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  M M e e m m o o r r a a n n d d u u m m  zu Händen meiner christlich-theosophischen Brüder und Schwestern über die Gründe, weshalb ich Franz Schumi nicht als ein reines Gottesmedium (Vatermedium) anerkennen kann. Mit Fußnoten von Luise Hitz, welche dieses Memorandum einen regelmäßig mit ihr verkehrenden Engelsgeist unterbreitete. von Georg Sulzer. Lorch (Württemberg). Gedruckt bei Karl Rohm 1904.

Georg Sulzer - Memorandum gegen Franz Schumi

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MMeemmoorraanndduumm 

zu Händen meiner christlich-theosophischen Brüderund Schwestern über die Gründe,

weshalb ich Franz Schuminicht als ein reines Gottesmedium (Vatermedium)

anerkennen kann.

Mit Fußnoten

von Luise Hitz, welche dieses Memorandumeinen regelmäßig mit ihr verkehrenden Engelsgeist

unterbreitete.

vonGeorg Sulzer.

Lorch (Württemberg).Gedruckt bei Karl Rohm

1904.

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I.Schumi verlangt, dass man seinen Diktaten als vom Herrn

ausgehend unbedingt blinden Glauben schenke. Wer nicht glaube,sagt er, dass sie von Jesus Christus ausgehen, versündige sich am

Herrn. Und diese Zumutung erstreckt sich nicht nur auf den geistigenSinn dieser Diktate, sondern auch auf die darin enthaltenennatürlichen materiellen Tatsachen.

Damit verfehlt sich Schumi nicht bloß gegen die Liebe und unserRecht zur Prüfung auf Grund des Inhalts, sondern er gibt auch kund,dass ihm das geistige Verständnis für göttliche Offenbarungenabgeht. Bei göttlichen Offenbarungen ist nämlich das Kleid deräußern naturgemäßen Tatsachen, in das die geistigen Lehren gehülltsind, ziemlich gleichgültig. Charakteristisch für diesen seinenMangel an richtigem Verständnis ist, dass er sich bemüht, in LorbersDiktaten sogenannte tatsächliche Irrtümer aufzudecken. So behaupteter und glaubt damit eine wichtige Entdeckung gemacht zu haben,dass alles, was in Lorbers Schriften über Cyrenius mitgeteilt wird,sich nicht wirklich ereignet habe, weil der Cyrenius, wie er dortgeschildert wird, gar nicht existiert habe. Wohl sei zurzeit vor Christi

Geburt ein Quirinus, von den Griechen Kyrenios genannt, Statthaltervon Syrien gewesen (siehe Evangelium des Lukas Kap. 2 Vers 2).Aber dieser Quirinus sei kein Bruder des Kaisers Augustus gewesen,wie der Cyrenius bei Lorber, und dazu ein gottloser Mensch, derseine eigene Frau ermordet habe, könne also unmöglich mit demedlen Cyrenius, den uns Lorbers Diktate vorführen, identisch sein.1

II.

Schumis Diktate richten und kritisieren in einer Art und Weise,die unserm Herrn Jesus Christus durchaus fern liegt.

Ich zitiere hier zunächst seine „Weissagung über die Zukunft derBibel" auf Seite 212 des Buchs „Christus und die Bibel", woangeblich der Herr am 22. Juli 1904 folgendes gesprochen hat:

1  Fußnote von Luise Hitz: Cyrenius ist im Himmel, wo ihn mein Schutzengel selbst

gesehen hat. Es ist der edle Cyrenius der „Jugendgeschichte" (No 9 der Bietigheimer)!Es ist auch derselbe, der Lukas Kap. 2 Vers 3 genannt wird.

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„Die heilige Schrift ist ein Buch göttlicher Weissagungen,Lehren und Gebote; allein sie wird vielseitig missverstanden, weilfalsch ausgedeutet. Daher wird sie in nächster Zeit ganz von derWelt verschwinden, damit die Renitenz der Bibelchristen gegen

Mein heiliges Wort in der christlichen Theosophie, durch das sieMich kritisieren, verketzern und lästern, seine gebührendeEhrenrettung erlangt, auf dass dann Niemand mehr sagen kann: Ichwusste es nicht, dass ich das biblische Wort falsch ausdeutete, unddas in der christlichen Theosophie das wahre Wort Gottes steht. Wertrotz dieses zu rechter Zeit in Erfüllung gegangenen Weltwundersnoch auf die alte Ausdeutung der Bibel pochen und die neueAusdeutung, die Ich, Jesus, selbst in der neuen Bibel (NB. die durchSchumi uns offenbart werden soll, siehe später) geben werde, nichtberücksichtigen wird, der wird nach dem Hinscheiden von der Erdeauf solange in die Finsternis der zweiten Hölle kommen, bis er vonseinem Starrsinn geheilt, das annehmen wird, was Ich als richtig undheilsam für Alle aufklären werde."2

In ähnlicher Weise richtet und kritisiert Schumi noch oft. Ganzbesonders scharf und zum Teil auch ungerecht ist seine Kritik der

Lutherschen Rechtfertigungslehre, der indischen Theosophie,Swedenborgs und der Swedenborgianer, sowie des Dr. Dowie undseiner Lehre. Darüber im Einzelnen folgendes:1.  Gegen Luthers Rechtfertigungslehre durch den Glauben

polemisieren Schumis Diktate nicht nur in dem Buche: „DieFührung Luthers und Swedenborgs im Jenseits", sondern auchsonst noch mehrfach. So auf Seite 80 des Buches: „Christus unddie Bibel", wo es heißt (angebliches Diktat des Herrn vom 19.

Juni 1904) „Leset doch die Rechtfertigungslehre vor Gott (d. h.die in Schumis Schriften aufgestellte) um zu ersehen, dass MartinLuther diese ganz falsch erfasst hat. Es steht euch frei, nun demChristus (d. h. den Diktaten Schumis) zu glauben oder dem

2  Fußnote von Luise Hitz: Hierüber sagt mir mein Schutzengel, der die wichtigsten

Punkte gestern alle genau dem Herrn vortrug: Darüber war der Herr entrüstet. Er sprach:„Und das lässt Mich Schumi sagen! Nie habe ich so etwas gesagt.

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Martin Luther, aber die Folgen werden eure Ernte sein. Die„Führung Martin Luthers und Swedenborgs im Jenseits" mit derwahren Rechtfertigungslehre vor Gott ist für die Protestanten dasBekehrungsbuch von ihren Irrbegriffen der Bibel (NB. als ob

nicht schon vor Schumi viele Andere die Schwächen derLutherischen Rechtfertigungslehre - besonders der unrichtigverstandenen - aufgedeckt hätten). Das Buch ist schon seit demJahr 1902 gedruckt, aber man hat kein Verlangen darnach,sondern man verketzert Mich, Jesus Christus, dass dies nicht vonGott ist."

Ebenso auf Seite 17 der „Anfangslehre der christlichenTheosophie", unter dem Titel „die Rechtfertigung vor Gott", woam Schluss beigefügt wird:

„Diese Aufklärung gründlich zu kennen, ist für dieProtestanten von höchster Wichtigkeit, da ihr Seelenheil davonabhängt. Leset daher die besagten zwei Bücher („Luthers undSwedenborgs Führung im Jenseits" und „Christus und die Bibel")das lege Ich Euer Gott und Vater in Jesus Christus euch dringendans Herz?"

Also unser Seelenheil soll von der Anerkennung derSchumischen Theorie über die Rechtfertigung vor Gottabhängen.

2.  Im ersten Heft der „Kundgaben unseres Vaters Jesus" finden wirvon Seite 26 an eine heftige Polemik gegen die indischeTheosophie mit Titeln wie: „das hurerische Leben in Indien" und„die Schweinereien vor den indischen Tempeln". Hier liegt derHauptfehler darin, dass der Kritik nicht die edelste Ausgestaltung

der indischen Theosophie zu Grunde gelegt wird, sondern einZerrbild, wie es im Kopfe Schumis sich gebildet hat, der diewahre indische Theosophie gar nicht kennt, und nur einigewenige Schriften darüber gelesen hat. Seine Kritik, denn diese istvon ihm und nicht von unserm Herrn Jesus Christus, geht dahergerade so fehl, wie eine Kritik des Christentums, der man die

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römischkatholische Kirchenlehre mit besonderer Betonung ihrerAuswüchse zu Grunde legt.3 

3.  Schumis Polemik gegen Swedenborg finden wir nicht bloß inseiner „Führung Luthers und Swedenborgs im Jenseits" sondern

auch und zwar viel stärker in den März- und April-Nummernseiner Zeitschrift: „Die Liebe" in angeblichen Vaterworten vom06. Februar 1904, 13. Februar 1904 und 17. April 1903. Ich willhier nicht auf den Inhalt dieser Kritik eintreten. Dagegen möchteich bemerken, dass Schumi mir in seinem Brief vom 6.November 1903 schreibt: „Man kann nicht unterscheiden, wo dereine (Lorber) und wo der andere „Swedenborg" recht hat. Indieser Finsternis werde ich mich in Zukunft sehr in acht nehmen,um die Wahrheit doch annähernd zu treffen. Ich lasse jetzt dasGebetbuch von einem tüchtigen Swedenborgianer durchprüfen,um es annähernd gut herzustellen. Dass auch dort bei denSwedenborgianern der Lügengeist mitspielt, habe ich michüberzeugt. Ich werde trachten, das Richtige zu treffen." Wennman, wie aus dem Briefe hervorgeht, selbst so schwankend ist,sollte man es sich sehr überlegen, bevor man so scharfe

angebliche „Vaterworte" gegen eine uns doch geistesverwandtereligiöse Richtung veröffentlicht.4. Am schärfsten ist die Polemik Schumis gegen Dr. Dowie

(siehe in der Zeitschrift „Die Liebe" in Nummer 6 den Artikel„Wie Dowie lügt und seine Getreuen unästhetisch tauft", woeinfach ein Zeitungsartikel abgedruckt ist, und in Nummer 8und 9 den Artikel „Die Irrelehren Joh. Alex. Dowies's")

In dieser Polemik ist Manches richtig. Warum aber

kritisiert Schumi bloß und sagt uns nichts von den großenErfolgen christlichen Lebens, die wir in Dowie'sGemeinschaft finden? Hierüber etwas zu vernehmen wäredoch viel erfreulicher gewesen, als eine Belehrung über seine

3  Fußnote von Luise Hitz: „Als ich diese Stelle meinem Schutzengel vorlas, sagte er:

„Der Herr spricht ganz anders von der alten indischen Weisheit: „Jene edlen Geister

suchten Mich, sie konnten Mich nicht ganz finden, aber sie waren doch auf dem Wegedes Heils und in den Sphären haben sie es auch gefunden."

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Irrtümer. Und Schumi hätte in Zürich gute Gelegenheitgehabt, diese Erfolge kennen zu lernen; denn er kennt eineAnhängerin Dowie's persönlich und diese hätte ihm gewissgerne ausführlich darüber berichtet.

III.Besonders scharf und einseitig äußert sich Schumi in seinen

angeblich vom Herrn erhaltenen Diktaten über die politischen,sozialen und kirchlichen Zustände der Gegenwart, stellenweise soscharf, dass man es mit einem Anarchisten und Revolutionär zu tunzu haben glaubt. Schon das Diktat vom 15.-18. Juli 1901 (das letztein dem Büchlein „Die heilige Dreieinigkeit") ist in diesem Sinnegeschrieben. Ganz besonders charakteristisch ist jedoch dieProphezeiung über die Ausrottung des Hauses Habsburg in demBuch: „Christus und die Bibel", lautend:

„Im Jahre 1901 habe Ich das Buch „Die heilige Dreieinigkeit"diktiert, schreiben und herausgeben lassen, worin ich Meinengöttlichen Standpunkt den Herrschern klar machte, allein sie habensich nicht darnach gekehrt, im Gegenteil, Österreich hat auf Grund

der heil. Dreieinigkeit und anderen Büchern an Mir und MeinemSchreiber sich vergriffen und ihn ins Irrenhaus gestreckt - obwohlIch strengst verboten habe, den kleinsten Finger gegen MeineWerkzeuge zu rühren! Ja, wenn die Menschen zu Teufeln gewordensind, dann ist selbstverständlich Mein Wort ihnen ein leeres Gerede -und also habe Ich beschlossen, das Haus Habsburg ganzauszurotten."

Von diesem Diktat gab mir Schumi Kenntnis, bevor das Buch:

„Christus und die Bibel" herausgegeben war. Ich machte ihm deshalbVorstellungen und suchte ihn zu überzeugen, dass der Kaiser FranzJoseph an seiner Internierung im Irrenhaus jedenfalls ganzunschuldig gewesen sei. Darauf erwiderte er, der „Vater" habe ihngenau unterrichtet, was sich am Hof sowohl des Kaisers Franz Josef als auch des Kaisers Wilhelm ereignet habe, als sie SchumisSchriften, speziell die „heilige Dreieinigkeit", die er ihnen durch die

Post zuschickte, gelesen haben. Kaiser Franz Josef und seine Räteseien sehr erbost gewesen und haben befohlen gegen ihn vorzugehen,

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seine Schriften zu konfiszieren und ihn ins Irrenhaus zu stecken. Derdeutsche Kaiser habe auch gegen seine Schriften vorgehen wollen,aber seine Räte haben ihn darauf aufmerksam gemacht, dass wenndie Sache nicht von Gott sei, sie von selbst fallen werde, wenn sie

aber von Gott sei, man doch nicht dagegen aufkommen könne unddass, was die Gefahr einer Revolution anbetreffe, das deutscheMilitär stark genug sei, um jeden Aufstand niederzuwerfen. Schumisagte mir sodann noch, er hätte persönlich gewünscht, dieProphezeiung vom Untergang des Hauses Habsburg nicht in seinBuch aufnehmen zu müssen, weil dieses sonst wieder in Österreichkonfisziert werde, aber der „Vater" habe ihm gesagt, wenn er es nichtin diesem Buch veröffentliche, werde er kein einziges Wort mehrvon ihm erhalten.4

IV.In mehreren Diktaten tritt die Person Schumis in ganz

bedenklicher Weise in den Vordergrund. Er sagt wiederholt, er seider reinkarnierte Borus, ein jüdischer Arzt, der nach LorbersSchriften ein Zeitgenosse von Jesus Christus war.5 Zugleich will er

ein Nachkomme des Joel, eines Bruders unsers Herrn, sein.Zahlreich sind die Stellen in seinen Diktaten, in denen seineMission und ihre hohe Bedeutung hervorgehoben wird. Das Stärkstein dieser Hinsicht finden wir in dem Buch „Die heiligeDreieinigkeit", wo mit Bezug auf Schumi (er wird zwar nicht mitNamen genannt) gesagt wird:

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 Fußnote von Luise Hitz: Bei der gestrigen Besprechung der wichtigsten Punkte sprachder Herr zu meinem Engel: „Nie habe ich zu Schumi gesagt, Ich werde das Haus

Habsburg ausrotten, also auch nicht Ich werde ihm nicht mehr diktieren, wenn er das

nicht drucken lasse."

5  Fußnote von Luise Hitz: Hierüber belehrte der Herr meinen Schutzengel

folgendermaßen: „Borus ist im Himmel, also nicht als Franz Schumi reinkarniert.

Hierzu möchte ich (Luise Hitz) mir noch die weitere Bemerkung erlauben: „Die wirklich 

Reinkarnierten - es gibt ja solche - wissen nicht, dass sie es sind. Lorber hat nie damit 

grossgetan, dass er der reinkarnierte Henoch/Raphael war, er wusste es einfach nicht.Aber er war's tatsächlich, wie auch mein Freund erfahren hat.

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„Den Einen aber habe Ich als ersten euch aufgestellt, und demfolget, was er sagt, denn durch ihn werde ich die Brüder materiellleiten und die geistige Speise bestimmen, welche für alle zu geltenhat; denn er ist bestimmt, an Meiner Statt die Welt zu einer Herde

zusammenzubringen, deren Hirte und König des geistigen LebensIch selber werde."

V.Schumi korrigiert oft und stark an den erhaltenen Diktaten

herum. Fast alle seine Bücher sind einmal oder mehrmals völligumgearbeitet worden. So das Gebetbuch, das in seiner neuestenAuflage noch nicht gedruckt ist, so „Christus und die Bibel", sowiedie noch nicht gedruckte „christliche Theosophie", die übrigenswenigstens in ihrer ersten Bearbeitung, die ich gelesen habe, vielSchönes und Erhabenes enthält, wie ich denn überhaupt nichtbestreite, dass sich in Schumis Diktaten manches findet, das seinemInhalt nach von einer höheren Intelligenz ausgegangen sein muss.

Schumi fühlt offenbar, dass in seinen Diktaten manchesunvollkommen und auch unrichtig ist und er bittet, wie er mir

wiederholt sagte, den Herrn oft kniefällig, ihn doch richtig zuinspirieren. Hingegen ist an sich gewiss nichts einzuwenden. Aber eswirft doch ein sonderbares Licht auf seine Inspiration, zumal wirwissen, dass andere Vatermedien insbesondere Lorber mitwunderbarer Raschheit und Sicherheit diktiert haben, ohne dasshernach Korrekturen angebracht werden müssten.

Das Schlimmste ist jedoch, dass bisweilen die erhaltenen Diktatenachweisbar irrig waren und dann von Schumi selbst korrigiert

wurden. Im ersten Manuskript von „Christus und die Bibel" fandensich Vaterworte darüber, was die heidnischen Schriftsteller Tacitus,Sueton und der jüdische Geschichtsschreiber Flavius Josephus überJesus Christus sagen. Schumi bat mich nun, ihm diese Schriftstellerzu verschaffen, worauf sich zeigte, dass das was sie über JesusChristus schreiben ganz anders lautet. Schumi änderte hierauf einfach die erhaltenen Vaterworte ab, so dass sie sich jetzt mit dem,

was diese Schriftsteller sagen, in Übereinstimmung befinden.

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VI.Schumi ist „Vatermedium" geworden, weil er es zu werden

wünschte und zu diesem Zweck alle die Mittel anwendete, die zurAusbildung als Medium dienlich sind, indem er z. B. mehrere Tage

fastete (Mitteilung von Schäufele). Die echten Gottesmedien sinddagegen stets vom Herrn - und zwar meistens gegen ihren Willen -zu ihrem Dienst berufen worden.

VII.Von allen angeblich göttlichen Prophezeiungen, die Schumi

erhalten haben will, hat sich noch keine einzige erfüllt, auch wenndie Erfüllung auf einen bestimmten Termin vorausgesagt war. VorAllem ist die Schumi selbst innert bestimmter Frist versprocheneWiedergeburt mit allen angeblich damit verbundenen Wunderkräftennicht eingetreten. Ebenso wenig die Wiedergeburt aller Andern,welche die Geistestaufe erhalten haben. Auch die Kundgabe einersichern Methode, vermittelst welcher jedermann erfolgreich mit demJenseits verkehren könne, ist nicht erfolgt. Schumi gab das alles zu,

bis er vom Herrn die Botschaft empfangen haben will, dass das Wort„heuer", das hinsichtlich des Eintreffens der Prophezeiungengebraucht worden war, in geistiger Sprache bedeute: „Inunbestimmter Zukunft.“

Ganz gleich wie mit diesen wichtigen Prophezeiungen verhält essich mit den wiederholten ihm vom „Vater" gemachtenZusicherungen, dass er bis zu dem und dem Termin das zum Druckseiner Bücher nötige Geld erhalten werde. Auch diese Voraussagen

haben sich nicht erfüllt. Übrigens muss sich jeder wahre Christ dochsagen, dass solche positiven materiellen Versprechungen schwerlichvom Herrn selbst ausgehen. Wer wahrhaftig gläubig ist, verlangtauch keine solche Zusicherung, weil er weiß, dass der Herr für ihnsorgt, soweit das zu seinem Wohle dient, und tut daneben seinePflicht auch im Materiellen, indem er um das tägliche Brot arbeitet.

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VIII.Gott ist in Schumis Diktaten nur allzu oft mehr der Gott des

Zorns als der Gott der Liebe. Ich habe schon früher einige Stellenzitiert, welche dies beweisen. Hier nur noch das, was in „Christus

und die Bibel" auf Seite 5 gesagt wird:„Ich muss somit bis auf den Druck meiner Bücher die ganze

Buchdruckerkunst vernichten und alles Gedruckte und zum DruckVorbereitete verschwinden lassen, was nicht der Wahrheit entspricht,und werde nichts mehr drucken lassen, was nicht von Mir, JesusChristus, genehmigt wird."6

Wie stände es mit der menschlichen Willensfreiheit, wenn derHerr wirklich nur die von ihm (wahrscheinlich durch Schumi)genehmigten Bücher drucken ließe?

IX.Die genauen Ausführungen über die Stellungen beim Beten (in

der noch ungedruckten neuen Bearbeitung des Gebetbuchs) erinnernan die jüdischen Vorschriften des Talmuds. Schumi bezeichnete mirgegenüber die in Lorbers Diktaten ausgesprochene Anschauung, dass

es beim Beten nicht auf die äußere Stellung ankomme, sondern nurdie innere Stellung zu Gott in Betracht falle, womit natürlich nichtgesagt ist, dass unsere innere Stellung zu Gott sich nicht in deräußeren ausprägen dürfe, als einen der vielen Irrtümer in LorbersSchriften.

Auch der Inhalt der Gebete in Schumis Gebetbuch ist nicht freivom Geist der Gebundenheit. Am auffallendsten zeigt sich dies beiNr. 116 des Gebetbuchs, wo wir folgendes Gebet aufgezeichnet

finden:

6 Fußnote von Luise Hitz: Auch diesen Punkt brachte mein Schutzengel vor den Herrn.

Der Herr sprach: „Solchen Unsinn lässt Mich Schumi sagen! Das geht doch zu weit!"

Während ich diese Anmerkung schreibe, ist mein Engel neben mir und ich befrage ihn 

über jeden einzelnen Punkt, bevor ich die Feder ansetze; sobald die Anmerkung 

geschrieben ist, lese ich sie ihm vor und seine Billigung zeigt mir, dass Alles in Richtigkeit ist. Unser Verkehr ist ein sehr sicherer und zuverlässiger.

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„Lieber Vater Jesus, ich bitte dich reumütig, nimm alles das, wasich in meinem ganzen Leben gedacht, gesehen, gehört, gesprochen,gewünscht, getan und je durchlebt und durchkostet habe und was ichauch in alle Ewigkeit von nun an tun werde, zu deiner Ehre und zur

Verherrlichung deiner göttlichen Liebe, Gnade und Barmherzigkeitund deines heiligen Namens gütig auf und vergeistige es mir in derWeise, dass es ein liebliches und hochgeistig himmlisches Aussehen,eine Zierde meiner Göttlichkeit in dir als Vater und Gott habenwerde. Amen."

Die Kundgabe dieses Gebets wird eine unschätzbare Gnadegenannt, die uns zu hohen Geistern emporhebt, und es wird derGedanke ausgesprochen, dass die „Vergeistigung", wie sie hierverstanden wird, „die manchen Geistern Tausende von Jahren zu tungab", von nun an, wenn man nach der Wiedergeburt strebt, durch dashäufige Beten dieses Gebets in kürzester Frist erlangt werdenkönne.7

X.In einem eigentümlichen Gegensatz zu der zeremoniellen

Gebundenheit, die wir in den Anschauungen Schumis über das Gebetund in seinem Gebetbuch finden, steht seine Stellungnahme gegendie Taufe, die er für eine wertlose Zeremonie hält. Und doch beruhtdie Taufe auf einem Gebot Jesu Christi an seine Jünger.

XI.Überall bei Schumi, sowohl in seinen Diktaten als in seinen

gewöhnlichen Reden, treffen wir auf die Anschauungen, dass der

Unterschied zwischen den Mitteilungen die uns durch Geister unddenjenigen, die uns durch Jesus Christus zukommen, darin liege,dass erstere im Trancezustand der Medien oder durch automatischeSchrift, letztere dagegen durch die innere Stimme gemacht werden.Daran ist soviel richtig, dass der Herr häufiger durch die innere

7 Fußnote von Luise Hitz: Diesen Punkt betreffend teilt mir mein Engel Folgendes mit:

Hierüber sagte der Herr: „Ein Gebet als Formel ist Mir ein Gräuel. Das Gebet muss freiaus dem Herzen aufsteigen, sonst höre Ich es gar nicht."

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Stimme zu uns gesprochen hat, als auf andere Weise. Aber diesesrein äußere Merkmal darf nicht wie Schumi dies tut, zumUnterschiedsmerkmal gemacht werden. Auch die innere Stimme istsehr oft unlauteren Ursprungs, und man hat das Gefühl, dass Schumi,

dessen Mediumschaft eine Inspirationsmediumschaft mittelst derinneren Stimme ist, damit den großen Unterschied zwischen seinerMediumschaft als einer göttlichen von der Mediumschaft andererMedien hervorheben will. Er spricht oft geradezu verächtlich vonTrance- und Schreibmediumschaft.

XII.Die Aufgabe, die Schumi vom Herrn erhalten haben will, soll

darin bestehen, dass er nicht bloß eine Reihe zum Teil imManuskript schon vorhandener Bücher herausgeben soll, sondernauch eine ganz neue Bibel (siehe Diktat vom 14. Oktober 1901 zumzweiten Mal abgedruckt in Nr. 9 der „Liebe") und außerdem nochalle Schriften des Bietigheimer Verlags, von ihm korrigiert und vonden darin enthaltenen Irrtümern gereinigt. Ganz abgesehen davon,dass Schumi nach Allem gar nicht rein genug für diese Aufgabe ist,

wäre dieselbe auch so groß, dass ich es für absolut ausgeschlossenhalte, dass der Herr dieselbe einem einzelnen Menschen zuweisenwürde. Auch schreibt Schumi viel langsamer als z. B. Lorber und istschon über 50 Jahre alt.8 

XIII.Ganz absurd ist das Diktat über die Reinkarnation in Graz vom

Jahr 1899, abgedruckt im Band VIII der christlichen Theosophie von

Dziecko Verlag F. E. Baumann in Bitterfeld. Da heißt es unterAnderem: „Graz ist die Stadt, welche die größte Anzahl vonReinkarnierten aus den 144 000 besitzt, nämlich 6000, darunter 6Apostel" und später: „Der Bruder des Kaisers Augustus, Cyrenius,

8 Fussnote von Luise Hitz: Hierüber vernahm mein Schutzengel vom Herrn Folgendes:

„Nie habe Ich Schumi solche Aufträge gegeben. Es ist nur seine verdammungswürdigeEinbildung, die ihn dazu führt, solche Ansprüche zu erheben."

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Statthalter von Asien und Egypten, ist ein k. k. Hauptmann in Tyrol“,also der gleiche Cyrenius, von dem Schumi heute sagt, dass er nieexistiert habe. Noch später heißt es: „Von den 7 Frauen, die bei derKreuzigung und am Auferstehungstag früh beim Grabe waren, kenne

ich bereits fünf, die sechste werde ich bald sehen“, und sodann:„Schreiber dies ist der Wunderarzt Borus von Nazareth, derSpielgenosse und Jugendfreund Jesu."

Man vergleiche nun mit diesen Angaben über die zahlreichen inGraz reinkarnierten geistig hochbedeutenden Männer und Frauen dieTatsache, dass das dortige geistige Leben seit Lorbers Tod wenigBemerkenswertes aufweist. Graz ist keineswegs eine Leuchte desreligiösen Lebens, was es doch sein müsste, wenn ihm die großeGnade zu teil geworden wäre, so viele geistig hochstehendeReinkarnierte zu beherbergen.9

XIV.Bezüglich des Angriffes, den Rohm in Lorch in Nr. 3 der „Blätter

für christliche Mystik" gegen Schumi wegen dessen Broschüre

„Christus und die Kirche" führt, teilte mir Schumi mit, der „Vater"habe ihm gesagt, Rohm beneide ihn wegen seiner Erfolge und seinAngriff sei nur aus diesem Neid hervorgegangen. Ich bemerke, dassich nicht an dieses Motiv Rohms glaube, dass aber auch, wenn es sowäre, gewiss Jesus Christus dies nicht dem Schumi mitteilen unddadurch in ihm bittere Gefühle gegen seinen Bruder wecken würde.10

9 Fußnote von Luise Hitz: Die 6000 Reinkarnierten in Graz betreffend, sagte der Herr zu

meinem Engel: „Das ist ja der reinste Unsinn. Wie kann Mich Schumi so etwas sagen

lassen?"

Die Sache widerlegt sich auch sonst. Von Borus und Jahra sagt der Herr meinem 

Freunde, dass sie im Himmel sind. Sämtliche Apostel und den Cyrenius hat mein Freund 

selbst im Himmel gesehen. Wie kann letzterer zugleich im Himmel und als tyrolischer 

Hauptmann reinkarniert sein! auch die Apostel werden sich nicht an zwei Orten zugleich 

befinden. Solche Vorstöße gegen die einfachste Logik gibt es in Gottes herrlichem 

Weltgebäude nicht. 

10 Fußnote von Luise Hitz: Hierüber sprach der Herr zu meinem Engel: „Niemals habe

Ich Rohm des Neides gegen Schumi beschuldigt. Solche Dinge liegen Mir fern."

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XV.Als ich Schumi Vorstellungen machte wegen seines Angriffs

gegen Landbeck (siehe später bei Punkt XVII) weil ich dies fürmeine Pflicht dem irrenden Bruder gegenüber erachtete, gleichwie

ich ihm schon früher mehrmals meine Zweifel bezüglich der Echtheitmancher seiner Diktate und meine Überzeugung von der Unechtheitanderer zur Kenntnis gebracht hatte, äußerte er: „Der Vater" habeihm bereits mitgeteilt, er werde in Zürich Verfolgungen ausgesetztsein. Diese Äußerung war so gehalten, dass ich annehmen musste, ermeine damit Verfolgungen, die von mir ausgehen. Ich habe ihn abernoch nie verfolgt, sondern bin ihm schon wiederholt hilfreich zurSeite gestanden, und werde ihn auch nie verfolgen. Aber vielleichtfasste Schumi meine offene Aussprache als Verfolgung auf und wirdohne Zweifel auch dieses Memorandum über ihn als Verfolgungansehen.11

XVI.Als die christlich-theosophische Vereinigung von Zürich am

ersten Sonntag des Monats August 1904 im vegetarischen

Speisehaus ihre regelmäßige Zusammenkunft abhielt, las ich dasersten Drittel einer Übersetzung des englischen Büchleins von Stead„Briefe von Julia" vor. Es sind dies Mitteilungen einer Verstorbenenüber das Leben im Jenseits, in durchaus christlichem Sinne gehalten.Alle Anwesenden hörten mit großer Freude und Andacht zu. NurSchumi war, wie verschiedene Brüder beobachteten, zerstreut und alsich am Schlusse bemerkte, auf mich haben die Mitteilungen Julia'sgroßen Eindruck gemacht, sie gleiche in ihrer Liebe zum Herrn ganz

der Jahra in Lorbers großem Evangelium, erwiderte mir Schumi nur:„Du hast ja die Jahra in Graz gesehen." Als ich nämlich vor fünf Jahren in Graz war, hatte mich Schumi in ein Restaurant geführt, ummir dort die Wirtstochter zu zeigen, die die reinkarnierte Jahra sei.

11 Fußnote von Luise Hitz: Der sprach, sagte mein Schutzengel: 

„Diese Verfolgungen müssen über Schumi kommen, er hat sie sich selbst zugezogendurch sein schlechtes Thun.“

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Ich sah dieselbe dann einmal an mir vorbeigehen, sprach abernicht mit ihr.

Später erfuhr ich, dass Schumi nachher sagte, die MitteilungenJulia's enthalten viele Irrtümer, der „Vater" habe ihm aber verboten,

dieselben mir mitzuteilen, weil ich es doch nicht glauben würde.

XVII.Alles bisher Erwähnte hätte nicht vermocht, mich zu diesem

Memorandum zu veranlassen. Ich habe niemals Schumi für einvollkommen reines Medium gehalten, aber ich hoffte, dass er mit derZeit Fortschritte machen werde. Stattdessen ist das Gegenteileingetreten und hat er in Folge dessen eine Veröffentlichungstattfinden lassen, die mich zwingt offen gegen ihn aufzutreten. Seite32 seiner neuesten Broschüre: „Die Anfangsgründe der christlichenTheosophie", die er jetzt eifrig kolportiert und allen Zuhörern beiseinen öffentlichen Vorträgen einhändigt, enthält nämlich in größterFettschrift gedruckt, das folgende angebliche Vaterwort:

Der Druck meiner göttlichen Bücher, 1904 13. August - Ich,Vater Jesus übertrage hiermit den Druck Meiner sämtlichen Bücher

der christlichen Theosophie an Franz Schumi.„Meine lieben Kinder! Mit vorliegendem Diktat übertrage IchJesus, euer Vater, alle von mir bisher diktierten Bücher seit demJahre 1840 her zum Neudruck an Meinen Schreiber Franz Schumi,der sie nach Meinem ihm kundgegebenen Willen neu und rein und inneuem Format, das Ich ihm angegeben habe, nach einander neuherausgeben wird.

Diese meine Entschließung entstand infolge der unrichtigen

Handhabung Meines Willens in Bezug der Herausgabe, derVersendung und der Verbreitung.

Ich habe viele Jahre unwillig nach Bietigheim geschaut - nun istendlich der Zeitpunkt angekommen, dass Ich als Autor und alleinigerVerfüger über Meine Lehre, Alles dem Schumi übertrage undnämlich ins Eigentum als Mein künftiger Herausgeber aller MeinerBücher. Dies zum allgemeinen Wissen Meines Willens und Meiner

entscheidenden Verfügung, euer Vater Jesus, Amen."

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Hier wird also Bruder Landbeck angeblich durch den Herrnförmlich unwürdig erklärt, die christlich-theosophischen Schriften,die uns durch Lorber, Mayerhofer, Johanne Ladner und anderezugekommen und die in seinem Verlage erschienen sind, ferner

herauszugeben, und Schumi wird nicht nur mit dieser Herausgabebeauftragt, sondern er soll auch alle diese Schriften nach den ihmdurch die innere Stimme gegebenen Diktaten verbessern und sodannneu drucken lassen.

Was zunächst dieses Vorgehen gegen Landbeck anbetrifft, sokann dasselbe unmöglich im Willen des Herrn liegen.12 Landbeck hatlange Jahre mit größter Aufopferung die Herausgabe dieser Schriftenbesorgt. Man kann ihm, abgesehen von menschlichen Schwächenwie sie jeder hat, nichts vorwerfen, als dass er bezüglich derVerbreitung dieser Bücher einer andern Ansicht huldigt, als Schumiund Bägel. Er möchte sie nämlich vorerst nicht ins große Publikumwerfen. Wegen dieser Ansicht, die auf innerer Überzeugung beruht,kann ihn doch der Herr nicht als unwürdig verwerfen!

Und nun die angebliche Verbesserung dieser Schriften durchSchumi. Dass dieselben nicht fehlerfrei sind, wissen wir längst, auch

wenn wir berücksichtigen, dass bei geistigen Wahrheiten die Hülleder naturgemäßen Tatsachen, in der sie uns gegeben werden,bedeutungslos ist. Wir wissen auch, dass dies auf weiser Zulassungberuht, damit der Leser selbständig den wahren Kern heraussucheund sich kein Buchstabenglaube entwickle. Warum sollen sie dennumgearbeitet werden? Dadurch würde doch offenbar ihr Ansehengeschwächt. Und würde nicht eine Umarbeitung durch Schumi nurzu neuen vielleicht viel wesentlichern Fehlern führen. Wenigstens

sind seine bisherigen Kundgaben, wie bereits gezeigt worden ist,keineswegs so fehlerfrei, dass dies nicht sehr zu befürchten wäre.Auch entständen wahrscheinlich sehr bald Streitigkeiten, ob die alteoder neue Fassung die bessere sei.

12 Fußnote von Luise Hitz: hierüber sprach der Herr zu meinem Schutzengel:

„Nie habe ich dieses Wort diktiert. Nie habe ich unwillig nach Bietigheim geschaut. Die

Weise wie Landbeck die Schriften verbreitet, ist ganz nach meinem Sinn und niewerde ich zugeben, dass der Verlag derselben Landbeck entrissen wird."

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XVIII.Zum Schluss muss ich, obschon ungern, noch eine böse

Verdächtigung berühren, die Schumi wiederholt gegen Landbeckausgesprochen hat und die wir auch in einem Briefe finden, den

Schumi am 6. November 1903 an Landbeck richtete. Dieselbebetrifft den angeblich unrechtmäßigen Erwerb des Verlages derLorberschen Schriften durch Landbeck.

Landbeck schreibt mir hierüber, dass er sich nicht bewusst sei,beim Erwerb seines Verlags von den Busch'schen Erben inirgendeinem Punkte unehrenhaft verfahren zu sein. Er habe die Restedes Verlags vom Vertreter der Busch'schen Erben käuflichübernommen, weil Busch selbst ihn als geeignetsten Nachfolgerempfohlen habe und zwar nur auf dringende Aufforderung hin,nachdem er vorher zwei Male die Übernahme abgelehnt hatte.

Wie steht es denn mit dieser Verdächtigung, frage ich deshalbheute öffentlich Schumi. Er soll mit genauen Angaben hervortreten,damit man die Sache prüfen kann; aber nicht seinen Bruder auf sounbestimmte Weise schwer verdächtigen. Ich für mich bin schon jetzt überzeugt, dass daran nichts ist. Im besten Fall handelt es sich

um ein Missverständnis. Vielleicht aber liegt auch eine böswilligeVerleumdung vor. Also heraus mit der Sprache! ansonst ichannehmen muss, dass hier wider besseres Wissen ein Bruder schwerverdächtigt wird, der stets nur seine Pflicht getan hat. 13 

Zürich im Oktober 1904.Georg Sulzer.

Literaturempfehlung: „Truggeister und andere irreführende oder schädigendeEinflüsse aus dem Jenseits" von Georg Sulzer (1844-1929),ISBN 3-87667-135-3

13 Fußnote von Luise Hitz: Ich las meinem Schutzengel diese letzte Stelle vor. Der

Herr war darauf aufmerksam, berief meinen Schutzengel zu sich und sprach mit

Bezugnahme auf diese Verdächtigung: „Das geht doch zu weit. Landbeck ist eindurchaus ehrenhafter Mann und mir ein gar lieber Sohn."