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458 Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. punkt. (Verbraueh b ml.) Ist b -- a grS~er als 0,3 ml, so wird der gleiche Vorgang wiederholt, bis die Differenz zwischen zwei Titrationen weniger als 0,3 ml betragt. Drei Bestimmungen sollen im allgemeinen ausreichend sein. Die im vorhergehenden Referat angegebene Arbeitsweise hat P. J. Ho~ ~ noeh insofern vereinfacht, als er den bei der ersten Titration festgestellten Verbrauch (a ml) sofort zur Berechnung heranzieht. Wenn die Einst~llung der ZinksulfatlSsung in der gleichen Weise erfolgt ist, wird die Genauigkeit dadurch nicht beeintriichtigt. L. AC~ER. Fiir die spektrophotometrische Bestimmung yon Sflicium und Mangan be- schreiht J. 1~. BoYD 2 eine Arbeitsweise, mit welcher beide Elemente aus einer Ein- waage in etwa 15 min erfaBt werden kSnnen. Zur Anwendung kommen die be- kannten Bestimmungsverfahren ffir Sflicium als Molybdanblau und ffir Mangan als Permanganat naeh Oxydation mit Persulfat-Silbernitrat. -- Aus/i~hrung. Man 15st 0,25 g der dfinnen Bohrsp~ne im 100 ml-Mel~kolbcn unter Erw~rmen in 7%iger Schwefels~ure, ffigt 1 g KNO 3 zu, kocht 2 rain vorsichtig, ohne dal~ Verdampfungs- verluste eintreten, ffillt ohne zu kfihlen zur Marke auf und iibergie~t dann in ein hohes 200 ml-Becherglas. Um yon der Flfissigkeit aliquote Teile klar abzupipettieren verbindet man die Pipettenspitze mit einem Fritteniilter und saugt die Flfissigkeit mit der Saugpumpe durch das Filter an. Je 10 ml LSsung iibertragt man in zwei 50 ml-ERL~Mn~'E~-Kolben, yon welchem der eine mit 15 ml S~uregemisch (33 ml konz. Schwefels~ure, 42 ml konz. Phosphors~ure, 80 ml konz. Salpeters~ure, 845 ml Wasser), 0,012 g AgN03 und 0,75 g Ammolfiumpersulfat, der andere Kolben nut mit 15 ml S~uregemisch beschickt ist. Man erhitzt zum Sieden, l~Bt 1 min kochen, kfihlt dann rasch und ffillt in Kfivetten. In der Zwischenzeit werden in der gleichen Weise zweimal 20 ml abpipettiert und in zwei 200 ml-E~L~MEr~-Kolben gegeben, yon denen der eine 50 ml Wasser -t- 0,50 g Ammoninmmolybdat, der andere nur 50 ml Wasser enthalt. Man l~13t 3 rain zur Farbentwicklung stehen, gibt inzwischen in den ersten Kolben 25 ml 25~/oige Schwefels~ure, nach Ablauf der 3 min auch in den zweiten Kolben die gleiehe Menge Sehwefels~ure, iibertr~gt rasch in die Kfivet~en und miBt bei 405 ml~ gegen den Blindansatz. Die Manganmessung erfolgt in gleicher Weise bei 535 m/~. Die Auswertung wird fiber Eichkurven vorgenommen, die mit Mangan- und Silicium-Testproben aufgestellt und regelmal]ig kontrolliert werden. Es ist wichtig, dal3 der Arbeitsgang immer im gleichen Zeitraum ablauft, was vor- nehmlich bei Silieiumbestimmung zu beachten ist. weil hierbei innerhalb yon 10 min eine merkliche Abnahme der Farbintensit~t eintritt. Die Manganf~rbung ist er- fahrungsgemafi stabil. Kontrollanalysen an Standard-GuBeisenproben zeigten bei Silieiumgehalten bis zu 2% einen max. Fehler yon =L 1,5%, ffir Mangangehalte bis 1% einen max. Fchler yon ~ 2% yore Sollwert. Auch ftir Nickel- und chromhaltige Gufleisen bewahrte sich die Methode. Fiir Silieiumgehalte fiber 2% muB eine andere Eichkurve mit kleineren Einwaagen aufgestellt werden. H. PoHr.. Kiescls~iure~ Silicate. Zum Unl6slichmachen der Kiesels~ure bei ihrer gravi- metrischen Bestimmung empfehlen J. LAMUR~ und D. I-IENRIn'r 3 die zus~tzliehe Anwendung von Essigsi~ureanhydrid. Es wird damit, wie Korrelationsbereehnungen ergeben, eine sehnellere und genauere Bestimmung als mit der gewShnlichen Salz- s~uremethode erreicht; dem Perchloratverfahren kommt die neue Methode an Ge- nauigkeit vSllig gleich. -- Das wie fiblich mit Salzs~ure behandeltc und zur Trockne gebrachte Muster zerdriickt man weitgehend im Porzellantiegel und fibergieI~t es mit 1 Chem. WeekbL 47, 561 (1951). Analyt. Chemistry 24, 805 (1952). James B. Clow a. Sons, Coshoeton, Ohio. 3 Chim. anat. 34, 88 (1952). Lab. d. Chimie gen., Inst. Cathol., Paris.

Für die spektrophotometrische Bestimmung von Silicium und Mangan

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458 Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe.

punkt. (Verbraueh b ml.) Ist b - - a grS~er als 0,3 ml, so wird der gleiche Vorgang wiederholt, bis die Differenz zwischen zwei Titrationen weniger als 0,3 ml betragt. Drei Bestimmungen sollen im allgemeinen ausreichend sein.

Die im vorhergehenden Referat angegebene Arbeitsweise hat P. J . Ho~ ~ noeh insofern vereinfacht, als er den bei der ersten Titration festgestellten Verbrauch (a ml) sofort zur Berechnung heranzieht. Wenn die Einst~llung der ZinksulfatlSsung in der gleichen Weise erfolgt ist, wird die Genauigkeit dadurch nicht beeintriichtigt.

L. AC~ER.

Fiir die spektrophotometrische Bestimmung yon Sflicium und Mangan be- schreiht J . 1~. BoYD 2 eine Arbeitsweise, mit welcher beide Elemente aus einer Ein- waage in etwa 15 min erfaBt werden kSnnen. Zur Anwendung kommen die be- kannten Bestimmungsverfahren ffir Sflicium als Molybdanblau und ffir Mangan als Permanganat naeh Oxydation mit Persulfat-Silbernitrat. - - Aus/i~hrung. Man 15st 0,25 g der dfinnen Bohrsp~ne im 100 ml-Mel~kolbcn unter Erw~rmen in 7%iger Schwefels~ure, ffigt 1 g KNO 3 zu, kocht 2 rain vorsichtig, ohne dal~ Verdampfungs- verluste eintreten, ffillt ohne zu kfihlen zur Marke auf und iibergie~t dann in ein hohes 200 ml-Becherglas. Um yon der Flfissigkeit aliquote Teile klar abzupipettieren verbindet man die Pipettenspitze mit einem Fritteniilter und saugt die Flfissigkeit mit der Saugpumpe durch das Filter an. Je 10 ml LSsung iibertragt man in zwei 50 ml-ERL~Mn~'E~-Kolben, yon welchem der eine mit 15 ml S~uregemisch (33 ml konz. Schwefels~ure, 42 ml konz. Phosphors~ure, 80 ml konz. Salpeters~ure, 845 ml Wasser), 0,012 g AgN03 und 0,75 g Ammolfiumpersulfat, der andere Kolben nut mit 15 ml S~uregemisch beschickt ist. Man erhitzt zum Sieden, l~Bt 1 min kochen, kfihlt dann rasch und ffillt in Kfivetten. In der Zwischenzeit werden in der gleichen Weise zweimal 20 ml abpipettiert und in zwei 200 m l - E ~ L ~ M E r ~ - K o l b e n gegeben, yon denen der eine 50 ml Wasser -t- 0,50 g Ammoninmmolybdat, der andere nur 50 ml Wasser enthalt. Man l~13t 3 rain zur Farbentwicklung stehen, gibt inzwischen in den ersten Kolben 25 ml 25~/o ige Schwefels~ure, nach Ablauf der 3 min auch in den zweiten Kolben die gleiehe Menge Sehwefels~ure, iibertr~gt rasch in die Kfivet~en und miBt bei 405 ml~ gegen den Blindansatz. Die Manganmessung erfolgt in gleicher Weise bei 535 m/~. Die Auswertung wird fiber Eichkurven vorgenommen, die mit Mangan- und Silicium-Testproben aufgestellt und regelmal]ig kontrolliert werden. Es ist wichtig, dal3 der Arbeitsgang immer im gleichen Zeitraum ablauft, was vor- nehmlich bei Silieiumbestimmung zu beachten ist. weil hierbei innerhalb yon 10 min eine merkliche Abnahme der Farbintensit~t eintritt. Die Manganf~rbung ist er- fahrungsgemafi stabil. Kontrollanalysen an Standard-GuBeisenproben zeigten bei Silieiumgehalten bis zu 2% einen max. Fehler yon =L 1,5%, ffir Mangangehalte bis 1% einen max. Fchler yon ~ 2% yore Sollwert. Auch ftir Nickel- und chromhaltige Gufleisen bewahrte sich die Methode. Fiir Silieiumgehalte fiber 2% muB eine andere Eichkurve mit kleineren Einwaagen aufgestellt werden. H. PoHr..

Kiescls~iure~ Silicate. Zum Unl6slichmachen der Kiesels~ure bei ihrer gravi- metrischen Bestimmung empfehlen J . LAMUR~ und D. I-IENRIn'r 3 die zus~tzliehe Anwendung von Essigsi~ureanhydrid. Es wird damit, wie Korrelationsbereehnungen ergeben, eine sehnellere und genauere Bestimmung als mit der gewShnlichen Salz- s~uremethode erreicht; dem Perchloratverfahren kommt die neue Methode an Ge- nauigkeit vSllig gleich. - - Das wie fiblich mit Salzs~ure behandeltc und zur Trockne gebrachte Muster zerdriickt man weitgehend im Porzellantiegel und fibergieI~t es mit

1 Chem. WeekbL 47, 561 (1951). Analyt. Chemistry 24, 805 (1952). James B. Clow a. Sons, Coshoeton, Ohio.

3 Chim. anat. 34, 88 (1952). Lab. d. Chimie gen., Inst. Cathol., Paris.