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Garnecher Ronn Deel 4
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BERICHT ZUR 4.VERANSTALTUNG DES „CAFÉ KOLER“ VOM 08.11.2012 1
CO3 s.à r.l. 3 ,bd de l´Alzette L-1124 Luxembourg, Tel : 26 68 41 29, mail : [email protected] 1204_2012_VII- 08/11/2012
AUFTAKT ZUM „CAFÉ KOLER II“
Am 08. November konnte Bürgermeister Georges Fohl ca. 20 engagierte Bürgerinnen und Bürger
der Ortschaft Kahler begrüßen, um sie über den weiteren Fortgang der „Garnecher Ronn - Café
Koler II“ zu informieren.
Wie Moderator Thomas Schlicher erläuterte, sollte der Abend als „Übergangsveranstaltung“
fungieren, die einerseits einen Rückblick auf den bereits abgeschlossenen Zyklus der ersten
„Garnecher Ronn“ und gleichzeitig einen Ausblick auf die nächste Runde geben soll.
In der ersten Hälfte der Veranstaltung ging es daher darum, dass der Bürgermeister zu den
Problemen, die in den drei Bürgerveranstaltungen im Frühjahr dieses Jahres zur Sprache kamen,
Stellung bezieht und aufzeigt, ob bzw. in wie fern dazu bereits Lösungsmöglichkeiten gesucht
und gefunden wurden.
Zum Thema Kanal hatte er interessante
Analyseergebnisse zu präsentieren, die bei einer
zusätzlichen Untersuchung, die vom Schöffenrat
aufgrund der Beschwerden der Bürgerinnen und
Bürger veranlasst worden war, zu Tage traten.
So gäbe es massive Probleme mit der Kanal-
substanz. Die Kanäle sind an vielen Stellen ma-
rode und porös, Privatanschlüsse wurden man-
gelhaft durchgeführt und an mehreren Stellen
sind Beton und andere Ablagerungen ersichtlich,
die nicht vom Wasser weggeschwemmt werden
können und so den Abwasserdurchfluss erheb-
lich stören. Der Schöffenrat werde daher dem Gemeinderat vorschlagen, den kompletten Haupt-
kanal in der Haaptstrooss zu erneuern, was 2013 geplant und 2014 umgesetzt werden soll.
Auch beim Regenüberlaufbecken (RÜB) nahe der Eisch werde es Veränderungen geben. In
diesem Bassin wird auch das abfließende Regenwasser des angrenzenden Autobahnabschnitts
eingeleitet. Auf Nachfrage der Gemeinde ist die Straßenbauverwaltung gerade dabei, eine
Alternative auszuarbeiten, in der das Niederschlagswasser der Autobahn anderweitig abgeleitet
wird. Die Umsetzung dieser Maßnahmen bewirken, dass das RÜB leistungsfähiger wird im
Hinblick auf die Rückhaltung des Kahler Oberflächenwassers.
Die Ausführungen des Bürgermeisters stießen auf breite Zustimmung seitens der anwesenden
Bürgerinnen und Bürger. Eine weitere Anregung, das Oberflächenwasser der Außenbereiche (das
Niederschlagswasser, das von den Feldern oberhalb Kahler in Richtung Hivingen kommt) vorher
durch Gräben abzufangen und außerhalb der Kanalisation in Richtung Eisch abzuleiten, wird in
dem zu erstellenden Entwässerungskonzept berücksichtigt. Der Bürgermeister gibt zu verstehen,
dass diese Maßnahmen auf der in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt ausgearbei-
teten Prioritätsliste steht, jedoch die Umsetzungschancen u.a. von den Bürgern selbst abhängen,
da die Gräben über Privatgrund verlaufen würden – wozu die entsprechenden Besitzer einwilligen
müssen.
GARNECHER RONN II
BERICHT ZUR 4.VERANSTALTUNG DES „CAFÉ KOLER“ VOM 08.11.2012 2
CO3 s.à r.l. 3 ,bd de l´Alzette L-1124 Luxembourg, Tel : 26 68 41 29, mail : [email protected] 1204_2012_VII- 08/11/2012
Bezüglich der gewünschten Verkehrsberuhigung entlang der Haaptstrooss erläuterte der
Bürgermeister nochmals die Problematik, dass diese in den Zuständigkeitsbereich der
Straßenbauverwaltung fällt und die Gemeinde nur bedingt Einflussmöglichkeiten hat.
Trotzdem könne er sich vorstellen, dass eine Art
Verkehrskommission in Kahler gegründet wird,
die sich mit dem Thema auseinandersetzt. Diese
solle dann versuchen, im Dialog mit der Straßen-
bauverwaltung Lösungsmöglichkeiten zu finden.
Er ergänzte, dass zur Betonung des Sicherheits-
aspekts im Kontext von Verkehrsberuhigungs-
maßnahmen die Polizei in diese Gespräche mit
einbezogen werden sollte, da dies die Chancen
zur Veränderung erhöhen. Thomas Schlicher
fügte an, dass dies zeitlich koordiniert mit den Kanalplanungen ablaufen sollte – denn da in deren
Kontext die komplette Hauptstraße aufgerissen wird, wäre dies der richtige Zeitpunkt, eventuell
notwendige bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung mit umzusetzen.
Auch hier stießen die Ausführungen auf eine breite Zustimmung. Allerdings äußerten sich einige
Teilnehmer auch kritisch darüber, was die Chancen betrifft, dass die Straßenbauverwaltung
überhaupt etwas umsetzen will. Zudem wäre die einzige Möglichkeit, die Geschwindigkeiten zu
reduzieren, intensivere Kontrollen.
Im Bereich öffentlicher Transport waren die
Nachrichten weniger erfreulich. So hat die RGTR
als Betreiber des Regelverkehrs (Linienverkehrs)
die Linie RGTR 335 gekappt. Sie verkehrt nun
nur noch bis Clemency - um nach Bascharage zu
kommen, muss man umsteigen und enorme
Zeiteinbußen in Kauf nehmen (früher ca. 20min,
jetzt mehr als eine Stunde). Damit fährt die Linie
auch nicht mehr nach Pétange, das nur noch per
Zug via Luxembourg-Hauptbahnhof erreichbar
ist. Der Abschnitt Clemency – Steinfort ist zwar jetzt auf den Zug in Kleinbettingen getaktet-
verkehrt jedoch nur noch alle zwei Stunden statt vorher stündlich. Bürgermeister Fohl bedauerte
diese Entwicklung, von der auch die Gemeinde überrascht wurde, und erläuterte nochmals, dass
die Gemeinde keinen direkten Einfluss auf die Netzplanung der RGTR habe. Er sicherte jedoch zu,
dass man versuchen werde, über den Dialog Nachbesserungen zu erreichen.
Die Gemeinde hat lediglich direkte Möglichkeiten, wenn sie selbst Zusatzangebote schafft. So ist
man gerade dabei, einen Rufbus mit den Nachbargemeinden Steinfort und Koerich auf die Beine
zu stellen. Das Projekt wird dann konkreter und akuter, wenn die Industriezone „Zaro“ umgesetzt
wird und somit ein Rufbus auch für den Berufsverkehr interessant wird. Eventuell schließen sich
noch weitere Gemeinden an, so Fohl.
Die Einführung eines Rufbusses stieß auf breite Zustimmung bei den Teilnehmern. Weitere
Alternativen wie ein Ringbus durch die Gemeinde bis zur „rte d’Arlon“ und Steinfort zu festen
Zeiten wurden ebenfalls ins Spiel gebracht, auch der Bedarf an verlässlichen Anschlüssen für den
Schulbusverkehr von den städtischen Gymnasien wurde nochmals erläutert.
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CO3 s.à r.l. 3 ,bd de l´Alzette L-1124 Luxembourg, Tel : 26 68 41 29, mail : [email protected] 1204_2012_VII- 08/11/2012
Der Wunsch nach einem ordentlichen Spielplatz
in Kahler wurde bereits während der ersten
Runde des „Café Koler“ entsprochen. Der Con-
tainerpark, dessen Zustand (Sauberkeit) bemän-
gelt worden ist, soll ebenfalls umgestaltet wer-
den. Hier prüft der Gemeinderat, ob der Stand-
ort eingezäunt werden kann (für mehr Hygiene
und Sauberkeit und weniger Vandalismus) – Zu-
tritt bekommen dann nur die Kahler Bürger per
Chipkarte. Für weitere Sorgen der Bürger (Straßen- und Weihnachtsbeleuchtung, Computerkurse,
Winterdienst auf der Straße nach Garnich o.ä.) hatte der Bürgermeister ebenfalls ein offenes Ohr.
Nach dieser intensiven Fragestunde wurde beschlossen, einen solchen Dialog „Gemeinde-
verantwortliche – Bürger“ regelmäßig stattfinden zu lassen. Bürgermeister Fohl schlug vor, dies
im jährlichen Rhythmus stattfinden zu lassen. Eventuell könnte man einen solchen Abend noch
ergänzen mit einer Fachdiskussion mit externem Experten hinsichtlich der drängendsten
Probleme in der Ortschaft (z.B. Straßenbauverwaltung, RGTR, ...).
Im zweiten Teil des Abends ging es um das
weitere Vorgehen bezüglich des Bürgerprojekts
„Dorfzentrum Koler“. Moderator Thomas Schli-
cher erläuterte, wie das Projekt vonstattengehen
könne. Er betonte nochmals, dass es das Ziel
sei, dass die engagierten Bürgerinnen und
Bürger so viel wie möglich selbst konzipieren
können. Je mehr die Gruppe selbst macht (und
damit je weniger sie Externen/ „Experten“
überlässt), umso besser können die eigenen Vorstellungen umgesetzt werden. Daher sollten ab
2013 weitere Arbeitssitzungen folgen, in denen der Grundgedanke – Aufwertung des
Dorfzentrums bei der Schule u.a. mit einem kleinen Kino und sonstigem – weiter ausdefiniert
wird. Wichtige Punkte dabei sind der Umgang mit der vorhandenen Bausubstanz (was passiert
mit dem Schulgebäude), die Konkretisierung der Nutzungen (Kino, Restaurant/ Cafeteria,
Festsaal, „Café-Théâtre“, „Club des Jeunes“ etc.) sowie Möglichkeiten einer multifunktionellen
Nutzung der dazu notwendigen Räumlichkeiten. Dazu könnte bzw. sollte eine Besichtigung von
erfolgreichen Praxisbeispielen im In- oder Ausland durchgeführt werden, um sich Anregungen
aus der Praxis zu holen, was in welcher Form auf Kahler übertragbar ist.
Dazu versucht die Gemeinde, das „Dorfzentrum Koler“ in ein LEADER-Projekt einzubetten. Die
Gemeinde Garnich gehört zur LEADER- Regionalgruppe West, die Projekte im ländlichen Raum
mit EU-Mitteln finanziell unterstützt – und zwar vor allem solche mit dem Schwerpunkt
„Aktivierung des Dorflebens“. Gespräche dazu werden zeitnah aufgenommen, bei einem
erfolgreichen Projektantrag könnte das „Dorfzentrum Koler“ als LEADER-Projekt im Februar/ März
2013 in die Planungsphase gehen.
Bürgermeister Georges Fohl und Moderator Thomas Schlicher bedankten sich für die rege
Teilnahme und hoffen, alle Beteiligten Anfang nächsten Jahres zum Start des Projekts
„Dorfzentrums Koler“ begrüßen zu können. Der nächste Termin steht noch nicht fest (abhängig
vom Verlauf des LEADER-Antrags), wird aber wieder rechtszeitig bekanntgegeben!