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Gasinstallation: Tipps für die Praxis Begriffe · Daten · Technische Regeln Mit aktueller Ergänzung: Maßnahmen zur Manipulationsabwehr nach TRGI, Abschnitt 3.3.7.1

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Gasinstallation: Tipps für die Praxis

Begri f fe · Daten · Technische Regeln

www.asue.de

Gas

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Mit aktueller Ergänzung:

Maßnahmen

zur Manipulationsabwehr

nach TRGI, Abschnitt 3

.3.7.1

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Gasinstallation:

Tippsfür die Praxis

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Inhaltsverzeichnis ................................................... Seite

1 Gasspezifische Begriffe ................................. 5

2 Gase .................................................................... 92.1 Gasfamilien ....................................................... 92.2 Erdgase ............................................................ 10

3 Gasinstallation ................................................ 113.1 Begriffe ............................................................ 113.2 Erstellung der

Leitungsanlage .............................................. 143.2.1 Außenleitungen ............................................. 143.2.2 Innenleitungen ............................................... 163.3 Prüfung von Gasleitungen .......................... 183.3.1 Leitungen mit Betriebsdruck

≤100 mbar ...................................................... 183.3.2 Leitungen mit Betriebsdruck

>100 mbar bis 1 bar ................................... 203.3.3 Anschlüsse und Verbindungen mit

Betriebsdrücken bis 1 bar .......................... 213.3.4 Gebrauchsfähigkeitsprüfung ...................... 213.4 Einlassen von Gas in Leitungsanlagen .. 223.4.1 Vorgehensweise beim Einlassen von

Gas in neuverlegte Gasleitungen ............. 243.4.2 Vorgehensweise beim Einlassen

von Gas in stillgelegte Gasleitungen ...... 263.4.3 Vorgehensweise beim Einlassen von

Gas in außer Betrieb gesetzteGasleitungen ................................................. 28

3.4.4 Vorgehensweise beim Einlassen vonGas nach kurzfristiger Betriebsunter-brechung ........................................................ 30

3.4.5 Arbeiten an gasführenden Leitungen ...... 313.4.6 Gebrauchsfähigkeit ....................................... 313.5 Metallene Überbrückung von

Trennstellen ................................................... 33

4 Gasgerätetechnik ......................................... 344.1 Gasgeräte-Bezeichnung mit Beispielen 344.2 Gasgeräte-Beschreibung ........................... 534.3 Gasgeräte-Kennzeichnung ........................ 564.3.1 Gerätekategorien .......................................... 564.3.2 CE-Kennzeichnung ...................................... 564.3.3 Typschild .......................................................... 574.4 Begriffe aus der Gerätetechnik ................ 594.5 Die 1. Bundes-Immissionsschutz-

verordnung (BImSchV) ............................... 62

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Aktuelle Ergänzung: Maßnahmen zur Manipulationsabwehr

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5 Aufstellung von Gasgeräten ..................... 655.1 Allgemeine Festlegung ............................... 655.2 Allgemeine Festlegungen für

Aufstellräume ................................................ 655.3 Schutzziele für Aufstellung und Betrieb .675.4 Verbrennungsluftversorgung über

Außenfugen des Aufstellraumes(Geräteart B) ................................................... 72

5.5 Verbrennungsluftversorgung überAußenfugen im Verbrennungsluft-verbund (Geräteart B) ..................................73

5.5.1 Beispiele für die Ermittlung desVerbrennungsluftverbundes .......................76

5.6 Verbrennungsluftversorgung überÖffnungen ins Freie (Geräteart B) ............79

5.7 Verbrennungsluftversorgung überbesondere technische Anlagen(Geräteart B) .................................................. 82

5.8 Gas-Haushalts-Kochgeräte(Geräteart A) ................................................. 83

5.9 Besondere Anforderungen beiraumluftunabhängigenGasgeräten (Geräteart C) ........................... 84

5.10 Thermisch auslösendeAbsperreinrichtung (TAE) ........................... 89

6 Abgasanlagen ............................................... 906.1 Der Bezirksschornsteinfegermeister

als sachkundiger Berater ........................... 906.2 Abstand von Abgasleitungen zu

brennbaren Baustoffen ................................ 91

7 Funktionsprüfung von Gasgeräten .......... 93

8 Funktionsprüfung der Abgasanlage ........ 94

9 Unterrichtung des Betreibers ................... 95

10 Stichwortverzeichnis .................................... 97

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1 Gasspezifische Begriffe

Dichte (ρ)Verhältnis der Masse zum Volumen (in kg/m3).Aus Gründen der Vergleichbarkeit bezieht man dieDichte üblicherweise auf den Normzustand.

NormzustandZustand des Gases unter Normbedingung: Tem-peratur 0 °C, absoluter Druck1.013,25 mbar (1.013,25 hPa)

Relative Dichte (d)Verhältnis der Dichte eines Gases zur Dichte derLuft unter gleichen Zustandsbedingungen. Darausergibt sich eine dimensionslose Zahl:

ρG,n = Dichte eines Gases im Normzustand(kg/m3)

ρ L,n = Dichte der Luft im Normzustand(kg/m3)

Die relative Dichte sagt aus, ob ein Gas schwereroder leichter als Luft ist. Luft hat im Normzustandeine Dichte von 1,293 kg/m3. Das bedeutet für diePraxis:

d < 1 = das Gas ist leichter als Luftd > 1 = das Gas ist schwerer als Luft

Heizwert (Hu,n)Er gibt die Wärmemenge an, die bei vollständigerVerbrennung eines Kubikmeters Gas (gerechnetim Normzustand, das heißt bei 0 °C und1.013,25 mbar) frei wird, wenn das bei der Ver-brennung entstandene Wasser dampfförmig vor-liegt. Der Betriebsheizwert (Hu,B) bezieht sich aufden Betriebszustand des Gases. Heizwert (Norm)und Betriebsheizwert werden jeweils in kWh/m3

angegeben.

ρ =m (kg)V (m3)

d =ρG,n

ρ L,n

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Brennwert (Ho,n)Er gibt die Wärmemenge an, die bei der vollstän-digen Verbrennung eines Kubikmeters Gas (ge-rechnet im Normzustand) frei wird, wenn das beider Verbrennung entstandene Wasser flüssig vor-liegt. Er berücksichtigt also auch die Wärme, dieim Wasserdampfanteil der Abgase gebunden ist.Deshalb ist er höher als der Heizwert. Der Be-triebsbrennwert (Ho,B) bezieht sich auf den Be-triebszustand des Gases. Brennwert (Norm) undBetriebsbrennwert werden jeweils in kWh/m3 an-gegeben.

BetriebszustandZustand des Gases unter herrschenden Betriebs-bedingungen, charakterisiert durch Druck undTemperatur.

Wobbe-IndexKennwert für die Austauschbarkeit von Gasen. Erstellt die Beziehung zwischen Heizwert bzw.Brennwert und dem Dichteverhältnis der Gase dar.Man unterschiedet den oberen und unteren Wob-be-Index:

jeweils in kWh/m3

Gase mit gleichem Wobbe-Index ergeben bei glei-chen Zustandsgrößen innerhalb einer Gasfamilieund bei gleichen Düsen die gleiche Wärmebela-stung des Brenners.

In der Praxis dient der Wobbe-Index vor allemdazu, über den Düsendruck die Wärmebelastungeines Brenners einzustellen (Düsendruck-Einstell-methode). Er kann beim zuständigen Gasversor-gungsunternehmen erfragt werden.

Wo,n =Ho,n

√dWu,n =

Hu,n

√d

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Um z. B. Typschilder für Geräte europäisch ein-heitlich zu gestalten, werden folgende Kurzzei-chen und Einheiten verwendet:

Ho

Hu

Wo

Wu

kWh

Brennwert

Heizwert

obererWobbe-Index

untererWobbe-Index

national europäisch

Hs

Hi

Ws

Wi

MJ

ZündtemperaturBrennbare Gase haben unterschiedliche Zündtem-peraturen (Bild 1).

200 305 365 470 560 560 605 640 220 220

600

400

200

0

Tem

per

atu

r°C

Ace

tyle

n

Bu

tan

Pro

pan

Sta

dtg

as

Was

sers

toff

Erd

gas

Ben

zin

Die

sel

gasförmig flüssig

Od

ors

toff

TH

T

Ko

hle

nm

on

oxi

d

x = Geruchsstoffbeimischung für das von Natur ausgeruchlose Erdgas, THT=Tetrahydrothiophen

x

Bild 1: Zündtemperaturen brennbarer Stoffe

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Bild 2: Daten bei Zündvorgängen

ExplosionsgrenzenBrenngase zünden nur, wenn sie in einem be-stimmten Verhältnis mit Luft oder Sauerstoff ge-mischt werden. Enthält z.B. ein Erdgas-Luft-Ge-misch weniger als 4,4 % Methan, zündet es nicht;es ist zu „mager“. Ein Methananteil von 4,4 % istdie untere Explosionsgrenze (UEG). Ein Gemischmit mehr als 16,5 % Methananteil kann ebenfallsnicht mehr gezündet werden, da es zu „fett“ ist(Bild 2 ).

4,4 9,5 16,5

Explosions-Bereich

0,28

0

[mJ]

Zündenergie

zumager

zufett

zündfähigesGemisch

CH4

Vol-% Methan (CH )4

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2 Gase

2.1 Gasfamilien

Die technischen Regeln (DVGW-ArbeitsblätterG 260/I, II) legen die Anforderungen an Brenngasefür die öffentliche Gasversorgung (bei 0 °C und1.013,25 mbar) fest. Nach den Brenneigenschaftenerfolgt eine Unterteilung in Gasfamilien und Grup-pen. Die Grenzen der einzelnen Gruppen in G 260sind aber mit denen der Prüfgase nach Europa-Norm DIN EN 437 nicht deckungsgleich (Bild 3,siehe auch Kapitel 2.2).

1. GasfamilieDie 1. Gasfamilie umfaßt wasserstoffreiche Gase:Sie werden in Stadtgase und Ferngase unterteilt.

2. GasfamilieDie 2. Gasfamilie umfaßt methanreiche Gase wieErdgase, synthetische Erdgase und deren Aus-tauschgase. Sie sind in die Gruppen L (low) undH (high) unterteilt (siehe Kapitel 2.2).

3. GasfamilieDie 3. Gasfamilie schließt Flüssiggase nachDIN 51 622 ein. Für sie gelten die TRF (TechnischeRegeln Flüssiggas).

2

Einheit Stadtgas Ferngase

6,4 – 7,8 7,8 – 9,3kWh/m3

kWh/m3 4,6 – 5,5

0,40 – 0,60

5,0 – 5,9

0,32 – 0,55

Bezeichnung

Wobbe-Index

Brennwert

relative Dichte

Einheit Gruppe L Gruppe HBezeichnung

10,5 – 13,0 12,8 – 15,7kWh/m3

kWh/m3 8,4 – 13,1

0,55 – 0,70

Wobbe-Index

Brennwert

relative Dichte

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4. GasfamilieDie 4. Gasfamilie umfaßt Kohlenwasserstoff-Luft-Gemische, die aus Flüssiggasen bzw. Erdgasenund Luft hergestellt werden. Diese Gase werdennur in Ausnahmefällen und räumlich begrenzt ver-teilt.

Flüssiggas/Luft

relative Dichte

Bezeichnung

Wobbe-Index

Brennwert

Einheit Erdgas/Luft

6,8 – 7,0 7,0kWh/m3

kWh/m3 7,5

1,15 – 1,22

6,0 – 6,4

0,75 – 0,85

2.2 Erdgase

In Deutschland werden in der öffentlichen Gas-versorgung im Wesenlichen Erdgase aus zweiGruppen verteilt, die nach dem DVGW-Arbeits-blatt G 260 bezeichnet werden:Erdgas der Gruppe „H“ und Erdgas der Gruppe„L“. Diesen entsprechen in etwa die europäischenPrüfgase „E“ und „LL“ nach der DIN EN 437(siehe Bild 3).

2

Über die Beschaffenheit der öffentlich verteil-ten Gase informiert das zuständige Gasversor-gungsunternehmen.

Bild 3: Grenzen der Gasbeschaffenheit der Gas-gruppen der 2. Gasfamilie

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3 Gasinstallation

3.1 Begriffe

BegriffeMaßgebend für die Begriffsbestimmung unddie Installation von Gasanlagen sind dieDVGW-TRGI ’86 in der Ausgabe von 1996.

GasanlageGasanlagen bestehen aus Leitungsanlagen, Gas-geräten, Einrichtungen zur Verbrennungsluftver-sorgung und Abgasanlagen. Sie beginnen hinterder Hauptabsperreinrichtung (HAE) und reichenbis zur Ausmündung der Abgasanlage.

LeitungsanlageSammelbezeichnung für die Gasaußenleitungenund die Gasinnenleitungen.

Hauptabsperreinrichtung (HAE)Sie sitzt am Ende der Hausanschlußleitung unddient dazu, die Gasversorgung eines oder mehrererGebäude abzusperren.

IsolierstückEin Bauteil zur Unterbrechung der elektrischenLängsleitfähigkeit einer Rohrleitung.

Gas-DruckregelgerätDas Haus-Druckregelgerät und das Zähler-Druck-regelgerät regeln den Druck im nachgeschaltetenTeil der Leitungsanlage.

GaszählerSie messen den Gasvolumenstrom. Im HuK-Bereichwerden üblicherweise Balgen-Gaszähler eingesetzt.Für größere Volumenströme kommen Drehkol-ben- oder Turbinenrad-Gaszähler zum Einsatz.

Thermisch auslösendeAbsperreinrichtung (TAE)Sie bewirkt die Absperrung des Gasflusses, wenndie Temperatur des Bauteiles einen vorgegebenenWert überschreitet.

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InnenleitungIm Gebäude verlegte Gasleitung hinter der HAE.Sie kann aus Verteilungsleitung, Steigleitung,Verbrauchsleitung, Abzweigleitung und Gerätean-schlußleitung bestehen (Bilder 4 und 5).

Kellergeschoß

Erdgeschoß

Obergeschoß

Z Z1

2

3

78

9

101112

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14

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6

5

4

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5

5

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Kellergeschoß

Erdgeschoß

Z

ZObergeschoß

1

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5

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2

2

11

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15

16

Bilder 4 und 5: Beispiele für Innenleitungen (kei-ne Ausführungsanweisungen!)

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Legende zu den Bildern 4 und 5:Leitungsanlage 1 Hausanschlußleitung (HAL) 2 Verteilungsleitung ungemessenes Gas

(gegebenenfalls Steigleitung) 3 Verbrauchsleitung gemessenes Gas

(gegebenenfalls Steigleitung) 4 Abzweigleitung 5 Geräteanschlußleitung 6 erdverlegte AußenleitungBauteile 7 Ausziehsicherung (falls erforderlich) 8 Isolierstück 9 Hauptabsperreinrichtung (HAE)10 lösbare Verbindung 11 Gas-Druckregelgerät12 Gaszähler-Absperreinrichtung13 Gaszähler14 Absperreinrichtung (AE)15 Geräteanschlußarmatur16 thermisch auslösende Absperreinrichtung (TAE) 17 Gasgerät

AußenleitungLeitung hinter der HAE, die außerhalb von Gebäu-den verlegt ist, entweder im Freien (freiverlegte Au-ßenleitung) oder im Erdreich (erdverlegte Außen-leitung). Sie werden auch als Hof- oder Grund-stücksleitungen bezeichnet.

VerteilungsleitungLeitungsteil für ungemessenes Gas zwischen HAEund Zähleranschluß.

SteigleitungLeitungsteil, der senkrecht von Geschoß zu Ge-schoß führt.

VerbrauchsleitungLeitungsteil für gemessenes Gas zwischen Zähler-ausgang und Abzweigleitung.

AbzweigleitungLeitungsteil, der von der Verbrauchsleitung zurGeräteanschlußarmatur führt. Er dient ausschließ-lich zur Versorgung eines Gasgerätes.

GeräteanschlußleitungLeitungsteil, der von der Geräteanschlußarmaturbis zum Anschluß am Gasgerät führt.

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mind.60 cm

Achtung! Gasleitung

ca. 20 cm

3.2 Erstellung der Leitungsanlage

3.2.1 Außenleitungen

Gasleitungen müssen nicht frostfrei liegen. Siebrauchen keine Wärmedämmung und sind ledig-lich gegen Korrosion zu schützen.

AußenleitungenVerlegung im ErdreichDie Überdeckung soll 0,6 bis 1 m, jedoch nichtmehr als 2 m betragen (Bild 6).Bei offener Verlegung Trassenwarnband im Ab-stand von ca. 0,2 m über dem Gasrohr einlegen(Lageplan anfertigen und dem Anlagenbetreiberübergeben).Gasleitungen können auch außen am Gebäudeverlegt werden. Frei verlegte Außenleitungen müs-sen durch geeignete Maßnahmen gegen starkeTemperaturänderungen und mechanische Bela-stung geschützt werden (z.B. durch Kompensatoren,Verschattung, Anfahrschutz, Verwendung von um-mantelter Leitung). Auf Korrosionsschutz achten!

Bild 6: Erdverlegte Außenleitung

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Legende zu Bild 7:1 Versorgungsleitung2 Hausanschlußleitung3 außenliegende Absperreinrichtung (AE), er-

forderlich bei Niederdruck und Nennweiten> DN 80 oder Hochdruck > 1bar bei jederNennweite

4 Hauseinführungskombination als Rohrkapselmit Festpunkt im Mauerwerk oder Hausein-führungskombination aus Stahl mit Mantel-rohr und Ausziehsicherung

5 eventuell Ausziehsicherung6 eventuell Reinigungsstück7 Hauptabsperreinrichtung (HAE), eventuell mit

integriertem Isolierstück8 lösbare Verbindung9 Zählerabsperreinrichtung10 Haus-Druckregelgerät11 Doppelanschlußstück für Gasdruckregler und

Gaszähler12 Balgengaszähler

Die jeweilige Konstruktion der Hauseinführung istbeim zuständigen Gasversorgungsunternehmenzu erfragen.

1

6

9

3

2

5

4

10

12

11

8

7

HausanschlußFür die Einführung der Gashausanschlußleitung istkein besonderer Raum erforderlich. Sie kann auchin den Aufstellraum der Gasfeuerstätte(n) einge-führt werden (Bild 7).

Bild 7: Beispiel für einen Erdgas-Hausanschlußmit Regler-/Zählerverbindung

3

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a cb3.2.2 Innenleitungen

Erstellung derInnenleitungGasleitungen könnenfreiliegend auf Abstanda , unter Putz ohneHohlraum b oder inSchächten bzw. Kanä-len c verlegt werden(Bild 8). Bei horizontalverlegten Leitungenrichtet sich der Ab-

!

stand der Befestigungselemente untereinandernach dem Rohrdurchmesser (vgl. Tabelle 1). DieLeitungen sind so zu verlegen, daß Schwitz- undTropfwasser nicht auf sie einwirken können. Deshalbsollten Gasleitungen oberhalb von Wasserleitungenverlegt werden.

Leitungen mit Betriebsdrücken > 100 mbar dürfennicht unter Putz verlegt werden.An Gasleitungen dürfen keine anderen Leitungenoder Lasten befestigt werden.

Tabelle 1: Richtwerte für Befestigungsabständehorizontal verlegter Rohrleitungen

Bild 8: Ausführungs-beispiele zurLeitungsverlegung

Stahlrohre Kupferrohre

Befestigungs-abstand

m

Außendurch-messer da

mm

Befestigungs-abstand

m

Nennweite

DN

2,252,753,003,503,754,254,755,506,006,006,006,00

12151822283542546476,188,9

108133159

1,251,251,502,002,252,753,003,504,004,254,755,005,005,00

101520253240506580

100125150

3

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Verlegung vor oder in der Wand a Verlegung unter PutzDie Leitung ist durch Kunststoffumhüllung gegenKorrosion zu schützen, wenn gipshaltige Industrie-putze verwendet werden. Die früher üblichen Filz-binden sind dafür nicht geeignet.

b Verlegung auf Putz(Bild 9)Die Leitung muß nichtfrostfrei liegen. Als Be-festigungsmittel 1 dientz.B. ein handelsüblicherDübel. Die tragendenTeile der Rohrhalterun-gen 2 müssen ausnichtbrennbaren Bau-stoffen bestehen. Nurwenn im Brandfall die

mechanische Festigkeit (Längskraftschlüssigkeit)der Rohrverbindung nicht gewährleistet ist(z.B. Klemmverbindungen mit nichtmetallener Dich-tung, Kapillarlötverbindungen bei Kupferleitungen),sind Metalldübel zu verwenden. c Verlegung im Schacht� Der Schacht ist abschnittsweise oder im ganzen

zu be- und entlüften. Die Lüftungsöffnungenmüssen ca. 10 cm2 groß sein. Sie dürfen nichtin Treppenräumen angeordnet werden.

� Bei nicht be- und entlüfteten Schächten oderHohlräumen ist das Gasrohr in einem Mantel-rohr zu verlegen.

� Ein Schacht gilt nicht mehr als Hohlraum,wenn er mit nichtbrennbaren Baustoffen form-beständig und dicht verfüllt ist.

Besondere Anforderungen für Häuser mit mehrals zwei WohnungenOhne besondere Maßnahmen ist die Verlegungvon Leitungsanlagen in Treppenräumen notwendi-ger Treppen und ihren Ausgängen ins Freie sowiein allgemein zugänglichen Fluren, die als Rettungs-wege dienen, unzulässig. Als ausreichende „beson-dere Maßnahme“ gilt die Verlegung der Leitungunter Putz ohne Hohlraum mit mindestens 15 mmPutzüberdeckung auf nichtbrennbarem Putzträger.

Zulässig ist die Verlegung in einem Schacht, derfolgende Bedingungen erfüllt:– Er muß be- und entlüftet sein (Öffnungen min-

destens 10 cm2).

2

1

Bild 9Rohrhalterungssystem

3

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– Die Be- und Entlüftungsöffnungen dürfen je-doch nicht in Treppenräumen und deren Verbin-dungswegen ins Freie enden.

– Der Schacht muß aus nichtbrennbaren Baustof-fen mit einer Feuerwiderstandsdauer von min-destens 90 Minuten (F 90) bestehen.

Bei Häusern geringer Höhe mit nicht mehr alszwei Wohnungen gelten diese Anforderungennicht, da hier keine Rettungswege erforderlichsind.

3.3 Prüfung von Gasleitungen

3.3.1 Leitungen mit Betriebsdruck ≤ 100 mbar

Für Leitungsanlagen mit einem Betriebsdruck ≤ 100 mbar sind die nachfolgend beschriebenenPrüfungen durchzuführen, bevor die Leitungenverputzt oder verdeckt und ihre Verbindungen be-schichtet oder umhüllt sind. Die Prüfungen dürfenabschnittsweise erfolgen. Kunststoffleitungen fürerdverlegte Außenleitungen sind nach DVGW-Arbeitsblatt G 472 zu prüfen.

� Vorprüfung (Belastungsprobe)

Geltungsbereich:neuverlegte Leitungen ohne Armaturen(Ausnahme: PN der Armaturen ≥ Prüfdruck)

Durchführung:Leitungsöffnungen mit Bauteilen aus Metall (Stop-fen, Kappen etc.) dicht verschließen; keine Verbin-dungen mit gasführenden Leitungen

Prüfmedium:Luft oder inertes Gas (z.B. Stickstoff, Kohlendioxid,kein Sauerstoff)

Prüfdruck:1 bar

Temperaturausgleich:nicht erforderlich

Prüfdauer:10 Minuten

!

3

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Meßgerät:z.B. Kolbenpumpe mit Manometer

besondere Anforderungen an dieMeßgenauigkeit: keine

gefordertes Prüfergebnis:kein Druckabfall

� Hauptprüfung (Dichtheitsprüfung)

Geltungsbereich:Leitungen mit Armaturen, jedoch ohne Gasgeräteund zugehörige Regel- und Sicherheitseinrich-tungen

Prüfmedium:Luft oder inertes Gas (z.B. Stickstoff, Kohlendioxid,kein Sauerstoff)

Prüfdruck:110 mbar

Temperaturausgleich:erforderlich (Dauer nach Größe der Anlage, jedochmindestens 10 Minuten)

Prüfdauer:nach Temperaturausgleich mindestens 10 Minuten

Meßgerät:z.B. U-Rohr-Manometerprinzip mit Wasserbehäl-ter und Handpumpe bzw. „Blasengel“, mecha-nisch oder elektronisch

besondere Anforderungen an die Meßgenauigkeit:Ein Druckabfall von 0,1 mbar ( =̂ 1 mm Wasser-säule) muß erkennbar sein.

gefordertes Prüfergebnis:kein Druckabfall

Die Ergebnisse der Vor- und Hauptprüfung müs-sen dokumentiert werden (in der Regel durch dieübliche Installationsanmeldung oder Fertigmel-dung beim GVU bzw. als separates Prüfprotokollmit dem Formular des ZVSHK).

3

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20

3.3.2 Leitungen mit Betriebsdruck> 100 mbar bis 1 bar

Für Leitungen mit einem Betriebsdruck ab100 mbarbis einschließlich 1 bar ist die nachfolgend be-schriebene Prüfung durchzuführen, bevor die Lei-tung verdeckt und ihre Verbindungen beschichtetoder umhüllt sind. Kunststoffleitungen für erdver-legte Außenleitungen sind nach dem DVGW-Arbeitsblatt G 472 zu prüfen.

� Kombinierte Belastungsprobe undDichtheitsprüfung

Geltungsbereich:Leitungen mit Armaturen, jedoch ohne Druckregel-geräte, Gaszähler, Gasgeräte und zugehörigeRegel- und Sicherheitseinrichtungen(Voraussetzung: PN der Armaturen ≥ Prüfdruck)

Durchführung:Leitungsöffnungen mit Bauteilen aus Metall (Stop-fen, Kappen etc.) dicht verschließen; keine Verbin-dungen mit gasführenden Leitungen

Prüfmedium:Luft oder inertes Gas (z.B. Stickstoff, Kohlendioxid,kein Sauerstoff)

Prüfdruck:3 bar (Druckzunahme maximal 2 bar/min)

Temperaturausgleich:erforderlich (Dauer etwa 3 Stunden)

Prüfdauer:nach Temperaturausgleich mindestens 2 Stunden,bei Leitungsvolumen > 2.000 l, je weitere 100 lum jeweils 15 Minuten verlängern

Meßgerät:z.B. Kolbenpumpe mit Manometer

Besondere Anforderungen an die Meßgenauig-keit:gleichzeitige Verwendung von Druckschreiber(Klasse 1) und Manometer (Klasse 0,6), Meßbe-reich: das 1,5fache des Prüfdrucks, Meßgeräte un-mittelbar nach dem Aufbringen des Prüfdruckes inBetrieb nehmen

3

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Gefordertes Prüfergebnis:kein Druckabfall

Das Ergebnis dieser Prüfung ist zu dokumentieren(in der Regel durch die übliche Installationsanmel-dung oder Fertigmeldung beim GVU bzw. als sepa-rates Prüfprotokoll mit dem Formular des ZVSHK).

3.3.3 Anschlüsse und Verbindungen mitBetriebsdrücken bis 1 bar

Von der Hauptprüfung oder der kombinierten Be-lastungs- und Dichtheitsprüfung können nachste-hende Teile ausgenommen werden, wenn sie un-ter Betriebsdruck mit schaumbildenden Mittelnnach DIN 30 657 geprüft werden:

� Verbindungsstellen mit– Hauptabsperreinrichtung (HAE)– Gas-Druckregelgeräten– Gaszählern– Gasgeräten– Geräteanschlußleitungen– Geräteanschlußarmaturen

� kurze Abzweig- und Geräteanschlußleitungen� Verschlüsse und Prüföffnungen

Die Teile sind dicht, wenn keine Blasenbildungauftritt.

Die genannten Prüfungen beziehen sich in ersterLinie auf neuverlegte Gasleitungen.

3.3.4 Gebrauchsfähigkeitsprüfung

Der Zustand einer in Gebrauch befindlichen Leitungkann mit Leckmengenmeßgeräten oder mit einerDruckprüfung und Diagrammen nach DVGW-Ar-beitsblatt G 624 festgestellt werden (siehe Kapitel3.4.6). Nach dem Temperaturausgleich beträgt diePrüfzeit mindestens 1 Minute. Sie sollte jedochauf 10 Minuten ausgedehnt werden (Prüfzeit derHauptprüfung).

3

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Die nachfolgende Tabelle zeigt den erforderlichenPrüfdruck in Abhängigkeit vom Betriebsdruck.

Für Leitungsanlagen, die die Gewährleistungsfristvon zwei Jahren gemäß VOB nicht überschrittenhaben, muß die Dichtheit wie bei Neuanlagen gel-ten.

3.4 Einlassen von Gas inLeitungsanlagen

Eine Prüfung auf Dichtheit ist bei verschiedenenAnlässen erforderlich:– beim Einlassen von Gas in neuverlegte

Leitungsanlagen– beim Einlassen von Gas in stillgelegte

Leitungsanlagen– beim Einlassen von Gas in außer Betrieb

gesetzte Leitungsanlagen– beim Einlassen von Gas in Leitungsanlagen

nach kurzzeitiger Betriebsunterbrechung

Die Prüfarten sind bei jedem Anlaß gleich. Erfor-derlich ist jedoch eine unterschiedliche Kombinationder Prüfarten vor dem Einlassen von Gas. Daszeigt die Übersicht auf der folgenden Seite.

5022

Erdgas 5550

Erdgas 110100

Propan/Butan 5550

Brenngas maximalerBetriebsdruck mbar

Prüfdruckmbar

Erdgas

3

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Gebr

auch

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bar)

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(110

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ung

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ruc k

bis

1 b

ar

neuverlegteLeitungsanlagen

stillgelegteLeitungsanlagen

außer BetriebgesetzteLeitungsanlagen

Leitungsanlagennach kurzzeitigerBetriebs-unterbrechung

Prüf

arte

n

Anlaß

3

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3.4.1 Vorgehensweise beim Einlassen von Gasin neuverlegte Gasleitungen

Beispiele:� Neuinstallation� Größere Leitungsverlegung im Zuge

der Erweiterung von Gasanlagen� Größere Leitungsverlegung im Zuge

der Instandhaltung von Gasanlagen

Zu Bild 10: 1 Von der Hauptprüfung bzw. der kombinierten Be-lastungsprobe und Dichtheitsprüfung können nach-stehende Teile ausgenommen werden, wenn sie un-ter Betriebsdruck mit schaumbildenden Mittelnnach DIN 30 657 geprüft werden:– Verbindungsstellen mit der Hauptabsperrein-

richtung (HAE), mit Gas-Druckregelgeräten,Gaszählern und Gasgeräten, Geräteanschlußlei-tungen, Geräteanschlußarmaturen sowie mitgasführenden Leitungen

– kurze Abzweig- und Geräteanschlußleitungen– Verschlüsse von Prüföffnungen 2 Angeschlossene Gasgeräte erfüllen dieselbenKriterien wie dicht verschlossene Leitungsöffnungen.

n 25,

3

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Bild 10: Vorgehensweise beim Einlassen von Gasin neuverlegte Gasleitungen

3

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3.4.2 Vorgehensweise beim Einlassen von Gasin stillgelegte Gasleitungen

Anlagen, die auf längere Sicht nicht mehr betriebenwurden (z.B. bei leerstehenden Wohnungen oderGebäuden), gelten als stillgelegt, wenn sie längereZeit nicht mehr unter Betriebsdruck standen undder Gaszähler ausgebaut wurde. Nicht benutzte,aber betriebsbereite Anlagen gelten nicht als still-gelegt (im Sinne von Abschnitt 8 der TRGI ’86/’96).

Zu Bild 11: 1 Leitungen, die bestimmungsgemäß auf Dauernicht mehr betrieben wurden 2 Die nachträgliche Freilegung von stillgelegtenLeitungsanlagen ist nicht erforderlich. 3 Von der Hauptprüfung bzw. der kombiniertenBelastungsprobe und Dichtheitsprüfung könnennachstehende Teile ausgenommen werden, wennsie unter Betriebsdruck mit schaumbildenden Mit-teln nach DIN 30 657 geprüft werden:– Verbindungsstellen mit der Hauptabsperrein-

richtung (HAE), mit Gas-Druckregelgeräten,Gaszählern und Gasgeräten, Geräteanschlußlei-tungen, Geräteanschlußarmaturen sowie mitgasführenden Leitungen

– kurze Abzweig- und Geräteanschlußleitungen– Verschlüsse von Prüföffnungen 4 Angeschlossene Gasgeräte erfüllen dieselbenKriterien wie dicht verschlossene Leitungsöffnungen.

3

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3

Bild 11: Vorgehensweise beim Einlassen von Gasin stillgelegte Leitungen

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3.4.3 Vorgehensweise beim Einlassen von Gasin außer Betrieb gesetzte Gasleitungen

Anlaß dafür sind beispielsweise

� Instandhaltungsmaßnahmen(besonders wenn sie länger dauern und einHantieren Unbefugter an der Gasanlage nichtausgeschlossen werden kann)

� Erneuerung oder Änderung von kurzenLeitungsteilen (das Auswechseln kompletterLeitungsstücke ist eine Neuverlegung)

� Leitungssanierung mit zugelassenenNachdichtmitteln

� Verbindung eines neuen Hausanschlusses mitbestehender Verteilungsleitung

� Maßnahmen beim Austausch von Gasgeräten� Zeitweise Sperrung der Gaszufuhr

(z.B. bei Mieterwechsel)� Wiederinbetriebnahme der Gasversorgung

nach Arbeiten am Gasnetz

zu Bild 12: 1 Bei außer Betrieb gesetzten Leitungen ist dieGaszufuhr vorübergehend unterbrochen. 2 Eine nachträgliche Freilegung von stillgelegtenLeitungsanlagen ist nicht erforderlich. 3 Von der Hauptprüfung, Gebrauchsfähigkeits-prüfung bzw. der kombinierten Belastungsprobeund Dichtheitsprüfung können nachstehendeTeile ausgenommen werden, wenn sie unterBetriebsdruck mit schaumbildenden Mitteln nachDIN 30 657 geprüft werden:– Verbindungsstellen mit der Hauptabsperrein-

richtung (HAE), mit Gas-Druckregelgeräten,Gaszählern und Gasgeräten, Geräteanschluß-leitungen, Geräteanschlußarmaturen sowiemit gasführenden Leitungen

– kurze Abzweig- und Geräteanschlußleitungen– Verschlüsse von Prüföffnungen 4 Angeschlossene Gasgeräte erfüllen dieselbenKriterien wie dicht verschlossene Leitungsöffnungen.

3

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Außer Betrieb gesetzte➀

Könnten die Leitungen durchBauarbeiten undicht geworden

sein?

Betriebsdruck > 100 mbar?

Hauptprüfungmbar

ü 10 min ➁

KombinierteBelastungsprobe und

üüfdruck 3 bar

Te3 h + Prüfdauer 2 h

für Leitungsvolumenbis 2000 l

Wurä

bzw. kD

prüfung zeitlich vorGases

ührt?

Druckmessung mitmindestens

Betriebsdruck auf

Leitungsöffnungen

Besichtigung dergesamten

Leitungsanlage aufdicht

(verwahrte)Leitungsöffnungen➃

Leitungsanlage gefahrlos entlüften

Nicht ßte Verbindungs-VVstellen

Mitteln prüfen ➂

Gebrauchsfähig-keitsprüfung

Bild 12: Vorgehensweise beim Einlassen vonGas in außer Betrieb gesetzte Gasleitungen

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3

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3.4.4 Vorgehensweise beim Einlassen von Gasnach kurzfristiger Betriebsunterbrechung

Beispiele:� Instandhaltungsmaßnahmen, die in sehr kurzer

Zeit ausgeführt werden können,� Auswechseln von Dichtungen, wobei jedoch

keine Leitungsstrecken demontiert werden,� Wartung der Gasanlage,� Arbeiten mit Sperrung der Gaszufuhr, (z.B. Arbei-

ten an gasführenden Teilen innerhalb der Gas-geräte),

� Gaszählerwechsel und Gerätewechsel, die insehr kurzer Zeit ausgeführt werden können,

� Funktionsprüfung von Mitteldruckregelgeräten,die in sehr kurzer Zeit ausgeführt werden kann,

� Gerätetausch mit Änderung der Installation,wenn diese in sehr kurzer Zeit geschieht. EineUnterbrechung der Gaszufuhr ist erforderlich,aber so kurzzeitig, daß eine Manipulation durchDritte an Gasanlagen ausgeschlossen ist.

Sobald Arbeiten an der Leitungsinstallation not-wendig sind, wird wie unter „außer Betrieb gesetzteLeitungsanlagen“ verfahren. Dort wird berücksichtigt,ob die Leitungsanlage durch die Arbeiten undichtgeworden sein kann.

unmittelbar vor Einlassen des Gases

Gas einlassen

KurzzeitigeBetriebsunterbrechung ➀

Durch Druckmessung oderandere geeignete Maßnahmen

feststellen, ob alle Leitungs-öffnungen verschlossen sind.

Bild 13: Vorgehensweise beim Einlassen von Gasnach kurzfristiger Betriebsunterbrechung

3

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zu Bild 13: 1 Die kurzzeitige Betriebsunterbrechung dientz.B. zur Wartung der Gasanlage und zum Wechselder Gaszähler.

Wichtig!In undichte Leitungen darf kein Gas eingelassenwerden!

3.4.5 Arbeiten an gasführenden Leitungen

Vor Beginn der Arbeiten ist die zugehörige Absperr-einrichtung zu schließen und z.B. durch Entfernendes Schlüssels oder Handrades zu sichern.Undichtheiten müssen durch Gasspürgeräte oderschaumbildende Mittel nach DIN 30 657 festgestelltwerden.

Ableuchten mit Flammen ist unzulässig.

3.4.6 Gebrauchsfähigkeit

In Betrieb befindliche Niederdruckleitungen bis100 mbar werden nach dem Grad ihrer Gebrauchs-fähigkeit unterschieden. In Abhängigkeit vom Gradder Gebrauchsfähigkeit sind dann die entsprechen-den Maßnahmen durchzuführen.

Man unterscheidet:� Unbeschränkte Gebrauchsfähigkeit

Die Gasleckmenge bei Betriebsdruck beträgtweniger als 1 Liter pro Stunde. Leitungen kön-nen weiter betrieben werden.

� Verminderte GebrauchsfähigkeitDie Gasleckmenge bei Betriebsdruck beträgtzwischen 1 und 5 Liter pro Stunde. Diese Lei-tungen sind abzudichten oder zu erneuern. DieDichtheit muß innerhalb von vier Wochen wiefür neuverlegte Leitungen hergestellt werden.

� Keine GebrauchsfähigkeitDie Gasleckmenge bei Betriebsdruck beträgtmehr als 5 Liter pro Stunde. Diese Leitungensind unverzüglich zu sperren!

Für instandgesetzte Leitungsteile und ihre Wieder-inbetriebnahme genügt die Feststellung der

!

!

!

3

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Beispiel:Leitungsdimension: DN 40Leitungslänge: 10 mergibt: Leitungsvolumen: 12,6 lfestgestellter Druckabfall: 30 mm/min

Ergebnis: Leitungsanlage ist nur vermindert gebrauchsfähig!Innerhalb von 4 Wochen ist die Dichtheit gemäß TRGI ‘86/’96Abschnitt 7.1.3 wieder herzustellen!

Leitungsvolumen in Liter

Länge in mDN 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 20

15 0,18 0,36 0,54 0,72 0,90 1,08 1,26 1,44 1,62 1,80 3,60

20 0,31 0,62 0,93 1,24 1,55 1,86 2,17 2,48 2,79 3,10 66,20

25 0,49 0,98 1,47 1,96 2,45 2,94 3,43 3,92 4,41 4,90 9,80

32 0,80 1,60 2,40 3,20 4,00 4,80 5,60 6,40 7,20 8,00 16,00

40 1,26 2,52 3,78 5,04 6,30 7,56 8,82 10,1 11,3 12,6 25,2

50 1,97 3,94 5,91 7,88 9,85 11,8 13,8 15,8 17,7 19,7 39,4

65 3,31 6,62 9,93 13,2 15,6 19,9 23,2 26,5 29,8 33,1 66,2

Nach DVGW–Arbeitsblatt G 624

Gebrauchsfähigkeit nicht, sondern es gelten diegleichen Anforderungen wie für neuverlegte Lei-tungen.

In der Praxis kann der Zustand von Gasleitungsan-lagen mit Leckmengenmeßgeräten oder durchBeobachtung des Druckabfalles pro Minute mitgeeigneten Geräten bzw. speziellen Prüfapparaten(z.B. sogenannte „Blasengel“) sowie über Dia-gramme nach DVGW-Arbeitsblatt G 624 festge-stellt werden. Nach dem Temperaturausgleichsollte die Prüfzeit, wie bei der Hauptprüfung, min-destens 10 Minuten betragen. Die Tabelle aufSeite 22 zeigt den erforderlichen Prüfdruck in Ab-hängigkeit vom maximalen Betriebsdruck.

Aus Bild 14 läßt sich (beispielhaft für einen maxi-malen Betriebsdruck von 50 mbar) der Gebrauchs-fähigkeitszustand einer Gasleitung in Abhängigkeitvom Leitungsvolumen und vom Absinken derWassersäule (in Millimeter pro Minute) ablesen(Tabelle 2).

Tabelle 2: Anhaltswerte zur Bestimmung desLeitungsvolumens

3

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33

Bild 15: Überbrückungskabel

3.5 Metallene Überbrückung vonTrennstellen

Müssen metallene Leitungen bei Arbeiten getrenntoder wieder verbunden werden, so ist vor derTrennung als Schutz gegen elektrische Berührungs-spannung und Funkenbildung eine elektrisch lei-tende Überbrückung herzustellen. Dazu dient einisoliertes Kupferseil nach DIN 46 440 mit einemQuerschnitt von mindestens 16 mm2 und nichtmehr als 3 m Länge (Bild 15).

45

40

35

30

25

20

15

10

5

00 10 20 30 40 50 60 70 80

Leitungsvolumen in Liter

Ab

sin

ken

der

Was

sers

äule

inm

m/m

in

nichtgebrauchsfähigSperren!

Instandsetzen(innerhalb von 4 Wochen)

1 l/h 5 l/h

12,6

unbe-schränktgebrauchsfähig

vermindertgebrauchs-fähig

Gültig für: Erdgas, max. Betriebsdruck 50 mbarPrüfdruck 55 mbar, Prüfung mit Luft

Bild 14: Gebrauchsfähigkeitsprüfung von Gaslei-tungen

3

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Aktuelle Ergänzung:Maßnahmenzur Manipulationsabwehrnach TRGI, Abschnitt 3.3.7.1

Unfälle oder Störungen an Gasanlagen sindstatistisch gesehen äußert selten. Sie könnenjedoch erhebliche Auswirkungen erreichen.

Ein Großteil der Unfälle oder Störungen geht aufbewusste Manipulationen oder unbeabsichtigteEingriffe von Unbefugten zurück.

Um die Folgen solcher Eingriffe zu beschränken,hat der DVGW das Arbeitsblatt G 600 (TRGI)durch das Beiblatt G 600-B ergänzt. Es legt tech-nische Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheitfest, die vom SHK-Betrieb durchgeführt oder ge-prüft bzw. beachtet werden müssen. Die Rege-lungen gelten für neue Installationen (ab 2004).

DVGW-TRGI, Abschnitt 3.3.7.1:Um die Folgen von Eingriffen Unbefugter in dieGasinstallation von Gebäuden mit häuslicherund vergleichbarer Nutzung (Hausinstallationen)zu minimieren bzw. Eingriffe Unbefugter zu er-schweren, sind grundsätzlich aktive und ggf.passive Maßnahmen erforderlich. Den aktivenMaßnahmen ist Vorrang einzuräumen. Leitungensind so zu dimensionieren, dass die vorgeschal-tete aktive Maßnahme auslösen kann.

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Als aktive Maßnahme gilt der Einbau von Bau-teilen, die die Gaszufuhr bei nicht bestimmungs-gemäßem Gasaustritt unterbrechen:

● Gasströmungswächter (GS) entsprechendDVGW-VP 305-1

● Gas-Druckregler mit integriertem Strömungs-wächter nach DVGW-VP 200

Geeignete passive Maßnahmen sind

● das Vermeiden von Leitungsenden bzw.Leitungsauslässen

● die Anordnung der Gasanlagen in nicht allge-mein zugänglichen Räumen (üblicherweisenur in Mehrfamilienhäusern)

● die Verwendung von Sicherheitsverschlüssenoder konstruktiven Schutzmaßnahmen fürlösbare Verbindungen, wenn die Gasanlagenin allgemein zugänglichen Räumen unterge-bracht sind

Wichtig!

Da die Versorgungsdrücke und die Absi-cherung der Gasleitungen durch das GVUsowie die örtlichen Installationsgegeben-heiten unterschiedlich sind, ist bei Maß-nahmen zur Manipulationsabwehr immereine enge Abstimmung zwischen VIU undGVU erforderlich.

!

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Gasströmungswächter (GS)

Der GS ist ein Bauteil, das bei nicht bestimmungs-gemäßem Gasaustritt die Gasversorgung selbst-tätig unterbricht. Ursachen für eine Überschrei-tung der Durchflussmenge können sein: Trennender Rohrleitungen, Manipulation an Gaszählern,Lösen von Stopfen, Kappen und Verschraubungen,Entfernen von Gasgeräten.

● Bei normalem Betrieb mit Durchflussmengenbis zum vorgegebenen Nenndurchfluss (Vn)bleibt der GS offen.

● Wird Vn um den Schließfaktor (fsmax) überschrit-ten, schließt der GS automatisch und bleibtgeschlossen, bis die Störung beseitigt ist.

● Ist die Störung beseitigt und sind alle ange-schlossenen Geräte abgeschaltet, öffnet derGS selbsttätig; die Anlage kann wieder inBetrieb genommen werden.

Gasströmungswächter offen (links) undgeschlossen (Bild: Mertik Maxitrol)

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Gasströmungswächter werden in unterschied-lichen Bautypen angeboten, die im ArbeitsblattG 600-B, Tabelle 1 aufgeführt sind. WelcherTyp eingesetzt werden muss, richtet sich nachden örtlichen Installationsgegebenheiten(Versorgungsdruck, Einbaulage des GS, Durch-messer und Länge des nachgeschalteten Lei-tungsnetzes).

Für die Auswahl des geeigneten Bautyps bietetdas DVGW-Rundschreiben G 07/04* ergänzendzum Arbeitsblatt G 600-B die Tabellen 3b und 4ban. Dieses enthält auch eine Anleitung für die An-wendung der Tabellen sowie je ein Anwendungs-beispiel für die Installation im Ein- und Mehrfami-lienhaus.

GS können entweder senkrecht mit Durchfluss-richtung nach oben (rechts) oder waagerechteingebaut werden. Der Schließfaktor hängt vonder Einbaulage ab. Bild: Mertik Maxitrol

Einbaulage

Schließ-durchfluss

Schließ-faktor f

s

waagerecht

30-45%über dem

Nenndurchfluss

≤ 1,45

senkrecht

30-80%über dem

Nenndurchfluss

≤ 1,8

*) DVGW-Rundschreiben G 07/04 „Auslegungshilfen zurpraktischen Umsetzung des DVGW-Arbeitsblattes G 600-B“vom 15.11.2004

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Auslegung und Einbau

Um die Schutzziele zu erreichen, muss

• die Einbaulage festgelegt und damitder richtige Bautyp des Gasströmungs-wächters ermittelt werden und

• der GS an den dafür vorgesehenen Punkteninnerhalb der Gas-Installationen eingebautwerden

Bestimmung des Bautyps: Dazu wird als erstesdie Summe VA der Belastungswerte aller zu ins-tallierenden Gasgeräte (ohne Gleichzeitigkeits-faktor) ermittelt und dann der GS mit der ent-sprechenden Leistungsstufe festgelegt. Es bestehtauch die Möglichkeit, den GS mit der nächst grö-ßeren Leistungsstufe zu wählen. Die Leitungs-anlage ist nach wie vor nach TRGI (Abschnitt 3.9)zu berechnen. Je nach Einbaulage bzw. Schließ-faktor muss ein Abgleich der Leitungslängen inAbhängigkeit von den berechneten Leitungsdi-mensionen (Innendurchmesser) erfolgen.

Entsprechend den Druckverhältnissen im Ortsnetzerfolgt die Zuordnung des erforderlichen Bautypsin drei Druckstufen: Niederdruck (25 mbar), erhöh-ter Niederdruck (25 bis 100 mbar) und Mittel- bzw.Hochdruck (über 100 mbar bis 5 bar).

Festlegung des Einbauorts: Der Einbauort desoder der GS richtet sich nach dem Gebäudetyp(Ein- und Zweifamilienhaus, Mehrfamilienhausmit zentraler Gasversorgung, Mehrfamilienhausmit Etagengasversorgung) sowie nach der Druck-stufe der Gasverteilung (siehe oben). Das Ar-beitsblatt G 600-B (Abschnitt 3.3.7.1) stellt diemöglichen Varianten vor. Ein typisches Beispielwird auf der nächsten Seite gezeigt.

!

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Aktive Maßnahmen zur Manipulationsabwehr imEin- und Zweifamilienhaus bei erhöhtem Nieder-druck (über 25 bis 100 mbar):

Anordnung des Gas-Druckregelgeräts

Anordnung des Gas-Druckregelgerätsmit integriertem GS

X Y3

Z

X

Z

X

Y

Z

Hauptabsperreinrichtung

Gas-Druckregelgerät

Gas-Druckregelgerät mit integriertem GS

Gaszähler

Gasströmungswächter nachVP 305-2, GS XX = Typ-Kennzeichnung (A, B, C oder D)

Gasströmungswächter nachVP 305-1, GS Y1, Y2 oder Y3Y = Typ-Kennzeichnung (K oder M)

Zeichenerklärung:

Quelle: DVGW

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Der erste Strömungswächter ist unmittel-bar nach der HAE bzw. nach dem Gas-Druckregelgerät zu installieren, wenn die-ses direkt nach der HAE angeordnet ist.(Ausnahme: Mehrfamilienhaus mit Eta-gengasanwendung bei ND-Gasverteilung≤ 25 mbar).

Die Schließwerte der GS sind von der Einbaulage(waagerecht oder senkrecht) abhängig. Deshalbmuss beachtet werden, welche Einbaulage derHersteller vorgibt.

Aktive und passive Maßnahmen

Bei Ein- und Zweifamilienhäusern wird auf einezusätzliche passive Sicherung von Leitungsteilenverzichtet. Bei Mehrfamilienhäusern muss der Ein-bau von GS in aller Regel durch passive Maßnah-men ergänzt werden. Einzelheiten sind den Bildern2, 3 und 4 im Arbeitsblatt G 600-B zu entnehmen.

Abstimmung mit dem GVU

In Gasverteilungsanlagen mit einem Versorgungs-druck ab 25 mbar setzen die GVU heute in derRegel Gasströmungswächter außerhalb des Ge-bäudes in der Hausanschlussleitung ein. MancheGVU installieren Gas-Druckregelgeräte mit inte-griertem GS. Diese müssen ebenfalls entspre-chend der installierten Gasgerätebelastung aus-gelegt werden.

Hat das GVU keinen GS in der Hausanschlusslei-tung eingebaut, werden passive Maßnahmen vordem ersten GS (oder Gas-Druckregelgerät mit in-tegriertem GS) in jedem Gebäude erforderlich.

Um diese Punkte zu klären, muss sich das VIUvor dem Einbau von GS unbedingt mit dem GVUabstimmen.

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Bestand

Das Beiblatt zur TRGI fordert keine allgemeineNachrüstpflicht für GS (Bestandsschutz). Bei we-sentlichen Änderungen an bestehenden Anlagenwird jedoch eine Anpassung an den Stand derTechnik gefordert. Das gilt auch für Anwendungs-fälle, bei denen mit einem kritischen Nutzungs-verhalten oder kritischen Nutzungssituationengerechnet werden muss. Bei Nachrüstungenkann auch der Einsatz von Passivmaßnahmen in„allgemein zugänglichen Räumen“ die alleinmögliche und somit ausreichende Maßnahmedarstellen.

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34

4 Gasgerätetechnik

4.1 Gasgeräte-Bezeichnungmit Beispielen

Gasgeräte werden nach verschiedenen Kriterienunterteilt und entsprechend bezeichnet.

Nach der Verbrennungsluftversorgung und derAbgasabführung unterscheidet man drei Arten:

A Gasgeräte ohne AbgasanlageB raumluftabhängige FeuerstättenC raumluftunabhängige Feuerstätten

Bei Gasgeräten der Art B und C ordnet der ersteIndex die Geräte einer konstruktiven Gruppe zu.

Der zweite Index (bei Art A der einzige Index)steht für den Einbauort des Gebläses:

1 ohne Gebläse2 mit Gebläse hinter dem Wärmeaustauscher3 mit Gebläse vor dem Brenner

Gasfeuerstätten der Art C können außerdem einenZusatzindex haben:

x =Alle unter Überdruck stehenden Teile des Ab-gasweges sind verbrennungsluftumspült, odersie erfüllen erhöhte Dichtheitsanforderungen,so daß Abgase in gefahrdrohender Mengenicht austreten können.

4

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Beispiele für die Kennzeichnung dergängigsten Gasgeräte

Alle folgenden Darstellungen sind symbolisch-schematische Beispiele.

Art A Gasgerät ohne Abgasanlage.Die Verbrennungsluft wird dem Auf-stellraum entnommen (z.B. Gasherd,Hockerkocher, Laborbrenner, Einbau-backofen).

4

Abgas

Verbrennungs-luft

Verbrennungs-luft

Bild 16: Raumluftabhängiges Gasgerätohne Gebläse (z.B. Gasherd)

Art A1

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Verbrennungs-luft

Abgas

Art B Gasfeuerstätte, die die Verbrennungs-luft dem Aufstellraum entnimmt (raum-luftabhängige Gasfeuerstätte)

Art B1 Gasfeuerstätte mit Strömungssiche-rung

Art B11

Bild 17: Raumluftabhängiges Gerät mitStrömungssicherung ohne Gebläse (z.B. Gas-Durchlaufwasserheizer, Gas-Spezialheizkessel)

4

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Abgas

Verbrennungs-luft

Bild 18: Raumluftabhängiges Gerät mit Strömungs-sicherung und Gebläse vor dem Brenner(z.B. Kombitherme mit Vormischbrenner)

Art B13

4

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Bild 19: Raumluftabhängiges Gerät ohne Strö-mungssicherung mit Gebläse hinter dem Wär-meaustauscher; Abgasabführung mit Überdruckohne besondere Dichtheitsanforderung, deshalbLüftungsöffnung erforderlich

Lüftungsöffnung 1 x 150 cm2

oder 2 x 75 cm2

Abgas

Verbrennungs- luft

Art B2 Gasfeuerstätte ohne Strömungs-sicherung

Art B22

4

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Bild 20a: Raumluftabhängiges Gerät ohne Strö-mungssicherung mit Gebläse vor dem Brenner(z.B. Gaskessel-Unit, Gas-Gebläsebrenner),Abgasabführung mit Unterdruck

Abgas

Reinigungs-verschluß Ve

rbre

nnun

gslu

ft

Art B23

4

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40

Reinigungs-verschluß

Agas

Verb

rennungsl

uft

Lüftungsöffnung 1 x 150 cm2

oder 2 x 75 cm2

Bild 20b: Raumluftabhängiges Gerät ohne Strö-mungssicherung mit Gebläse vor dem Brenner;Abgasabführung mit Überdruck ohne besondereDichtheitsanforderung, deshalb Lüftungsöffnungerforderlich

Art B23

4

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4

Abgas

Verbrennungsluft

Meß-/Prüföffnung

Art B3 Gasfeuerstätte ohne Strömungssiche-rung, bei der alle unter Überdruck ste-henden Teile des Abgasweges von Ver-brennungsluft umspült sind

Bild 21: Raumluftabhängiges Gerät ohne Strö-mungssicherung mit Gebläse hinter dem Wär-meaustauscher. Alle unter Überdruck stehendenTeile des Abgasweges sind verbrennungsluftum-spült (z.B. Gas-Kesseltherme, frühere Gerätebe-zeichnung: Art D3.1).

Art B32

4

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4

Bild 22: Raumluftabhängiges Gerät ohne Strö-mungssicherung mit Gebläse vor dem Brenner.Alle unter Überdruck stehenden Teile des Abgas-weges sind verbrennungsluftumspült.

Abgas

Verbrennungsluft

Meß-/Prüföffnung

Art B33

4

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4

Abgas

Verbrennungsluft

Art C Gasfeuerstätte, die die Verbrennungs-luft über ein geschlossenes Systemdem Freien entnimmt (raumluftunab-hängige Gasfeuerstätte)

Art C1 Gasfeuerstätte mit horizontaler Ver-brennungsluftzu- und Abgasabführungdurch die Außenwand. Die Mündungenbefinden sich nahe beieinander imgleichen Druckbereich.

Bild 23: Raumluftunabhängiges Gerät ohne Ge-bläse; Mündungen für Verbrennungsluftzu- undAbgasabführung im gleichen Druckbereich (z.B.Außenwand-Raumheizer)

Art C11

4

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4

Bild 24: Raumluftunabhängiges Gerät mit Gebläsehinter dem Wärmeaustauscher; waagerechte Ver-brennungsluftzu- und Abgasabführung durch dieAußenwand; verbrennungsluftumspülte Abgas-abführung; Mündungen im gleichen Druckbe-reich (z.B. Außenwandgerät für die Beheizungmaximal 11 kW, für Warmwasserbereitung maxi-mal 28 kW)

Abgas

Verbrennungsluft

Art C12x

4

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Abgas

Verbrennungsluft

Bild 25: Raumluftunabhängiges Gerät mit Geblä-se vor dem Brenner; waagerechte Verbrennungs-luftzu- und Abgasabführung durch die Außen-wand; Mündungen im gleichen Druckbereich;verbrennungsluftumspülte Abgasabführung

4

Art C13x

4

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Art C3 Gasfeuerstätte mit Verbrennungsluft-zu- und Abgasabführung über Dach;die Mündungen befinden sich nahebeieinander im gleichen Druckbereich.

Abgas

mind. 0,40 m

Verbrennungsluft

Meß-/Prüföffnung

Bild 26: Raumluftunabhängiges Gerät mit Geblä-se hinter dem Wärmeaustauscher; senkrechteVerbrennungsluftzu- und Abgasabführung überDach; Mündungen im gleichen Druckbereich;Abgasweg verbrennungsluftumspült (z.B. Brenn-wertgerät in Dachaufstellung)

4

Art C32x

4

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Bild 27: Raumluftunabhängiges Gerät mit Geblä-se vor dem Brenner; senkrechte Verbrennungs-luftzu- und Abgasabführung über Dach; Mün-dungen im gleichen Druckbereich; Abgaswegverbrennungsluftumspült

Abgas

Verbrennungsluft

mind. 0,40 m

Schutzrohr

Meß-/Prüföffnung

4

Art C33x

4

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Art C4 Gasfeuerstätte mit Verbrennungsluftzu-und Abgasabführung zum Anschluß anein Luft-Abgas-System

Verb

renn

ungs

luft

Abgas

Überströmöffnung

Meß-/Prüföffnung

Reinigungs-verschluß

Bild 28: Raumluftunabhängiges Gerät mit Geblä-se hinter dem Wärmeaustauscher; Verbren-nungsluftzu- und Abgasabführung zum An-schluß an ein Luft-Abgas-System; alle unterÜberdruck stehenden Teile des Abgasweges sindverbrennungsluftumspült (z.B. wandhängendeKombigeräte, Mehrfachbelegung möglich).

Art C42x

44

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Verb

renn

ungs

luft

Abgas

Überströmöffnung

Meß-/Prüföffnung

Reinigungs-verschluß

Bild 29: Raumluftunabhängiges Gerät mit Geblä-se vor dem Brenner; Verbrennungsluftzu- undAbgasabführung zum Anschluß an ein Luft-Ab-gas-System; alle unter Überdruck stehenden Teiledes Abgasweges sind verbrennungsluftumspült.

Art C43x

4 4

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Abgas

Lüftungsöffnung

1 x 150 cm2

oder 2 x 75 cm2

Meß-/Prüföffnung

baulicherSchutz

Verbrennungs-luft

Art C5 Gasfeuerstätte mit getrennter Verbren-nungsluftzu- und Abgasabführung. DieMündungen befinden sich in unter-schiedlichen Druckbereichen.

Bild 30: Raumluftunabhängiges Gerät mit Geblä-se hinter dem Wärmeaustauscher; getrennte Ver-brennungsluftzu- und Abgasabführung; Mündun-gen in unterschiedlichen Druckbereichen; Abgas-abführung ohne besondere Dichtheitsanforderung,deshalb Lüftungsöffnung erforderlich

Art C52

44

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Lüftungsöffnung

1 x 150 cm2

oder 2 x 75 cm2

Abg

asMeß-/Prüföffnung

baulicherSchutz

Verbrennungs-luft

Bild 31: Raumluftunabhängiges Gerät mit Gebläsevor dem Brenner; getrennte Verbrennungsluftzu-und Abgasabführung; Mündungen in unter-schiedlichen Druckbereichen; Abgasabführungohne besondere Dichtheitsanforderung, deshalbLüftungsöffnung erforderlich

Art C53

4 4

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Art C6 Gasfeuerstätte separat zertifiziert, Ver-brennungsluftzu- und Abgasabführunggetrennt von der Gasfeuerstätte ge-prüft

Bild 32: Raumluftunabhängiges Gerät mit Geblä-se hinter dem WärmeaustauscherRaumluftunabhängiges Gerät mit Gebläse vordem Brenner; Verbrennungsluftzu- und Abgasab-führung nicht mit dem Gerät gemeinsam geprüft;Bauartzulassung erforderlich; entweder verbren-nungsluftumspülter Abgasweg als Bauteil oderVerbrennungsluft aus dem Ringspalt (z.B. Brenn-wertgerät)

Hin

terlü

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Verbrennungsluft

Rei

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hluß

Abgas

Meß-/Prüf-öffnung

Meß-/Prüf-öffnung

Art C62x/Art C63x

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Bild 33: Raumluftunabhängiges Gerät mit Geblä-se hinter dem Wärmeaustauscher; auch GerätArt C83x möglich; getrennte Verbrennungsluftzu-führung aus dem Freien; gemeinsame Abgasan-lage im Unterdruckbetrieb; alle unter Überdruckstehenden Teile des Abgasweges sind verbren-nungsluftumspült, Mehrfachbelegung möglich(z.B. Gas-Kombitherme).

4.2 Gasgeräte-Beschreibung

Gas-VorratswasserheizerStellt erwärmtes Wasser in einem direkt beheiztenSpeicher zur Verfügung.

Gas-DurchlaufwasserheizerErwärmt das Wasser bei der Entnahme, währendes durch das Gerät fließt.

Gas-UmlaufwasserheizerErzeugt im Umlaufverfahren warmes Wasser fürdie Beheizung von Räumen oder zur Aufheizungeines Warmwasserspeichers. Im Vergleich zu Gas-

AbgasVerb

renn

ungs

luft

Meß-/Prüf-öffnung

Art C82x

Art C8 Gasfeuerstätte mit Abgasanschluß aneine Abgasanlage und getrennter Ver-brennungsluftzuführung aus dem Frei-en

4 4

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Heizkesseln ist er leichter, der Wasserinhalt gerin-ger. Durch Wandmontage geringer Platzbedarf.

Gas-KombiwasserheizerVereinigt die Arbeitsweise von Umlauf- undDurchlaufwasserheizer. Er beheizt Räume undstellt warmes Wasser zur Verfügung.

Gas-SpezialheizkesselErzeugt mit einem atmosphärischen Brenner Wärmezur Beheizung von Räumen und gegebenenfallszur Aufheizung eines Warmwasserspeichers. ImVergleich zum Gas-Umlaufwasserheizer ist errobuster und schwerer. Es gibt Küchen- und Keller-ausführungen.

Gas-Niedertemperaturkessel (NT-Kessel)Erzeugt Wärme für die Beheizung von Räumenund die Warmwasserbereitung. Nach Definitionder EG-Heizkesselrichtlinie müssen NT-Kessel eineTeilkondensation ohne Korrosionsschäden zulas-sen.

Gas-BrennwertgerätNT-Wärmeerzeuger, der durch seine spezielle Bau-weise zusätzlich die Kondensationswärme nutzenkann, die im Wasserdampfanteil der Abgase ge-bunden ist. Es gibt Wand- und Standgeräte.

Gas-HeizkesselErzeugt die Wärme über einen Gas-Gebläsebrenner.Werden Gaskessel und Gasbrenner als Einheit ge-liefert, spricht man von „Units“.

Gas-RaumheizerBeheizt den Aufstellraum durch direkte Erwär-mung der Raumluft.

Gas-WarmlufterzeugerBeheizt Räume durch direkte Erwärmung von Luft.Bei Zentral-Lufterhitzern wird die erwärmte Luftüber ein Kanalsystem in die angeschlossenenRäume verteilt.

GasherdDient zum Kochen und Backen.

4 4

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Gas-HeizherdDient zum Kochen und Backen. Zusätzlich beheizter den Aufstellraum durch direkte Erwärmung derRaumluft.

Gas-WäschetrocknerErwärmt die Luft, die zum Trocknen der Wäschebenötigt wird, mit Hilfe eines Gasbrenners.

Gas-WärmepumpeEignet sich zur Beheizung von Mehrfamilienhäu-sern oder anderen größeren Objekten. Sie nutztWärmeenergie aus der Umwelt (z.B. Grund- oderOberflächenwasser, Umgebungsluft), indem sie dasniedrige Temperaturniveau auf die erforderlicheHeiztemperatur anhebt („hochpumpt“).

Gas-StrahlungsbrennerWärmeerzeuger (z.B. für die Beheizung von Groß-räumen), der die Wärme überwiegend durch Strah-lung im Infrarot-Bereich abgibt. Durch die Vormi-schung von Erdgas und Verbrennungsluft sowiedurch einen kurzflammigen Flammenteppich aufglühenden keramischen oder metallenen Brennflä-chen werden ein hoher Wirkungsgrad und einehohe Umweltentlastung erreicht.Im Gegensatz zu diesen sogenannten Hellstrah-lern, werden auch Dunkelstrahler, sogenannteStrahlrohre, als Kompletteinheit aus Gas-Gebläse-brenner und Heizstrahlrohr eingesetzt.

GasbrennerSetzt die im Brennstoff gebundene Energie durchVerbrennung in Wärme um, die direkt oder indi-rekt mittels Wärmeträger (Luft oder Wasser) ge-nutzt wird.

Nach der Art der Verbrennungsluftzuführungunterscheidet man

� Brenner ohne Gebläse (atmosphärische Bren-ner): Er saugt die erforderliche Verbrennungs-luft durch die Injektorwirkung des Gasaustrittsan.

� Brenner mit Gebläse: Die Verbrennungsluftwird über einen Ventilator zur Verfügung ge-stellt.

� Vormischbrenner: Gas und Verbrennungsluftwerden vor der Verbrennung durchmischt.

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4.3 Gasgeräte-Kennzeichnung

4.3.1 Gerätekategorien

Die DVGW-Arbeitsblätter G 260 I und II sowie dieEuropa-Norm DIN EN 437 unterscheiden Gasgerätenach ihrer Einsetzbarkeit für den Betrieb mit Gasender Gasfamilien:

– Kategorie I:geeignet für Gase nur einer Gasfamilie

– Kategorie II:geeignet für Gase von zwei Gasfamilien

– Kategorie III:geeignet für Gase aller Gasfamilien

In Deutschland werden überwiegend folgende Gas-geräte-Kategorien verwendet:

Kategorie

I2ELL

Prüfgase Versorgungsdruck

20 mbarG 20, G 25

II2ELL3B/P 20 mbar; 50 mbarG 20, G 25, G 30

III1abd2ELL3B/P8 mbar

20 mbar; 50 mbarG 110, G 120,

G 20, G 25, G 30

Dabei bedeuten� die Indices 1-2-3:

1./2./3. Gasfamilie (siehe Seite 9 f).(Die Buchstaben a, b, d kennzeichnenverschiedene Stadtgas-Qualitäten.)

� E-LL: hochkaloriges bzw. niederkalorigesErdgas (entspricht in etwa Erdgas H bzw. L)

� B/P: Butan/Propan

4.3.2 CE-Kennzeichnung

Zum 1. Januar 1996 ist die DIN-DVGW-Zulassungvon Gasgeräten endgültig durch die Konformitäts-bewertung nach der EG-Gasgeräterichtlinie ab-gelöst worden. Seither dürfen Gasgeräte nur nochauf den Markt gebracht werden, wenn sie einCE-Zeichen tragen. „CE“ bedeutet „CommunautéEuropéenne“ (Europäische Union). Geräte mit die-sem Zeichen entsprechen den Sicherheitsanforde-rungen auf EU-Ebene und dürfen in allen Mitglieds-ländern der Europäischen Union vertrieben werden.Gasgeräte, die in Deutschland zertifiziert werden,

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tragen die Kennzeichnung der prüfenden Stelle,zum Beispiel CE 0085 (Deutschland = DVGW).Andere europäische Prüfstellen sind u.a. 0049(Frankreich), 0063 (Niederlande), 0064 (Portugal),0086 (England) oder 0433 (Österreich). Das CE-Zeichen steht nur für die Einhaltung der sicher-heitstechnischen Mindestanforderungen.

Das neue freiwillige DVGW-Qualitätszeichen doku-mentiert darüber hinaus bestimmte Standards, diebisher Voraussetzung für die Erteilung des DIN-DVGW-Zeichens waren (z.B. bezüglich Gebrauchs-tauglichkeit, Lebensdauer, Zuverlässigkeit, Service-freundlichkeit, Energieeinsparung). Gasgeräte, diemit dem DVGW-Qualitätszeichen gekennzeichnetsind, können in Deutschland problemlos eingesetztwerden.

4.3.3 Typschild

Das Typschild ist der wichtigste Hinweis auf Einsetz-barkeit und Aufstellmöglichkeiten eines Gasgerätes.Nach den geltenden Bestimmungen (EG-Gasge-räterichtlinie) müssen auf dem Typschild nebender CE-Kennzeichnung folgende Angaben stehen:– Name und Kennzeichen des Herstellers– Handelsbezeichnung des Gerätes– gegebenenfalls Art der Stromversorgung– Gerätekategorie in bezug auf das Bestim-

mungsland (gemäß DIN EN 437)– Jahr der Anbringung der CE-Kennzeichnung

Gasarten und Anschlußdrücke, aber auch die Ver-ordnungen über Anschlußbedingungen sind in deneinzelnen europäischen Ländern unterschiedlich.Nur die eindeutige Kennzeichnung von Land,Gerätekategorie, Geräteart und Anschlußdrückengewährleistet, daß das Gerät im angegebenenLand mit den angezeigten Gasen sicher betriebenwerden kann.

Die Länderzuordnung ist für die sichere Benutz-barkeit außerordentlich wichtig. Ist sie nicht aufdem Typschild ersichtlich, z.B. „DE“ als Abkürzungfür Deutschland, müssen die Erfüllung der deut-schen Aufstellbedingungen und die deutsche Auf-stell- und Bedienungsanleitung vom Herstellerangefordert werden.

4 4

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Das Typschild gibt außerdem an, wann das Gerätzertifiziert worden ist:

� Kennziffer für die Jahreszahl derZertifizierung1. Buchstabe:A = 1990-1999B = 2000-2009C = 2010-2019

2. Buchstabe:L = 0 Q = 5M = 1 R = 6N = 2 S = 7O = 3 T = 8P = 4 U = 9

Beispiel: AR = 1996

4 4

Produkt-Ident-Nummer Zertifizierungsjahr 1997

D EVN

Kennziffer der Zertifizierungsstelle

VDE-Prüfzeichen

FunkentstörtSchutzartSpritzwasser-geschützt

Bild 34: Typschild

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Die Angabe auf dem abgebildeten Typschildbedeutet beispielsweiseDE = Länderkennzeichnung

(Bestimmungsland Deutschland)II = Zuordnung nach Gas-Kategorie2E = in etwa Erdgas H

(mit ausreichender Genauigkeit)2LL = in etwa Erdgas L

(mit ausreichender Genauigkeit)B11BS = Zuordnung nach Art

(Art der Abgasabführung)G 20/25 = Normprüfgase für Erdgas E/LLG 30/31 = Normprüfgase für Butan/Propan20 mbar = Anschlußdruck für Erdgas50 mbar = Anschlußdruck für Flüssiggase

4.4 Begriffe aus der Gerätetechnik

Wärmebelastung (QB)Der im Gas zugeführte Wärmestrom in kW, bezogenauf den Heizwert. Anders ausgedrückt: die mitdem Gas zugeführte Energiemenge in kWh proStunde.

Nennwärmebelastung (QNB)Zwischen größter Wärmebelastung (QBmax) undkleinster Wärmebelastung (QBmin) fest eingestellteWärmebelastung in kW.

Wärmeleistung (QL)Der von einem Gasgerät nutzbar gemachte Wär-mestrom in kW.

Nennwärmeleistung (QNL)Der bei Nennwärmebelastung von einem Gasgerätnutzbar gemachte Wärmestrom in kW.

Gesamtnennwärmeleistung (ΣQNL)Summe der Nennwärmeleistungen aller in einemRaum, einer Wohnung oder einer anderen Nut-zungseinheit aufgestellten Feuerstätten, die ge-meinsam betrieben werden können. Können nureine Feuerstätte oder mehrere in bestimmterKombination gleichzeitig betrieben werden, sindnur die Nennwärmeleistungen dieser Feuerstättenfür die Gesamtnennwärmeleistung maßgeblich.

44

.

..

.

.

.

.

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NennwärmeleistungsbereichDer vom Hersteller auf dem Geräteschild angege-bene Bereich, in dem die Nennwärmeleistung ein-gestellt werden kann bzw. darf.

NormwärmebedarfDer rechnerische Wärmebedarf eines neuen Ge-bäudes in kW. Er ergibt sich nach DIN 4701 und istGrundlage für die Bemessung des Wärmeerzeugers.Der Wärmeerzeuger darf nicht zu groß sein, weiler sonst unwirtschaftlich arbeitet. Ausnahme: BeiNT-Kesseln und Brennwertgeräten darf die Leistungden errechneten Wärmebedarf überschreiten, weildiese Geräte im Teillastbereich besonders wirt-schaftlich arbeiten.

Anschlußwert (VA)Volumenstrom in Kubikmeter pro Stunde (m3/h)eines Gasgerätes bei Nennwärmebelastung.

Einstellwert (VE)Volumenstrom in Liter je Minute (l/min), auf dendie Brenner der Gasgeräte eingestellt werdenmüssen, um die Nennwärmebelastung zu errei-chen.

Umrechnungsbeispiel:

Der Einstellwert ist von Bedeutung, wenn derBrenner mittels Gaszähler und Uhr eingestelltwird. Eine weitere Möglichkeit ist die Einstellungüber Wobbe-Index und Düsendruck.

Einstelltabellen sind bei den jeweiligen Geräteher-stellern sowohl für die volumetrische als auch fürdie Düsendruckmethode erhältlich.

Wirkungsgrad (η)Der Wirkungsgrad ist das Verhältnis von nutzbargemachter und zugeführter Energie. Man unter-scheidet mehrere Wirkungsgrade.

VE =QNB

· f1[ l ] mit f1 = 16,7 (=

1.000 · l

· h

)

Hu,B min 60 m3 min

4

·····

·

4

VA =QNB

in m3/hHu,B

··

··

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4Feuerungstechnischer Wirkungsgrad (ηF)Er gibt an, wieviel Prozent der Energie nach Abzugder Abgasverluste noch für die Beheizung nutzbarsind. Er wird vom Schornsteinfeger gemessen. Derfeuerungstechnische Wirkungsgrad erfaßt nicht dieStrahlungs- und Bereitschaftsverluste.

Kesselwirkungsgrad (ηK)Er gibt an, wieviel Prozent der im Gas enthaltenenEnergie im Kessel in nutzbare Wärme umgewandeltwird. Er berücksichtigt die Strahlungsverluste. Mo-derne Gaskessel erreichen einen Kesselwirkungs-grad von über 90 %. Bei Brennwertkesseln liegendie Werte noch höher.

NutzungsgradEr gibt an, welcher Anteil der eingesetzten Energiefür das Heizsystem nutzbar ist (nach Abzug derAbgas-, Strahlungs- und Betriebsbereitschaftsver-luste). Damit ist er eine wichtige Kenngröße zurBeurteilung eines Wärmeerzeugers. Der Nutzungs-grad wird auf den Heizwert (Hu) bezogen. Bei Gas-Brennwertgeräten kann er, bezogen auf den Heiz-wert, Werte über 100 % erreichen.

AnlagenwirkungsgradEr gibt an, wieviel Prozent der erzeugten Wärme inden beheizten Räumen genutzt wird. Ein Teil derWärme geht in den Heizungsleitungen und durchwärmetechnisch schlecht eingebaute Heizkörperverloren. Ein Anlagenwirkungsgrad von 80 % giltbereits als recht gut.

Jahresnutzungsgrad (ηa)Er gibt an, wieviel Prozent der pro Jahr eingesetztenEnergie als Wärme genutzt wird. Beim Jahresnut-zungsgrad werden sämtliche Verluste betrachtet.Er ist also die entscheidende Kenngröße für dieWirtschaftlichkeit einer heiztechnischen Anlage.

NormnutzungsgradEr wird mit standardisierten Meß- und Auswer-tungsverfahren auf dem Prüfstand ermittelt. Deshalbist er eine Kenngröße für die energetische Beurtei-lung und Vergleichbarkeit von Wärmeerzeugern.

4

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qA = (tA - tL) · A1

+ B CO2

4WärmeverlusteDer Wirkungs- bzw. Nutzungsgrad von Wärmeer-zeugern hängt von den Verlusten ab, die bei derWärmerzeugung und -verteilung entstehen. Dazuzählen vor allem der Abgasverlust qA, der Bereit-schaftsverlust qB und der Strahlungsverlust qST.

Abgasverlust (qA)Er gibt an, wieviel Wärmeenergie mit den Abgasendurch die Abgasanlage entweicht. Die zulässigenHöchstwerte sind in der 1. BlmSchV (Kleinfeue-rungsanlagen-Verordnung, siehe Kapitel 4.5) fest-gelegt. In Anlagen mit einer Nennwärmeleistungüber 4 kW wird die Einhaltung der Grenzwertevom Schornsteinfeger überprüft.

Der Abgasverlust errechnet sich nach der erwei-terten „Siegert’schen Formel“ auf Basis des gemes-senen Kohlendioxidgehaltes im Abgas:

tA = Abgastemperatur in °C tL = Raumlufttemperatur in °C

brennstoffabhängige Faktoren bei ErdgasA1 0,37B 0,009

Die Ermittlung der Abgasverluste nach der1. BImSchV läßt sich für Brennwertgeräte nichtanwenden.

Strahlungsverlust (qST)Er entsteht durch Abstrahlung über die Außen-flächen in den Betriebszeiten des Wärmeerzeugers.

Bereitschaftsverlust (qB)Er entsteht in den Betriebspausen durch Abstrah-lung an den Aufstellraum oder durch die Luftdurch-strömung des Wärmeerzeugers.

4.5 Die 1. Bundes-Immissions-schutzverordnung (BImSchV)

Die novellierte Verordnung über Kleinfeuerungsan-lagen (1. BImSchV) trat am 1. November 1996 inKraft. Gegenüber der Fassung von 1988 habensich folgende wesentliche Änderungen ergeben:

4

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� Neuanlagen müssen seit dem 1. Januar 1998folgende Abgasverluste einhalten:11 % von 4 bis 25 kW Nennwärmeleistung10 % von 25 bis 50 kW Nennwärmeleistung9 % über 50 kW NennwärmeleistungAusgenommen sind Feuerungsanlagen zurBeheizung eines Einzelraumes bis 11 kW undzur ausschließlichen Warmwasserbereitung bis28 kW Nennwärmeleistung. Bild 35 zeigt diehöchstzulässigen Abgasverluste für Gas- undÖlfeuerungsanlagen.

� In einem Stufenplan für Altanlagen (errichtetvor dem 1. November 1996) ist festgelegt, bis

44

%%

erreicht bis 12/82 ab 1/83 ab 10/88* ab 1/98*neue Bundesländer ab 10/90

< 4 - 25 kW

< 25 - 50 kW

über 50 kW

18

17

16

15

14

13

12

11

10

9

zu welchem Zeitpunkt die neuen Abgasver-lustwerte einzuhalten sind. Dabei gilt: Je mehrdie gemessenen Abgasverluste die neuenGrenz-werte überschreiten, desto kürzer ist die Über-gangsfrist (siehe Tabelle 3 auf Seite 64).

� Für Heizkessel bis 120 kW gelten seit dem1. Januar 1998 folgende Emissionsgrenzwerte:Heizöl: NOx 120 mg/kWhErdgas: NOx 80 mg/kWhDie Emissionen werden dabei nicht vor Ort ge-messen, es gilt eine Herstellerbescheinigung.

� Heizkessel zur Gebäudebeheizung mit mehr als400 kW müssen einen Normnutzungsgrad von91 % erreichen.

Bild 35: Höchstzulässige Abgasverluste von Gas-und Ölfeuerungsanlagen in Prozent

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Nenn-wärme-leistungin Kilowatt

Zeitpunkt, ab dem die neuen Grenzwerte vonbestehenden Feuerungsanlagen einzuhalten sind

Bei der Einstufung ermittelter Abgasverlust

über 4bis 25über 25bis 50über 50bis 100über 100

1.11.2004

bis 10% 11% 12% 13% über 13%

1.11.2004 1.11.2004

1.11.2004

1.11.2004

1.11.2004

1.11.2004

1.11.2002 1.11.2001

1.11.2002 1.11.2001

1.11.2002 1.11.1999 1.11.1999 1.11.1999

1.11.2001 1.11.2001

1.11.2001

1.11.2002 1.11.2001

Tabelle 3: Übergangsfristen für Altanlagen nachder 1. BlmSchV

4

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5

5 Aufstellung von Gasgeräten

5.1 Allgemeine Festlegung

Gasgeräte für den häuslichen Anwendungsbereichmüssen die europäische Kennzeichnung „CE“ tragenund für Deutschland geeignet sein.

Sichergestellt ist das, wenn auf dem Typschilddas Bestimmungsland Deutschland mit der Abkür-zung „DE“ erkennbar ist oder die Gerätekategorieeinem der drei folgenden Beispiele entspricht; dieCE-Kennzeichnung kann sich verändern:

Beispiele:

DE II2ELL3B/P 20;50 CE 0085AR0123,für Gasgeräte, die von Erdgas auf Flüssiggas (undumgekehrt) umstellbar sind,

DE I2ELL 20 CE 0063AS0123,für Gasgeräte, die nur mit Erdgas betrieben wer-den,

DE I3B/P 50 CE 0051AQ0123,für Gasgeräte, die nur mit Flüssiggas betriebenwerden.

Die Bedienungs- und Aufstellanleitungen müssenunter Berücksichtigung der deutschen Aufstellbe-dingungen in deutscher Sprache vorliegen.

5.2 Allgemeine Festlegungen für Aufstellräume

Gasgeräte können unter bestimmten Bedingungenin jedem beliebigen Raum aufgestellt werden. Ent-sprechende Vorschriften sind in der Musterfeue-rungsverordnung (MFeuV) bzw. in den Länder-feuerungsverordnungen und in den TechnischenRegeln für Gas-Installationen (DVGW-TRGI ’86/’96)festgelegt.

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Eignung und Bemessung der Räume

� Lage, Größe, bauliche Beschaffenheit und Be-nutzungsart dürfen nicht zu Gefahren führen.

� Die Aufstellräume müssen so bemessen sein,daß Gasgeräte ordnungsgemäß betrieben undinstandgehalten werden können.

� Die Einbauanleitungen der Hersteller sind zubeachten.

� Ausreichende Verbrennungsluftversorgung mußgewährleistet sein.

� Mindestabstände der Gasgeräte zu brennbarenBaustoffen und Einbaumöbeln sind den Ein-bauanleitungen der Hersteller zu entnehmen;werden dazu keine Angaben gemacht, ist einAbstand von 40 cm einzuhalten.

� Bei Gas-Brennwertgeräten sind die örtlichenBestimmungen für die Kondenswasserein-leitung in die öffentliche Kanalisation zu beach-ten.

Unzulässige Räume

� Treppenräume und allgemein zugängliche Flu-re, die als Rettungswege dienen,

� innenliegende Räume, die über Sammel-schächte ohne Ventilator entlüftet werden (giltbei raumluftabhängigen Gasfeuerstätten),

� Räume, aus denen Ventilatoren Luft absaugen(außer ein gefahrloser Betrieb für raumluftab-hängige Gasfeuertätten ist sichergestellt),

� Räume, in denen offene Kamine oder Kamin-öfen ohne eigene Verbrennungsluftversorgungaufgestellt sind (außer die Betriebssicherheitder raumluftabhängigen Gasfeuerstätten ist ge-währleistet),

� Räume, in denen sich leichtentzündliche oderexplosionsfähige Stoffe befinden oder entste-hen können (außer sogenannten „Garagen-Feuerstätten“).

5

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5

5.3 Schutzziele für Aufstellung und Betrieb (Geräteart B)

� Schutzziel Nr. 1:Sicheres Betriebsverhalten im Anfahrzustand(Abgasverdünnungsraum)

Bei Gasfeuerstätten mit Strömungssicherung(Art B1, Bilder 17 und 18/Seiten 36, 37) kann unterungünstigen Schornsteinverhältnissen kurzzeitigAbgas über die Strömungssicherung in den Auf-stellraum ausströmen. Der Aufstellraum in seinenlichten Maßen muß daher groß genug sein, umdieses Abgas aufzunehmen und so weit zu verdün-nen, daß die Abgaskonzentration unbedenklichbleibt.

Lösung 1: Raumvolumen≥ 1m3 / kW

Lösung 1: Raumvolumen≥ 1m3 / kW

Lösung 2: Gesamtvolumen≥ 1m3 / kW

Lösung 2: Gesamtvolumen≥ 1m3 / kW

Bild 36Schutzziel Nr. 1: Abgasverdünnungsraum

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Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es drei Lösungs-möglichkeiten:

1. Lösungsmöglichkeit:Der Aufstellraum weist unabhängig von der Ge-samtnennwärmeleistung der Gasgeräte der Art B1

einen Rauminhalt von mindestens 1 m3 je kW Ge-samtnennwärmeleistung auf (Bild 36).

Beispiel:Gesamtnennwärmeleistung 12 kWerforderlicher Rauminhalt ≥ 12 m3

2. Lösungsmöglichkeit:Hat der Aufstellraum selbst nicht diese Mindest-größe, kann er mit unmittelbar benachbarten Räu-men über jeweils zwei Öffnungen von je minde-stens 150 cm2 Querschnitt verbunden werden,wenn die Gesamtnennwärmeleistung der Gasge-räte der Art B1 kleiner als 50 kW ist. Die Öffnun-gen sind vorzugsweise in den Türen anzubringen(die obere Öffnung möglichst nicht tiefer als1,80 m, die untere in der Nähe des Fußbodens)(Bild 36).

3. Lösungsmöglichkeit:Unabhängig von der Gesamtnennwärmeleistungder Gasgeräte der Art B1 kann bei Aufstellräumenmit weniger als 1 m3 je 1 kW die Abgasverdünnungüber Lüftungsöffnungen ins Freie mit entsprechendleistungsabhängigen freien Querschnitten erfolgen.� Bis 50 kW Gesamtnennwärmeleistung ist eine

obere und eine untere Lüftungsöffnung mit je-weils 75 cm2 freiem Querschnitt erforderlich.

� Bei mehr als 50 kW beträgt der erforderlicheÖffnungsquerschnitt ins Freie mindestens150 cm2 plus 2 cm2 für jedes über 50 kW hin-ausgehende kW, verteilt auf je eine obere undeine untere gleich große Lüftungsöffnung.

Beispiel:Falls der Aufstellraum kleiner als 100 m3 ist, dieGesamtnennwärmeleistung aber 100 kW beträgt:erforderliche Lüftungsöffnungen150 cm2 + 2 cm2 x 50 = 250 cm2

aufgeteilt auf zwei gleich große Öffnungená 125 cm2 direkt ins Freie (keine Lüftungsleitung!)(siehe auch Verbrennungsluftversorgung überÖffnungen ins Freie, Kapitel 5.6)

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5 5

Checkliste für Schutzziel Nr. 1

Sicheres Betriebsverhaltenim Anfahrzustand

(bei raumluftabhängigen Gasfeuerstätten mitStrömungssicherung bis 50 kW)

Hat der Aufstellraum einVolumen von mindestens 1 m3

je 1 kW Gesamtnennwärmeleistung?

ZielerreichtJA

Zielerreicht

Hat der Aufstellraum Lüftungsöffnungen ins Freie?

(Mindestquerschnitt 2 x 75 cm2)JA

Zielerreicht

Erreicht der Aufstellraum gemein-sam mit unmittelbar benachbarten

Räumen ein Gesamtvolumenvon 1 m3 je 1 kW?

(Lüftungsöffnungen von 2 x 150 cm2 erforderlich)

JA

NEIN

NEIN

Bei länger andauerndem Abgasrückstrom schaltetdie Abgasüberwachungseinrichtung („BS“), diebei jeder Gasfeuerstätte mit einer Nennwärmelei-stung größer als 7 kW vorgeschrieben ist, denGasbrennner automatisch auf Störung. Die Ursa-che ist zu ergründen, und die Mängel sind umge-hend zu beheben.

Bei Gasgeräten der Art B2 und B3 (mit verbren-nungsluftumspülter oder dichter Abgasabführung,Bilder 19 bis 22/Seiten 38 bis 42) braucht der Ab-gasverdünnungsraum nicht berücksichtigt zu wer-den, da diese Gasgeräte über keine Strömungssi-cherung verfügen.

Bild 37Checkliste für das Erreichen von Schutzziel 1

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� Schutzziel Nr. 2:Ausreichende Verbrennungsluftversorgung

Dieses Ziel ist im Regelfall erfüllt, wenn demAufstellraum auf natürliche Weise oder durchtechnische Maßnahmen eine stündliche Ver-brennungsluftmenge von 1,6 m3 je 1 kW Ge-samtnennwärmeleistung aller raumluftabhängi-gen Feuerstätten (für feste, flüssige und gasför-mige Brennstoffe) bei einem stündlichenLuftwechsel von n = 0,4 zuströmt.

Die Verbrennungsluftzufuhr kann auf verschiedeneWeise erreicht werden:

� über Außenfugen des Aufstellraumes� über Außenfugen im Verbrennungsluft-

verbund� über Öffnungen ins Freie� über Außenfugen gemeinsam mit Außenluft-

Durchlaßelementen im Aufstellraum� durch besondere technische Anlagen� Die Absicherung der ausreichenden Verbren-

nungsluftversorgung muß durch die Funktions-prüfung der Abgasanlage (siehe Kapitel 8)bestätigt werden.

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5

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Checkliste für Schutzziel Nr. 2

Verbrennungsluft-versorgung

(bei raumluftabhängigen Gasfeuerstättenbis 35 kW)

Hat der Aufstellraum eine Verbren-nungsluftöffnung direkt ins Freie?

(Öffnungsquerschnitt 1 x 150 cm2 bzw. 2 x 75 cm2)

Zielerreicht

Zielerreicht

Hat der Aufstellraum Außenfensteroder Außentüren und ein

Raumvolumen von 4 m3 je 1 kWGesamtnennwärmeleistung?

JA

JA

NEIN

NEIN

NEIN

Zielerreicht

Läßt sich die erforderliche anrechen-bare Wärmeleistung im unmittelba-

ren Verbrennungsluftverbund erreichen? (Vorzugsweise über

Innentürfugen)nach TRGI Diagramm 1

Läßt sich die erforderliche anrechen-bare Wärmeleistung im mittelbarenVerbrennungsluftverbund erreichen?

(Über einen oder mehrereVerbundräume)

nach TRGI Diagramm 1

JA

ZielerreichtJA

Wird der Aufstellraum z.B.über eine Zentrallüftungsanlagenach DIN 18 017 Teil 3 belüftet?

ZielerreichtJA

NEIN

Bild 38Checkliste für das Erreichen von Schutzziel 2

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5 5

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5.4 Verbrennungsluftversorgungüber Außenfugen desAufstellraumes (Geräteart B)

Gasgeräte der Art B dürfen in Räumen aufgestelltwerden, die mindestens eine Tür ins Freie oder einFenster, das geöffnet werden kann, und einenRauminhalt von 4 m3 je 1 kW Gesamtnennwärme-leistung haben (Bild 39).

Gefordertes Raum-Leistungs-Verhältnis4 m3 je kW Gesamtnennwärmeleistung!

Bild 39: Verbrennungsluftzufuhr über Außenfugen

Dieses Raum-Leistungs-Verhältnis (RLV) dientausschließlich der Verbrennungsluftversorgungvon raumluftabhängigen Feuerstätten der Art Bmit einer Gesamtnennwärmeleistung von nichtmehr als 35 kW.

Für die Gesamtnennwärmeleistung zu berücksich-tigen sind (unter Beachtung des gleichzeitigenBetriebes) sämtliche raumluftabhängigen Feuer-stätten für� gasförmige Brennstoffe

(Gasgeräte der Art B1, B2, B3)� flüssige Brennstoffe (z.B. Heizöl)� feste Brennstoffe (z.B. Holz, Kohle)

5

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5

5.5 Verbrennungsluftversorgungüber Außenfugen im Verbren-nungsluftverbund (Geräteart B)

Häufig ist der Aufstellraum zu klein, um das gefor-derte Raum-Leistung-Verhältnis (4 m3 je 1 kW) zuerreichen, oder er hat keine Fenster bzw. Außentü-ren. Unter bestimmten Bedingungen können dannbenachbarte Räume mit Außenfugen an Türenoder Fenstern (Verbrennungslufträume) zur Erzielungdes RLV herangezogen werden. Dann spricht manvom Verbrennungsluftverbund.

Je nach Zuordnung der Verbrennungslufträumezum Aufstellraum unterscheidet man den unmit-telbaren (direkten) und den mittelbaren (indirek-ten) Verbrennungsluftverbund.

� Unmittelbarer Verbrennungsluftverbund:Hier kann dem Aufstellraum über einen odermehrere direkt angrenzende Verbrennungsluft-räume die notwendige Verbrennungsluft zu-strömen (Bild 40).

Aufstell-raum

Verbrennungs-luftraum

Verbrennungs-luftraum

Verbrennungs-luftraum

Verbrennungs-luftraum

Bild 40: Unmittelbarer Verbrennungsluftverbund

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Für die lufttechnische Verbindung gibt es zweiMöglichkeiten:

1. Möglichkeit:Ist der Aufstellraum größer als 1 m3 je 1 kW Ge-samtnennwärmeleistung, kann aus dem Dia-gramm 1 der DVGW-TRGI ’86/’96 (Kurven 1 bis3) die anrechenbare Wärmeleistung der Verbren-nungslufträume in Abhängigkeit von ihrer Größeund der Beschaffenheit der Innentüren ermitteltwerden (Bild 41). Hat der Aufstellraum ein Fenster,ist für ihn Kurve 4 anzuwenden.

20 40 60 80 100 120 140 160 180 190

30

25

20

15

10

5

34

1

2

anre

chen

bare

Wär

mel

eist

ung

QLa

nr. in

kW

·

Rauminhalt in m3

Kurve 1: Innentür mit dreiseitig umlaufender Dich-tung und ungekürztem Türblatt

Kurve 2: Innentür mit dreiseitig umlaufender Dich-tung und 1,0 cm gekürztem Türblatt oderInnentür ohne umlaufende Dichtung mitungekürztem Türblatt

Kurve 3: Innentür mit dreiseitig umlaufender Dich-tung und 1,5 cm gekürztem Türblatt oderInnentür ohne umlaufende Dichtung mit1,0 cm gekürztem Türblatt

Kurve 4: Aufstellraum mit Außenfenster oder -türsowie Innentür mit Verbrennungsluft-öffnung von mind. 150 cm2 freiem Quer-schnitt

Bild 41: Ermittlung der anrechenbaren Wärmelei-stung aus dem Rauminhalt der Verbrennungsluft-räume, die zum jeweiligen Verbrennungsluftver-bund gehören, und gegebenenfalls des Aufstell-raumes

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5 5

Aufstell-raum

Verbundraum

Verbrennungs-luftraum

Verbrennungs-luftraum

Verbrennungs-luftraum

Bild 42: Mittelbarer Verbrennungsluftverbund

Ist der Aufstellraum kleiner als 1 m3 je 1 kW Ge-samtnennwärmeleistung, muß zuerst der erforder-liche Abgasverdünnungsraum mit 2 x 150 cm2

Öffnungsquerschnitt zu direkt benachbarten Räu-men geschaffen werden.

Die Ausführung des Schutzzieles 1 erfüllt hiermitzugleich die Anforderungen an die Luftöffnung fürdas Schutzziel 2.

Haben diese Räume Fenster, gilt Kurve 4. Für dieübrigen unmittelbar benachbarten Verbrennungs-lufträume gelten je nach Größe und Innentürkon-struktion die Kurven 1 bis 3 des Diagramms.

2. Möglichkeit:Wenn Verbrennungslufträume mit dem Aufstell-raum durch eine Öffnung von mindestens 150 cm2

Querschnitt verbunden werden, kann ihr Volumenvoll auf das Raum-Leistungs-Verhältnis gemäßKurve 4 angerechnet werden.

� Mittelbarer Verbrennungsluftverbund:In vielen Wohnungen ist der unmittelbare Ver-brennungsluftverbund nicht möglich, da die

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Räume direkt neben dem Aufstellraum zu kleinsind oder kein Fenster haben. Dann kommt dermittelbare Verbrennungsluftverbund zur An-wendung. Hier strömt die Verbrennungsluft ausjedem Verbrennungsluftraum über dessen In-nentür in einen oder mehrere hintereinanderlie-gende Verbundräume und von dort über dieAufstellraumtür zum Gasgerät (Bild 42).

Für die lufttechnischen Verbindungen gelten fol-gende Anforderungen:

Zwischen dem Aufstellraum und dem Verbund-raum ist unabhängig vom Rauminhalt immer eineVerbrennungsluftöffnung von 150 cm2 erforderlich.

Ist der Aufstellraum kleiner als 1 m3 je 1 kW Ge-samtnennwärmeleistung, muß zuerst auch hierder Abgasverdünnungsraum mit 2 x 150 cm2 zu di-rekt benachbarten Räumen geschaffen werden.Die Berücksichtigung des Schutzzieles Nr. 1 erfülltzugleich die Anforderung des Schutzzieles Nr. 2.

Für die Verbindung zwischen dem Verbundraumund den Verbrennungslufträumen gelten die glei-chen Vorschriften wie beim unmittelbaren Ver-brennungsluftverbund. Das bedeutet:

– Ermittlung der anrechenbaren Wärmeleistung inAbhängigkeit vom Rauminhalt der Verbren-nungslufträume und der Beschaffenheit ihrer In-nentüren gemäß Kurven 1 bis 3 des DVGW-TRGI-Diagramms 1 (Bild 41) oder

– jeweils eine Öffnung mit 150 cm2 in den Innen-türen und Ermittlung der anrechenbaren Wärme-leistung gemäß Kurve 4

Vielfach sind allerdings Öffnungen in Innentürenunerwünscht, so daß vorzugsweise die erstge-nannte Lösung gewählt werden sollte.

5.5.1 Beispiele für die Ermittlung desVerbrennungsluftverbundes

An einem Grundrißbeispiel (Bild 43) sollen ver-schiedene Lösungen für den Verbrennungsluftver-bund geprüft werden. Dabei werden für den Auf-stellraum und die Leistung des Wärmeerzeugersverschiedene Varianten angenommen.

55

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5

Bild 43: Grundrißbeispiel für die Ermittlung desVerbrennungsluftverbundes

� Fall 1: Gasfeuerstätte im Bad,Nennwärmeleistung 23,2 kW

Schritt 1:Prüfung der AufstellraumgrößeDa das Volumen des Aufstellraumes kleiner istals 1 m3 je 1 kW Gesamtnennwärmeleistung,sind zwei Öffnungen von je 150 cm2 in der Ba-dezimmertür erforderlich.

Schritt 2:Ermittlung der anrechenbarenWärmeleistungDa sich der Verbrennungsluftverbund nur mit-telbar (über den Flur als Verbundraum) herstel-len läßt, ist in der Badezimmertür ein Öffnungs-querschnitt von 150 cm2 erforderlich. Er wirddurch die Öffnungen für Schritt 1 (siehe oben)schon erreicht.

Bade-zimmer20 m3

Flur 12 m3

Schlaf-zimmer36 m3

Küche27 m3

Wohnzimmer 100 m3

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Aufstellraum(mit Fenster, Kurve 4 in Bild 41) 5,0 kWWohnzimmer(Tür ohne besondere Dichtung,Türblatt ungekürzt/Kurve 2) 16,1 kWKüche (Tür ohnebesondere Dichtung,Türblatt ungekürzt/Kurve 2) 6,0 kW

27,1 kW

Ergebnis:Da die Ermittlung der anrechenbaren Wärme-leistung mit 27,1 kW einen größeren Wert als23,2 kW ergeben hat, ist eine ausreichendeVerbrennungsluftversorgung gewährleistet.

� Fall 2: Gasfeuerstätte im Flur,Nennwärmeleistung 17,0 kW

Schritt 1:Prüfung der AufstellraumgrößeDa das Volumen des Flurs kleiner ist als 1 m3 je1 kW Gesamtnennwärmeleistung, müssen aufjeden Fall zwei Öffnungen von je 150 cm2 zueinem Nachbarraum geschaffen werden, derein Fenster oder eine Tür ins Freie hat (z.B. zurKüche).

Schritt 2:Ermittlung der anrechenbarenWärmeleistungAufstellraum (kein Fenster) 0 kWKüche (2 Öffnungen à 150 cm2

zum Flur/Kurve 4 in Bild 41) 6,7 kWWohnzimmer (Türblatt ungekürzt,umlaufende Dichtung/Kurve 1) 5,5 kWSchlafzimmer (Türblatt ungekürzt,umlaufende Dichtung/Kurve 1) 4,4 kWBadezimmer (Türblatt ungekürzt,umlaufende Dichtung/Kurve 1) 3,3 kW

19,9 kW

Ergebnis:Da die Ermittlung der anrechenbaren Wärme-leistung mit 19,9 kW einen größeren Wert als17,0 kW ergeben hat, ist eine ausreichendeVerbrennungsluftversorgung gewährleistet.

5

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5� Fall 3: Gasfeuerstätte in der Küche,

Nennwärmeleistung 11,0 kW(Gas-Wärmezentrum)

Schritt 1:Prüfung der AufstellraumgrößeDa das Volumen des Aufstellraumes größer istals 1 m3 je 1 kW Gesamtnennwärmeleistung,sind die Vorschriften erfüllt.

Schritt 2:Ermittlung der anrechenbarenWärmeleistungDa sich der Verbrennungsluftverbund nur mit-telbar (über den Flur als Verbundraum) herstel-len läßt, ist in jedem Fall ein Öffnungsquer-schnitt von 150 cm2 in der Küchentür erforder-lich.

Für Aufstellraum anrechenbar(mit Fenster, Kurve 4) 6,7 kWWohnzimmer(Türblatt ungekürzt, umlaufendeDichtung/Kurve 1) 5,5 kW

12,2 kW

Ergebnis:Da die Ermittlung der anrechenbaren Wärme-leistung mit 12,2 kW einen größeren Wert als11,0 kW ergeben hat, ist eine ausreichendeVerbrennungsluftversorgung gegeben.

5.6 Verbrennungsluftversorgung überÖffnungen ins Freie (Geräteart B)

Als Alternative zum Verbrennungsluftverbund kanndie Verbrennungsluftversorgung für Gasgeräte derArt B (bei einer Gesamtnennwärmeleistung derraumluftabhängigen Feuerstätten bis 35 kW) überÖffnungen ins Freie erfolgen.

Dies gilt nicht für Aufenthaltsräume.

Haben die raumluftabhängigen Feuerstätten eineNennwärmeleistung von mehr als 35 kW bis 50 kW,muß die Verbrennungsluftversorgung aus demFreien erfolgen.

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5

*1 x 150 cm2

oder 2 x 75 cm2

*

Luftkanal

*

Lösung 2: Gesamtvolumen≥ 1m3 / kW

* freier Querschnittmindestens 150 cm2

Bild 44Verbrennungsluftzufuhr über Öffnungen ins Freie

Den Öffnungen darf auch (z.B. bei innenliegendenRäumen) eine Verbrennungsluftleitung nachge-schaltet werden, die sowohl innerhalb des Auf-stellraumes als auch durch weitere Räume geführtwerden kann (Bild 44 oben).

Die Dimensionierung der Verbrennungsluftleitungerfolgt in Abhängigkeit von der geraden Längenach den Diagrammen 2 und 3 der DVGW-TRGI’86/’96 (Bilder 45 und 46). Dabei sind Richtungs-änderungen mit folgenden äquivalenten Längenzu berücksichtigen:

In beiden Fällen muß ein freier Öffnungsquerschnittvon 150 cm2 eingehalten werden. Er kann aufzwei Öffnungen mit je 75 cm2 aufgeteilt werden(Bild 44).

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81

400

350

300

250

200

1500 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24

Leitu

ngsq

uers

chni

tt A

L in

cm

2

Leitungslänge L in m

AL= A · [ 1+15,8 · L ] 0,5

AL0,7

dabei ist:AL

= Querschnitt der

Verbrennungsluftleitung in cm2

A = Querschnitt der Verbrennungsluftöffnung = 150 cm2

L = Länge der Verbrennungsluftleitung in m

Bild 45: Äquivalente quadratische Leitungsquer-schnitte AL in Abhängigkeit von der Leitungslän-ge L für gerade Verbrennungsluftleitungen, die ei-ner Verbrennungsluftöffnung ins Freie von 150 cm2

freiem Querschnitt entsprechen

3,0 m bei 90°1,5 m bei 45° und0,5 m bei Vergitterung

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24Leitungslänge L in m

Leitu

ngsq

uers

chni

tt A

L in

cm

2

220

200

150

100

75

zur Berechnungsgleichungsiehe oben

Bild 46: Äquivalente quadratische Leitungsquer-schnitte AL in Abhängigkeit von der Leitungslän-ge L für gerade Verbrennungsluftleitungen, die ei-ner Verbrennungsluftöffnung ins Freie von 75 cm2

freiem Querschnitt entsprechen

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5.7 Verbrennungsluftversorgungüber besondere technischeAnlagen (Geräteart B)

Gasgeräte der Art B1 mit Strömungssicherung(z.B. Gas-Durchlaufwasserheizer, Gas-Kombiwas-serheizer) dürfen in Räumen mit Einzelschachtan-lage ohne Ventilator nach DIN 18 017 Teil 1 undeigener Zuluftöffnung aufgestellt werden, wenndie Gasgeräte ihr Abgas gemeinsam mit der Ab-luft abführen (Bild 47).

Der Abluftschacht muß den Anforderungen anAbgasanlagen entsprechen.

Diese Möglichkeit besteht nur noch bei der Moder-nisierung von Altbauten, die über innenliegende Sa-nitärräume verfügen. Die Zuluft wird dabei entwederüber einen eigenen Schacht („Kölner Lüftung“) oderaus den Nachbarräumen („Berliner Lüftung“) zuge-führt. Zuluftöffnungen dürfen als Verbrennungsluft-öffnungen herangezogen werden, wenn sie wäh-rend des Betriebs der Gasfeuerstätten offen sind.

Beträgt die Gesamtnennwärmeleistung aller Feu-erstätten mehr als 50 kW, muß die Verbrennungs-luftversorgung aus dem Freien erfolgen. Die Öff-nung muß einen freien Querschnitt von minde-stens 150 cm2 haben; für jedes über 50 kWGesamtnennwärmeleistung hinausgehende kWkommen 2 cm2 dazu.

Auch hier kann der Öffnung eine Verbrennungs-luftleitung nachgeschaltet werden. Für die Dimen-sionierung ist Diagramm 4 in der DVGW-TRGI ’86/’96 anzuwenden.

Achtung: Ist bei der Aufstellung dieser Gasfeuer-stätten der Art B1 (mit Strömungssicherung) derAufstellraum kleiner als 1 m3 je 1 kW Gesamt-nennwärmeleistung, muß der erforderliche Öff-nungsquerschnitt auf zwei gleich große Öffnun-gen, die direkt ins Freie führen, aufgeteilt werden.

Öffnungen zur Abgasverdünnung dürfen keineLuftleitungen nachgeschaltet werden. Das bedeutet,dieser Aufstellraum muß an einer Außenwandliegen.

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5

Zuluft

Abl

uft

Abgas

Bild 47: Luftzufuhr über besondere technischeAnlagen (Beispiel Kölner Lüftung)

Gasgeräte der Art B1 dürfen in Räumen mit oderohne Fenster unabhängig vom Rauminhalt aufge-stellt werden, wenn die Räume an Zentrallüftungs-anlagen mit Ventilator nach DIN 18 017 Teil 3 ange-schlossen sind und die Gasgeräte ihr Abgas ge-meinsam mit der Abluft abführen.

5.8 Gas-Haushalts-Kochgeräte(Geräteart A)

Gas-Haushalts-Kochgeräte (z.B. Gasherde) benö-tigen keine Abgasanlage. Der Aufstellraum fürdiese Geräte muß ein Fenster oder eine Tür insFreie haben. Durch den Luftwechsel im Aufstell-raum und die Aufstellraumgröße wird gewährlei-stet, daß keine Gefährdung durch Abgas entste-hen kann.

Für Gasherde mit einer Nennwärmebelastung vonnicht mehr als 11 kW muß das Aufstellraumluft-volumen mindestens 20 m3 * betragen (Bild 48).

* In Baden-Württemberg und Nordrhein-West-falen gilt zur Zeit bauordnungsrechtlich eineMindestraumgröße von 15 m3 als ausreichend.

Achtung: Gemäß EG-Gasgeräterichtlinie dürfenauch Gas-Haushalts-Kochgeräte ohne Flammen-überwachungseinrichtung (z.B. ohne thermoelek-

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trische Zündsicherung) mit CE-Kennzeichnung inEuropa (also auch in Deutschland) frei gehandeltund betrieben werden.

Bei diesen Geräten muß jedoch eine mechanischeZwangslüftung einen überwachten Außenluftvolu-menstrom von mindestens 100 m3/h während desBetriebs sicherstellen. Da der Aufwand für die zu-sätzlichen Lüftungsmaßnahmen sehr hoch ist,sollten nur vollgesicherte Geräte verwendet wer-den.

≥ 20m3

Aufstellung von Gasherdenmindestens 20 m3 Rauminhalt

bei einer Nennwärmebelastung bis 11 kW

Bild 48: Bedingungen für die Aufstellung vonGasherden

5.9 Besondere Anforderungenbei raumluftunabhängigenGasgeräten (Geräteart C)

Bei gebläseunterstützten Gasfeuerstätten der Art Cist ein weiteres Schutzziel zu beachten: Abgasedürfen nicht in gefahrdrohender Menge in denAufstellraum austreten.

Dies ist gewährleistet, wenn die Abgasabführungkonzentrisch verbrennungsluftumspült ist oder die

5

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Abgasabführung besonderen Dichtheitsanforde-rungen entspricht.

Für Gasgeräte, die dieses Schutzziel einhalten,wurde eine zusätzliche Indexkennzeichnung ein-geführt („x“).

Gasgeräte mit Gebläse, aber ohne „x“-Kennzeich-nung dürfen zwar unabhängig vom Rauminhaltaufgestellt werden, die Aufstellräume müssenaber ausreichend belüftet werden. Hierfür ist eineLüftungsöffnung von 1 x 150 cm2 erforderlich.

Eine Aufstellung in Aufenthaltsräumen ist deshalbnicht möglich, da diese Räume nicht über Öffnun-gen ins Freie belüftet werden dürfen.

� Gasgeräte der Art C1

Raumluftunabhängige Gasfeuerstätten ohne Ge-bläse der Art C11 dürfen als Raumheizer bis zu einerNennwärmeleistung von 7 kW und als Geräte für

5

d

ab

d

c

z

aa

b

y

In diesem Bereich dürfen keineFenster oder Türen angeordnet sein.

Bild 49: Mindestabstände einer einzelnen Abgas-mündung zu Fenstern, die geöffnet werden können,oder zu Fassadentüren bei Fassaden mit Vorsprung

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die Warmwasserbereitung bis zu einer Nennwärme-leistung von höchstens 28 kW aufgestellt werden(Bild 23, Seite 43). Beim Einsatz dieser Gasgeräte(vor allem im Rahmen von Neubaumaßnahmen)sind die baurechtlichen Vorschriften der Länder zubeachten.

Raumluftunabhängige Gasfeuerstätten mit Gebläseder Art C12x und C13x können entweder direkt ander Außenwand oder an Innenwänden aufgestelltwerden. Für die Beheizung dürfen 11 kW und fürdie Warmwasserbereitung 28 kW Nennwärme-leistung nicht überschritten werden (Bilder 24 und25/ Seiten 44/45).

5

c

a a

d d

ab

Abgas-mündung

b

d ≤ 0,25 md > 0,25 m

In diesem Bereich dürfen keineFenster oder Türen angeordnet sein.

Bild 50: Mindestabstände einer einzelnen Abgas-mündung zu Fenstern, die geöffnet werden können,oder zu Fassadentüren bei glatten Fassaden

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5Für die Ausmündung der Abgase an der Fassadegelten eine Reihe von (teilweise schwer erfüllbaren)Bedingungen, so daß eine sehr genaue Planungerforderlich ist (Beispiele dazu zeigen die DVGW-TRGI ’86/’96 u.a. siehe beispielsweise Bilder 49und 50/Seiten 85/86).

� Gasgeräte der Art C3

Raumluftunabhängige Gasfeuerstätten mit Gebläseder Art C32x und C33x haben eine Verbrennungsluft-zuführung und Abgasabführung senkrecht überDach in einer konzentrischen Leitungsanordnung.Diese Gasgeräte dürfen nicht nur im Dachgeschoß,sondern auch in tiefer gelegenen Geschossen auf-gestellt werden (Bilder 26 und 27/Seiten 46/47).

Dabei ist zu beachten, daß die Leitungen für dieVerbrennungsluftzuführung und Abgasabführungaußerhalb des Aufstellraumes bei Geschoßüber-brückung in einem Schacht mit einer Feuerwider-standsdauer von mindestens 30 Minuten (F 30, beiGebäuden niedriger Höhe) bzw. 90 Minuten (F 90)untergebracht werden müssen.

Liegt allerdings über dem Aufstellraum nur nochdie Dachkonstruktion und ist für die Decke keineFeuerwiderstandsklasse gefordert, genügt ein me-chanischer Schutz aus nichtbrennbaren, formbe-ständigen Baustoffen.

Für die Mündung der Abgasleitung dieser Gasfeuer-stätten genügt bei nicht mehr als 50 kW Nenn-wärmeleistung ein Mindestabstand zur Dachflächevon 40 cm. Die Mündung muß allerdings Dach-aufbauten oder Dachlukenfenster mindestens um1 m überragen oder mindestens 1,5 m Abstandzu ihnen haben.

� Gasgeräte der Art C4

Raumluftunabhängige Gasfeuerstätten mit Ge-bläse der Art C42x und C43x sind für den Anschlußan ein Luft-Abgas-System (LAS) konzipiert (Bilder28 und 29, Seiten 48/49). Hier ist zwischen zweiSystemen zu unterscheiden:

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Beim Bestands-LAS werden in einer bestehen-den Schornsteingruppe (meist im Altbau) zweinebeneinanderliegende Schornsteinzüge so ge-nutzt, daß aus dem einen Schacht die Verbren-nungsluft zum Gasgerät geführt und in den an-deren Schacht das Abgas eingeleitet wird.

Beim Neubau-LAS werden vorgefertigte geschoß-hohe Bauelemente verwendet. Sie bestehen auszwei in einem Bauteil integrierten Schächten, dieentweder konzentrisch oder nebeneinanderliegendangeordnet sind. Die Fertigteile werden mit allenerforderlichen Form- und Anschlußsteinen gelie-fert. Sie können im Neubau bereits bei der Pla-nung optimal plaziert werden.

Beide Systeme sind allgemein bauaufsichtlich zu-gelassen.

� Gasgeräte der Art C5

Bei den Gasgeräten mit Gebläse, Art C52 und C53,ist eine „x“-Kennzeichnung nur möglich, wenn derHersteller eine Abgasabführung über Dach mit ei-ner erhöhten Dichtheitsanforderung bestätigt. An-dernfalls ist eine Lüftungsöffnung ins Freie mit 1 x150 cm2 vorzusehen (siehe oben sowie Bilder 30und 31/Seiten 50/51).

Im Unterschied zur Geräteart C3 befindet sich dieZuluftzuführung in einem anderen Druckbereich(z.B. an der Fassade) als die Abgasführung.

� Gasgeräte der Art C6

Gasgeräte der Art C62x und C63x werden ohne Ver-brennungsluft- oder Abgasleitung geprüft, zuge-lassen und geliefert. Die Abgasanlagen müssenseparat bauaufsichtlich zugelassen werden. Siekönnen sowohl an der Fassade als auch innerhalbvon Schächten geführt werden. Die Verbren-nungsluftzufuhr erfolgt im Schacht über einenRingspalt (Bild 32/Seite 52).

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Der Ringspalt muß mindestens folgende Maßeeinhalten:

Abstand zwischen Abgasleitungund rundem Schacht mindestens 3 cm

Abstand zwischen Abgasleitungund rechteckigem Schacht mindestens 2 cm

� Gasgeräte der Art C8

Raumluftunabhängige Gasfeuerstätten mit Geblä-se der mindestens Art C82x und C83x (ehemals Ge-räte der Art D3.2) werden über eine Leitung mitVerbrennungsluft aus dem Freien versorgt. DieAbgase werden über einen normalen Hausschorn-stein bzw. über eine Abgasleitung im Unterdruck-betrieb über Dach abgeführt (Bild 33/Seite 53).Auch bei diesen Gasgeräten ist eine Mehrfachbe-legung des Schornsteins mit bis zu fünf Gerätenmöglich (unter Berücksichtigung des DVGW-Arbeitsblattes G 637 Teil 1).

5.10 Thermisch auslösendeAbsperreinrichtung (TAE)

Alle Gasgeräte zur Beheizung von Räumen, zurWarmwasserbereitung und Gas-Haushaltskochge-räte müssen in der Geräteanschlußleitung unmit-telbar vor diesen Gasgeräten mit einer TAE verse-hen werden, außer die Gasgeräte selbst sind be-reits entsprechend ausgerüstet. Die TAEs müssender Prüfgrundlage DVGW-VP 301 entsprechen(u.a. Auslösetemperatur 100 °C, Beständigkeits-temperatur 650 °C, Leckage über einen Zeitraumvon 30 Minuten nicht mehr als 30 l/h) und dasDVGW-Prüfzeichen tragen.

Dies gilt nicht für industrielle und gewerbliche An-wendungsfälle, außer die Gasgeräte befinden sichim häuslichen Bereich, z.B. Bäckerei oder gastro-nomischer Betrieb in einem Wohnhaus.

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6 Abgasanlagen

„Abgasanlage“ ist der Oberbegriff für Abgaslei-tung, Schornstein und Verbindungsstück.

Schornsteine werden nur noch bei der Verwen-dung von festen Brennstoffen (Holz, Kohle) gefor-dert.

Die Abgase von Gasfeuerstätten dürfen generellmit Abgasleitungen ins Freie abgeführt werden.An Abgasleitungen werden wesentlich geringereAnforderungen als an Schornsteine gestellt (z.B.keine Rußbrandbeständigkeit).

6.1 Der Bezirksschornsteinfeger-meister als sachkundiger Berater

Die Beurteilung einer Abgasanlage durch den Be-zirksschornsteinfegermeister (BSFM) ist von gro-ßer Bedeutung. Deshalb muß sich das Installati-onsunternehmen vor Beginn der Arbeiten an einerAbgasanlage mit dem BSFM abstimmen.

Viele Erleichterungen bezüglich der Anschluß-möglichkeiten an eine eigene, mehrfach oder ge-mischt belegte Abgasanlage (z.B. Wegfall der Lei-stungsbegrenzung, maximal anzuschließende Ge-rätezahl) erfordern aber im Einzelfall eventuell eineBerechnung nach DIN 4705.

Abgasleitungen, die innerhalb eines GebäudesGeschosse überbrücken, müssen in eigenenSchächten verlegt werden. Mehrere Abgasleitun-gen in einem Schacht sind zulässig, wenn sie ausnichtbrennbaren Baustoffen bestehen oder eineentsprechende bauaufsichtliche Zulassung vor-liegt.

Die Schächte müssen eine Feuerwiderstandsdau-er von 90 Minuten (F 90) haben. Bei Gebäudengeringer Höhe genügt eine Feuerwiderstandsdau-er von 30 Minuten (F 30).

Abgasleitungen, die mit Überdruck betrieben wer-den und in solchen Schächten verlegt sind, müs-sen über die gesamte Länge hinterlüftet sein.Diese Anforderung ist automatisch erfüllt, wenn

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� die Abgasleitung konzentrisch im Doppelrohrverbrennungsluftumspült ist oder

� die Verbrennungsluft dem Gasgerät im Ring-spalt zwischen Schacht und Abgasrohr zuge-führt wird.

Abgasleitungen dürfen auch außen am Gebäudeohne Schacht angebracht werden. Sie müssendann zu Fenstern einen seitlichen Abstand vonmindestens 20 cm haben, auch wenn sie verbren-nungsluftumspült sind.

6.2 Abstand von Abgasleitungen zubrennbaren Baustoffen

Für die meisten modernen Gasfeuerstätten mitAbgastemperaturen zwischen 85 °C und 160 °Csind die Mindestabstände zu brennbaren Bau-stoffen wesentlich verringert worden (siehe Tabel-le 4, nächste Seite).

Damit lassen sich die Abgasleitungen von Gasfeu-erstätten, die im Dachgeschoß aufgestellt werden,unter vereinfachten Bedingungen installieren.

Der Einsatz von Gas-Brennwertgeräten, deren Ab-gastemperaturen meist unter 85 °C liegen, bringthier zusätzlich den Vorteil, daß die Abstandsanfor-derungen ganz wegfallen.

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Verbindungsstück fürGemischtbelegung mit Fest-brennstoffeuerungen, nichtummantelt

Verbindungsstück fürGemischtbelegung mit Fest-brennstoffeuerungen,2 cm stark nichtbrennbarummantelt

Verbindungsstück oderAbgasleitung mitT > 160 °C,nicht ummantelt

Verbindungsstück oder Ab-gasleitung mit T > 160 °C,2 cm stark nichtbrennbarummanteltoder mit T < 160 °C

Leitungsdurchführung fürGerät ohne Strömungs-sicherung und T > 160 °C

Leitungsdurchführung fürGerät mit Strömungs-sicherung (B1) undT < 160 °C

Abgasleitung an Gebäuden,Abstand zu Fenstern

Abgasleitung, verbren-nungsluftumspült mitT > 85 °C

Abgasleitung, Verbindungs-stück oder Durchführung mitnachweislich T < 85 °C

40 cm

5 cm

20 cm

10 cm

6.5 Absatz 2

6.5 Absatz 2

6.5 Absatz 1

6.5 Absatz 1

20 cm in nichtbrenn-barem Schutzrohr oder20 cm nichtbrennbarummantelt

5 cm in nichtbrennba-rem Schutzrohr oder5 cm nichtbrennbarummantelt

20 cm

5 cm in nichtbrennba-rem Schutzrohr oder5 cm nichtbrennbarummantelt

keine besonderenAbstände

6.5 Absatz 3

6.5 Absatz 3

6.5 Absatz 4

5.6.3

5.6.3 und6.3 Absatz 5

Art der Abgasabführung Abstands-anforderungen

AbschnittTRGI

’86/‘96

Tabelle 4: Abstandsanforderungen zu brennbarenBaustoffen

6

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7 Funktionsprüfungvon Gasgeräten

Bereits bei der Bestellung eines Gasgerätes mußdas Installationsunternehmen darauf achten, daßder Wobbe-Index-Bereich und der entsprechendeGasgeräte-Anschlußdruck mit den Bedingungender Erdgasversorgung im betreffenden Bereichübereinstimmen.

Beim Einstellen und bei der Funktionsprüfung derGasgeräte sind die Einbau- und Einstellanleitun-gen des Herstellers besonders zu beachten.

Hat der Hersteller Gasgeräte bereits werkseitigeingestellt, so ist nach der Kontrolle bezüglich dervorliegenden Gasart nur noch eine Funktionsprü-fung durchzuführen.

7

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8

8 Funktionsprüfungder Abgasanlage

Die störungsfreie Abführung der Abgase ist einnotwendiger Nachweis für die ausreichendeVerbrennungsluftversorgung (siehe Kapitel 5.3,Schutzziel Nr. 2).

Deshalb kommt bei raumluftabhängigen Gasfeu-erstätten der Art B1 mit Strömungssicherung derFunktionsprüfung der Abgasanlage eine große Be-deutung zu.

Erst fünf Minuten nach Inbetriebnahme der Gas-feuerstätte darf mit der Prüfung begonnen wer-den, um nach der Anfahrphase einen Beharrungs-zustand in der Abgasanlage zu erreichen.

Funktionsprüfung der Abgasanlage

1. Feuerstätte(n) in Betrieb nehmen2. Fenster und Türen schließen3. Gerät(e) mit maximaler Wärmeleistung

fünf Minuten lang laufen lassen4. Abgasabführung kontrollieren

(bei geöffneten und geschlossenenInnentüren)

5. Falls längere Zeit Abgas austritt:Ursachen für Stau oder Rückstromfeststellen und beseitigen

Sind in einer Wohnung mehrere Feuerstätten (z.Bauch für feste oder flüssige Brennstoffe) vorhan-den und betriebsbereit, so ist die Funktionsprü-fung beim gleichzeitigen Betrieb aller Feuerstättenmit der größtmöglichen Wärmeleistung (für die zuprüfende Gasfeuerstätte auch bei der kleinstenWärmeleistung) durchzuführen.

Das Ansprechen der Abgasüberwachungseinrich-tung ist in der Regel ein Indiz für einen Mangel inder Abgasabführung oder der Verbrennungsluftzu-führung. In diesem Fall muß die Ursache unmittel-bar festgestellt und der Mangel unverzüglich be-hoben werden.

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9Tritt nach der Anfahrphase (fünf Minuten) nochAbgas an der Strömungssicherung aus, kann dieUrsache der Störung in der Abgasanlage oder in dermangelhaften Verbrennungsluftversorgung liegen.

Mängel müssen unverzüglich beseitigt werden.

Können die Störungen nicht behoben werden,darf das Gasgerät nicht in Betrieb bleiben.

9 Unterrichtung desBetreibers

Das Installationsunternehmen muß den Betreibereiner Gasanlage über die Handhabung der ge-samten Anlage (einschließlich z.B. der Absperrein-richtungen) unterrichten und die entsprechendenBedienungsanleitungen übergeben. Dabei ist be-sonders darauf hinzuweisen, daß Maßnahmen zurVerbrennungsluftversorgung und Abgasabführunganschließend nicht nachteilig verändert werdendürfen.

Die Unterrichtung des Anlagenbetreibers und dieÜbergabe der entsprechenden Unterlagen solltein geeigneter Weise dokumentiert werden.

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Stichwortverzeichnis

Abgasanlagen 90fAbgasüberwachungseinrichtung 94Abgasverlust 62Absperreinrichtung 11, 89Abzweigleitung 13Anschlußwert 60Aufstellraum 65fAußenleitung 12fAußenluftvolumenstrom 84

Belastungsprobe 20fBereitschaftsverlust 62Bestands-LAS 88Betriebsbrennwert 6Betriebsdruck 16, 21Betriebszustand 6Brennwert 6Bundes-Immissionsschutzverordnung 62ff

CE-Zeichen 56f, 65

Dichte 5Dichtheitsprüfung 19fDVGW-Qualitätszeichen 57DVGW-TRGI ’86/’96 11, 65

EG-Gasgeräterichtlinie 57Einstellwert 60Erdgas H (E) 10Erdgas L (LL) 10Explosionsgrenzen 8

Ferngase 9Feuerwiderstandsdauer 18, 87, 90Flammenüberwachungseinrichtung 83Flüssiggas 10Funktionsprüfung 93ff

Gasanlage 11Gasbrenner 55Gas-Brennwertgerät 54Gas-Druckregelgerät 11Gas-Durchlaufwasserheizer 53Gasfamilien 9fGasgeräteart 34ffGasgeräte-Kennzeichnung 34ffGas-Haushalts-Kochgeräte 83fGas-Heizherd 54

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Gas-Heizkessel 54Gasherd 35, 54Gas-Kombiwasserheizer 54Gas-Niedertemperaturkessel 54Gas-Raumheizer 54Gas-Spezialheizkessel 54Gas-Strahlungsbrenner 55Gas-Umlaufwasserheizer 53Gas-Vorratswasserheizer 53Gas-Wärmepumpe 55Gas-Warmlufterzeuger 54Gas-Wäschetrockner 55Gaszähler 11Gebrauchsfähigkeit 31ffGebrauchsfähigkeitsprüfung 21fGeräteanschlußleitung 13Gerätekategorien 56f, 65Gesamtnennwärmeleistung 59

Hauptabsperreinrichtung 11Hauptprüfung 19Hausanschluß 15Heizwert 5

Innenleitung 12, 16fIsolierstück 11

Jahresnutzungsgrad 61

LAS (Luft-Abgas-Schornstein) 48f, 88Landesfeuerungsverordnung 65Leitungsanlage 11f

Meßgerät 19fMusterfeuerungsverordnung 65

Nennwärmebelastung 59Nennwärmeleistung 59Nennwärmeleistungsbereich 60Neubau-LAS 88neuverlegte Gasleitung 24fNormwärmebedarf 60Normzustand 5Normnutzungsgrad 61Nutzungsgrad 61

Prüfdauer 18ffPrüfdruck 18ffPrüfergebnis 19ff

1010

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raumluftabhängige Feuerstätte 36ffraumluftunabhängige Feuerstätte 43ff, 84f

Schornsteinfeger 90fStadtgas 9Steigleitung 13stillgelegte Gasleitung 26fStrahlungsverlust 62Strömungssicherung 36f, 67

TAE 89Temperaturausgleich 18ffTypschild 57ff

Überbrückungskabel 33

Verbrennungsluftverbund 73ffVerbrennungsluftversorgung 34ff, 70ffVerbrauchsleitung 13Verteilungsleitung 13Vorprüfung 18f

Wärmebelastung 59Wärmeleistung 59Wärmeverlust 62Wirkungsgrad 60fWobbe-Index 6, 93

Zündsicherung 84Zündtemperatur 6

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Gasinstallation: Tipps für die Praxis

Begri f fe · Daten · Technische Regeln

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Mit aktueller Ergänzung:

Maßnahmen

zur Manipulationsabwehr

nach TRGI, Abschnitt 3

.3.7.1