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Herbst 2017 GEMEINDE BRIEF Selbitz Rodesgrün Neuhaus Kohlbühl Wachholderbusch Dörnthal Stegenwaldhaus Sellanger Rothenbürg Hüttung Weidesgrün © by Müller Fotosatz&Druck - Zeichnung: Mirjam Browa der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Selbitz

GEMEINDE BRIEF der Evang.-Luth. - Herzlich … · renentreff jeden dritten Donnerstag ... September vergangenen Jahres die Auf- ... Luther im Gegenzug als vom Teufel

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Herbst2017

GEMEINDEBRIEFSelbitz • Rodesgrün • Neuhaus • Kohlbühl Wachholderbusch • Dörnthal • Stegenwaldhaus Sellanger • Rothenbürg • Hüttung • Weidesgrün

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Liebe Menschenin und um Selbitz !Vor Jahren war es in einer Herbstausga-be der Washington Post zu sehen: Auf einer ganzseitigen Annonce wirbt eine Vertriebsgruppe der Firma Mercedes-

Benz für ihre Jahreswagen. Zu sehen ist eigentlich nur der Hinterkopf eines ca. 35jähri-gen Mannes. Der weitaus größte Teil des gepflegten Hinterkopfes ist

grau meliert. Einzelne Partien sind durch einen Pfeil gekennzeichnet. Am Seiten-rand wird die sachliche Begründung für die jeweiligen grauen Strähnchen gege-ben. Etwa: Mehrere Tausend Dollar für die psychotherapeutische Behandlung des depressiven Dalmatiners der Exfrau verschwendet. Oder: Achtzig Dollar pro Stunde für Golfkurs ausgegeben; Segel-boot während des Urlaubs aufgrund des Hurrikans „Bubba“ in der Karibik ver-senkt; Vorgesetzten ungeschickterweise im Tennis geschlagen; Microsoft-Aktien sechs Jahre zu früh verkauft. Inmitten all dieser zur Ergrauung führenden klei-nen Katastrophen und Fehlinvestitionen sticht dann aber eine Kopfpartie heraus, auf der die ursprüngliche, schwarze Haarfarbe vollständig erhalten geblie-ben ist. Und auch hier wird natürlich die Begründung geliefert: „ Er fährt einen Jahreswagen von Mercedes-Benz.“

Die Botschaft der Werbeanzeige ist klar. Wer einen derartigen fahrbaren Un-tersatz sein Eigen nennt, braucht sich

wenigstens in diesem Lebensbereich keine grauen Haare wachsen zu lassen. Originelle Anzeige! Allerdings wirkt der abgebildete Hinterkopf trotz seiner „sor-genfreien“ Zone ein wenig wie Flickwerk. Die Grenzen eines funktionierenden Kfz bestehen eben darin, dass es auf das Lebensgefühl insgesamt dann doch nicht entscheidend abzufärben vermag. Wie wäre es von daher mit einem „Produkt“, das mich dazu befähigt, den Stolper-steinen des Alltags mit Gelassenheit zu begegnen? Eben das verheißt der Glaube an Jesus Christus. Er ordnet unser Leben. Er richtet es auf ein Zentrum aus, sodass wir Dinge, die uns beschäftigen, in ih-rer tatsächlichen Bedeutung erkennen. Nicht alles, worüber wir uns den Kopf zerbrechen, ist es auch wirklich wert, dass uns darüber „graue Haare wachsen“. Manches gewinnt seine Bedeutung erst dadurch, dass wir ihm diese Bedeutung zusprechen. Die Bibel ist an dieser Stelle ein entscheidendes Korrektiv. Allen früh-zeitig Ergrauten sei übrigens zum Trost gesagt: Graue Haare sind nicht unbe-dingt ein Zeichen von Stress, sie können auch ein Ausdruck von Weisheit sein – und dann sind sie schön!

„Ich will euch tragen, bis ihr grau werdet. Ich will euch halten, tragen und erretten. Jesaja 46,4Mit herzlichen Herbstgrüßen

Ihr (grauhaariger)

Andacht

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Gemeindeausflug nach Wittenberg am 9. JuliAuch die Selbitzer ließen sich im Re-formationsjubiläumsjahr in der Lu-therstadt Wittenberg blicken. Eine Busladung voll spazierte durch die Innenstadt, besichtigte am 9. Juli die Stadtkirche (in der Luther 2000 mal predigte!), die Schlosskirche (95 The-sen!) und das ehemalige Augustiner-kloster, in dem Luther mit seiner Fami-lie viele Jahre lebte (heute das größte

reformationsgeschichtliche Museum der Welt!).Auch eine Begegnung mit Schwester Elisabeth gab’s, die den kleinen Kon-vent der Christusbruderschaft in Wit-tenberg leitet und über die Situation vor Ort berichtete. Voller interessanter Eindrücke und gut verpflegt erreichte man am Abend wieder das Heimat-städtchen Selbitz.

Aus der Gemeinde

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Aus der Gemeinde

Viele kleine Füße -- Neugeborenenbesuche und Neugeborenentreffen

im Gemeindehaus. Bei Kaffee und Ku-chen entstanden schnell interessante Gespräche, während die Kleinen ihrem Bewegungsdrang freien Lauf lassen konnten.

Bei allen Anwesenden kam rasch der Wunsch auf, dass dieses Treffen nicht das Einzige bleiben sollte. Somit haben wir nach Rücksprache mit der Gemein-de beschlossen, dass unser Neugebo-renentreff jeden dritten Donnerstag im Monat von 9:30 bis 11:00 Uhr stattfinden soll. Die Termine für 2017 stehen bereits fest: 19. Oktober und 16. November. Im Januar 2018 soll es dann ebenfalls weitergehen.

Seit wir - das sind Sabine Dick, Chris-tina Schmidt und Manuela Quehl - im September vergangenen Jahres die Auf-gabe übernommen haben, alle Neuge-borenen in Selbitz und seinen Ortsteilen zu besuchen, durften wir rund 30 kleine Erdenbürger begrüßen und mit kleinen Präsenten ansässiger Firmen (u.a. Blu-merei Klose, Löwenapotheke, Gardinen-Bine, Kirchenladen) überraschen.

Im Frühjahr kam uns dann die Idee neben den CVJM-Regenbogenkindern auch nur mal die Kleinsten bis zu einem Jahr mit ihren Eltern zu einer gemütli-chen Kennenlernrunde einzuladen. So trafen wir uns im Juni das erste Mal

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Aus der Gemeinde

ImpressionenvomGemeindefest

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Aus der Gemeinde

Die Islamwissenschaftlerin von der Asylsozialberatung der Diakonie Hoch-franken, Isabel Wolf, hielt im gut be-suchten großen Saal des Selbitzer Ge-meindehauses den Vortrag: "Islam - ein kleiner Überblick".

Die junge Referentin, die auf Einladung des Helferkreises kam, spricht selbst Arabisch und Farsi und lebte schon in Syrien, im Iran und in Palästina.

Sehr kompetent und erfrischend erklär-te sie dieses große Thema und gab ihr Hintergrundwissen weiter:

Zum Islam ("Hingabe an Gott"), der auf dem Juden- und Christentum aufbaut, gehören ca. 1,6 Mrd. Anhänger, die sich zur "einzig wahren Religion" bekennen. Der Koran ist Gottes heiliges Wort. Die-ser bietet aber durch seine besondere

Sprache und seinen nicht zeitlich auf-einanderfolgenden Kapiteln viel Inter-pretationsspielraum.

Auch im Islam gibt es unterschiedliche "Konfessionen"/Strömungen wie Sun-niten, Schiiten, Alawiten und so lassen sich aktuelle Spannungen in den Bezie-hungen zwischen den Saudis und dem Iran erklären.

Isabel Wolf beschrieb auch die Stellung der Frau im Islam und ging dabei auf die im Nahen Osten vorherrschende Kultur ein. Besonders spannend wur-de es bei der Frage nach dem Heili-gen Krieg - dem Dschihad. Der Koran schreibt hier klar vor, dass keine Heilig-tümer anderer zerstört, und dass Kin-der, Frauen, Alte und Kriegsgefangene nicht getötet werden dürfen. Deshalb

Brandaktueller Vortrag zum Islam

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Aus der Gemeinde

lehnen sich viele gläubige Muslime gegen den Islamischen Staat auf und können das mit ihrem Glauben nicht vereinbaren. Doch die Referentin beließ es nicht nur dabei, sondern versuchte auch zu erklären, warum die islamisti-schen Fanatisten so an Macht und Ein-fluss gewannen. Hierzu beleuchtete sie die politischen Hintergründe, die ihre Wurzeln in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg haben, als die Siegermächte das eroberte Land willkürlich aufteil-ten und so z. B. im Irak und Syrien kulturelle und religiöse Grenzen ver-letzten. Auch später begingen im und nach dem letzten Irak-Krieg die US-Amerikaner viele Fehler, so dass Terror-Netzwerke wie al-Qaida immer mehr Zulauf bekamen und die Rückkehr zum wahren Islam forderten ...

Ein sehr spannender Abend mit vielen Zwischenfragen und kompetenten Ant-worten. Es gab viele Anregungen zum Nachdenken und viel interessantes Hin-tergrundwissen, um aktuelle Probleme zu verstehen.

Oliver Gramalla

Chor- und Orchesterkonzertzum Abschluss des Reformationsjubiläumsim Dekanat Naila am Mittwoch 1. November

Mit der Aufführung der Sinfonie Nr. 5 (Reformations-Sinfonie), dem Schluss-satz aus der Sinfonie-Kantate „Lobge-sang“ und der Choralkantate „Verleih uns Frieden gnädiglich“, allesamt aus der Feder von Felix Mendelssohn-Bartholdy, begeht das Dekanat Naila am 1. November 2017 den Abschluss des Reformationsjubiläums um 19 Uhr in der Bad Stebener Lutherkirche.

Rund 85 Sängerinnen und Sänger aus dem Dekanat werden das Konzert zu-sammen mit Vokalsolisten, KMD Beat-rice Höhn (Neumarkt/ Opf.) an der Or-

gel, sowie der Vogtland-Philharmonie Greiz/ Reichenbach zu einem großar-tigen Hörerlebnis machen. Die Leitung liegt in den bewährten Händen unseres Dekanatskantors Stefan Romankiewicz. Eintrittskarten, die ab Anfang Oktober in den Pfarrämtern erhältlich sind, wer-den in drei Kategorien angeboten: Kat. 1: 17,00 Vorverkauf/20,00 Abendkasse; Kat. 2: 15,00/18,00; Kat. 3: 11,00/14,00.

Lassen Sie sich dieses musikalische Extra-Highlight nicht entgehen!

Herzliche Einladung!

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Geschichte der Reformation

Geschichte der Reformation – 500 Jahre 1517–2017

Die Päpstlichen antworten: der Teufel bläst dem Mönch Luther seine Gedan-ken ein

Die gegenseitigen von zunehmendem Hass geprägten Bilder und Schriften wirken sich natürlich, mit machen ande-ren Entwicklungen, auf das Geschehen aus. In Spanien und den Niederlanden werden Lutheranhänger als Ketzer ver-brannt und z.B. in Straßburg Altgläubige auf den Scheiterhaufen gebracht.

Im Gegensatz dazu erobert das Liedgut Luthers und seiner Mitstreiter die Gottesdienste in den protestantischen Gebieten.

Gesangbücher entstehen, Musik und Lieder sind ganz wichtige Elemente der Reformationsentwicklung, dabei wer-den auf lehrreiche und tröstende Worte z.B.Psalmen, Melodien von Trinkliedern

Vor und nach dem Reichstag in Augs-burg 1530 war Kaiser Karl V. wieder mit andern Dingen beschäftigt, vor allem mit der Abwehr der Türkenan-griffe. Die lutherische Lehre breitete sich im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation immer weiter aus. Auch in den anderen europäischen Ländern begann sie ihren Siegeszug. In Frankreich wurden die Hugenotten zu Trägern der evangelischen Sache, in den Skandinavischen Ländern wirkten Johannes Bugenhagen (Dänemark) und die Gebrüder Petri (Schweden)in Finn-land (Michael Agricola), im Norden der Niederlande setzt sich die Lehre von Calvin als Staatsreligion durch, auch die Schweiz wird überwiegend calvinis-tisch.

Zwischen den Altgläubigen und den Protestanten kommt es zu einer Flut von Schmähschriften die sich auch über Bilder definieren. Der Papst wird dabei zum Antichristen hochstilisiert, Luther im Gegenzug als vom Teufel inspiriert dargestellt. Lucas Cranach ist bei diesen Karikaturen und bei vielen

andern Bildern von Luther und der Re-formation und auch bei den illustrierten Bibelausgaben mit seiner Malerwerk-statt einer der ge-fragtesten und be-kanntesten Künstler

Der Papst, die teuflische Schlange

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Geschichte der Reformation

also Ohrwürmern der damaligen Zeit verwendet.

Orginal Ein feste Burg ist unser Gott.1532 kommt es in Nürnberg zu einem Religionsfrieden zwischen Kaiser Karl V. und den protestantischen Reichsstän-den, der die Verfolgung der Protestan-ten im Reich beendet. Im Gegenzug zu den Zugeständnissen des Kaisers un-terstützen die protestantischen Fürsten und Städte den Kaiser im Kampf gegen die Türken.

1539 wird die erste Gesamtausgabe von Luthers Werken veröffentlicht und fin-det reißenden Absatz.

Luther ist jetzt Ende 50, für die damali-ge Zeit schon ein fortgeschrittenes Alter. Der alternde Luther wird immer stren-ger und autoritärer. Der Streit mit dem Straßburger Reformator Martin Bucer

Martin Bucer

ist ein Beispiel dafür. Es ging immer noch um das Abendmahl. Nur durch Philipp Melanchthon kann eine Eskala-tion verhindert werden. Die 1536 von Luther unterzeichnete Wittenberger Konkordie (Hostie und Wein sind Leib und Blut Christi) bringt zwar die Eini-gung mit den oberdeutschen Städten Memmingen, Straßburg u.a., vertieft aber die Kluft mit der Lehre von Zwing-li und Calvin. Vor allem die Calvinisten halten daran fest, dass Brot und Wein nur symbolische Bedeutung haben. Zwinglianer und Calvinisten setzen ihre eigenständige Entwicklung bis zur heutigen Zeit fort. In Preußen, Hessen Nassau und später teilweise weltweit, näherte sich 1817 die reformierte Kir-che der lutherischen Lehre im Abend-mahl an.

Ein weiteres Beispiel ist Luthers Schrift: Von den Juden und ihren Lügen. Lu-ther hatte 1523 in der Schrift: Dass Jesus ein geborener Jude sei noch die Erwartung geäußert, dass aus den Juden viele rechte Christen würden. Er ging, nach der Erkenntnis, dass die Bi-bel allein Autorität in Leben und Kirche hat, davon aus, dass es nun für die Ju-den klar ist, dass Jesus der Messias ist. Nachdem die Juden seine Erwartungen nicht erfüllt hatten, geht er hart und unbarmherzig mit ihnen ins Gericht.

Zitat aus: Von den Juden und ihren Lügen (1543): „Die sind ein solch ver-zweifeltes, durchböstes, vergiftetes Ding, dass sie 1400 Jahre unser Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen“ und er fordert

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Geschichte der Reformation

dazu auf, „dass man ihre Synagoga mit Feuer anstecke, dass man ihre Häuser zerbreche und zerstöre, dass man nehme ihre Betbüchlein, ihren Rabbinern bei Todesstrafe das Lehren verbiete, dass man ihnen das Geleit auf der Straße verweigere, dass man ihnen nehme alle Barschaft an Sil-ber und Gold, dass man ihnen gebe Spaten, Axt (Dresch-)Flegel, Rocken (Spinngerät), Spindel, dass sie ihr Brot verdienen im Schweiß ihrer Nasen…

Mit dieser Schrift hinterlässt Luther der Deutschen Geschichte ein bitteres Erbe. 400 Jahre später beriefen sich die vielen Evangelischen Christen, die für die Nationalsozialisten offen und begeistert Partei ergriffen (z.B. die Deutschen Christen unter von Hitler eingesetzten Reichsbischof Müller)in ihrer antisemitischen Haltung und den darauffolgenden Taten auf Martin Luther. Auch die Nationalsozialisten nahmen diese Schrift Luthers für ihren Judenhass in Anspruch. Im Hetzblatt DER STÜRMER titelt Julius Streicher: „Die Juden sind unser Unglück“ und verwies auf Luthers Schrift. Schon in den Jahrhunderten vorher wurden im Gebiet Deutschlands Juden gefoltert und getötet, ihres Vermögens beraubt und vertrieben, mit dem Hintergrund der Schrift Luthers.

1546 reist Martin Luther, von Krank-heit gezeichnet, nach Mansfeld um einen Erbstreit der dortigen Grafen zu schlichten. Nach erfolgreicher Mission stirbt er in seiner Geburtsstadt Eisleben am 18. Februar.

Luthers Totenmaske (in Halle, Krypta der Kunstwerke aus der Reformations-zeit)

Seine letzten überlieferten Worte wa-ren: Wir sind Bettler, das ist wahr.1547 kommt es zum Krieg zwischen dem Kaiser und dem Schmalkaldischen Bund. Bei Mühlberg an der Elbe, südlich von Thorgau, werden die Truppen des Schmalkaldischen Bundes vernichtend geschlagen, unter anderem weil der evangelische Markgraf Moritz von Sachsen (Regierungssitz Dresden, Al-bertinische Line der Wettiner) sich auf die Seite des Kaisers geschlagen hatte. Er erhielt dafür von der Ernestinischen Linie (Friedrich der Weise, Johann der Beständige, Regierungssitz Wittenberg und Thorgau) der Wettiner die Kurwür-de und Gebietsabtretungen. Philipp von

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Geschichte der Reformation

Hessen wird auch wegen seiner Bigamie verhaftet, ihm droht die Todesstrafe. Kaiser Karl V. stand am Grab Luthers und wurde aufgefordert, den Leichnam des Ketzers Luther auszugraben und zu verbrennen. Der Kaiser lehnt das Ansin-nen mit den Worten „ich kämpfe gegen Lebende und nicht gegen Tote“ ab.

Kaiser Karl V. am Grab Luthers

1548 auf dem „geharnischten Reichs-tag“ in Augsburg konnte sich der Kaiser zwar nicht gegen die evangelischen Fürsten durchsetzen, machte aber per Dekret in manchen Gebieten (z.B. Straßburg) die Reformation rückgängig.

Unzufrieden mit den Ergebnissen dieses Reichstages schlossen sich die Nord-deutschen Fürsten, einschließlich des Markgrafen von Ansbach Kulmbach, unter Führung von Moritz von Sachsen (!! Er war unzufrieden wegen der seiner wenigen Gewinne, die er aus seiner Be-teiligung auf der Seite des Kaisers nach dem Sieg gegen den Schmalkaldischen Bund erhalten hatte) im Vertrag von Thorgau zusammen.

Nachdem sich auch der (katholische) König von Frankreich den Fürsten an-schloss, wurde das Heer des Kaisers bei Innsbruck geschlagen, der Kaiser ent-kam mit Mühe und Not nach Villach.

1552 wurde der Passauer Vertrag ge-schlossen. Die Evangelischen Fürsten gaben das Bündnis mit Frankreich auf, und es wurde 1555 zum Reichstag nach Augsburg eingeladen. Unter der Leitung des Bruders von Karl V., dem späteren Kaiser Ferdinand I., kam der Augsburger Religionsfrieden zustande, der den Evan-

gelischen (Pro-testanten, Lu-therischen) die Gleichberech-tigung mit den Katholischen zusicherte. Der Grundsatz cui-us regio, ejus religio (die Konfession des das Land regierenden

Fürsten ist auch die Konfession der Be-wohner des Fürstentums) wurde bekräf-tigt, das Recht der Ausreise von bewusst Andersgläubigen bestätigt. Karl V. stimmt dem Ergebnis nicht zu und zog sich we-nig später von seinem Amt zurück.Es gab zwar einige Fluchtbewegungen; aber der Friede im Reich hielt immerhin 63 Jahre bis die Gegensätze 1618 umso gewaltiger aufbrachen und zu dem schrecklichen Krieg führten, der dreißig Jahre dauern sollte.Aber das ist eine andere Geschichte.

Helmut Färber

Ferdinand I.,Nachfolger Karls V.

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Aus den Kindertagesstätten

Kindersegnungsfeier

„Der Vater im Himmel segne EUCH und passe auf EUCH auf...“Wir wünschen unseren „neuen“ Krip-pen-, Kindergarten- und Hortkindern einen guten Start in einen neuen Le-bensabschnitt.

Während unserer gemeinsamen „Kin-dersegnungsfeier“ wurden alle Kinder von Pfarrer Gerhard Stintzing gesegnet.

Wir sangen unser neues Segnungslied, hörten die biblische Geschichte und beteten miteinander. Ein schönes Ritual zu Beginn eines neuen Kindertagesstät-tenjahres.

Christine Günther und Team

Hoch konzentriert, motiviert und mit viel Spass dabei, waren die Kinder der Kindertagesstätte Mühlberg beim Fa-miliengottesdienst zum diesjährigen Gemeindefest. Zur Aufführung kam die biblische Geschichte „Zachäus“, gespielt von den Vorschulkindern und umrahmt mit Liedern, gesungen von den Kindern im Alter von 3-5 Jahren. Selbst ein Teil der Krippenkinder, verkleidet als Schäf-chen, waren als Akteure auf der „Bühne“.

Kinder-Musical

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Aus den Kindertagesstätten

Neuzugang

Die Kindertagesstätte Mühlberg freut sich über ihren Neuzugang SPS2-Praktikantin Sarah Spörl. Sie wird ein Jahr lang die Krippengrup-pe Mäusenest unterstützen.

Übernachtungsfest der Kindertagesstätte Mühlberg!

Das Wetter hat gehalten, die Stimmung war toll! Mit 19 Vorschulkindern konn-ten wir einen wunderschönen Abend und eine aufregende Nacht in der Kin-dertagesstätte verbringen. Bei Grillen am Lagerfeuer, Schnitzeljagd, Kinderki-no und Gute-Nacht-Geschichten erleb-ten alle unvergessliche Stunden.

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Aus dem CVJM

CVJM - Mitarbeiterfreizeit im Waldheim!

Am Ende der Ferien verbrachten fast alle jungen Kreismitarbeiter des CVJM ein gemeinsames Wochenende im Wald-heim. Gemeinschaft leben und erleben, sich näher kennenlernen, Spaß und Ak-tion, sowie unterschiedliche Einheiten zum Thema Mitarbeiterschaft standen auf dem Programm. Auch ihre Koch-künste konnten die Mitarbeiter unter Beweis stellen. Sie wurden in Gruppen eingeteilt, bekamen ein Thema und Geld zu Verfügung gestellt und durften dazu eine Mahlzeit gestalten. Es kamen da-bei sehr kreative Essen heraus, wie z.B. blaue, rote und gelbe Nudeln, Frühstück auf dem Boden, zu Erinnerung an das Abendmahl und ein 3 Gänge Menu mit ausgezeichneter Bewirtung zum Thema „Dienen“. Am Samstagvormittag fand ein Brunch mit weiteren Gästen aus der CVJM – Mitarbeiterschaft statt und Ale-xander Gölkel bearbeitete in seiner Ein-heit David, „der Mann nach dem Herzen Gottes“. Austoben durften sich die Mit-arbeiter beim Blasrohrschießen auf dem

Fußballplatz. Ausgerüstet mit Kartons, Blasrohren und Schutzbrillen versuch-ten die 2 Gruppen Treffer zu landen. Es gab natürlich auch eine Zeit, in der sich die Mitarbeiter der einzelnen Gruppen zusammensetzen und sich Gedanken für das neue Kreisjahr machten. Am Sonn-tag stand noch das Thema „Berufung“ auf dem Programm. Berufen in erster Linie zu einem „Kind Gottes“ , aber auch berufen, als Kind Gottes zu leben und als Nachfolger Jesu in allen Lebenslagen Zeuge zu sein und zu dienen. Viel zu schnell war das Wochenende zu Ende und es wurde einstimmig beschlossen: „Das machen wir wieder.“ Wir freuen uns auf das nächste Mal.

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Aus dem CVJM

Jugendgottesdienst 11.11. 2017 um 19.00 ev. Kirche

Selbitz

Mit den Selbitzer Konfis und Gästen aus Stuttgart

Jesus

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CVJM sagt Danke

Aus dem CVJM

Im zu Ende gehenden Schuljahr brach-ten sich 90 Menschen im Alter von 14 bis über 70 Jahre mit Ihren Gaben und viel Engagement in 17 verschiedenen Gruppen im CVJM Selbitz ehrenamtlich ein. Wir vom CVJM- Hauptausschuss sind dankbar für soviel Einsatzfreude und haben alle Mitarbeitenden mit Ihren Familien zum Gottesdienst und anschließendem Mittagessen ins Ge-meindehaus eingeladen. Jeder hatte die Möglichkeit, seine Dankbarkeit in Wor-te zu fassen, auf einem Zettel zu no-tieren und so brachte Andrea Scherer, unsere hauptamtliche Mitarbeiterin, diese Dankgebete vor Gott.

Sehr dankbar sind wir für die gute Zusammenarbeit mit der Selbitzer Kir-chengemeinde, für den großen Einsatz und die tolle Arbeit von Andrea Sche-rer, für die Freude an der Aufgabe im CVJM und der Begegnung mit anderen Menschen, für Gesundheit und Fami-lie, für Frieden und Religionsfreiheit. Wir sind von Gott reich beschenkt und können so mutig auch Dinge ange-hen, die noch nicht so gut laufen. Für Ihren Einsatz erhielten alle Gruppen

eine Aufmerksamkeit, um die nächste Mitarbeiterbesprechung zu versüßen, mit einer Familienpizza abschließen zu können oder gemeinsam das letzte Jahr bei einem Eisbecher Revue passie-ren zu lassen. Bei Bratwürsten, Steaks und einem reichhaltigen Salat- und Nachtischbuffet war reichlich Zeit für Austausch und Gespräche. Wir vom CVJM-Hauptausschuss wünschen allen eine gesegnete Zeit und laden ein, ab September unsere Gruppen und Kreise zu besuchen. Wir freuen uns auf ein neues Jahr mit euch - für unsere Ge-meinde, für unsere Stadt!

Dajana SchafrinaCVJM Hauptausschuss

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Gruppe und Kreise

Gruppen, Kreise und Angebote

der Evang.-Luth. Kirchengemeinde und des CVJM Selbitz 2017/2018

Gruppen/Kreise Zeit Ort Alter Ansprechpartner

Regenbogenkinder wöchentl. freitags 15.30 – 17.00 Uhr

Gemeindehaus

0 - 6 Jahren

Christine Müller, 09280/247407

Jungschar 1. – 4. Klasse Mädchen u. Jungs

wöchentlich freitags 16.00 – 17.30 Uhr

Gemeindehaus

1. - 4. Klasse

Andrea Scherer 09280/9848485

Mädchenjungschar 5.- 7.Klasse

14-tägig donnerstags 17.30 Uhr – 19.00 Uhr

Gemeindehaus 5. – 7. Klasse Katharina Meixner 0151/21494825

Jungenjungschar 5. – 7. Klasse

wöchentliche freitags 16.00-17.30 Uhr

Waldheim 5. -7. Klasse Alexander Gölkel 09280/9844807

Jungschar im Hort 14-tägig montags 15.15 – 16.15 Uhr

Grundschule Selbitz

Grundschulkinder Andrea Scherer 09280/9848485

JesusFire ab 7. Klasse

wöchentlich freitags 19.00 Uhr

Gemeindehaus Jugendkeller

ab 7. Klasse Andrea Scherer 09280/9848485

Bibellesen

sonntags 18.00 Uhr Gemeindehaus für junge Leute Matthias Hofmann, 0151/23548802 Paul Müller

Sport bei Nacht

wöchentlich dienstags 19.00 Uhr

Grundschulturn- halle

Für alle Sportler ab 12 Jahre

Maurice Hohberger 01525/6151227 Paul Müller 01575/9653063

Generationengebet monatl. sonntags 19.30 Uhr

Gemeindehaus Kastanienraum

alle

Erika Färber, 09280/1213

Bibelgesprächskreis 14-tägig mittwochs 19.30 Uhr

Gemeindehaus alle Sr. Veronika Böthig Pfarramt 09280/202

Chor wöchentlich dienstags 19.45 Uhr

Gemeindehaus alle Christian Bauer, 036642/29824

Singkreis 14-tägig freitags 20.15 Uhr

Gemeindehaus ab 18 Jahre Gottfried Stamm 09280/1366

Posaunenchor wöchentl. donnerstags 20.00 Uhr

Gemeindehaus Empore (Saal)

alle Karl-Heinz Färber, 09280/1699

Frauenfrühstück zweimal jährlich samstags 9.00 Uhr

Gemeindehaus ab 18 Jahre Karin Ronge, 09280/202

Frauen unterwegs 14-tägig montags 20.00 Uhr

Gemeindehaus ab ca. 30 Jahre Alexandra Lermer 09282/3695 Angela Wirth, 09282/978057

Frauentreff 14-tägig montags 20.00 Uhr

Gemeindehaus ab 50 Jahre Karin Ronge, 09282/5515 Barbara Frank, 09280/1580

Mütterkreis 14-tägig montags 20.00 Uhr

Gemeindehaus ab 65 Jahre Sr. Evelyn Schütze, 09280/680

Männerfrühschoppen zweimal jährlich samstags 10.00 Uhr

Vereinsheim d. SV Selbitz

ab 18 Jahre Christof Rieß, 09280/5662 Gottfried Stamm, 09280/1366

CVJM Männerkreis 14-tägig montags 20.00 Uhr

Gemeindehaus Kastanienraum

ab 30 Jahre Jochen Frank, 09280/1580

Seniorenkreis monatlich donnerstags 14.30 Uhr

Gemeindehaus ab 65 Jahre Sigrid Liebig 09280/1605 Sieglinde Häßler 09280/1306

Stunde Landeskirchl. Gemeinschaft

wöchentlich sonntags 19.30 Uhr

Gemeindehaus Saal

alle Georg Rieß, 09280/5222

Fastengruppe zweimal jährlich Gemeindehaus ab 18 Jahre Magdalena Wood 09280/9844880

Kreativgruppe 4-wöchentl. mittwochs 19.30 Uhr

Gemeindehaus Jungscharraum

ab 16 Jahre Monika Schwarz, 09280/5896

Hauskreise Verschiedene Hauskreise

unterschiedlich

In den jeweiligen Häusern

18 bis 99 Jahre

Kontakt: Pfarramt 09280/202

Gottesdienste Gottesdienst 1. So. i. Monat m. Abendmahl

9.30 Uhr an allen Sonn- und Feiertagen

Kirche

alle

Pfarramt, 09280/202

Gottesdienst in Neuhaus

Zur Zeit Renovierung! 8.30 Uhr monatlich

Feuerwehrheim Neuhaus

alle

Pfarramt, 09280/202

Kindergottesdienst

Sonntag 9.30 Uhr

gemeinsamer Beginn im Hauptgottesdienst

3-11 Jahre

Pfarramt, 09280/202 Daphne Gramalla, 09280/5528

Minigottesdienst

Sonntags, 15.30 Uhr dreimal jährlich

Kirche, anschl. Kaffeetrinken

0-6 Jahre u. Angehörige

Pfarramt, 09280/202

Jugendgottesdienst

freitags, zweimal jährl.

Gemeindehaus

Jugendliche

Pfarramt, 09280/202

Bitte auch die aktuellen Termine und Ankündigungen im Bürgerblatt beachten!

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Aus dem CVJM

Brexin -- Wir fahren auf die Insel!Sommerfreizeit Selbitz 2018 – Capernwray und London!

Premiere für den CVJM Selbitz. Zum ersten Mal brachen wir mit einer stattlichen Gruppe, wobei bis auf 4 Personen alle aus der Jugendgruppe „JesusFire“ waren, zu einer großen Sommerfreizeit auf. Überpünktlich starteten wir mit dem Bus in Selbitz am Bahnhof, nachdem uns die Eltern mit einem weinenden und einem la-chendem Auge verabschiedet hatten. Die Fahrt verlief reibungslos und schon in Deutschland trafen wir zum ersten Mal die Gruppe aus dem CVJM Schwar-zenbach/Saale, die ebenfalls wie wir am Internationalen Jugendcamp in Capernwray teilnahm.

Sowohl für Mitarbeiter, als auch für die Teilnehmer, war es eine spannende Sa-che. Auch so manche verborgenen Eng-lisch Kenntnisse mussten ausgegraben werden, um sich mit anderen Jugendli-chen oder Mitarbeitern zu verständigen.

Kaum angekommen, bekamen wir eine Führung über das Gelände. Sporthalle, Schwimmhalle, Fußballplatz zwischen den Schafen, Volleyballplatz, Billard und vieles mehr. Die Gruppe fühlte sich gleich wie zu Hause, außer, dass das Internet nicht ganz so gut funktionier-te und man lernen musste, auch mal ohne das Handy auszukommen. Aber das hatte natürlich auch seine Vorteile. Die Stimmung in der Gruppe war super, was über die ganze Freizeit anhielt.

Das Mitarbeiterteam in Capernwray hatte ein buntes Programm auf die Beine gestellt und so gestaltet, dass Jugendliche aus allen Nationen zu-sammen Spaß haben konnten, ohne dass die englische Sprache dabei ein Hindernis darstellte. Es gab auch eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich in der freien Zeit sportlich oder auch weniger sportlich (Kartenspiel – Bang) zu betä-

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Aus dem CVJM

tigen. Schön zu beobachten war, dass sich immer wieder Teilnehmer und Mit-arbeiter zusammenfanden, um zusam-men etwas zu unternehmen (Volleyball, Mogelmotte, Bang, Tennis, Fußball-tennis …). So kam nie Langeweile auf. Sehr spaßig war z.B. die Wasserrutsche am Sonntagabend bei gefühlten – 15 Grad. Die Jugendlichen störte das nur wenig, und so rutschen sie mit Müllsä-cken als Kleidung ausgerüstet im Flut-licht die Schafsweide hinunter.

Jeden Morgen wurde gemeinsam ge-sungen, wo auch bei manchen Ge-sangsmuffeln so richtig Stimmung auf-kam (wirklich). Danach gab es immer eine Bibelarbeit zum Thema „Change“ - Veränderung, wie Jesus in das Leben von verschiedenen Menschen kam und Veränderung schenkte. Wir Selbitzer setzten uns nach jeder Bibeleinheit zu-sammen, um noch einmal gemeinsam über das Thema zu sprechen, Fragen zu beantworten und gemeinsam zu beten. Es waren echt gute Zeiten, mit Gesprä-chen über Gott und die Welt, und man merkte vor allem, wie Gott an den Her-zen arbeitete.

Dem Team aus Capernwray war es natürlich auch wichtig, dass die Leute nicht nur in ihren eigenen Gruppen zusammenhingen. So gab es Spiele wie den Beetle Drive, wo die Jugendlichen sich spielerisch kennenlernten und bei ihren Unterhaltungen ihr Englisch auf-bessern konnten.

Man konnte sich auch kreativ betätigen und so war es schön anzusehen, wie Jungs ihr eigenes Armand herstellten und da-nach stolz den anderen präsentierten.

Es gab natürlich auch ganz besondere Workshops, für die sich die Jugend-lichen eintragen konnten, wie z.B. Luftgewehr oder Bogenschießen. Auch diese Angebote wurden von unseren Teilnehmern gerne angenommen und sie konnten ihre Treffsicherheit (oder auch nicht) unter Beweis stellen.

Capernwray Hall befindet sich in ja inmitten von Schafswiesen, einer super Landschaft, wo man auch einfach ein-mal die Aussicht genießen, oder man mit der Seilbahn über das Gelände rut-schen konnte, was natürlich ein mega Spaß war.

Am Mittwoch machten wir einen Aus-flug nach Liverpool, wo die Jugend-lichen ihr Programm selbst gestalten konnten. Shoppen, chillen oder auch Kultur stand auf dem selbstgewählten Programm. Schnell fanden sich Klein-gruppen, um die Stadt zu erobern und

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so manches Pfund wurden für mehr oder weniger nützliche Sachen ausge-geben. Erschrocken waren die Jugend-lichen über eine Kirche, die eigentlich keine Kirche mehr war, sondern eher ein Shoppingcenter mit Restaurant.

Echt witzige Programmpunkte waren außerdem das Nilpferdspiel und der irische Tanzabend. Bei ersterem muss-ten sich die Jugendlichen in Gruppen einteilen. In der Mitte des Raumes la-gen Hunderte von kleinen Bällen. Dann musste sich ein Jugendlicher mit einem Eimer bewaffnet, auf ein Rollbrett legen und wurde von den anderen der Gruppe mit Schwung in die Mitte zu den Bällen geschoben. Der Teilnehmer auf dem Brett musste dann so viele Bälle wie möglich sammeln. So mancher hatte zu viel Schwung und rutschte auch mal vom Brett herunter was zur Belustigung aller beitrug. Die Gruppe mit den meis-ten Bällen hat gewonnen.

Beim irischen Tanzabend im Innenhof wurden die Lachmuskeln bei allen sehr stark in Anspruch genommen und so manche Arme mussten wieder entkno-tet werden. Es hatten wirklich alle Spaß … ein toller Abend.

Es gab in Capernwray noch viel mehr zu erleben, und es war eine geniale Zeit,

die sowohl für Mitarbeiter, als auch für die Teilnehmer viel zu schnell verging. Das Wetter war mehr oder weniger auf unserer Seite. Es war halt England und kein Strandurlaub. Trotzdem konnte man beobachten, dass Gott auf unserer Seite war. Immer, wenn wir Veranstaltungen im Raum hatten, regnete es, und wenn Aktionen im Freien stattfanden, hörte es auf zu regnen. Also genau richtig. Am Samstag den 5.08. hieß es dann Ab-schied nehmen, nicht nur von Capern-wray sondern auch von einem der un-seren: Andy Schingnitz , der für ein Jahr als FSJ‘ler (Hausmeister) vor Ort blieb. Nun hieß es: London erobern. Nach reibungsloser Fahrt, auf der sehr viel geschlafen wurde, kamen wir im Hos-tel an. Das war natürlich Kulturschock pur. Eine Woche nur Schafe und Wiese um sich herum und dann plötzlich in der Großstadt. Aber die Jugendlichen freuten sich darauf. Am Samstag stand nicht mehr so viel auf dem Programm. Nachdem alle ihre Zimmer bezogen und geges-sen hatten, erkundeten wir die nähere Umgebung. Die Lage unseres Hostels war optimal, alles was das Herz begehrt lag in der Nähe: MC Donald, Eisdiele, großes Kaufhaus, Pizza und auch die U-Bahn war gerade 5 min entfernt. So konnten sich die Jugendlichen jeden Tag in London nach den gemeinsamen Aktivitäten auch noch in Kleingruppen aufmachen und shoppen gehen. Unser Programm in London kann man als typisch bezeichnen. Tower Bridge, Big Ben, Westminster Abbey, Stadtführung, Tower of London, Madam Tussauds, Cam-

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Aus dem CVJM

den Market …. usw. Im Vorfeld konnten die Teilnehmer auch selbst entscheiden, welche Sehenswürdigkeiten sie sich nicht entgehen lassen wollten und hatten so z.B. die Chance, die Kronjuwelen der Queen zu bestaunen oder ein Selfie mit den Beatles oder anderen berühmten Persönlichkeiten zu schießen. Natürlich konnten sie auch in Kleingruppen shop-pen oder sich anderen Interessensgrup-pen (wie z.B. Naturkunde/Technik Muse-um) anschließen. Am Sonntag trafen wir dann wieder mal die Schwarzenbacher Truppe im internationalen Gottesdienst. Ein Gottesdienst der anderen Art mit mega Lichtershow und Band.

Unser Fortbewegungsmittel in London waren unsere Füße und die U-Bahn. In kleinen U-Bahngruppen machten wir uns jeden Morgen auf den Weg. Auch hier durften wie erleben, wir cool un-sere Truppe aufeinander achtete und zusammenhielt. Städtereisen machen echt müde und so gab es an diesen Abenden auch keinerlei Probleme mit der Einhaltung der Bettruhe.

Auch die Zeit in London verging wie im Flug und so machten wir uns Diens-tagabend so langsam wieder auf den Heimweg. Wir waren sehr gut in der Zeit, so dass wir sogar eine Fähre früher nehmen konnten. Es wurde im Bus vie-eeelllllllll geschlafen!

Glücklich und hundemüde kamen wir dann am Mittwoch wieder in Selbitz an und wurden schon von Eltern, Ge-schwistern und Freunden begrüßt. Die Freizeit war zu Ende.

Es war eine geniale Zeit, mit vielen Erlebnissen und guter Gemeinschaft. Wir sind schon gespannt welche Aus-wirkung die Freizeit auf unsere Jugend-gruppe haben wird.

Wir freuen uns aufs nächste Mal! Wenn es evtl. heißt: Sommerfreizeit 2018! Man wird sehen, mal schauen was Gott mit uns vorhat!

Vielen Dank auch für alle fleißigen Be-ter im Hintergrund. Es war eine geseg-nete und bewahrte Zeit!

Andrea

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Aus der Gemeinde

31.10.2017

Kirchenkreis Kirchentag CoburgEinen Tag lang das Evangelium feiern.Viele Highlights erwarten Sie an diesemeinmaligen Feiertag!

Das ausführliche Programm erhalten Sie in gedruckter Form nach den Sommerferien in Ihrer Gemeinde

und am Tag der Veranstaltung vor Ort. Der Eintritt ist frei.Sie finden schon jetzt das Programm im Internet:

www.kirchenkreiskirchentag.de

Zweisprachige Bibelschule

Bei einen packenden Gemeindeabend be-richtete Benjamin Rieß von seinem mo-mentanen Aufenthalt in einer Bibelschule in Argentinien. Dabei gab es Kostproben der dortigen Leckereien, wunderschöne Landschaftsaufnahmen, aber auch pa-ckende und zu Herzen gehende Berichte. Einer seiner argentinischen Freunde er-zählte z. B. wie Gott ihn aus dem Sumpf aus Drogen und Verbrechen heraus-geführt hat und er heute ein lebendes Zeugnis von Gottes Liebe und Größe ist.

Benjamin Rieß hatte zu diesem kurz-weiligen Abend neben dem Argenti-nier noch Brasilianer, Franzosen und Schweizer zur Unterstützung einge-

laden. Mit allen konnte man im An-schluss an den Vortrag noch direkt in Kontakt treten und Gespräche führen.

Wer mehr Informationen haben möchte: http://www.bbpargentinien.com

Oliver Gramalla

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OktoberSo. 22.10. 9.30 Uhr Gottesdienst mit Mitarbeiterdank und Einführung - anschl. Imbiss im GHSo. 29.10. 9.30 Uhr Gottesdienst mit KonfirmandeneinführungDi. 31.10. 10.00 Uhr Festgottesdienst zum Reformationsfest in der Evang. Kirche NailaNovemberDo. 2.11. 17.30 Uhr Gemeindehelfertreffen im Gemeindehaus So. 5.11. 19.30 Uhr CVJM Generationengebet im Gemeindehaus Mi. 8.11. 17.00 Uhr Erster Präparandenunterricht im Gemeindehaus 19.00 Uhr Leitertreff mit Jahresplanung im Gemeindehaus Do. 9.11. 14.30 Uhr Seniorennachmittag mit Abendmahl im Gemeindehaus St. Martin Fest in der Walter-Hümmer Kindertagesstätte Fr. 10.11. St. Martin Fest in der Kindertagesstätte am Mühlberg Sa. 11.11. 10.00 Uhr Männerfrühschoppen im SV-Heim Thema: »Alles Zufall - oder was?« 19.00 Uhr Jugendgottesdienst in der Kirche Fr. 17.11. bis So. 19.11. Präparanden-Wochenende im WaldheimSo. 19.11. 9.30 Uhr Gottesdienst mit Kindergottesdienst zum Volkstrauertag. Anschl. Gedenkfeier am Gefallenenehrenmal Selbitz und RodesgrünMi. 22.11. 19.00 Uhr Gottesdienst zum Buß-u. Bettag mit Beichte u. Abendmahl Do. 23.11. 19.15 Uhr Segnertreff im GemeindehausSa. 25.11. 10.00 Uhr Frauentag in der Christusbruderschaft SelbitzSo. 26.11. 9.30 Uhr Gottesdienst zum Ewigkeitssonntag 15.30 Uhr Musik zum Ewigkeitssonntag in der FriedhofskapelleZum VormerkenMinibibelschule für Erwachsene und Junge Erwachsenevom 26. bis 28. Januar 2018 im Gemeindehausmit Michael König, Bibelschuldirektor der Klostermühle(Fackelträger)Thema: “Der Rote Faden durch die Bibel”(Heilsgeschichte)

Bitte beachten Sie auch die aktuellen Termine im Bürgerblatt!

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