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4. Auf Physiologie und Pathologie bezfigliehe. 237 Zugeben aller Reagenzien nur 15 see sehiittelt und dab nach der Phasentrennung durch weitere Hydrolyse entstandenes Orthophosphat bzw. die Phosphormolybd~n- sanre nur sehr langsam aus der w~grigen is die organisehe Schieht hinfiberdiffun- diert, was dutch Versuche mi# Kreatinphosphat bewiesen wird. Einen zweiten Ein- wand, dab die verwendete SnC12-Schwefelsi~ure-Athanol-Mischung die Glasger~te angtze, sehen die Verfasser ebenfalls als unbereehtigt an, weft sie naeh zweiji~hriger Anwendnng der Methode in ihrem Laboratoriunl noch keinerlei Anzeichen yon Glas~tzung bemerkt haben. F. NEV~A~. Die Abtrennung yon Radio-Eisen aus biologischem ~aterial grtindet R. E. ~)~ETERSON 1 allf die F~llung mit Kupferron und Extraktion des erhaltenen Kom- plexes mit Chloroform. Die bei der folgenden elektrolytischen Abscheidung des Eisens st6renden Ionen, wie Ca~+ nnd POa3-, werden so anf einfache Weise eliminiert. Im einzelnen wird die Veraschung des Untersuehungsmaterials (kleine Tiere, Fgees, Urin) dnrch Sgurebehandlung nnd Glfihen des t~fiekstandes beschrieben. Besonders wieh~ig ist, die Glfihtempera~ur im Muffelofen nieh~ fiber 600 ~ C zu steigern (15 his 20 Std), da sonst die alkalische Asche mit dem Tiegelmaterial reagieren kann und sich unter Umst~nden unl6sliche Silicate bilden. Wean viel Phosphat vorhanden ist, kann der SchmelzfluB nnter Umst~nden Xohlepartikelchen einscMiel]en, die erst bei sehr viel hSheren Temperaturen verbramlt werden k6nnen. Die Asehe wird mit konz. Salzsgnre versetzt, gerade zur Trockne gebracht, .der Riicks~and wird in 50--150 ml 6 n Salzs~ure heig gelSst. Zu der anf 1,0--2,0 m I-IC1-Konzentration verdfinnten L6sung wird bei einer Temperatur unter 25 ~ C fiberschfissige 5%ige Kupferron- 16sung zugeffigt, worauf man mehrmals mit Chloroform ansschfittelt. Die Konzen- tration der Salzs~ture sollte nicht fiber 2 m steigen, da sonst eine Zerse~zung des Komplexes zu beffirchten ist. Die Chloroformextrakte werden eingeengt und schlie~lich wird der Rfiekstand mit 0,5 ml Caprylalkohol im Porzellantiegel vor- sichtig verascht. Der l~iickstand wird nach Versetzen mit wenig konz. Salzs~ture und Abdampfen zur Trockne in 0,1--0,2 ml konz. Salzs~nre gel6st und die L6sung mit AmmoniumoxalatlSsung auf pE 4,0~,5 eingestellt. An einer Cu-Kathode mit einer Oberflgche yon etwa 2 cm2 wird das Eisen niedergeschlagen. (Bei diesen MaBen der Elektrode wurde, falls nicht mehr als 15 mg Fe abzuseheiden war, praktisch keine Selbstabsorption der Strahlung des 59Fe festgestellt.) Die Elektrolyse dauert 4 bis 5 Std bei 170 200 mAmp und einer Spannung yon 8 V. Der p~-Wert des Elektro- Iyten steigt schlieBlich auf 8--8,5. Die Cu-Kathode wird mit Wasser und dann mit Aeeton gewaschen, ge~rocknet nnd unter einem diinnwandigen Fensterzghlrohr gemessen. Die mitgeteflten Beleganalysen zeigen einen Fehler yon ~ 5%, also einen Wert, der der fiblichen Genauigkeit einer Strahlungsmessung entspricht. W. H~. Fiir die zeitlieh ditferenzierte pereuprimetrische Titration yon Protehmn, bei weleher der Endpunkt naeh dem Farbumsehlag yon gelbbraun nach violett (Uber- gang yon drei- zu zweiwertigem Kupfer) bisher e visuell festgestellt wurde, gibt G. BEc~ ~ jetzt eine photometrische Arbeitsweise an. Man tr/igt auf einem Dia- gramm die zugesetzge Kupfermenge gegen die l~eaktionszeit, die durch Xnderung des Photostroms mit einem Galvanometer gemessen wird, auf, und erh~lt durch 6fters wiederholte Zugabe der Titrationsl6sung eine ffir das betreffende Protein charakteristiseh verlaufende Knrve. Ffir die Untersuehung benfitzt man ein Analyt. Chemistry 24, 1850 (1952). Waiter Reed Army Med. Center, Washing- ton 12, D.C. G. B~c~c, Mikroehem. verein, lV[ikrochim. Aeta (Wien) 38, i (1951); 39, 22 (1952); vgl. diese Z. 136, 54 (1952); 139, 124 (1953). a Mikroehem. vereh~. Mikroehim. Aeta (Wien) 39, 1~:7 (1952). Univ. Bern.

Für die zeitlich differenzierte percuprimetrische Titration von Proteinen

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Page 1: Für die zeitlich differenzierte percuprimetrische Titration von Proteinen

4. Auf Physiologie und Pathologie bezfigliehe. 237

Zugeben aller Reagenzien nur 15 see sehiittelt und dab nach der Phasentrennung durch weitere Hydrolyse entstandenes Orthophosphat bzw. die Phosphormolybd~n- sanre nur sehr langsam aus der w~grigen is die organisehe Schieht hinfiberdiffun- diert, was dutch Versuche mi# Kreatinphosphat bewiesen wird. Einen zweiten Ein- wand, dab die verwendete SnC12-Schwefelsi~ure-Athanol-Mischung die Glasger~te angtze, sehen die Verfasser ebenfalls als unbereehtigt an, weft sie naeh zweiji~hriger Anwendnng der Methode in ihrem Laboratoriunl noch keinerlei Anzeichen yon Glas~tzung bemerkt haben. F. NEV~A~.

Die Abtrennung yon Radio-Eisen aus biologischem ~ater ia l grtindet R. E. ~)~ETERSON 1 allf die F~llung mit Kupferron und Extraktion des erhaltenen Kom- plexes mit Chloroform. Die bei der folgenden elektrolytischen Abscheidung des Eisens st6renden Ionen, wie Ca ~+ nnd POa 3-, werden so anf einfache Weise eliminiert. Im einzelnen wird die Veraschung des Untersuehungsmaterials (kleine Tiere, Fgees, Urin) dnrch Sgurebehandlung nnd Glfihen des t~fiekstandes beschrieben. Besonders wieh~ig ist, die Glfihtempera~ur im Muffelofen nieh~ fiber 600 ~ C zu steigern (15 his 20 Std), da sonst die alkalische Asche mit dem Tiegelmaterial reagieren kann und sich unter Umst~nden unl6sliche Silicate bilden. Wean viel Phosphat vorhanden ist, kann der SchmelzfluB nnter Umst~nden Xohlepartikelchen einscMiel]en, die erst bei sehr viel hSheren Temperaturen verbramlt werden k6nnen. Die Asehe wird mit konz. Salzsgnre versetzt, gerade zur Trockne gebracht, .der Riicks~and wird in 50--150 ml 6 n Salzs~ure heig gelSst. Zu der anf 1,0--2,0 m I-IC1-Konzentration verdfinnten L6sung wird bei einer Temperatur unter 25 ~ C fiberschfissige 5%ige Kupferron- 16sung zugeffigt, worauf man mehrmals mit Chloroform ansschfittelt. Die Konzen- tration der Salzs~ture sollte nicht fiber 2 m steigen, da sonst eine Zerse~zung des Komplexes zu beffirchten ist. Die Chloroformextrakte werden eingeengt und schlie~lich wird der Rfiekstand mit 0,5 ml Caprylalkohol im Porzellantiegel vor- sichtig verascht. Der l~iickstand wird nach Versetzen mit wenig konz. Salzs~ture und Abdampfen zur Trockne in 0,1--0,2 ml konz. Salzs~nre gel6st und die L6sung mit AmmoniumoxalatlSsung auf pE 4 , 0 ~ , 5 eingestellt. An einer Cu-Kathode mit einer Oberflgche yon etwa 2 cm 2 wird das Eisen niedergeschlagen. (Bei diesen MaBen der Elektrode wurde, falls nicht mehr als 15 mg Fe abzuseheiden war, praktisch keine Selbstabsorption der Strahlung des 59Fe festgestellt.) Die Elektrolyse dauert 4 bis 5 Std bei 170 200 mAmp und einer Spannung yon 8 V. Der p~-Wert des Elektro- Iyten steigt schlieBlich auf 8--8,5. Die Cu-Kathode wird mit Wasser und dann mit Aeeton gewaschen, ge~rocknet nnd unter einem diinnwandigen Fensterzghlrohr gemessen. Die mitgeteflten Beleganalysen zeigen einen Fehler yon ~ 5%, also einen Wert, der der fiblichen Genauigkeit einer Strahlungsmessung entspricht.

W. H ~ .

Fiir die zeitl ieh ditferenzierte pereuprimetrische Titration yon Protehmn, bei weleher der Endpunkt naeh dem Farbumsehlag yon gelbbraun nach violett (Uber- gang yon drei- zu zweiwertigem Kupfer) bisher e visuell festgestellt wurde, gibt G. BEc~ ~ jetzt eine photometrische Arbeitsweise an. Man tr/igt auf einem Dia- gramm die zugesetzge Kupfermenge gegen die l~eaktionszeit, die durch Xnderung des Photostroms mit einem Galvanometer gemessen wird, auf, und erh~lt durch 6fters wiederholte Zugabe der Titrationsl6sung eine ffir das betreffende Protein charakteristiseh verlaufende Knrve. Ffir die Untersuehung benfitzt man ein

Analyt. Chemistry 24, 1850 (1952). Waiter Reed Army Med. Center, Washing- ton 12, D.C.

G. B~c~c, Mikroehem. verein, lV[ikrochim. Aeta (Wien) 38, i (1951); 39, 22 (1952); vgl. diese Z. 136, 54 (1952); 139, 124 (1953).

a Mikroehem. vereh~. Mikroehim. Aeta (Wien) 39, 1~:7 (1952). Univ. Bern.

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238 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden.

Spektrophotometer (Spekker) mit Violettfilter 601, spritzt zu 7,5 ml der alkalischen ProteinlSsung in einem als Kfivette dienenden, 3,5 weiten Standglas mittels einer Capillarpipette 0,2 ml der 0,0065 n Kaliumkupfer(III)-perjodat- bzw. -tellurat- 15sung eia und rfihrt urn. Das Galvanometer h~t man zuvor unter Steigerung der Stromempfindlichkeit und mSgllchst grol~em Lichtdurehgang ~uf 0 eingestellt. Naeh Zusatz des Re~genses geht das Galvanometer in~olge der starken Liehtabsorp- tion auf etwa - - 4 zurfiek. Mit der Uhr verfolgt man die in wenigen Miuuten bzw. Sekunden vor sich gehende langsame Aufhellung der an~nglich gelbbraunen LSsung des dreiwertigen Kupfers zu violett gefi~rbtem Kupfer(I:[)-komplex und stoppt, wenn das Galvanometer den Stand yon 0,2 erreieht hat. Die Zeitdauer tr~gt man gegen die verwendete Reagensmenge in ein Diagramm ein und wiederholt mit weiterem Reagenszusatz die Messung etwa 20--40real, so dal~ man sehlieJ~lich die charakte- ristisehe Kurve bekommt. I-I. ZELL~ER.

Die absorptionsspektrometrische Best immung yon Nueleins~iure in Geweben er- 6rtern R. D. B. F~As~ und J. C~A~NL W~hrend bisher nur die UV-Absorptions- bande bei 2650 AE Verwendung fand, der infrarote Bereieh wegen Materialmangels ffir die Untersuehung yon Gewebeabschnitten jedoch entfiel, gelang es den Veff. dutch Kombinieren eines Reflexionsmikroskopes mit einem GRVBB-P~so~s- Inffarotspektrometer aueh die In/rarotabsorptionsbanden analytisch auszuwerten. Sie fanden fiir Ribose und Desoxyribose-Nucleins~uren Banden zwisehen 850 und 1000 cm -1 und konnten diese Stoffe nieht nur in reinem Zustand, sondern aueh in un- besehadigten Geweben naehweisen und unterseheiden. Die Arbeit enth~lt An- wendungsbeispiele und Kurvenmaterial, leider aber kaum Angaben fiber Einzel- heiten der Versuehsanordnung und der angewandten Arbeitsteehnik.

W. SC~VH~NV, C~T.

17-Ketosteroide. W. ZIM~ER~A~N, H.-U. A~TO~ und D. t)ONTIUS u berichten fiber die M6gllchkeit der Eliminierung stSrender Chromogene bei der Bestimmung der 17-Ketosterolde mit m-Dinitrobenzol. Man kann sowohl die NIessung bei ver- schiedener Wellenl~nge [griin (530 m#) und violett (430 m#)] zur Ausschultang stSrender Chromogene verwenden, als auch den Farbstoff durch ~ther oder Chloro- form extrahieren und die Extinktion in dem Extr~kt bestimmen. ~an finder zwar im letzten Falle eine geringere Menge an Ketosteroiden, aber das relative Verh~Itnis zu den Normalwerten bleibt gleich. Nur muB man sieh auf entsprechende Normal- werte beziehen. Auch die umst~ndliche Reinigung der Ketosteroide mit G I ~ D S Reagens gibt keine besseren Resultate. K. HINSBVRG.

5. A u f g e r i c h t l i c h e C h e m i e b e z i i g l i c h e M e t h o d e n .

tiber einige praktisehe Modifikationen des Analysenganges naeh STAS und O~T0 zur Ausmittlung yon Giften berichtet A. Bi~GI~ 3. Dadurch wird das Verfahren ganz allgemein zur Isolierung der Bestandteile aueh yon Medikamenten und Heft- mitteln brauchbar. Es ist wesentlleh, dal~ die w~rige LSsungsphase stets einen definierten p~-Wert aufweist und die Extraktionsmittel wie ~ther, Chloroform und andere LSsungsmittel oder ihre Gemisehe in bestimmter unver~tnderter Reihenfolge angewandt werden. In naehstehender Tabelle wird eine Ubersieht gegeben:

1 Exp. Cell Res. 8, 492 (1952). Kings College, London. 2 Hoppe-Seyler's Z. physiol. Chemie 289, 91 (1952). Staatl. Medizinalunter-

suchungsamt, Trier. 3 j . Phamaeie Belgique N. S. 7, 3 (1952). Univ. Bern.