3
466 die jetzt noch viel gebrltaehliche Ausdrueksweise gibt zu leicht za Migverst~ndnis~en AnlaB. A~sdrticke, wie ,,die besSe-Met.hode ist . . ." odor ,,.am bec2t~em,sten ver- wend.eL man . . ." oder ,,v~n los.ten Die~ektriken i~st Glimmer am gtinsti@sten" fallen Cur gegeat~ber tier son.st so exakten F3rmuHerung. Gewig ~t eine bestimmte Norte Gl,immer ausgezeiehne.t i.n der ~md: jener B.e- ziehung, a.b.er er hat doeh aueh Naehteile gegeniiber anderen DieIektr.iken. An sehr vi,elen .Stellen ~tirde gerade eine Begrtindung eines Komparati'vs ,,besser, bequem,er" oder eines Superlativs ftir den Leraenden yon besonderer Bed:eutung and daher Sehr wiltkommen sein. Schli,eBlich sei der Hinweis auf die Druckfehler nicht vergessen :-. sie sind zahlreich; aber sie mSgen .ent,schuldi~t werden mit den Kriegsverh~,tltnissen, welche den Verfa~ser zwangen, die unendlieh mfihsame Arbeit des Korrekturlesens fast d~s ganzen umfangreichen Werkes allein ztt bewgltigem V~elleicht wltren sonst mit. ihnen ~uch manche andere t extliche Unklarhei~en versebwunden. -- Aber das Mud nicht mehr als SehSn- hei~sfehler im Vergleicl~ zu dem Gesamteindruck d.ieses -- aueh yore Verl~g bestens atusgestatteten --Werkes. Gerade die Verbeil,u.~g yon theo,re~i,s,ehen Be~rachtungen in Ml,gemei.ne ~md speziell fiir eine Auf~be erforder- liehe, ,die wirks~a,me Unterst~itz.ung des Texte.s &arch tiberM~htliehe ~SehM~nngssk.i~zen u~& Abbil@~ungen, die seharfe ~ms,sung yon D efinitionen scheinen geeignet, fl.em J.aegerschen Werk den fgrder,n&en Einfl~ auI den Fhysikstudierenden and experimenteI~en Physiker zu .sichern, den seine Materie in tier Physik eingenommen hat und behalten soil. Wa~ther Gerlach, G6ttingen Geogr~phische lYIitteilungen. Geophysikalisehe Dfskussionsabende. Die versehie. den, on Wiesena~weig~e, die sich .mit ten metrischen und ph-yeikalisehen Eigensehaften dec Erde besehi;fti,gen, sin~d d.ureh mannigfaltige BezieJ~ungen miteinander ver- bunden, was sewohl ftir die theoretisehe Seite, als aueh flit die instrmnentelle Praxis gilt. Dagegen haben die einzeln.en Fo.rscher sich vielfach eng ~tlf ihr eigenes Arbeitsgebiet besehr~tnkt, 0hne dauernd in Ftihlnng mit den Naehb~rwi~.s~nsehaften zu bl,eiben. Dieser Mangel ist in Berlin bereits vor einer Reihe yon Jahren empfunden word.on, undes wurde versueht, ibm dnreh Erwei~er:ang eines yon Professor Adol[ Schmidt (Pots- dam) regelm~.Big an der UniwersitSt albgehMtenen gee- physikalisehen Kolloquinms abz,uhe!fen. Doeh erwi.es sieh begreiflieherwei~se .d~ie Ei-nordnu~g &i.eser Ver- anatMtung in den P,ahmen des Universitiitsunterrichts nicht ais fSr.derlieh ftir die BeteKi~g, ung von Verflretern tier einzelnen Spezialf~teher. D~ge~en war der Abha]- tung freier Ergrterungsabende in Pots,dam ein grSBerer Erfolg beseMeden, welt bier die wisse~schaftlichen Be- amten des Astrophysikalischen, Meteorol0gis6hen und ~lagnetischen Observatori~ms, des Geod~ttiachen Insti- tute und der Universit~ts:Sternwarte zu Nen;b~belsberg ~qnen Stature von Fachge.lehrten bildeten, in denen die versehiedensten Riehtunlgen der geophysikMischen Wi.ssenszweige vertreten waren. Der Krieg hat diese Veranstaltungen, hoffentlich nur vortibergehend, unter- broehen. Es let nun interessant, zu sehen, dab in England gerade der Kri.eg d6rartige Disk.ussionsabende in~ Leben gerafen hat, und zwar istes die British Association for the Advancement of Science gewesen, die ein Komitee zur ¥eranstaltur~g ,solcher Versumm- hmgen eingesetzt hszt. Die erste, in weleher die Grand- Geographische Mitteilungen° ~ Die Natar- [wissenseh~ften linien des Plea,es and dus Programm ifir die Fo[ge- zeit beraten wurde, fend am 7. Noveinb.er 1917 in den Raemen tier R(~yM AstronomieM Society ureter dem Vorsitz des Astronomer ~oyM Sir Fr~]c W. Dyson start. Der heftige Protest, der yon englMcher Seite gegen die ~;ieder~ufnah.me gemeins~mer wissenschaSt- hcher Arbeiten mit den M~ittelm~ichten nach dem Kricg'e erfolgt let (vgl. die folgende N.otiz tiber die Zuku.nft der International.on E~draes~ang), .and des offenbare Bestrebea ~ns:er.er Feind% Deutschl,aa,& each i~ ~%,sen~ sehaftlicher Beziehung zu isolieren, lgBt eine mSg!ichst b~.ldi@e energ%ehe Inangriffnahme ~ntensivsten wissen sehaftli.chen Betri,ebe.s wti~schenswert er~eheinen. Es ware ~aher mit besonderer Freud'e z.u begrfigen, wenn die geophyMkal.isel~en Di~kussion.sabende aueh bei uns bMd fn eine Eorm gebraeht wt~rden, d:ie eine da~a.ernd~ Wei~erffihrung und eine erfolgreiche Entwieklung ge- w~thrleisSen kSnnte. Starke Regeaf~ille in tier Sahara. Die Sahar~ ist keineswegs, wie .vielfach angenommen wird, ein regen- iose~ Gebi.et, nut erfolgen die R.~genf~tl'e nieht so regel- m~Big, dab es zur Entwieklung st~ndig flieBender Ge- wgsser kommt, GelegentIich aber sttirzea gewMtige Wassermassen herab, die sogar katastrophaI wirken k~nnen, wie es z. B. im April 1899 der Fall war, wo im Wadi*Urirtu eine grote FIf~ehe so sehnell unter Wasser geset.zt wurde, (tab mehrere Soldaben ertranken. Einen ~hnliehen Fall beobachtcte der in der Tuat-Oaae tier westllehen Sahara stationierte iranzSsi.sehe Ar- tilteriekapitiin Augieras im Oktober 1915. GewShnlieh bewirken die Herbstregen auf der stidliehen Seite des Atlas~ebir.~es eine Wa~serHihrung des Oued Gait, die in der ~egel~ bis Beni-Abb~s hina~breieht; sieh aber nur selten his I~bi bemerkbar maeht. D~s FlugtM zwisehen Beni-Abb~s and K~sabi, Oued Saeura and dessen Fortsetzung stidw~i.rts, Oued l~Iessaoud, bilden die Sammelrinnen far alles yore Sfidabbang des Atlas ~bfliegende Wasser und ~omit f/ir den grSBten Tell tier westliehen Sahara. Znr Pluvialzeit bildete dee Oued Saoara-Messaoud die Hauptader eines groBen FluBsystems, heute ist es ein n.ur zeitwcilig was~er- [[ihrender Flag, ein typisehes Beispiel ffir die Oueds der wastliehen Sahara. Im Oktober 1915 nun hatten die Regeng/isse ein so plS~zIiehes St)eigen des Waesere im Oued Saoura-Messaoud zur Folge, dab die Kara- w~nen, die des Troekental als beqnemen Reiseweg zu benutzen pfl.egen, sieh tiur mit Mtihe rotten konntea. Ganze Palmenst~mme roIlte des wild da.hinbr~usende Wass.er mit sich fort. In tier Sehlueht yon Fou~m el Kheneg erreiehte es am 18. Oktober seinen hSehsten Stand yon mehr als 4: m. Den Damm, der sieh hier b.efindet, um de,s. W~ss.er naeh der Tt~at-Oase abzu- tenken, rissen die Fluten fort und hMmten sieh einen Wet nach .Stiden, offenbar dem ur~priingliehen Laufe des Mten diI~vialen Oued 3,iessaoud folgend. Augieras i~t n:an diesem We~weiser gefolgt. - Er ist selbst den Spuren ,des Hoclawassers b.i,s 250 33' No.rd naeh- gegangen, hat Betrach~ung, en tiber dessert weiteren VerbIeib ~gestettt and ~Berichte yon lan&eskund.tiehen Eingeborenen geeammelt. Seine Untersuehungen maehen es ibm wahrseh.einlieh, dab tier Oued M:e~saoud seine Fortsetzung in dem yore Adrarboehlande herab- kommen&en Oucd Tamandourirt Ii.ndet, der dem Niger bei Timbuktu zuflieBt. Er stellt die Hypothase anf, dab der yon Norden kommende Ou:ed Saoura-Mes.saond sieh frtiher mit dem vom Siiden kommenden Niger vereinigt ha,be nnd behle sieh naeh Westen~iu den Sadtefl des Djouf ergossen h~tten. Im Laatfe tier Jahr- hunderte sei damon der'erst~enannte Fhg }n dem Sande

Geographische Mitteilungen

Embed Size (px)

Citation preview

466

die jetzt noch viel gebrltaehliche Ausdrueksweise gibt zu leicht za Migverst~ndnis~en AnlaB. A~sdrticke, wie ,,die besSe-Met.hode ist . . ." odor ,,.am bec2t~em,sten ver- wend.eL man . . ." oder ,,v~n los.ten Die~ektriken i~st Glimmer am gtinsti@sten" fallen Cur gegeat~ber tier son.st so exakten F3rmuHerung. Gewig ~ t eine bestimmte Norte Gl,immer ausgezeiehne.t i.n der ~md: jener B.e- ziehung, a.b.er er hat doeh aueh Naehteile gegeniiber anderen DieIektr.iken. An sehr vi,elen .Stellen ~tirde gerade eine Begr t indung eines Komparati'vs ,,besser, bequem,er" oder eines Superlativs ftir den Leraenden yon besonderer Bed:eutung and daher Sehr wiltkommen sein. Schli,eBlich sei der Hinweis auf die Druckfehler nicht vergessen :-. sie sind zahlreich; aber sie mSgen .ent,schuldi~t werden mi t den Kriegsverh~,tltnissen, welche den Verfa~ser zwangen, die unendlieh mfihsame Arbeit des Korrekturlesens fast d~s ganzen umfangreichen Werkes allein ztt bewgltigem V~elleicht wltren sonst mit. ihnen ~uch manche andere t extliche Unklarhei~en versebwunden. - - Aber das Mud nicht mehr als SehSn- hei~sfehler im Vergleicl~ zu dem Gesamteindruck d.ieses - - aueh yore Verl~g bestens atusgestatteten - - W e r k e s . Gerade die Verbeil,u.~g yon theo,re~i,s,ehen Be~rachtungen in Ml,gemei.ne ~md speziell fiir eine A u f ~ b e erforder- liehe, ,die wirks~a,me Unterst~itz.ung des Texte.s &arch tiberM~htliehe ~SehM~nngssk.i~zen u~& Abbil@~ungen, die seharfe ~ms,sung yon D efinitionen scheinen geeignet, fl.em J.aegerschen Werk den fgrder,n&en E i n f l ~ auI den Fhysikstudierenden and experimenteI~en Physiker zu .sichern, den seine Materie in tier Physik eingenommen hat und behalten soil.

Wa~ther Gerlach, G6ttingen

Geogr~phische lYIitteilungen. G e o p h y s i k a l i s e h e D f s k u s s i o n s a b e n d e . D i e versehie.

den, on Wiesena~weig~e, die sich .mit t e n metrischen und ph-yeikalisehen Eigensehaften dec Erde besehi;fti,gen, sin~d d.ureh mannigfaltige BezieJ~ungen miteinander ver- bunden, was sewohl ftir die theoretisehe Seite, als aueh flit die instrmnentelle Praxis gilt. Dagegen haben die einzeln.en Fo.rscher sich vielfach eng ~tlf ihr eigenes Arbeitsgebiet besehr~tnkt, 0hne dauernd in Ftihlnng mit den Naehb~rwi~.s~nsehaften zu bl,eiben. Dieser Mangel ist in Berlin bereits vor einer Reihe yon Jahren empfunden word.on, u n d e s wurde versueht, ibm dnreh Erwei~er:ang eines yon Professor Adol[ Schmidt (Pots- dam) regelm~.Big an der UniwersitSt albgehMtenen gee- physikalisehen Kolloquinms abz,uhe!fen. Doeh erwi.es sieh begreiflieherwei~se .d~ie Ei-nordnu~g &i.eser Ver- anatMtung in den P, ahmen des Universit i i tsunterrichts nicht a is fSr.derlieh ftir die BeteKi~g, ung von Verflretern tier einzelnen Spezialf~teher. D~ge~en war der Abha]- tung freier Ergrterungsabende in Pots,dam ein grSBerer Erfolg beseMeden, welt bier die wisse~schaftlichen Be- amten des Astrophysikalischen, Meteorol0gis6hen und ~lagnetischen Observatori~ms, des Geod~ttiachen Insti- tute und der Universi t~ts:Sternwarte zu Nen;b~belsberg ~qnen Stature von Fachge.lehrten bildeten, in denen die versehiedensten Riehtunlgen der geophysikMischen Wi.ssenszweige vertreten waren. Der Krieg hat diese Veranstaltungen, hoffentlich nur vortibergehend, unter- broehen. Es let nun interessant, zu sehen, dab in England gerade der Kri.eg d6rartige Disk.ussionsabende in~ Leben gerafen hat, und zwar i s t e s die Brit ish Association for the Advancement of Science gewesen, die ein Komitee zur ¥eranstaltur~g ,solcher Versumm- hmgen eingesetzt hszt. Die erste, in weleher die Grand-

Geograph ische Mitteilungen° ~ Die Natar- [wissenseh~ften

linien des Plea, es and dus Programm ifir die Fo[ge- zeit beraten wurde, fend am 7. Noveinb.er 1917 in den Raemen tier R(~yM AstronomieM Society ureter dem Vorsitz des Astronomer ~oyM Sir Fr~]c W. Dyson start. Der heftige Protest, der yon englMcher Seite gegen die ~;ieder~ufnah.me gemeins~mer wissenschaSt- hcher Arbeiten mit den M~ittelm~ichten nach dem Kricg'e erfolgt let (vgl. die folgende N.otiz tiber die Zuku.nft der International.on E~draes~ang), .and des offenbare Bestrebea ~ns:er.er Feind% Deutschl,aa,& each i~ ~%,sen~ sehaftlicher Beziehung zu isolieren, lgBt eine mSg!ichst b~.ldi@e energ%ehe Inangriffnahme ~ntensivsten wissen sehaftli.chen Betri,ebe.s wti~schenswert er~eheinen. Es ware ~aher mit besonderer Freud'e z.u begrfigen, wenn die geophyMkal.isel~en Di~kussion.sabende aueh bei uns bMd fn eine Eorm gebraeht wt~rden, d:ie eine da~a.ernd~ Wei~erffihrung und eine erfolgreiche Entwieklung ge- w~thrleisSen kSnnte.

Starke Regeaf~ille in tier Sahara. Die Sahar~ ist keineswegs, wie .vielfach angenommen wird, ein regen- iose~ Gebi.et, nut erfolgen die R.~genf~tl'e nieht so regel- m~Big, dab es zur Entwieklung st~ndig flieBender Ge- wgsser kommt, GelegentIich aber sttirzea gewMtige Wassermassen herab, die sogar katastrophaI wirken k~nnen, wie es z. B. im April 1899 der Fall war, wo im Wadi*Urirtu eine gro te FIf~ehe so sehnell unter Wasser geset.zt wurde, (tab mehrere Soldaben ertranken. Einen ~hnliehen Fall beobachtcte der in der Tuat-Oaae tier westllehen Sahara stationierte iranzSsi.sehe Ar- tilteriekapitiin Augieras im Oktober 1915. GewShnlieh bewirken die Herbstregen auf der stidliehen Seite des Atlas~ebir.~es eine Wa~serHihrung des Oued Gait, die in der ~egel~ bis Beni-Abb~s hina~breieht; sieh aber nur selten his I ~ b i bemerkbar maeht. D~s FlugtM zwisehen Beni-Abb~s and K~sabi, Oued Saeura and dessen Fortsetzung stidw~i.rts, Oued l~Iessaoud, bilden die Sammelrinnen far alles yore Sfidabbang des Atlas ~bfliegende Wasser und ~omit f/ir den grSBten Tell tier westliehen Sahara. Znr Pluvialzeit bildete dee Oued Saoara-Messaoud die Hauptader eines groBen FluBsystems, heute ist es ein n.ur zeitwcilig was~er- [[ihrender Flag, ein typisehes Beispiel ffir die Oueds der wastliehen Sahara. Im Oktober 1915 nun hatten die Regeng/isse ein so plS~zIiehes St)eigen des Waesere im Oued Saoura-Messaoud zur Folge, dab die Kara- w~nen, die des Troekental als beqnemen Reiseweg zu

benutzen pfl.egen, sieh tiur mit Mtihe rotten konntea. Ganze Palmenst~mme roIlte des wild da.hinbr~usende Wass.er mit sich fort. In tier Sehlueht yon Fou~m el Kheneg erreiehte es am 18. Oktober seinen hSehsten Stand yon mehr als 4: m. Den Damm, der sieh hier b.efindet, um de,s. W~ss.er naeh der Tt~at-Oase abzu- tenken, rissen die Fluten fort und hMmten sieh einen Wet nach .Stiden, offenbar dem ur~priingliehen Laufe des Mten diI~vialen Oued 3,iessaoud folgend. Augieras i~t n:an diesem We~weiser gefolgt. - Er ist s e lb s t den Spuren ,des Hoclawassers b.i,s 250 33' No.rd naeh- gegangen, hat Betrach~ung, en tiber dessert weiteren VerbIeib ~ g e s t e t t t and ~Berichte yon lan&eskund.tiehen Eingeborenen geeammelt. Seine Untersuehungen maehen es ibm wahrseh.einlieh, dab tier Oued M:e~saoud seine Fortsetzung in dem yore Adrarboehlande herab- kommen&en Oucd Tamandourirt Ii.ndet, der dem Niger bei Timbuktu zuflieBt. Er stellt die Hypothase anf, dab der yon Norden kommende Ou:ed Saoura-Mes.saond sieh frtiher mit dem vom Siiden kommenden Niger vereinigt ha,be nnd behle s i e h naeh Westen~iu den Sadtefl des Djouf ergossen h~tten. Im Laatfe tier Jahr- hunderte sei damon der 'ers t~enannte Fhg }n dem Sande

Keit 3 t . ] 2. 8. 1918]

~er Sahara ver~ie,g~: und der Niger ]robe sieh s tidw~Lrts dem GoHe yon Guinea zugewandt. Da.s troeken gelegte Djoai "abet ward° zu der trostlGsen Wfist.e, die es h~eut.e darstellt.

Erdfall in den franziJsisehen Alpen. Pldtzliche Um- gest~ltungen der ExdGberfl~ehe gehiir~en in ~ichtwil- k~nischen Gegenden zu den grdftten Seltenheiten. U m so bemerkenswerter i s t ein Vorfal[, der sich azm :t. Fe- b ruar 1914 in dem Tal der Avanee bei Aven~oa ~m Dep~rtement des IIa~utes Alpes er.eignete. Ostlich yon diesem Orte 5ffnete sich pldtzlich inmi t ten bes~iter Getreidefelder eine Schl~cht yon 5--6 m Durehmeaser un~ 57 m Tiefe. Die En t s t ehung ist w~hrscheinlich ant 'den Ei.~sturz einer diinnen Gesteinssehicht zt~rtick- ~uffihren, u n t e r welcher °in Gipsl~ger dareh nnter- irdische Auslaugang al~mdohlieh ent fern t worden ist.

Neue geographisehe Zeitsehriften. In London er- seh.eint jetlzt ,eiae Zeitsehrif t ~nter dem T,itel ,,New Europe", deren beide ersten im Ja, hre 1917 erschienenen B~nde eine t~eihe yon politi.sch-geographischen Ar t ike ln und Abhandlungen enthatten, v ~ denen bier erw~hnt sein mdgen: Bohemia and the European crisis yon Thoma,~ G. Masary~c. - - The Problem of the Baltic yon F, J. C. Hearnshaw. - - Belgium and the probl,em of the Scheld~ yon Pierre Maes. - - The impbrtance of Sa.lo- nica yon Rubicon. --:Rot~mania and the West yon N. Jorga. - - New political boundaries in Eu,rope: A1- saee-Lorr~ine yon Thomas Holdieh. --, The futnre sta£ns o~ Bohemia yon Thomas G. Masarylc. - - In Florenz gibt P r o f ~ s o r Sebastiano Crino ebenfalls seit Beginn des J~hres 1917 eine ]~albmonatsschrift ,,l~ivistc~ di Geografica Didattiea" hera as, die ~l,s E rg'~nzung der ]2ivista Geografica I t a l i an° bose°tiers Kulturgeogr~phie un,d die ver~sehi,e~ene~ (~e.biete ,des: g~)graph.i,schen Un- Verrichts pflieg~n will. - - Die am 1. Apri I 1916 in Casab],~nea~ u.nter dem Vors~i~z des Gener a]s~ Lyautey b~g:rtindete Soci~t6 d,e @~ogr~phJe d~ Mar~e gibt ei~ B~ulletin ]~erea~s, d~a~ hanpts~chlich Arbei ten tiber M arokko veriif~ent]~ichL

G e o g r a p h i s c h e Mi t te i lungen . 467

es in Zakunf t unter keinen Umst~nden mdglieh seia kdnne, wissensehaftliehe :Bezieh~ngen zu. dem PreuSi- seh.e~ Geodiitiscl~en In.sti~ut i n Potsduvn odor Verkehr mi t ir,g~ndeinem Vertr~£er der Zent:ralm~ehte zu Unter- halt~n. D e r Ted babe Pro:f, Helmert, dessen persdn- liche Liebenswfirdigkeit und wissensch~f~lich.e Autori~gt in' al~en Fragen der theoret ischen Geod~sie gern an- e rkannt worden set, den p e~s~inlichen Schmerz ersp~r~, zu sehen, wie nnwiderbringl ich sein d:eutsches V~ter- iaa~[ fiir all° Z,ukunft die Mi~glicbkeit zer.stdrt he,be, wissensch~ftliche Beziehungen zu den LEndern d er En ten te zu pflegen. O . B .

Nordamerika, Nordeuropa und der Golfstrom in der elfj~hrigen Klimaperiode lautet alas Tbema, das L. Mecking-Kiel zam Gegenst~n~ ether ein~ehenden Be- arbei tung gem~eht ha t (Ann/fle~ d, er Hydrogr~phie ~n.d m~ritixnen ~eteor.olo,gie X X X X V I . 1918, S, 1--19). - - Die Untersu~',hu.ngen von F, G. Hahn, Fritz, Miellce und . i~besondere von W. K6ppen fiber d~en E.iaflul~ der et, w~ etfj~hrigen SonI~enfleekenperiode aaf d.as Klima h~ben zu dem fiir ~ie Erde im ganz.en gfiIbigen sog. Koppen.sehen Gesetz geffibrt~: F l eckenmax imum'ka l t , ~leckenmin,immn w~rm. L. Meck~g sucht nun r egio- hale wi.e auch jahres.zeitliche Verseh.iedenheiten in tier Wirkun,g der Son nenfl.eekenper,iode fesezustell.en und gelangt dabei zu sehr ~-esent&ichen E rgebnissen.

Die Untersuchung dehnt sich auf No rdumerik~: yon 400--600 N, B r , das w est.tiehe Nordeurop~ yon 400 his 800 N. Br. und alas der europi~ischen Ktiste dieser Brei ten benackbarte ~feer a~s~ Fiir da~ i ~ I terzen N o r ~ m e r i k a s auf 500 N. Br. gel°gone Winnipeg ~st eine Temperaturre ibe a~ts den J a h r e n 1872--t913 vet- han den, die sehon im Jahresmi t te l den EinfluB der Sonnenfteekenperiode ganz besonders, au.sgv:pr~gt zeigt, und zw~r im Sinne des Kdpp,en~efien Gesetzes. Di.ese Erseheinung t r i l l noch m~rkan~er bei ~ber.einander- lagerung der Per.ioden u nd Berechnung des. Period°n- gangas, d.er Jahresmittelt:e.mpera~ur hervor.

Perrodengahg der Jahrestemperatur yon Winnipeg und Sp~itwintertemperatur yon London,

Normalperiode } Min. Max. Min. Perioden- der Yleeken

] " I Jahr : ] 0 ! 1 2 3 4 T

Winnipe~ (J~hr) . . . . t%o0/--- ,00 0, 0 1 o,: o, 0 I

4,.¢ 4,60 5,80 E London (Febr.-M~r~) t ~ 1 5 , 0

[ ] [ .

Die Zukunft der internationalen Erdmessung. Die Kommission ~iir die In te rna t iona le Erdmess~mg ha t kiirzHch drei Mitgiieder d~rch den Ted verier°n, ham- H ch 4hren Prii~sidenten General BaSset i]aren Vi~ze- pr~sidenten Dr. Baelc~und rind d:en Direkt0r ib~res Zentralbureaus ProL Helmert, so d a b Prof. H. G. v. de Sand° Bakhuyzen als ei,nzlges Mitglie4 des Ko- miteas di.e Geschiif~e w, eiter gefiihrt hat. In der Juli- n:ammer t917 der Z'ei~chrif t Observatory hat dieser Gelehrge der Hoffnung Aasdruek gegeben, dull rndg- l iehst b a ~ hack Beendignng desr Krieges~ ei.ne Ver- s~mmlung tier Delegierten al~er Staa te~ s ta t t f inden mdge, die sieh bisher an diesem groi~en K~t turwerk beeeili:gt hlltten, am 4essen Forts.etzung sieherzusteHen. Diese Auffassung finder ein.e sch~rfe Zurfickweis~ng in dem Organ tier Royal Geogra~phie~l Society zu London, das sich ztml Sp~raehrohr all.er Geodgten der Enten te aufwirfL Ein soicher Versuch miisse fehlsehlagen, well

8 9 . o ok,

o,,o o , T o,oo 5,8o 5,~0 4,80 4,60 4,70] 4,70 - - 1 , ~ 0

I Die Schwankung der ausgeglichenen Reihe im Ver-

l~anfe der So~nnhnfl,eckenperiode betr~g% 2,so ! Die GrdBe 4iieser Sch~vankun~ oder des Perioc~eneffvktes, wie Meelcing die Differenz 2ufischen den Temperatur~rdtteln tier jeweils bcdraehteten Zeitrgume tier FIeclcenmaxi- mum- und der -minimnmepaehe nennt~ zei,gt einea ~us~ gepr~gten jahreszei£ldehen Gang. I s t der Perieden- effekt im Jul . i~Sepbember nur 0,~% so werden in den beiden Me°° ten Dezembe,r--Ja~nu.~r aber 3,1 o errelcht, fiir den Dezember s,]lein is t 10,no (!) alas Mi t~ l . Dies is t ein aui],erGrdentlieh hgher Wert , er wirer in Einzel- j ahrea noeh welt fibertroffen; z. B. war d~e De,ember- temper°Cur im Fle'ckenmaxim~ljs,hr 1871 - -21 ,6 % im fojgen,d~en Fleckenminimalj~t~r 1877 ---4,2 o. Die Diffe- renz bet rug 17,~o! Es unter l ieg t demnaeh in Winni- peg besonders die W.iaf~ertemp.er~tur dem Eiaflul~ tier Sonnenfleel~enperiode fin i iberraschend a.usgepri~gter Weise. Die Ausdehnung tier Untersuchu~g ~uf St,

468 @eographisehe

Louis, Edmonton (etwa 1500 km westlieh yon Winni- peg), Quebec, Montreal und die Orte Nain und EIebron an der Labradorkiiste ergab bei alien Orten mit Deut- Iichkeit den gleiehen Sina der Wirkung auf die'T:em - peraturmitbel soweM der Jahre wie der Jahreszeiten; es han&elt Ach also um eine fiir da~ ~ordamerika~isvhe. Fe~gand eharatcteristisehe Erscheinung. Bem erkens- weft ist dabei, daft der Period.eneffekt mit wachsender Breit,e zunimmt.

Au~ der europ&ischen Seite d,es nordaklemti,sehen Ozeans gibt es flit London eine lunge Temperaturreihe yon 1765~1907, in der die elfj~thrige Temperatur- periode wohl ffeutlich vorhanden ist, aber in w.eit ge- ringerer Auspriigung, auch das ftir die anaerikanisehe Seite festgestelt.te st~rkere t Iervortreten der Periode im Winter gilt ftir Lo2don, seheint ~ber veto Hoch- winter auf den Sp~twinter odor Vorfrfihl!ing ver- ~ehoben zu sein. Der auffgllige chtfral~teristisehe Ge- 9ensa, tz zu Nordamerilca a:l~r ,is.t, d~aft @ie Temper~tur- schwankuagen den entgegengesetzten Sinn haben, Mso entgegen dem f~ir .die Gesamtzonen gifltigen Kgppen- selden Geset;z den Sonn.enileckenmaximalzei~en wa.rme, den Minimalepoehen kalte Jahre entspreehen. Dies t r i t t am sch~rfsten bei Vergleich des ftir d~e MitfM- temperatur von Februar IViiirz berechneten Perioden- ga.nges mit .der erw~hnten Reihe ii~r Winnipeg hervor. W~hrend in London dm Februar--Miirz die, Temperatur yore. Fleckenminimum zum -maximum yon 4,~ o auf 5,s o ateigt, nimmt das Jahresmittel in Winn~pdg yon 2,~o anf 0,o o ~b (ve.rgl. umsfehende Tabclte).

Ft~r die Ent,steh~ungsm~gl.iehkeit dieser gegens~tg- lichen Wirkung der Sonnenfleckenperiode auf die Ost- und Westss!/~e d~es nordatlant~iscl~en Ozeana .and' des jahreszeittichen Unterschiedes gibt Mocking eine sehr ansprechende Erkliirung, Es sei vor~usgesetzt, da~ paratlel mit 4era S~nnenfleckenmaximum die his an die Erdoberfl~iche gelangende Strahlenmenge ein Mi- nimum erreiche und umgekehrL, so mull zur Z~eit eines Fleekenmaximums entsprechend dem K~ppenschen G e- setz die Temperatur der Gesamterde sich erniedrigen, und es mfissen alle Jabreszeiten eine Neigung zur An- n ~ h e r u n g a n den Winterzustand bzw. einer sch~r~eren I-Ierau,spr~gung der winterHchen Verh~,ltnisse zeigen. D.er Gegensatz zwisehen dem Imftdruckminim~lm be i Island und den umgebenden Gebieten hoh.en Luftdrueks w~ird sleh dementsprechend versch~trfen. Die unmittet- bare Folge ist, daft einerseits in Nordamerik~ in ver- s thrktem ~iage kalte Luft aus Nord und Nordwest angezogen, anderer~eihs abet das nordatlantische Wind- und Stromsys~em angeregt wird. Dadureh t r i t t an der atlantisehen Seite Europas sowoht aM dem h~[eere, w~e auf dem Lande start Abkiihhmg, wie es tier f~ir ~ie E rde im ganzen geltenden Re~el en~.sprechen w~irde, Erw~rm~ng ein. Es 4st dan~ch ebenfal~s verstandlich, dug die Wirkung der Sonnenfleckenperlode auf ameri- kanischer Seit, e verh~l tn i sm~ig exzessiv, auf euro- p~tischer Selte in gem~i.ftigter Form auftri t t . In Ame- rika zeigt sich die W~irmewirkung unm ittelbarer, und zwar als Folge .des Luft~ransportes aus~ n~hrdlieheren kontlnentalen Oebietem und auch wolff yon vermehrter

.A~sstrahtung. In Europa abet di,ent das Meer als Verm~ttler, indem durch Anregung der GvlfstromMrku- lation die Europa benaehbarten atlantisehen Gew~sser h~here Temperaturen aufweisen und dami t ' ~ueh die

Mit te i lungen. t Die Naeur- kwissenschaften

vom ~ieer dem Lande zustr6mende Lult. Ebe~so wird verst~ndl~ich, dug dieser Gege~satz b,esonders im Win- ter ausgebildet ist. Die ~einterIiche Luftdruek.ve~'teilung in der Umrahmung des Nordatlantik ist so uusgepr[igt, gab sic st.~rkere Schwankungen vertr~gt, ohn6 ihren Charakter zu ~t:ndern, was in den tibrigen Jahreszeiten in welt geringerem Mage tier Fall ist.

Die Ausdehnung der l technung auf Stationen der Orkney-Imseln, in Norwegen, Schwedeu, Spitzbergen ergab ~bereinst immung mit den far London gewonne- hen Ergebnissen. Die schwedischen Statinnen lassen augerdem ein Anwaehsen der SehwankungsgrhBe yon Stiden naeh Norden erkennem Aueh ftir "Finnland hat sich naehweisen lassen, daft mit tier Sonnenflecken- periode Teidperaturschwankungen paratIel gehen, und zwar auch in dem Sinne, dab Fleckenreichtum mit Warme verbunden ist.

Eine der wt~sentlichsten Vorausae~zungen fiir die Richtigkeit der a.ngefiihrten ErkI~.rung ist, dab die Temper~tnr des nordhstlichen AtlanLik in gleiehem Sinne schwankt wie die Luft temperatur Westeurope~s. Das zur V.erffigung stehende ~{aterial ist na~curgem~iB sehr ltickenhaft, doch ist es dutch Ausnutzung ~Iler in der IAteratur verstreuten Angaben gelun~en, eine gl.eichsinnige Schwankung ia tier Tempera~ur der Meeresoberflii.che mit Sicherheit nachzuweisen . Von J: Petersen und Liepe sind aus dem ha~dschriftlichen Materia! tier Deutschen Seewar~e ffir e~ne Anzahl Sta- tionen des nordatlantischen Ozeans d i e mitt leren mo- natIichen Wassertemperaturen fiir einen 20-jh&rigen Zeitraum ermit tel t word.en. Aus diesen Werten ergibt sich~ daft die Vgassertemper~ure~ am Eingang des EngEschen Kanals und tier Biseaya-See tier Sonnen- fleekenperiode unterliegen, und zwar sowohl im Som- mer wie ganz besonders im Sp~twinter (Februar bis April). Die mittlere Sehwankungsgrhfte ist dann 0,5 o. Gar nieht t r i t t die Periode im Frfihwinter (Oktober bin Dezember) hervor. Bei Hornsriff und aueh bei Thorshavn auf den Farger treten die gleiehen Ersehei- nungen auf, ebenfalls an tier norwegi.sehen KtIste yon 60--700 N. Br., and zwar w~ichst hier die Schwan- kungsgr~;Be mit zunehmender Breite, wie. es ~fir die Luft temperatur Schwedens bereits erw~i.hnt ist. Der PeriodeneHekt ftir die Jahresmdttel der V~rasserfJempe - raturen tier norwegischen Xiistenstationen betr~gt in 60o N. Br. 0,3 o, in 63 o N. Br. 0G o Und in 69 0 N. Br. 0,7~. Zahlreiche aus tier Diteratur zusammengesnchte Einzelbeobachtungen aus tier Oegend der B~reninsel und Spitzber.gens passen ~ t zu den geschilderten Tem- peratursehwankungen, ebenso die Tatsache, dab die Eis- grenze im Barents:M:eer in den Zeiten vermehrter Sonnenfleeken nhrdlicher verlituft a!s in fleckenarmen Jahren, und zwar im Juni durchschnittl.ich um 1~ 0, im Juli um 10.

Zu den zahlre~ehen klimatisehen Gegens~tzen zwi- sehen Ost und West des nordatlantischen Ozeans n~rd- lleh 40~ N. Br. hat sieh hier demnaeh ein neuer ge- seIIt. Gehen wir einem Sonnenileckenm,aximum ent- gegen, so hat Amerika. mit k~flteren, Westeuropa aber mit wg~rmeren" Zeiten zu rechnen; dies is¢ eine mit so groBer I/egelm~$igkeit auftretend.e Erseheinung, dab Meekin 9 dKfiir den anschautichen Ausdruek ,,nord- atlantische W~irme.sehaukel" gepr~gt, hat:

Bruno Nchulz.

Ffir die Redaktion verantwortlieh: Dr. Arnold Berlinerl Berlin W 9 Verlag von-Jullus Springer h~ Berlin W. 9. -- Druek yon H. S. Hermann in Berlin SW.