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Gesunde Parks – Schwerpunkt Seelische Gesundheit Arbeitsblatt zur Gesundheitsförderungs-Aktivität Gefühle ausdrücken I. WORUM GEHT ES? Was ist eigentlich ein Gefühl? Es ist wichtig, Gefühle überhaupt einmal zu benennen, bevor sie ausgedrückt werden können. Außerdem sind negative oder „schlechte“ Gefühle in jedem Menschen vorhanden. Der Umgang mit diesen Gefühlen, sie nicht zu verstecken oder zu verdrängen, ist jedoch nicht immer einfach. Die ParkbetreuerInnen haben zu diesem Thema verschiedene Spiele und Aktivitäten entwickelt, um den Kindern und Jugendlichen den Umgang mit und den Zugang zu ihren Gefühlen zu erleichtern. Pantomime Es wurden Kärtchen vorbereitet, auf die verschiedene Gefühle aufgedruckt waren (z.B. trau- rig, wütend usw.). Die Kinder und Jugendlichen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Ein Park- betreuer war der Moderator und wählte in jeder Runde eine Person aus, die eine Gefühlskarte ziehen und dieses Gefühl anschließend (panto-)mimisch darstellen sollte. Beide Gruppen durften mitraten. Für die richtige Antwort gab es einen Punkt. Nach etwa 20 Minuten Spielzeit wurde die Siegergruppe ermittelt und mit Obst und Müsliriegeln ausgezeichnet. Gefühlsmemory Das Memory besteht aus Emoticons (Smileys) und aus den dazugehörigen Gefühlsbeschrei- bungen. Beim Spielen ging es darum, den rich- tigen Smiley zur jeweiligen Beschreibung zu finden. Manchmal war es schwierig herauszufin- den, welches Gefühl das Emoticon ausdrückt, da mehrere Gefühlsbeschreibungen gepasst hätten. Da eine Parkbetreuerin das Spiel vorbe- reitet hatte, konnte diese dazu Hinweise geben. Beispiel 1 BEISPIEL 2 Fotos © Kinderfreunde Leopoldstadt Fotos © Kinderfreunde Leopoldstadt, Kinderfreunde Favoriten

Gefühle ausdrücken - wig.or.at · Es ist wichtig, Gefühle überhaupt einmal zu benennen, bevor sie ausgedrückt werden können. Außerdem sind negative oder „schlechte“ Gefühle

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Gesunde Parks – Schwerpunkt Seelische Gesundheit

Arbeitsblatt zur Gesundheitsförderungs-Aktivität

Gefühle ausdrücken I. WORUM GEHT ES?

Was ist eigentlich ein Gefühl? Es ist wichtig, Gefühle überhaupt einmal zu benennen, bevor sie ausgedrückt werden

können. Außerdem sind negative oder „schlechte“ Gefühle in jedem Menschen vorhanden. Der Umgang mit diesen

Gefühlen, sie nicht zu verstecken oder zu verdrängen, ist jedoch nicht immer einfach. Die ParkbetreuerInnen haben zu

diesem Thema verschiedene Spiele und Aktivitäten entwickelt, um den Kindern und Jugendlichen den Umgang mit und

den Zugang zu ihren Gefühlen zu erleichtern.

P a n t o m i m eEs wurden Kärtchen vorbereitet, auf die verschiedene Gefühle aufgedruckt waren (z.B. trau-

rig, wütend usw.). Die Kinder und Jugendlichen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Ein Park-

betreuer war der Moderator und wählte in jeder Runde eine Person aus, die eine Gefühlskarte

ziehen und dieses Gefühl anschließend (panto-)mimisch darstellen sollte. Beide Gruppen

durften mit raten. Für die richtige Antwort gab es einen Punkt. Nach etwa 20 Minuten Spielzeit

wurde die Siegergruppe ermittelt und mit Obst und Müsliriegeln ausgezeichnet.

G e f ü h l s m e m o r yDas Memory besteht aus Emoticons (Smileys)

und aus den dazugehörigen Gefühlsbeschrei-

bungen. Beim Spielen ging es darum, den rich-

tigen Smiley zur jeweiligen Beschreibung zu

finden. Manchmal war es schwierig herauszufin-

den, welches Gefühl das Emoticon ausdrückt,

da mehrere Gefühlsbeschreibungen gepasst

hätten. Da eine Parkbetreuerin das Spiel vorbe-

reitet hatte, konnte diese dazu Hinweise geben.

B e i s p i e l 1

B E I S P I E L 2

Fotos © Kinderfreunde Leopoldstadt

Fotos © Kinderfreunde Leopoldstadt, Kinderfreunde Favoriten

S E E L E N V O G E LDas Buch „Seelenvogel“ wurde reihum gele-

sen. Danach wurde in der Gruppe darüber

gesprochen und philosophiert. Anschließend

fertigten jede/r TeilnehmerIn Skizzen für den

eigenen „Seelenvogel“ bzw. die eigene Seele an,

der dann auf Stoff übertragen wurde. Es ent-

standen die interessantesten Bilder! Die fer-

tigen „Seelenvögel“ wurden aneinandergenäht

und konnten so als großes Bild aufgehängt und

in die Parks mitgenommen werden.

V e r t r a u e n s s p i e l e : S i c h l e i t e n l a s s e nJede Person suchte sich eine/n PartnerIn und

führt diese/n blind durch den Park. Der Weg war

zuvor von dem/der ParkbetreuerIn beschrieben

worden. In einer anderen Variante fand man sich

zu dritt zusammen. Die Person in der Mitte wurde

durch zwei Schnüre (um ihren Bauch gebunden)

von den anderen beiden Kindern blind durch den

Park geführt. Die Übungen sind natürlich variier-

bar: die „blinde“ Person kann durch Berührung

der anderen oder auch durch mündliche Kommu-

nikation durch den Park geführt werden.

V e r t r a u e n s s p i e l e : P o s e n „ m o d e l l i e r e n “Ein/e ParkbetreuerIn zeigte Posen vor, die Kinder

sollten diese nachahmen. Und zwar sollte sich dabei

jeweils ein Kind eine/n PartnerIn suchen. Gemeinsam

musste sich das Tandem darauf einigen, wer wen in

diese Pose „modellieren“ soll.

S t i m m u n g s b a l lIm Kreis stehend warfen sich die Kinder und

Jugendlichen einen Ball zu. Die Person mit dem

Ball durfte der Gruppe seine / ihre Gefühle /

Stimmungen /Befinden mitteilen. Anschließend

gab es für alle Kinder Obst zu essen.

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B e i s p i e l 4

B e i s p i e l 5

B e i s p i e l 6

Foto © IFEP

Fotos © Kinderfreunde Leopoldstadt

Fotos © Kinderfreunde Leopoldstadt

Foto © Kinderfreunde Brigittenau

L a s s e s r a u s und to b d i c h a u s !In diesem Spiele-Mix zum Thema Gefühle konnten die

Kinder mit Hilfe von Mal-Bastel-Musik-Workshops

ihre Gefühle zum Ausdruck bringen, mit unterschied-

lichen Materialien kreativ sein, Emotionen zeigen bzw.

ausprob ieren, mit unterschiedlichen Farben Stim-

mungen zu beschreiben. Es wurden Vertrauensspiele

gespielt und eigene Instrumente gebaut, indem Karton,

Papier und Plastikteile mit Reis, Roggen, Steinen etc.

gefüllt wurden. An einem Boxsack konnten die Kinder

einmal alles rauslassen und sich richtig austoben.

II. WAS HABEN DIE KINDER DAZU GESAGT?

• Pantomime

Es wurden sowohl Kinder als auch Jugendliche angesprochen und die Gruppen waren altersmäßig gut durchgemischt.

Einige kleinere Kinder trauten sich zunächst nicht, bestimmte Gefühle darzustellen. Ein/e ParkbetreuerIn stellte

daraufhin gemeinsam mit dem Kind das Gefühl dar, wodurch Hemmungen abgebaut wurden.

III. WELCHE (GESUNDHEITSFÖRDERNDE) WIRKUNG KONNTEN WIR DURCH DIE AKTIVITÄT ERZIELEN?

• Pantomime

Bei dieser Übung konnten Hemmungen abgebaut werden. Die Kinder und Jugendlichen stellten auch Gefühlszustände

dar, die sie vielleicht nur „rauslassen“, wenn sie alleine sind. Im Spiel wurde ein offener Raum für Gefühle geschaffen,

man durfte bzw. sollte alle möglichen Gefühle darstellen und sie nicht verstecken oder verdrängen. Ziel war es, ein

Bewusstsein für Gefühle zu bekommen und zu erkennen, dass jede/r Gefühle hat und jede/r auch verletzt werden kann.

• Vertrauensspiele: Sich leiten lassen

Generell sind die Themen bei Vertrauensspielen: ein behutsamer Umgang miteinander und der Vertrauensgewinn in

andere. „Sich leiten lassen“ stärkt den Zusammenhalt in der Gruppe. Eine Person übernimmt Verantwortung für eine

andere und muss dafür sorgen, dass diese heil von A nach B kommt. Dafür ist viel Feingefühl vonnöten und es bietet

eine hervorragende Möglichkeit, seine Umgebung auf eine neue Art und Weise wahrzunehmen. Die Kinder lernen dabei,

sorgsam mit ihren Mitmenschen umzugehen und sie vor Hindernissen und Hürden zu schützen bzw. diese gemeinsam

zu überwinden.

• Seelenvogel

Das Besondere dabei ist: zur Ruhe zu kommen, Reflexion über das eigene Ich, Bewusstwerdungs-Prozess, Feinmotorik,

Gruppenkommunikation

• Stimmungsball

über Gefühle sprechen, Gruppendynamik, Sozialverhalten, Körperbeherrschung, Sprachförderung

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Fotos © Kinderfreunde Favoriten

IV. WAS HABEN WIR SELBST GELERNT? WARUM MÖCHTEN WIR ANDEREN PARKBETREUER/INNEN EMPFEHLEN, DAS NACHZUMACHEN?

• Gefühlsmemory

Das Thema „Gefühle“ wurde schon eine Woche vor dieser Aktion bearbeitet. Es wurden dabei viele verschiedene Gefühle

gesammelt, so dass Kinder und Jugendliche die meisten Gefühlskarten kannten. Es ist empfehlenswert, relativ wenige

Karten vorzubereiten und nur eindeutig zuordenbare Kärtchen zu gestalten, da ansonsten (wie in unserem Fall) nur die/

der ErstellerIn die richtige Antwort kennt. Falls einige Gefühle nicht verständlich sind, dann sollte das Kind zur Seite

genommen, das Gefühl erklärt und eine Mimik zusammen gefunden werden. Im Notfall wird eine andere Karte gezogen.

• Vertrauensspiele (Posen modellieren und Sich-leiten-lassen)

Die Vertrauensspiele kamen gut bei den Kindern an und die „Modellierungsarbeit“ bot einen optimalen Einstieg, da

die „modellierte“ Person die Augen offen hatte und genau mitbekam, was die andere Person vorhatte. Bei den „blinden“

Vertrauens spielen wurde zunächst ein bisschen geschummelt, daher wären Augenbinden ratsam.

• Seelenvogel

Das gemeinsames Lesen und Reflektieren vor dem Zeichnen ist wichtig. Dünne feste Pinsel verwenden, einen Karton als

Farbpalette verwenden. Farben sparsam verwenden, sonst dauert der Trocknungsprozess zu lange. Zwei Kinder wollten

Hilfe bei der Umsetzung und haben sich schlussendlich gegenseitig geholfen und ein Bild zu zweit gemalt.