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5/ Oktober 2005 ISSN 0947-1251 E 11112 ALBERT-LUDWIGS-UNIVERSITÄT FREIBURG F R E I B U R G E R REISFORSCHUNG Geld von Bill Gates TIERVERSUCHE Computer statt Mäuse NATIONALATLAS Internationaler Austausch

FUM 5 05 - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit · Reiskorn, das für Millionen von Menschen die tägliche Nahrung ist. Die Folge sind Mangelernäh-rung und ein geschwächtes Im-munsystem,

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5/Oktober 2005 ISSN 0947-1251E 11112

ALBERT-LUDWIGS-UNIVERSITÄT FREIBURG

F R E I B U R G E R

REISFORSCHUNG Geld von Bill Gates

TIERVERSUCHE Computer statt Mäuse

NATIONALATLAS Internationaler Austausch

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Im Juni 2005 lief die Nachricht über die Agenturen, dass die „Bill &Melinda Gates Foundation“ der Universität Freiburg für die Reisfor-schung von Professor Peter Beyer mehr als elf Millionen Dollar inAussicht stellt. Der Computermilliardär unterstützt damit ein For-schungsprojekt, das in Freiburg schon vor circa sechs Jahren öffent-lich auf sich aufmerksam machte. Im Labor entstand ein Prototypdes „Golden Rice“, eine gentechnisch veränderte Reisvariante mitProvitamin A im Reiskorn. Mangel an Vitamin A ist eine der Haupt-ursachen für Mangelernährung, Schwächung des Immunsystemsund frühzeitige Erblindung bei Kindern in unterentwickelten Län-dern. Welche weiteren Entwicklungen mit dem Geldsegen aus Ame-rika möglich sein könnten, ist auf Seite 4 nachzulesen.

Diskussionen zwischen Tierschützern und Vertretern von For-schungseinrichtungen über die Notwendigkeit von Tierversuchenführen immer wieder zu einem heftigen Meinungsaustausch. Oftunbeachtet bleibt, dass auch die Wissenschaftler immer mehr nachWegen suchen, tierversuchsfreie Forschungsprojekte zu entwickeln.Am Institut für Informatik der Freiburger Universität hat der Wis-senschaftler Christoph Helma ein Computerprogramm entwickelt,das voraussagen kann, wie giftig Chemikalien sind, ohne dass die Toxizität im Tierversuch getestet werden muss. Wie das funktioniert,erfahren Sie auf Seite 19.

Freiburg ist nicht der Nabel der Welt. Doch die Universität hat übereine Vielzahl von weltweiten Verflechtungen ihr internationales Re-nommee gesteigert. Der neue Nationalatlas der BundesrepublikDeutschland, an dem die Geographen der Freiburger Universitätmitgearbeitet haben, zeigt die internationale Zusammenarbeit vonWissenschaftlern sowie den Austausch von Studierenden und Do-zenten über alle Kontinente hinweg. Die Karten verraten, dass Frei-burg für ausländische Studierende besonders attraktiv ist. Woher dieStudierenden im einzelnen kommen, zeigen die Karten auf Seite 34.

Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen

Ihr Redaktionsteam

EDITORIAL WELTWEITE ANERKENNUNG FÜR REISFORSCHUNGElf Millionen US-Dollar kommen von der „Bill & Melinda Gates Foundation“ 4

SONNENFORSCHUNG AUF TENERIFFAAstrophysiker aus Freiburg bauen Super-Teleskop „Gregor“ 6

ZÜCKT EURE KAMERAS!Und macht mit beim Fotowettbewerb für Studierende! 7

FEHLER BEI DER ARZNEIMITTELTHERAPIE VERMEIDENKlinikumsapotheke präsentiert Netzwerk zur Pharmakovigilanz 8

TITAN IM AUGENeue OP-Technik minimiert Zeit, Geld und Risiken 9

FASZINATION DER MINERALE UND GESTEINEDauerausstellung im „GeoHaus“ 11

AUSLANDSSEMESTER AN DER UNIVERSITÄT FREIBURGPorträt von Natalie Chan Ming Yu 12

VORRANG FÜR EXZELLENZInterview mit Rektor Prof. Dr. Wolfgang Jäger 13

AUS DEN FAKULTÄTEN 14

NATIONALATLAS ZEIGT INT. VERFLECHTUNGEN Deutschland lässt sich in die Karten schauen 18

EXPRESS 20

ZENTRUM FÜR SCHLÜSSELQUALIFIKATIONENVorstellung der Dozenten 26

IM ZEICHEN DES JUBILÄUMSDie Albert-Ludwigs-Universität feiert ihren 550. Geburtstag 28

VERBAND DER FREUNDE 30

WISSENSCHAFTLICHE GESELLSCHAFT 32

DEUTSCHER TIERSCHUTZPREIS FÜR CHRISTOPH HELMAGespräch mit dem Entwickler des Computerprogramms „Lazar“ 34

Inhalt

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Körner vom Goldenen Reis

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Reiskörner sind für gewöhnlichweiß. Doch der Reis aus dem La-bor des Freiburger Biologiepro-fessors Peter Beyer zeigt einenkräftigen gelben Schimmer. Eshandelt sich nicht um gewöhn-lichen Reis, sondern um eine sogenannte goldene Variante, den„Golden Rice.“ Mit Hilfe derGentechnik ist es dem Wissen-schaftler zusammen mit seinemKollegen Dr. Ingo Potrykus,emeritierter Professor an derETH Zürich, gelungen, das Reis-korn in einen Provitamin A Lie-feranten zu verwandeln. DiesesVitamin fehlt dem traditionellenReiskorn, das für Millionen vonMenschen die tägliche Nahrungist. Die Folge sind Mangelernäh-rung und ein geschwächtes Im-munsystem, das gerade Kinder

anfällig macht für Krankheiten.„Schätzungen gehen davon aus,dass bis zu 500 000 Kinder jedesJahr erblinden aufgrund von Vi-tamin-A-Mangel“, sagt Beyer.Seit dem ersten Prototyp vomGoldenen Reis, der vor rundsechs Jahren im Labor entstand,sind weitere Linien geschaffenworden, die in den Körnern im-mer mehr Provitamin A anrei-chern. „Die ersten Pflanzen hat-ten zu wenig Provitamin A, umden Bedarf zu decken“, so Beyer.Die beiden dazu notwendigenGene stammten in den erstenPflanzen aus dem Synthesewegvon Narzissen und aus dem Ge-nom eines Bakteriums. Inzwi-schen sorgt ein Fremdgen aus derMaispflanze für gesteigerte Vita-min-Synthesen. „Es gab unter

den Reispflanzen keinen Kreu-zungspartner, mit dem wir neuePflanzen mit Provitamin A imReiskorn hätten züchten kön-nen“, erklärt Beyer. Es seien auchkeine alten Rassen mit der ur-sprünglichen Synthese des Vita-mins vorhanden gewesen. Mitdem genetischen Trick der Über-tragung von Fremdgenen statte-ten die Wissenschaftler eine alteund für die Welternährung über-aus wichtige Getreidepflanze mitzusätzlichen Eigenschaften aus.Für seine Forschung am Rei-skorn hat die „Bill & MelindaGates Foundation“ der Univer-sität Freiburg mehr als elf Millio-nen US-Dollar in Aussicht ge-stellt. Das Geld kommt einem

internationalen Konsortium zu-gute, das Peter Beyer als wissen-schaftlicher Koordinator leitet.Das Geld von Bill Gates kommtaus seiner „Grand Challenges inGlobal Health“-Initiative, mitder der Computermilliardärnachhaltig die Gesundheit derMenschen in unterentwickeltenLändern fördern will. Gerade in

genetisch modifizierten Getrei-desorten sieht die Gates-Initiati-ve ein Mittel, Folgen von Man-gelernährung zu verhindern. Li-zenzvereinbarungen für den„Goldenen Reis“ stellen sicher,dass die neue Technologie inEntwicklungsländern Bauern mitgeringem Einkommen kostenloszur Verfügung gestellt wird.Doch bei den mit Provitamin Averedelten Reiskörnern wollendie Wissenschaftler nicht stehenbleiben. „Wir forschen mit demFördergeld noch einen Schrittweiter“, so Beyer. Neben dem be-reits vorhandenen Provitamin Aim „Golden Rice“ werden neueSorten darüber hinaus VitaminE, Eisen, Zink und hochwertige

Proteine enthalten. Etwa 20 bis30 Prozent der Erdbevölkerungleidet unter Eisenmangel. „Wirwollen zudem wissen, was derKörper mit zusätzlichen wichti-gen Nahrungsbestandteilen an-fängt“, sagt der Zellbiologe.„Darüber werden Ernährungs-studien Aufschluss geben, diedemnächst in China anlaufen.“

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Zum

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Elf Millionen US-Dollar kommen von der „Bill&Melinda Gates Foundation“

Professor Beyer mit dem goldenen Reis

Laborreis für die Forschung

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Professoren und Studierende desKiepenheuer-Instituts (KIS) las-sen sich gerne von der Sonne be-

tören und tummeln sich deshalbfast 300 Tage im Jahr auf der Ur-laubsinsel Teneriffa. Die Beob-achter aus Freiburg betreibenprofessionelle Sonnenforschungauf 2400 m Höhe im Observato-

rio del Teide. Zusammen mit sei-nem Professor und Kommilito-nen schaut Markus Sailer (Frei-

burg/Göttingen) unentwegt inden Himmel und seit wenigenMonaten gebannt auf „Gregor“,das neue Super-Teleskop, das dieAstrophysiker auf dem Teide inneue solare Dimensionen vorsto-ßen lässt. „Gregor“ wird den for-schenden Wissenschaftlern ausDeutschland und Spanien einensichtbaren Vorsprung vor Ameri-kanern und Skandinaviern ver-schaffen. Die astronomischeWunderwaffe mit 1,5 m Durch-messer sieht fast alles, was dieWissenschaftler auf der 150Millionen Kilometer von der Er-de entfernten Sonne entdeckenwollen. Zukünftig werden dieBeobachter auf den KanarenStrukturen von 50 statt bisher100 km Länge auf der Sonne er-kennen können. „Einmalig“, sourteilte der Direktor des Kiepen-heuer-Instituts in Freiburg und

Ordinarius an der UniversitätFreiburg, Oskar von der Lühe.

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RReevvoolluuttiioonn

Zum Jahreswechsel 2005/2006soll „Gregor“ startklar sein.Dann wird Teneriffa zum Beob-achtungsnabel der Welt. NachÜberzeugung von Oskar von derLühe wird das Teleskop die Son-nenforschung weltweit revolutio-nieren. Freiburg und das Ober-servatorio del Teide könnten je-doch schon bald wieder in denForschungsschatten der Ameri-kaner geraten. Die planen ein Te-leskop mit sensationellen vierMetern Durchmesser auf Hawaiioder auf La Palma. Die Freibur-

ger Sonnenbeobachter sehen dieEntwicklung mit sportlicher Be-geisterung. „Jeder Fortschritt be-flügelt auch unsere Arbeit“, sovon der Lühe, „dafür müssen wiruns dort allerdings ausreichendBeobachtungszeit sichern.“ Dochbis auf weiteres richten sich alleHoffnungen auf „Gregor“. Er

verfügt über eine abfaltbare Kup-pel und über ein offenes Teleskopmit Alt-Azimut-Montierung.Das bisher einmalige Teleskopentsteht in einem vorhandenenGebäude auf dem Berg Izana, wovon 1985 bis 2002 ein Spiegel-fernrohr vom Gregory-Coude-Typ mit 45 cm Öffnung instal-liert war. Das Hauptteleskopdort ist bis jetzt das noch aktiveVakuum-Turm-Teleskop (VTT)mit 70 cm Öffnung, 46 mBrennweite und Adaptiver Op-tik. Früher erforschte das KIS dieSonne von Beobachtungspostenauf Capri und vom Schauinslandaus. Der Freiburger Anteil (50%)des 4,5 Millionen Euro teuren„Gregor“ wird mit Forschungs-geldern aus Bund und Land fi-nanziert. Für Oskar von der Lü-he kein Wunder: „Ich denke, wir

haben unseren Mittelgebern klarmachen können, dass wir hierwirklich an der weltweit führen-den Position Sonnenforschungbetreiben.“Gerade im Südwesten scheint dieSonnenforschung von der Zu-schuss-Sonne verwöhnt zu sein.In Baden-Württemberg werde

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Astrophysiker aus Freiburg bauen Super-Teleskop „Gregor“

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Das Kiepenheuer-Institut (KIS)in Freiburg ist eine Stiftung desöffentlichen Rechts des LandesBaden-Württemberg, Mitgliedder Leibniz-Gemeinschaft undbetreibt Grundlagenforschung inder Astrophysik; Jahresetat circavier Millionen Euro, die je zurHälfte von Bund und vom LandBaden-Württemberg aufgebrachtwerden; Professor Oskar von derLühe, 51, ist seit acht Jahren Di-rektor des Kiepenheuer-Institutsin Freiburg und Ordinarius ander Universität Freiburg.

Professor Dr. Oskar von der Lühe am Teleskop

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nicht nur die Sonnenforschung,sondern allgemein die Astrono-mie hoch gehalten, berichtete derKIS-Chef, es sei ein sehr for-schungsfreundliches, offenesLand und lasse die Forscherwirklich in Ruhe forschen. „Sokönnen wir unsere Energien dar-auf verwenden, gute Forschungs-ergebnisse zu erarbeiten undmüssen nicht ständig unsere Ar-beit rechtfertigen“, erklärte vonder Lühe. Erst in zwei Jahrenwieder muss das KIS im Rahmeneiner Evaluation den Nachweisführen, dass seine Arbeit richtigund wichtig ist.

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Freiburgs UniversitätsrektorWolfgang Jäger hat seine Bewer-tung schon abgegeben. Er nutzt

jetzt schon aktiv die Qualitäts-forschung im Institut für Son-nenphysik als Baustein für Spit-zenforschung in Freiburg. Die

Freiburger Hochschule hat mitdem Kiepenheuer-Institut eineKooperationsvereinbarung abge-schlossen, die dem Institut eineneue Professur für theoretischeSonnenphysik an der UniversitätFreiburg und den Studierendenzusätzliche Forschungschancen

und Beobachtungszeit auf Tene-riffa einbringen wird. Darüber hinaus empfiehlt dasKIS, die herausragende Stellung

Freiburgs in der Sonnen- undSonnenenergieforschung weiterund breiter auszubauen. „So holtman die besten Köpfe nach Frei-burg und auch das Beste aus ih-nen heraus“, meint der Sonnen-physiker von der Lühe.

Forschung

7IMPRESSUMFreiburger Uni Magazin

Freiburg i. Br., Promo Verlag GmbH 2003Das Freiburger Uni-Magazin erscheintsechsmal jährlich, dreimal im Sommer- unddreimal im Wintersemester.Auflage jeweils 15.000 Exemplare

Herausgeber:Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, derRektor, Prof. Dr. Wolfgang Jäger

Redaktion:Kommunikation und Presse, Albert-Lud-wigs-Universität, Fahnenbergplatz, 79098 Freiburg, Telefon 0761/203-4301,Telefax 0761/203-4285E-Mail: [email protected] Opitz (verantwortlich) Mitarbeit: UllaBettge, Sonja Dambach, Bettina Hertel,Karl-Heinz Zurbonsen, sowie die Arbeitsge-meinschaft Öffentlichkeitsarbeit der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Verantwortlich für die Seiten des Verbandesder Freunde der Universität e.V.: DanielaZinober. Verantwortlich für die Seiten derWissenschaftlichen Gesellschaft: ChristianeGieseking-Anz

Fotos:Wilhelm Breuer, Rüdiger Buhl, Karl-HeinzZurbonsen, Ingo Schneider, Michael Spie-gelhalter, Rita Eggstein

Gestaltung:ebi · Kommunikation und Design 79098 Freiburg

Layout:Katrin Sterzik

Verlag:PROMO VERLAG GmbH, Humboldtstraße 2, 79098 Freiburg, Telefon 0761/38774 -0 Telefax 0761/38775 - 55Geschäftsführer Günter EbiObjektleitung Udo Riva

Anzeigen:PROMO VERLAG GmbH, Freiburg Telefon 0761/38774 -0 Telefax 0761/38775 - 55Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 4 vom 1. Januar 2002

Druck- und Verarbeitung:Konkordia GmbH, Bühlgedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.

Vertrieb:Kommunikation und Presse der Albert-Ludwigs-Universität FreiburgJahresabonnement Euro 13,–ISSN 0947-1251

© Copyright bei Albert-Ludwigs-UniversitätFreiburg. Alle Rechte vorbehalten. Nach-druck, auch auszugsweise, nur mit Genehmi-gung der Redaktion. Namentlich gekenn-zeichnete Artikel geben nicht unbedingt dieMeinung des Verlages oder der Redaktionwieder. Für unverlangt eingesandte Manus-kripte und Bildungsunterlagen sowie für denInhalt der Anzeigen der Rubrik „Studenten-werk Freiburg“ übernehmen wir keine Haf-tung.Das nächste Freiburger Uni-Magazin er-scheint am 5. Dezember.

Die Universität, das Studenten-werk Freiburg und das Kulturre-ferat des AStA rufen zu einem Fo-tobewettbewerb für Studierendeauf. Unter dem Motto „MeineUni“ sucht die Universität dieschönsten Fotos der Hochschule.Angenommen werden Papierab-züge oder digitale Bilder in jpg-Format auf CD. Digitale Bilderbitte in höchster Auflösung

(Druckqualität) einsen-den. Jeder Studierendekann sich mit maximalfünf Bildern an demWettbewerb beteiligen.Die ersten fünf Plätzewerden prämiert:

1. Preis: Eine Digitalka-mera Nikon S 2, gestif-

tet von der Hirrlinger Photo Vi-deo AV-Medien in Stuttgart2. Preis: Reisegutschein über150 Euro von DER BusinessTravel Freiburg 3. Preis: Schwarzer Rollkoffer 4. Preis: Zwei Theatergutscheine 5. Preis: Ein Uni-Sweatshirt

Die Fotos setzt die Universität fürihre Öffentlichkeitsarbeit inForm von Postern, Kalendernund Postkarten ein. Darüber hin-

aus wird es eine Ausstellung inder Mensa, Rempartstraße, mitden besten Bildern geben.Mit der Teilnahme am Photo-wettbewerb gehen die eingereich-ten Photographien, Negative/Bilddateien in den Besitz derUniversität über. Die kostenloseReproduktion in den Univer-sitäts-Publikationen (einschließ-lich Internet-Seiten) wird damitgestattet. Das Copyright ver-bleibt beim Photographen.

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3300.. NNoovveemmbbeerr 22000055

Kommunikation und PresseStichwort: FotowettbewerbFahnenbergplatz79085 Freiburgwww.uni-freiburg.de/fotowettbewerb

ZZüücckktt EEuurree KKaammeerraass!!

Und macht mit beim Fotowettbewerb für Studierende!

Die Sonne immer im Blick

Auge in Auge mit der Antike

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Bei vielen Krankheiten bedeutenMedikamente die einzige Chanceauf Heilung. Dass sie jedochauch Schaden anrichten können,belegen Studien, Statistiken undZeitungsberichte über so ge-nannte Medikationsfehler. Schät-zungen gehen von mehreren tau-send Todesfällen jährlich allein inDeutschland aus. Die genaueZahl bleibt unsicher. Grund ge-nug für die Apotheker des Uni-versitätsklinikums aktiv zu wer-den. Unter dem Stichwort „Phar-makovigilanz“ haben sie eineProjektgruppe ins Leben gerufen,

die verstärkt die Aufmerksamkeitauf mögliche Fehler in der Medi-kamentengabe lenken will. Vigi-lantia ist der lateinische Aus-druck für Wachheit und auf-

merksam wollen die Apothekersein. „Wir entwickeln ein Kon-zept zur Analyse und Abwehrvon Arzneimittelrisiken“, sagtDr. Egid Strehl, Direktor der Kli-nikumsapotheke und Geschäfts-führer der Arzneimittelkommis-sion am Klinikum. Beispiele für die Ursachen mög-licher Schäden fallen dem Klini-kapotheker sofort ein. Vom fal-schen Arzneimittel, Überdosie-rung, über nicht verträglicheAnwendung zum Beispiel intra-venöse statt intramuskuläre In-jektion, bis hin zu nicht beachte-ten veränderten nachteiligenWirkstoffkonzentrationen beiTablettenumstellung reicht diePalette von denkbaren Fehler-

quellen. Möglich ist auch, dassder Patient einen nicht bekann-ten Nierenschaden hat und dasMedikament nicht schnell genugausscheidet. Wenn er trotzdemdieselbe Dosis wie ein Nierenge-sunder bekommt, sammelt sichder Wirkstoff an und ruft Vergif-tungserscheinungen hervor.„Auch wenn nicht nach vorhan-denen Allergien oder anderenÜberempfindlichkeiten gefragtwird, besteht die Gefahr ernsterReaktionen“, so Strehl. „Das sindalles Fehler, die selbst bei besterAbsicht auftreten können.“ Umsolchen Fehlern auf die Spur zukommen, wollen die Apothekerden gesamten Medikationspro-zess von der Verordnungbis hin zur Anwendungdurchleuchten und er-kennen, wo es falsch lau-fen kann. „Unser Zielsind neue effektive Stra-tegien, um Fehler zu ver-meiden.“ Das beginnt bei der ge-nauen Beobachtung vonunerwünschten Arznei-mittelereignissen (UAE).Ein vereinfachtes Verfah-ren soll darüber hinausdazu führen, dass solche Ereig-nisse häufiger gemeldet werden.Nach Ansicht von Strehl bedarfes einer Fehlerkultur, die es mög-lich macht, Fehler zuzugeben,ohne dass derjenige bloß gestelltoder bestraft wird. „Fehler sindimmer möglich und führen nichtgleich zum Tod des Patienten.“Sind die Daten ausgewertet, sol-len sie dokumentiert und auf ih-re klinische Relevanz hin unter-sucht werden. Auf dieser Grund-lage suchen die Apotheker dasGespräch mit den Ärzten und

den Pflegekräften des Klinikums,um auf Fehlerquellen hinzuwei-sen. Ziel ist ein funktionierendes„Pharmako-Vigilanz-Netzwerk“.Die Ideen der Projektteilnehmerweisen darüber hinaus in die di-gitale Zukunft. Mittels elektroni-scher Verschreibungsordnungkönnte der Arzt oder der die Vi-site begleitende Apotheker miteinem Minicomputer, einemHandheld, direkt am Kranken-bett überprüfen, ob es bei denverschriebenen MedikamentenProbleme geben könnte. „Beineu eingelieferten Patientenkönnten wir die Medikationgleich am Krankenbett auf dieHausliste des Klinikums umstel-

len“, sagt Apothekerin Christia-ne Groth-Tonberge. Der Arzt be-ziehungsweise Apotheker würdeaußerdem die Laborwerte abru-fen und die Dosierung vor Ortanpassen können. Bändchen amHandgelenk des Patienten mitStrichcode könnten eine Ver-wechslung des Patienten sowieeine versehentliche Doppelverab-reichung effektiv verhindern.„“Wir wollen uns dem vorrangi-gen Ziel der Patientensicherheitkontinuierlich annähern“ erklärtdie Apothekerin.

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Klinikumsapotheke präsentiert ein Netzwerk zur Pharmakovigilanz

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Es gibt zwölf Apotheker für dasganze Klinikum. Pro Tag werdenum die 9600 Packungen angefor-dert. Darüber hinaus stellt dieKlinikumsapotheke 30.000 Arz-neimittel her, die nicht in der In-dustrie erhältlich sind. Die Klini-kumsapotheke bietet auch exter-ne Beratung an.

Vollautomatisches Regallager

Eine kleine Auswahl der vorhandenenArzneimittel

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Gefahrenzone Nummer eins istbei schweren Verkehrsunfällen dasGesicht. Wenn Radler, Inlineska-ter oder Mountainbiker schwerstürzen und Autofahrer beim Auf-prall auf das Lenkrad schlagen,kommt es in 40 Prozent der Fällezum Jochbein- oder Wangenkno-chenbruch, durch den die knö-cherne Augenhöhle mit betroffenist. Beim Bruch des Augenbodens– von Fachleuten „Trapdoor-Bruch“ genannt – sind schwer-wiegende Funktionseinbußen desAuges wie Absinken des Augapfelsnach hinten und unten, Doppel-bilder und Bewegungseinschrän-kungen aufgrund eingeklemmterAugenmuskulatur die Folgen.Und das sieht nach Erfahrung desChirurgen Dr. Marc ChristianMetzger von der Klinik fürMund-, Kiefer- und Gesichtschi-rurgie der Albert-Ludwigs-Uni-versität Freiburg typischerweise soaus: „Die Patienten kommen miteinem ‚Megaveilchen’, sprichMonokel-Brillenhämatom, habenSehprobleme und starke Schmer-zen. Das hervorstehende Jochbeinist bei dieser Art von Unfällen be-sonders gefährdet – das stößt mansich als erstes an.“

Die operative Wiederherstellungder Augenhöhle, so Metzger, hatsich in den letzten Jahren verbes-sert, ist aber immer noch risiko-reich und zeitaufwändig, denn:„Das Hauptziel ist die Wieder-herstellung des exakten anatomi-schen Zustandes. Eine unkorrek-te Primärversorgung des Ge-sichtsskeletts kann spätere Ent-stellungen zur Folge haben.“ Tra-ditionell bestehen unterschiedli-che Behandlungsmöglichkeiten,je nach Verletzungsart undBruchgröße. Kleinere Defektewerden zur Stabilisierung desAugenuntergrundes mit resor-bierbaren Kunststofffolien undschwere Fälle mit Eigenknochen-platten aus dem Schädel repa-riert.

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Bei mittelschweren Verletzungenhat sich ein stützendes Titangit-ter unter dem Auge bewährt.„Das Material ist sehr biokompa-tibel und Abwehrreaktionen sindnicht bekannt, allerdings ist dieAnpassung an die individuellen

anatomischen Strukturen sehrzeitintensiv und schwierig, vorallem dann, wenn der Defekt bistief in den Augentrichter hinein-reicht“, sagt Metzger.Hier setzten die Überlegungendes 31-jährigen computerversier-ten Facharztes an. Computerge-stützte, individuell vorgeformteTitanimplantate, so seine Theo-rie, könnten Zeit, Geld und Risi-ken minimieren. „Wir brauchenindividuell präformierte Gitter.“Das heißt, von jedem Patientenmit entsprechenden Verletzun-gen wird eine Computertomo-graphie erstellt, mit deren Hilfedie Oberflächendaten des Au-genbogens an der gesunden Seitevirtuell vermessen und dann aufdie verletzte Seite gespiegelt wer-den. Die topografischen Datenwerden anschließend an eineMaschine weitergeleitet, die eineSchablone der zu reparierendenStelle erstellt. Danach wird dasTitangitter angeformt, passgenaugefertigt und in einer einzigenOperation eingesetzt. „Mit Hilfedieser vorgefertigten Gitter lässtsich die Präzision der Rekon-struktion deutlich erhöhen.“Operationszeit und die Gefahr

zusätzlicher Weichteilverletzun-gen durch das manuelle Anpas-sen des scharfkantigen Titangit-ters würden gesenkt. Folgeopera-tionen seien in der Regel nichtnötig.

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Der Krankenhausaufenthaltnach der Operation dauert eineWoche, und die schweren Trau-mata sind dann weitgehend ver-gessen. Aussage einer Patientinmit schweren und vielen Ge-sichtsverletzungen nach einemVerkehrsunfall: „Wenn ich jetztin den Spiegel schaue, bin ich

wieder die alte.“ Beim Operateurlöst das Genugtuung aus: „Einschöneres Kompliment gibt esfür einen Gesichtschirurgen ei-gentlich nicht.“ Sein Vorgesetz-ter, Professor Rainer Schmelzei-sen, ermutigte ihn, das neue OP-Verfahren – Metzger praktiziertes seit Ende 2004 – als preiswür-dig bei der Freiburger Hodeige-Foundation vorzustellen. Die po-sitive Antwort ließ nicht langeauf sich warten: 5000 Euro füreinen engagierten, jungen Chir-urgen mit viel Eigeninitiative.

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Neue OP-Technik minimiert Zeit, Geld und Risiken

Dr. Metzger

Folgeoperationen sind durch die neue Augen-OP-Technik nicht mehr notwendig

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Lehre

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Glitzernde Mineralien, leuchten-de Edelsteine oder funkelndeKristalle, oft verstauben sie inMagazinen von Instituten, Mu-seen und Sammlungen. Nicht soin der Albert-Ludwigs-Univer-sität Freiburg: Seit dem Sommer-semester präsentieren die Geo-wissenschaften ihre Sammlung ineigens gestalteten Vitrinen überzwei Stockwerke hinweg. Schau-platz ist das renovierte „Geo-Haus“, in dem Mineralogen undGeologen gemeinsam forschenund lehren. Grundstein der jetztgezeigten Sammlung, die aufrund 600 Exponate konzipiertist, war 2002 ein vergleichsweisekleiner Fundus an Mineralien.„Wir haben von Anfang an vor-

gehabt, unsere Sammlung öf-fentlich zugänglich zu machen“,sagt Professor Kurt Bucher, Lei-ter des Instituts für Mineralogieund Geochemie (IMG). Um dieMineralien als Schau- und Lehr-sammlung für Besucher undStudierende attraktiv zu ma-chen, erwarb das IMG weitereAusstellungsstücke. Durch An-käufe auf Messen und durch

Kontakte zu privaten Sammlernin der Schweiz gelangte man-ches Prachtstück in das Freibur-ger GeoHaus. „Wir können eine

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Dauerausstellung im „GeoHaus“

ganz breite Palette von auserlese-nen Mineralstufen und Gestei-nen zeigen“, so Bucher. Unter großformatigen Fotogra-fien alpiner Landschaften fallengeheimnisvoll leuchtende rosa-farbene Fluoriteins Auge. Rauch-quarz präsentiertsich in allenmöglichen Grö-ßen, Schattierun-gen und kristalli-nen Strukturen.Eisenrosen zie-hen die Aufmerk-samkeit des Be-trachters auf sichim Wettbewerbzu smaragdgrü-nem Gabbro, ei-nem unter unge-heuren Druck ge-bildeten Gestein. Manche Vitri-nen bieten ein einmaliges Far-benspiel mit blau schimmern-

den, grünen oder gelben Minera-lien. „Wir haben die Exponate inerster Linie nach großgeologi-schen Themen geordnet“, erklärt

Bucher. Wichtig sei die ästheti-sche Wirkung. „Wir wollten et-was zum Gucken bieten.“ Sma-ragde aus Kolumbien oder Sa-phire aus Madagaskar sprechenfür die Welt umfassende Präsen-

tation der Sammlung. Baryt-brocken als Meißelspat verweisendagegen auf heimische Gesteins-gewinnung aus der Grube Clarain Oberwolfach im Schwarzwald.„Mineralien aus dem Schwarz-wald sind nur noch schwer zu be-kommen“, sagt Bucher. Es gäbekaum noch neue Fundstückeund die alten Sammlerstückewürden von ihren Eigentümerngut gehütet. Gold und Silber, obelementar oder gediegen, zeigenden Reichtum auf, der in der Er-de verborgen liegt. Aus dem fer-nen Russland liegt der seltene Pe-rowskit, der 1839 im Ural ent-deckt wurde, in den Vitrinen.Zirkone sind die ältesten be-kannten Minerale der Erde undliefern wichtige Zeitmarken fürden Mineralogen. Aus ihnenzieht der Wissenschaftler Schlüs-se über die Entwicklungsge-schichte der Erde.

IInnffoo

Die Sammlung im GeoHaus derUniversität, Albertstr. 23b,79104 Freiburg, ist außer FreitagNachmittag wochentags zu Öff-nungszeiten des MineralogischGeochemischen Instituts von7.30 – 16.30 Uhr kostenlos zubesichtigen. www.minpet.uni-freiburg.de/sites/ausstellung.html

Die Dauerausstellung “Minerale und Gesteine” auf zwei Etagen

Skolezitbüschel auf einem grünen Teppich aus Pumpellyit, glasklarer Apophyllitund Stilbit (links oben)

Rauchquarz vom Planggenstock, Göscheneralp, Uri,Schweiz

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Als Natalie Chan Ming Yu ausSingapur vor drei Jahren ihrenVater auf einer Geschäftsreisenach Österreich begleitete, endeteeiner ihrer Ausflüge ziemlich ab-rupt auf dem platten Land. Sie

hatte ihren Bus verpasst undkonnte kein Wort Deutsch, umsich zu verständigen. Doch dieLeute aus dem Dorf ließen sichbereitwillig auf die Sprache mitHänden und Füßen ein und fuh-ren Natalie zur nächsten Halte-stelle. Damals, so die heute 21-Jährige Studentin, habe sie be-schlossen, wieder zu kommenund ganz auf sich gestellt mit dennötigen Sprachkenntnissen inÖsterreich Urlaub zu machen. Alssie an der National University ofSingapore ihr Biologiestudiumaufnimmt, belegt sie sogleichDeutschkurse bei einem deut-schen Lehrer. „Der audio-visuelleSprachkurs hat es mir ganz leichtgemacht“, sagt Natalie in mühelo-sem Deutsch. Im DeutschenClub in Singapur lernt sie Facet-ten deutscher Kultur kennen undbewirbt sich vor Beginn ihres drit-ten Semesters um ein Stipendiumdes Deutschen Akademischen

Austauschdienstes (DAAD), das sie 2003 füreinen Monat nachFreiburg führt. „Ichhabe mich in der Gast-familie in Gundelfin-gen sehr wohl gefühlt“,erklärt Nathalie. Mit dem Stipendiumverbunden ist dieMöglichkeit, ein Semester an ei-ner deutschen Universität zu stu-dieren. „Ich habe mich gleich wie-der für Freiburg entschieden.“Die Stadt sei nicht so groß wieMünchen oder Berlin, aber auchnicht so klein wie Konstanz, be-schreibt die Studentin ihre Bewer-tung deutscher Großstädte. Inden biologischen Instituten in derSchänzlestraße studiert sie Bota-nik und Mikrobiologie. IhreDeutschkenntnisse profitierenvon der Bereitschaft der Mitbe-wohner in der Studentensiedlung

auch in schwierigen Situationennicht aufs Englische auszuwei-chen. Im Unterschied zur Universität inSingapur sieht Nathalie das Stu-dium in Deutschland mehr aufseigentliche Fach konzentriert.

„Die Studierenden an meinerUniversität in Singapur haben imStudium mehr Auswahl an zusätz-lichen Studienmodulen.“ Einengroßen Unterschied sieht die Bio-logiestudentin in der Wohnsitua-tion. Ihre Kommilitoninnen undKommilitonen wohnen zumgrößten Teil bei den Eltern. DieStudiengebühren an der Univer-sität in Singapur betragen rund1500 Euro pro Semester und las-sen selbst für ein Zimmer in derWG keinen finanziellen Spiel-raum. Das Studium lässt zudem

einen Nebenjobnicht zu. „DieStud i e r endenstehen weit mehrunter Stress alsdie Deutschen.Die Konkurrenzum gute Notenist sehr groß“, soNatalie Chan.Mit Deutsch alsFremdspracheerhofft sie sicheine gute Chanceauf einen Job imb i o l o g i s c h e n

Umweltmanagement einer deut-schen Firma oder im Büro einesinternationalen Pharmaunterneh-mens wie Roche oder Novartis.Auf keinen Fall will sie in die For-schung gehen. „Ich will mit Leu-ten zusammen arbeiten und nicht

jeden Tag ins Mikroskop schau-en“, ist sich die angehende Biolo-gin sicher. Damit sie die deutscheSprache nicht vergisst, stehen inSingapur deutsche Bücher, dieDeutsche Welle und Deutschkur-se an der Uni auf dem Programm.„Es wird schwierig sein, aber ichwerde es schaffen.“

12

Ausland VVoonn SSiinnggaappuurr nnaacchh

FFrreeiibbuurrgg

Porträt von Natalie Chan Ming Yu

IInnffoo

Das International Office (IO)der Albert-Ludwigs-Universitätbetreut ausländische Studierendeund Gastwissenschaftler. Schonbevor die ausländischen Gästeihren Fuß auf deutschen Bodengesetzt haben, erfahren sie per E-Mail, wie es sich in Deutschlandleben lässt. Die letzte Ferienwo-che vor Semesterbeginn dient derOrientierung in der Universitätund zum Kennenlernen wichti-ger Einrichtungen wie Studen-tenwerk, Uni-Sport oder Re-chenzentrum. Darüber hinausnutzt das International Officeseine internationalen Hochschul-kontakte für Freiburger Studie-rende, die an einer ausländischenUniversität studieren möchten.Eine gut funktionierende Part-nerschaft existiert zwischen Frei-burg und der Universität [email protected]

Natalie Chan Ming Yu

Singapur

Gebäude der Universität in Singapur

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Im August feierte der Rektor derAlbert-Ludwigs-Universität,Professor Dr. Wolfgang Jäger,seinen 65. Geburtstag. Nebenden zahlreichen Glückwünschenzum Geburtstag und einemÜberraschungssymposium sei-ner Schüler und Kollegen stan-den die zehn Jahre seiner Amts-zeit im Mittelpunkt des Interes-ses. Die Universität ehrte Rek-tor Jäger am 14. Oktober mit ei-nem wissenschaftlichen Sympo-sium im Audimax. Das Uni-Ma-gazin hat ihn zu einigen Punk-ten seiner persönlichen Bilanzbefragt.

Uni-Magazin: Mit welchem An-spruch waren Sie konfrontiert,als Sie vor zehn Jahren das Amtdes Rektors antraten? Professor Jäger: Ich kann michnoch erinnern, wie ich in meinerBewerbungsrede darauf abhob,dass wir in Zukunft innovativsein müssen, ohne dafür zusätzli-che Finanzmittel in Anspruch zunehmen. Das war die größteHerausforderung. Alles, was wirauf den Weg gebracht haben, wiedie Vernetzung der Disziplinenbei gleich bleibender Bandbreiteoder die Erneuerung der Infra-struktur, haben wir bewerkstel-ligt bei unveränderten oder sogarabnehmenden Ressourcen. Ich

bin sehr stolz darauf, dass es ge-lungen ist, die Modernisierungder Universität ohne große Kon-flikte, sondern letztlich im Kon-sens durchzusetzen. Das gilt fürStreichungsbeschlüsse im Rah-men des Solidarpaktes sowie fürdie Neustrukturierung der Fakul-täten.Uni-Magazin: Wenn Sie auf dievergangenen zehn Jahre zurük-kblicken, was sind Ihre ‚Leucht-türme’, woran erinnern Sie sichgerne? Professor Jäger: Wir haben denRang der Geisteswissenschaftenerhalten und ein hervorragendesNetz der Life Sciences aufgebaut.Wichtig ist, dass es uns gelungenist, die neue technische Fakultätso auf- und auszubauen, wie esgeplant war. Das war alles andereals selbstverständlich. 1996/97haben viele damit gerechnet, dassdie Landesregierung angesichtsder abnehmenden Ressourcenauf die teure Mikrosystemtech-nik verzichten wird und sich mitder angewandten Informatik be-gnügt. Es war vor allem dem da-maligen Ministerpräsidenten Er-win Teufel zu verdanken, dass eran dem ursprünglichen Aufbau-konzept festhielt und zu seinemWort stand. Im Übrigen konntedie Universität Freiburg in allenBereichen trotz der Misere deröffentlichen Kassen einen regel-rechten Bauboom verzeichnen.Wir sind dem Land dafür sehrdankbar.Uni-Magazin: Sie sind 1999zum ersten Mal als Rektor wiedergewählt worden und haben 2003Ihre Amtszeit noch einmal ver-längert. Was reizt Sie an der Auf-gabe?Professor Jäger: Vor der letztenVerlängerung habe ich langeüberlegt, ob ich das Amt weiterausüben will. Das wesentlicheMotiv war Kontinuität ange-sichts der bevorstehenden Her-ausforderungen: Der Umsetzung

des Landeshochschulgesetzes, derFinanzsituation (Solidarpakt)und des Jubiläums 2007. Gene-rell ist zu betonen, dass ein Rek-tor heute länger amtieren mussals früher, um gestalten zu kön-nen. Er ist heutzutage der ersteManager seiner Universität. Ichhabe mein Amt von Anfang anso wahrgenommen. Exzellenzweiterhin mit großer Bandbreiteder vernetzten Disziplinen zuverbinden, war dabei mein wich-tigstes Anliegen. Ich glaube, dasist in diesen zehn Jahren im We-sentlichen gelungen. Die klassi-sche Universität hat nur dann ei-ne Zukunft, wenn die einzelnenDisziplinen dieser Universitätstärker miteinander verknüpftwerden, im Sinne einer neuenUniversitas.

Uni-Magazin: Welche Projekteliegen Ihnen für die nächstenJahre am Herzen?Professor Jäger: Wir müssen un-bedingt Erfolg in der Exzellenz-initiative haben. Das hat im Mo-ment absoluten Vorrang. ImBaubereich steht die Sanierungder Universitätsbibliothek undder Physiologie an. Darüber hin-aus können wir uns mit den gu-ten Rankings nicht zufrieden ge-ben. Wir müssen alle gemeinsamdaran arbeiten, die Exzellenz die-ser Universität weiterhin zu stär-ken und uns im Jahre 2007,wenn wir unser 550-jähriges Be-stehen feiern, uns als internatio-nale Spitzenuniversität zu prä-sentieren.

Universität

13EExxzzeelllleennzz aallss vvoorrrraannggiiggeess ZZiieell

Zehn Jahre Rektorat Professor Dr. Wolfgang Jäger

Rektor Wolfgang Jäger

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TThheeoollooggiisscchhee FFaakkuullttäätt

Dem Privatdozenten Dr. Peter Reifenberg wurde für die Dauer sei-ner Lehrbefugnis an der Universität Freiburg die Bezeichnung außer-planmäßiger Professor verliehen.

RReecchhttsswwiisssseennsscchhaaffttlliicchhee FFaakkuullttäätt

Prof. Dr. Sebastian Krebber, Université du Luxembourg, hat denRuf auf die Professur für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht und Sozi-alrecht angenommen. Er tritt damit die Nachfolge von Professor Lö-wisch an.

Prof. Dr. Andreas Voßkuhle, Institut für Staatswissenschaften undRechtsphilosophie, wurde als Fellow an das Wissenschaftskolleg Ber-lin berufen.

Prof. Dr. Jürgen Kühling, Universität Karlsruhe, wurde zum Hono-rarprofessor an die Rechtswissenschaftliche Fakultät bestellt.

WWiirrttsscchhaaffttss-- uunndd

VVeerrhhaalltteennsswwiisssseennsscchhaaffttlliicchhee FFaakkuullttäätt

Dr. Stephan Gundel, Betriebswirtschaftliches Seminar, wurde ab Ju-ni für die Dauer von drei Jahren zum Akademischen Rat ernannt.

Dr. Josef Nerb, Institut für Psychologie, hatden Ruf auf eine W3-Professur für Pädagogi-sche Psychologie an der PädagogischenHochschule Freiburg angenommen.

Dr. Jens Strüker, Institut für Informatik undGesellschaft, wurde ab August für die Dauervon drei Jahren zum Akademischen Rat er-nannt.

Dem Privatdozenten Dr. Markus Knauff, In-stitut für Informatik und Gesellschaft, Abteilung für Kognitionswis-senschaften, wurde für die Dauer seiner Lehrbefugnis an der Univer-sität Freiburg die Bezeichnung außerplanmäßiger Professor verliehen.

MMeeddiizziinniisscchhee FFaakkuullttäätt

PD Dr. Manfred Heckmann hat einen Ruf an die Universität Würz-burg, Professur für Molekulare Neurobiologie, erhalten.

Der außerplanmäßige Prof. Dr. Dr. Harald Walach hat einen Ruf andas University College Northampton erhalten.

PPhhiilloollooggiisscchhee FFaakkuullttäätt

Dem Privatdozenten Dr. Bernhard Kelle, In-stitut für Deutsche Sprache und Ältere Lite-ratur, Arbeitsbereich für Geschichtliche Lan-deskunde und Badisches Wörterbuch, wurdefür die Dauer seiner Lehrbefugnis an derUniversität Freiburg die Bezeichnung außer-planmäßiger Professor verliehen.

Dr. Stefan Pfänder, Universität Halle-Wit-tenberg, hat den Ruf auf die Professur fürRomanische Sprachwissenschaft angenom-men.

Der Rektor hat Prof. Dr. Jochen Mecke, Universität Regensburg,den Ruf auf die Professur für Romanische Philologie erteilt.

Dem Privatdozenten Dr. Dieter Martin, Institut für neuere deutscheLiteratur, wurde für die Dauer seiner Lehrbefugnis an der Univer-sität Freiburg die Bezeichnung außerplanmäßiger Professor verlie-hen.

PPhhiilloossoopphhiisscchhee FFaakkuullttäätt

PD Dr. Birgit Studt von der UniversitätMünster hat zum Juni 2005 den Ruf auf dieProfessur für Mittelalterliche Geschichte an-genommen.

PD Dr. Sebastian Brather, Universität Frei-burg, hat einen Ruf auf die Professur fürFrühgeschichtliche Archäologie und Archäo-logie des Mittelalters erhalten.

PD Dr. Hans W. Hubert, Universität Münster, hat den Ruf auf dieProfessur für Kunstgeschichte angenommen.

Dr. Christoph Werner, Orientalisches Semi-nar, wurde ab Oktober auf Dauer von dreiJahren zum Professor als Juniorprofessor imFach Islamwissenschaft ernannt.

Dem Privatdozenten Dr. Baldo Blinkert, In-stitut für Soziologie, wurde für die Dauer sei-ner Lehrbefugnis an der Universität Freiburgdie Bezeichnung außerplanmäßiger Professorverliehen.

Der Rektor hat dem Privatdozenten Dr. Ralf von den Hoff, Bayeri-sche Akademie der Wissenschaften, München, den Ruf auf die Pro-fessur für Klassische Archäologie erteilt.

AAuuss ddeenn FFaakkuullttäätteenn 14

Aus den Fakultäten

Nerb

Werner

Studt

Kelle

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Aus den Fakultäten

15FFaakkuullttäätt ffüürr MMaatthheemmaattiikk uunndd PPhhyyssiikk

PD Dr. Frank Stienkemeier, Hochschuldozent an der UniversitätBielefeld, wurde zum Universitätsprofessor im Fach Experimental-physik ernannt.

Dr. Igor Kiyan, Physikalisches Institut, wurde ab Juni für die Dauervon drei Jahren zum Akademischen Rat ernannt.

Dr. Urs Hartl, Mathematisches Institut, wur-de ab Oktober auf Dauer von drei Jahrenzum Professor als Juniorprofessor im Fach Al-gebra und Darstellungstheorie ernannt.

HD Dr. Jens Timmer, Physikalisches Institutder Universität Freiburg, hat den Ruf auf dieProfessur für Theoretische Physik, insbeson-dere Statistische Physik, Stochastik, Nichtli-neare Dynamik und deren Anwendungen aufdie Lebenswissenschaften, an der UniversitätFreiburg angenommen.

FFaakkuullttäätt ffüürr CChheemmiiee,, PPhhaarrmmaazziiee

uunndd GGeeoowwiisssseennsscchhaafftteenn

Prof. em. Dr. Klaus-Werner Benz, Prorektora.D., Freiburger Materialforschungszentrum,wurde zum Mitglied der International Aca-demy of Astronautics für den Bereich Physi-kalische Wissenschaften berufen.

Prof. Dr. Ingo Krossing, EidgenössischeTechnische Hochschule Lausanne, Schweiz,hat den Ruf auf die Professur für Anorgani-sche Chemie angenommen. Er tritt damitdie Nachfolge von Prof. Dr. Vahrenkamp an.

FFaakkuullttäätt ffüürr BBiioollooggiiee

Dr. Roman Ulm, Institut für Biologie II, Professur für PflanzlicheBiochemie und Molekularbiologie, wurde für die Dauer von dreiJahren zum Akademischen Rat ernannt.

Dr. Stefan Rensing, Institut für Biologie II, Professur für Pflanzen-biotechnologie, wurde für die Dauer von drei Jahren zum Akademi-schen Rat ernannt.

Der Rektor erteilte Herrn Dr. med. Jochen Staiger, Universität Düssel-dorf, den Ruf auf die Professor für Zellbiologie, Fachgebiet Anatomie.

FFaakkuullttäätt ffüürr FFoorrsstt-- uunndd

UUmmwweellttwwiisssseennsscchhaafftteenn

Prof. Dr. Jörg Stadelbauer, Institut für Kulturgeographie, wurde er-neut in den Wissenschaftlichen Beirat des Leibniz-Instituts für Län-

derkunde Leipzig durch die Staatsministerin des Sächsischen Staats-ministeriums für Wissenschaft und Kunst berufen.

Prof. Dr. Rüdiger Mäckel, Institut für Physische Geographie, trittnach Erreichen der Altersgrenze mit Ablauf des Monats September2005 in den gesetzlichen Ruhestand.

Fakultät für Angewandte WissenschaftenDer Rektor erteilte Dr. Alexander Rohrbach, European MolecularBiology Laboratory, Heidelberg, den Ruf auf die Professur für Opti-sche Mess- und Prüfverfahren.

NNaammeenn uunndd NNaacchhrriicchhtteenn

WWaahhll ddeerr VVeerrttrraauueennssffrraauu

ddeerr SScchhwweerrbbeehhiinnddeerrtteenn

Im Juni fand die Wahl der Vertrauensfraubeziehungsweise des Vertrauensmannesder schwerbehinderten Angestellten derUniversität und deren Stellvertreter statt.Von den 130 Wahlberechtigten haben sich61 an der Wahl beteiligt. Das entspricht ei-ner Wahlbeteiligung von 47 Prozent. AlsVertrauensfrau wurde Doris Seyfferth ge-wählt. Stellvertreter sind Stefanie Hättich-Berger und Birgitt Gaida. Die Amtszeit derGewählten dauert bis November 2006.

WWaahhll ddeerr JJuuggeenndd-- uunndd

AAuusszzuubbiillddeennddeennvveerrttrreettuunngg

Im August fand die Wahl der Jugend- und Auszubildendenvertre-tung an der Universität statt. Von 55 Wahlberechtigten gaben 17 ih-re Wahlbriefe ab. Gewählt wurden Kathrin Rudmann, Anne Reichel,Sascha Fischer, Luisa Behrendt und Fabian Stritt. Die Ersatzmitglie-der sind Markus Schuler und Waldemar Schimpf.

WWiieeddeerrbbeerruuffuunngg vvoonn MMaannffrreedd KKiisstt

iinn ddaass RRoobbeerrtt--KKoocchh--IInnssttiittuutt

Professor Dr. Manfred Kist, Abteilung Mikrobiologie und Hygiene,ist wieder in die Kommission für Infektionsepidemiologie des Ro-bert-Koch-Instituts berufen worden. Kist ist Leitender Oberarzt derAbteilung Mikrobiologie und Hygiene des UniversitätsklinikumsFreiburg.

IInnnnoovvaattiioonnsspprreeiiss

ffüürr MMaannffrreedd ZZeehheennddeerr

Professor Dr. Manfred Zehender ist auf dem Innovationskongressder deutschen Hochschulmedizin Ende Juni in Berlin mit dem In-novationspreis ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit 5.000 Euro

Timmer

Benz

Doris Seyfferth

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dotiert. Zehender und ein Ärzteteam hatten ein Reformkonzept fürdie Krankenversorgung am Universitätsklinikum in Freiburg erar-beitet.

SScchhuunnkk WWeerrkkssttooffffpprreeiiss

ffüürr JJaann TTaabbeelllliioonn

Dr.-Ing. Jan Tabellion, wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl fürWerkstoffprozesstechnik des IMTEK, hat den mit 5.000 Euro do-tierten renommierten Internationalen Schunk Werkstoffpreis erhal-ten.

„„IISSEESS SSppeecciiaall SSeerrvviiccee AAwwaarrdd““

ffüürr JJooaacchhiimm LLuutthheerr

Die International Solar Energy Society (ISES) ehrte kürzlich Prof.Dr. Joachim Luther, Physikalisches Institut der Universität Freiburg

und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE,mit dem „ISES Special Service Award“ für seine herausragendenVerdienste um die Solarenergie.

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HHeeiinnrriicchh VVaahhrreennkkaammpp

Professor Dr. Heinrich Vahren-kamp, Lehrstuhl für Anorgani-sche Chemie II, erhielt kürzlichfür seine herausragenden Arbei-ten zur Anorganischen Chemieden Wilhelm-Klemm-Preis derGesellschaft Deutscher Chemi-ker. Der mit 7.500 Euro und ei-ner Goldmedaille dotierte Preiswurde ihm bei der Jahrestagungder Gesellschaft DeutscherChemiker in Düsseldorf über-reicht.

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Karin Haß, Seminar für Klassische Philologie, erhielt für ihre her-vorragende Dissertation über das Thema „Lucilius und der Beginnder Persönlichkeitsdichtung in Rom“ den mit 2.000 Euro dotiertenGünter-Wöhrle-Preis 2005.

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HHTTCCRR--FFoorrsscchhuunnggsspprreeiiss 22000055

Doktorand Andreas Stahl, Abteilung Plastische und Handchirurgie,erhielt kürzlich den Forschungspreis der Stiftung für seine experi-mentellen Arbeiten auf dem Gebiet des Knochenersatzes durch Tis-sue Engineering und der Angiogenese.

„„HHuusssseerrll--MMeemmoorriiaall--LLeeccttuurree 22000055““

ffüürr HHaannss--HHeellmmuutthh GGaannddeerr

Die Universität Leu-ven zeichnete Profes-sor Dr. Hans-Hel-muth Gander, Philo-sophisches Seminarund Husserl-Archiv,mit der Übertragungder „Husserl-Memori-al-Lecture 2005“ aus.Der Titel seines Vor-trages während einesFestaktes des „HogerInstituts voor Wijsbe-geerte“ der Universität Leuven lautete „On attention - eine phäno-menologische Analyse der Aufmerksamkeit“.

LLaasszziigg iisstt VViizzeepprräässiiddeenntt ddeerr SSppaanniisscchh--DDtt..

GGeesseellllsscchhaafftt ffüürr HHNNOO--HHeeiillkkuunnddee

Professor Dr. Dr. h.c. Roland Laszig, Medizinische Fakultät, HNO-Heilkunde, wurde auf dem 6. Kongress der Spanisch-Deutschen Ge-sellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chir-urgie zum Vizepräsidenten auf zwei Jahre gewählt. Damit ist auchdie Ausrichtung des 7. Kongresses im September 2007 verbunden.

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aann PPeetteerr RReehhlliinngg

Privatdozent Dr. Peter Rehling, Institut für Biochemie und Moleku-larbiologie, bekam für seine herausragenden Forschungsarbeit aufdem Gebiet der Molekular- und Zellbiologie von der Deutschen Ge-sellschaft für Biochemie und Molekularbiologie und der Schering-stiftung den mit 10.000 Euro dotierten Young Investigator Awardverliehen.

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Aus den Fakultäten

Professor Dr. Joachim Luther

Professor Dr. Hans-Helmuth Gander

Professor Dr. Heinrich Vahrenkamp

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Aus den Fakultäten

17DDIIEENNSSTTJJUUBBIILLÄÄEENN 2255 JJAAHHRREE

Werner Beiser, UniversitätsrechenzentrumFriederice Dirkensen, UniversitätsbibliothekPetra Großmann, Institut für Bodenkunde und WaldernährungslehreDoris Herzog, UniversitätsbibliothekDr. Joachim Klädtke, Institut für Forstbenutzung und Forstliche Ar-beitswissenschaftUlrich Person, Physikalisches InstitutMonika Stuttfeld, Universitätsverwaltung, UniversitätskasseMartin Walter, UniversitätsrechenzentrumProf. Dr. Peter Walter, Institut für Systematische Theologie, Abtei-lung DogmatikThomas Würger, Universitätsbibliothek

DDIIEENNSSTTJJUUBBIILLÄÄEENN 4400 JJAAHHRREE

Akademischer Oberrat Dr. Herbert Bochow, Institut für Pharma-zeutische Wissenschaften, Lehrstuhl für Pharmazeutische Technolo-gie und BiopharmazieDr. Wolf-Hellmut Gündel, Institut für Organische Chemie undBiochemieAkademischer Oberrat Dr. Albrecht Ritterbusch, Institut für Biolo-gie 2Prof. Dr. Thomas Würtenberger, Institut für Öffentliches Recht,Abteilung II Staatsrecht

VVEENNIIAA LLEEGGEENNDDII FFÜÜRR

Dr. rer. nat. habil. Jolana Albrechtova, PflanzenphysiologieDr. Christian Arnold, Innere MedizinDr. Antje Aschendorff, Hals-Nasen-OhrenheilkundeDr. Stefan Benz, ChirurgieDr. Wolfgang Behschnitt, Nordgermanische Philologie und Neueredeutsche LiteraturgeschichteDr. theol. Habil. Franz-Josef Bormann, MoraltheologieDr. rer. nat. habil. Eva Decker, PflanzenbiotechnologieDr. med. Hanno Glimm, Innere MedizinDr. Jonas Grethlein, Klassische Philologie und Alte GeschichteDr.-Ing Thomas Hanemann, MikrosystemtechnikDr. Peter Haslinger, Osteuropäische GeschichteDr. med. Matthias Henschen, PädiatrieDr. Andreas Komnik, PhysikDr. rer. nat. habil. Thomas Kretsch, Botanik und PflanzenphysiologieDr. Martin Kümmel, Indogermanische SprachwissenschaftDr. Kerstin Elena Kunze, PhysikDr. Christian Mann, Alte GeschichteDr. rer. nat. habil. Dirk Meyer, Entwicklungsbiologie der TiereDr. med. Martin Pohl, Kinderheilkunde und JugendmedizinDr. Jochen Rößler, KinderheilkundeDr. Yorck Olaf Schumacher, Innere Medizin und SportmedizinDr. Michael Sommer, Alte GeschichteDr. med. Jan Vesper, NeurochirurgieDr. med. Axel Walch, Pathologie

konkordia

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Nach 50 Jahren BundesrepublikDeutschland und 15 JahrenWiedervereinigung gibt es jetztwie von anderen europäischenLändern schon seit langem nun

auch von Deutschland einen Na-tionalatlas. Der NationalatlasBundesrepublik Deutschland istein geographisches Werk, daszum ersten Mal umfassend die

Bundesrepublik in all ihren Fa-cetten thematisch und kartogra-phisch abbildet. Zwölf Themen-bände, von denen der Erste imJahr 2000 erschienen ist, veran-

schaulichen die Bevölkerungs-struktur, die Wirtschaft, Natur-und Kulturressourcen, Raum-ordnung und gesellschaftlicheTransformationsprozesse in ihrerDynamik. Das Großprojekt Na-tionalatlas wurde von geographi-schen Fachverbänden initiiert.Herausgeber ist das Leibniz-In-stitut für Länderkunde in Leip-zig. „Ziel des Nationalatlas ist es,die interessierte Öffentlichkeit,Behörden, Schulen und Hoch-schulen aktuell und umfassendüber die Bundesrepublik und ak-tuelle Prozesse in Gesellschaft,Politik und Wirtschaft zu infor-mieren“, sagt Professor Jörg Sta-delbauer vom Institut für Kultur-geographie der Universität Frei-burg als einer der beiden Koordi-natoren des 11. Bandes zumThema „Deutschland in derWelt“. Der Atlas diene darüberhinaus als Arbeitshilfe für Geo-graphen, Planer und Sozialwis-senschaftler. Eine Vielzahl vonFotos, Luft- und Satellitenbil-dern sowie fast 150 Grafiken,Abbildungen und Tabellen illu-strieren die behandelten The-men. Zudem sind zahlreicheFachbegriffe in einem Glossar er-läutert.

DDeeuuttsscchhllaanndd iinn ddeerr

WWeelltt

Die Verflechtungen Deutsch-lands und seiner Institutionen,seiner Bürger und Unternehmenmit anderen Staaten und Regio-nen der Welt werden im 11.Band aus zwei Perspektiven dar-gestellt. „Der Atlas zeigt einer-

18

austausch DDeeuuttsscchhllaanndd lläässsstt ssiicchh

iinn ddiiee KKaarrtteenn sscchhaauueenn

Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland zeigt internationale Ver-flechtungen der Universität Freiburg

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seits deutsche Aktivitäten in an-deren Teilen der Welt und ver-deutlicht andererseits die Einbet-tung des Landes in komplexeinternationale Beziehungsgefü-ge“, so Stadelbauer. Die Themenreichen von der Entwicklung derGrenzen deutscher Bundeswehr-einsätze über Konzertreisen be-deutender Orchester bis hin zuden internationalen Auswirkun-

gen der Landwirtschaft und Glo-balisierungsprozessen in der In-dustrie.

DDiiee IInntteerrnnaattiioonnaa--

lliittäätt ddeerr AAllbbeerrtt--

LLuuddwwiiggss--UUnniivveerrssiittäätt

Ein besonderes Gewicht im Band11 haben Bildung und Forschungin Deutschland. Stadelbauer greiftin einem eigenen Beitrag dieinternationalen Verflechtungender Albert-Ludwigs-Universitätals Beispiel für die Internationa-lität einer Hochschule heraus.„Die Steigerung von Internatio-nalität gehört heute zu den Zielenaller Universitäten“, erklärt der

Geograph. Erreicht werde sie aufunterschiedliche Weise. „In ersterLinie geht es um den Austauschvon Studierenden und Dozentenund um gemeinsame Forschungs-projekte.“ Die internationale Zu-sammenarbeit verankern die Uni-versitäten in Kooperationsabkom-men und erhalten sie in Alumni-Clubs am Leben über die Stu-dienzeit hinaus. Stadelbauer be-leuchtet den internationalenCharakter der Universität ausunterschiedlichen Blickwinkeln.Eine Karte (Bild 1) zeigt an Handder Herkunftsländer wie attraktivdie Universität für Studierendeaus verschiedenen Teilen der Weltist. Nach den Untersuchungendes Freiburger Wissenschaftlersgehört Freiburg zu den besondersattraktiven Zielorten für ausländi-

sche Studierende. Ihre Zahl nahmin den zurückliegenden zehn Jah-ren kontinuierlich zu. Waren imWintersemester 1991/92 nochknapp 2000 ausländische Studie-rende an der Universität Freiburgregistriert, verzeichnete die Hoch-schule im Wintersemester2003/04 bereits 3822 ausländi-sche Studierende.Wohin Freiburger Studierendezum Auslandsstudium gehen, ver-deutlicht eine Karte über das Eras-mus-Programm (Bild 2). Der re-gionale Überblick zeigt, dass dieengsten Beziehungen der Albert-Ludwigs-Universität mit französi-schen, italienischen und spani-schen Universitäten bestehen, aberauch die Britischen Inseln undSchweden bieten häufig nachge-fragte Austauschbeziehungen.

Austausch

19

IInnffoo

Jeder Band des NationalatlasBundesrepublik Deutschlandumfasst etwa 150 Seiten mit je-weils 40 bis zu 60 zwei- und vier-seitigen Themenbeiträgen. Wei-tere Infos unter www.ifl-leipzig.com/daten/deutsch/na-tionalatlas/demo/index2.htm

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Wir haben ein Herz für Langschläfer. Um unser Frühstückzu genießen, müssen Sie nicht früh aufstehen. Wenn Sie wollen auch um 17.00 Uhr.

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Mo - Fr: 8 - 18 Uhr • Sa, So, Fei: 10 - 18 Uhr

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Express

FFrreeiibbuurrggeerr MMeeddiizziinneerr wwiirrdd „„SSppoorrttaarrzztt

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Dr. Georg Hubervon der AbteilungPrävention, Rehabi-litation und Sport-medizin der Univer-sitätsklinik Freiburgwurde auf dem dies-jährigen Kongressder Gesellschaft fürO r t h o p ä d i s c h -TraumatologischeSportmedizin zum„Sportarzt des Jah-res“ gewählt. DieGesellschaft für Or-thopädisch-Trau-matologische Sport-medizin ist weltweit

die zweitgrößte Organisation dieser Art. In ihr haben sich 1986 über700 Sportmediziner aus Deutschland, Österreich und der Schweizzusammengeschlossen.

CChhrriissttiinnaa OObbeerrggffööllll hhoolltt SSiillbbeerrmmeeddaaiillllee

Die 23-Jährige Christina Obergföll, Studentin am Institut für Sportund Sportwissenschaft der Universität Freiburg, gewann bei derLeichtathletik-WM in Helsinki überraschend die Silbermedaille. DieWM-Debütantin warf 70,03 m weit und stellte einen neuen Euro-parekord auf. Für den zweiten Platz bei der diesjährigen WM erhieltChristina Obergföll ein Preisgeld über 30.000 Dollar. Sie schloss indiesem Semester ihr Schwerpunktfach „Leichtathletik“ an der Frei-burger Universität ab.

SScchhwweeiigghhooffeerr PPrreeiiss 22000055 ffüürr ddaass

IInnssttiittuutt ffüürr WWaallddwwaacchhssttuumm ddeerr

UUnniivveerrssiittäätt FFrreeiibbuurrgg

Der mit 50.000 Euro dotierte europäische Innovationspreis in derKategorie Forstwirtschaft geht dieses Jahr an das Institut für Wald-wachstum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und an die Tree-Metrics LTD, Cork, Irland. Der Schweighofer Preis, der 2003 zumersten Mal verliehen wurde, zeichnet Projekte aus, die Veränderun-gen in der europäischen Holzwirtschaft bewirken. Kontakt:Prof. Dr. Heinrich Spiecker, Institut für Waldwachstum, Tennen-bacherstr. 4, 79114 Freiburg, Tel. 0761 203-3736

EEXXPPRREESSSS

SSttuuddeennttiisscchheerr BBlliicckk aauuff NNoorrddiirrllaanndd

Studierende der Universität Freiburg, die im Rahmen eines Austau-sches ein Jahr in Nordirland verbrachten, organisierten die Ausstel-lung „Nordirland in den Augen Freiburger Studierender“. Thema istder Nordirlandkonflikt, aber auch die jüngsten Annäherungen zwi-schen den Konfliktparteien. Die Studierenden präsentieren subjekti-ve und objektive Einblicke. Darüber hinaus finden Vorträge, Film-vorführungen und Lesungen statt. Die Ausstellung wird vom 5.Oktober bis 29. November 2005 im UNISEUM der UniversitätFreiburg gezeigt.

DDeelleeggaattiioonn ddeerr PPaarrttnneerr--UUnniivveerrssiittäätt

AAnnkkaarraa zzuu BBeessuucchh iinn FFrreeiibbuurrgg

Im Juni war eine Delegation der Universität Ankara zu Gast an derUniversität Freiburg. Zu dieser Gruppe gehörten Professor Dr. Nus-ret Aras, Rektor der Ankara University, Professor Dr. Ramazan Ars-lan, Vizerektor der Ankara University, Professor Dr. Yalcin Elerman,Direktor für Auslandsbeziehungen sowie Privatdozent Dr. Ali Savas,Präsident des Freiburger-Alumni-Clubs Türkei. Auf dem Programmdes dreitägigen Aufenthalts stand neben der Begrüßung durch denFreiburger Rektor, Professor Dr. Wolfgang Jäger, ein Besuch des Uni-seums, eine Stadtführung und ein Treffen mit dem Freiburger Alum-ni-Büro.

Die Universität Freiburg und die Ankara University begründeten dieUniversitätspartnerschaft bei einem Besuch Jägers im Jahr 2003. ImRahmen des Hochschulabkommens ist ein Studierenden- bezie-hungsweise Doktorandenaustausch für alle Fachbereiche mit Gebüh-renerlass sowie eine Teilnahme an Sommersprachkursen vereinbart. Kontakt:International Office, Dr. Jens Langer, Friedrichstraße 39, D-79085Freiburg, 0761 203-4377 [email protected]

Von links nach rechts: Prof. Dr. Ramazan Arslan, Prof. Dr. Nusret Aras, Prof.Dr. Wolfgang Jaeger, Prof. Dr. Yalcin Elerman, Prof. Dr. Ali Savas

Dr. Georg Huber

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rie“ des Rektorats war eine Auftragsarbeit von Johannes Vetter, fürdie die Uni 2500 Euro Preisgeld vergab. Das Bild zeigt den ehemali-gen Universitätsleiter bei der Arbeit am Schreibtisch. Im Hinter-grund zu sehen, ist die Fakultät für angewandte Wissenschaften.

FFrreeiibbuurrggeerr BBüünnddnniiss ffüürr FFaammiilliieenn

Die erste Sitzung der Arbeitsgruppen des Freiburger Bündnisses fürFamilien auf Einladung von Bündnissprecherin Beya Stickel undUniversitäts-Frauenvertreterin Katharina Klaas fand im Juni imHaus zur Lieben Hand statt. Ziel des Bündnisses ist es, die Anstren-gungen zu bündeln und Familien in den Mittelpunkt lokaler Politikzu stellen. Angebote sollen sich nicht in finanzieller Hilfestellung er-schöpfen, sondern Eltern (und solchen, die es werden wollen) neueRahmenbedingungen bieten, wie Familien sie heute brauchen.Kontakt:Katharina Klaas, Tel.: [email protected]

SSoollaarr--UUnnii FFrreeiibbuurrgg ssuucchhtt eeiinn MMoottttoo

Die Universität Freiburg hat das Ziel mit Hilfe der eigens gegründe-ten Arbeitsgruppe sich als erste Solar-Universität international zuetablieren. Die Bezeichnung “Solar Universität Freiburg“ soll nichtnur als Markennamen verstanden werden, sondern auch die führen-de Rolle der Universität auf dem Gebiet der Umweltforschung ver-deutlichen. Für ihre Projekte und für die Darstellung nach Außensucht die Arbeitsgruppe Solar-Universität ein griffiges Motto undVorschläge für Studienangebote und Studieninhalte. Die besten Vor-schläge werden mit Preisen zwischen 200 und 500 Euro ausgezeich-net. Einsendungen bis 30.10.2005 an [email protected].

FFaakkuullttäätt ffüürr AAnnggeewwaannddttee WWiisssseennsscchhaaff--

tteenn ffeeiieerrtt 1100--JJäähhrriiggeess BBeesstteehheenn

Seit 1995 können Studierende an der Freiburger Universität Infor-matik und Mikrosystemtechnik studieren. Bis die Fakultät einen or-dentlichen Lehrbetrieb aufnehmen konnte, war es allerdings finan-

AAuusszzeeiicchhnnuunngg ffüürr WWiirrttsscchhaaffttlliicchhkkeeiitt iinn

FFoorrssttbbeettrriieebbeenn

Ministerialdirigent i. R. Gerd Janssen erhielt im Juli den Karl-Abetz-Preis 2005. Der Preis wurde zur Auszeichnung hervorragender Bei-träge zur Förderung der Wirtschaftlichkeit in Forstbetrieben von derFakultät für Forst- und Umweltwissenschaften der Universität Frei-burg vergeben. Stifter ist Fürst Johannes von Waldburg zu Wolfegg.Die Karl-Abetz-Förderpreise für wissenschaftliche Arbeiten mit be-sonderem Bezug zur Förderung der Wirtschaftlichkeit von Forstbe-trieben erhielten Niels Holthausen, Freiburg, für seine Dissertationsowie Patrick Hildebrandt und Daniel Klein, München, und Chri-stoph Diedrich, Freiburg, für ihre Diplomarbeiten. Im Anschluß andie Preisverleihung durch den Rektor der Universität, Professor Dr.Wolfgang Jäger, fand ein Festkolloquium zum Thema „Forstwirt-schaft im Umbruch. Chancen für mehr Wirtschaftlichkeit“ statt.

PPoorrttrräätt vvoonn AAllttrreekkttoorr MMaannffrreedd LLööwwiisscchh

nneeuu iinn ddeerr „„AAhhnneennggaalleerriiee““ ddeess RReekkttoorraattss

Im Rektorat der Universität wurde ein Porträt des ehemaligen Rek-tors der Albert-Ludwigs-Universität, Professor Dr. Manfred Löwisch,feierlich präsentiert. Das vorerst letzte Gemälde in der „Ahnengale-

Express

21

Rektor Jäger und Altrektor Löwisch vor dem Porträt

Dekan Professor Dr. Jan G. Korvink hält vor geladenem Publikum eine Rede beider Jubiläumsfeier der Fakultät für Angewandte Wissenschaften am 4. Juli 2005

Verleihung des Karl-Abetz-Preises 2005

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22

Express

und seine Roboterkollegen recht erfolgreich ab. Nächstes Jahr wirdder RoboCup in Deutschland ausgerichtet.

GGoollddmmeeddaaiillllee ffüürr RRuuddeerriinnnneenn ddeerr UUnnii--

vveerrssiittäätt FFrreeiibbuurrgg

Die beiden Ruderinnen Lenka Wech, Ärztin, und Judith Obrocki,Lehramtsstudentin, starteten bei den European University Cham-pionchips im walisischen Cardiff im Juli 2005 für die UniversitätFreiburg. Die Europameisterschaften im Hochschulrudern wurdendieses Jahr zum ersten Mal ausgetragen. Trotz großer Konkurrenz ausGroßbritannien und Frankreich schafften es die beiden Freiburge-

rinnen, Europameister im Hochschul-Zweier über 1500 Meter zuwerden. Lenka Wech hatte letztes Jahr schon einmal Erfolg, alsSchlagfrau im Team des Damen-Deutschland-Achters im Olympia-finale von Athen.

„„IImmppeerriiuumm RRoommaannuumm““

–– LLaannddeessaauusssstteelllluunngg 22000055

Vom 1. Oktober 2005 bis zum 8. Januar 2006 wird in Stuttgart undKarlsruhe die Große Landesausstellung Baden-Württemberg „Impe-

ziell ein steiniger Weg. Nach zehn Jahren kann die Universität Frei-burg sagen, dass sich die damaligen Anstrengungen mehr als gelohnthaben. Inzwischen umfasst das Institut für Informatik 14 Lehrstüh-le und das Institut für Mikrosystemtechnik verfügt über 18 Profes-suren, ungefähr 300 weitere Mitarbeiter und über 400 Studierende.Rektor Jäger sprach in seiner Rede zum 10-Jährigen Bestehen der Fa-kultät davon, dass die Universität mit Stolz auf die zehn Jahre der Fa-kultät für Angewandte Wissenschaften zurückblicke, „da die Albert-Ludwigs-Universität in diesem Zeitraum eine fachliche Erweiterungerfuhr, die in ihrer Intensität ohne Parallele ist.“

SSttiippeennddiieennüübbeerrggaabbee aann FFrreeiibbuurrggeerr

MMeeddiizziinnssttuuddiieerreennddee

Dr. Benjamin Koziner, der Vorsitzende und Gründer der „Argentine-German Foundation for the Study and Treatment of Blood Malig-nancies Argentinien“, übergab im Juli Stipendien an vier Medizin-studierende der Universität Freiburg. Laura Debatin, Louisa Hinter-

berger, Tobias Kleemann und Agnieszka Wolf wurden durch ein Aus-wahlverfahren der Medizinischen Fakultät ermittelt. Auf Initiativevon Professor Dr. Roland Mertelsmann, Ärztlicher Direktor der Ab-teilung Hämatologie und Onkologie, entstand mit Hilfe des Bürosfür Auslandsangelegenheiten eine Partnerschaft mit der Buenos AiresUniversity Medical School.

FFrreeiibbuurrggeerr RRoobbootteerr ggeewwiinnnneenn

bbeeiimm EEllffmmeetteerrsscchhiieesssseenn

In der Kategorie der humanoiden Roboter beim RoboCup 2005 inOsaka war das Freiburger Team NimbRo unter der Leitung von Dr.Sven Behnke vom Institut für Informatik erfolgreich. Die fußball-spielenden Roboter aus Freiburg bildeten insgesamt das zweitbesteTeam, obwohl sie sich einer großen internationalen Konkurrenzgegenübersahen. Aber im Elfmeterschießen der MediumSize, in derdie Roboter größer als 60 cm sind, war das Freiburger Team un-schlagbar und belegte am Ende den 1. Platz. Auch in den Kategoriendes Scientific Paper und des „Technical Challenge“ schnitten „Jupp“

Professor Dr. Roland Mertelsmann, Agnieszka Wolf, Louisa Hinterberger, Laura Debatin, Tobias Kleemann, Prof. Raul de los Santos, Rektor ProfessorDr. Jäger, ARGER Präsident Dr. Benjamin Koziner, Vice President Dr. Eduardo Gallardo

Lenka Wech und Judith Obrocki auf ihrem Weg zur Goldmedaille

Roboter Jupp schießt ein Tor

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ein Manuskript von Werner Gottfried Brock: „Die Grundstrukturdes Lebendigseins“. Professor Rainer Hertel, Biologie III, machte vorzwei Jahren auf das Manuskript im Philosophischen Seminar auf-merksam. Der Heidegger-Assistent Werner Brock musste 1933 emi-grieren. Sein Name ist auf dem Mahnmal der Universität für die Ver-folgten der NS-Zeit verzeichnet. 1959 bis 1996 war er außerplan-mäßiger Professor an der Universität Freiburg. Das gefundene Ma-nuskript ist von großem wissenschaftlichem Wert und wurde deshalbauch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zum einen ist es nundurch die Aufnahme in die Freiburger Dissertations-Reihe über denBuchhandel beziehbar, zum anderen ist es unter http://www.frei-dok.uni-freiburg.de/volltexte/1701/ abrufbar.

NNeeuueerr FFöörrddeerrvveerreeiinn:: FFrreeuunnddee ddeerr UUnniivveerr--

ssiittäättss--AAuuggeennkklliinniikk FFrreeiibbuurrgg ee..VV..

Vor kurzem wurde der Förderverein „Freunde der Universitäts-Au-genklinik e.V.“ gegründet. Ziel des Vereins ist die Universitäts-Au-genklinik ideell und finanziell zu unterstützen. Der Förderverein willdie klinische Versorgung, humanitäre Maßnahmen sowie Forschungund Ausbildung fördern. Die Vorsitzenden weisen darauf hin, dassheutzutage die Krankenhäuser zunehmend auf Geld- und Sachspen-den angewiesen seien, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Im Jahr 2004beschäftigte die Augenklinik 130 Mitarbeiter, davon 33 Ärzte. Eswurden 4.100 Patienten stationär und 27.033 ambulant behandelt.Hinzu kamen noch 4.345 Mitbehandlungen. Insgesamt wurden9.588 Operationen durchgeführt.

SScchhrreeiibbbbeerraattuunngg ffüürr SSttuuddiieerreennddee aamm

DDeeuuttsscchheenn SSeemmiinnaarr eeiinnggeerriicchhtteett

Professor Dr. Jürgen Dittmann, Institut für deutsche Sprache und äl-tere Literatur, bietet mit dem Deutschen Seminar eine Schreibbera-tung für Studierende an, die Probleme mit dem akademischenSchreiben haben. Zurzeit gilt das Angebot für Studierende der Philo-logischen und der Philosophischen Fakultät sowohl für deutsche alsauch für ausländische Studierende. Deutsche Studierende könnensich unter anderem unter [email protected], ausländische Studierende unter [email protected] anmelden. Weitere Informationen sindunter http://omnibus.uni-freiburg.de/~dittmaju/schreibberatung/startseite.htm abrufbar.

PPssyycchhoossoozziiaalleerr BBeerraattuunnggssddiieennsstt ddeerr

UUnniivveerrssiittäätt FFrreeiibbuurrgg

Der Dienst bietet Beratung und Hilfe in beruflichen und persön-lichen Krisen- und Konfliktsituationen an. Darüber hinaus gibt erInformation über weiterführende Hilfemöglichkeiten. Auf Wunschwird an externe Hilfsangebote, zum Beispiel Meditation, Supervi-sion, Therapie vermittelt. Ansprechpartnerin ist Heike Tisch.Kontakt: Uni-Telefon 203 – 4467; Dienstag, Mittwoch, Donners-tag 10.00 Uhr – 12.30 Uhr und Mittwoch 14.00 Uhr – 17.00 Uhr;Gesprächstermine nach Vereinbarung; Ort: Oberau 23.Die Beratungen sind kostenfrei! Die Mitarbeiter unterliegen derSchweigepflicht!

rium Romanum“ zu sehen sein. Zahlreiche Beiträge in den Begleit-büchern sind von Mitarbeitern der Universität Freiburg verfasst wor-den. Außerdem wurden originale Ausstellungsstücke aus Ausgrabun-

gen der Institute im Lande zur Verfügung gestellt. Dazu gehörenzum Beispiel die vielfarbigen Marmorfußböden aus der römischenVilla in Heitersheim.

„„DDiiee GGrruunnddssttrruukkttuurr ddeess LLeebbeennddiiggsseeiinnss““

aann RReekkttoorr JJääggeerr üübbeerrrreeiicchhtt

Bärbel Schubel, Leitende Bibliotheksdirektorin der Universitätsbi-bliothek, Edelgard Spaude und Andreas Hodeige vom Rombach-Verlag übergaben dem Rektor der Universität Freiburg die neue Aus-gabe der Freiburger Dissertations-Reihe. Es handelt sich diesmal um

Express

23

Prof. Dr. Jörg Keller und Prof. Dr. Hans-Ulrich Nuber bei der Begutachtung derFundstücke

Bärbel Schubel, Rektor Wolfgang Jäger, Edelgard Spaude und Andreas Hodeigebei der Übergabe der Freiburger Dissertations-Reihe am 27. Juli

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Express

Nationen nahmen daran teil. Die meisten Vorträge hielten die Teil-nehmer selbst. Professor Weidemüller betonte die Bedeutung voninternationalen Forschungsnetzwerken. Am Ende des Workshops,meinte eine Teilnehmerin: „Es hat Spaß gemacht und motiviert ei-nen auch, weiter zu arbeiten.“

KKuullttuurrpprrooggrraammmm

iinn ddeerr MMeennssaaBBaarr

• Do, 20.10., 20.30 UhrInternationaler Club für StudierendeCheese & Wine Party/Weinprobe und LivemusikEintritt: 2,- /Clubmitglieder frei

• Di, 25.10, 20.30 UhrFREISTIL: TheatersportImprovisationstheater: das Schauspiel-Match mit Stadion- Atmosphäre Eintritt: 7,- / 9,-

• Mi, 26.10, 20.30 UhrSchroeders Blaue CouchDie Campus Talkshow mit Florian Schroeder/Gäste: der Autor Tobias Zick und die Sängerin Helena FixEintritt: 3,- / 5,-

Das gesamte Programm der MensaBar finden Sie unter www.mensabar.de.

SSttuuddiieerreennddeennbbeessuucchh aauuss RRuummäänniieenn

Anfang August waren fünfzehn Studierende der Gr. T. Popa Univer-sity Iasi aus Rumänien an der Medizinischen Fakultät zu Besuch.Eingeladen wurden sie von dem Auslandsbeauftragten ProfessorErnst Moser. Die Studierenden haben zwei jeweils einwöchige soge-nannte clinical electives, Hospitationen, in Abteilungen ihrer Wahlgeleistet. Darüber hinaus organisierten interessierte Freiburger Medi-

zinstudierende und die European Medical Students Association Frei-burg, ein breit gefächertes Rahmenprogramm von einer Historix-Tour bis hin zu einer Wanderung durch die Wutachschlucht.Bereits seit 30 Jahren besteht eine Partnerschaft zwischen der Uni-versität Freiburg und der Gr. T. Popa University Iasi. Seit 2003 fin-det der Austausch statt. So waren im letzten Jahr zwölf FreiburgerMedizinstudierende zwei Wochen an der Partneruniversität. DerAustausch ist auf gutem Wege ein fester Bestandteil der Partnerschaftzu werden.

WWoorrkksshhoopp „„KKaallttee MMoolleekküüllee““

Professor Dr. Matthias Weidemüller, Dr. Roland Wester und Dr. Pe-ter Staanum, Physikalisches Institut der Universität Freiburg, organi-sierten innerhalb des EU-Forschungsnetzwerkes „Kalte Moleküle“einen Workshop in Freiburg. 24 Physiker aus sieben europäischen

Fünfzehn Studierende der Gr. T. Popa University Iasi aus Rumänien an der Me-dizinischen Fakultät zu Besuch

Peter Staanum, Professor Weidemüller (vorne im Bild) und weitere Teilnehmeram Workshop „Kalte Moleküle“

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Was machen Sie beruflich?Als Doktor der Philosophie, Ger-manistik und Geschichte und alsFachfrau für Marketing bin ichfreiberuflich tätig als Trainerin,Coach und Dozentin in den Be-reichen Marketing und Kommu-nikation. Dadurch bin ich einer-seits an verschiedenen Lehrein-richtungen tätig, andererseits coa-che ich bei Unternehmen unter-schiedlichster Branchen.

Was machen Sie am ZfS?Ich unterrichte im Winterseme-ster 2005 „Erfolgreiche Kommu-nikation und Rhetorik“, wobei esmir sehr um das Erkennen undEinsetzen der persönlichen Po-tenziale für einen sicheren undüberzeugenden Auftritt geht.

Was möchten Sie den Studieren-den mitgeben?Ich wünsche mir, den Studieren-den durch einen sehr praxisnahenUnterricht auf Basis einer gutentheoretischen Grundlage vor al-lem viel Freude und Überzeu-gungskraft in Bezug auf Reden al-ler Art mit auf den Weg geben zukönnen. Mein wichtigstes Ziel ist,dass sie nicht nur ihre fachlichen,sondern auch ihre persönlichenKompetenzen ausbauen können.

Was machen Sie beruflich?Nach dem Studium der Politik-wissenschaft war ich von 2001bis 2003 zunächst wissenschaft-licher Mitarbeiter an der Univer-sität Freiburg. 2003 bin ich indie Privatwirtschaft gewechseltund habe die Kommunikations-agentur Emergent Actio KGmitgegründet.

Was machen Sie am ZfS?Im letzten Sommersemester warich gemeinsam mit Dr. Pohl fürdas Projektseminar „Freiburg in-ternational“ verantwortlich. Ichfreue mich schon auf die nächstenProjektseminare im Winterseme-ster 2005/06: Entwicklung einesEvaluationskonzepts für Weiter-bildung im Gesundheitswesen(gemeinsam mit U. Hanke, Insti-tut für Erziehungswissenschaft)und „E-Commerce für die Gene-ration 50plus“ (zusammen mit R.Fesenmayr, Geschäftsführer derOXID esales GmbH)

Was möchten Sie den Studie-renden mitgeben?Spaß am Entwickeln neuer Ideen,Tipps für starkes konzeptionellesArbeiten und Methoden für dieerfolgreiche Umsetzung.

Was machen Sie beruflich?Im Moment arbeite ich als wis-senschaftliche Mitarbeiterin amInstitut für Erziehungswissen-schaft der Universität Freiburg.

Was machen Sie am ZfS?Im Wintersemester biete ich zu-sammen mit Carsten Hutt eineVeranstaltung zum Thema „Er-stellung eines Evaluationskon-zepts für Bildungsangebote imGesundheitsbereich“ an. Dabeiarbeiten wir mit einer großenKrankenkasse zusammen, so dassfür die Studierenden ein direkterBezug zur Praxis hergestellt wird.

Was möchten Sie den Studie-renden mitgeben?Es ist mir wichtig, dassdie Studierenden be-reits in ihrem Studiumdie Möglichkeit be-kommen, ihr theoreti-sches Wissen prak-tisch anzuwenden. Er-stens festigt sich da-durch dieses Wissen,und zweitens lernendie Studierenden aufdiese Weise die Rele-vanz und Nützlichkeit von The-orien für praktisches, professio-nelles Handeln kennen.

PPrraaxxiiss ppuurr ffüürr

BBaacchheelloorr--SSttuuddiieerreennddee

Am ZfS engagieren sich Unternehmen in der Lehre - Teil XIAusgewiesene Expertinnen und Experten aus Unternehmen vermitteln in ZfS-Lehrveranstaltungen Bachelor-Studierenden wichtigeEinblicke in spätere Berufsfelder. Da der Austausch zwischen Universität und Wirtschaft ein wichtiges Anliegen der Universitätslei-tung ist, stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe einige externe Lehrbeauftragte aus der Wirtschaft vor.

26

ZFS

DDiiee QQuuaall ddeerr WWaahhll

– das neue Programm des ZfSbietet über 60 Veranstaltungenund Projekte

Pünktlich zur Einführung fünfneuer Hauptfächer im Bachelorof Science-Studiengang zumWintersemester 2005/2006 undmit Blick auf die steigenden Stu-dierendenzahlen in den Bache-lorstudiengängen hat das Zen-trum für Schlüsselqualifikatio-nen (ZfS) sein Programm ausge-weitet. Waren es im letzten Som-mersemester bereits 40 Lehrver-anstaltungen, aus denen die Stu-dierenden frei wählen konnten,so ist das Angebot des ZfS nunauf 65 Veranstaltungen angestie-gen.

Das Angebot des ZfS umfasst dieBereiche Management, Kommu-nikation, Fremdsprachen, Me-dien und EDV und ist offen füralle Studierenden der UniversitätFreiburg. Bachelor- und Jura-Studierende werden bei der An-meldung jedoch bevorzugt. Das

komplette Veranstaltungspro-gramm liegt beider Geschäfts-stelle des ZfS inder Alten Uni(Bertoldstr. 17,Raum 208) ausoder kann auf derPage des ZfS un-ter www.zfs.uni-freiburg.de einge-sehen werden.

Dr. Anne Wilmers Carsten Hutt Ulrike Hanke

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WWeeiihhbbiisscchhooff PPrrooff..

DDrr.. PPaauull WWeehhrrllee

Was macht eine Universität erstzur Universität? Vermittelt sienoch eine Gesamtschau der Din-ge? Welchen Bildungsanspruchhat die Universität heute noch?Diese Fragen wach zu halten,scheint mir in Zeiten des großenWandels in der Hochschulland-schaft und -politik besonders

wichtig zu sein. Natürlich mussdies unter den veränderten Be-dingungen unserer Zeit gesche-hen. Meines Erachtens sollten imRahmen des Jubiläums sowohldie großen historischen Liniender Universität Freiburg wie auchder Bildungsgedanke, vor allemaber auch die Einheit der Wis-senschaft in ihrer Vielgestaltig-keit gerade unter den postmoder-nen Bedingungen des Nutzen-denkens und der Fragmentierungdes Lebens wieder neu fruchtbargemacht werden. Ich bin davonüberzeugt: Eine Universität, diesich heute auf die Universitas neubesinnt, wird für viele suchendeStudierende und Lehrende einAnziehungspunkt werden undkann sich selbstbewusst und pro-filiert in den nationalen undinternationalen Wettbewerb derHochschulen begeben.

PPrrooffeessssoorr DDrr..

FFrraannzz DDaasscchhnneerr

Präsident des Jubiläumskomitees

Die Albert-Ludwigs-UniversitätFreiburg ist eine der besten deut-schen Universitäten. Wenn ich je-doch auf europäischen oder inter-nationalen Kongressen sage, dassich von der Universität Freiburgkomme, weiß kaum jemand, woFreiburg liegt und dass es amRande des Schwarzwalds eine550 Jahre alte Spitzenuniversitätgibt. Als mich Magnifizenz Jägerbat, die ehrenamtliche Präsident-schaft des Jubiläumskomitees zuübernehmen, habe ich gerne zu-gesagt. Das Jubiläum muss dazugenutzt werden, unsere Univer-sität international bekannter zumachen, so dass ich in Zukunftnicht mehr sagen muss, Freiburgliegt zwischen Basel und Heidel-berg. Im Jubiläumsjahr selbst ste-hen Fakultäten und Studierendeim Mittelpunkt. Die Fakultäten

müssen zeigen, dass sie zur Welt-spitze gehören. Bei allen Festivitä-ten müssen wir die Studierendenbeteiligen. Sie sollen sich zusam-men mit allen Universitätsange-hörigen freuen können, dass siean dieser Universität studierenund arbeiten und dies auch ent-sprechend feiern.

EEuuggeenn MMaarrttiinn

Ehrenpräsident der Industrie-und Handelskammer.

Im Uni-Magazin ist meiner Mei-nung nach von den wichtigstenRepräsentanten alles Wesentlichezum Jubiläum gesagt worden.Zwei mir wichtig erscheinendePunkte will ich noch hinzufügen:Zur Durchführung des Jubiläumsund Bündelung aller Anregungenund Aktivitäten wurde von Prof.Dr. Jäger als dem zuständigen

Rektor ein Kuratorium von circa20 Persönlichkeiten des öffent-lichen Lebens, der Politik, Wirt-schaft und Kirche berufen. An ih-rer Spitze stehen zwei bewährte„Macher“, nämlich Professor Dr.Daschner und Senator HorstWeitzmann. Damit sollten alle or-ganisatorischen Abläufe in gutenHänden liegen. Ein Jubiläum die-ser Art erfordert einen finanziellenAufwand in der Größenordnungvon zwei bis drei Millionen Euro.Im Zeitalter der Einführung vonStudiengebühren sollte klar sein,dass es nicht opportun ist, dieseBeträge aus Steuergeldern zu fi-nanzieren. Deshalb ist für diesenZweck eine großzügige Stiftunggeplant, die in der Lage ist, dieKosten zu übernehmen. Eventuel-le Überschüsse können als Beihil-fe für bedürftige Studenten ver-

wendet werden. Alle Kuratori-ums-Mitglieder haben sich spon-tan dazu bereit erklärt, das Stif-tungskapital aufzubringen, auchdie Vertreter öffentlicher Einrich-tungen und Ämter, wie Kirche,Staat und Medien. Das ist ein bei-spielhaft Anfang für zukünftigeSponsoren.

HHoorrsstt WWeeiittzzmmaannnn

Unternehmer, Universitätsrats-vorsitzender.

Im Jubiläumsjahr 2007 haben wirdie einmalige Gelegenheit, unserunverwechselbares Profil einerbreiten Öffentlichkeit – nationalund international – zu präsentie-ren. Damit positionieren wir unsin einem Umfeld und im Wettbe-werb um die besten Köpfe fürStudium, Forschung und Lehre.Eine Reihe von Veranstaltungendient diesem Zweck, sowie derVerbesserung des Schulterschlus-ses der Beteiligten an Universität,Stadt und Region. Ehemalige undFreunde werden uns besuchen

und mitfeiern und dies soll Spaßund Freude bereiten und ein Sig-nal aussenden für die nächsten 50Jahre. Tradition pflegen, heißtnicht Asche verwahren, sondernvielmehr die Flamme am Brennenhalten.

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Jubiläum

IImm ZZeeiicchheenn ddeess JJuubbiillääuummss

Kuratoriumsmitglieder zum 550. Geburtstag der Universität

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Geförderte Existenzgründerseminare

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Am 30. Juni fand in der Aulader Universität die jährlicheMitgliederversammlung des Ver-bandes statt, der in diesem Jahrsein achtzigjähriges Jubiläum fei-ern kann. Der Rektor der Universität, Pro-fessor Dr. Wolfgang Jäger, gratu-lierte in seinem Grußwort auchals erster zu diesem Geburtstagund dankte gleichzeitig dem Ver-band und besonders dem aus-scheidenden ersten Vorsitzenden,Dr. Volker Maushardt, für dasgroße Engagement für die Uni-versität.

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In dem folgenden Festvortragführte Professor Dr. JürgenRenn, Direktor am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsge-schichte in Berlin, in seinemVortrag „Einsteins Revolution:Mythos und Herausforderung“in Einsteins Arbeiten seinesWunderjahres ein und beschäf-tigte sich mit deren Vorgeschich-te und Nachwirkungen. Erzeichnete ein Gegenbild zumverbreiteten Einstein-Mythos,das Einsteins Durchbrüche nichtals Geistesblitze eines Genies,sondern im Zusammenhang mitder langfristigen Entwicklungder Physik verständlich machte.Anhand verschiedenster Doku-mente und Bilder zeigte er Ein-steins Weg vom ehemaligen Pa-tentamtsangestellten und Frei-zeitforscher zum internationalrenommierten Wissenschaftlerund beleuchtete dessen Leben alsNonkonformist - sowohl in der

Wissenschaft alsauch im normalenLeben.Der Vortrag wurdevom Publikum be-geistert aufgenom-men, in späterenGesprächen wurdebesonders die ge-lungene Gradwan-derung zwischenwissenschaftlichemVortrag und derNichtüber forde-rung einer gemisch-ten Zuhörerschaftgelobt. Im Anschluss anden Vortrag berich-tete Dr. VolkerMaushardt über dasvergangene Ge-schäftsjahr, das erinsgesamt als posi-tiv bilanzierte.Trotz der schwieri-gen gesamtwirt-schaftlichen Situa-tion sei es gelungen, die durchTod oder altersmäßig ausgeschie-denen Mitglieder durch neueFreunde aus dem universitärenund privaten Bereich auszuglei-chen, so dass die Mitgliederzahlbei rund 800 gehalten werdenkonnte – mit zum ersten Mal seitlangem wieder steigender Ten-denz. Über 50 Anträge konnten bear-beitet werden, rund 600 Studie-rende wurden im Rahmen vonExkursionen und Lehrveranstal-tungen, aber auch bei Einzelrei-sen zur Vorbereitung von Ab-schlussarbeiten oder zur Absol-vierung von Praktika oder zurKongressteilnahme un-terstützt. Dr. Volker Maushardt

wies auf die hohen Anforderun-gen an die Bewerber hin, derenQualifikation durch erstklassigeNoten und eine vorbehaltsloseEmpfehlung des zuständigenProfessors nachgewiesen werdenmuss, wobei Natur- und Geistes-wissenschaften ausgewogen ge-

fördert werden. Für die auf Langfristig-keit ausgerichtete Arbeitdes Verbandes ist die Er-richtung und Verwal-tung unselbstständigerStiftungen ein zentralesThema geworden. Mitder Dr. Gerhard Fritz-Stiftung, der Felix Mor-genroth-Stiftung undder Hans und SusanneS c h n e i d e r - S t i f t u n gkonnten in kurzer Zeitdrei großzügige Stiftun-gen etabliert werden.Aufgrund der bewusstgering gehaltenen Perso-nalkosten ist es dem Ver-band möglich, Stiftun-gen sehr effizient undkostengünstig zu verwal-ten.

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Nach der Verlesung desKassenberichtes und dem Berichtdes Kassenprüfers wurde der Vor-stand entlastet, so dass mit denWahlen begonnen werden konn-te. Die Leitung der Wahlen über-nahm der ehemalige stellvertre-tende Vorsitzende, Prof. Dr. Dr.Christoph Rüchardt. Neben den

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Mitgliederversammlung 2005

VVeerrbbaanndd ddeerr FFrreeuunnddee ddeerr UUnniivveerrssiittäätt FFrreeiibbuurrgg iimm BBrreeiissggaauu ee..VV..30

Verband der Freunde

DDeerr VVeerrbbaanndd ddeerr FFrreeuunnddee

UUnniivveerrssiittäätt FFrreeiibbuurrgg

ist ein gemeinnütziger Verein. Gegründet wurde er 1925 mit demZiel, Lehre und Forschung an der Universität Freiburg zu fördern.Dies geschieht hauptsächlich durch finanzielle Unterstützung für dieStudierenden, z.B. für Exkursionen, Forschungsvorhaben oder Exa-mensstipendien.Daneben verwaltet er einige unselbstständige Stiftungen.

Dr. Karl V. Ullrich, seit 30. Juni 2005 1. Vorsitzender des Verbandes

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ex-officio- und Ehrenmitgliedernsetzt sich der neue Beirat ausneunzehn Personen des universi-tären und öffentlichen Lebenszusammen. Nach zwölfjährigerTätigkeit als erster Vorsitzenderstellte Dr. Volker Maushardt seinAmt zur Verfügungund kandidiertenicht mehr. Zumersten Vorsitzendenwählte die Mitglie-derversammlungDr. Karl V. Ullrich,der bereits seit ei-nem Jahr Mitglieddes Vorstandes war.StellvertretenderVorsitzender wurdeerneut ProfessorDr. Josef Honer-kamp, GerhardFlorschütz über-nimmt auch weiter-hin das Amt desSchatzmeisters. Alsneues weiteres Vor-s t a n d s m i t g l i e dwurde Professor Dr.Hans Spada ge-wählt.

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In einer Laudatiodankte ProfessorDr. Josef Honer-kamp Dr. VolkerMaushardt für sei-ne Verdienste umden Verband. Ineiner Rückschauerinnerte er an des-sen Einstieg 1993direkt als ersterVorsitzender, andie von ihm einge-leitete Professiona-lisierung der Ver-bandsarbeit unddie Einläutung derModerne durchdie Ausstattungdes Büros mitComputer undFaxgerät. Als einen

besonderen Coup hob er die Ge-winnung von Gerhard Flor-schütz, dem ehemaligen leiten-den Regierungsdirektor am Fi-nanzamt Freiburg, für das Amtdes Schatzmeisters hervor, der fürdie Klärung und Ordnung aller

finanziellen Verhältnisse sorgte.Ebenso erwähnenswert waren diezum 75-jährigen Jubiläum desVerbandes erschienene Fest-schrift und die Erarbeitung derneuen Satzung, die eine Um-strukturierung und eine damiteinhergehende erhebliche Redu-zierung der Verwaltungskostenerreichte. Besonders Dr. Maus-hardts Engagement im Bereichunselbstständiger Stiftungenwertete Professor Honerkamp alseine großartige Leistung, diedem Verband langfristig zu Gutekommen werde. Auf VorschlagProfessor Dr. Honerkamps wur-de Dr. Maushardt zum Ehren-mitglied des Verbandes gewählt. Anschließend dankte Dr. Maus-hardt dem Vorstand, dem Beirat,den Mitgliedern und den Büro-kräften für eine langjährige undproduktive Zusammenarbeit undübergab die Leitung der Mitglie-derversammlung offiziell an sei-nen Nachfolger Dr. Karl V. Ull-rich, dem er für seine neue Auf-

gabe viel Glück und Erfolgwünschte.Dr. Karl V. Ullrich wurde 1939in Baden-Baden geboren. Nachder Ausbildung zum Bankkauf-mann und ersten Berufserfah-rungen erwarb er an der Fach-hochschule Pforzheim die Hoch-schulreife und studierte in Köln,London und Freiburg Volkswirt-schaft. 1974 promovierte er amLehrstuhl von Professor Dr. Ralf-Bodo Schmidt über das Thema„Die gesellschaftliche Verantwor-tung der Unternehmung“.Nach einem einjährigen Aufent-halt als „John F. Kennedy Memo-rial Fellow“ an der amerikani-schen Harvard University inCambridge arbeitete er von 1977– 1985 als WissenschaftlicherMitarbeiter für den DIHT(Deutscher Industrie- und Han-delstag) in Bonn im Bereich Aus-landshandelskammern. Danachwar er bis Ende letzten JahresHauptgeschäftsführer des Wirt-schaftsverbandes IndustriellerUnternehmen Baden e.V. in Frei-burg.Daneben nahm und nimmt Dr.Ullrich eine ganze Reihe von Eh-renämtern wahr, z. B. bei Bankenund Versicherungen, bei derUniversität Freiburg und der Re-giogesellschaft sowie bei karitati-ven und kulturellen Einrichtun-gen.Dr. Ullrich bedankte sich für dasin ihn gesetzte Vertrauen undmachte in einem kurzen Ausblickdeutlich, dass er die Arbeit imSinne des bisherigen Vorstandesweiterführen wolle, und ihm be-sonders die Themen Mitglieder-werbung und die Errichtung un-selbstständiger Stiftungen amHerzen liege. Mit dem Hinweis,dass man auf Worte Taten folgenlassen solle, schloss er die Ver-sammlung mit der Einladung zueinem anschließenden Empfangim „Haus Zur Lieben Hand“, wosich noch bis in den Abend Gele-genheit zu interessanten Gesprä-chen ergab.

Verband der Freunde

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IInnffoo

Vorsitzender: Dr. Karl V. Ullrichstellv. Vorsitzender: Prof. Dr. Josef HonerkampWeiteres Mitglied: Prof. Dr. Hans Spada Schatzmeister: Leit. Regierungsdir. a.D. Ger-hard FlorschützGeschäftsstelle: Brigitte Kölble, Daniela Zinober

Haus „Zur Lieben Hand“Löwenstr. 16, D-79098 Freiburg

Geschäftszeiten: dienstags/mittwochs 10-13 UhrTel. 203-4406, Fax 203-4414 [email protected]

Weitere Informationen:www.uni-freiburg.de/freunde/index.htm

Bankverbindung: Volksbank FreiburgBLZ: 680 900 00 Kto.Nr.: 125 34 000

Professor Dr. Jürgen Renn, Direktor am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin

Dr. Volker Maushardt, 1. Vorsitzender des Verbandesvon 1993-2005

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Wissenschatliche Gesellschaft

Die Wissenschaftliche Gesell-schaft der Universität Freiburggratuliert ihrem VorsitzendenProfessor Dr. Heinrich Vahren-kamp zur Verleihung des Wil-helm-Klemm-Preises durch dieGesellschaft Deutscher Chemiker

(GDCh). Am 13. September er-hielt Prof. Vahrenkamp anlässlichder Jahrestagung der Gesellschaftden seit 1985 zum zwölften Malvergebenen Preis - eine Goldme-daille und einen beachtlichenGeldbetrag. Der renommiertePreis würdigt seine besonderenVerdienste um die AnorganischeChemie.

SSoommmmeerrssiittzzuunngg

Prof. Vahrenkamp begrüßte dieGäste der Sommersitzung desFörderverbandes und sprachüber hochschulpolitische Neue-rungen wie Juniorprofessuren,die neue Besoldungsordnung fürdie Universitäten und die Bache-lor- und Masterstudiengänge.Ob mittels hochschulpolitischerReformen das Rad immer neu er-funden oder auch rückwärts ge-dreht werde, Wissenschaft wieauch junge Wissenschaftler setz-ten sich letztlich durch, weil sieeinfach „schlauer“ als die Büro-kraten seien, meinte Prof. Vah-renkamp. Rektor Prof. Dr. Wolfgang Jägerknüpfte unmittelbar an seineWorte an und versicherte, er wol-le nicht Frau Buhlmahns Posi-tion verteidigen. Bei der neuenBesoldung handle es sich um ei-ne reine Sparbesoldung, dasLand habe kein Geld. Zum Ver-ständnis der Bachelor- und Mas-terstudiengänge hingegen müsseder Kontext berücksichtigt wer-den. Anschließend wies der Rek-tor noch auf das Uni-Jubiläumhin. Er gehe davon aus, dass die

Fakultäten etwaeine Woche langdazu Veranstaltun-gen anböten.

AAkkttuueellllee

FFoorrsscchhuunngg

Nach den Gruß-worten folgten dreiengagierte For-schungsberichteaus verschiedenenFachrichtungender UniversitätFreiburg. Privat-Dozent Dr. Jörg Kinzig vomMax-Planck-Institut für auslän-disches und internationales Straf-recht stellte eigene Ergebnisseund Einschätzungen zum viel di-skutierten Thema „OrganisierteKriminalität in Deutschland“vor. Privat-Dozent Dr. Dott. An-dreas Bagordo vom Seminar fürKlassische Philologie klärte dieFrage „Gab es ein Copyright inder Antike?“. Professor Dr. Caro-line Röhr vom Institut für Anor-

ganische und Analytische Che-mie, die am 28. Oktober den mit25.000 Euro dotierten herausge-hobenen Landeslehrpreis für „be-sondere Leistungen bei der Nut-zung des Internets und der Neu-en Medien für die Hochschulleh-re“ von WissenschaftsministerProf. Dr. Peter Frankenberg ent-gegen genommen hatte, erläuter-te den komplexen Bereich der„Siedenden Steine“ und derenvielfältige Nutzanwendungen imAlltag. Da die Studie von Dr.Kinzig bereits im Uni-Magazinpräsentiert wurde, folgen nunKurzfassungen der Vorträge vonProf. Röhr und Dr. Bagordo.

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„„SSiieeddeennddee SStteeiinnee““

„Der Landeslehrpreis würdigtvor allem die vorbildliche Inter-net-Vorlesung, die bei nationalenund internationalen Tagungenauf ein breites Interesse gestoßenist“, lautete die Begründung derJury für die Preisvergabe. DieGutacher bewerteten vor allemdie hohe didaktische Qualität des

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Von Siedesteinen, antikem Copyright und Kriminalität in Deutschland

WWiisssseennsscchhaaffttlliicchhee GGeesseellllsscchhaafftt ddeerr UUnniivveerrssiittäätt FFrreeiibbuurrgg iimm BBrreeiissggaauu

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ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Sie wurde 1911 ge-gründet mit der Aufgabe, die wissenschaftliche Forschung jeder Artan der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zu fördern. Zur Zeit ste-hen pro Jahr rund 180.000 Euro an Fördermitteln zur Verfügung.Die Fördermöglichkeiten können unter www.uni-freiburg.de/wiss-ges eingesehen werden. Vorsitzender: Prof. Dr. Heinrich VahrenkampTel. 0761/203-6120, Fax 0761/203-6001, [email protected]. Vorsitzender: Dr. Michael HeimGeschäftsstelle: Ingrid Stäheli, Albertstr. 21, 79104 FreiburgTel. 0761/203-5190, Fax 0761/[email protected], www.uni-freiburg.de/wiss-ges

Prof. Vahrenkamp (In seinem Ele-ment)

Rektor Prof. Jäger (Noch ein engagier-ter Redner)

Dr. Kinzig, Prof.Röhr, Prof. Vahrenkamp, Dr.Bagordo.

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Vorlesungs-Konzepts, den sehrguten Aufbau und die übersicht-liche Darstellung. Dabei werdenzum besseren Verständnis kom-plexer Kristallstrukturen, ergän-zend zu Texten, externen Linksund Grafiken auch interaktiv be-

wegbare Abbildungen eingesetzt,die im Internet leicht zugänglichsind. Wie anschaulich ProfessorDr. Caroline Röhr komplexe na-turwissenschaftliche Zusammen-hänge auch Fachfremden nahebringt, können die Zuhörer derSommersitzung bestätigen.

ZZeeoolliitthhee

Zeolithe, so heißen siedendeSteine auf griechisch, kommeneinerseits als natürliche Mineralevor; andererseits bilden sie einestrukturell und anwendungstech-nisch interessante Klasse synthe-tischer anorganischer Materia-lien. Derzeit sind 200 verschiede-ne Strukturprinzipien bekannt,davon 40 bei natürlichen Zeoli-then. Es gibt eindimensionaleKanäle, Faser-Zeolithe genannt,zweidimensionale Kanäle, die alslammellare Zeolithe bezeichnetwerden und synhetische Varian-ten mit dreidimensionalenmittelgroßen Kanälen, die prak-tisch wichtigen Pentasile. In syn-thetischen Zeolithen könnenüber die chemischen Zusammen-setzungen und die unterschied-lichsten Kanalstrukturen die Ei-genschaften dieser silicatischenFestkörper in weiten Bereichenvariiert werden, so dass sie als Io-nenaustauscher (Waschmittel),Molsiebe und heterogene Kataly-satoren große wirtschaftliche Be-deutung haben.Die Zusammenhänge von che-mischer Struktur und Eigen-

schaft sind bei Zeolithen so naheliegend und einfach verständlichwie in kaum einer anderen Stoff-klasse. Durch ihre Kanalstruktu-ren und die Verknüpfung zu gro-ßen Käfigen sind Zeolithe fürGäste zugänglich und Kationen,

Wasser oder organischeMoleküle können vonihnen transportiert undgebunden oder freige-setzt werden. Typisch ist der Einsatzvon Zeolithen in Wasch-und Reinigungsmitteln,denn sie eignen sichdurch den Austauschvon Na+ gegen Ca+ oderMg2+ gut zur Wasser-

enthärtung. Sie sind ein scho-nender Ersatz für aggressivePhosphate aber auch als Trocken-

mittel und zur Trocknung vonLösungsmitteln oder einer besse-ren Rieselfähigkeit allgemein ge-bräuchlich. Als saure Katalysato-

ren haben sie entscheidende Vor-teile gegenüber Mineralsäurenwie etwa Schwefelsäure. Darüberhinaus garantieren sie Form- wieauch Produktselektivität, zweifür die industrielle Verwendungsehr wichtige Eigenschaften.

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Eine der wesentlichen Aufgabender klassischen Philologie ist dieRekonstruktion der Geschichteeines antiken Textes, und zwar ineiner Perspektive, die als „nachvorne“ bezeichnet werden könn-te. Schritt für Schritt bemühensich Wissenschaftler mit Hilfeder Methoden spezieller Diszipli-nen wie der Text- und Rezep-tionsgeschichte darum, dasSchicksal eines Textes von seinemAnfang bis zu unseren Tagen zuverfolgen. Werden die antikenTexte jedoch aus der entgegenge-setzten Perspektive – „rückwärtsgewandt“ – untersucht, führtdies direkt zum Nullpunkt derÜberlieferung: zum Autor, zudessen Absichten und Erwartun-gen. Von diesem Blickpunkt aussoll sich der antike Autor für seinWerk so existenzielle Fragen ge-stellt haben wie: Hat mein Werkeine Chance, mich zu überleben?Wer wird mich lesen? Wird sichmein Leser dessen bewusst sein,dass er mein Werk liest? Wirdmein Name immer mit diesemWerk assoziiert werden und meinWerk mit meinem Namen? Wiekann ich mein Werk vor Plagia-toren, Fälschern und Dieben

geistigen Gutes schützen? Mit ei-ner Fokussierung auf die ver-schiedenen Echtheitsschutzmit-tel und -strategien durch griechi-sche und römische Autoren gehtDr. Bagordo diesen Fragen nach.

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Die griechischen Lyriker des 8.und 7. Jahrhunderts v. Chr. wa-ren vermutlich die ersten, diesich mit der Echtheit eines Wer-kes beschäftigten: In vielen ar-chaischen Gedichten kann gele-gentlich der eigene Name desDichters erscheinen, als eine Art„Unterschrift“. Aus einer allge-meinen Scheu der Antike vorAnonymität wurden Werke ohneAutorangabe gern möglichst be-kannten Autoren zugeschrieben.Das Publikum kannte dies Vor-gehen und war oft gut trainiertim Beurteilen von Echtheit beiVortragenden. Da die griechi-schen Werke meist mündlichvorgetragen und so tradiert wur-den, fixierte man zu einem ge-wissen Zeitpunkt manche Wer-ke, die für die Gemeinde kultu-rell und politisch relevant warenschriftlich, zum Beispiel Homerund die Tragiker. So konnte derVortragende, bei Dramen derSchauspieler, den Text nicht will-kürlich verändern beziehungs-weise interpolieren. Selbsteditio-nen markieren dann später, inder hellenistischen Epoche bezie-hungsweise in der Kaiserzeit, denBeginn der neuen Buchkultur,denn so bald ein Nächster dasWerk zum Abschreiben bekam,war es sozusagen öffentlich.

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Die jährliche Festsitzung der Wissenschaftlichen Gesellschaft

findet statt am 11. November, um 18 Uhr c.t., in der Aula.

Die Festrede hält Prof. Dr. Rainer Warland vom Institut für Biblische und Historische Theologie, Abt. III, Christliche Archä-ologie und Kunstgeschichte. Der Titel des Vortrages lautet „Das byzantinische Kappadokienals Weltkulturerbe und die kunsthistorische Forschung.“ Interes-sierte sind herzlich willkommen.

Das Strukturprinzip ist entscheidend.

Wissenschaftliche Gesellschaft

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Dr. Christoph Helma erhieltden mit 15.000 Euro dotiertenDeutschen Tierschutzpreis fürsein neues Computerprogramm„Lazar“, das hilft, Tierversuchezu reduzieren. Helma entwickel-te „Lazar“ am Institut für Infor-matik der Albert-Ludwigs-Uni-versität Freiburg, an dem er von1999 bis 2005 arbeitete. DasUni-Magazin sprach mit demerfolgreichen Forscher.

Uni-Magazin: Sie haben Che-mie, Physik auf Lehramt studiertund noch die beiden Aufbaustu-diengänge Umwelttechnik undToxikologie angeschlossen. Wiekamen Sie auf die Idee, ein Com-puterprogramm zu entwickeln?Interessierten Sie sich für Tier-schutz oder begannen Sie auswissenschaftlicher Neugier?Helma: Eigentlich beides: vomwissenschaftlichen her ist esinteressant. Ich habe an derKrebsforschung mitgearbeitetund, ohne die Kollegen schlechtmachen zu wollen, da kam es mir

schon so vor, dass manche Versu-che nicht unbedingt notwendigwären, wenn man mehr Informa-tionen zur Hand hätte oder daein bisschen gezielter vorgehenwürde. Ich bin nicht der absolu-te Tierversuchsgegner, aber wennman da reduzieren kann, halteich das schon für sinnvoll.Uni-Magazin: Können Sie unsdas Computerprogramm kurzbeschreiben?Helma: Es macht Vorhersagenfür die Giftigkeit von Chemika-lien. Wenn man eine neue Ver-bindung vorhersagen will, suchtdieses Programm in einer Daten-bank Verbindungen, die ähnlicheStrukturen haben. Aus diesenverwandten Verbindungen er-rechnet sich dann die Vorhersagefür die neue Verbindung. DasNeue ist auch, dass ich nicht diegesamte Struktur berücksichtige,sondern einfach nur den Teil, derwirklich für die Toxizität verant-wortlich ist. Zwei Strukturenkönnen optisch relativ unähnlichaussehen, sind toxikologisch abertrotzdem ziemlich ähnlich. Uni-Magazin: Haben Sie die Da-tenbank selbst erstellt?Helma: Die Datenbank, mit derich jetzt arbeite, gibt es im Netz.Aber das Programm ist an fürsich unabhängig von der Daten-bank und man kann es für allemöglichen Datenbanken ver-wenden. Es gibt auch genügendDaten über Effekte, die direktden Menschen betreffen. Wennman die entsprechend aufarbei-ten würde, dann könnte manbeispielsweise auch direkt Effektefür den Menschen vorhersagen,ohne den Umweg über den Tier-versuch.

Uni-Magazin: Wie groß ist dieZuverlässigkeit?Helma: Das hängt davon ab:Wenn es sehr viele ähnliche Ver-bindungen in der Datenbankgibt, kann man relativ gute Vor-hersagen machen. Normaler-weise kommt man so auf 85%Genauigkeit. Die Datenbankensind auch nicht hundertprozen-tig genau. Es gibt Verbindungen,die sind dann zweimal drin: ein-mal positiv und einmal negativgetestet.Uni-Magazin: Wie groß ist dieBedeutung von „Lazar“ für diewohl kommende neue europäi-sche Chemikalienverordnung„Reach“, nach der demnächstrund 30.000 alte Chemikalienauf ihre toxikologische Unbe-denklichkeit getestet werden sol-len? Helma: Bei „Reach“ ist vorgese-hen, dass quantita-tive Struktur-Akti-vitätsbeziehungenrelativ stark berük-ksichtigt werdenund sonst kannman auch die Men-ge an Daten eigent-lich nicht richtigbearbeiten. Da sinddie Leute geradeziemlich unterDruck, die entspre-chenden Program-me zur Verfügungzu stellen und mankann da nicht ein-fach alles akzeptie-ren. Man musszuerst nachweisen,dass es auch wirk-lich funktioniert,was man da anbie-

tet. Und das dauert einige Zeit,bis das validiert und akzeptiertist.Uni-Magazin: Aber ihr Pro-gramm ist jetzt ja schon akzep-tiert, oder?Helma: Nein, der normale Vali-dierungsprozess ist noch nichtpassiert. Aber das klappt sichernoch in der nächsten Zeit, dassdas formal durchgeht.Uni-Magazin: Kann man sichIhr Programm kostenlos runter-laden?Helma: Das Programm kannsich jeder runterladen und aus-führen. Wir bieten dann die gan-ze Entwicklungsarbeit rundher-um kommerziell an. Wenn es je-mand in sein eigenes Programmeinbaut, muss er das wieder derÖffentlichkeit zur Verfügungstellen.

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Ein Gespräch mit dem Entwickler des Computerprogramms „Lazar“

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