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44 Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. Um HgI naehzuweisen, fiillt man aus einem Tell der urspriinglichen Analysen- 15sung mit 5 n Salzs~ure ohne zu erwiirmen die Ionen der Gruppe II, zentrifugiert, w~scht mit Wasser nnd versetzt mit konzentriertem Ammoniak, worauf bei Gegen- wart yon HgI Schwarz- oder dunkle Grauf~rbung eintritt. In einer dritten VerOffentlichung ~ behandeln H. M. EL-BAD~r und C. L. WIL- SON die halbquantitative Abschiitzung der Ionen der II. Grupl~e durch Messung des yon den unter genau festgelegten Bedingungen erzeugten Niedersohl~gen ein- genommenen Volumens ffir den Fall, dab dievon den Yerf. ausgearbeitete genauere gravimetrische Bestimmung s mangels Mikrogrammwaage nieht mSglieh ist. -- Fiir die volumetrisehe Methode ist Bleiohlorid ungeeignet, weft seine verh~ltnism~ltig grol~en Kristalle sieh nieht reproduzierbar dieht zusammenlegen. F~illt man da- gegen aus der LSsung des Bleiehlorids in AmmoniumacetatlSsung des Pb mit ge- s~ttigter KaliumehromatlOsung als Bleiehromat, so ist dessen Volumen auf 7% reproduzierbar. -- Des Volumen yon Queeksilber(I)-chlorid l~Bt sich auf 12% repro- duzieren; man darf aber wegen Oxydationsgefahr naeh der Salzs~iuref~llung nicht er- hitzen. -- Silberehlorid setzt sieh gleiohm~l~iger ab (13%), wenn man es ohne vor- heriges Erhitzen zentrifugiert, als wenn man es dureh Hitze grobfloekig gemaoht hat. -- Dagegen ist es unzweokm~il~ig, des in der K~lte mit Salzs~ure ausgef~llte weif~e Wolframoxyd zu messen, weil es nieht sehwerlSslich genug ist. Man wandelt es des- halb naeh der Ausf~llung dureh 5 min langes Erhitzen bis dieht unter 100~ C in die gelbe unlOsliehe Wolframs~ure um und zentrifugiert. Dureh Umf~llen aus konzentrier- tern Ammoniak kann man des Volumen der Wolframs~ure noeh etwas besser re- produzierbar maohen (yon ll auf 9o/0). Die vierte Arbeit 3 yon It. M. EL-BADRY und C. L. WI~SO~ schliel~t in Erg~nzung der vorangehenden die halbquantitative volumetrische Bestimmuny von Vanadium als Blelvanadat an. Man s~uert die AnalysenlSsung mit 2 n Essigs~ure an und f~llt mit halbges~ttJgter Bleiaeetatl6sung des Bleivanadat als voluminOsen orange hTieder- sclflag aus, dessen Volumen auf 5% reproduzierbar ist. Es scheint, dab die Re- produzierbarkeit um so besser wird, je grSl~er des Niederschlagsvolumen bezogen auf die Mengeneinheit des zu bestimmenden Ions ist. F. l~u~A~. Die quantitative Trennung yon Krypton und Xenon im Trennrohr gelingt bei Verwendung eines ttilfsgases, am besten SiF4, wie E. So~u~Ac~ und K. CLnslus ~ gefunden haben. Um aus den sehweren Edelgasen die Verunreinigungen dureh Luft und Argon abzutrennen, eignet sich als Hilfsgas am besten COs. Die Trenurohr- anlage besteht aus 3 Einheiten zu je 285 cm L/s und mit einem Radius yon 0,34 era. Die Temperaturdifferenz yon der hefl]en zur kalten Wand betr~gt 700 ~ C. Es wurden die Gemisehe Luft/Kr (ttilfsgas C02), Kr/X (Hilfsgas SiFt) und Luft/ Kr/X (Hilfsgase COs, SiFt) untersucht. Aueh kleine Mengen an Gasgemiseh lessen sich quantitativ trennen und die Edelgase in hoher Reinheit gewinnen. Fiir die gravimetrisehe Bestimmung des Lithiums als Trilithiumphosphat be- nutzen E. R. C~L~ und G. A. SI~O~S jr. ~ Cholinphosphat als F/~llungsreagens an Stelle des weniger geeigneten Trinatriumphosphats. Die merkbare LSsliehkeit des Lithiumphosphats in Wasser wird durch Zusatz yon 2-Propanol herabgedriiekt. Des Reagens wird hergestellt, indem man 100 ml 25%ige CholinlSsung mit 4,5 ml Michrochem. verein. Mikroehim. Acta (Wien) 40, 225--229 (1953). EL-BAD~u ]=L ~., and C. L. WILSOn: Analyst (London) 77, 596 (1952); vgl. diese Z. 140, 64 (1953). Mikrochim. verein. Mikrochim. Aeta (Wien) 40, 230--231 (1953). ttelv, ehim. Aeta ~6, 961--968 (1953). Techn. ttochsch. Ziirich. ~Analyt, Chemistry 25, 1386--1389 (1953). State Univ., Columbus, Ohio (USA).

Für die gravimetrische Bestimmung des Lithiums als Trilithiumphosphat

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Page 1: Für die gravimetrische Bestimmung des Lithiums als Trilithiumphosphat

44 Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe.

Um HgI naehzuweisen, fiillt man aus einem Tell der urspriinglichen Analysen- 15sung mit 5 n Salzs~ure ohne zu erwiirmen die Ionen der Gruppe II , zentrifugiert, w~scht mit Wasser nnd versetzt mit konzentriertem Ammoniak, worauf bei Gegen- wart yon HgI Schwarz- oder dunkle Grauf~rbung eintritt.

In einer dritten VerOffentlichung ~ behandeln H. M. EL-BAD~r und C. L. WIL- SON die halbquantitative Abschiitzung der Ionen der I I . Grupl~e durch Messung des yon den unter genau festgelegten Bedingungen erzeugten Niedersohl~gen ein- genommenen Volumens ffir den Fall, dab dievon den Yerf. ausgearbeitete genauere gravimetrische Bestimmung s mangels Mikrogrammwaage nieht mSglieh ist. - - Fiir die volumetrisehe Methode ist Bleiohlorid ungeeignet, weft seine verh~ltnism~ltig grol~en Kristalle sieh nieht reproduzierbar dieht zusammenlegen. F~illt man da- gegen aus der LSsung des Bleiehlorids in AmmoniumacetatlSsung des Pb mit ge- s~ttigter KaliumehromatlOsung als Bleiehromat, so ist dessen Volumen auf 7% reproduzierbar. - - Des Volumen yon Queeksilber(I)-chlorid l~Bt sich auf 12% repro- duzieren; man darf aber wegen Oxydationsgefahr naeh der Salzs~iuref~llung nicht er- hitzen. - - Silberehlorid setzt sieh gleiohm~l~iger ab (13%), wenn man es ohne vor- heriges Erhitzen zentrifugiert, als wenn man es dureh Hitze grobfloekig gemaoht hat. - - Dagegen ist es unzweokm~il~ig, des in der K~lte mit Salzs~ure ausgef~llte weif~e Wolframoxyd zu messen, weil es nieht sehwerlSslich genug ist. Man wandelt es des- halb naeh der Ausf~llung dureh 5 min langes Erhitzen bis dieht unter 100~ C in die gelbe unlOsliehe Wolframs~ure um und zentrifugiert. Dureh Umf~llen aus konzentrier- tern Ammoniak kann man des Volumen der Wolframs~ure noeh etwas besser re- produzierbar maohen (yon l l auf 9o/0).

Die vierte Arbeit 3 yon It . M. EL-BADRY und C. L. WI~SO~ schliel~t in Erg~nzung der vorangehenden die halbquantitative volumetrische Bestimmuny von Vanadium als Blelvanadat an. Man s~uert die AnalysenlSsung mit 2 n Essigs~ure an und f~llt mit halbges~ttJgter Bleiaeetatl6sung des Bleivanadat als voluminOsen orange hTieder- sclflag aus, dessen Volumen auf 5% reproduzierbar ist. Es scheint, dab die Re- produzierbarkeit um so besser wird, je grSl~er des Niederschlagsvolumen bezogen auf die Mengeneinheit des zu bestimmenden Ions ist. F. l ~ u ~ A ~ .

Die quantitative Trennung yon Krypton und Xenon im Trennrohr gelingt bei Verwendung eines ttilfsgases, am besten SiF 4, wie E. S o ~ u ~ A c ~ und K. CLnslus ~ gefunden haben. Um aus den sehweren Edelgasen die Verunreinigungen dureh Luft und Argon abzutrennen, eignet sich als Hilfsgas am besten CO s. Die Trenurohr- anlage besteht aus 3 Einheiten zu je 285 cm L/s und mit einem Radius yon 0,34 era. Die Temperaturdifferenz yon der hefl]en zur kalten Wand betr~gt 700 ~ C. Es wurden die Gemisehe Luft /Kr (ttilfsgas C02), Kr /X (Hilfsgas SiFt) und Luft/ Kr /X (Hilfsgase COs, SiFt) untersucht. Aueh kleine Mengen an Gasgemiseh lessen sich quantitativ trennen und die Edelgase in hoher Reinheit gewinnen.

Fiir die gravimetrisehe Bestimmung des Lithiums als Trilithiumphosphat be- nutzen E. R. C ~ L ~ und G. A. S I ~ O ~ S jr. ~ Cholinphosphat als F/~llungsreagens an Stelle des weniger geeigneten Trinatriumphosphats. Die merkbare LSsliehkeit des Lithiumphosphats in Wasser wird durch Zusatz yon 2-Propanol herabgedriiekt. Des Reagens wird hergestellt, indem man 100 ml 25%ige CholinlSsung mit 4,5 ml

Michrochem. verein. Mikroehim. Acta (Wien) 40, 225--229 (1953). EL-BAD~u ]=L ~ . , and C. L. WILSOn: Analyst (London) 77, 596 (1952); vgl.

diese Z. 140, 64 (1953). Mikrochim. verein. Mikrochim. Aeta (Wien) 40, 230--231 (1953). ttelv, ehim. Aeta ~6, 961--968 (1953). Techn. ttochsch. Ziirich.

~Analyt, Chemistry 25, 1386--1389 (1953). State Univ., Columbus, Ohio (USA).

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85%iger Phosphorsiiure versetzt. Der Vorrat an CholinlSsung muB in Poly~thylen- flasehen aufbewahrt werden, da aus Glas bei l~ngerem Stehen Verunreiniguagen herausgel6st werden, vor allem SiO 2. Arbeitsvorschri/t. Die zu analysierende LSsung soll ein Volumen yon 17 ml (a) haben, wenn weniger Ms 50 mg Li zugegen sind; 34 ml (b), wenn 50-150 mg Li vorhanden sind; 25 ml (e), wean mehr als 150 mg Li vorhanden sind. Zu den L6sungen (a) oder (b) setzt man 8 ml bzw. 16 ml Reagens raseh hinzu, bei (e) gibt man 25 ml Reagens ]angsaal und unter Riihren hinzu. Die bedeekten Gl~iser setzt man auf ein Dampfbad und gibt 1 Std nach dem ersten Erscheinen eines Niederschlags das gleiehe Volumen an 2-Propanol unter Rfihren hinzn. 2 Std nach diesem Zusatz filtriert man die noch heige LSsung durch ein Porzellanfiltertiegel mittlerer Diehte und w~scht mit 40 ml einer gesgttigten LSsung yon Trihthiumphosphat in 50%igem 2-Propanol in kleinen Portionen aus. Wenn mehr als 10 mg Na in der zu analysierenden L5sung vorhanden sind, 15st man den Niederschlag aus dem Tiegel mit 3real 2 ml 4 n Sa]zs~ure nnd w~seht 4--5real mit wenig Wasser den Tiegel aus. Man dampfb die vereinigten Fltissig- keiten auf 5 ml ein nnd aeutralisiert mit 25%iger (2 m) CholinlSsung, bis Phenol- phthalein dentlich rosa wird. Dann fgllt man erneut wie besehrieben. Man gliiht den TiegeI in einen Muffe]ofen bei einer Temperatur yon 550--800 ~ C. Auf diese Art k5nnen 2--250 mg Li bestimmt werden. Xalium in Mengea yon 10--100 mg (be- zogen auf 10--100 mg Li) und Sulfat stSren nieht. B~I~ARA GRi)TT~EI~.

Di e eolorhnetrische l(upferbestimmung mit 2,2'-Diell~olyl (Cuproin) hat R. J . GUEST ~ naeh Angaben yon J. HOSTE ~ ftir die metallurgisehe Analyse ausgearbeitet. Man extrahiert den Knpfer(I)-2,2'-Dichinolinkomplex bei pH 5--6 mit n-Amyl- atkohol und colorimetriert bei 545 m#. tiupfergehalte yon 0,001--10% lassen ieh in 15 mhl mit einer Genauigkeit yon ~ 1% bestimmen. - - Au@~h~ung. Die wie tiblich mit KSnigswasser oder naeh Anfsehlul3 mit Natriumperoxyd hergesteJlte L5sung der Analysensubstanz wfl'd in einem 100 mLBecherglas mit 5 ml 10~oiger HydroxylaminhydroehloridlSsung and 5 ml 10%iger Weins~urelSsung versetzt. Mit Ammoniak bringt man auf p~ 5--6, ftigt 10 ml 0,02~oige 2,2'-DiehinolyllSsung in n-Amylalkohol zu und schfittelt 1--2 min in einem 60 ml-Scheidetrichter. Die abgetrennte organisehe Phase wird 1 rain tang zentrifugiert and die klare LSsung gegen eine ebenso beh~ndelte kupferfreie VergleichslSsung bei 545 m/~ in 1 em- Zellea eolorimetriert. - - UnlSsliehe Chloride miissen abfiltriert werden. Eisen und

�9 Titan stSren bei Gegeawart yon Weins~ure nicht, da sie in der w~Brigen Phase bleiben. K. BI~ODEI~SEN.

Eine Methode zur Bestimmung yon Kupfer, Kupfer(I)-oxyd und l~upfer(H)- oxyd nebeneinander~ die die LSsliehkeit des Kulofer(I)-oxyds in heiBer ges~ttigter KaliumjodidlSsung zur Trennung yon Kupfer und Kupfer(II)-oxyd anwendet, haben 8. M. MEttT_~ und N. R. B H ~ v c ~ A 3 vorgesehlagen. Man behandelt das zu untersuchende Substanzgemisch mit heig ges~ttigter KJ-L5sung unter starkem Riihren etwa 5 rain lang, filtriert, w~scht mit kohlens~urehaltigem Wasser und 15st den aus Cu and CuO bestehenden l~iickstand in 30 ml Eisen(III)-chloridlSsung (siehe unten) unter Riihren and Erwarmen auf dem Wasserbad. Nach dem Abktihlen und Auffiillen auf ein bekanntes Volumen titriert man mit 0,1 n Kaliumdichromat- 15sung unter Verwendnng yon 15 ml 85~/oiger Phosphors~iure und 3 Tropfen Na-DiphenylaminsulfonatlSsung als Indicator. Diese Titration ergibt die tk~up/er-

1An~lyt. Chemistry 25, 1484--1486 (1953). Deptm. Mines, Teehn. Surv., Ottawa, Ont. (Canada).

2 Anal. ehim. Aeta 4, 23 (1950); vgl. diese Z. 134, 201 (1951/52). - - Vgl. aueh J. G. B E C K ~ I n e ~ , R. W. J. L~wIs and L. A. Qvm~:: Can. J. Res. ]~ 17, 258 (1939).

Proe. Indian Aead. Sei., Sect. A, 87, 29-32 (1953). Inst. Seienee~ Bombay (Indien).