 2421,7 und 2429,5 ~_ benutzt. 4--50 #g Gold konnten mit befriedigendem Erfolg aus LSsungen extrahiert werden, die 0,2--10 mg je Liter enthielten. In salpetersauren L6sungen wurde zugesetztes Gold (etwa 20 #g Au je Gramm A12Os) mit einem mittleren Fehler yon ~= 5% wiedergefunden. H. POttL.

Eine ~Iikromethode zur photometrisehen Bestimmung yon Magnesium mit Eriochromsehwarz T besehreiben W. DmSC~ERL und tt . BREUER 2. Der blaue Mg- freie Farbstoff besitzt ein Absorptionsmaximum bei 610 m#, der weinrote Magne- sium- Erichromschwarz T-Komplex bei 560 m#. Um die St6rungen dureh die Eigen- farbe des Farbstoffs auszuschalten, messen die Verf. die Extinktionsdiffercnzen bei den Wellenli~ngen 533 und 665 m# (Filter S 53 und S 66 des Stufenphotometers). Diese Differenzen sind ffir gleiche Mg-Konzentrationen etwa gleieh groB. Von Fremd- metallen sind Na und K ohne EinfluB auf die Bestimmung, Ca wird dureh Oxalat beseitigt, die StSrungen durch Zn, Cu, FelII kSnnen durch KCN-Zusatz ausge- schaltet werden, FeII muB man zungehst zu FeIH oxydieren. Die StSrung dutch A1 konnte bisher nicht beseitigt werden. Das Verfahren gestattet, Mg-Mengen yon 0,06#g Mg aufwiirts (0,012 #g/ml) zu erfassen. - - Aus/4hrung. Einige ml der magnesiumhaltigen LSsung (0,05--5 t~g Mg) werden in einem Zentrifugenglas mit 5 ml Pufferl6sung (n Ammoniumchlorid- und AmmoniaklSsung im Verhi~ltnis 1 : 5, PH 10) und gegebenenfalls mit 10-3--10 -5 m Ammoniumoxalatl5sung versetzt. Die zuzusetzende Oxalatmenge richter sieh nach dem C~lciumgehalt der Probe, der durch einen Vorversuch zu ermitteln ist. Bei einem Ca: Mg-Verhi~ltnis yon 2:1 bis 100:1 muB das 1--4fache der bereehneten Oxalatmenge zugesetzt werden, ein gr6Berer ~berschuB ist zu vermeiden. Dann erhitzt man die Gis 30 min ]ang in einem Wasserbad yon 60 ~ C, kfihlt in Wasser yon 10 ~ Cab und zentrifugiert 10 rain lang. Die iiberstehende Fliissigkeit wird in einen 25 ml-MeBkolbcn tibergefiihrt, 2,5 ml 0,1 n Kaliumcyanidl6sung und 1,0 ml Eriochromschwarz T-L6sung (por- tionsweises Eintragen yon 0,05 g Farbstoff in 100 ml 96%igen Alkohol, monatelang haltbar!) zugesetzt, zur Marke aufgefiillt und gegen einen Chemikalienblindansatz bei 533 m# and 665 m# in 30 mm Schichtdicke gemessen. Die Fehlerbreite betrggt =h 50/0 �9 Die Eichkurven werden mit MagnesiumtestlSsung unter den gleichen Be- dingungen aufgestellt. H. PO~L.

Fi~r die colorimetrische Maguesiumbestimmung in Wasser mit Eriochromsehwarz T verwenden An. E. HARVEY jr., J. M. KO~ARMY und G. M. WYATT a eine 0,1 bzw. 0,5%ige Eriochromschwarz T-L6sung in absolutem Methanol als Reagens. Calcium wird vorher in 90% iger methanoliseher LSsung als Sulfat entfernt. Die Genauigkeit entsprieht der einer gravimetrischcn Magnesiumbestimmung in Wasscr, wenn etwa 2--16 #g Mg/ml vorhanden sind. - - Aus/i~hrung. Die zu untersuchende Wasserprobe soll nicht mehr als 5 mg Ca und 1,2 mg Mg enthalten. Man dampft auf 4,5 ml ein, ftigt 0,5 ml 9 n Schwefels~ure und 45 ml Methanol hinzu, mischt gut und li~Bt 30 rain stehen. Naeh dem Filtrieren und Waschen mit 90%igem Methanol gibt man in

1 Vgl. u. a. diese Z. 188, 50, 360 (1953). 2 Mikrochem. verein. Mikrochim. Acta (Wien) 40, 322--331 (1953). Univ. Bonn. a Analyt. Chemistry 25, 498--500 (1953). Univ. Fayetteville, Ark. (USA).