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AUFTAKT ZUM „CAFÉ KOLER IIAm 08. November konnte Bürgermeister Georges Fohl ca. 20 engagierte Bürgerinnen und Bürger der Ortschaft Kahler begrüßen, um sie über den weiteren Fortgang der „Garnecher Ronn - Café Koler II“ zu informieren. Wie Moderator Thomas Schlicher erläuterte, sollte der Abend als „Übergangsveranstaltung“ fungieren, die einerseits einen Rückblick auf den bereits abgeschlossenen Zyklus der ersten Garnecher Ronnund gleichzeitig einen Ausblick auf die nächste Runde geben soll. In der ersten Hälfte der Veranstaltung ging es daher darum, dass der Bürgermeister zu den Problemen, die in den drei Bürgerveranstaltungen im Frühjahr dieses Jahres zur Sprache kamen, Stellung bezieht und aufzeigt, ob bzw. in wie fern dazu bereits Lösungsmöglichkeiten gesucht und gefunden wurden. Zum Thema Kanal hatte er interessante Analyseergebnisse zu präsentieren, die bei einer zusätzlichen Untersuchung, die vom Schöffenrat aufgrund der Beschwerden der Bürgerinnen und Bürger veranlasst worden war, zu Tage traten. So gäbe es massive Probleme mit der Kanal- substanz. Die Kanäle sind an vielen Stellen ma- rode und porös, Privatanschlüsse wurden man- gelhaft durchgeführt und an mehreren Stellen sind Beton und andere Ablagerungen ersichtlich, die nicht vom Wasser weggeschwemmt werden können und so den Abwasserdurchfluss erheb- lich stören. Der Schöffenrat werde daher dem Gemeinderat vorschlagen, den kompletten Haupt- kanal in der Haaptstrooss zu erneuern, was 2013 geplant und 2014 umgesetzt werden soll. Auch beim Regenüberlaufbecken (RÜB) nahe der Eisch werde es Veränderungen geben. In diesem Bassin wird auch das abfließende Regenwasser des angrenzenden Autobahnabschnitts eingeleitet. Auf Nachfrage der Gemeinde ist die Straßenbauverwaltung gerade dabei, eine Alternative auszuarbeiten, in der das Niederschlagswasser der Autobahn anderweitig abgeleitet wird. Die Umsetzung dieser Maßnahmen bewirken, dass das RÜB leistungsfähiger wird im Hinblick auf die Rückhaltung des Kahler Oberflächenwassers. Die Ausführungen des Bürgermeisters stießen auf breite Zustimmung seitens der anwesenden Bürgerinnen und Bürger. Eine weitere Anregung, das Oberflächenwasser der Außenbereiche (das Niederschlagswasser, das von den Feldern oberhalb Kahler in Richtung Hivingen kommt) vorher durch Gräben abzufangen und außerhalb der Kanalisation in Richtung Eisch abzuleiten, wird in dem zu erstellenden Entwässerungskonzept berücksichtigt. Der Bürgermeister gibt zu verstehen, dass diese Maßnahmen auf der in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt ausgearbei- teten Prioritätsliste steht, jedoch die Umsetzungschancen u.a. von den Bürgern selbst abhängen, da die Gräben über Privatgrund verlaufen würden wozu die entsprechenden Besitzer einwilligen müssen. GARNECHER RONN II

Garnecher Ronn Deel 4

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Garnecher Ronn Deel 4

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BERICHT ZUR 4.VERANSTALTUNG DES „CAFÉ KOLER“ VOM 08.11.2012 1

CO3 s.à r.l. 3 ,bd de l´Alzette L-1124 Luxembourg, Tel : 26 68 41 29, mail : [email protected] 1204_2012_VII- 08/11/2012

AUFTAKT ZUM „CAFÉ KOLER II“

Am 08. November konnte Bürgermeister Georges Fohl ca. 20 engagierte Bürgerinnen und Bürger

der Ortschaft Kahler begrüßen, um sie über den weiteren Fortgang der „Garnecher Ronn - Café

Koler II“ zu informieren.

Wie Moderator Thomas Schlicher erläuterte, sollte der Abend als „Übergangsveranstaltung“

fungieren, die einerseits einen Rückblick auf den bereits abgeschlossenen Zyklus der ersten

„Garnecher Ronn“ und gleichzeitig einen Ausblick auf die nächste Runde geben soll.

In der ersten Hälfte der Veranstaltung ging es daher darum, dass der Bürgermeister zu den

Problemen, die in den drei Bürgerveranstaltungen im Frühjahr dieses Jahres zur Sprache kamen,

Stellung bezieht und aufzeigt, ob bzw. in wie fern dazu bereits Lösungsmöglichkeiten gesucht

und gefunden wurden.

Zum Thema Kanal hatte er interessante

Analyseergebnisse zu präsentieren, die bei einer

zusätzlichen Untersuchung, die vom Schöffenrat

aufgrund der Beschwerden der Bürgerinnen und

Bürger veranlasst worden war, zu Tage traten.

So gäbe es massive Probleme mit der Kanal-

substanz. Die Kanäle sind an vielen Stellen ma-

rode und porös, Privatanschlüsse wurden man-

gelhaft durchgeführt und an mehreren Stellen

sind Beton und andere Ablagerungen ersichtlich,

die nicht vom Wasser weggeschwemmt werden

können und so den Abwasserdurchfluss erheb-

lich stören. Der Schöffenrat werde daher dem Gemeinderat vorschlagen, den kompletten Haupt-

kanal in der Haaptstrooss zu erneuern, was 2013 geplant und 2014 umgesetzt werden soll.

Auch beim Regenüberlaufbecken (RÜB) nahe der Eisch werde es Veränderungen geben. In

diesem Bassin wird auch das abfließende Regenwasser des angrenzenden Autobahnabschnitts

eingeleitet. Auf Nachfrage der Gemeinde ist die Straßenbauverwaltung gerade dabei, eine

Alternative auszuarbeiten, in der das Niederschlagswasser der Autobahn anderweitig abgeleitet

wird. Die Umsetzung dieser Maßnahmen bewirken, dass das RÜB leistungsfähiger wird im

Hinblick auf die Rückhaltung des Kahler Oberflächenwassers.

Die Ausführungen des Bürgermeisters stießen auf breite Zustimmung seitens der anwesenden

Bürgerinnen und Bürger. Eine weitere Anregung, das Oberflächenwasser der Außenbereiche (das

Niederschlagswasser, das von den Feldern oberhalb Kahler in Richtung Hivingen kommt) vorher

durch Gräben abzufangen und außerhalb der Kanalisation in Richtung Eisch abzuleiten, wird in

dem zu erstellenden Entwässerungskonzept berücksichtigt. Der Bürgermeister gibt zu verstehen,

dass diese Maßnahmen auf der in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt ausgearbei-

teten Prioritätsliste steht, jedoch die Umsetzungschancen u.a. von den Bürgern selbst abhängen,

da die Gräben über Privatgrund verlaufen würden – wozu die entsprechenden Besitzer einwilligen

müssen.

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Bezüglich der gewünschten Verkehrsberuhigung entlang der Haaptstrooss erläuterte der

Bürgermeister nochmals die Problematik, dass diese in den Zuständigkeitsbereich der

Straßenbauverwaltung fällt und die Gemeinde nur bedingt Einflussmöglichkeiten hat.

Trotzdem könne er sich vorstellen, dass eine Art

Verkehrskommission in Kahler gegründet wird,

die sich mit dem Thema auseinandersetzt. Diese

solle dann versuchen, im Dialog mit der Straßen-

bauverwaltung Lösungsmöglichkeiten zu finden.

Er ergänzte, dass zur Betonung des Sicherheits-

aspekts im Kontext von Verkehrsberuhigungs-

maßnahmen die Polizei in diese Gespräche mit

einbezogen werden sollte, da dies die Chancen

zur Veränderung erhöhen. Thomas Schlicher

fügte an, dass dies zeitlich koordiniert mit den Kanalplanungen ablaufen sollte – denn da in deren

Kontext die komplette Hauptstraße aufgerissen wird, wäre dies der richtige Zeitpunkt, eventuell

notwendige bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung mit umzusetzen.

Auch hier stießen die Ausführungen auf eine breite Zustimmung. Allerdings äußerten sich einige

Teilnehmer auch kritisch darüber, was die Chancen betrifft, dass die Straßenbauverwaltung

überhaupt etwas umsetzen will. Zudem wäre die einzige Möglichkeit, die Geschwindigkeiten zu

reduzieren, intensivere Kontrollen.

Im Bereich öffentlicher Transport waren die

Nachrichten weniger erfreulich. So hat die RGTR

als Betreiber des Regelverkehrs (Linienverkehrs)

die Linie RGTR 335 gekappt. Sie verkehrt nun

nur noch bis Clemency - um nach Bascharage zu

kommen, muss man umsteigen und enorme

Zeiteinbußen in Kauf nehmen (früher ca. 20min,

jetzt mehr als eine Stunde). Damit fährt die Linie

auch nicht mehr nach Pétange, das nur noch per

Zug via Luxembourg-Hauptbahnhof erreichbar

ist. Der Abschnitt Clemency – Steinfort ist zwar jetzt auf den Zug in Kleinbettingen getaktet-

verkehrt jedoch nur noch alle zwei Stunden statt vorher stündlich. Bürgermeister Fohl bedauerte

diese Entwicklung, von der auch die Gemeinde überrascht wurde, und erläuterte nochmals, dass

die Gemeinde keinen direkten Einfluss auf die Netzplanung der RGTR habe. Er sicherte jedoch zu,

dass man versuchen werde, über den Dialog Nachbesserungen zu erreichen.

Die Gemeinde hat lediglich direkte Möglichkeiten, wenn sie selbst Zusatzangebote schafft. So ist

man gerade dabei, einen Rufbus mit den Nachbargemeinden Steinfort und Koerich auf die Beine

zu stellen. Das Projekt wird dann konkreter und akuter, wenn die Industriezone „Zaro“ umgesetzt

wird und somit ein Rufbus auch für den Berufsverkehr interessant wird. Eventuell schließen sich

noch weitere Gemeinden an, so Fohl.

Die Einführung eines Rufbusses stieß auf breite Zustimmung bei den Teilnehmern. Weitere

Alternativen wie ein Ringbus durch die Gemeinde bis zur „rte d’Arlon“ und Steinfort zu festen

Zeiten wurden ebenfalls ins Spiel gebracht, auch der Bedarf an verlässlichen Anschlüssen für den

Schulbusverkehr von den städtischen Gymnasien wurde nochmals erläutert.

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Der Wunsch nach einem ordentlichen Spielplatz

in Kahler wurde bereits während der ersten

Runde des „Café Koler“ entsprochen. Der Con-

tainerpark, dessen Zustand (Sauberkeit) bemän-

gelt worden ist, soll ebenfalls umgestaltet wer-

den. Hier prüft der Gemeinderat, ob der Stand-

ort eingezäunt werden kann (für mehr Hygiene

und Sauberkeit und weniger Vandalismus) – Zu-

tritt bekommen dann nur die Kahler Bürger per

Chipkarte. Für weitere Sorgen der Bürger (Straßen- und Weihnachtsbeleuchtung, Computerkurse,

Winterdienst auf der Straße nach Garnich o.ä.) hatte der Bürgermeister ebenfalls ein offenes Ohr.

Nach dieser intensiven Fragestunde wurde beschlossen, einen solchen Dialog „Gemeinde-

verantwortliche – Bürger“ regelmäßig stattfinden zu lassen. Bürgermeister Fohl schlug vor, dies

im jährlichen Rhythmus stattfinden zu lassen. Eventuell könnte man einen solchen Abend noch

ergänzen mit einer Fachdiskussion mit externem Experten hinsichtlich der drängendsten

Probleme in der Ortschaft (z.B. Straßenbauverwaltung, RGTR, ...).

Im zweiten Teil des Abends ging es um das

weitere Vorgehen bezüglich des Bürgerprojekts

„Dorfzentrum Koler“. Moderator Thomas Schli-

cher erläuterte, wie das Projekt vonstattengehen

könne. Er betonte nochmals, dass es das Ziel

sei, dass die engagierten Bürgerinnen und

Bürger so viel wie möglich selbst konzipieren

können. Je mehr die Gruppe selbst macht (und

damit je weniger sie Externen/ „Experten“

überlässt), umso besser können die eigenen Vorstellungen umgesetzt werden. Daher sollten ab

2013 weitere Arbeitssitzungen folgen, in denen der Grundgedanke – Aufwertung des

Dorfzentrums bei der Schule u.a. mit einem kleinen Kino und sonstigem – weiter ausdefiniert

wird. Wichtige Punkte dabei sind der Umgang mit der vorhandenen Bausubstanz (was passiert

mit dem Schulgebäude), die Konkretisierung der Nutzungen (Kino, Restaurant/ Cafeteria,

Festsaal, „Café-Théâtre“, „Club des Jeunes“ etc.) sowie Möglichkeiten einer multifunktionellen

Nutzung der dazu notwendigen Räumlichkeiten. Dazu könnte bzw. sollte eine Besichtigung von

erfolgreichen Praxisbeispielen im In- oder Ausland durchgeführt werden, um sich Anregungen

aus der Praxis zu holen, was in welcher Form auf Kahler übertragbar ist.

Dazu versucht die Gemeinde, das „Dorfzentrum Koler“ in ein LEADER-Projekt einzubetten. Die

Gemeinde Garnich gehört zur LEADER- Regionalgruppe West, die Projekte im ländlichen Raum

mit EU-Mitteln finanziell unterstützt – und zwar vor allem solche mit dem Schwerpunkt

„Aktivierung des Dorflebens“. Gespräche dazu werden zeitnah aufgenommen, bei einem

erfolgreichen Projektantrag könnte das „Dorfzentrum Koler“ als LEADER-Projekt im Februar/ März

2013 in die Planungsphase gehen.

Bürgermeister Georges Fohl und Moderator Thomas Schlicher bedankten sich für die rege

Teilnahme und hoffen, alle Beteiligten Anfang nächsten Jahres zum Start des Projekts

„Dorfzentrums Koler“ begrüßen zu können. Der nächste Termin steht noch nicht fest (abhängig

vom Verlauf des LEADER-Antrags), wird aber wieder rechtszeitig bekanntgegeben!