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308 Berieht: Chemisehe Analyse anorganiseher Stoffe. Durch Schtitteln mit verdiinnter AmmoniumsulfatlSsung wird das Uran in die w/~/?rige Phase gebracht, die man eindampft. Den yon den Ammoniumsalzen be- freiten t~iickstand schmelzt man mit einem Gemisch yon Natriurafluorid und Kalium-Natriumcarbonat und bestimmt die Fluoreseenz in einem Fluorimeter. In Erzl0roben, die unter den gleichen Bedingungen nach Entfernung der Kiesels~ure verarbeitet wurden, konnten nut 70--80% des vorhandenen Urans wiedergefundeu werden. Die Minderbefunde werden dadurch erkl/~rt, d~g die gleichzeitig extra- hierten Verunreinigungendie Fluorescenz entsprechend auslSschen. Es wurde daher die colorimetrische 3/Iethode nach W. H. DAVEnPOrT und P. F. THO~ASO~ 1 aus- probiert, die auf der Farbreaktion mit Thioglykols~ure in ammoniakalischer LSsung beruht. Als ~ussalzende Re~genzien wurden ges~ttigte Natrium- bzw. 2-molare Calcium-, Aluminium-, Magnesium- und EisennitratlSsungen, ats Komplexbildner ftir die Begleitmeta]le Weins/Cureverwendet. Die Messung erfolgte bei 380 m# und zur Ausschaltung yon EisenstSrungen auBerdem bei 600 m#. Das Verfahren wurde zur Uranbestimmung in Erzproben mit Gehalten yon 0,01% und mehr erfolgreich angewendet. Die durchsehnittliehe Abweiehung yore Sollwert lug unter 4%. N/~here Einzelheiten sollen demn/~chst in den Berichten des ,,J. Stephan"-In- stituts ftir Physik gebracht werden. It. PoHL. Das polarographische Verhalten von Uran in Gegenwart yon Tiron (1,2-Dioxy- benzol-3,5-disulfos~ure) wurde yon J. DOLE~AL und J. ADA3~ 2 im AnschluB an friihere Versuche a untersueht. In n Natronlauge mit 1% Tiron zeigt Uran eine gut ausgebildete Stufe mit dem Halbstufenpotential --1,11 V gegen die gess Ka- lomelelektrode. Dreiwertiges Eisen wird abet bei demeng benachbartert Potential --1,27 V reduziert und kann aueh dureh Komplexone nieht m~skiert werden. Zur Bestimmung yon Uran neben Eisen eignet sieh viel besser m Ammoniumearbonat- 15sung mit 1% Tiron als Elektrolyt. Uran bildet hier 2 Stufen, eine bei --0,6 V, die zweite bei --1,4: V. St6rend wirken Pb, Bi und grol3e Mengen Cu. Setzt man dem Elektrolyten aber noeh Komplexon III (0,02 m) und KCN (0,05 m) zu, so stSrt nur noeh Bi. Die Uranstufen liegen in dem zusammengesetzten Elektrolyten bei --0,60 und --0,91 V gegen die ges~tt. Kalomelektrode. Eisen wird erst bei --1,21 V in gut ausgebildeter Stufe reduziert. H. K~E~AC~:~. Fiir die Bestimmung yon Uran und Eisen empfehlen C. E. BRICKEt~ und Pm B. SWEETSE~ ~ die Titratioi1 mit Cer(IV)-sulfatlSsung und spektrophotometrische Fest. steUung des Titrationsendes ~. -- Aus[i~hrung. Der Cadmiumreduktor yon 0,5 cm und 20 em L~nge wird mit feinen Cadmiamsp~nen gefiillt, die vorher mit n Salzs~ure gew~schen, mit 2%iger Quecksflber(II)-chloridlSsung zur Bildung des 90%igen Cadmiumamalgams behandelt und anschlieBend wieder mit n Salz- s/~ure gewasehen wurden. Bei Nichtgebrauch wird der t%eduktor mit einer sehr ver- diinnten Sehwefels~ure gefiillt. Vor jeder Bestimmung 1/~gt man 20--30 ml 2 n Sehwefelsaure durch die S~ule laufen. Die 2 n sehwefelsaure Utah- oder EisenlSsung wird mit einer Durehlaufgeschwindigkeit yon 4 ml/min reduziert und mit 30 ml 2 n Sehwefels~ure n~ehgewaschen. Die reduzierte LSsung wird direkt in der Titra- tionsktivette yon 70 mm Schichtdieke unter Stiekstoffatmosph~re aufgefangen und Analyt. Chemistry 21, 1093 (194:9); vgl. diese Z. 13~, 57 (1951). Chem. Listy 48, 32--37 (1954:) [Tschechisch]. Univ. Prag. DomitiAn, J., and J. AD~: Chem. Listy 4~7, 1467 (1953); vgl. diese Z. 143, 312 (1954). Analyt. Chemistry 2~, 764~767 (1953). Univ. Princeton, N. J. (USA). Vgl. C. E. BRICKEI~ and PI{. B. SW~TSE~: Analyt. Chemistry 2~, 409, 1107 (1952); 25, 253 (1953); vgl. diese Z, 137, 283 (1952/53); 141, 55 (1954); 1~8, 201 (1954:).

Für die Bestimmung von Uran und Eisen

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308 Berieht: Chemisehe Analyse anorganiseher Stoffe.

Durch Schtitteln mit verdiinnter AmmoniumsulfatlSsung wird das Uran in die w/~/?rige Phase gebracht, die man eindampft. Den yon den Ammoniumsalzen be- freiten t~iickstand schmelzt man mit einem Gemisch yon Natriurafluorid und Kalium-Natriumcarbonat und bestimmt die Fluoreseenz in einem Fluorimeter. In Erzl0roben, die unter den gleichen Bedingungen nach Entfernung der Kiesels~ure verarbeitet wurden, konnten nut 70--80% des vorhandenen Urans wiedergefundeu werden. Die Minderbefunde werden dadurch erkl/~rt, d~g die gleichzeitig extra- hierten Verunreinigungen die Fluorescenz entsprechend auslSschen. Es wurde daher die colorimetrische 3/Iethode nach W. H. DAVEnPOrT und P. F. THO~ASO~ 1 aus- probiert, die auf der Farbreaktion mit Thioglykols~ure in ammoniakalischer LSsung beruht. Als ~ussalzende Re~genzien wurden ges~ttigte Natrium- bzw. 2-molare Calcium-, Aluminium-, Magnesium- und EisennitratlSsungen, ats Komplexbildner ftir die Begleitmeta]le Weins/Cure verwendet. Die Messung erfolgte bei 380 m# und zur Ausschaltung yon EisenstSrungen auBerdem bei 600 m#. Das Verfahren wurde zur Uranbestimmung in Erzproben mit Gehalten yon 0,01% und mehr erfolgreich angewendet. Die durchsehnittliehe Abweiehung yore Sollwert lug unter 4%. N/~here Einzelheiten sollen demn/~chst in den Berichten des ,,J. Stephan"-In- stituts ftir Physik gebracht werden. It. PoHL.

Das polarographische Verhalten von Uran in Gegenwart yon Tiron (1,2-Dioxy- benzol-3,5-disulfos~ure) wurde yon J. DOLE~AL und J. ADA3~ 2 im AnschluB an friihere Versuche a untersueht. In n Natronlauge mit 1% Tiron zeigt Uran eine gut ausgebildete Stufe mit dem Halbstufenpotential --1,11 V gegen die gess Ka- lomelelektrode. Dreiwertiges Eisen wird abet bei demeng benachbartert Potential --1,27 V reduziert und kann aueh dureh Komplexone nieht m~skiert werden. Zur Bestimmung yon Uran neben Eisen eignet sieh viel besser m Ammoniumearbonat- 15sung mit 1% Tiron als Elektrolyt. Uran bildet hier 2 Stufen, eine bei --0,6 V, die zweite bei --1,4: V. St6rend wirken Pb, Bi und grol3e Mengen Cu. Setzt man dem Elektrolyten aber noeh Komplexon I I I (0,02 m) und KCN (0,05 m) zu, so stSrt nur noeh Bi. Die Uranstufen liegen in dem zusammengesetzten Elektrolyten bei --0,60 und --0,91 V gegen die ges~tt. Kalomelektrode. Eisen wird erst bei --1,21 V in gut ausgebildeter Stufe reduziert. H. K~E~AC~:~ .

Fiir die Bestimmung yon Uran und Eisen empfehlen C. E. BRICKEt~ und Pm B. SWEETSE~ ~ die Titratioi1 mit Cer(IV)-sulfatlSsung und spektrophotometrische Fest. steUung des Titrationsendes ~. - - Aus[i~hrung. Der Cadmiumreduktor yon 0,5 cm und 20 em L~nge wird mit feinen Cadmiamsp~nen gefiillt, die vorher mit n Salzs~ure gew~schen, mit 2%iger Quecksflber(II)-chloridlSsung zur Bildung des 90%igen Cadmiumamalgams behandelt und anschlieBend wieder mit n Salz- s/~ure gewasehen wurden. Bei Nichtgebrauch wird der t%eduktor mit einer sehr ver- diinnten Sehwefels~ure gefiillt. Vor jeder Bestimmung 1/~gt man 20--30 ml 2 n Sehwefelsaure durch die S~ule laufen. Die 2 n sehwefelsaure Utah- oder EisenlSsung wird mit einer Durehlaufgeschwindigkeit yon 4 ml/min reduziert und mit 30 ml 2 n Sehwefels~ure n~ehgewaschen. Die reduzierte LSsung wird direkt in der Titra- tionsktivette yon 70 mm Schichtdieke unter Stiekstoffatmosph~re aufgefangen und

Analyt. Chemistry 21, 1093 (194:9); vgl. diese Z. 13~, 57 (1951). Chem. Listy 48, 32--37 (1954:) [Tschechisch]. Univ. Prag. DomitiAn, J., and J. A D ~ : Chem. Listy 4~7, 1467 (1953); vgl. diese Z. 143,

312 (1954). Analyt. Chemistry 2~, 764~767 (1953). Univ. Princeton, N. J. (USA). Vgl. C. E. BRICKEI~ and PI{. B. SW~TSE~: Analyt. Chemistry 2~, 409, 1107

(1952); 25, 253 (1953); vgl. diese Z, 137, 283 (1952/53); 141, 55 (1954); 1~8, 201 (1954:).

Berieht: Chemisehe Analyse anorganischer St~ffe. 309

dann auf ein Volumen yon etwa 90 ml gebraeht. Die Messung erfolgt in einem Beekman-Spektrophotometer Mod. B bei 360 mtt, indem man die Spitze der mit 0,01 n Cer(IV)-sulfatlOsung geftillten 10 ml-Mikrobiirette in die L6sung tauehen lgl]t. Man setzt unter stgndigem Rtihren in kleinen Mengen Titrationsl6sung hinzu und ermittelt jedesmal die Absorption. Die ~'bersehreitung des Endpunktes macht sich (lurch seharfen Anstieg der Absorption bemerkbar. Den genauen ~quivalenzpunkt erh~lt man dureh graphisehe Darstellung, indem man die Absorption gegen die verbrauchten ml 1%eagens16sung auftrggt. Unter gewissen Bedingungen, die im Original ausftihrlieh erlgntert stied, gelingt aueh die Bestimmung yon Uran und Eisen nebeneinander. Es wurden Uranl6sungen mit 0,6--8 mg und Eisenl6sungen mit 0,3--3 mg mit einem maximalen Fehler yon ~ 0,04 mg bestimmt. ]3ei Ge- mischen mit gleiehen Utah- und Eisengehalten bzw. 25faehen Ubersehug yon Eisen lag der Fehler durehsehnittlieh nnter 0,6~o. H. Po~L.

Fiir die polarographisehe Bes t immung yon Chlor-Ion ist naeh Untersuchungen yon A. A. VL~K 1 yon Bedeutung, dab die Chloridstufe in Gegenwart yon Gelatine gr613er und bedeutend besser ausgebfldet ist als ohne Gelatinezusatz. Die Stufe ist in einem weiten Bereieh yon der Konzentration der Chlorid-Ionen linear abh/tngig. Man arbeitet in einer L6sung mit 0,05% Gelatine und kann auf diese Art z. B. Chloridspuren in konz. Kaliumhydroxydi6sung bestimmen. H. KUI~TENACKEtr

Die argentometrische Bestimmung yon Chlorid kann naeh F. SIE~a~t und J. I=IERN~NDI~Z-C=~aWtTE 2 unter Verwendung der merichinoiden Oxydationsprodukte der Basen o-I)ianisidin, o-Tolidin oder Benzidin als Adsorptionsindicatoren dureh- gefiihrt werden 3. Die S~urekonzentration der LSsungen darf gewisse N[aximalwerte nieht fibersehreiten. Bei dem System FeS+-o-Dianisidin sind 10% freie konz. Salpeters~iure (D 1,3) fiir 0,1 n C1--L6sungen und etwa 4 ml n Salpetersi~ure je 10 m] L6sung fiir 0,01 n C1--L6sungen zul/~ssig. Fiir Fea+-Benzidin sind die zu- ls S~urekonzentrationen gMch groin. Man kann aber mit diesem Indicator aueh 0,005 nnd 0,002 n C1--LSsungen titrieren, wobei 1 ml n Sa]peters/~ure fiir 10 ml L6sung zul~ssig ist. Mit Fe3+-Tolidin sind die h6ehst zul~ssigen S~urekon- zentrationen 5% konz. Salpeters/ture, 3 ml, 3 ml bzw. 1 ml n Sa]peters~ure (je 10 ml LSsung) fiir 0,1 n, 0,01 n, 0,005 n bzw. 0,002 n C1--L6sungen. Zur Durchffihrung der Titration verwendet man ftir 10 ml 0,1 n C1--L6sung 0,5 mi ~/oA~ Eisen- alaunl6sung and 5 Tr. der l%igen Basenl6sung 4, ffir 0,002 n C1--L6sung sind die entsprechenden Mengen 3 Tr. Alaun und 2 Tr. BasenlSsung. Titriert wird mit 0,1 n oder 0,01 n AgNO3-L6sung. Man beobachtet folgende Farb/~nderungen bei der Titra- tion yon 0,1 n Chloridl5sung. Der zun/~chst weige Niedersehlag f~rbt sich mit Fe 3+- o-Dianisidin als Indicator im Laufe der Titration immer starker blau, im ~_quivalenz- punkt entf~rbt er sich, w~hrend die fiberstehende Fliissigkeit rot wird. Mi~ Fe ~+- Tolidin oder -Benzidin fitrbt sich der Niedersehlag zunehmend vie]eft, er wird im ~quivalenzpunkt entf~rbt, die Fltissigkeit wird gelb. Die Titrationsfehler ]iegen innerhalb der zul~ssigen Grenzen. Man kalm mit den genannten Indieatoren viel kleinere Ch]oridkonzentrationen als mit anderen Indieatoren bestimmen.

A. KURTENACKEI~.

Die Titration yon NatrimncMorit mit Natrimnarsenit in Gegenwart yon ~Natriumhydrogencarbonat und 0smiumsiiure als Katalysator besehreibt E. G.

1 Collect. czeehoslov, chem. Commun. 19, 221--233 (1954); Chem. Listy 47, 1598 (1953). ~s. Akad. Wissensch., Prag.

An. Real See. espafi. Fisica Quire. Ser. ]~. 47, 4 3 9 ~ 4 5 (1951). Inst. ,,Alonso Barba", Fae. Cieneias, Murcia (Spanien).

a Vgl. u. a. diese Z. 135, 217 (1952); 138, 127 (1953); 143, 124 (1954). a Vgl. diese Z. 143, 125 (1954).