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17.01.2018Seite 1 Herwart Böhm
GFL‐Jahrestagung 2018| Ruhlsdorf / Teltow
Herwart BöhmThünen‐Institut für Ökologischen Landbau
Ruhlsdorf,den 17.01.2018
Gemengeanbau von Blauen Lupinen:Ertragsleistung und Unkrautunterdrückung
17.01.2018Seite 2 Herwart Böhm
GFL‐Jahrestagung 2018| Ruhlsdorf / Teltow
Gliederung
1. Warum Gemengeanbau?
2. Einfluss der Aussaatstärkenverhältnisse von Blauen Lupinen und deren Partnern im Gemengeanbau
3. Unkrautunterdrückung im Gemengeanbau und in Abhängigkeit von geprüften Pre‐Breedinglinien
4. Ertragsleistung von Blauen Lupinen im Gemenge und in Abhängigkeit von geprüften Pre‐Breedinglinien
25.05.2016Seite 3 Herwart Böhm
Zukunftsdialog Ökolandbau | HNE Eberswalde
Warum Gemengeanbau?
wirksame Unkrautunterdrückung
Abwehr von Krankheiten und Schädlingen
höhere Erträge im Vergleich zu Reinsaaten und
bessere Ertragsstabilität
durch effizientere Nutzung der Wachstumsfaktoren Licht, Wasser, Nährstoffe
Minderung der Lagergefahr durch Stützfruchtwirkung
dadurch Erleichterung/Verbesserung der Druschernte
höhere Nährstoffgehalte in den Ernteprodukten
Erhöhung der Biodiversität
17.01.2018Seite 4 Herwart Böhm
GFL‐Jahrestagung 2018| Ruhlsdorf / Teltow
Anbauversuche am Thünen‐Institut für Ökologischen Landbau‐ Charakterisierung des Standortes Trenthorst
Bodentyp: Pseudogley‐Braunerde Bodenart: sandiger Lehm (Ls3)
Bodenprofil am Standort Trenthorst
Tiefe[cm]
Sand[%]
Schluff[%]
Ton[%]
0‐30 45,6 34,7 17,4
30‐60 45,3 33,1 20,3
60‐90 43,2 33,8 21,8
Bodenpunkte: Ø 53 hohe Lagerungsdichte „Minutenböden“ Ct und Nt‐Gehalte (%): 1,1‐1,4 / 0,11‐0,15 pH‐Wert: 6,2 – 6,5 Grundnährstoffe: Gehaltsklasse C [B]
17.01.2018Seite 5 Herwart Böhm
GFL‐Jahrestagung 2018| Ruhlsdorf / Teltow
Gemengeanbau “Blaue Lupine” – Versuchsaufbau
Versuchsdauer: 3 Jahre (2005 – 2007) Randomisierte Blockanlage mit 4 Wiederholungen
Standort Trenthorst Saatstärken der Reinsaaten
Körner m‐2 Abk.Blaue Lupine, cv. Boruta 130 BL‐EBlaue Lupine, cv. Bora 100 BL‐VSo‐Gerste, cv. Krona 300 SGSo‐Weizen, cv. Lavett 425 SWFuttererbse, cv. Madonna 70 FE
Saatstärkenverhältnisse50,0% : 50,0%62,5% : 37,5 % 75,0% : 25,0 %
MischfruchtanbauBlaue Lupine + So‐GersteBlaue Lupine + So‐WeizenBlaue Lupine + Futtererbse
17.01.2018Seite 6 Herwart Böhm
GFL‐Jahrestagung 2018| Ruhlsdorf / Teltow
Unterschiedliche Saatstärkenverhältnisse der BlauenLupine (cv. Boruta) and So‐Weizen (cv. Lavett)
50% Blaue Lupine (65 Kö m‐2) +
50% Weizen (212 Kö m‐2)
75% Blaue Lupine (98 Körner m‐2) +
25% Weizen (106 Kö m‐2)
100% Blaue Lupine (Reinsaat, 130 Körner m‐2)
17.01.2018Seite 7 Herwart Böhm
GFL‐Jahrestagung 2018| Ruhlsdorf / Teltow
0,0
5,0
10,0
15,0
20,0
25,0
30,0
35,0
50 : 5
063
: 67
75 : 2
5
So-Weiz
enSo-G
erste
Futterer
bse
BL-EBL-V
Ges
amte
rtra
g [d
t ha-1
]
Gesamtertrag in Abhängigkeit von Saatstärken‐verhältnis, Gemengepartner und Lupinentyp
bab
SaatstärkenverhältnisSE = 0,686
GemengepartnerSE = 2,984
WuchstypSE = 0,581
a
bb
ab
17.01.2018Seite 8 Herwart Böhm
GFL‐Jahrestagung 2018| Ruhlsdorf / Teltow
Ertragsanteile der Blauen Lupine in Abhängigkeit von Saatstärkenverhältnis, Gemengepartner und Wuchstyp
0,0
5,0
10,0
15,0
20,0
25,0
30,0
35,0
50 : 5
063
: 67
75 : 2
5
So-Weiz
enSo-G
erste
Futterer
bse
BL-EBL-V
Ertr
agsa
ntei
l Bla
ue L
upin
e [%
]
SaatstärkenverhältnisSE = 1,000
GemengepartnerSE = 2,213
Wuchstypn.s.
a
b
c
a a
b
17.01.2018Seite 9 Herwart Böhm
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Projekt LupiBreed: Zielsetzung
(1) Identifizierung von Pre‐Breedinglinien der Blauen Lupine mit hoher
Konkurrenzkraft und guter Unkrautunterdrückung
(2) Entwicklung geeigneter Gemenge‐Anbausysteme
für Blaue Lupinen (Sorten‐ und Partnerwahl, Saatstärke)
Ableitungen für weitere Züchtungsarbeit
Empfehlungen für Landwirte
Pre‐Breedinglinien aus Mutageneseprogramm des JKI (Groß Lüsewitz)
Verbundprojekt: LupiBreed(JKI, IPK, Saatzucht Steinach, TI‐OL)
17.01.2018Seite 10 Herwart Böhm
GFL‐Jahrestagung 2018| Ruhlsdorf / Teltow
Versuchsaufbau
Dreifaktorielle Blockanlage, vollständig randomisiert, 3 Feldwiederholungen(1) 10 Sorten (Boruta = endständig (e), Boregine = verzweigt (v), 8 Pre‐Breedinglinien [PBL])
Saatdichte Lupinen: 100 keimfähige Körner m‐2 (Boruta 130)
(2) 4 GemengepartnerSommerweizen [SW], Hafer [HA], Leindotter [LD], „künstliche Unkräuter“ [KU]
(Gemenge aus Wi‐Raps, Phacelia und Buchweizen)
(3) 2 Saatdichten (niedrig [SD1], hoch [SD2]; im Versuchsjahr 2015 ermittelt)SW, HA, KU: 60 bzw. 120 keimfähige Körner m‐2
Leindotter: 200 bzw. 400 keimfähige Körner m‐2
zusätzlich Kontrollen:
• Reinsaat [RS] aller Kulturen (mit den am Standort natürlich vorkommenden Unkräutern)
• RS Lupinensorten bzw. Pre‐Breedinglinien ohne Unkraut (manuell unkrautfrei)
17.01.2018Seite 11 Herwart Böhm
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Varianten – Beispiel Pre‐Breedinglinie 5 (v)
RS mit UN HA_SD2 SW_SD2 LD_SD2KU_SD2
RS ohne UN HA_SD1 SW_SD1 LD_SD1KU_SD1
© Herwart Böhm
17.01.2018Seite 12 Herwart Böhm
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Unkrautbiomasse in den Reinsaaten und den Gemengen sowie in Abhängigkeit der Saatdichte der Partner
RS = Reinsaat
17.01.2018Seite 13 Herwart Böhm
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Unkrautunterdrückung in Abhängigkeit der Lupinensorte bzw. –Pre‐Breedinglinie
Abbildung: Oberirdischer Biomasse‐aufwuchs [g m‐2 TS] des Unkrautes im Gemengeanbau zur Garbenernte in Abhängigkeit der Faktoren Lupinensorte bzw. ‐Pre‐Breedinglinien (PBL).
Dreifaktorielle Varianzanalyse mit anschließendem Tukey‐Test.
Unterschiedliche Buchstaben kennzeichnen signifikante Unterschiede (p < 0,05).
17.01.2018Seite 14 Herwart Böhm
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Kornerträge der Reinsaaten und der Gemenge sowie in Abhängigkeit der Saatdichte der Partner
RS = Reinsaat
17.01.2018Seite 15 Herwart Böhm
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Gesamtertrag differenziert nach Lupinen und Partner
ecde de bcd bc
e cde bd ab a
efbc cd ab a
de cdf
a ab
17.01.2018Seite 16 Herwart Böhm
GFL‐Jahrestagung 2018| Ruhlsdorf / Teltow
Zusammenfassung Beim Gemengeanbau von Blauen Lupinen sollte die Aussaatdichte der
Reinsaat der Lupinen beibehalten werden
Eine Aussaatdichte des Gemengepartner mit 60 – 120 Körner pro m² (30 –60 kg pro ha) bei Getreide bzw. 200 – 400 Körner pro m² (3 – 6 kg pro ha) bei Leindotter ist ausreichend
Die höheren Saatdichten der Gemengepartner verbessern die Unkraut‐unterdrückung
Die Aussaatdichte des Partners sollte sich daher bei höherem Unkrautdruck an den höheren Aussaatdichten orientieren
Dabei sollten Standortfaktoren berücksichtigt werden
Leindotter hat im Gemenge eine sehr gute Unkrautunterdrückung
Es konnten Pre‐Breedinglinien mit einer guten Unkrautunterdrückung bei gleichzeitig guten Ertragsleistungen identifiziert werden
17.01.2018Seite 17 Herwart Böhm
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Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit …
… und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Thünen‐Institut für Ökologischen Landbau
… Charlotte Kling für die Auswertungen im Rahmen ihrer Masterarbeit
… dem JKI und seinen MitarbeiterInnen für das Drillen der Feldversuche und den konstruktiven Gedankenaustausch
… und dem Projektträgerfür die Finanzierung