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Gehölze und Heckenpflanzen in der Pferdehaltung von Dr. Renate U. Vanselow www.biologie-der-pferde.de VFD Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland e. V. Zur Poggenmühle 22, 27239 Twistringen Tel. 04243 942404 Fax 04243 942405 www.VFDnet.de

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Gehölze und Heckenpflanzen in der Pferdehaltung

von Dr. Renate U. Vanselow

www.biologie-der-pferde.de

VFD Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland e. V.

Zur Poggenmühle 22, 27239 Twistringen Tel. 04243 942404 Fax 04243 942405

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Vanselow, Gehölze

Ahorn Lat. Name: Acer Dt. Name: Ahorn Fam.: Aceraceae (Ahorngewächse) Heimat: A. pseudoplatanus, A. platanoides und A. campestre heimisch, viele andere Arten auf der gesamten Nordhalbkugel. Pro: A. campestre wächst in vielen Hecken und Knicks, die großen Ahörner sind zum Teil sehr wüchsige Großbäume. Vergiftungen durch heimische Ahörner bei Pferden sind nicht beschrieben. Kontra: A. rubrum aus Nordost Amerika verursacht bei dortigen Pferden in Weidehaltung die „red maple toxicosis“. Auslöser dieser Vergiftung sind welkes Laub, eventuell Rinde. Die chemische Natur des toxischen Prinzips ist unbekannt. So lange man nicht weiß, womit man es zu tun hat, kann man in heimischen Verwandten auch nicht nach Giftkonzentrationen und Grenzwerten fahnden. Die Erfahrung lässt das Risiko sehr gering erscheinen. Unnatürliche Haltungsformen und mangelnde Erfahrungen der Tiere können das mögliche Risiko unter Umständen erhöhen.

Strahlengriffel (Kiwi) Lat. Name: Actinidia arguta Dt. Name: Strahlengriffel, Kiwi Fam.: Actinidiaceae (Strahlengriffelgewächse) Heimat: A. arguta (Spitze Strahlengriffel), A. chinensis (Chinesische Strahlengriffel, Kiwi): China Pro: Dekorative Klettergehölze (Lianen) zum Begrünen von Mauern außer in Nordlagen. Kontra: Nicht heimisch. Verbissfestigkeit nicht erprobt.

Rosskastanie Lat. Name: Aesculus x carnea Dt. Name: Rotblühende Rosskastanie Fam.: Hippocastanaceae (Rosskastaniengewächse) Heimat: Hybride aus A. hippocastanum (Albanien, Griechenland) und A. pavia (Südost-USA). Pro: Dekorativer Baum. Kontra: Nicht heimisch; vermutlich nicht weniger giftig als die gewöhnliche Rosskastanie (Saponine).

Erle Lat. Name: Alnus Dt. Name: Erle Fam.: Betulaceae (Birkengewächse) Heimat: A. glutinosa (Schwarz-Erle): Europa bis Sibirien und Nordafrika an Wasserläufen, A. incane (Grau-Erle): Europa und Kaukasus im Gebirge und auf Ödland. Pro: Heimischer Baum, in Knicks und Brüchen ebenso vorhanden wie in Uferzonen. Typisch als rötliches Zigarrenkistenholz. Jungbäume sind preislich sehr günstig. Kontra: Bisher wie die gesamte Familie nicht negativ in der Pferdehaltung aufgefallen.

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Felsenbirne Lat. Name: Amelanchier Dt. Name: Felsenbirne Fam.: Rosaceae (Rosengewächse) Heimat: A. lamarckii (Ost-Kanada) und A.ovalis (Europa). Pro: Dekorativer Strauch, selten Baum. Vogelfutterpflanze (Beeren) und Bienenfutterpflanze (Blüte). Kontra: Insbesondere die jungen Blätter können recht hohe Blausäuregehalte sowie Prunasin-Gehalte aufweisen und somit zur Ursache von Tiervergiftungen werden.

Apfelbeere Lat. Name: Aronia Dt. Name: Apfelbeere Fam.: Rosaceae (Rosengewächse) Heimat: östliches Nordamerika Pro: Kleiner Baum (2-3 Meter hoch und breit), Ausläufer bildend, Anbau (Plantagen) in der UdSSR und ehemaligen DDR als Heilpflanze und für Lebensmittel (Farbstoff Anthocyan, Vitamine, Mineralien), auch in Dänemark/Skandinavien. Hybridisierung mit Mespilus und Sorbus. Bevorzugt auf feuchten Böden in nassem Klima. Von Rehen verbissen, Vogelfutterpflanze, verschiedene Schadinsekten. Kontra: Nicht heimisch.

Berberitze Lat. Name: Berberis Dt. Name: Berberitze Fam.: Berberidaceae (Sauerdorngewächse) Heimat: B. vulgaris: heimisch, Mahonia aquifolium: Nordamerika. Pro: Dekorativer und stacheliger Strauch, sehr oft in Hecken. Die Berberitze stellt eine natürliche Barriere (Zaun) dar. Vogelfutterpflanze (Beeren). Kontra: Rinde und vor allem Wurzel enthalten (wenig) giftige Alkaloide. Die sehr unangenehmen Dornen können zu mechanischen Verletzungen führen.

Birke Lat. Name: Betula Dt. Name: Birke Fam.: Betulaceae (Birkengewächse) Heimat: B. pendula (Hängebirke): heimisch in Wäldern, Heiden, auf Sandböden; B. pubescens (Moorbirke): heimisch in Mooren, feuchten Heiden und Wäldern, auf moorigen Böden. Pro: Dekorative Bäume. Beliebtes Knabbermaterial für kranke Pferde in Boxenhaltung zur Beschäftigung. Kontra: Pollenallergien. Bedarf Schutz vor Verbiss und eventuell Vertritt. Ein ausgewachsener Baum (bis 30 Meter) der Hängebirke kann an heißen Tagen gut 300 l Wasser verdunsten. Fehlt die Nachlieferung aus dem Boden, droht Vertrocknen. Das Wasser fehlt auch dem Unterwuchs (zum Beispiel Gras). Nur bei gutem Wassernachlieferungsvermögen sinnvoll.

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Schmetterlingsstrauch Lat. Name: Buddleia Dt. Name: Schmetterlingsstrauch, Sommerflieder Fam.: Buddleiaceae (Buddleiengewächs) Heimat: B. davidii (Fliederspeer): China Pro: Dekorativer Strauch. Pioniergesträuch auf Schutt. Insektenfutterpflanze (Falter, Schwebfliegen, Bienen und andere). Kontra: Nicht heimisch. Nicht ganz frosthart. Ganze Pflanze wenig giftig, vor allem Blätter und Samen (verschiedene Giftstoffe nachgewiesen, unter anderem Saponine).

Hainbuche Lat. Name: Carpinus betulus Dt. Name: Hainbuche, Weißbuche Fam.: Corylaceae (Haselnussgewächse) Heimat: Heimischer Baum in Laubwäldern. Pro: Verträgt Verbiss recht gut (Heckenpflanze), kann dicht wachsen, neu austreiben (Knickgehölz) und ist für natürliche Begrenzungen geeignet. Ausgewachsen bis 25 Meter hoch, gut 150 Jahre alt und dann ein stattlicher Schirmbaum. Ist in der Lage tief in Böden einzudringen und durch sein Wurzelwerk den Boden für andere Pflanzen aufzuschließen. Fördert Mullbildung, liefert Werk-Hartholz. Kontra: Nichts Negatives bekannt.

Esskastanie Lat. Name: Castanea sativa Dt. Name: Esskastanie, Echte Kastanie, Edelkastanie Fam.: Fagaceae (Buchengewächse) Heimat: Süd-Europa, Süd-Afrika. Pro: Nutzholz und Fruchtbaum. Tiefwurzler. Bis 500 Jahre alt. Bodenverbessernd durch leicht zersetzliche, Kali-sammelnde Laubstreu. Kontra: Fruchtschalen stachelig, sonst nichts Negatives bekannt. Nur sommerwarm-humide, wintermilde Lagen.

Japanische Zierquitte Lat. Name: Chaenomeles japonica Dt. Name: Japanische Zierquitte, Feuerbusch Fam.: Rosaceae (Rosengewächse) Heimat: Japan, China Pro: Dekorative Blüte und Frucht. Frucht für Marmeladen aromatisierend verwertbar, wie Obstquitten. Große Zierquitten (bis 1,50 Meter) als natürliche Begrenzung geeignet. Ärmste Böden bei viel Sonne. Kontra: Nicht heimisch. Sparriges Geäst und Dornen können zu mechanischen Verletzungen führen.

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Hartriegel Lat. Name: Cornus Dt. Name: Hartriegel-Arten Fam.: Cornaceae (Hartriegelgewächse) Heimat: C. sanguinea Roter Hartriegel: heimisch; C. mas Kornelkirsche: heimisch. Pro: Bodenbefestiger, Bienenfutterpflanzen, Zierhölzer, schnittfähig (Roter H.) beziehungsweise Drechslerholz und Früchte nutzbar (Kornelkirsche). Vogelfutterpflanzen. Kontra: Höchstens schwach giftig (Gallussäure, Salicylsäure, Verbenalin), unter Umständen hautreizend durch inkrustierte Haare an Blättern. Wurzelsprosse.

Hasel Lat. Name: Corylus Dt. Name: Hasel Fam.: Corylaceae (Haselnussgewächse) Heimat: C. avellana Haselstrauch: heimisch; C. colurna Baumhasel: Südosteuropa bis Himalaya. Pro: Strauch verträgt Verbiss recht gut, kann dicht wachsen, neu austreiben (Knickgehölz) und ist für natürliche Begrenzungen geeignet (sogenannte Knickharfe bei traditioneller Knickung). Baum ausgewachsen bis 22 Meter hoch. Beliebtes Knabbermaterial für kranke Pferde in Boxenhaltung zur Beschäftigung. Früchte essbar beziehungsweise Wildtierfutter (Eichhörnchen, Wildmäuse etc.). Kontra: Pollenallergien, sonst nichts Negatives bekannt.

Perückenstrauch Lat. Name: Cotinus coggyria Dt. Name: Perückenstrauch Fam.: Anacardiaceae (Sumachgewächse) Heimat: südliches Mitteleuropa (Mittelmeergebiet) bis Mittelchina. Pro: Trotz giftverdächtiger Verwandtschaft ganze Pflanze kaum giftig, obwohl mehrere Giftstoffe vorhanden. Hautreizende Stoffe nicht nachgewiesen. Kontra: Erfahrungen mit oraler Aufnahme durch Pferde vermutlich kaum oder nicht vorhanden. Der nahe verwandte Essigbaum verursacht Magen- und Darmbeschwerden.

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Weißdorn Lat. Name: Crataegus Dt. Name: Weißdorn Fam.: Rosaceae (Rosengewächse) Heimat: heimisch Pro: Dekorative Blüte und Frucht. Vogelfutterpflanze (Früchte), Bienenfutterpflanze (Blüte). Als natürliche Begrenzung geeignet. Verbissfest und gutes Ausschlagvermögen. Verbiss verdichtet den Wuchs zu natürlichen Hecken und stellt somit Rückzugsräume für wilde Tiere und Pflanzen her. Als Hochstammgebüsch geeignet als natürlicher Weideunterstand. Kontra: Sparriges Geäst und Dornen können zu mechanischen Verletzungen führen. Wirt für gefährliche Brandpilze (Feuerbrand).

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Maiblumenstrauch Lat. Name: Deutzia Dt. Name: Deutzie, Maiblumenstrauch Fam.Saxifragaceae (Steinbrechgewächse) Heimat: Japan, Ostasien Pro: Dekorativer Blühstrauch. Kontra: Nicht heimisch. Nichts Negatives (etwa Gifte) bekannt und auch in dieser Familie (Steinbrechgewächse) nicht zu erwarten.

Ölweide Lat. Name: Elaeagnus Dt. Name: Ölweide Fam.: Elaeagnaceae (Ölweidengewächse) Heimat: E. angustifolia Schmalblättrige Ölweide: mediterran (östliches Mittelmeergebiet) bis kontinental (eurasische Steppe und Halbwüsten); E. commutata Silber-Ölweide: Nordamerika. Pro: Dekorative Ziersträucher. Insektenbestäubung. Nahe verwandt dem Sanddorn. Wie dieser hart im Nehmen (Trockenheit, Frost, Salz). Kontra: Nicht heimisch. Die Silber-Ölweide bildet Ausläufer wie der Sanddorn.

Forsythie Lat. Name: Forsythia Dt. Name: Forsythie, Goldglöckchen, Goldflieder Fam.: Oleaceae (Ölbaumgewächse) Heimat: F. suspensa: China; F. viridissima: China; F. europaea: Nord-Albanien. Pro:Dekorative Blüte. Gutes Ausschlagevermögen. Kontra: Nicht heimisch. Nichts Negatives (Gifte) bekannt. Verwandt der für Pferde giftigen Esche.

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Faulbaum Lat. Name: Frangula alnus (Rhamnus frangula) Dt. Name: Faulbaum Fam.: Rhamnaceae (Kreuzdorngewächse) Heimat: heimisch: Gebüsche, Wälder, Heiden, Moore, kalkmeidend. Pro: Heimischer Busch. Kontra: Giftig (vor allem Rinde, Beeren und Blätter). Die Anthranolglycoside und andere Giftstoffe wirken unter anderem stark abführend, abtreibend und verursachen Verdauungsstörungen. Getrocknetes Astwerk riecht „faulig“.

Esche Lat. Name: Fraxinus excelsior Dt. Name: Gemeine Esche Fam.: Oleaceae (Ölbaumgewächse) Heimat: Südeuropa, im Norden eingebürgert. Pro: Großer, robuster Baum. Kontra: Rinde, Blätter und Samen enthalten Gifte (Coumaringlycoside, Flavonglycoside, ätherische Öle), die reizend, diuretisch und neurotoxisch wirken. Für Pferde giftig.

Manna-Esche Lat. Name: Fraxinus ornus Dt. Name: Manna-Esche Fam.: Oleaceae (Ölbaumgewächse) Heimat: Südeuropa Pro: Kleiner Baum. Dekorative Blüte. Kontra: Vermutlich wenig Erfahrung mit Verbiss durch Pferde. Der Saft aus den Leitungsbahnen wird als Arznei genutzt: D-Mannitol und Stachyose verhindern die Flüssigkeitsresorption des Dünndarms und verstärken durch die Volumenvermehrung die Peristaltik. Mildes Abführmittel in der Kinderpraxis. Lässt bei Pferden bei vermehrtem Genuss Durchfälle erwarten.

Zaubernuss Lat. Name: Hamamelis Dt. Name: Zaubernuss Fam.: Hamamelidaceae (Zaubernußgewächse) Heimat: Japan, Nordamerika Pro: Dekorativer Busch mit zeitiger Blüte vor dem Blattaustrieb. Arzneipflanze (milde Droge). Anwendung innerlich wie äußerlich. Kontra: Gerbstoffe, ätherische Öle und Flavonoide vor allem in Blättern und Rinde. Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch (Venenmittel, lokale Entzündungen der (Schleim-) Häute, leichte Verletzungen) keine Nebenwirkungen bekannt. Erfahrungen mit Fraß durch Pferde vermutlich nicht vorhanden.

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Rosen-Eibisch Lat. Name: Hibiscus syracus Dt. Name: Rosen-Eibisch, Syrischer Eibisch Fam.: Malvaceae (Malvengewächse) Heimat: China, Indien Pro: Dekorative Blüte. Kontra: Nicht heimisch, nicht ganz frosthart. Die Säuren, Farbstoffe und Schleimpolysaccharide lassen beim Pferd keine gesundheitlichen Probleme erwarten. Erfahrungen in der Pferdehaltung vermutlich nicht vorhanden.

Sanddorn Lat. Name: Hippophae rhamnoides Dt. Name: Sanddorn Fam.: Elaeagnaceae (Ölweidengewächse) Heimat: heimisch, verschiedene Unterarten mit etwas unterschiedlicher Verbreitung. Pro: Hart im nehmen (Trockenheit, Frost, Salz). Sandzeiger, Pionierpflanze und Bodenbefestiger. Insektenbestäubung und Windbestäubung, Vogelfutterpflanze (Beeren). Früchte reich an Vitaminen C und E sowie fettem Öl, Mannitol, Flavonoiden und Carotinoiden. Geeignet für Sirup und Marmeladen. Das Öl fördert Wundheilung und Hautbildung. Als natürliche Begrenzung geeignet. Kontra: Stark dornig, daher mechanische Verletzungen möglich. Männliche und weibliche Pflanzen. Daher Anwesenheit von mindestens einer männlichen, nicht fruchtenden Pflanze notwendig. Ausläufer mit Wurzelknöllchen dringen mehrere Meter weit ins Grünland ein und sind sehr vital. Mannit in den Blättern der gemeinen Esche für Pferde unter Umständen giftig. Vergiftungen von Pferden durch Sanddorn allein durch die Dornen nicht zu erwarten, nicht bekannt.

Schaumspiere Lat. Name: Holodiscus discolor, Spiraea discolor Dt. Name: Schaumspiere, Kaskadenstrauch, „Ocean Spray“ Fam.: Rosaceae (Rosengewächse) Heimat: westliches Nordamerika Pro: Dekorativer Blütenstrauch, 4-5 Meter, anspruchslos, robust, schnellwüchsig. Kontra: Nicht heimisch.

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Walnuss Lat. Name: Juglans regia Dt. Name: Walnuss Fam.: Juglandaceae (Walnussgewächse) Heimat: Südosteuropa, Kleinasien Pro: Stattlicher, wunderschöner Baum mit essbaren Früchten. Oft in der Pferdehaltung empfohlen da kaum verbissen, guter Schirmbaum und Insektenschutz. Als Arzneidroge gegen innerliche (Magen-Darm-Störungen) und äußerliche (oberflächliche Hautentzündungen) Anwendung. Kontra: Die Vielzahl an Wirkstoffen vor allem in Blättern, Fruchtschalen und Holz hält nicht nur Insekten fern, sondern hilft dem Baum, Konkurrenz im Bereich der Baumscheibe zu unterdrücken. Das Laub zersetzt sich entsprechend langsam. Was giftig für Fraßfeinde und Mikroorganismen ist, kann für die Darmflora nicht gesund sein. Die sehr nahe Verwandte Juglans nigra (Schwarznuss) enthält das gleiche Giftsortiment und verursacht in ihrer Heimat Nordamerika schwere Vergiftungen („black walnut toxicosis“) bei Pferden, die Sägemehl oder Häcksel aus dem Holz des Baumes gefressen haben.

Ranunkelstrauch Lat. Name: Kerria japonica Dt. Name: Kerrie, Ranunkelstrauch, Nesselröschen, Goldröschen Fam.: Rosaceae (Rosengewächse) Heimat: Japan Pro: Sehr schöner Zierstrauch. Kontra: Nicht heimisch. Rosaceen bilden häufig Blausäure-Glykoside, die sich auch hier vor allem in den Samen finden. Doch auch die Samen sind lediglich als wenig giftig einzustufen.

Kolwitzie Lat. Name: Kolwitzia amabilis Dt. Name: Kolwitzie Fam.: Caprifoliaceae (Geißblattgewächse) Heimat: nicht heimisch Pro: Sehr attraktiver Blühstrauch. Kontra: Nicht heimisch. Erfahrungen in der Pferdehaltung vermutlich noch sehr gering. Die Geißblattgewächse (heimisch: Holunder, Schneeball, Heckenkirsche, Geißblatt) sind durchweg Träger von Giftstoffen (unter anderem cyanogene Glycoside), wobei die Saponine hauptverantwortlich für die Vergiftungserscheinungen zu sein scheinen. Erforscht wurde bisher fast ausschließlich die Giftigkeit der Beeren, die oft von Kindern gegessen werden. Die Beeren werden nach umfangreicher Forschung als eher weniger gefährlich eingestuft. Kolwitzie und Weigelie haben unscheinbare Beeren, was dem Pferdehalter aber auch nicht hilft, da Pferde im Gegensatz zu Kindern weniger Beeren als viel mehr Blätter und Zweige attraktiv finden. Geschmack und Geruch der Pflanzen ist aber zumeist so unangenehm, das sie von Pferden in der Regel gemieden werden. Eigene Beobachtungen von umfangreichem Fraß durch Pferde an Schneebeere (gleiche Familie) im unbelaubten Winterzustand ergab keinerlei Vergiftungsanzeichen.

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Lärche Lat. Name: Larix decidua Dt. Name: Europäische Lärche Fam.: Pinaceae (Tannengewächse) Heimat: heimisch, präalpin, eurasisch-kontinental Pro: Sommergrüner Nadelbaum mit angenehmem Halbschattenwurf. Hervorragendes Bauholz. Kontra: Der natürliche Fraßschutz vor allem des Holzes ist sicherlich auch für die Darmflora nicht förderlich. Trotz sehr häufiger Verwendung als Weideumzäunung sind Vergiftungen bisher jedoch nicht berichtet worden. Es gibt Menschen, die sich am Nadelabwurf im Herbst stören.

Japanische Lärche Lat. Name: Larix kaempferi (Larix leptolepis) Dt. Name: Japanische Lärche Fam.: Pinaceae (Tannengewächse) Heimat: Japan Pro: Auf armen Böden der Europäischen Lärche überlegen und mit stärkerem Stammzuwachs. Liebt hohe Luftfeuchtigkeit. Verwendung forstlich und als Bau- und Werkholz. Kontra: Nicht heimisch. Wachsgehalt offensichtlich höher als bei der heimischen Lärche.

Tulpenbaum Lat. Name: Liridodendron tulipifera Dt. Name: Tulpenbaum Fam.: Magnoliaceae (Magnoliengewächse) Heimat: Südöstliche und mittelwestliche USA Pro: Botanisch hoch interessanter Parkbaum vor allem in Botanischen Gärten und Arboreten. Blüte spektakulär. Kontra: Exotische Rarität, die preislich sicher nicht besonders günstig ist. Ganze Pflanze (Rinde und Holz: Glaucin, Liriodendrin, digitaloide Stoffe; Blätter: saponinartige und cyanogene Stoffe) wenig giftig. Der Saft kann Kontaktekzeme verursachen.

Magnolie Lat. Name: Magnolia Dt. Name: Magnolie Fam.: Magnoliaceae (Magnoliengewächse) Heimat: 35 Arten in Nord- und Mittel-Amerika, Ostasien und im Himalaya. Pro: Spektakulärer, kleiner Blütenbaum. Botanisch hochinteressantes Relikt. Parks und Gärten. Kontra: Nicht heimisch. Ganze Pflanze wenig giftig (vor allem Holz und Rinde: Alkaloide; Sesquiterpenlaktone verursachen Hautschädigungen nach dem Umgang mit der Pflanze).

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Apfel Lat. Name: Malus Dt. Name: Apfel Fam.: Rosaceae (Rosengewächse) Heimat: heimisch, vor allem der wilde Holzapfel (M. sylvestris) Pro: Wild in Knicks, Wäldern und Gebüschen heute fast verdrängt. Bienenfutterpflanze, Obstbestäuber. Als Kulturbaum Fruchtholz. Cyanogene Glycoside nur in sehr geringen Mengen in den Kernen. Vergiftungen nicht möglich. Streuobstwiesen mit alten Obstsorten heute schützenswert. Kontra: Nicht verbissfest, muss geschützt werden (Stamm-Manschette). Überreife Äpfel Anziehungspunkt für Wespen. Unkontrollierte Apfelaufnahme unter Umständen ungesund. Hohe Alkoholgehalte der Früchte durch Gärung nach Frösten möglich.

Eisenholzbaum Lat. Name: Parrotia persica Dt. Name: Eisenholzbaum Fam.: Hamamelidaceae (Zaubernussgewächse) Heimat: Nord-Persien bis Kaukasus Pro: Winterhart, sehr selten bis 15 Meter hoch. Viele Bäume (nicht alle) mit dekorativer Herbstfärbung. Kontra: Nicht heimisch. Exot, über den wenig Erfahrungen vorliegen, insbesondere in der Pferdehaltung (Risiko).

Pfeifenstrauch Lat. Name: Philadelphus coronarius Dt. Name: Falscher Jasmin, Pfeifenstrauch Fam.: Saxifragaceae (Steinbrechgewächse) Heimat: Südosteuropa Pro: Wunderschöner Blütenstrauch, oft gepflanzt auch auf Pferdehöfen, bisher nicht negativ in Erscheinung getreten. Familienzugehörigkeit lässt auch nichts Negatives erwarten. Wo Blattläuse unbehelligt saugen können, kann nicht allzu große Vergiftungsgefahr bestehen. Kontra: Nicht heimisch. Zur Blüte gut für Laien bestimmbar, sonst oft verwechselt (Weigelie, Deutzie, ...).

Blasenspiere Lat. Name: Physocarpus opulifolius (Spiraea opulifolia) Dt. Name: Blasenspiere, Fasanenspiere Fam.: Rosaceae (Rosengewächse) Heimat: Östliches Nordamerika Pro: Spiraeen werden oft in Hofnähe auch auf Pferdehöfen gepflanzt. Vergiftungen sind nicht bekannt geworden. Die Gehalte der für Rosengewächse typischen Giftstoffe dürften sehr gering sein. Kontra: Nicht heimisch.

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Ahornblättrige Platane Lat. Name: Platanus x hybrida (P. x acerifolia) Dt. Name: Ahornblättrige Platane Fam.: Platanaceae (Platanengewächse) Heimat: Hybride vermutlich aus P. orientalis (SO-Europa) mit P. occidentalis (N-Amerika). Pro: Großer Baum. Vergiftungen nicht bekannt. Kontra: Nicht heimisch.

Pappel Lat. Name: Populus Dt. Name: Pappel Fam.: Salicaceae (Weidengewächse) Heimat: heimische Pappeln ebenso wie amerikanische und chinesische und deren Bastarde. Pro: Schnellwüchsig, geeignet für Plantagen und Agroforestry (Biomasseproduktion, Zellulose, Papier). Selten alte Bäume. Vergiftungen nicht bekannt. Kontra: Weichholzart ohne Verkernung. Hohe Bruchgefahr, oft Verpilzung. Kein Bauholz.

Fingerstrauch Lat. Name: Potentilla fruticosa Dt. Name: Fingerstrauch Fam.: Rosaceae (Rosengewächse) Heimat: heimisch mit vielen Zuchtsorten Pro: Blütenstrauch bis 1 Meter Höhe in allen Variationen von Weiß über Gelb bis Tief-Orange. Viel gepflanzt auch auf Reitanlagen, keine Vergiftungen bekannt. Kontra: Sehr kleiner Strauch, eher etwas für das Blumenbeet. Bereits in Hecken und Knicks bald erdrückt.

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Kirsche, Pflaume Lat. Name: Prunus Dt. Name: verschiedene (Trauben-) Kirschen, Pflaumen und Verwandte Fam.: Rosaceae (Rosengewächse) Heimat: heimische wie eingebürgerte und gepflanzte Arten. Pro: Obstsorten wie Kirsche und Pflaume sind gute Fruchtbäume nicht nur in Streuobstwiesen. Die Blüten sind wichtiges Bienenfutter. Insbesondere die Wildformen sind Vogelfutter (Früchte). Kontra: Prunusarten, vor allem Kirschlorbeer und Traubenkirsche aber auch alle anderen enthalten vor allem cyanogene Glycoside, die für Pferde giftig werden können (junge Blätter, unreife Früchte, Samen). Schlehen sind stark dornig und können zu mechanischen Verletzungen führen. Ihre Ausläufer dringen weit in Grünland ein und lassen fließende, natürliche Übergänge von Wald und Weide entstehen. Im Naturschutz ist das sehr erwünscht, in der ordnungsgemäßen Grünlandbewirtschaftung gefürchtet.

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Douglasie Lat. Name: Pseudotsuga menziesii Dt. Name: Küsten-Douglasie Fam.: Pinaceae (Tannengewächse) Heimat: Nordamerika Pro: Wichtigster ausländischer Forstbaum Europas. Keine Vergiftungen von Pferden bekannt. Giftigkeit vermutlich vergleichbar der heimischen Rotfichte und Weißtanne. Kontra: Nicht heimisch.

Wildbirne Lat. Name: Pyrus pyraster Dt. Name: Wildbirne, Holzbirne Heimat: heimisch Pro: Sehr selten gewordenes Wildgehölz. Bienenfutterpflanze und Vogelfutterpflanze. Wälder, Gebüsche, Knicks. Vergiftungen nicht bekannt. Kontra: Keine cyanogenen Glycoside in der Birnenpflanze, nicht einmal in den Kernen!

Johannis- und Stachelbeeren Lat. Name: Ribes Dt. Name: Johannis- und Stachelbeeren Fam.: Saxifragaceae (Steinbrechgewächse) Heimat: Wilde Formen heimisch. Pro: heimische wie eingebürgerte Pflanzen (R. sanguineum: Nordamerika) sind Frucht- oder Ziersträucher und nicht giftig. Cyanogene Stoffe sind höchstens in Spuren enthalten, der teils strenge Geruch und Geschmack von Blättern und Früchten wird von ätherischen Ölen verursacht, die nicht gefährlich sind. Neben Fruchtsäuren sind Vitamin C, Gerb- und Farbstoffe enthalten. Reichlicher Genuss unreifer Früchte (durch Kinder; Pferde bevorzugen Blätter und Zweige) kann schlimmstenfalls Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Kontra: Nichts Negatives. Dornige Exemplare (Stachelbeere) können mechanisch verletzen.

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Wildrosen Lat. Name: Rosa Dt. Name: (Wild-) Rosen Fam.: Rosaceae (Rosengewächse) Heimat: heimische Wildrosen sollten bevorzugt werden. Pro: Typische Hegepflanze („Hage“butte) des Mittelalters, als natürliche Umzäunungen aus dornigen, dichten Gewächsen (Brombeeren, Weißdorn oder Schlehe gehören hierher), die gehegte Beete vor dem frei laufenden Vieh schützten. Vergiftungen nicht bekannt, die Hagebutten bei Pferden als Leckerbissen sehr geschätzt (hoher Vitamin-C-Gehalt). Nicht nur an Hauswänden, sondern in Gebüschen und Knicks ebenso wie Hecken zu Hause. Sehr langlebige Pflanzen! Kontra: Mechanische Verletzungen möglich. Lange Wildranken müssen gelegentlich gezähmt werden. Heckenrosen wie Hundsrosen und Wildrosen erholen sich auch vom Anknabbern gut.

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Weide Lat. Name: Salix Dt. Name: Weide Fam.: Salicaceae (Weidengewächse) Heimat: viele heimische Arten Pro: Männliche Pflanzen zum Teil mit sehr schönen Kätzchen im Frühjahr. Sehr leicht selber zu vermehren (Stockausschlag aus abgeschlagenen Ästen), gut zu beschneiden und knicken. Heimische Arten im Verkauf nicht teuer. Kontra: Enthalten neben Vitamin C Salicylsäure (Wirkstoff des Aspirin). Dieses Schmerzmittel kann bei längerer, hoch dosierter Anwendung Magenschleimhautentzün-dungen verursachen. Bei Rosengewächsen (hier eine Felsenbirne) und Weiden aller Art ist damit zu rechnen, dass sie aufgenommen werden.

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Holunder Lat. Name: Sambucus nigra Dt. Name: Schwarzer Holunder, Fliederbeere Fam.: Caprifoliaceae (Geißblattgewächse) Heimat: heimisch Pro: Im Pferdebereich oft empfohlen, da nicht verbissen und insektenabweisend. Robust und schattenspendend. Vergiftungen von Weidetieren nicht beschrieben, was sicherlich mit dem sehr unangenehmen Geruch und Geschmack begründet werden kann. Insekten- und Vogelfutterpflanze. Kontra: Der Zwergholunder (S. ebulus) gilt als giftig, der Schwarze und der Bergholunder (S. nigra, S. racemosa) werden als kaum giftig eingestuft. Giftig sind die Blätter, die Rinde und unreife Früchte. Blüten und reife Früchte sind essbar. Auch reife Früchte sollten nicht roh in größerer Menge verzehrt werden. Neben Blausäurevergiftung kann insbesondere die Rinde Durchfall verursachen. Holunder wird nur in Ausnahmefällen überhaupt angerührt.

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Fiederspiere Lat. Name: Sorbaria sorbifolia (Spiraea sorbifolia) Dt. Name: Fiederspiere Fam.: Rosaceae (Rosengewächse) Heimat: Nordostasien Pro: Zierstrauch. Vergiftungen nicht bekannt. Kontra: Nicht heimisch.

Mehlbeere Lat. Name: Sorbus aria Dt. Name: Mehlbeere Fam.: Rosaceae (Rosengewächse) Heimat: heimisch Pro: Zierbaum, Bienen- und Vogelfutterpflanze. Frei von Parasorbinsäure. Kontra: Nichts Negatives bekannt. Blätter enthalten cyanogene Glycoside, unter Umständen in nur sehr geringen Mengen.

Vogelbeere Lat. Name: Sorbus aucuparia Dt. Name: Vogelbeere, Eberesche Fam.: Rosaceae (Rosengewächse) Heimat: heimisch Pro: Zierbaum, Bienen- und Vogelfutterpflanze. Früchte enthalten Parasorbinsäure, Ausnahme S. aucuparia ssp. moravica. Dennoch wird sie als wenig giftig eingestuft. Aus den Früchten wird seit alters her Gelee, Kompott, Marmelade und Fruchtsaft hergestellt. Da Kinder Kinder häufig Beeren essen, intensive Erforschung der Beeren, nicht aber der Blätter und Zweige. Kontra: Blätter enthalten cyanogene Glycoside, eventuell in nur sehr geringen Mengen.

Spierstrauch Lat. Name: Spiraea Dt. Name: Spierstrauch Fam.: Rosaceae (Rosengewächse) Heimat: S. media: Südost- und osteuropäische Buschwälder; S. salicifolia: eurasisch-kontinental; S. thunbergii: Ostasien; S. chamaedryfolia: Ostasien; S. prunifolia: China; S. japonica: Japan; S. douglasii: westliches Nordamerika. Pro: Ziersträucher. Vergiftungen nicht bekannt. Häufige Verwendung in Reitanlagen, Naturhecken. Kontra: Unter Umständen geringe Mengen cyanogener Glycoside in Blättern.

Kranzspiere Lat. Name: Stephanandra Dt. Name: Kranzspiere Fam.: Rosaceae (Rosengewächse) Heimat: Ostasien Pro: Winterhart, ideal für Naturhecken. Keine Vergiftungen bekannt. Kontra: Nicht heimisch. Unter Umständen geringe Mengen cyanogener Glycoside in Blättern.

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Page 20: Gehölze und Heckenpflanzen in der Pferdehaltung Pferdehaltung.pdf · Geschmack und Geruch der Pflanzen ist aber zumeist so unangenehm, das sie von Pferden in der Regel gemieden werden

Vanselow, Gehölze

Fliederstrauch Lat. Name: Syringa vulgaris Dt. Name: Fliederstrauch Fam.: Oleaceae (Ölbaumgewächse) Heimat: Südosteuropa Pro: Blütenstrauch. Fliederknicks und -hecken sind wahre Hingucker. Kontra: Nichts Negatives beschrieben.

Tamariske Lat. Name: Tamarix, Myricaria Dt. Name: Tamariske Fam.: Tamaricaceae (Tamariskengewächse) Heimat: Mittelmeergebiet. Pro: Zarter Blütenflor. Zierstrauch. Nichts Negatives bekannt. Kontra: Nicht ganz frosthart.

Linde Lat. Name: Tilia Dt. Name: Linde Fam.: Tiliaceae (Lindengewächse) Heimat: Winter- und Sommerlinde einheimisch. Pro: Insektenfutterpflanzen, wunderbare Schirmbäume. Tiefwurzler, Schnitzholz, Heilpflanze. Kontra: Vorsicht- nicht verwechseln mit der Silber-Linde (T. tomentosa): Der Nektar dieser Linde enthält Mannose, ein Zucker, der Hummeln, Bienen und andere Hymenopteren tötet. Die narkotisierten Insekten liegen sterbend unter den Bäumen. Das ist nicht nur aus ökologischer Sicht nicht vertretbar, die sterbenden Insekten stellen auch für Pferde eine Gefahr (Stiche) dar.

Ulme Lat. Name: Ulmus Dt. Name: Ulme, Rüster Fam.: Ulmaceae (Ulmengewächse) Heimat: mehrere heimische Arten Pro: Wunderbare Bäume, seit dem Ulmensterben sehr zurückgegangen. Resistente Züchtungen im Handel vor allem für Alleen. Kontra: Wird gerne gefressen oder geschält. Ulmenrinde wird wie Eichenrinde als Mittel gegen Durchfall eingesetzt. Reichlicher Genuss könnte zu Verstopfung führen.

Weigelie Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers oder der Autorin Herausgeber: VFD-Bundesverband, Zur Poggenmühle 22, 27239 Twistringen Autorin: Dr. Renate Vanselow, www.biologie-der -pferde.de

Lat. Name: Weigelia Dt. Name: Weigelie Fam.: Caprifoliaceae (Geißblattgewächse) Heimat: Asien Pro: Prächtiger Blütenstrauch. Kontra: Nicht heimisch. Siehe Kolwitzie.

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