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Gartenglück – vom lustvollen Umgang mit der Natur 4 Gartenzeit Gartenzeit 5 Organische Formen lassen die Übergänge zwischen Gebäude und Garten weicher wirken. Gute Frage: Soll man im Winter giessen? Giardina 2014 – unter Mitwirkung von Auch wenn wir manchmal das Gefühl haben, der Winter sei immer nass und kalt, gibt es im Garten Orte, die trocken bleiben – zum Beispiel unter einem Dachvorsprung. Spalierobst- bäume sollten kräftig gegossen wer- den, sobald sich die ersten Knospen zeigen. So entwickeln sie sich zu Beginn der Gartensaison viel besser. An frostfreien Tagen sollten auch immergrüne Pflanzen gegossen wer - den – ab und zu, dafür aber reich- lich. Eine Giesskanne pro Pflanze ist ein guter Anhaltspunkt. Partner Bärlocher Steinbruch und Steinhauerei AG, Staad (SG) Glovital AG, Arbon (SG) Bachofer AG, Arbon (SG) Eberli Schreinerei AG, Wiezikon (TG) Mitaussteller Atelier Yvodom, Wigoltingen (TG) und unterstützt von BR Bauhandel AG, Rickenbach (TG) Carlo Bernasconi AG, Bern (BE) Hastag Zürich AG, Birmensdorf (ZH) Huppenkothen Baumaschinen AG, Oberbüren (SG) Ricoter Erdaufbereitung AG, Aarberg (BE) Willy Dornbierer Transport AG, Thal (SG) Peter Wechsler «Das Herz muss dabei sein, es braucht Gefühl und Intuition im Garten», findet Peter Wechsler, der sich ganz der Garten- pflege verschrieben hat. Früheste Gartenerinnerung Ein sonniger Garten mit Schmetterlingen und der Duft von frischer Erde. Das war im Gemüsegarten meiner Mutter, die mich mit ihrem Gartenvirus angesteckt hat. Erste Pflanzenliebe Die Akelei – eine Wildstaude, deren Zartheit und Farbenspiel mich schon als Kind faszinierten. Quellen der Inspiration Die Natur selbst und der Wunsch, sie in die Gartengestaltung einzu- beziehen. Auch Menschen wie Dr. Edward Bach und Hildegard von Bingen haben mich beeindruckt, ihre Sensibilität und das Erkennen einer tieferen Wirklichkeit hinter den Dingen. Bevorzugter Pflanzstil Der Wechsel von Bildern – wie in alten, verwunschenen Schlossanlagen – ist für mich reizvoll: eine Mischung aus formalen Heckenstrukturen und lockeren, naturnahen Pflanzenkompositionen. 3 Tipps für Gartenliebhaber Den Garten auf sich wirken lassen, bevor man zu Schere oder anderen Werkzeugen greift. Gartenratgeber kritisch hinter- fragen, da oft Pflanzen empfohlen werden, die nur mithilfe von Pflanzenschutzmitteln gesund bleiben. Und sich von Zeit zu Zeit in Erinnerung rufen, dass Gärten zum Leben und Erleben da sind. Peter Wechsler hat an der ZHAW in Wädenswil den Lehrgang «Naturnaher Garten- und Land- schaftsbau» absolviert und ist bei Winkler & Richard stellv. Bereichsleiter Naturgartenpflege. rund 300 m 2 grossen Schaugarten von Winkler & Richard die reale Situation eines Nebengebäudes geben – mit Vorgarten, umgebendem Garten und einer Dachterrasse. Naturnah in luftiger Höhe Dass sich auch Terrassen naturnah gestalten lassen, zeigt Peter Richard anhand von verschiedenen Elementen wie beispielsweise Hochbeeten aus einheimischem Holz, die wie ein Bau- erngarten mit Naschbeeren, Som- merblumen, Wild- und Küchenkräu- tern bepflanzt werden können. Für archaische Badefreuden gibt es einen HotPot aus Holz von Schreiner Mathias Eberli aus Wiezikon (TG). Für fantasievolle Sammler Während das Gebäude geradlinig ist, geben organische Formen dem Gar- ten Struktur und lassen die Übergänge weicher wirken. Mit dem «Setzkas- ten» stellt Winkler & Richard eine neue Sichtschutzvariante vor, aus- an sich simple Sichtschutzwand zu ei- nem persönlichen Gestaltungsele- ment im Garten – ganz im Sinne des Titels der Sonderschau, dass das Le- ben hier und jetzt stattfindet und je- der seine eigenen Wünsche und Vor- stellungen verfolgen möge. Schon Vita Sackville-West schrieb mit Vorliebe in ihrem Arbeitsraum am Ende des berühmten «Weissen Gar- tens» von Sissinghurst Castle. Doch man muss kein Schlossbesitzer sein, um seinen Garten vielfältig zu nutzen. An der Giardina 2014 zeigt Peter Richard mit seiner Sonderschau «Hier und Jetzt», wie sich auch in kleinere Gärten ein Nebengebäude integrieren lässt. Denn immer häufiger wünschen sich Kunden einen Ort im Garten, den sie als Büro, Atelier oder zusätz- lichen Wohnraum nutzen können. Wie im richtigen Gartenleben Ideen, um Nebengebäude wie Car- ports, Gartenhäuser oder Anbauten ästhetisch ansprechend zu gestalten, hatte Peter Richard schon länger. Doch erst mit dem Holzbauspezialis- ten Glovital aus Arbon (TG) fand er einen Partner, der seine Gestaltungs- konzepte auch kompetent umsetzen kann. Zum ersten Mal wird es im gehend von der Idee, dass viele Gar- tenbesitzer auch leidenschaftliche Sammler sind. Dazu werden Holz- bretter in Metallprofile gelegt und an- schliessend gefüllt: mit Zapfen, Stei- nen, Spielautos und anderen Samm- lerstücken. Auf diese Weise wird eine Ein lebendes Fossil Der Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense) gehört zur einzigen überlebenden Pflanzenfa- milie, die fossil bis 350 Millionen Jahre zurück- verfolgt werden kann. Wer so lange allen Widrigkeiten getrotzt hat, ist auch im Garten beharrlich. Dass diese Pflanze besonders ausdauernd ist, liegt an ihren weit verzweigten Ausläufern, die sich teilweise auf mehrere Etagen verteilen und bis 2 m tief reichen. Da sich die Bodenverhält- nisse in Tiefen von mehr als 30 cm dauerhaft nur mit enormem Aufwand verändern lassen, sollte man sich im Garten mit dem Schachtel- halm arrangieren. Eine bewährte Strategie gründet auf der Pflanzensoziologie. Als Zeiger - pflanze deutet der Schachtelhalm auf feuchten Untergrund hin, selbst wenn die Oberfläche trocken ist. Häufig ist er an südlich exponier - ten, nur scheinbar trockenen Böschungen oder Dämmen anzutreffen. Stellt man dem Acker- Schachtelhalm andere Pflanzen aus demselben Lebensraum zur Seite, führt das mittelfristig zu einer gewissen Artenvielfalt. Geeignete Partnerpflanzen sind: Wasserdost – Eupatorium cannabinum Mädesüss – Filipendula ulmaria Bach-Nelkenwurz – Geum rivale Blutweiderich – Lythrum salicaria Rossminze – Mentha longifolia Polei-Minze – Mentha pulegium Pfefferminze – Mentha piperita Wolfstrapp – Lycopus europaeus Teufelsabbiss – Succisia pratensis Kohldistel – Cirsium oleraceum Naturgartentipp Für Sie im Einsatz Schaugarten an der Giardina 2014 In der Hauptsache Nebensachen

Gartenglück – vom lustvollen Umgang mit der Natur · den – ab und zu, dafür aber reich-lich. Eine Giesskanne pro Pflanze ist ein guter Anhaltspunkt. Partner ... es braucht Naturnah

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Page 1: Gartenglück – vom lustvollen Umgang mit der Natur · den – ab und zu, dafür aber reich-lich. Eine Giesskanne pro Pflanze ist ein guter Anhaltspunkt. Partner ... es braucht Naturnah

Gartenglück – vom lustvollen Umgang mit der Natur

4 Gartenzeit Gartenzeit 5

Organische Formen lassen die Übergänge zwischen Gebäude und Garten weicher wirken.

Gute Frage: Soll man im Winter giessen?

Giardina 2014 – unter Mitwirkung von

Auch wenn wir manchmal das Gefühl haben, der Winter sei immer nass und kalt, gibt es im Garten Orte, die trocken bleiben – zum Beispiel unter einem Dachvorsprung. Spalierobst-bäume sollten kräftig gegossen wer-den, sobald sich die ersten Knospen zeigen. So entwickeln sie sich zu Beginn der Gartensaison viel besser.

An frostfreien Tagen sollten auch immergrünePflanzengegossenwer-den – ab und zu, dafür aber reich-lich.EineGiesskanneproPflanzeistein guter Anhaltspunkt.

Partner • Bärlocher Steinbruch und Steinhauerei AG, Staad (SG) • Glovital AG, Arbon (SG) • Bachofer AG, Arbon (SG) • Eberli Schreinerei AG, Wiezikon (TG)

Mitaussteller • Atelier Yvodom, Wigoltingen (TG)

und unterstützt von • BR Bauhandel AG, Rickenbach (TG) • Carlo Bernasconi AG, Bern (BE) • Hastag Zürich AG, Birmensdorf (ZH) • Huppenkothen Baumaschinen AG,

Oberbüren (SG) • Ricoter Erdaufbereitung AG,

Aarberg (BE) • Willy Dornbierer Transport AG,

Thal (SG)

Peter Wechsler

«Das Herz muss dabei sein, es braucht Gefühl und Intuition im Garten», findet Peter Wechsler, der sich ganz der Garten- pflege verschrieben hat.

Früheste Gartenerinnerung Ein sonniger Garten mit Schmetter lingen und der Duft von frischer Erde. Das war im Gemüsegarten meiner Mutter, die mich mit ihrem Gartenvirus angesteckt hat.

Erste Pflanzenliebe Die Akelei – eine Wildstaude, deren Zartheit und Farbenspiel mich schon als Kind faszinierten.

Quellen der Inspiration Die Natur selbst und der Wunsch, sie in die Gartengestaltung einzu-beziehen. Auch Menschen wie Dr. Edward Bach und Hildegard von Bingen haben mich beeindruckt, ihre Sensibilität und das Erkennen einer tieferen Wirklichkeit hinter den Dingen.

Bevorzugter Pflanzstil Der Wechsel von Bildern – wie in alten, verwunschenen Schlossanlagen – ist für mich reizvoll: eine Mischung aus formalen Heckenstrukturen und lockeren, naturnahen Pflanzenkompositionen.

3 Tipps für Gartenliebhaber Den Garten auf sich wirken lassen, bevor man zu Schere oder anderen Werkzeugen greift. Gartenratgeber kritisch hinter-fragen, da oft Pflanzen empfohlen werden, die nur mithilfe von Pflanzenschutz mitteln gesund bleiben. Und sich von Zeit zu Zeit in Erinnerung rufen, dass Gärten zum Leben und Erleben da sind.

Peter Wechsler hat an der ZHAW in Wädenswil den Lehrgang «Naturnaher Garten- und Land-schaftsbau» absolviert und ist bei Winkler & Richardstellv.BereichsleiterNaturgartenpflege.

rund 300 m2 grossen Schaugarten von Winkler & Richard die reale Situation eines Nebengebäudes geben – mit Vorgarten, umgebendem Garten und einer Dachterrasse.

Naturnah in luftiger HöheDass sich auch Terrassen naturnah gestalten lassen, zeigt Peter Richard anhand von verschiedenen Elementen wie beispielsweise Hochbeeten aus einheimischem Holz, die wie ein Bau-erngarten mit Naschbeeren, Som-merblumen, Wild- und Küchenkräu-tern bepflanzt werden können. Fürarchaische Badefreuden gibt es einen HotPot aus Holz von Schreiner Mathias Eberli aus Wiezikon (TG).

Für fantasievolle SammlerWährend das Gebäude geradlinig ist, geben organische Formen dem Gar-ten Struktur und lassen die Über gänge weicher wirken. Mit dem «Setzkas-ten» stellt Winkler & Richard eine neue Sichtschutzvariante vor, aus-

an sich simple Sichtschutzwand zu ei-nem persönlichen Gestaltungsele-ment im Garten – ganz im Sinne des Titels der Sonderschau, dass das Le-benhierundjetztstattfindetundje-der seine eigenen Wünsche und Vor-stellungen verfolgen möge.

Schon Vita Sackville-West schrieb mit Vorliebe in ihrem Arbeitsraum am Ende des berühmten «Weissen Gar-tens» von Sissinghurst Castle. Doch man muss kein Schlossbesitzer sein, um seinen Garten vielfältig zu nutzen.

An der Giardina 2014 zeigt Peter Richard mit seiner Sonderschau «Hier und Jetzt», wie sich auch in kleinere Gärten ein Nebengebäude integrieren lässt.Dennimmerhäufigerwünschensich Kunden einen Ort im Garten, den sie als Büro, Atelier oder zusätz-lichen Wohnraum nutzen können.

Wie im richtigen Gartenleben Ideen, um Nebengebäude wie Car-ports, Gartenhäuser oder Anbauten ästhetisch ansprechend zu gestalten, hatte Peter Richard schon länger. Doch erst mit dem Holzbauspezialis-ten Glovital aus Arbon (TG) fand er einen Partner, der seine Gestaltungs-konzepte auch kompetent umsetzen kann. Zum ersten Mal wird es im

gehend von der Idee, dass viele Gar- tenbesitzer auch leidenschaftliche Sammler sind. Dazu werden Holz-bretterinMetallprofilegelegtundan-schliessend gefüllt: mit Zapfen, Stei-nen, Spielautos und anderen Samm-lerstücken. Auf diese Weise wird eine Ein lebendes Fossil

Der Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense) gehörtzureinzigenüberlebendenPflanzenfa-milie, die fossil bis 350 Millionen Jahre zurück-verfolgt werden kann. Wer so lange allen Widrigkeiten getrotzt hat, ist auch im Garten beharrlich.

DassdiesePflanzebesondersausdauerndist,liegt an ihren weit verzweigten Ausläufern, die sich teilweise auf mehrere Etagen verteilen und bis 2 m tief reichen. Da sich die Bodenverhält-nisse in Tiefen von mehr als 30 cm dauerhaft nur mit enormem Aufwand verändern lassen, sollte man sich im Garten mit dem Schachtel-halm arrangieren. Eine bewährte Strategie gründetaufderPflanzensoziologie.AlsZeiger-pflanzedeutetderSchachtelhalmauffeuchtenUntergrundhin,selbstwenndieOberflächetrockenist.Häufigisteransüdlichexponier-ten, nur scheinbar trockenen Böschungen oder Dämmen anzutreffen. Stellt man dem Acker-SchachtelhalmanderePflanzenausdemselbenLebensraum zur Seite, führt das mittelfristig zu einer gewissen Artenvielfalt.

Geeignete Partnerpflanzen sind:Wasserdost – Eupatorium cannabinumMädesüss – Filipendula ulmariaBach-Nelkenwurz – Geum rivaleBlutweiderich – Lythrum salicariaRossminze – Mentha longifoliaPolei-Minze – Mentha pulegiumPfefferminze – Mentha piperitaWolfstrapp – Lycopus europaeusTeufelsabbiss – Succisia pratensisKohldistel – Cirsium oleraceum

NaturgartentippFür Sie im Einsatz Schaugarten an der Giardina 2014

In der Hauptsache Nebensachen