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388 Bericht: Spezielle analytische Methoden. auf dem Wasserbad nacheinander mit 50 und 25 m1:4ther. - Liegen Emulsionen vor, so miissen diese (150 ml oder 200 g) zuerst zerstSrt werden, indem man sie mit 2 ml 25%iger Schwefels~ure zum Sieden erhitzt, l~aeh dem Abkiihlen kl~rt man dureh Zusatz yon 8 Tropfen ges~ttigter ZinksulfatlSsung, 2 Tr. 10%iger Kalinmferro- cyanidlSsung und Kieselgur. Die LSsung wird nach Filtration in bekannter Weise mit ~ther extrahiert. -- Liegen die Ester der p-Oxybenzoesgure neben Salicyls~ure vor, so ist eine Trennung auf Grund der verschiedenen LSslichkeit in ~ther mSglich. Durch Extraktion mit ~ther kann man beide Konservierungsmittel yon dem be- treffenden Lebcnsmittel abtrennen. Behandelt man nun die ~therisehe L~sung mit einer 5%igen NatriumhydrogencarbonatlSsung bis zur Alka]it~t, so geht das Na- Salz der Salicylsaure in die w~rige Phase, w~hrend die Ester der Benz0es~ure in der ~itherischen bleiben. J. Koch. Barbiturate und Sulfonamide (aul~er Sulfaguanidin) kSnnen naeh V. VEsrE und J. S. FRITZ 1 in Dimethylformamid (DMF) mit Natriummethy]at in Benzol- Methanol volumetrisch bestimmt werden. -- Arbeitsweise. 0,3--0,8 Milli~quivalente der Substanz werden in 20--30 ml I)MF gelSst, mit 2--3 Tropfen Thymolblau- 15sung (0,3 g/100 ml Methanol) versetzt und mit 0,1 n NatriummethylatlSsung bis auf einen klarblauen Farbton titriert. (3 g Na werden unter AusschluB yon C02 in 50 ml Methanol gelSst und zu der LSsung 100 ml Methanol und 750 ml Benzol gegeben; Titerstellung mit Benzoes~ure.) Bei der Titration ist mSglichst ffir Aus- sehlul] yon CO~ zu sorgen (kleine KSlbchen oder Abdeeken der Bechergl~ser mit Kartenb]~ttern). Bei der Berechnung wird der Blindwert yon DlVIF berficksichtigt. Die fiblichen Tablettenmassen (St~irke, Zucker, Magnesiumstearat) stSren nieht. Magnesiumtrisflicat und Kaolin verbrauchen ffir je 0,5 g ungef~hr 0,1 n I~Ia-methy- latlSsung. Coffein stSrt ebenfalls nicht; dagegen mul~ Theobromin vor der Titration dureh Extraktion mit Chloroform entfernt werden. Wasser bewirkt teflweise Hydro- lyse yon DlVIF, wenn mehr a]s Spuren anwesend sind. Enole, Imide und andere saure Verbindungen stSren die Bestimmung. H. SP~LIC~. Fiir die mikroehemisehe Identifizierung yon Sulfonamiden eignen sich nach H. KAIs~ und W. LA~G 2 die Schwermetalljodidkomplexe dieser Verbindungen. Man benStigt 3 l~eagenzien. Sic enthalten in je 10 ml 1 ml konz. Salzs~ure, 3,0 g Kaliumiodid und au~erdem entweder 3,0 m] Eisen(II)-chloridlSsung (Liqu. Ferri sesquiehloraV.) oder 0,3 g Kuplersulfat oder 0,3 g Wismutsubnitrat. -- Einige Milli- gramme des Su]fonamids oder einige abgekratzte Teile der Tablette werden auf einem Objekttr~tger mit 1--2 Tropfen Reagens versetzt und das Pr~parat mit einem Deck- glas bedeckt. Dureh Hin- und Herschieben des Deckglases wird das Reagens mit dem Untersuchungsmaterial grfindlich zerrieben und gemischt. Dann wird fiber einer Mikroflamme (Sparflamme des Bunsenbrenners) vorsichtig erw~rmt, bis sieh Blasen zeigen and eine weitgehende LSsung zwisehen Untersuehungsmaterial und Reagens entstanden ist. Dabei ist darauf zu achten, da$ die unter dem Deckglas befindliehe Substanz nicht dutch zu starkes Sieden des Reagenses herausgeschleu- dert wird. -- Die charakteristischen Kristalle, die sofort oder innerha]b yon 10 rain entstehen, sind in der Origina]arbeit an Hand zahlreicher Abbildungcn ausffihrlich beschrieben. Da die oben genannten t~eagenzien auch mit Barbiturs~urederivaten kristalline Komplexe bflden 3, miissen die Sulfonamide zun~ichst als solche mittels der fiblichen Gruppenreaktionen nachgewiesen werden. H. SPERLIC]=[. 1 a. Amer. pharmac. Assoc., sci. Edit. ~1, 197 (1952). J. F. Hartz & Co., Fern- dale, Mich., und Iowa State Coll., Ames (USA). Arch. Pharmaz. Ber. dtsch, pharmaz. Ges. -085, 230 (1952). Katharinenhospital- Apotheke Stuttgart. s W. L~r und H. STE~A~, Sfiddtsch. Apotheker-Ztg. 90, 739 (1950).

Für die mikrochemische Identifizierung von Sulfonamiden

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388 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

auf dem Wasserbad nacheinander mit 50 und 25 m1:4ther. - Liegen Emulsionen vor, so miissen diese (150 ml oder 200 g) zuerst zerstSrt werden, indem man sie mit 2 ml 25%iger Schwefels~ure zum Sieden erhitzt, l~aeh dem Abkiihlen kl~rt man dureh Zusatz yon 8 Tropfen ges~ttigter ZinksulfatlSsung, 2 Tr. 10%iger Kalinmferro- cyanidlSsung und Kieselgur. Die LSsung wird nach Filtration in bekannter Weise mit ~ ther extrahiert. - - Liegen die Ester der p-Oxybenzoesgure neben Salicyls~ure vor, so ist eine Trennung auf Grund der verschiedenen LSslichkeit in ~ ther mSglich. Durch Extrakt ion mit ~ ther kann man beide Konservierungsmittel yon dem be- treffenden Lebcnsmittel abtrennen. Behandelt man nun die ~therisehe L~sung mit einer 5%igen NatriumhydrogencarbonatlSsung bis zur Alka]it~t, so geht das Na- Salz der Salicylsaure in die w ~ r i g e Phase, w~hrend die Ester der Benz0es~ure in der ~itherischen bleiben. J. Koch.

Barbiturate und Sulfonamide (aul~er Sulfaguanidin) kSnnen naeh V. VEsrE und J. S. FRITZ 1 in Dimethylformamid (DMF) mit Natriummethy]at in Benzol- Methanol volumetrisch best immt werden. - - Arbeitsweise. 0,3--0,8 Milli~quivalente der Substanz werden in 20--30 ml I)MF gelSst, mit 2--3 Tropfen Thymolblau- 15sung (0,3 g/100 ml Methanol) versetzt und mit 0,1 n NatriummethylatlSsung bis auf einen klarblauen Farbton titriert. (3 g Na werden unter AusschluB yon C02 in 50 ml Methanol gelSst und zu der LSsung 100 ml Methanol und 750 ml Benzol gegeben; Titerstellung mit Benzoes~ure.) Bei der Titration ist mSglichst ffir Aus- sehlul] yon CO~ zu sorgen (kleine KSlbchen oder Abdeeken der Bechergl~ser mit Kartenb]~ttern). Bei der Berechnung wird der Blindwert yon DlVIF berficksichtigt. Die fiblichen Tablettenmassen (St~irke, Zucker, Magnesiumstearat) stSren nieht. Magnesiumtrisflicat und Kaolin verbrauchen ffir je 0,5 g ungef~hr 0,1 n I~Ia-methy- latlSsung. Coffein stSrt ebenfalls nicht; dagegen mul~ Theobromin vor der Titration dureh Extrakt ion mit Chloroform entfernt werden. Wasser bewirkt teflweise Hydro- lyse yon DlVIF, wenn mehr a]s Spuren anwesend sind. Enole, Imide und andere saure Verbindungen stSren die Bestimmung. H. SP~LIC~.

Fiir die mikroehemisehe Identifizierung yon Sulfonamiden eignen sich nach H. K A I s ~ und W. LA~G 2 die Schwermetalljodidkomplexe dieser Verbindungen. Man benStigt 3 l~eagenzien. Sic enthalten in je 10 ml 1 ml konz. Salzs~ure, 3,0 g Kaliumiodid und au~erdem entweder 3,0 m] Eisen(II)-chloridlSsung (Liqu. Ferri sesquiehloraV.) oder 0,3 g Kuplersulfat oder 0,3 g Wismutsubnitrat. - - Einige Milli- gramme des Su]fonamids oder einige abgekratzte Teile der Tablette werden auf einem Objekttr~tger mit 1--2 Tropfen Reagens versetzt und das Pr~parat mit einem Deck- glas bedeckt. Dureh Hin- und Herschieben des Deckglases wird das Reagens mit dem Untersuchungsmaterial grfindlich zerrieben und gemischt. Dann wird fiber einer Mikroflamme (Sparflamme des Bunsenbrenners) vorsichtig erw~rmt, bis sieh Blasen zeigen and eine weitgehende LSsung zwisehen Untersuehungsmaterial und Reagens entstanden ist. Dabei ist darauf zu achten, da$ die unter dem Deckglas befindliehe Substanz nicht dutch zu starkes Sieden des Reagenses herausgeschleu- dert wird. - - Die charakteristischen Kristalle, die sofort oder innerha]b yon 10 rain entstehen, sind in der Origina]arbeit an Hand zahlreicher Abbildungcn ausffihrlich beschrieben. Da die oben genannten t~eagenzien auch mit Barbiturs~urederivaten kristalline Komplexe bflden 3, miissen die Sulfonamide zun~ichst als solche mittels der fiblichen Gruppenreaktionen nachgewiesen werden. H. SPERLIC]=[.

1 a. Amer. pharmac. Assoc., sci. Edit. ~1, 197 (1952). J. F. Hartz & Co., Fern- dale, Mich., und Iowa State Coll., Ames (USA).

Arch. Pharmaz. Ber. dtsch, pharmaz. Ges. -085, 230 (1952). Katharinenhospital- Apotheke Stuttgart .

s W. L ~ r und H. STE~A~, Sfiddtsch. Apotheker-Ztg. 90, 739 (1950).