Tanzperformance und Vortrag mit der Tänzerin und Frauenrechtlerin Sheema Kermani aus Pakistan

14./16. Juni 2012

Gasteig Kulturzentrum und EineWeltHaus München

Vortragsveranstaltung am Donnerstag, 14. Juni 2012im EineWeltHaus MünchenSchwanthalerstraße 80U4/U5 Theresienwiese

Tanzperformance am Samstag, 16. Juni 2012im Gasteig KulturzentrumRosenheimerstraße 5S-Bahn Rosenheimer Platz

Veranstalter Interkulturelles Forum e.V.In Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der LH München, der Petra-Kelly-Stiftung und demBundesministerium für wirt- schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

www.ikforum.de www.tehrik-e-niswan.org.pk

Interkulturelles Forum e.V. Schwanthalerstraße 8080336 MünchenTel. 089-85 63 75 21

Sa, 16. Juni 2012, 20 Uhr Gasteig – Black Box

Tanz und Poesie aus Pakistan – Sheema KermaniDie Veranstaltung bietet die Gelegenheit, eine der bekanntesten klassischen Tänzerinnen Pakistans zu erleben. Sheema Kermani verbindet die schönsten Tänze des indischen Subkontinents Bharatanatyam, Odissi und Kathak in ihrem ganz persönlichen Stil. In ihren Tänzen interpretiert sie Lyrik aus Pakistan und damit auch sehr aktuelle Inhalte. Ergänzt wer-den die Darbietungen durch einen Film der Tanz-theatergruppe Sheema Kermanis, Tehrik-e-Niswan (zu Deutsch Frauenbewegung).

Eintritt: 10,– / 7,– Euro (Vorverkauf an den bekannten Vorverkaufsstellen)

Do, 14. Juni 2012, 20 Uhr EineWeltHaus

Kulturarbeit für eine positive EntwicklungVortrag und Diskussion mit Sheema Kermani und dem Autor Anwar Jafri (englisch mit Übersetzung)

Ausgehend von Einblicken in Leben und Alltagssituation der Menschen im aktuellen politischen Spannungsfeld in Pakistan zeigen Sheema Kermani und Anwar Jafri, was Kultur für eine Gesellschaft bedeutet. Die positive Entwicklung ihres Landes hängt für sie nicht nur von finanziellen oder wirtschaftlichen Voraussetzungen ab, sondern ganz entscheidend auch von den Möglichkei-ten kultureller Entfaltung. In der Millionenstadt Karachi wird im Vergleich zu den meisten anderen Großstädten der Welt den Künsten kaum Raum gegeben. Sheema Kermani und Anwar Jafri stellen in diesem Kontext ihr wichtigstes Projekt vor: ein Kulturzentrum für Karachi.

Sheema Kermani: „Durch die Künste drücken die Menschen sich aus, gewinnen einen Sinn für ihre Identi-tät und können ihre Probleme reflektieren. Kunst bringt die Menschen zusammen. In allen entwickelten Ländern der Welt wird den Künsten deshalb ein hoher Platz im sozialen Leben eingeräumt.“

Pakistan im politischen SpannungsfeldPakistan spielt schon seit Jahrzehnten und heute nach wie vor eine wichtige strategische Rolle für die west-liche Machtpolitik besonders im Hinblick auf den sog. „Anti-Terror-Kampf“. Die spärlichen Informationen, die wir von diesem Land hier in Deutschland erhalten, sind von aggressiven politischen Geschehnissen bestimmt – oder auch von den Naturkatastrophen, die das Land in den letzten Jahren heimgesucht haben, zuletzt die beispiellosen Überschwemmungen 2010 und 2011. Gleichzeitig sind den meisten Menschen in Deutschland die Situation, die alltäglichen Probleme, aber auch das kulturelle Leben der pakistanischen Bevölkerung völlig fremd. Deshalb sollen diese Ver-anstaltungen Informationen aus Pakistan aus erster Hand bieten.

Allerdings kann man im Blick auf ein so großes und ausgesprochen vielfältiges Land sehr verschiedene Perspektiven einnehmen. Sheema Kermani bietet uns Einblick in das Leben der stetig wachsenden städtischen Bevölkerung, insbesondere der Megastadt Karachi, in der 10 % der pakistanischen Bevölkerung leben.

Sheema Kermani, eine vielseitige KulturschaffendeSheema Kermani hat den klassischen indischen Tanz in Pakistan wieder eingeführt und dabei ihren ganz eigenen Stil entwickelt. Tänze wie Odissi, Khatak oder Bharatanatyam versteht sie auch als Tradition Pakis-tans, das aus der Teilung Indiens hervorgegangen ist. Seit 30 Jahren tritt sie im Land und auf zahlreichen Festivals weltweit auf und unterrichtete in Karachi bereits mehrere Generationen künftiger Tänzerinnen.

Außerdem gründete sie 1979 die politische Thea-tergruppe Tehrik-e-Niswan (zu deutsch „Frauenbewe-gung“). In einer Mischung verschiedener Formen von Tanz und Theater wendet sich die Gruppe regelmäßig politischen Themen zu und greift insbesondere Pro-bleme pakistanischer Frauen auf. Sie führt sowohl vor bürgerlichen Kreisen Karachis als auch in den Vorstäd-ten und Slums auf und produziert außerdem politische Fernsehstücke. Seit einigen Jahren schreibt der politi-sche Autor Anwar Jafri für die Theatergruppe.