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Gemälde und Arbeiten auf Papier, 15. bis 19. Jahrhundert 13 Register Seite 111112 Register Seite 111112 2001 Gemälde und Arbeiten auf Papier 15. bis 19. Jahrhundert 2001. Italienische Schule (15. Jh.) (wohl). Maria mit Jesuskind und zwei Engeln. Öl und Eitempera auf Holz. 35,5:30 cm. 4000.—/5000.—

Gemälde und Arbeiten auf Papier Jahrhundert€¦ · aus einem grösseren Gemälde sein. Meister von 1540 oder auch Meister der vierziger Jahre ist der Notname für einen Künstler,

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2001

Gemälde und Arbeiten auf Papier 15. bis 19. Jahrhundert

2001. Italienische Schule (15. Jh.) (wohl). Maria mit Jesuskind und zwei Engeln. Öl und Eitempera auf Holz. 35,5:30 cm. 4000.—/5000.—

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2002

2002. Meister von 1540 (Niederlande, 16. Jh.) (alte Zuschreibung). Maria, den Blick seitlich leicht nach unten gewandt, in rotem Kleid und rotem Mantel vor blauem Brokatwandbehang. Öl auf Holz. In profiliertem Rahmen mit zentralperspektivischer unterer Leiste. 36,5:28 cm. 2500.—/4000.—

Das hier vorliegende Marienbildnis wird traditionellerweise dem Meister von 1540 zugeschrieben und dürfte eventuell ein Fragment aus einem grösseren Gemälde sein. Meister von 1540 oder auch Meister der vierziger Jahre ist der Notname für einen Künstler, der anhand von datierten Werken zwischen 1541 und 1547 in Antwerpen nachweisbar ist.

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2003

2003. Italienisch (16. Jh.) (wohl). Madonna. Öl auf Holz. 28:21 cm. 4000.—/6000.—

Provenienz: Basler Privatbesitz

2004. Italienische Schule (um 1700). Bildnis des heiligen Paulus. Öl auf Kupfer. Oben links bezeichnet: «S.n Pablo». In geschnitztem, zum Teil vergoldetem Holzrahmen. 30:22 cm. 800.—/1000.—

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2005

2005. Englische Schule (16. Jh.). Bildnis eines Mannes mit Bart. Öl auf Holz. Oben links datiert und bezeichnet. 65,5:51 cm. 5000.—/7000.—

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2006. Hofmann, Samuel (Schweiz, 1595–1649) (zugeschrieben). Bildnis der Katharina von Mülinen – seit dem 24. Mai 1617 verheiratet mit Hans Rudolf Willading. Öl auf Holz. Oben links bezeichnet und datiert: «Aetat. 26./A°. 1623». 105:77,5 cm. 10000.—/12000.—

Provenienz:Erben von Mülinen-von MutachHans von Mülinen-de BaryDurch Erbschaft in Schweizer AdelsbesitzKoller, Zürich, Auktion vom 18. September 2009, Lot 3013Schweizer Privatbesitz

Katharina von Mülinen, Tochter des Niklaus von Mülinen und der Barbara Ammann wurde am 21. April 1597 in Bern geboren. Sie stammte aus dem alten, seit dem 15. Jahrhundert in Bern eingebürgerten Patriziergeschlecht der von Mülinen, die einem aargauischen Ritter- und habsburgischen Ministerialengeschlecht entstammten und seit dem 13. Jahrhundert in der Gegend von Brugg nachweisbar sind.

Katharinas Vater, Niklaus von Mülinen, war ein grosser Berner Feldherr und Oberbefehlshaber der ins Veltlin gesandten Berner Truppen, der 1620 als «Held von Tirano» durch einen Angriff der spanischen Truppen in den Weinbergen vor Tirano zu Tode kam.

Katharina heiratete 1617 den Berner Patrizier Hans Rudolf Willading (1595–1679), Landvogt von Aarwangen und Salzdirektor. Willading war Deutschseckelmeister und Generaloberst der Truppen der eidgenössischen Regierungen im Bauernkrieg 1653. Die bei-den hatten sechs Kinder, davon verstarb Beat Ludwig Willading im Jahre 1640 mit nur knapp 14 Jahren.

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2007

2008 2009

2007. Brouwer, Adriaen (Flandern, 1605–1638) (Nachfolger). Taverne mit Bauern beim Kartenspiel. Öl auf Holz. 39:48 cm. 600.—/800.—

2008. Flämische Schule (17./18. Jh.). Intérieur de ferme. Öl auf Holz. 23,5:31,5 cm. 1200.—/1500.—

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2009. Holländische Schule (in der Art des 17. Jh.). Wirtshausszene. Öl auf Leinwand. 29,5:35 cm. 800.—/1200.—

2010. de Hondecoeter, Melchior (Holland, 1636–1695). Jagdstillleben. Öl auf Leinwand. 72:59,5 cm. 6000.—/8000.—

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2011

2011. Fontana, Prospero (Italien, 1512–1597) (zugeschrieben). Bildnis eines aristokratischen Knaben mit Hund, 1566. Öl auf Leinwand. Oben rechts datiert: «ANO/DOMINE/1566». 108:56,5 cm. 10000.—/14000.—

Provenienz:Spanischer Hochadel (bis 1972)Durch Erbschaft in Schweizer AdelsbesitzKoller, Zürich, Auktion vom 18. September 2009, Nr. 3012Schweizer Privatbesitz

Prospero Fontana war ein italienischer Maler aus der Zeit der Renaissance. Er war in mehreren italienischen Städten tätig und assistierte unter anderem Giorgio Vasari (1511–1574) und Taddeo Zuccari (1529–1566). Fontana arbeitete für kurze Zeit in Fontainebleau (1560) und liess sich schliesslich in Bologna nieder, wo er der erste Lehrer Ludovico Carraccis (1555–1619) wurde.

In Prospero Fontanas langjährigem und vielseitigem Schaffen war die Bildnismalerei sehr wichtig. Der Maler, dessen Stil zum Manieris-mus gezählt wird war ein guter Porträtist. In den Jahren, in denen Bologna unter Vasaris manieristischem Einfluss stand, fand Prospero Fontana zu künstlerischer Unabhängigkeit in der Porträtkunst.

Damals zog er sich von den öffentlichen Aufträgen zurück und wurde für private Auftraggeber tätig. Bolognas Aristokratie und Ober-schicht wollten vom Künstler in ihrer gesellschaftlichen Stellung würdevoll verewigt werden, wobei die Pracht und Feierlichkeit höfischer Gewänder nur eingeschränkt zum Tragen kam. Das Porträt wurde zur präzisen Aufzeichnung, die sowohl privaten als auch öffentlichen Charakter hat.

Der Realismus, dem man im vorliegenden Bildnis gewahr wird lässt auf die Kenntnis nordeuropäischer und flämischer Vorbilder schlie-ssen. Die Gestaltung des Innenraums ist ausgewogen. Die Falten eines grünen Vorhangs heben sich von der braunen Wand ab, während in der linken unteren Ecke ein kleiner Hund mit prachtvollem Halsband in erwartungsvoller Haltung zum Knaben emporblickt. Be-dauerlicherweise ist der Brief, den der Dargestellte in der Hand hält, nicht lesbar und daher auch nicht hilfreich bei dessen Identifizie-rung. Der Einsatz von Licht rückt Einzelheiten in den Vordergrund, die Falten des grünen Vorhangs, die Kleiderpracht und Kette des Knaben, das geschmeidige Fell des Vierbeiners. Es waren diese optischen Effekte, die auch die Aufmerksamkeit der jungen Carracci auf sich ziehen sollten. Das vorliegende Gemälde ist ein hervorragendes Beispiel für die hohe Qualität der Bildnismalerei in Bologna zwi-schen den 1560er- und 1570er Jahren, als Prospero Fontana eine führende Rolle spielte.

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2012. Tintore, Simone del (Ita-lien, 1630–1708) (Umkreis). Stillleben mit Feigen und Blattwerk. Öl auf Leinwand. 30,5:51 cm. 3000.—/4000.—

2013. Anonym (um 1700). Blumen-stillleben. Öl auf Leinwand. 52:38 cm. 3000.—/4000.—

2014. Pseudo-Simons (tätig in Antwerpen um 1650–1680). Stillleben mit Hummer, Früch ten und Stieglitzpaar. Öl auf Leinwand. 62,5:124,5 cm. 8000.—/10000.—

Wir danken Fred G. Meijer, RKD, Den Haag für die Unterstützung bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.

Provenienz:Christie’s, London, Auktion 24. März 1972, Nr. 6 (als Werk von Joris van Son)P. Brandt, Amsterdam, Auktion 22./28. Mai 1973, Nr. 14 (als Werk von Michiel Simons)Lempertz, Köln, Auktion 11./13. Juni 1979, Nr. 211 (als Werk von Michiel Simons)Koller, Zürich, Auktion 18./19. No-vember 1983, Nr. 5039 (als Werk von Michiel Simons)Schweizer Privatbesitz

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2015. Ostade, Isaac van (Holland, 1621–1648/49) (Nachfolger). Scheuneninterieur mit Bauern. Öl auf Holz. Unten rechts bezeichnet: «J V. Ostade». Verso Reste eines alten Siegels sowie in schwarzer Farbe bezeich-net: «548/P. 285–166». 29:31 cm. 2000.—/2500.—

2016. Teniers, David d. J. (Holland, 1610–1690) (Nachfolger). Alchemist mit Gehilfen bei der Arbeit. Öl auf Leinwand. Unten in der Mitte monogrammiert «DT» (ligiert). 37:48,5 cm. 1500.—/2000.—

2017. Molenaer, Nicolaes (Claes) (Holland, 1626/29–1676) (zugeschrieben). Die Wäscherinnen. Öl auf Holz. 45,5:63,5 cm. 3000.—/4000.—

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2018

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2018. Horst, Gerrit Willemsz. (Holland, um 1612/13–1652). Stillleben mit Früchten und Blattwerk. Öl auf Leinwand. 43,5:54 cm. 5000.—/7000.—

Wir danken Fred Meijer, RKD, Den Haag für die Unter-stützung bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.

Provenienz:Alter Schweizer Privatbesitz

2019. Deutsche Schule (17. Jh.) (wohl). Bildnis eines alten Mannes. Öl auf Leinwand. 45,5:37 cm. 1200.—/1600.—

2020. Neufchatel, Nicolas (Flandern, um 1527–um 1591) (zugeschrieben). Bildnis einer jungen Frau mit weisser Haube, 1556. Öl auf Leinwand. Oben rechts bezeichnet und da-tiert: «VERONICA. DIE ERST WEINETIN/IRS ALTERS IM. XXV. iAR./M. D. LVI.». 74,5:60,5 cm. 6000.—/8000.—

Literatur:Alfred von Wurzbach, Niederländisches Künstlerlexikon, Amsterdam, 1910, Bd. 2, S. 230.

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Provenienz:Erben Henny Ammann, Schloss Seeburg bei Kreuzlingen, SchweizPrivatbesitz ZürichSchuler Auktionen, Auktion vom 16. September 2005, Nr. 3303Schweizer Privatbesitz

Nicolas Neufchâtel war ein niederländischer Porträtmaler. 1539 wurde er Schüler des Pieter Coecke van Aelst in Antwerpen, wobei man vermutet, dass er in den darauffolgenden Jahren in Brüssel wirkte. Als überzeugter Calvinist scheint er die Niederlande nach dem Beginn der Regentschaft Philipps II (1556) verlassen zu haben und gelangte über Friesland oder Frankfurt schliesslich nach Nürnberg, wo er 1561 Asyl erhielt und sich als ein geschätzter Porträtist des Nürnberger Patriziats etablieren konnte, womit er auch über Nürn-berg hinaus bekannt wurde.

Am 23. Juli 1567 wurde Neufchatel wegen Verdachts auf Verrat, bzw. aufgrund seiner Treue zum Calvinismus verwarnt. Danach hat sich seine Spur verloren.

Von Neufchâtel sind rund 40 Bildnisse bekannt, die alle aus der Zeit von seiner Aufnahme in Nürnberg bis 1573 stammen.

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2021. Dou, Gerrit (1613–1675) (Nachfolge des). Junge mit Vogel, wohl 18. Jahrhundert. Öl auf Holz. 23,4:20 cm. 2000.—/4000.—

Ellis Dullaart, RKD, Den Haag der wir für die Unterstützung bei der Katalogisierung des vorliegenden Werkes danken ordnet dieses einem Nachfolger von Gerard Dou zu. Dabei merkt sie an, dass weder die Art der Ausführung des Gemäldes bezüglich Raffiniertheit und Feinheit noch der Figurentyp der Manier von Gerard Dou entspreche und die Szene der für den Maler typisch fülligen Dekoration verschiedener Objekte aus verschiedenen Materialien entbehre. Die Komposition eines Ausschnittes mit nur einer einzigen Figur in einem Fenster sei jedoch eindeutig eine Erfindung Gerard Dous, welche von manchem Künstler übernommen worden sei.

Aus diesem Grund ist das vorliegende Werk wohl von der Hand eines Nachfolgers aus dem 18. Jahrhundert, möglicherweise deutschen Ursprungs, da Gerard Dou in Deutschland eine enthusiastische Gefolgschaft von Malern genoss, die sein Werk sehr schätzte und auch imitierte.

2022. Dou, Gerrit (Holland, 1613–1675) (Nachfolger, und Nachfolger Dominicus van Tol, Holland 1635–1676). Paar mit Vogelkäfig, Früchten und Blumen. Öl auf Holz. 41,4:29 cm. 6000.—/8000.—

Provenienz:Sammlung Fritz Schmid-Paganini (erworben um 1860)Durch Erbschaft bis heute im selben Familienbesitz

Wir danken Ellis Dullaart, RKD, Den Haag für die Unterstützung bei der Katalogisierung des vorliegenden Werkes. Dullaart schreibt dieses aufgrund der Darstellung des architektonischen Gerüstes sowie der Anlehnung der Figuren an entsprechende Vorbilder aus dem Œuvre von Gerard Dou einem Nachfolger aus dem späten 17. oder frühen 18. Jahrhundert zu, doch aufgrund verschiedener Merkmale sei eine genaue Bestimmung nicht möglich.

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2022

Interessanterweise sind die Figuren im vorliegenden Gemälde quasi identisch mit den Figuren in einem seit den 1970er Jahren dem Maler Domenicus van Tol zugeschriebenen Werk in der anhaltischen Gemäldegalerie – Schloss Georgium in Dessau (RKD inv./cat. nr. 652). Dieses Werk lehnt sich wiederum stark an Vorbilder aus der Hand von Gerard Dou an. So ist beispielsweise der schlafende Hund auf dem Fenstersims im Vordergrund ein direktes Zitat aus einem von Gerard Dou signierten und datierten Gemälde in einer amerikanischen Privatsammlung sowie einem Gemälde in der Hermitage, St. Petersburg (RKD inv./cat. nr. 890); die weibliche Figur findet ihresgleichen in einem Gemälde von Gerard Dou in der Leiden Collection, New York; das Blumengebinde im Vordergrund findet sich u.a. in einem von Dou signierten Gemälde im Metropolitan Museum, New York, bzw. in einem signierten und mit 1657 datierten Werk im Waddeson Manor in Buckinghamshire, England. Schliesslich findet sich der mit Seifenblasen spielende Junge in einem Gemälde nach Gerard Dou aus der Sammlung des Castello Sforzesco in Mailand (in./cat. nr. 1294) wieder.

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2023

2024

2023. Holländische Schule (2. Hälfte 17. Jh.). Landschaft mit Haus, Figuren- und Tierstaffage sowie Blick auf ein Dorf. Öl auf Holz. 51,5:75,5 cm. 2000.—/3000.—

Provenienz:Sammlung T. Eagland, England Kunsthandel M. Schulthess, Basel (um 1930)Sammlung Burg-Berger, London, 1934 (als Werk von Pieter Molijn)Schweizer Privatbesitz

Ausstellung:National exhibition of works of art, Leeds, 1868, Nr. 858 (als Werk von Meindert Hobbema).

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2026

2024. Victors, Jan (Holland, 1620–1676) (Nachfolger). Die Raststätte. Öl auf Leinwand. 47,5:63 cm. 2000.—/3000.—

2025. Vinckboons, David (1576–1633) (Kopie nach). The Blind Hurdy-Gurdy Player. Öl auf Holz. 37:40 cm. 4000.—/5000.—Provenienz:Basler Privatbesitz

2026. Pynacker, Adam (Holland, um 1620–1673) (Nachfolger). Der heilige Anto-nius in der Einöde. Öl auf Leinwand. Verso von späterer Hand bezeich - net: «A. Pynacker. 1621–1673/Vente Wilson». 33,5:38 cm. 1000.—/1500.—

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2027

2028 2029

2027. Flämischer Meister (17. Jh.). Kreuz-abnahme. Öl auf Kupfer. 30:21 cm. 800.—/1200.—

2028. Französische Schule (18. Jh.). Die drei Grazien. Rötel auf Bütten (mit Wasserzeichen). 33,4:29,5 cm. 800.—/1000.—

2029. Balestra, Antonio (Italien, 1666–1740). Mutter Gottes mit Kind. Tusche laviert und Bleistift auf Papier. Unten links signiert. 30,5:19,5 cm. 400.—/600.—

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2030. Verkolje, Jan d. Ä. (Holland, 1650–1693). Interieur mit adeligem Herrn, einen Brief in der Hand haltend – im Hintergrund Ausblick in einen Park. Öl auf Leinwand. Mitte rechts, auf einem auf dem Tisch liegen-den Brief signiert und datiert: «J. Verkolje/1684». 65:54,5 cm. 3000.—/4000.—

Wir danken Sabine Craft-Giepmans, RKD, Den Haag für die Identifizierung des Gemäldes als eigenhändige Arbeit von Jan Verkolje d. Ä. Johannes Verkolje war ein niederländischer Maler und Schüler von Jan Lievens (1607–1674). Er hat sich vor allem mit Porträts, my-thologischen Szenen und Sittenbildern einen Namen gemacht. Sein Sohn und Schüler Nikolaes Verkolje (1673–1746) hat ebenfalls mythologische Szenen und Genrebilder in der Art des Gabriel Metsu gemalt.

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2031. Wouwerman, Philips (Holland, 1619–1668) (Nachfolger). Die Rast (nach einem Druck von Jean Moyreau, wiederum nach Philips Wouwerman). Öl auf Holz. 35:43,5 cm. 3000.—/4000.—

Provenienz: Basler Privatbesitz

2032. Uden, Lucas van (Flandern, 1595–um 1673) (Umkreis). Baumreiche Landschaft mit Hirten und Schafen. Öl auf Holz. 14:27 cm. 1500.—/2500.—

2033. Italienische Schule (Ende 17. Jh.). Festtagsausritt. Öl auf Leinwand auf Holz. 25,5:35,5 cm. 3000.—/5000.—Provenienz: Basler Privatbesitz

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2034. Berentz, Christian (Deutschland, 1658–1722). Gegenstücke: Stillleben mit Kohlkopf, Pilzen, Früchten und Schnecke./Stillleben mit Blumen, Trauben, Pfirsichen, Feigen und aufgebrochenem Granatapfel. Öl auf Leinwand. Eines der Gemälde oben rechts signiert: «Christian». Je 66:49,5 cm. 15000.—/20000.—

Wir danken Fred Meijer, RKD, Den Haag für die Bestätigung der Authentizität des vorliegenden Gemäldepaars.

Provenienz:Aus altem Zürcher Familienbesitz

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2036

2035. Netscher, Caspar (Holland, 1639–1684). Bildnis einer Dame. Öl auf Leinwand. 52,5:44,5 cm. 4000.—/6000.—Provenienz:Privatsammlung, Bern

Caspar Netscher war der Sohn des Bildhauers Johann Netscher. Um 1654 wurde er in die Werkstatt von Gerard Terborch nach Deventer vermittelt. 1658 oder spätestens Anfang 1659 zog Netscher nach Den Haag um. Dort arbeitete er für ansässige Kunsthändler, die er zunächst hauptsächlich mit Kopien von Bildern seines Lehrers, aber auch mit Kopien anderer geschätz-ter Maler belieferte – ein damals vollkommen geläufiges Verfahren.

Bereits im Sommer 1659 gab er diese recht schlecht bezahlte Arbeit mit der Absicht auf, nach Italien zu reisen, um seine künstlerische Ausbildung zu vervollständigen. Seine Schiffs-reise führte ihn zunächst nach Bordeaux, wo er Station machte. Sein Leben erfuhr hier jedoch eine entscheidende Wendung, denn er heiratete dort bereits am 25. November 1659 die Huge-nottin Margaretha Godijn, die Tochter eines aus Lüttich stammenden Werkzeugmachers.

1662 begab sich Netscher zurück nach Den Haag, wo er am 25. Oktober 1662 in die Haager Malergilde Pictura eintrat. In Den Haag malte er zunächst Genreszenen, die deutlich den Einfluss seines Lehrers Terborch verraten, denn beson-dere Sorgfalt widmete er der differenzierten Be-handlung der Stoffe, wie Orientteppiche, Seide und Brokat in ihrer Wirkung durch Licht und Schatten. Bald darauf wandte er sich vor allem der Porträtmalerei zu, wo er hohe Anerkennung fand. Auch König Willem III liess sich von ihm porträtieren.Seine Söhne Theodor Netscher (* 1661 in Bor-deaux; † 1732 in Hulst) und Konstantin Netscher (* 1668 in Den Haag; † 1722 ebenda) waren ebenfalls Maler.

2036. Französische Schule (18. Jh.). Ge-genstücke: Die Anbetung des Jesuskin-des durch einen Geistlichen/Jesus mit der Samariterin (am Jakobsbrunnen). Gouache und Eitempera auf Papier auf Holz (mit Louis-XIV-Rahmen). Je ca. 29:20,5 cm. 3000.—/6000.—

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2037

2037. Holland (Ende 18. Jh.). Gegenstücke: Zwei Blumenstillleben, 1792. Öl auf Leinwand. Beide unten rechts signiert und datiert. Je 82,5:65,5 cm. 5000.—/8000.—

Wir danken Ellis Dullaart, RKD, Den Haag für die Unterstützung bei der Katalogisierung des vorliegenden Pendants von Blumenstill-leben.

Es existieren diverse signierte wie auch datierte Werke von Jacobus Linthorst, wobei die meisten davon anfangs des 19. Jahrhunderts entstanden sind. Das vorliegende Paar eines Blumenstilllebens stammt mit grosser Wahrscheinlichkeit aus dem Jahre 1792, so auf jeden Fall ist es im Archiv des RKD mit Verweis auf einen Pariser Auktionskatalog vom 12. Juni 1929 (Petit, Losnr. 20) und einer entspre-chenden Schwarzweissfotografie registriert. Die Signatur auf den beiden Gemälden, die teilweise nachgezogen worden ist, kann jedoch nicht mit Sicherheit dem Maler zugeschrieben werden.

Vergleicht man die vorliegenden Stillleben mit einem im RKD ebenfalls verzeichneten Gemälde von Linthorst aus dem Jahre 1793 fällt auf, dass sowohl die Blumenbouquets unseres Pendants weniger voluminös als auch die Ausführung weniger raffiniert und detailliert, dafür umso pastoser und dunkler gemalt ist. Diese Handhabung von Ausführung und Farbe sei, so Ellis Dullaart, nicht vergleichbar mit anderen Werken des Künstlers. Aufgrund dieser Feststellungen wird das Pendant vorsichtigerweise nicht als eigenhändige Arbeit von Linthorst als vielmehr ein Werk der niederländischen Schule beschrieben.

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2040

2038. Hess, Jean-François Adam (Deutschland/Schweiz, 1740–1814). Hirtenpaar mit Kuhherde und Schafen, 1787. Öl auf Holz. Verso signiert und datiert, wohl von fremder Hand. 37:50,2 cm. 1500.—/2500.—

2039. Blake, Benjamin (England, 1757–1830). Jagdstillleben mit Hase und Rebhühnern, 1829. Öl auf Holz. Unten rechts signiert und datiert: «B. Blake./1829». 19:24,5 cm. 600.—/800.—

2040. Handmann, Emanuel (Schweiz, 1718–1781). Bildnis des Karl Ludwig Wurstemberger, 1753. Öl auf Leinwand. Verso signiert und datiert: «E. Handmann/Px: 1753». 83,3:66,2 cm. 1500.—/2000.—

Literatur:Thomas Freivogel, Emanuel Handmann. Ein Basler Porträtist im Bern des ausgehenden Rokoko, Murten, 2002, S. 203, Nr. 400.

Ausstellung:Emanuel Handmann 1718–1781. Berns bedeutendster Porträtist aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, Schloss Jegenstorf, 1962, Nr. 78.

Karl Ludwig Wurstemberger (1729–1774), Sohn von Viktor Emanuel Wurstemberger und Susanna Katharina Schöni war Notar und Vogt auf Schloss Landshut in Utzenstorf. 1767 heiratete er Susanna Maria Hackbrett (1752–1811), Tochter des Johann Anton Hackbrett und Maria Fischer. Die kurze Ehe – Wurstemberger starb bereits 1774 mit nur 44 Jahren – blieb kinderlos.

Bei dem hier vorgestellten, 1753 entstandenen Bildnis handelt es sich möglicherweise um das Pendant zu einem der zwei später entstandenen Bildnisse seiner zukünftigen Gattin (Freivogel, 401/402).

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2041

2041. Französische Schule (18. Jh.). Die Krönung Marias. Gouache und Eitempera auf Papier auf Holz (mit Louis XIV Rahmen). Ca. 29:20,5 cm. 2000.—/3000.—

2042. Französische Schule (18. Jh.). Gegenstücke: Die Abweisung/Die heilige Familie. Gouache und Eitempera auf Papier auf Holz (mit Louis-XIV-Rahmen). Je ca. 29:20,5 cm. 3000.—/6000.—

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2042

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2043

2043. Baudesson, Nicolas (Frankreich, 1611–1680). Reiches Blumenstillleben mit Anemonen, Rosen, Tulpen, blauem Flieder, Schneeball und Blattwerk. Öl auf Leinwand. 58,5:67 cm. 15000.—/25000.—

Gutachten:Wir danken Ellis Dullaart, RKD, Den Haag für die Bestätigung der Authentizität des vorliegenden Gemäldes auf Basis von Fotografien.

Provenienz:Schweizer Privatbesitz

Nicolas Baudesson, der in Paris und lange Zeit in Rom lebte wurde als der beste Blumenmaler seiner Zeit gefeiert. Er begeisterte sich für beide Schulen der französischen Stilllebenmalerei im 17. Jahrhundert. So erkennt man in seinen Werken jene, vor allem von den Flamen und Niederländern inspirierte Art des Stilllebens, die insbesondere auf die minuziös perfekte Naturnachbildung in der Art der de Heem abzielte, sowie die italienisch beeinflusste der zweiten Jahrhunderthälfte, eine theatralisch-dekorative Manier des Prunkstill-lebens, deren bekanntester Exponent Jean Baptiste Monnoyer ist.

Baudessons Œuvre ist ein hervorragendes Beispiel der Übergangszeit in der Jahrhundertmitte. Das vorliegende Gemälde ist zwar in Hinblick auf seine dekorative Wirkung komponiert, dennoch zeigt es eine ausgewogene Konzentration auf einige detailliert ausgearbei-tete Blüten und damit ein Stilmerkmal der ersten Jahrhunderthälfte.

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2044

2044. Handmann, Emanuel (Schweiz, 1718–1781). Bildnis der Marianna Susanna Wurstemberger, geb. Hack-brett, 1773. Öl auf Leinwand. Verso signiert und datiert: «E. Handmañ/Pinx: 1773.». 70,5:63,5 cm. 2500.—/3500.—Literatur:Thomas Freivogel, Emanuel Handmann. Ein Basler Porträtist im Bern des ausgehenden Rokoko, Murten, 2002, S. 203, Nr. 402.

Ausstellung:Emanuel Handmann 1718–1781. Berns bedeutendster Porträtist aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, Schloss Jegenstorf, 1962, Nr. 43.

Provenienz:Alter Schweizer Privatbesitz

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2045

Etwas verkleinerte Replik des 1770 entstandenen Bildnisses (Freivogel, WV 401). Möglicherweise Pendant zu einem der beiden zwanzig Jahre früher entstandenen Porträts des Gatten Karl Ludwig Wurstemberger (Freivogel, WV 399/WV 400).

2045. Perroneau (Nachfolger), Jean-Baptiste (Frankreich, 1715–1783) (urspr. Louis Tocqué (1696–1772) zu-geschrieben). Homme en habit marron. Öl auf Leinwand. 74:61 cm. 2500.—/3500.—

Literatur:Arnauld Doria, Louis Tocqué: L’Art français: Collection dirigée par Georges Wildenstein. Paris, 1929. Fig. 142.

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2047

2046 2046

2046. Französische Schule (18. Jh.). Gegenstücke: Zwei Hei ligenbild-nisse. Gouache und Eitempera auf Papier auf Holz (mit Louis-XIV- Rahmen). Je ca. 29:20,5 cm. 1000.—/1500.—

2047. Spanische Schule (17. Jh.). Die heilige Familie mit dem heiligen Geist und Engeln. Öl auf Leinwand. 103:82,5 cm. 3000.—/4000.—

Provenienz:Alter Basler Privatbesitz

2048. Französische Schule (18. Jh.). Gegenstücke: Die Kreuzabnahme/Maria im Himmel. Gouache und Eitempera auf Papier auf Holz (mit Louis-XIV-Rahmen). Je ca. 29:20,5 cm. 3000.—/6000.—

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2049 2051 Detail Rückseite

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2051

2049. Französische Schule (17. Jh.). Bildnis des Louis XIV. Öl auf Leinwand. 40,5:32,5 cm. 800.—/1200.—

2050. Französische Schule (17. Jh.). Bildnis des Philippe V, König von Spanien, den «Ordre du Saint-Esprit» und um den Hals den «Ordre de la Toison d’or» tragend. Öl auf Leinwand. 40,5:32,5 cm. 800.—/1200.—

Dieses kleine Bildnis wurde nach einem Original von Hyacinth Rigaud im Musée National du Château de Versailles gemalt.

2051. Schweiz (18. Jh.). Bildnis des Nicolas Jenner, 1728. Öl auf Leinwand. Verso betitelt, bezeichnet und datiert. 83:64 cm. 1500.—/2000.—

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2052

2052. Guardi, Francesco (Italien, 1712–1793) (Nachfolge des). Architekturlandschaft. Öl auf Leinwand. 43,5:28 cm. 3000.—/5000.—

2053. Italienische Schule (18. Jh.). Gegenstücke: Architekturlandschaften mit Staffage. Beide Öl auf Leinwand. 32,5:41 bzw. 33:40,5 cm. 3000.—/5000.—

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2053

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2054. Locher, Gottfried (Schweiz, 1730–1795) (Schule). Seelandschaft mit Kuhhirte und fischendem Knaben. Öl auf Leinwand. 122,5:110 cm. 3000.—/4000.—

2055. Schweizer Meister (18. Jh.). Die Glarner Alpen und der Zürichsee von Zürich aus gesehen. Öl auf Holz. Verso unleserlich bezeichnet. 26:40 cm 800.—/1200.—

Diese hübsche Ansicht muss in der Zeit zwischen Ende 17. und Anfang 18. Jahrhundert entstanden sein. Ganz deutlich kann rechts im Bild das «Katzbollwerk» erkannt werden, wo heute der alte Botanische Garten zu finden ist. Im Weiteren ist, ebenfalls rechts im Bild die Gegend um den heutigen Bleicherweg zu erkennen sowie die Stoffbahnen, die zum Bleichen ausgelegt wurden. Der Turm links im Bild ist der erstmals im Jahre 1293 erwähnte sogenannte «Kratzturm», der seit 1444 nach dem dortigen Kratz Quartier benannt wurde und auf der Höhe der heutigen Börsenstrasse gegenüber des Hotels Baur au Lac stand.

Gegen den See hin vorgelagert sind die Sperrgatter im See auf der Höhe der heutigen Villa Rosa nahe der Tonhalle.

2056. Bertin, Jean-Victor (Frankreich, 1767–1842) (zugeschrieben). Südliche Landschaft, 18. Jahrhundert. Öl auf Leinwand. Auf der Rückseite bezeichnet. 51:67 cm. 8000.—/10000.—

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2057. Debilj, F. C. (Ende 18./Anfang 19. Jh., in Solothurn tätig). Bildnis des Hauptmann Friedrich Gobenstein, 1792. Öl auf Leinwand. Unten links signiert und datiert: «F. C. Debilj Pinxit/1792» sowie bezeichnet: «Friedrich Goben-/stein; Regiments fäh-/higer Bürger der Gem/Solothurn und Hauptm./über ein Compagnie Fussvolk/seines Rahmens unter dem/Schweizer Regiment von/Schwaller, in diensten Sein/ Spanischen Majestät, Carl/des 4ten. geb.d. 28ten Junj/1751, erwählter Proprietair/Haubemann, d. 4ten Winter-/monat. 1791». In originalem Berner Rahmen aus der Zeit, wohl Werkstatt Friedrich Funk. 84:65,5 cm. 1000.—/1400.—

Provenienz:Schweizer Privatbesitz

Friedrich Gobenstein entstammte einem Altburgergeschlecht der Stadt Solothurn, das mit Jakob Gobenstein, Tuchscherer und Pri-sonmeister, 1847 erlosch. Das Wappen der Gobenstein zeigt einen auf rotem Grund aus grünem Dreiberg wachsenden, silbernen,

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goldbewehrten Schafbock. Hauptmann Friedrich Gobenstein diente im Regiment des ebenfalls aus Solothurn stammenden Franz Josef Schwaller (1744–1802). Das Regiment Schwaller kämpfte 1793-94 in Katalonien gegen die französischen Revolutionstruppen. Schwal-ler selbst wurde später zum General der Armee im spanischen Galicien ernannt.

Literatur: L. Neuhaus, «Die Schweizerregimenter im span. Dienst 1734–1835» in Mitteilungen des Historischen Vereins des Kantons Schwyz (MHVS) 53, 1959Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Neuenburg, 1926, 3 Bd. S 577

2058. Studer, Johann Rudolf (Schweiz, 1692–1771). Bildnis Bernhard Sinner. Öl auf Leinwand auf Karton. Verso bezeichnet. 27:22 cm. 4000.—/6000.—

Johann Bernhard Sinner (1708–1778) war Capitaine Leutnant in sardinisch-piemontesischen Diensten 1739; er trägt die ab 1742 nach-gewiesene Uniform des Regiments Keller. Auf dem Hausse-col das vergoldete Wappen des Königreichs Sardinien-Piemont, dazu die goldene Schärpe mit blauen Streifen, beides kennzeichnen Sinner als Offizier.

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2059. Schweizer Meister (18. Jh.). Monsieur Samuel de Jenner, Maréchal de Camp, Baillis de Romainmôtier. Öl auf Leinwand. Verso betitelt. 101:79,5 cm. 1500.—/2000.—

Die Jenner sassen von 1518 bis 1798 ununterbrochen im Grossen Rat der Stadt Bern und vom 17. Jahrhundert an meistens auch im Kleinen Rat. Die Jenner taten sich besonders als Magistraten und Offiziere hervor, aber auch als Architekten. 1716 erhob Kaiser Karl VI die Familie in den Adelsstand. Den Adelspartikel führen die Jenner seit 1785, gestützt auf das bernische Adelsdekret von 1783. Familienangehörige besassen die Herrschaft Utzigen und Bümpliz, später auch die Schlösser Riggisberg, Kiesen und Capard House (Irland).

Der noch blühende Familienzweig gehört der Gesellschaft zu Mittellöwen an, während erloschene Zweige auch der Zunft zum Mohren und der Zunftgesellschaft zum Affen angehörten.

2060. Schweizer Schule (18. Jh.). Gegenstücke: Ansicht von Thun mit Blick gegen die Alpen./Blick auf ein bernisches Dorf – im Hintergrund die Alpen. Öl auf Leinwand. Beide auf dem Keilrahmen bezeichnet: «M. Hacbrett». Je 43,5:55 cm. 3000.—/4000.—

Provenienz:Wohl aus dem Besitz der Marianna Susanna Wurstemberger, geb. HackbrettSchweizer Privatbesitz

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2061. Stanfield, William Clarkson (England, 1793–1867) (zugeschrieben). Flusslandschaft mit Figurenstaffage und Blick auf eine Stadt, 1862. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert und datiert. 70,5:90,5 cm. 4000.—/5000.—

2062. Englische Schule (19. Jh.). Portrait der Little Miss Chaddock. Öl auf Leinwand. 98:71,5 cm. 4000.—/6000.—

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2064

2063. Deutsche Schule (18. Jh.). Baumlandschaft mit Ruinen und Fluss. Aquatinta. Unten links gestempelt. 28:41 cm. 800.—/1200.—

2064. Berchem, Nicolaes (Holland, 1620–1683). Hirten in einer Waldlichtung. Aquarell auf Papier. Unten rechts signiert. Alter relefierter Echtgoldrahmen. 47:41 cm. 1000.—/1500.—

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2065. Berner Meister (18. Jh.). Familienbild der Ida von Diesbach-Janner, um 1750. Pastell auf Papier. Verso bezeichnet: «Von Freudenreich/Bern/Mitte des 18. Jahrhunderts./Familienbild der/Ida von Diesbach-/ Janner». Lichtmass: 57:46,5 cm (oval). 2000.—/3000.—

2066. Flämische Schule (18. Jh.) (Art der). Zwei ländliche Szenen mit Bauern, Ziegen und Schafen. Sepia auf Papier. Lichtmasse je 16,5:21 cm. 500.—/700.—

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2067. Sinner, Hanna von (Schweiz, 19. Jh.). Bildnis des Herrn Wurstenberger. Öl auf Leinwand. Verso be-zeichnet. 63:50,5 cm. 2000.—/2500.—

2068. Schweizer Schule (um 1820). Portrait Adele von May von Schöftland, geborene von Erlach. Öl auf Lein-wand. 33:24,5 cm. 900.—/1200.—

2069. Anonym (19. Jh.). Bildnis des Grafen Erno Esterhazy, 1820. Öl auf Leinwand. Verso auf altem Etikett handschriftlich bezeichnet und datiert. 58,5:46,5 cm. 1000.—/1500.—

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2070. Dietler, Johann Friedrich (Schweiz, 1804–1874). Portrait von Martha O’Gorman-Brunner/Portrait von Edmond O’Gorman-Brunner. Zwei Aquarelle auf Papier. Beide unten rechts signiert. Verso auf Deckkar-ton bezeichnet. Beide ca. 40:33,5 cm (oval). 1000.—/1500.—

2071. Hitz, Conrad (Schweiz, 1798–1866). Porträt Hauptmann Friedrich Tanner-Aarau. Öl auf Leinwand. Verso bezeichnet. 114:89 cm. 5000.—/7000.—

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2072. Seefisch, Hermann Ludwig (Deutschland, 1816–1879). Rütliwiese mit Blick auf den Oberalpstock, 1843. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert und datiert. 90:103 cm. 3000.—/4000.—

2073. Müller, Eduard Josef (Deutschland, 1851–1922). Schützenhaus Solothurn, 1881. Öl auf Leinwand. Unten links signiert und datiert: «E. Muller 1881». Verso auf Leinwand bezeichnet: «Ed. J. Müller v. Ellenhausen/Schützenhaus b. Solothurn – Schweiz». 39:70,5 cm. 800.—/1200.—

2074. Österreichische Schule (19. Jh.). Blumenbouquet in einem Korb. Öl auf Holz. Unten rechts mono-grammiert. 35,5:28,5 cm. 1200.—/1500.—

2075. Österreichische Schule (19. Jh.). Blumenbouquet in einem Korb. Öl auf Holz. Unten rechts mono-grammiert. 35,5:29 cm. 1200.—/1500.—

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2076. George-Legrand, Louis (Schweiz, 1801–1883). Landschaft mit Kirchenruine und Wanderer, 1842. Öl auf Holz. Unten rechts signiert und datiert. 30:45,5 cm. 1000.—/1400.—

2077. Lapito, Louis Auguste (1803–1874) (Kopie nach). Gegend um Comersee, 1830. Öl auf Leinwand. Auf der Rückseite auf dem Rahmen bezeichnet und datiert. 38,5:46,5 cm. 1000.—/1500.—

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2078. Thoma, Josef (Österreich, 1850–1926). Wilde Wasser im Dachsteingebirge. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert. 69:105,5 cm. 3000.—/5000.—

2079. Thoma d. J., Josef (Österreich, 1828–1899). Wassermühle an reissendem Bach. Öl auf Leinwand. Unten links signiert. 68:105 cm. 2000.—/4000.—

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2080. Calame, Jean Baptiste Arthur (Schweiz, 1843–1919). Belebte Küstenlandschaft zwischen Genua und La Spezia, 1872. Öl auf Lein-wand. Unten links signiert und datiert, verso auf Etikett bezeich-net. 103,5:150,5 cm. 6000.—/8000.—Provenienz:Schweizer Privatbesitz

2081. Smargiassi, Gabriele (1798–1882). Landschaft mit Schäferin-nen. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert. 32:40 cm. 1500.—/2000.—

2082. Anonym (19. Jh.). Weite Land-schaft mit Kühen, Ziegen und Hirten. Öl auf Holz. 46,5:63 cm. 1000.—/1400.—

Provenienz:Edit Meyer, Berlin-WilmersdorfSchweizer Privatbesitz

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2083. Schleicher, Carl (Österreich, 1825–1903). Gegenstücke: Klei-nes Mädchen mit Henkelkorb, Hund und Katze./Junge mit Milchkrug und Katzen. Öl auf Leinwand. Beide unten Mitte sig-niert: «Schleicher». Je 31,5:26,5 cm. 1500.—/2000.—

2084. Bruycker, François Antoine de (Belgien, 1816–1882). Küchen-interieur mit kleinem Mädchen, mit einer Katze spielend. Öl auf Holz. Am unteren Bildrand signiert. 41:32,5 cm. 1000.—/1400.—

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2085. Calame, Alexandre (Schweiz, 1810–1864). Landschaft mit Burgruine. Aquarell auf Papier. Unten rechts monogrammiert. Lichtmass 30:21,5 cm. 7000.—/9000.—

Provenienz:Privatbesitz, GenfPrivatbesitz, Bern

Berge, Seen, Wiesen und Bäume genügten Calame als Motive. Menschen sind auf seinen Werken kaum auszumachen. In einer Zeit, in der die Industrialisierung das Leben grundlegend zu revolutionieren begann, blieben seine Landschaften unberührt und ruhig. Es lag ihm daran, sie festzuhalten, weil er voraussah, dass sich bald alles verändern würde. Bewegung hat in der Erhabenheit des unberührten Unveränderlichen, um die es dem Maler wohl nicht zuletzt zu tun war, nichts verloren. So hat Calame der Natur, wie er sie sah, nicht einmal einen Vogel gegönnt. Tatsächlich ruht hier alles ausser den gemächlich dahinziehenden Wolken. Kein Sturm ist in Sicht, Calame benötigt weder Sonnenauf- noch Sonnenuntergang, um unser Augenmerk auf das zu lenken, was ihm wichtig ist. Im Zentrum der Landschaft, die Calame gewählt hat, stehen nicht etwa die erhabenen Berge, sondern eine Burgruine, trutzig, erhaben und doch lieblich ruhig. Was man nicht sieht, was aber unzweifelhaft existiert, besitzt die Kraft, uns zu sich hinzuziehen; was harmlos aussieht, leicht und fein gezeichnet, ist in Wahrheit von herrschender Stattlichkeit, eine Burg an steilem Hang, stolz und unbesiegbar. Wir sehen die Natur im Zustand der angenehmsten Anschaulichkeit, als Ideal, als glatte Fläche. Für Bewegung gibt es keine Zeit. Die Landschaft ist zum Bild erstarrt. Calame hat sich für diese Sicht der Welt entschieden. Nur so liess sich die Arbeit seiner Imagination mit der Wirklichkeit ver-einbaren.

Alexandre Calame malte fast ausschliesslich Schweizer Landschaften, nebst einigen grösseren und kleineren italienischen Stücken, denn natürlich bereiste auch er den hellen Süden.

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2086. Calame, Alexandre (Schweiz, 1810–1864). Rosenlaui im Reichenbachtal. Aquarell auf Papier. Lichtmass: 30,5:21 cm. 5000.—/7000.—

Provenienz:Privatbesitz, GenfPrivatbesitz, Bern

Calame trat mit 15 Jahren ins Bankgeschäft ein. In seinen Mussestunden begann er sich jedoch im Zeichnen zu üben und kleine Ansichten der Schweiz zu kolorieren. 1829 ermöglichte es ihm der Bankier Diodati, beim Landschaftsmaler François Diday Unterricht zu nehmen. Nach nur wenigen Monaten beschloss Calame, sich ganz der Kunst zu widmen.

Obwohl er mehr Zeichner als Kolorist war, erfreuten sich seine Werke grosser Beliebtheit. Seit 1835 stellte er seine Alpen- und Wald-landschaften aus der Schweiz sowohl in Paris wie auch in Berlin aus. Als er 1844 nach Italien ging, brachte er aus Rom und Neapel zahlreiche Bilder mit, darunter die Ruinen von Paestum, heute im städtischen Museum in Leipzig. Er zeigte darin, dass er auch die italienische Natur in ihrer Eigentümlichkeit aufzufassen vermochte, wobei sein Spezialgebiet die Alpenlandschaft blieb; Gletscher, Bergwasser, vom Sturm zersplitterte Bäume, Wolken und Felsen zeichnete er mit grosser Naturtreue, wenn auch mit einer gewissen Glätte.

Sehr populärer wurde Calame durch kleinere Arbeiten von Lauterbrunnen und Meiringen, die in Frankreich, England und Deutschland grosse Verbreitung fanden und noch heute als Vorlagen für den Zeichenunterricht dienen. Die kraftvolle Landschaft im Reichen-bachtal, die Calame hier abbildet, zieht seit dem 19. Jahrhundert zahlreiche Touristen, Künstler und Weltenbummler an. Der sechs Quadratkilometer grosse Rosenlauigletscher speist den Reichenbach, der über die bekannten Reichenbachfälle zu Tal donnert. Das Gletscherwasser formte auch die Rosenlauischlucht, die mit markant geschliffenen Felsen einen starken Kontrast zum sanften Tal darstellt.

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2087. Amiet, Cuno (Schweiz, 1868–1961). Kirche von Kreuzen, Einsiedelei St. Verena bei Solothurn, 1886. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert und datiert: «Cuno Amiet 1886». 32,5:48 cm. 20000.—/25000.—

Gutachten:Das Gemälde ist im Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft, Zürich (SIK) unter der Nr. 92’449 als eigenhändiges Werk von Cuno Amiet registriert.

Literatur:Franz Müller/Viola Radlach, Cuno Amiet – Die Gemälde, 1883–1919, Zürich, 2014, Bd. I, Nr. 1886.01, mit Abbildung.

Provenienz:Galerie Fischer, Luzern, Auktion vom 12.6.2008, Nr. 5Schweizer Privatbesitz

«Schon 1883 hatte Cuno Amiet in der Einsiedelei eines seiner ersten Bilder gemalt (Kat. 1883.07); er besuchte damals die Kantonsschule in Solothurn, erhielt Unterricht von dem mit seinem Vater befreundeten Zeichenlehrer Heinrich Jenny (1824–1891) und von Amanda Engel (1861–1956), einer Freundin seiner Schwester Rosa, die privat Zeichenunterricht erteilte. 1886 hatten sich die Pläne seiner Künstlerlaufbahn konkretisiert, seit zwei Jahren war er Schüler von Frank Buchser und sollte im Herbst des Jahres sein Studium an der Kunstakademie in München aufnehmen. In diesem Sommer malte Amiet nochmals nahe der Einsiedelei die Kirche Kreuzen, umgeben von Wiesen und Bäumen vor dem im Hintergrund hochragenden Weissenstein. Für diese sommerliche Idylle mit Figurenstaffage orientierte er sich, ähnlich wie in der im selben Jahr entstandenen Aarelandschaft mit Figuren (Kat. 1886.05) an der konventionellen Kompositionsweise und der sorgfältigen Durchführung von Vorbildern aus der Landschaftsmalerei des 18. und 19. Jahrhunderts. Die beiden Bilder erwecken den Eindruck, im Hinblick auf den Eintritt in die Akademie geschaffen worden zu sein.» (Viola Radlach)

Cuno Amiet (1868–1961)

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2088. Bocion, François-Louis-David (Schweiz, 1828–1890). Portrait de Madame Perret Blanchet, um 1875. Öl auf Leinwand auf Karton. Verso betitelt. Unten rechts signiert. 19:13 cm. 4000.—/5000.—

Literatur:Wird im Werkkatalog von Michel Reymondin als Nr. 1122 aufgenommen.

Provenienz:Privatsammlung, Lausanne

François Bocion erhielt oft Aufträge aus seinem Lausanner Bekanntenkreis, zu welchem auch Madame Blanchet gehörte. Es ist gut möglich, dass die vorliegende Studie als Teil der Vorbereitungen zum berühmten Bild «Débarcadère d’Ouchy» aus dem Jahre 1875 ent-standen ist.

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2089. Lega, Silvestro (Italien, 1826–1895). Bildnis eines Jünglings. Öl auf Holz. Unten rechts signiert. Verso bezeichnet. 13,5:20 cm. 10000.—/15000.—

Silvestro Lega stammte aus einer wohlhabenden toskanischen Familie und studierte von 1843 bis 1847 an der Accademia di Belle Arti in Florenz, wo er später sein Studium bei Antonio Ciseri fortsetzte, der 1833 aus dem Tessin nach Florenz übersiedelt und bei Niccola und Pietro Benvenuti in der Accademia di Belle Arti Benvenuti ausgebildet worden war.

Silvestro Lega machte sich vor allem durch grossformatige Bilder wie dem Ungläubigen Thomas im Ospedale Civico in Modigliana (1858) einen Namen. 1863 malte er im Oratorium der Kirche Madonna del Cantone in Modigliana vier Lünetten zu den Motiven Pest, Hunger, Krieg und Erdbeben. Danach schloss er sich enger den Macchiaioli an. Die Macchiaioli sind eine Gruppe italienischer Künst-ler, die von 1855 bis 1865 in Florenz wirkten und sich gegen den Akademismus und für den Realismus einsetzten. Hauptvertreter waren Telemaco Signorini, Giovanni Fattori, Adriano Cecioni, Silvestro Lega und Giuseppe Abbati. Der Begriff Macchiaioli leitet sich vom italienischen Wort macchia ab, was so viel wie Fleck bedeutet. Als Vorbilder ihrer Art des künstlerischen Wirkens galten die Maler Gustave Courbet und Camille Corot, die häufig einfache, arbeitende Menschen in den Vordergrund des Bildes stellten. Charakteristisch waren die fleckenartigen Farbflächen, ein starker Hell-Dunkel-Kontrast sowie die Tatsache, dass alle Bilder Freilichtmalereien waren, um die Natur unmittelbar wiederzugeben. Details wurden auf das Wesentlichste reduziert; so sind Figuren oft nur schematisch dar-gestellt. Auch die romantischen und realistischen Maler der Schule von Barbizon waren Vorbilder der Macchiaioli. Viele dieser Maler näherten sich später dem Impressionismus an.

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2090. Stückelberger, Ernst (Schweiz, 1831–1903). Bildnis Anna Margarethe Justine Tanner, geb. Gehret. Öl auf Leinwand. Verso bezeichnet. 113:87,5 cm. 5000.—/7000.—

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2091. Galien-Laloue, Eugène (Frankreich, 1854–1941). Bazar de l’Est. Gouache auf Papier. Unten links signiert. 35,5:51 cm. 6000.—/8000.—

Eugène Galien-Laloue war ein französischer Maler, der besonders für seine Pariser Strassenszenen der Belle Epoque bekannt ist. Galien-Laloues Werke, die das quirlige Paris festhalten, sind Bilder, die nicht nur künstlerischen, sondern auch dokumentarischen Wert besitzen. Diese meist kleinformatigen und in Gouache gemalten Pariser Szenen waren bereits zu Lebzeiten des Malers sehr beliebt, auch bei britischen und amerikanischen Käufern.

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2092. Levigne, Théodore (1848–1912). Blinde Kuh, 1897. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert und datiert. 73:100,5 cm. 2000.—/4000.—

2093. Dürck, Friedrich (Deutschland, 1809–1884). Bildnis eines Fischermädchens. Öl auf Leinwand. Unten links signiert. 61,5:49,5 cm. 1000.—/1400.—

2094. Ziem, Félix-François-Georges (1821–1911). Ansicht von Venedig. Öl auf Leinwand. Unten rechts sig-niert. 36,5:57 cm. 15000.—/18000.—

Félix-Francois-Georges Philibert Ziem war ein französischer Maler, der der Schule von Barbizon zugerechnet werden kann. Er wurde als Sohn einer burgundischen Mutter und eines kroatischen Vaters im burgundischen Beaune geboren. Ziem studierte Architektur in Dijon und arbeitete einige Zeit als Architekt. Nach mehreren Studienreisen nach Italien zwischen 1845 und 1848 machte er sein Hobby, die Malerei zum Beruf. In Venedig fand er die Inspiration für seine Werke. Er malte jedoch auch viele Stillleben und Land-schaftsbilder.

Ab 1849 stellte Ziem regelmässig im Pariser Salon aus. Als Mitglied der Schule von Barbizon reiste er durch Europa und gelang schliess-lich 1860 nach Montmartre, dem Künstlerviertel von Paris. Seine finanziellen Erfolge zu Lebzeiten ermöglichten ihm die Unterstützung junger Künstler.

1857 ernannte ihn die französische Regierung in Anerkennung seiner Kunst zum Ritter der Ehrenlegion. 1901 wurde er als Peintre Officiel de la Marine offizieller Marinemaler der französischen Marine im Offiziersrang.

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2095. Anker, Albert (Schweiz, 1831–1910). Zwei Dorflandschaften. Zwei Bleistiftstudien auf blauem bzw. weissem Papier. Beide am unteren Blattrand von fremder Hand bezeichnet. 14,2:21,5 cm/17,5:22,5 cm. 600.—/700.—

Provenienz:Nachlass des KünstlersSchweizer Privatbesitz

2096. Anker, Albert (Schweiz, 1831–1910). Thoma-sine Bürgisser – La gendarme. Figurenstudien einer jungen Frau in Tracht. Tusche, Farbstift und Aquarell, weiss gehöht, auf bräunlichem Papier (Rückseite eines Briefumschlags). Verso Figurenstudien mit Farbstift in Blau. Am oberen Blattrand bezeichnet: «Thomasine Bürgisser/La gendarme». 12,2:15,2 cm. 1000.—/1500.—

Gutachten:Dem Blatt ist eine Echtheitsbestätigung von Lydia Brefin- Urban, Ankerhaus Ins, beigegeben.

Provenienz:Nachlass des KünstlersSchweizer Privatbesitz

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2097. Huber, Emil (Schweiz, 1883–1943). Nord-afrikanische Landschaft mit Beduinen. Öl auf Holz. Unten links signiert. 33:24 cm. 800.—/1200.—

2098. Lebasque, Henri (Frankreich, 1865–1937). A la plage du Cannet. Aquarell und Bleistift auf Papier. Unten links signiert. Lichtmass 21:26,5 cm. 2000.—/2500.—

2099. Steiger, Robert von (1856–1941). Bildnis von Frau von Steiger. Öl auf Leinwand. 48,5:38 cm. 1000.—/1500.—

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2100. Kallmorgen, Friedrich (Deutschland, 1856–1924). Junge Frau mit Wasserkrug und Wanderstab in blü-hendem Mohnfeld, 1890. Öl auf Holz. Unten rechts monogrammiert und datiert. 19:27 cm. 1400.—/1800.—

2101. Velten, Wilhelm (Russland/Deutschland, 1847–1929). Jagdgesellschaft mit Pferden und Hunden. Öl auf Holz. Unten links signiert und bezeichnet: «W. Velten/München». 16,5:24 cm. 800.—/1000.—

2102. Velten, Wilhelm (Russland/Deutschland, 1847–1929). Aufbruch zur Jagd. Öl auf Holz. Unten rechts signiert: «W. Velten». 16:24 cm. 800.—/1000.—

2103. Croegaert, Georges (Belgien, 1848–1923). Gegenstücke: A blonde and a brunette, 1882. Beide Öl auf Holz. Beide oben links signiert und datiert. Je 24,5:19 cm. 4000.—/6000.—

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2104. Magnus, E. (Schweiz 19. Jh.). Damenportrait, 1857. Öl auf Leinwand. Unten links signiert und datiert. 65:54 cm. 3000.—/4000.—

2105. Französische Schule (19. Jh.). Weite Landschaft mit weidenden Kühen. Öl auf Holz. 14,5:20,5 cm. 800.—/1200.—

2106. Buchser, Frank (Schweiz, 1828–1890). Junge Bäuerin mit Korb. Öl auf Leinwand. Am rechten Bildrand (auf dem Korb) monogrammiert. 46,5:26 cm. 8000.—/10000.—

Gutachten:Das Gemälde ist im Archiv des Schweizerischen Instituts für Kunstwissenschaft (SIK) Zürich, unter der Nr. 32327 als eigenhändige Arbeit von Frank Buchser registriert.

Provenienz:Sammlung Obrecht, Büren an der AareSchweizer Privatbesitz

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Frank Buchser absolvierte eine Lehre als Orgel- und Klavier-bauer in Solothurn und Bern und nahm nebenbei Zeichen-unterricht beim Berner Künst-ler Heinrich von Arx (1802–1858), dem Schüler Martin Distelis. 1847 beschloss Buch-ser nach einer Reise über Paris nach Florenz und Rom, dass er Maler werden wollte. Um an der Accademia di San Luca in Rom Malerei zu studieren, diente er in der päpstlichen Schweizergarde in Rom. Von 1849 bis 1850 studierte er in Paris, dann zwei Jahre in Ant-werpen. Danach bereiste er in den Jahren 1852 bis 1853 Spa-nien, wo er als Maler und Zeichner frühe Beachtung fand.

Auch nach 1853 zog es Buchser immer wieder in die Ferne. Persönliche Höhepunkte seiner Reisen waren ein Ritt nach Fès in Marokko im Jahr 1858 sowie seine Aufenthalte in den USA 1866 bis 1871, wo er u.a. das berühmte Bildnis von Johann August Sutter anfertigte. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Buchser jedoch vorwiegend im heimischen Feldbrunnen, wo er ab 1884 Cuno Amiet unter-richtete.

Frank Buchser gehört im Jahre 1865 zusammen mit Rudolf Koller und Ernst Stückelberg zu den Gründern einer Künst-lervereinigung, der späteren Gesellschaft Schweizerischer Maler, Bildhauer und Archi-tekten (GSMBA). So setzte er sich in seinen letzten Lebens-jahren für eine Reform des Ausstellungswesens ein und war zugleich Wegbereiter des Bundesbeschlusses von 1887 zur Förderung und Hebung der schweizerischen Kunst.

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2107. Anker, Albert (Schweiz, 1831–1910). Zwei Kinderköpfchen im Profil./Kinderköpfchen. Rötelstudie auf Bütten./Bleistift auf bräunli-chem Papier. Beide am unteren Blattrand mit Bleistift von fremder Hand bezeichnet. 14,5:22,5 cm/19:18,5 cm. 500.—/700.—

Gutachten:Der Rötelskizze ist eine Echtheitsbestätigung von Lydia Brefin- Urban, Ankerhaus Ins, beigegeben.

Provenienz:Nachlass des KünstlersSchweizer Privatbesitz

2108. Anker, Albert (Schweiz, 1831–1910). Am Tisch sitzender Mann mit Glas und Zeitung. Bleistift auf Papier. 28,5:19 cm. 800.—/900.—

Provenienz:Alter Schweizer Privatbesitz

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2109. Werner, Carl Friedrich Hein-rich (Deutschland, 1808–1894). Bildnis eines blonden Mädchens, 1881. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert und datiert. 39,5:32 cm. 1500.—/2500.—

2110. Anker, Albert (Schweiz, 1831–1910). Bildnis eines Herrn mit Barett./Bildnis einer jungen Frau. Zwei Studien für Fayence- Teller. Bleistift bzw. Bleistift und Tusche auf Papier bzw. Butter-brotpapier. Beide am unteren Blattrand von fremder Hand be-zeichnet: Tondi. 20,5:19,5 cm/19:18,5 cm. 800.—/1000.—Provenienz:Nachlass des KünstlersSchweizer Privatbesitz

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2111. Hodler, Ferdinand (Schweiz, 1853–1918). Krieger, Studie zu «Rückzug von Marignano» (Karton 1), 1896. Bleistift, Feder in Braun und roter Farbstift auf quadriertem Papier. Unten rechts zweifach signiert. 35:23,5 cm. 2500.—/3000.—

Gutachten:Die Studie ist im Archiv des Schweizerischen Instituts für Kunstwissenschaft (SIK) Zürich, unter der Nr. 170907 0002 als eigenhändige Arbeit von Ferdinand Hodler registriert.

Provenienz:Schweizer Privatbesitz

1896 gewann Ferdinand Hodler den Wettbewerb für die Bogennischen in der Ruhmeshalle des Landesmuseums. In den folgenden drei Jahren musste der Maler seinen Entwurf jedoch mehrmals umarbeiten, da die Präsentation der Einreichungen einen Entrüstungssturm auslöste. Der damalige Museumsdirektor Heinrich Angst forderte Hodler auf, das historische Ereignis im Stil der realistischen Histo-rienmalerei des 19. Jahrhunderts auszuführen.

Am Ende des 19. Jahrhunderts führten Historiker die Neutralität der Schweiz auf die verlustreiche Niederlage der Eidgenossen auf dem Schlachtfeld von Marignano von 1513 zurück. Die Schweizer Söldner waren an der Seite des Herzogs von Mailand gegen den französi-schen König in die Schlacht gezogen und vernichtend geschlagen worden. Damit beendeten die Eidgenossen ihre militärischen Gross-machtideen; gleichzeitig begannen auch die Reformer Calvin und Zwingli gegen das Söldnerwesen zu argumentieren.

Ferdinand Hodler, der sich intensiv mit dem Thema beschäftigte, stellte ursprünglich das Ende der Schlacht mit einer spiegelsymmetri-schen Komposition dar. Im Massstab von 1:10 hatte er das glücklose Schlachtende dargestellt, für das er im Januar 1897 den mit

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3000 Franken dotierten ersten Preis zuerkannt bekam. In den folgenden drei Jahren entzweite der sogenannte «Freskenstreit» die Eidge-nossen. Kurz nachdem Ferdinand Hodler den Wettbewerb für sich entscheiden konnte, begann eine mediale Diskussion, in welche Richtung die Historienmalerei, die akademische Leitgattung des 19. Jahrhunderts modernisiert werden sollte. Für Hodler sprach dessen «Freskostil», sein Arbeiten mit grossen, einfachen Formen und grossflächig eingesetzten Farben. Er wollte die Aufgabe im Weiteren in einem würdigen Stil. So zeigt das Wandbild, das 1900 vollendet wurde, den Krieg ungeschönt und ohne Pathos.

2112. Heinefetter, Johann Baptist (Deutschland, 1815–1902) (zugeschrieben). Zeichnungsstudie zu verschie-denen Personen und einer Landschaft. Tusche und Bleistift auf Papier. 16,5:21,5 cm. 800.—/1200.—

2113. Anker, Albert (Schweiz, 1831–1910). Kartoffelernte. Tusche auf Papier. 13:28,5 cm (Blatt). 1500.—/2000.—Provenienz:Ed. Zbinden-Dysli, BurgdorfSchweizer Privatbesitz

Ausstellung:Albert Anker Ausstellung, Konolfingen, 2.–23.5.1954, Kat. Nr. 197.

Bei der vorliegenden Zeichnung handelt es sich zum einen um eine Studie zum Gemälde «Kartoffelernte in Ins» (Öl auf Leinwand auf Karton, 21:32 cm, Mueum Oskar Reinhart am Stadtgarten, Winterthur, WV 482), zum anderen um die direkte Vorlage zu einer von Ankers Illustrationen zu «Dursli der Branntweinsäufer» von Jeremias Gotthelf (Illustrierte Prachtausgabe F. Zahn, La Chaux-de-Fonds, o. J., Bd. IX, S. 288).