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Geschäftsbericht2011|Resorttitel|A

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Liebe Leserin, lieber Leser

Wir sind auf Kurs! Ein Jahr mit fünf Akquisitionen liegt hinter uns. Noch nie haben wir so viele Spatenstiche und Auf-richtfeiern an verschiedenen Standorten miterleben dürfen. Auf den Punkt gebracht: Die Dynamik der letzten zwei Jahre hat sich nochmals verstärkt! Die Entwicklung unseres Portfo-lios und unserer Organisation zeigt Wirkung, sie führt zu ei-nem nochmals verbesserten Ergebnis für das Geschäftsjahr 2012. Die Ertragslage aus dem Vermietungsgeschäft schafft eine solide Basis für unser engagiertes Team, um die Areale an 30 Standorten weiter zu entwickeln.

Das Team von HIAG Immobilien hat sich qualitativ wei-terentwickelt und konnte durch wichtige neue Kräfte ergänzt werden. Es sind in erster Linie unsere Mitarbeiter und die effi-ziente Zusammenarbeit zwischen Verwaltungsrat und Ge-schäftsführung, der gelebte, hohe Qualitätsanspruch, die eine so grosse unternehmerische Leistung bei vertretbarem Risiko ermöglichen. Einen weiteren wesentlichen Erfolgsfaktor sehe ich in der anhaltend positiven Zusammenarbeit mit den Gemeinden vor Ort. Dabei ist es der persönliche Kontakt un-serer Mitarbeiter, der schon ab der ersten Begegnung eine Grundlage für Vertrauen schafft. Letzteres ist ein wesentli-cher Bestandteil unserer Philosophie und Motor der Arealent-wicklung zugleich. Ich meine, dass Vertrauen Hand in Hand mit unserem Leitsatz «Verantwortung für Lebensraum» geht. Wir entwickeln unser eigenes Portfolio und bleiben langfris-tiger Eigentümer. Das impliziert Verantwortung im Handeln und in der Organisation – nach aussen wie nach innen.

Diese Haltung soll bei den Menschen ankommen. Beson-ders in den neu gewachsenen Quartieren, wo gewohnt und gearbeitet wird. Mancherorts wirbelt der Fortschritt Staub auf, so wie in Windisch auf dem Kunzareal, wo einige Gebäu-de abgerissen wurden. In dieser Zeit entstand ein für mich unvergessliches Zusammenspiel aus Kunst und Umbruch: Jung und Alt aus dem Quartierverein brachten poetisch zum Ausdruck, wie der besondere Moment des Übergangs hin zum offenen Quartier erlebt wurde. Abschied und Zuversicht wurden geteilt. Auch an anderen Orten wurde der Fortschritt willkommen geheissen. In Kleindöttingen waren es Mieter wie ABB Schweiz, die frohen Mutes den ersten symbolischen Spatenaushub mit uns tätigten und kurz darauf die neu er-richteten Industriehallen bezogen.

Wir haben Fahrt aufgenommen. In diesem Sinne sage ich: Volle Kraft voraus!

Viel Freude beim Lesen wünscht

Dr. Felix GrisardPräsident des Verwaltungsrates

Titelbild: Das Betriebsgelände der ehemaligen Papierfabrik in Biberist (S0).

Foto: Manuel Stettler

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STANDORTE 6

UNTERNEhmENSpORTRAiT 7

BERichTDESpRÄSiDENTENUNDDESgESchÄfTSfühRERS 9

gESELLSchAfTSORgANE 11

iNTERViEWmiTgESchÄfTSfühRERmARTiNDURchSchLAg 14

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DASJAhR2012imüBERBLicK 18

iNTERViEWmiTVERWALTUNgSRÄTiNSALOmEgRiSARD 20

NEUimpORTfOLiO 24

AREALBiBERiSTPortrait: Areal Biberist 26Interview Michele Muccioli 30Hintergrund: Geschichte Areal Biberist 32

AREALST-mAURicEPortrait: Areal St-Maurice 33Hintergrund: Geschichte, Interview Romain Dousse 35

pORTfOLiOmANAgEmENTPortfoliomanagement 38Mieterinterview ABB 39

pROJEKTThEcLOUD 44

VERmARKTUNg:iNTERViEWJAcqUELiNE WEchSLER 46

ENERgETiKKUNzAREAL 50

UmBAU:AREALLEUchTTURm 52

ExKURS:iNTERViEWpARKOUR-pROfiS 54

fiNANzBERichT 58

impRESSUmUNDgLOSSAR 92

UNTERNEhmEN

AREALENTWicKLUNg

fiNANzEN

inhaltsverzeichnis

Unternehmen

Geschäftsbericht2012|Unternehmensportrait|76|Standorte|Geschäftsbericht2012

Unternehmensportrait

ArealentwicklungaufsoliderBasis

Das Portfolio von HIAG Immobilien beläuft sich auf einen Marktwert von ca. 0,9 Milliarden Schwei-zer Franken und umfasst 2,5 Millionen Quadrat-meter Landfläche an rund 30 Standorten. Damit besitzt HIAG Immobilien in der Schweiz eines der grössten Portfolios an grossflächigen Arealen mit Entwicklungspotenzial. HIAG Immobilien ging vor fünf Jahren aus der 1876 gegründeten Holzin-dustrie-Aktiengesellschaft (HIAG) hervor. Heute arbeiten an den Standorten Basel, Genf und Zürich 24 Mitarbeiter. Die langfristig ausgerichtete Strate-gie von HIAG Immobilien stützt sich auf eine soli-de Basis: Ein breit diversifiziertes Portfolio mit soli-den Erträgen und ein eingespieltes Team von Mitarbeitern, die als «Unternehmer» Freude an der verantwortungsvollen Aufgabe haben, die Quartie-re von morgen zu gestalten.

Durch die Erfahrung bei der Revitalisierung ehe-maliger Industrieflächen kann HIAG Immobilien einen Beitrag zum Wettbewerb um Unterneh-mensansiedlungen leisten und den betroffenen Ge-meinden neue Entwicklungsperspektiven öffnen. Beispielsweise konnten in Kleindöttingen (Kanton Aargau) 2012 auf 16’000 Quadratmetern Hallenflä-che aufgrund einer speditiven Planungs- und Ent-wicklungsleistung drei weitere Industrieunterneh-men angesiedelt werden. In den letzten 20 Jahren konnten so mehr Arbeitsplätze entstehen als zuvor bei der Abwanderung der Holzindustrie verloren gegangen waren. Die dadurch ermöglichten Inves-titionen in die Infrastruktur stärken diese Gemein-den heute zusätzlich als attraktiven Wirtschafts-standort.

Andernorts entsteht auf der Basis von historisch wertvoller Bausubstanz ein neues Quartier, das Wohnen und Arbeiten auf einem Areal vereint. Wie etwa im 15 Kilometer entfernten Windisch. Dort wird seit 2009 in enger Abstimmung mit der Gemeinde und dem Quartierverein das Kunzareal entwickelt. Innerhalb von vier Jahren konnten auf dem Areal zehn Projekte angestossen und teilweise bereits fertiggestellt werden. Nach Fertigstellung der Projekte werden rund um den neuen Quartier-platz etwa 500 Menschen wohnen und ca. 200 Ar-beitsplätze entstehen.

HIAG Immobilien legt bei der Entwicklung von Arealen Wert auf hochwertige städtebauliche Lö-sungen sowie transparente Kommunikation: Im Rahmen von Architekturwettbewerben werden frühzeitig Gemeinden, Behörden und Anwohner involviert. So können lokale Bedürfnisse erkannt und berücksichtigt werden. Das schafft Vertrauen als Basis für eine effiziente Entwicklungsleistung.

Als langfristige Eigentümerin entwickelt HIAG Immobilien in enger Abstimmung mit Gemeinden ehemalige Industrieareale. Schweizweit entstehen neue Quartiere, die als Ort für Arbeit und Wohnen eine nachhaltige Basis für neuen Lebensraum bilden.

WeitereInformationenzumUnternehmen,zuArealenundProjektenunterwww.hiag.com.

1Aesch2Birsfelden3füllinsdorf4gempen5Buchs

6Windisch7Kleindöttingen8Klingnau9Dietikon10Brunegg

11Niederhasli12Wetzikon13Aathal14Bremgarten15cham

16Baar17Wädenswil18glarus19Ermatingen20St.margrethen

21Aigle22Saint-maurice23carouge24Vernier25Lancy

hiAgimmobilien:Standorte

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Luzern

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26Brugg27Biberist28hausen-Lupfig

Bericht des Präsidenten und des Geschäftsführers

KontinuitätundWachstum

Sehr geehrte Damen und Herren

Im Jahr 2012 konnte HIAG Immobilien an den Wachstumskurs der vergangenen Jahre anknüpfen. Seit der Reorganisation der Holzin-dustrieareale unter dem Dach von HIAG Immobilien konnte das Im-mobilienportfolio von 451 Mio. CHF 2007 auf 936 Mio. CHF im Jahr 2012 verdoppelt werden. Dabei spielte neben dem Vorantreiben der Arealentwicklungen das qualitative Wachstum eine wichtige Rolle. War das Portfolio zu Beginn noch stark geprägt durch die ehemalige Holzindustrie, so konnte in den letzten Jahren eine breite Diversifi-kation im Hinblick auf Nutzungen und geografische Lage erreicht werden. Bezogen auf Immobilienwerte spielt heute Wohnnutzung (22%) eine genauso wichtige Rolle wie Industrie (24%), Verkauf (16%) und Logistik (13%). Das wertvollste Areal im Portfolio (Dieti-kon, CHF 130 Mio., 14%) und der grösste Mieter (Doka Schweiz AG, 6%) stellen keine Klumpenrisiken mehr dar. HIAG Immobilien hat somit 2012 eine kritische Masse erreicht, die eine solide Basis für die Realisierung grosser Investitionsprojekte bietet.Der Anstieg des Immobilienvermögens 2012 um CHF 177 Mio. war getrieben durch Zukäufe in Biberist (SO), Hausen/Lupfig (AG), Brugg (AG), Diesbach (GL) und Lancy (GE). In Biberist konnte die 2011 durch den südafrikanischen Sappi-Konzern geschlossene Papierfab-rik – ein 321’000 m2 grosses Industrieareal mit angrenzenden Kost-häusern – erworben werden. Da das Areal kontrolliert herunterge-fahren und im betriebsbereiten Zustand übernommen wurde, sind wir zuversichtlich, die ersten Teile der rund 200’000 m2 Nutzfläche zeitnah neuen Nutzungen zuführen zu können - noch bevor in einer Masterplanung 2013 die langfristige Neuorientierung des Areals defi-niert wird. Mit den Akquisitionen des Reichhold-Areals an der Auto-bahnausfahrt Brugg (62’000 m2) und des M+S-Areals (45’000 m2) run-det HIAG Immobilien die starke Präsenz im Raum Brugg weiter ab. In Diesbach wurde mit dem Legler-Areal (58’000 m2) ein Flusskraftwerk übernommen, das 1’275 Haushalte mit Strom versorgt. In Lancy hält HIAG Immobilien einen wesentlichen Teil des Camembert-Areals (6’000 m2), der zwischen Stade de Genève, Autobahnzubringer und dem Bahnhof Carouge-Bachet liegt. Gemäss der Vision des Kantons sind für diesen Standort Bürotürme mit bis zu 100 Metern Höhe vor-gesehen. Im bestehenden Portfolio wurden rund CHF 48 Mio. in etwa 20 Lie-genschaften investiert. Das Projekt Newport in Kleindöttingen (AG, 16’000 m2 Produktionshallen) konnte 2012 abgeschlossen und die Mietobjekte an die Firmen ABB, Egolf und Imhof übergeben werden. Per Jahresende in Bau befanden sich die Projekte Aretshalden (Wetzi-kon, ZH, 21 Eigentumswohnungen), Spinnerei III (Windisch, AG, 50 Eigentums-Lofts), East Side (Windisch, AG, 61 Mietwohnungen) und die Roten Hallen (Klingnau AG, 2’000 m2 Produktionshallen). Beson-ders erfreulich verläuft die Gesamtentwicklung in Windisch ➝

Geschäftsbericht2012|BerichtVRpundgf|9

Geschäftsbericht2012|gesellschaftsorgane|11

Verwaltungsrat

Dr.oec.hSgfelixgrisard,präsidentdesVerwaltungsratesDr. Felix Grisard, Jahrgang 1968, ist seit 1998 für die HIAG Gruppe tätig und übernahm 2001 die Position des CEO des Holzwerkstoffkonzerns. Nach erfolgreichem Verkauf der Produktionsaktivitäten und der Neuausrichtung der Ge-schäftsbereiche Holzhandel und Immobilien übernahm er Anfang 2010 das Präsidium der HIAG Immobilien. Neben dieser Tätigkeit hat Felix Grisard unternehmerische Enga-gements im schweizerischen Holzhandel und in der beruf-lichen Vorsorge. Felix Grisard promovierte in St. Gallen zum Dr. oec. HSG und arbeitete vor seinem Einstieg bei der HIAG Gruppe bei der Boston Consulting Group. Dr.oec.hSgWalterJakob,VerwaltungsratWalter Jakob, geboren 1949, ist als Partner bei Baryon AG in Zürich tätig. Er berät Unternehmen und Private im nationa-len und internationalen Steuerrecht, insbesondere bei Unter-nehmenstransaktionen, Reorganisationen und Nachfolgere-gelungen. Bis Ende 2009 war er als Leiter der Sparte Steuern und Recht Mitglied der Geschäftsleitung und Vizepräsident des Verwaltungsrates der ATAG Ernst & Young Holding AG tätig. Walter Jakob ist Lehrbeauftragter für Steuerrecht an der Universität St. Gallen. Seine Mandate als Verwaltungsrat kon-zentrieren sich auf Familiengesellschaften. Dipl.Arch.EThSalomeA.grisard,VerwaltungsrätinSalome Grisard, Jahrgang 1966, Diplom an der ETH Zürich 1991, führt seit 1999 ein eigenes Architekturbüro in Zürich. Nach dem Architekturstudium folgte die Mitarbeit in re-nommierten Architekturbüros und von 2000 bis 2003 eine Assistenz an der ETH Zürich am Lehrstuhl des französi-schen Architekten Dominique Perrault. Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ist der Umgang mit denkmalgeschützter Substanz.Ihr Architekturbüro realisiert derzeit unter anderem den Umbau der denkmalgeschützten Kindl-Brauerei in Berlin-Neukölln. Salome Grisard ist verheiratet und lebt mit ihrer Familie in Zürich.

RevisionsstelleErnst & Young AG, Basel

geschäftsführer

martinDurchschlag,geschäftsführerMartin Durchschlag, Jahrgang 1976, stiess 2004 zur HIAG Gruppe. Als CFO begleitete und steuerte er aktiv den Über-gang vom Mischkonzern zum fokussierten Immobilienun-ternehmen. Seit 2008 konzentriert er seine Geschäftstätig-keit auf den Ausbau und die Neuausrichtung von HIAG Immobilien, deren Geschäftsführung er 2011 übernahm. Vor seiner Tätigkeit bei der HIAG war er in der strategischen Unternehmensberatung vor allem in der europäischen Au-tomobilzulieferindustrie tätig. Martin Durchschlag studier-te Wirtschaftsingenieurwesen und Maschinenbau an der Technischen Universität Wien.

Gesellschaftsorgane

10|BerichtVRpundgf|Geschäftsbericht2012

Martin Durchschlag Geschäftsführer

Dr. Felix Grisard Präsident des Verwaltungsrates

(www.kunzareal.ch), auf dem nun vier Bauprojekte parallel in Realisierung sind. Mit Abbruch der Zwischen- und Ne-benbauten wurde auf dem Areal die Ost-West-Achse wieder geöffnet, was mit einem stimmungsvollen Quartierfest ge-feiert wurde. Rund um die bestehenden Ankernutzungen, das Rekrutierungszentrum der Schweizer Armee und den Technopark Aargau, werden bis 2015 mehr als 200 Woh-nungen und ein Quartier mit einer besonderen Lebensquali-tät entstanden sein. Im Aathal erfolgte der Spatenstich für das Projekt Leuchtturm, das die Qualitäten historisch wert-voller Architektur aufzeigt und die Potenziale der umlie-genden Areale in einem neuen Licht erscheinen lässt. Auch die weiteren Entwicklungsprojekte im Portfolio konn-ten unserer Planung entsprechend vorangebracht werden. Für 100 Eigentumswohnungen am Ibelweg in Baar wurde die Baubewilligung eingereicht. In der Schönau in Wetzi-kon wurden zu drei Entwicklungsprojekten Architektur-wettbewerbe abgeschlossen. Knapp vor Baueingabe steht die erste Entwicklungsetappe des Projektes Europuls in St. Margrethen. Baueingaben im gewerblichen Bereich er-folgten in Aigle (VD, Gewerbehallen) und Vernier (GE, Büro- und Gewerbeliegenschaft). In St-Maurice (VS) wurde die Umzonung des Industrieareals in eine gemischte Zone In-dustrie/Verkauf eingeleitet. Mittelfristig sollen auf dem an der Autobahnausfahrt gelegenen Areal 20’000 m2 Verkaufs-nutzung zulässig sein. Nachdem in Dietikon der öffentliche Gestaltungsplan Silbern-Lerzen-Stierenmatt (SLS) durch die Bevölkerung angenommen wurde, kann die langfristige Entwicklung der Riedstrasse mit bis zu 72’000 m2 Geschoss-fläche, davon 34’000 m2 für verkaufsintensive Nutzung, ge-startet werden. Personell konnte sich HIAG Immobilien in den Bereichen Arealentwicklung und Vermarktung Stockwerkeigentum weiter verstärken. Zum Stichtag sind an den Standorten Ba-sel, Zürich und Genf 24 Mitarbeiter angestellt, weitere 21 Mitarbeiter sind für die Hauswartung und die technische Betreuung an den Arealen tätig.Konsolidiert konnte 2012 das Ergebnis nach Steuern um CHF 9,5 Mio. auf CHF 55,2 Mio. gesteigert werden, wobei CHF 32,8 Mio. (Vorjahr CHF 26,7 Mio.) auf die Neubewer-tung der Immobilienanlagen entfielen und CHF 22,4 Mio. (Vorjahr 20.0 Mio.) auf das Ergebnis aus Rentabilisierung. Wesentliche Treiber bei der Neubewertung waren die Lie-genschaften Baar-Zug (CHF +6,6 Mio.), Dietikon (CHF +4,2 Mio.) und Schönau Süd (CHF +4,0 Mio.).Der Liegenschaftsertrag konnte um CHF 3,3 Mio. bzw. um 8,6% gesteigert werden und überschritt mit CHF 42,3 Mio. erstmals die 40-Millionen-Schwelle. Der Betriebsaufwand stieg nicht zuletzt durch die Übernahme des 2012 leerste-henden Areals in Biberist um CHF 2,6 Mio. auf CHF 16,9 Mio. an. Die Eigenkapitalquote konnte von 45,0% auf 46,6% erhöht (EPRA 49,6% auf 50,7%) und die Belehnung der Lie-genschaften von 50,8% auf 45,9% reduziert werden. Der

Konzern verfügt am Stichtag über liquide Mittel von CHF 34,7 Mio. (Vorjahr CHF 47,7 Mio.).Stockwerkeigentumsprojekte werden in den kommenden Jahren einen wichtigen Finanzierungsbeitrag für bevorste-hende Bauprojekte leisten. In Baar, Windisch und Wetzikon realisieren wir in den kommenden zwei Jahren rund 300 Wohnungen in sechs verschiedenen Projekten. Da abgese-hen von diesen Projekten das langfristige Halten und schritt-weise Entwickeln der grossflächigen Areale ein zentrales Element unserer Strategie ist, wäre das Wachstum 2012 ohne einen Beitrag der Aktionäre in Form einer Kapitalerhö-hung um CHF 35 Mio. nicht möglich gewesen. An dieser Stelle möchten wir uns herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen bedanken.Auch 2013 werden wir an der Strategie des opportunisti-schen Wachstums festhalten, wobei wir aufgrund der brei-ten Einsatzmöglichkeit der verfügbaren Mittel weiterhin nur Möglichkeiten wahrnehmen, die zu einem qualitativen Wachstum des Portfolios führen.Der Geschäftsbericht 2012 gibt Einblicke in die Weiterent-wicklung unserer Areale. Er verdeutlicht, dass wir Verant-wortung für Lebensraum leben: Neuer nachhaltiger Wohn- und Arbeitsraum entsteht aus dem sinnvollen Umgang mit bestehender Substanz. Dadurch wollen wir den Rückhalt der Gemeinden, Behörden und Anwohner gewinnen. Mit diesem Credo starten wir in ein neues Geschäftsjahr und freuen uns auf eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit mit unseren Partnern.

Wir wünschen viel Freude bei der Lektüre.

martinDurchschlag:Geschäftsführer

Dr.WalterJakob:Verwaltungsrat

Dipl.Arch.EThSalomeA.grisard:Verwaltungsrätin

Dr.felixgrisard:PräsidentdesVerwaltungsrates

Von links

Geschäftsbericht2012|interviewmitdemgeschäftsführer|1514|interviewmitdemgeschäftsführer|Geschäftsbericht2012

Herr Durchschlag, Sie sind seit 2004 bei HIAG tätig und waren aktiv an der Umstrukturierung der HIAG Gruppe beteiligt. Wann und wie zeigte sich, dass eine Immobilien-gesellschaft der richtige Weg sein würde? Schon während der Restrukturierung war uns bewusst, dass wir über sehr spannende Areale verfügen, die zum einen viel Entwicklungspotenzial und zum anderen bereits solide Renditen aufwiesen. Die Areale waren jedoch im Verhältnis zur Portfoliogrösse sehr gross dimensioniert, sodass einzelne Entwicklungen im eigenen Portfolio riskant erschienen. Wir konnten damals die Aktionäre davon überzeugen, die Mittel aus dem Verkauf von Industriebeteiligungen in der Gesellschaft zu belassen, um eine Diversifikation des Portfolios durch Zukäufe zu ermöglichen. Das Vertrauen der Aktionäre ermög-lichte uns die weiteren Entwicklungsschritte.

2009 wurde die Kunz Re AG erworben und damit das Portfolio von HIAG Immobilien erstmalig durch einen Zukauf erweitert. Was bedeutete dieser Schritt für HIAG Immobilien? Die Akquisition des Kunzareals und die 2010 erfolgte Über-nahme des Streiff-Portfolios in den Kantonen Zürich und Basel-Landschaft waren für uns der «proof of concept». Die Areale ergänzten unser Portfolio nicht nur geografisch ideal, sondern brachten als ehemalige Textilproduktionsstandorte ein Flair mit, das uns persönlich ansprach. Letztlich haben uns diese Zukäufe zu einem raschen Aufbau einer effektiven und effizienten Entwicklungsorganisation veranlasst. Bis 2009 gab es diese intern nicht. Nach kurzer Zeit stand organisatorisch kein Stein mehr auf dem anderen und alle Mitarbeiter hatten Freude an der Transformation der Gesellschaft.

Im Geschäftsjahr 2012 konnte HIAG Immobilien fünf Akquisitionen tätigen und gleichzeitig die Entwicklung der Areale vorantreiben. Welche Eigenschaften der Organisation ermöglichen diese Leistung und worauf wird sich HIAG Immobilien in Zukunft fokussieren, um diese Dynamik aufrechtzuerhalten?Wir entwickeln aktiv etwa die Hälfte unserer 30 Areale und treiben dort über 30 Entwicklungsprojekte voran. Damit sind wir gut ausgelastet, wollen uns aber auf die Steuerung der Entwicklungsprozesse konzentrieren und uns nicht im Tagesge-

Interview mit Geschäftsführer Martin Durchschlag

«Wirschaffenunsfreiraumfürneueherausforderungen»Martin Durchschlag ist seit 2011 Geschäftsführer der HIAG Immobilien. Zuvor gestaltete und steuerte er als CFO den Übergang vom HIAG-Mischkonzern hin zur heutigen Arealent-wicklerin HIAG Immobilien. Im Gespräch erklärt er, welche Voraussetzungen notwendig waren, um das Geschäftsmodell in seiner heutigen Form realisieren zu können, und worin er die Stärken der heutigen Organisation sieht.

schäft aufreiben. Sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und externe Partner effizient zu führen, erfordert viel Selbstdisziplin. Im Zusammenspiel zwischen Portfoliomanagement und Entwick-lung haben wir eine gute Struktur gefunden, um externe Partner auf den Arealen eng in unsere Prozesse einzubinden. So schaffen wir uns Freiraum, um neue Herausforderungen anzugehen.

Ein Leitsatz von HIAG Immobilien lautet: Verantwortung für Lebensraum. In welcher Form werden die Organisation und das Geschäftsmodell dieser Verantwortung gerecht?Als neuer Eigentümer von Arealen mit langer (Industrie-)Geschichte übernehmen wir nicht nur gegenüber den Voreigen-tümern Verantwortung. Viele der Anrainer und Gemeindebürger haben Familienmitglieder, die an diesen Standorten früher ihren Lebensunterhalt verdienten. Da wir langfristig Eigentümer bleiben, sind wir an der Entwicklung der ganzen Gemeinde interessiert und nicht an der Realisierung eines raschen Entwick-

lungsgewinns. Die Setzung von städtebaulichen und architektoni-schen Akzenten ermöglicht uns, bei weiteren Entwicklungsetap-pen von einer Erhöhung des Potenzials zu profitieren. Dieses organische Entstehen neuer Quartiere zuzulassen, erfordert mehr Zeit, führt aber langfristig zu einem höheren Nutzwert. Und was nachhaltig funktioniert, ist auch rentabel.

Welche Erwartungen haben Sie an das kommende Geschäftsjahr?Es ist immer wieder spannend, welche Perspektiven sich öffnen, wenn man die Erkenntnisse aus der Entwicklung auf einem Areal in Kontext mit anderen Arealen setzt. Den Luxus eines solchen kreativen Prozesses leisten wir uns regelmässig und wir identifizie-ren auf diesem Weg weitere Chancen, um das Portfolio voranzu-bringen. Natürlich nehmen wir uns vor, alle Opportunitäten zu nutzen, die sich uns öffnen. Wir arbeiten daran, auf diese Chancen vorbereitet zu sein, und freuen uns darauf, sie ergreifen zu können.

Geschäftsbericht2012|factsandfigures|1716|factsandfigures|Geschäftsbericht2012

Umsatz- und Ertragslage (in TCHF)

31.12.2012 31.12.2011

Liegenschaftsertrag 42’255 38’907

Wertänderung aus Neubewertung Immobilienanlagen 32’791 25’650

Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) 59’640 52’249

Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 59’320 52’167

Ergebnis vor Ertragssteuer (EBT) 53’109 46’250

Leerstandsquote Bestandesliegenschaften in % 10.6% 11.6%

Unternehmensergebnis 55’243 45’698

Unternehmensergebnis ohne Wertänderung aus Neubewertungen Immobilienanlagen 22'452 20'048

Vermögens- und Kapitalstruktur (in TCHF)

31.12.2012 31.12.2011

Immobilienbestand in CHF 936’275 756’829

Immobilienbestand (Anzahl Liegenschaften) 123 97

Anzahl Entwicklungsareale 9 8

Investitionen in Immobilien 48’024 35’266

Flüssige Mittel 34’656 47’672

Eigenkapital 459’940 369’246

Bilanzsumme 987’177 821’321

Eigenkapitalquote in % 46.6% 45.0%

Eigenkapitalrentabilität in % 12.0% 12.4%

Fremdkapital 527’237 452’075

Fremdkapitalquote in % 53.0% 55.0%

Belehnungsquote in % 45.9% 50.8%

Langfristiges Fremdkapital 475’030 415’280

Kurzfristiges Fremdkapital 52’207 36’795

Weitere Kennzahlen (in TCHF)

31.12.2012 31.12.2011

Geldfluss aus operativer Geschäftstätigkeit 27’392 22’415

Geldfluss aus Investitionstätigkeit (84’531) (23’325)

Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit (45’360) (6’757)

Anzahl Mitarbeiter 45 42

davon Hauswartung und Liegenschaftsverwaltung 21 20

factsandfigures

+68,8 %eindeutige Besucher auf hiag.com

(im Zeitraum 01.03.–31.12.2012 im Vergleich zum Vorjahres- zeitraum)

14’169Personen besuchten 2012 den Youtube-Channel von HIAG Immobilien

(youtube.com/user/HIAGImmobilien, im Zeitraum 16.04.–31.12.2012)

Industrie/Gewerbe 24.4%

Büro 8.6%

Wohnen 21.8%

Verkauf 16.1%

Distribution/Logistik 12.8%

Zürich 34.6%

Basel-Landschaft 7.4%

Aargau 33.0%

Diverse 12.0%

Zug 9.3%

Genf 3.7%

Marktwerte Immobilienanlagen nach Kantonen 2012Marktwerte Immobilienanlagen nach Nutzungsarten 2012

Immobilien

Liegenschaftsertrag

Unternehmensergebnis*0

10‘000

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2007 2008 2009 2010

Immobilien, Liegenschaftsertrag, Unternehmensergebnis* (in TCHF)

2011 2012

-200‘000

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800‘000

1‘000‘000

* bereinigt um Wertschriftenergebnis

Bauland 6.0%

Wohn-/Geschäftsliegenschaften 5.9%

Übrige 4.4%

18|DasJahr2012imüberblick|Geschäftsbericht2012

JAnuAR01Erwerb des Legler-Areals in Diesbach mit einer Gesamtfläche von 36’000 m2.

Für das Projekt Spinnerei III auf dem Kunzareal in Windisch wurde die Bau-genehmigung auf Grundlage des Um- nutzungskonzepts des Architekturbüros Adrian Streich rechtskräftig.

Im Aathal wird für das Areal Leuchtturm die Baugenehmigung erteilt.

Kick-off-Sitzung Gestaltungsplan Floos.

FeBRuAR

02Der Bürostandort am Aeschenplatz in Basel öffnet seine Pforten. Über 300 Personen feiern mit HIAG Immobilien die Standorter-öffnung am 16.2.2012.

Vermarktungsstart Überbauung Arets- halden in Seegräben.

MäRz

03Bezug der Newport-Hallen 1–4 und Spaten-stich für die zweite Newport-Etappe.

DasJahr2012imüberblick

Am 16. März übernimmt HIAG Immobilien die Reichhold Chemie GmbH und das zugehörige 62’000 m2 grosse Areal in Hausen-Lupfig.

13.3.2012: Baubewilligung für das Projekt Aretshalden mit 21 Stockwerkeigentums-wohnungen in Seegräben.

APRIl

04In Klingnau beginnt der Bau der Roten Hallen.

Öffentliche Ausstellung der Wettbewerbs-resultate Schönau Süd in Wetzikon.

Am 20. April lanciert HIAG Immobilien das erste Parkour-Movie mit den Parkour-Cham-pions Harmat und Fluri, das auf dem Kunzareal in Windisch gedreht wurde. Mehrere überregionale und regionale Medien berichteten darüber. Gleichzeitig wurde auch der Youtube-Channel von HIAG Immobilien eröffnet.

13.4.2012: Spatenstich für das Projekt Aretshalden.

Start der Studie zur Umnutzung des Areals in Dietikon.

Geschäftsbericht2012|DasJahr2012imüberblick|19

MAI

05Abschluss Umsetzung Signaletikkonzept pier14 in Birsfelden.

Kick-off-Wettbewerb Areal Ermatingen.

JunI

06Start Rückbau Kunzareal.

JulI

07Baueingabe für das Projekt The Cloud in Baar.

In Cham werden die Wohnungen im Lorzenpark fertiggestellt.

Am 6. Juli findet der Spatenstich für das Auftaktprojekt Leuchtturm im Aathal statt. Der Umbau für die Spinnerei Oberaathal beginnt damit offiziell.

Der Gestaltungsplan für das Areal Floos wurde eingereicht. Auch der Heimatschutz hat sich im Rahmen der lokalen Pressebe-richterstattung über den sanften Umgang mit der Substanz sehr positiv geäussert.

Per 1. Juli 2012 ist HIAG Immobilien die neue Eigentümerin des M+S-Brugg-Areals mit rund 45’000 m2 Gesamtfläche.

Per 1. Juli 2012 erwirbt HIAG Immobilien einen wesentlichen Teil des Camembert-Areals in Lancy/Carouge mit 6’293 m2 Fläche.

Am 16. Juli 2012 erwirbt HIAG Immobilien das Areal der ehemaligen Papierfabrik Biberist. Das Betriebsgelände beläuft sich auf 321’000 m2.

AuGuSt

08Auslobung des Architekturwettbewerbes Schönau Nord.

Eingabe Baugesuch Umnutzung Gebäude Heinrich auf dem Kunzareal.

Einreichung Gestaltungsplan Floos zur kantonalen Vorprüfung.

SePteMBeR

09Auslobung des städtebaulichen Studienauftrages Cham Nord 01.

Das zweite Parkour-Movie wird lanciert und setzt das Leuchtturm-Areal in Szene.

Am 8. September veranstalteten der Quartierverein Unterdorf und HIAG Immobilien ein aussergewöhnliches Fest: Der «Durchstich» stand symbolisch für die Heraustrennung des letzten Verbindungs-stücks zwischen den Gebäuden der Spinne-rei III und dem Technopark Aargau. Die vollständige Erschliessung des Areals dient gleichzeitig auch der Verbindung aller Teilquartiere des Kunzareals.

OktOBeR

10Die Plattform www.vision-aathal.ch wird lanciert, auf der die Projekte Leuchtturm und Floos vorgestellt werden.

nOveMBeR

11Die Newport-Hallen 4–9 werden von ABB Schweiz bezogen.

Unter dem Titel «Papieri Tage» organisierte ein Gremium aus der Gemeinde Biberist im Rahmen des Gemeindejubiläums Ausstel-lungen, Führungen und Vorträge zur Geschichte des Areals der ehemaligen Papierfabrik Biberist. HIAG Immobilien bot als offizieller Partner Raum für die Veran-staltung und stellte sich den Besuchern als neue Eigentümerin des Areals vor.

Unterzeichnung TU-Werkvertrag mit Implenia für die beiden Projekte Spinnerei III und EastSide auf dem Kunzareal.

Lancierung Architekturwettbewerb Baufeld Feinspinnerei auf dem Kunzareal.

DezeMBeR

12Bezug der Newport-Hallen 10 und 11.

Frau Grisard, was kennzeichnete das Geschäftsjahr 2012 aus Ihrer Sicht besonders?Im vergangenen Geschäftsjahr konnten wir vor allem unsere Areale erfolgreich weiterentwickeln. Dabei ist die Kontinuität, mit der uns das gelingt, ungebrochen. In kurzer Zeit konnten wir einen beachtlichen Leistungsumfang erbringen. Prägend waren auch unsere Arealzukäufe – dadurch konnte unser Portfolio weiteres Wachstum verzeichnen.

HIAG Immobilien entwickelt Areale als Eigentümerin. Welche Verantwortung geht damit einher und wie wird HIAG Immobilien dieser gerecht?Wir möchten Areale nachhaltig entwickeln. Im Sinne eines langfristigen Engagements und mit dem Anspruch, ökologische, ökonomische und soziale Aspekte zu vereinen. In gewisser Weise betreiben wir durch Arealentwicklung Städtebau. Uns beschäf-tigt nicht nur die Qualität der einzelnen Projekte, sondern es sind auch die Qualitäten des Aussenraums, der Erschliessung und des Nutzungsmix, die wir gemeinsam mit Gemeinden, Architekten sowie Anwohnern in einen Zusammenhang bringen. Das möchten wir bei allen unseren Standorten umsetzen. Damit gestalten wir die neue «Stadt» Mittelland Schweiz.

Zum einen führen Sie ein eigenes Architekturbüro und zum anderen sind Sie Verwaltungsrätin – damit vereinen Sie Innen- und Aussensicht. Wie nehmen Sie die Entwicklung der Marke HIAG Immobilien wahr?Die Marke erhielt 2010 eine neue visuelle Identität, die ich selbst mitprägen konnte. Das Unternehmen hat dadurch an Profil gewonnen. Markenaufbau ist ein langfristiger Prozess, der Zeit braucht. Wir sind damit am Anfang, haben aber in kurzer Zeit bei wichtigen Zielgruppen eine sehr positive Ausstrahlung vermit-teln können.

«Finanz und Wirtschaft» betitelte einen Artikel über HIAG Immobilien mit «Der grosse Umbau». Wie erlebten Sie als Familienmitglied den Wandel von Holz zu Immobilien?Es ist beachtlich, was während der Umstrukturierung der HIAG Gruppe geleistet wurde. Dieser Wandel brachte unzählige Herausforderungen mit sich und wurde besonders durch meinen Bruder Felix Grisard auch im operativen Management gestaltet. Heute bin ich froh, mit einem professionellen Team bei HIAG Immobilien zusammenzuarbeiten, in einer äusserst kreativen und erfrischenden Kultur, in die ich mich als Unternehmerin und Verwaltungsrätin einbringen kann.

Interview Salome Grisard

«Wirgestaltendieneue‹Stadt›mittellandSchweiz»

Salome Grisard ist Mitglied im Verwaltungsrat der HIAG Immobilien. Im Gespräch erklärt die selbstständige Architektin, wie sie das Geschäftsjahr 2012 erlebte, was HIAG Immobilien auszeichnet und welche Faktoren stimmen müssen, um auch zukünftig erfolgreich zu sein.

Wie unterscheidet sich HIAG Immobilien von anderen Unternehmen aus der Branche?In erster Linie ist es die Langfristigkeit, mit der wir unser Portfolio entwickeln können, die uns auszeichnet und unterscheidet. Da-durch ist es uns möglich, als Eigentümerin der Areale nachhaltige Entwicklungsarbeit zu leisten. Zudem besitzen wir die Fähigkeit, Akquisitions-Entscheidungen aufgrund der kompakten Orga-nisationsstruktur schnell zu treffen, und wir verfügen über viel Erfahrung in der Strukturierung von Transaktionen. Wir beschäf-tigen sehr gute, motivierte Mitarbeiter, planen marktnah, arbeiten mit sehr guten Architekten zusammen und orientieren uns an den konkreten Bedürfnissen unserer Zielgruppen.

Das Portfolio der HIAG Immobilien umfasst auch Eigen-tums- und Mietwohnungen. An welchen grundlegenden Wohnbedürfnissen der Gesellschaft orientieren sich diese Angebote?Wir siedeln unsere Wohnprojekte in verschiedenen Segmenten an. Jedes Projekt hat eigene Zielgruppen. Das Bedürfnis nach urba-nen, flexiblen Wohnformen in einer grünen Umgebung ist sehr ausgeprägt. Unser Angebot richtet sich besonders an Menschen, die soziale Interaktion ausserhalb der Wohnung begrüssen. Dichte, Kreativität und Leben entstehen nur durch ein Miteinander – ein neues Quartier ist ein idealer Nährboden dafür.

Ihr Spezialgebiet als Architektin ist denkmalgeschützte Substanz. Welchen Beitrag leistet Architektur bei der Entwicklung der ehemaligen Industrieareale?Das Kunzareal in Windisch veranschaulicht sehr gut, was Architektur leisten kann. Hier wird aus altem Bestand mit einer industriellen Historie ein neues Quartier geschaffen. Bestehende Gebäudesubstanz wird umgenutzt und durch neue Bauten ergänzt – dennoch soll das Areal sein Wesen und seinen Charakter behalten. Dafür haben wir Architekturwettbewerbe durchgeführt. Dem Are-al konnte durch die gezielte Nutzung der Landschaftsarchitektur eine grüne Lunge eingehaucht werden. So entstehen an diesem Ort durch architektonische Gestaltungen völlig neue Qualitäten.

Die Entwicklung der Areale durch Eigentümerin und Investorin ist ein langfristiger Prozess. Was sind die Heraus-forderungen für die Zukunft? Eine grosse Herausforderung für die Zukunft sind die kontinuier-liche Weiterentwicklung unserer Areale und der kreative Umgang mit den Aufgaben, die damit verbunden sind. Die 2012 erworbenen Areale stehen noch am Anfang ihrer Entwicklung – das ist oft ein besonders anspruchsvoller Zeitpunkt im Gesamtprozess. Unsere Organisation ist gut aufgestellt und wir werden bei der Entwicklung unserer Areale weiterhin Langfristigkeit und Marktnähe vereinen.

20|interviewSalomegrisard|Geschäftsbericht2012

ZurPerson:SalomeA.grisard,VerwaltungsrätinSalomeGrisard(Dipl.ArchitektinETH)arbeitetundlebtinZürich.SieistnebenihrerTätigkeitalsVerwaltungsrätinbeiHIAGImmobilienselbständigeArchitektin.IhrArchitekturbürorealisiertderzeitunteranderemdenUmbauderdenk-malgeschütztenKindl-BrauereiinBerlin-Neukölln.

Arealentwicklung

m+S-Brugg-Areal

Per1.Juli2012erwarbHIAGImmobiliendasindustriellundgewerblichgenutzteM+S-ArealimWildischachenbeiBrugg(KantonAargau).Dasca.45’000QuadratmetergrosseGrundstückrundetdasPortfolioimRaumBaden-Bruggab.

24|Neuimportfolio|Geschäftsbericht2012

Reichhold-Areal

HIAGImmobilienhatam16.März2012dieReichholdChemieGmbHvonderFirmaSwissNorthAmericanProperties(SNAP)erworben.DasPortfolioderHIAGImmobilienerweitertsichdamitumdas62'000QuadratmetergrosseAreal,dassichüberdieGemeindenHausenundLupfig(KantonAargau)erstrecktundanderAutobahnausfahrtBruggliegt.

ArealBiberist

Am16.Juli2012hatHIAGImmobiliendas321'000Quadrat-metergrosseBetriebsgeländederehemaligenPapierfabrikBiberisterworben.Weitereca.460’000QuadratmeterLandumfassenvorallemLandwirtschaftsflächeundrund10'000QuadratmeterWohnzone.

Im Jahr 2012 konnte HIAG Immobilien insgesamt fünf Areale in den Kantonen Aargau, Solothurn, Genf und Glarus erwerben und dadurch das Portfolio weiter ausbauen.

Neu im Portfolio

fünfweitereAreale

camembert-Areal

HIAGImmobilienistseit1.Juli2012dieEigentümerineineswesentlichenTeilsdesCamem-bert-ArealsinLancybeiCarougemitrund6’000QuadratmeterArealfläche(südlichdesStadions).

Legler-Areal

Seitdem1.Januar2012istHIAGImmobilienimBesitzdesLegler-ArealsinDiesbach(KantonGlarus).DieArealgrössebeläuftsichaufca.58’000Quadratmeter.MitdemArealwurdeaucheinWasserkraftwerkerworben,dasjährlichStromfüretwa1'275Haushalteproduziert.

27

Das Areal der ehemaligen Papierfabrik Biberist be-läuft sich auf ca. 321’000 Quadratmeter Industrie-fläche, und rund 460’000 Quadratmeter beinhalten grösstenteils Landwirtschaftsfläche sowie 10’000 Quadratmeter Wohnzone. Damit ist das Areal ei-nes der grösseren im Portfolio von HIAG Immobili-en. Von 1862 an wurde dort Papier produziert, bis der damalige Papierkonzern Sappi die Produktion am Standort 2011 einstellte. Ein Jahr später konnte HIAG Immobilien das stillgelegte Areal erwerben. Mit dem Kauf wurden auch drei Papiermaschinen übernommen. Diese befinden sich in den entspre-chend dimensionierten Hallen, die das gesamte Ge-lände in seinem Erscheinungsbild prägen: Die ers-ten Gebäude entstanden zur Gründungszeit im Zentrum des Areals, es folgten in den Jahren da-nach diverse Erweiterungsbauten, die sich heute bis in den nordöstlichen Teil des Geländes erstre-cken. In den 1990er-Jahren wurde zudem ein Logis-tikgebäude mit einem modernen Hochregallager errichtet. Bahngleise, die bis auf das Areal führen, sowie die verkehrsgünstige Erschliessung ermög-lichten die schnelle Anlieferung und den Abtrans-port von Material für die Papierproduktion. Auch heute ist die Anbindung eine zentrale Stärke des Standorts: Direkt vor der Fabrik hält der Schienen-nahverkehr, in fünf Minuten gelangt man damit an den Bahnhof Solothurn. Ebenso nah liegt die Auto-bahn A1 mit dem Verkehrsknotenpunkt Solo-thurn. Die Städte Bern, Basel und Zürich sind von dort aus mit dem Auto schnell erreichbar. In Zukunft sollen in Zusammenarbeit mit der Ge-meinde und dem Kanton neue Unternehmen auf dem Areal angesiedelt und die bestehenden wie auch neu zu erstellenden Räume wiederbelebt wer-den. Das zuvor durch einen Nutzer geprägte Areal wird sich dadurch stärker öffnen. Damit dürfte die ehemalige Papierfabrik auch in Zukunft wieder Raum für Arbeitsplätze bieten und die Gemeinde als Wirtschaftsstandort stärken.

Im Juli 2012 übernahm HIAG Immobilien das Betriebsgelände der ehemaligen Papierfabrik in Biberist (Kanton Solothurn) von der Sappi Fine Paper Europe. Das verkehrstechnisch hervorragend gelegene Areal bietet mehr als 2 Millionen Kubikmeter umbauten Raum und damit gewachsene Substanz, die eine Ansiedlung neuer Unternehmen im Fokus hat.

Infobox:ArealBiberist

Arealflächegesamt:ca.791’000m2

industriefläche:ca.321’000m2

Landwirtschaftsfläche:ca.460’000m2

LandfürWohnen:ca.10’000m2

zuständigerArealentwickler:MicheleMuccioli

Portrait: Areal Biberist

Substanzfürdiezukunft

StillgelegteGewerbehalleinKleindöttingen

Geschäftsbericht2012|ArealBiberist|2726|ArealBiberist|Geschäftsbericht2012

HochregallageraufdemArealBiberist

PapiermaschinePM9

SchienenverlaufenaufdemehemaligenPapierstandort

Die ehemalige Papierfabrik Biberist umfasst rund 320’000 m2 Betriebsgelände. In welchem Zustand befindet sich die bestehende Substanz?Der Bestand ist sehr heterogen und reicht vom 150-jähri-gen Gründergebäude bis hin zur modernen Logistiklie-genschaft. Entsprechend ist auch der Gebäudezustand nicht durchgehend gleich. Gleichwohl gilt es zu erwähnen, dass der Betrieb seitens Sappi geordnet und kontrolliert heruntergefahren wurde. Die Gebäude und Anlagen sind demnach in einem – dem Alter entspre-chend – guten Zustand. Dies hat man auch den ehemali-gen Mitarbeitern zu verdanken, die trotz dem Verlust des Arbeitsplatzes alles äusserst ordentlich hinterlassen haben. Ungeachtet dessen bedeutet das nicht, dass man die Gebäude – so wie man sie heute vorfindet – vermie-ten kann. Die Gebäudekörper verlangen bauliche Anpassungen und Investitionen, um sie den heutigen sicherheits- und arbeitsrechtlichen Standards anzupas-sen.

Im November wurde auf dem Areal ein Gemeinde-fest veranstaltet. Wie wird das Areal in der Gemeinde wahrgenommen?Der Event war ein grosser Erfolg! An diesem Wochenen-de kamen bis zu 5’000 Menschen, um ein letztes Mal die Anlagen und das Areal zu bestaunen – ganze Familien verbrachten mehrere Stunden ihrer Freizeit auf unserem Gelände und haben es sehr geschätzt, dass man ihnen diese Möglichkeit gegeben hat. Das zeigt, dass die «Papieri» als Bestandteil des Dorfes verankert ist und als zentrales Puzzleteil in der Geschichte und für die Entwicklung der Gemeinde erachtet wird. Das Interesse der Öffentlichkeit an der künftigen Nutzung des Areals ist demnach sehr gross.

HIAG Immobilien ist seit Sommer 2012 Eigentümerin des Areals. Was sind die ersten Entwicklungsschritte?HIAG Immobilien verfolgt eine übergreifende und paral-lele Entwicklungsstrategie. Einerseits ging es in den ersten Monaten darum, das Areal und dessen Facetten kennenzulernen. Andererseits hat HIAG Immobilien Anlagen und Papiermaschinen übernommen, die entweder verkauft oder entsorgt werden müssen. Für die

Hallen und Gebäude, die heute leer stehen, suchen wir Nutzer, die in einer ersten Zwischennutzungsphase über die kommenden 6 bis 8 Jahre wieder Leben ins Areal bringen. Zeitgleich werden wir einen städtebaulich-architektonischen Studienauftrag organisieren, der sich mit der langfristigen Nutzung des Areals auseinander-setzen wird. Die Erarbeitung dieser Vision wird im Laufe des Jahres 2013 erfolgen und wir rechnen damit, die Ergebnisse Anfang 2014 präsentieren zu können.

Wer ist am Entwicklungsprozess beteiligt und wie gelingt es, die verschiedenen Interessen zu berücksichtigen?Der Entwicklungsprozess für ein Areal dieser Grössen-ordnung und Komplexität dauert mehrere Jahre. Nebst dem internen Entwicklungsteam sind auch die Gemein-de und der Kanton gefordert. Insofern ist es von zentraler Bedeutung, dass die Behörden und öffentlichen Ämter, aber auch die Bevölkerung den Entwicklungsprozess verstehen und mittragen. Eine offene Kommunikation ist dabei unabdingbar und für eine erfolgreiche Umset-zung wesentlich. Für uns bedeutet dies auch, dass wir Bedenken ernst nehmen und versuchen, eine für alle befriedigende Situation zu schaffen.

Was sind die Stärken des Standorts Biberist und welche langfristigen Perspektiven ergeben sich daraus für das Areal?Die grossen zusammenhängenden Flächen erachten wir als wichtige Grundvoraussetzung für eine erfolg-reiche Entwicklung. Das Areal verfügt zudem über eine hervorragende Grundinfrastruktur, bestehend aus Wasser, Strom, Dampf und sogar einer Kläranlage, die für produzierende Unternehmen essenziell sein kann und uns von anderen Standorten unterscheidet. Die zentrale Lage innerhalb der Schweiz und die verkehrs-günstige Anbindung an das Autobahnnetz wie auch an den Schienenverkehr bieten gute Grundvoraussetzungen für die Neuansiedlung von unterschiedlichen Unterneh-men. Die Überführung von Papier hin zu neuen gewerb-lichen Nutzungen wird eine Diversifikation für die Gemeinde bedeuten. Ausserdem wird sich das Areal öffnen und je nach Öffentlichkeitscharakter zu einem neuen, lebendigen Quartier mutieren.

Interview Michele Muccioli

«EineoffeneKommunikationistfüreineerfolgreicheUmsetzungwesentlich»Das Betriebsgelände der ehemaligen Papierfabrik Biberist wurde im Sommer 2012 von HIAG Immobilien erworben und wird in den kommenden Jahren entwickelt. Im Interview gibt Arealentwickler Michele Muccioli Auskunft über den Zustand des Areals und zeigt mögliche Perspektiven auf.

ZurPerson:michelemuccioli,Arealentwickler

MicheleMuccioli,Jahrgang1978,stiess2012zuHIAGImmobilien.EristausgebildeterArchitektFHmiteinerZusatzausbildunginImmobilienökonomie(MASRealEstateUZH).VorseinerTätigkeitbeiHIAGImmobilienwarer6JahrealsArchitektundProjektleiterinZürichtätigundfürdiegesamtheitlicheKonzeption,PlanungwieauchUmsetzungdiverserWohn-,Gewerbe-undSchulbautenverantwortlich.AlsMitarbeiterdesBeratungsunternehmensWüest&Partnerkonnteerwährend5JahrenwertvolleErfahrungenalsImmobilienbewerterundService-Developersammeln.MicheleMuccioliistverheiratet,VatereinesSohnesundlebtinderStadtZürich.

30|ArealBiberist|Geschäftsbericht2012

Eine wichtige Voraussetzung für die Wahl des Standorts und den Bau der Papierfabrik Biberist war die Sicherstel-lung der Energieversorgung. Wasserkraft war, wie in vielen anderen Industriesektoren jener Zeit auch, ein unverzicht-barer Energielieferant. Der Standort Biberist war deshalb nicht zufällig ausgewählt: Die Lage zwischen Emme und Aaremündung ermöglichte nämlich den Bau eines Fabrik-kanals. 1859 erteilte der Regierungsrat des Kantons Solo-thurn der Zürcher Bauunternehmung Locher & Co. die Konzession dafür. 1861 erfolgte der Baubeginn, ein erstes Gefälle erreichte eine Minimalleistung von rund 200 PS. Bereits 1862 erfolgte die offizielle Gründung der Papierfab-rik – die Papierproduktion in Biberist konnte aufgenom-men werden. Schweizweit war Papier ein gefragtes Gut: Die Produktionsmenge stieg von 3’400 Tonnen im Jahr 1853 auf 60’000 Tonnen Papier im Jahr 1911. Die Schweiz exportierte hochwertiges Papier in die ganze Welt, günstigeres wurde zeitgleich importiert. Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs brachen härtere Zei-ten für das Papiergeschäft an: Unter anderem machten Preisstürze durch günstigere Importe und die Entwertung von Rohstofflagern der Branche zu schaffen. Die Verwal-tung der Papierfabrik Biberist war dennoch zuversichtlich und investierte in neue Maschinen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs waren vier Papiermaschinen in Biberist im Ein-satz und bis zu 24’000 Tonnen Papier konnten jährlich pro-duziert werden. Rund 1’000 Mitarbeiter wurden zu jener Zeit beschäftigt, einige direkt aus der Gemeinde oder aus umliegenden Dörfern. In vielen Familien arbeiteten bis zu drei Generationen in der Papierfabrik Biberist. Das Dorfle-ben war denkbar eng mit der «Papieri» verbunden, entspre-chend wurde auch das 100-jährige Bestehen gefeiert. Das Jubiläumsjahr fiel in die goldenen Zeiten der Papierherstel-lung, denn 1962 war die Papiernachfrage ausserordentlich hoch und die Fabrik in einem hervorragenden Zustand. Als einer der grössten Steuerzahler und Arbeitgeber im Kanton Solothurn stand die Papierfabrik im Interesse der Öffent-lichkeit.

Im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts änderte sich durch die fortschreitende Öffnung Europas das Wettbewerbsum-feld für die Schweizer Papierindustrie und damit auch für die damalige Biber Holding AG, unter deren Dach die Pa-pierfabrik Biberist in den 1990er-Jahren angesiedelt war. 1995 erforderten unzureichende Erträge die Fusion mit der Papierfabrik Utzenstorf. Doch der Zusammenschluss ver-hinderte nicht den kurz darauf folgenden Konkurs und zwei damit einhergehende Besitzerwechsel. 2009 betrieb der südafrikanische Papierkonzern Sappi die Fabrik, bis 2011 der Betrieb eingestellt wurde – eine fast 150 Jahre an-dauernde Papierära in Biberist endete damit. Mit dem Er-werb des Fabrikgeländes durch HIAG Immobilien im Som-mer 2012 besteht nun die Möglichkeit, neue Unternehmen an diesem Standort anzusiedeln: Damit kann auch ein neu-es Kapitel Industriegeschichte in Biberist aufgeschlagen werden.

Hintergrund: Geschichte Areal Biberist

EinDorfimTaktdermaschinen

Das 19. Jahrhundert war eine Ära industrieller Umwälzungen in der Schweiz. Der immense Fortschritt im Maschinenbau führte zur Gründung zahlreicher leistungsfähiger Fabriken. Eine davon war die Papierfabrik Biberist im Kanton Solothurn, die während 150 Jahren prägend für die Geschichte dieser Gemeinde war.

Geschäftsbericht2012|ArealSt-maurice|3332|ArealBiberist|Geschäftsbericht2012

Die Wetterverhältnisse in der Walliser Berggegend können schneereich und neblig sein: Nicht selten kommt deshalb so mancher LKW auf seinem Weg ins Wallis ins Stocken. Um eine geeignete Stellfläche anbieten zu können, bis die Strassen wieder passierbar sind, erwarb vor vier Jahren der Kanton Wallis einen Teil des Areals in St-Maurice. Zusätz-lich wird dort Schwerverkehr inspiziert. Mit dem Kanton als solidem Nachbar treibt HIAG Immobilien nun die Ent-wicklung der weiteren 35’000 Quadratmeter voran. Aktu-ell befinden sich sehr alte Gebäude auf dem Areal, die sich lediglich für Lagerzwecke oder als Abstellplatz für Fahr-zeuge eignen. Bis Anfang der 1990er-Jahre wurden darin noch Spanplatten produziert. Im Jahr 2012 fiel ein Teil der ehemaligen Spanplattenfabrik den Flammen zum Opfer. Nun soll das Areal revitalisiert werden. Erste Nutzungs-möglichkeiten wurden dafür in den vergangenen zwei Jah-ren evaluiert. Eine wesentliche Stärke sei die direkte Auto-bahnanbindung, meint Yves Perrin, der zuständige Arealentwickler und Direktor Westschweiz bei HIAG Im-mobilien. «Als Pforte zum Wallis birgt das Areal mit seiner

Portrait: St-Maurice

AufbruchstimmungimWallis

Vor vier Jahren wurde ein Teil des ehemaligen Holzproduktionsstandorts in St-Maurice an den Kanton Wallis verkauft und darauf eine Kontrollstation für Schwerverkehr errichtet. Anschliessend begann die Vorbereitung zur Entwicklung der übrigen 35’000 Quadratmeter – zusammen mit der Gemeinde wird eine neue Nutzung angestrebt.

Infobox:ArealSt-maurice

Arealflächegesamt:35’000Quadratmeter

Nutzfläche:22’000Quadratmeter

zuständigerArealentwickler:YvesPerrin

Anbindung an das Strassen- und Bahnnetz grosses Potenzial für eine Verkaufsnutzung, die auf diese Qualitäten abgestimmt ist», so Perrin. Ebenso förderlich für die Entwicklung sind die drei neuen vom Kanton erstellten Kreisverkehre, die den Zu-gang von der Autobahn auf das Areal zusätzlich erleichtern. Von den umgebenden Strassen aus ist das Areal mit seinem fla-chen Gelände sehr gut sichtbar. Erste Interessenten aus Gewer-be und Industrie haben bereits Kontakt aufgenommen und sind an einer Nutzung interessiert. Parallel dazu werden Ge-spräche mit Gemeindevertretern geführt. Das lokale Interesse an einer Umnutzung sei gross und entsprechend zuversichtlich ist Perrin: «In St-Maurice bietet sich die Chance, den Zugang zum Wallis und zur Gemeinde St-Maurice neu zu gestalten.»

VorbereitungenfürdiePräsentationderSchönau-Süd-EntwürfeimAathal

ZurPerson:RomainDousse

RomainDousse,Jahrgang1924,lebtmitseinerFamilieinFreiburg.ÜbervierzigJahrebeschäftigteersichmitdersichständigweiterentwickelndenProduktions-technikfürSpanplatten.NebenseinerLeidenschaftfürMaschinenistergerneinderNaturundwandert.

Sie haben über fünfzig Jahre für die HIAG Gruppe gearbeitet, aus der sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts auch HIAG Immobilien entwickelte. In welcher Funktion waren Sie tätig? Begonnen habe ich als Maschinenbauingenieur bei Pavatex in Freiburg. Damals bauten wir die Produktionslinie für Holzfaserdämmplatten auf. Mich interessierte die vielfältige technische Entwicklung in diesem Bereich. Später stieg ich zum Produktionsleiter auf.

Sie kommen heute noch auf das Areal Saint-Maurice, um nach dem Rechten zu sehen. Wie entstand Ihre Verbindung zum Areal?Die in den 1970er-Jahren ebenfalls zur Gruppe gehörende Firma Bois Homogène hatte dort ihre Produktion für Spanplatten. Seither konnte ich zur Verbesserung der Anlagen und des Maschinenparks beitragen. Die Technik-Mitarbeiter wurden zum Beispiel im Rahmen einer in Freiburg organisierten Schulung eingewiesen, für die ich verantwortlich war. Ich hatte verschiedentlich Gelegenheit, mich vor Ort mit den örtlichen Gegebenheiten, den Produk-tionsanlagen und den Mitarbeitern des Werks vertraut zu machen.

Wie erlebten Sie das Betriebsgelände, als noch Spanplatten produziert wurden? Die Herstellung von Spanplatten, die für den Absatz in der Schweiz und im Ausland bestimmt waren, hat mich besonders interessiert. Es entstanden zwischenzeitlich bis zu sechzig Tonnen Rohspanplatten pro Tag. Die geografische Lage am Eingang zum Rhonetal wirkte sich günstig auf die Produktion aus – Holz und Energie waren vorhanden. Die Verkehrsanbindung war schon damals sehr gut. Das Areal war ein Tor zum Wallis – was es noch heute ist. Aber es gab andere Herausforderungen zu lösen, wie etwa Lärm, Verkehr und Schmutz. Als noch produziert wurde, arbeiteten dort etwa fünfzig Menschen.

Die Produktion wurde Anfang der 1990er-Jahre eingestellt, was geschah mit den vorhandenen Maschinen?Die Maschinen wurden demontiert und in den Iran verkauft. Zwanzig Personen reisten hierfür aus dem Zielland an. Für den Abtransport per Strasse und auf dem Wasser waren siebzig Lastzüge notwendig. Diese nahmen Kurs auf das Kaspische Meer. Ich war verantwortlich für die Demontagearbeiten und die Zusammenarbeit mit dem ausländischen Personal.

Das Areal soll durch HIAG Immobilien entwickelt werden und eine neue Nutzung erhalten. Wie blicken Sie dem anstehenden Wandel entgegen?Es gab eine Zeit, in der Holzverarbeitung am Standort funktionierte. Die Wälder in der Region Bois Noir waren direkt vor der Haustür. Ich denke, für das Areal ergeben sich aufgrund seiner Lage sehr gute Perspektiven mit neuen Nutzungen. Das wäre bereits die zweite Umnutzung für das Areal, denn bereits vor der Holzproduktion ab den 1950er-Jahren war der Standort einige Jahre ein Elektrizi-tätswerk. Damals wurde Energie durch die umliegenden Staudämme gewonnen. Heute sind es andere Stärken, wie zum Beispiel die sehr gute Verkehrserschliessung, die genutzt werden können.

Hintergrund: Interview Geschichte St-Maurice

«EinTorzumWallis»

Romain Dousse war über fünfzig Jahre im Dienste der HIAG, als noch Holz verarbeitet wurde. Im Gespräch auf dem ehemaligen Spanplattenareal in Saint-Maurice erzählt der heute 89-Jährige, wie er den Standort als zuständiger Techniker erlebte – heute wie damals.

Geschäftsbericht2012|ArealSt-maurice|35

IdEaLE STaNdorTE Für UNTErNEHMEN

DasPortfolioderHIAGImmobilienbietetStandortefürUnternehmen.ObBüro-,Verkaufs-oderProduktionsflächen:Diepolyvalenten

GrundproduktekönnenoptimalaufdenNutzeradaptiertwerden.DieneuangesiedeltenUnternehmenermöglichenInvestitionenindie

InfrastrukturundstärkendamitdieGemeindealsattraktivenWirtschaftsstandort.

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Geschäftsbericht2012|portfoliomanagement|3938|portfoliomanagement|Geschäftsbericht2012

Das Portfolio von HIAG Immobilien umfasst rund 30 Standor-te mit verschiedenartigen industriellen Wurzeln: Holz, Textil, Papier und Chemie sind jene Industrien, die den Standorten von HIAG Immobilien ihre Identität geben. Die Entwicklung von Arealen ist ein sehr langfristiger Prozess, der nie ganz ab-geschlossen ist. Auch wenn gerade nicht gebaut wird, gilt es, laufend die Bedürfnisse der Ankernutzer im Auge zu behalten und proaktiv auf geänderte Bedürfnisse einzugehen. Das schafft eine langfristige Bindung der Nutzer an das Areal, er-fordert aber zugleich eine grosse Kundennähe. Um diese Nähe sicherzustellen, arbeitet die dreiköpfige Abteilung Portfolio-management unter der Leitung von Ralf Küng eng mit exter-nen Bewirtschaftern zusammen, die vor Ort auf dem Areal sind. «Der persönliche Kontakt und ein Verständnis für unse-re Arealentwickler-Kultur sind wichtige Anforderungen, die wir an unsere Verwalter haben», meint Küng. Meistens sind es kleinere, lokal gut verankerte Dienstleistungsunternehmen, die beauftragt werden. In der Zusammenarbeit mit HIAG Im-mobilien lernen sie die Herausforderungen schätzen, die grossflächige Industrieareale mit sich bringen. Ob ehemalige Spinnereigebäude oder eine stillgelegte Papierfabrik – für die technische Wartung von Industrieliegenschaften gibt es kei-ne Standardlösungen. Ideal also, dass mit einigen Arealen Mitarbeiter übernommen werden konnten, die dort teilweise Jahrzehnte beschäftigt waren. Sechs Fachkräfte konnten so übernommen werden, ihre Erfahrung und ihre Kenntnisse der lokalen Gegebenheiten sind Gold wert. Diese Konstellati-on aus zentral gesteuertem Portfoliomanagement, externer Bewirtschaftung vor Ort und technisch erfahrenen Mitarbei-tern bilden ideale Voraussetzungen für eine effiziente und zielgerichtete Bewirtschaftung. Die sachgerechte Abbildung der Bewirtschaftungsprozesse in den Systemen ist dabei ein wichtiger Erfolgsfaktor: Seit 2010 werden Datensätze direkt vom externen Bewirtschafter in eine Bewirtschaftungssoft-ware eingepflegt und in einem Management-Informations-system bereitgestellt. Diese zeitnahe Datenerfassung ermög-

licht aussagekräftige Auswertungen auf Areal-, Liegen- schafts- und Baukörperebene. Bei Portfoliozugängen wer-den konsequent digitale Planaufnahmen durchgeführt und diese mit den Bewirtschaftungsdaten verknüpft. Da-durch ist eine wirkungsvolle Kostenkontrolle der Projekte gewährleistet. Der direkte Kontakt mit Ankermietern aus verschiedenen Industriesektoren, vor allem wenn es um vertragliche Ab-stimmungen und Ausbaumassnahmen geht, kann nicht vollständig an die Bewirtschafter delegiert werden. «Dass wir rasch auf die individuellen Raumbedürfnisse der Mie-ter eingehen und auch planerische Unterstützung leisten können, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor, um Unternehmen effiziente Prozesse zu ermöglichen und sie an den Standort zu binden», erklärt Ralf Küng. Im Dialog mit den Firmen, die sich vergrössern, ihre Abläufe optimieren oder einen neuen Standort suchen, wird deutlich, welche Entschei-dungskriterien eine Rolle spielen: Neben finanziellen As-pekten, der verfügbaren Fläche und einer guten Verkehrs-anbindung des Areals ist auch die Gestaltung des Umfelds zentral für die Motivation der Belegschaft und das Image von Firmen. Architektonisch ansprechende Industriebau-ten, industriehistorisches Flair oder einfach das besondere Raumklima einer Industriehalle mit Holztragkonstrukti-on können als Arbeitsstätte begeistern – besonders wenn Mieter- und Eigentümerinteressen in Einklang gebracht werden. «Durch die frühzeitige Berücksichtigung der indi-viduellen Nutzerbedürfnisse legen wir den Grundstein für partnerschaftliche Beziehungen, die ein wichtiger Be-standteil der langfristigen Entwicklung des Portfolios sind», präzisiert Küng.

Portfoliomanagement

Wissen,Transparenzundführung

Mit der Vergrösserung des Portfolios von HIAG Immobilien wuchsen auch die Anforderungen an das Portfoliomanagement. Die kontinuierliche Optimierung der Prozesse schafft Transparenz im Reporting und ermöglicht eine reibungslose Zusammenarbeit mit externen Bewirtschaftern und Ankermietern.

In Kleindöttingen errichtete HIAG Immobilien multifunktionale Industriehallen und ABB Schweiz investierte in den mieterspezifischen Ausbau. Welche Anforderungen an Funktionalität und Zustand der Hallen gab es? Fleischmann: HIAG Immobilien hat die Hallen nach den in der Schweiz gültigen Industriestandards ausgelegt. Im Weiteren waren Kranhakenhöhe und Kranlast, eine ausreichend hohe Bodenbelastung sowie gute Lichtverhältnisse entscheidende Merkmale. Zudem hat es ausreichend Rangierflächen für LKW. ABB hat dann spezifische Anpassungen gemacht. Wichtig waren uns Durchgänge zwischen den einzelnen ABB-Einheiten sowie funktionale und in die Werkhallen integrierte Bürobereiche, damit die Wege kurz sind. Wir haben ebenfalls darauf geachtet, dass das Produktionslayout künftigen Bedürfnissen angepasst werden kann. Das heisst, wir haben beispielsweise keine Bodenheizung oder Absätze und die Flächen sind gut zugänglich, auch von aussen.Küng: Für uns ist es wichtig, dass eine Halle auf verschiedenste Bedürfnisse ausgerichtet ist und einen modernen und hohen Standard bietet. Da wir bereits in der Projektphase aktiv mit ABB zusammengearbeitet haben, konnten für ABB wichtige Elemente wie zum Beispiel Hallenhöhe, Bodenbelastung, Kranlasten oder Stützenraster in die Planung integriert und im Grundausbau erstellt werden, ohne die Multifunktionali-tät der Hallen einzuschränken.

Was waren die grössten Herausforderungen während der Zusammenarbeit, und wie konnte HIAG Immobilien die Bedürfnisse von ABB Schweiz im Entstehungs- prozess berücksichtigen?Fleischmann: Wir hatten für ein sehr anspruchsvolles Projekt einen ehrgeizigen Zeitplan. Diesen einzuhalten, war wohl die

Mieterinterview

«herausforderungenwurdenimTeambewältigt»

grösste Herausforderung und erforderte einen hohen Koordi-nationsaufwand. Zudem haben uns die klar definierten Budgetvorgaben gezwungen, kostenoptimale und zugleich zweckmässige Lösungen zu finden. Dies ist uns dank enger Zusammenarbeit und intensiver Kommunikation gelungen.Küng: Eine der wichtigsten Herausforderungen war sicherlich der Prozess, in dem sich ABB und HIAG Immobilien über die wesentlichen Rahmenbedingungen des Projekts einigen konnten. Danach wurde ein eingespieltes Planer- und Treuhandteam von unserer Seite mit einem Projektverantwort-lichen von ABB ergänzt. Dadurch konnten viele Herausforde-rungen im Team bewältigt und der anspruchsvolle Terminplan eingehalten werden.

Unter anderem macht ABB in Kleindöttingen den Service und Support für elektrische Motoren und Maschinen sowie hochpräzise Stahlblechprodukte. Welche Innen-ausbaumassnahmen waren essenziell? Küng: Um den Anforderungen ABB betreffend Innenausbau gerecht zu werden, mussten zum Beispiel Fundamente und Stützenraster bereits beim Grundausbau berücksichtigt werden. Entsprechend hoch war die Anforderung an das Bau- und Planerteam, dies zu koordinieren. Fleischmann: Wir hatten in Kleindöttingen die Möglichkeit, auf der grünen Wiese neue Hallen zu beziehen. Dies haben wir beim Innenausbau berücksichtigt. So waren beispielsweise für das Motorenprüffeld, die Produktionsanlagen und auch die Lagerbereiche Spezialfundamente nötig. Oder es brauchte Bodenvertiefungen für die Imprägniertanks und den Schleu-derbunker. Ein wichtiger Punkt war zudem die Energieversor-gung, da Produktion und Prüfinfrastruktur sehr energieinten-siv sind. ➝

In Kleindöttingen (Kanton Aargau) wurden in den letzten zwei Jahren elf multifunk-tionale Hallen errichtet. Die ABB Schweiz mietet neun davon, Ende 2012 wurden sie vollständig bezogen. Im Doppelinterview erläutern Jürg Fleischmann, Leiter der Produktegruppe Motoren- und Generatoren-Service für Nord- und Zentraleuropa sowie die Mediterran-Region mit Sitz bei ABB Schweiz in Kleindöttingen, und Ralf Küng, Leiter Portfoliomanagement bei HIAG Immobilien, welche Herausforderungen sie gemeinsam zu bewältigen hatten und warum der Standort Potenzial bietet.

40|portfoliomanagement|Geschäftsbericht2012

Infobox:ABBalsmieter

InKleindöttingenmietetABBSchweizneunder2011/2012gebautenIndustriehallen.EssinddiesdieGeschäftseinheitenMotoren&Generatoren,MiningsowiedieBlechbearbeitung,einTeilbereichderManufacturingServicesvonABBSchweiz.AmStandortbeschäftigtdasUnternehmenrund150Mitarbeitende.

Herr Fleischmann, welche Kriterien waren ausschlag-gebend dafür, dass ABB Schweiz sich für den Standort Kleindöttingen und die Zusammenarbeit mit HIAG Immobilien entschied? Fleischmann: ABB Schweiz investiert laufend in ihre Standor-te. Können die Bedürfnisse der Geschäftseinheiten nicht ABB-intern bedient werden, wird nach externen Lösungen gesucht. In Kleindöttingen hat ABB im HIAG-Industriegebiet Hallen gefunden, die optimale Produktionsbedingungen bieten. Zudem können die einzelnen Geschäftseinheiten Synergien nutzen.

ABB Schweiz wurde dadurch zu einem der grössten Arbeitgeber im unteren Aaretal. Was macht die Region für potenzielle Mitarbeiter attraktiv? Fleischmann: ABB hat in wenig mehr als zwei Jahren in Kleindöttingen einen neuen Service- und Produktionsstand-ort mit aktuell 150 Mitarbeitenden aufgebaut. Das allein zeigt, dass wir den Standort sehr attraktiv finden. Ein wichtiger Punkt ist auch, dass das untere Aaretal nahe an den Zentren Baden – mit dem Hauptsitz von ABB Schweiz – und Zürich liegt und gut erreichbar ist, sowohl mit dem ÖV wie mit dem Auto. Die Gegend bietet zudem eine hohe Lebens-qualität, da sie landschaftlich sehr schön und weitgehend intakt ist.Küng: Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Firmen Standorte nahe der Autobahn suchen, ohne das Ganze zu betrachten. Die Region ist bestens angebunden und über die Hauptstrasse ist man oft schneller und entspannter unter-wegs als über die stauanfällige Autobahn rund um die Grosszentren. Zusammen mit der hohen regionalen Lebensqualität ist dieses Paket für Mitarbeiter attraktiv.

Welche Perspektiven bieten sich für den ABB-Schweiz-Standort in Kleindöttingen und die Zusammenarbeit mit HIAG Immobilien? Küng: Es gehört zu unseren Kernkompetenzen, dem Industriesektor in gestrafften Prozessen abgestimmte Produktionsflächen bereitzustellen. Wir sind an einer langfristigen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit ABB interessiert und hoffen, auch zukünftig gemeinsam Projekte realisieren zu können.Fleischmann: HIAG Immobilien AG und ABB haben bereits diverse Projekte miteinander realisiert. HIAG kennt die Bedürfnisse von ABB und ist in der Lage, gute Lösungen zu bieten.

JürgFleischmann(rechts,ABBSchweiz)undRalfKüng(links,HIAGImmobilien)ineinerderneuenIndustriehalleninKleindöttingen

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INdIVIdUELLES WoHNENObLoftsineinerehemaligenSpinnereifabrikoderEigentumswohnungen

imländlichenIdyll–dieWohnobjektevonHIAGImmobilienüberzeugendurcheineaufdieUmgebungabgestimmteArchitektur,

attraktiveLagenundindividuelleGestaltungsmöglichkeiten.DerkonsequenteEinsatzvonArchitekturwettbewerbenbeikomplexen

Entwicklungsaufgabenerlaubtes,dieprojektspezifischenFreiheitsgradeinWohnqualitätzuübersetzen.

Geschäftsbericht2012|projektThecloud|4544|projektThecloud|Geschäftsbericht2012

Bereits im Frühling 2011 fand der Architekturwett-bewerb für das 9’024 Quadratmeter grosse Areal statt. Das Projekt der von Ballmoos Krucker Archi-tekten ging als Sieger hervor. Die Herausforderung der Projektierung bestand vor allem darin, die dichte Bebauung in einen komplexen Kontext zu integrieren – ohne dabei Einbussen bei der Wohn-qualität hinnehmen zu müssen. Das Siegerprojekt konnte dieses Problem überzeugend lösen. Der Ar-chitektur des Projekts ist die Vielfalt an Woh-nungstypologien zu verdanken, welche von den Architekten trotz der strikten räumlichen Raster erzeugt werden konnten. Französische Fenster so-wie Vor- und Rücksprünge prägen den Baukörper und sorgen für ein elegant-zeitgenössisches Er-scheinungsbild, das sich charmant in die Umge-bung fügt. The Cloud soll schon bald Realität werden. Bereits im Sommer 2012 wurde das Baugesuch eingereicht und noch Ende desselben Jahres die Baubewilli-gung erteilt. Zwischenzeitlich wurde der zielgrup-penspezifische Vermarktungsauftritt vorbereitet und die Website www.cloud-wohnen.ch lanciert, die erste Informationen zum Projekt bietet. In der neuen Arealüberbauung werden – verteilt auf drei Wohnblocks – insgesamt 104 Wohnungen mit 21/2 bis 51/2 Zimmern entstehen. Diese sind versetzt an-geordnet und ermöglichen mittig die Schaffung einer grünen Oase in Form einer sorgfältig gestalte-ten Parkanlage. Um diese Aussicht geniessen zu können, laden vor allem die auskragenden Balkone mit geschütztem Bereich zum Verweilen ein. Die Architektur der Wohnungen vermittelt ein edles, individuelles Wohngefühl: gut geschnittene Grundrisse mit grosszügigen Wohn- und Essberei-chen, kombiniert mit einer aussergewöhnlich grosszügigen und repräsentativen Raumhöhe von 2,65 Meter. Auch energetisch ist das Projekt auf der Höhe der Zeit: Das Projekt wird minergiezertifi-

Projekt The Cloud

UrbanesWohneninzug

ziert, einen wichtigen Beitrag dazu leistet die ge-plante Holzschnitzelheizung. Zusätzlich zu den Wohnungen werden auch kleinere Gewerberäume geschaffen, die dem Quartier dienende Nutzungen aufnehmen sollen, wie zum Beispiel eine Kinderta-gesstätte oder ein Fitnessstudio. Ebenso wird den Mobilitätsbedürfnissen genügend Platz einge-räumt: Insgesamt sind ca. 150 unterirdische Park-plätze und 15 Parkplätze für Besucher geplant. Die zentrale Lage des Quartiers bietet zudem direkte Anbindung an den öffentlichen Verkehr sowie Zu-gang zu den zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungen der Stadt. Der Abbruch der bestehenden Bauten wird voraus-sichtlich im Juni 2013 stattfinden. Geplant ist, dass Anfang 2016 die ersten Käufer ihr neues Eigen-heim beziehen können und so den Ort mit neuem Leben füllen werden.

Im Norden von Zug soll bis Ende 2015 das Projekt The Cloud mit 104 Eigentumswohnungen entstehen. Das Areal unweit der Stadtgrenze von Baar war bisher mit einer Lager- und Gewerbehalle sowie einem Wohn- und Bürohaus bebaut. Neu entsteht eine reine Wohnüberbauung, die hohe architek-tonische wie auch ökologische Anforderungen erfüllt. Die Architektur mit einer Vielzahl an Grundrisstypen ermöglicht individuelles Wohnen mit urbanem Flair.

Infobox:projektThecloud

geplanteWohnflächejeWohnung:zwischen70und165m2

AnzahlWohnungen:104

VoraussichtlicherBaubeginn:Sommer2013

Erstbezug:Anfang2016

zuständigerArealentwickler:LukasFehr

Web:www.cloud-wohnen.ch

«ichbinbegeistert,dassesunsgelungenist,WohnungenmiteinerRaumhöhevon2,65meterzurealisieren.RaumistderwahreLuxus!»

Lukas Fehr, Arealentwickler HIAG Immobilien

46|Vermarktung|Geschäftsbericht2012

HIAG Immobilien vermarktet Stockwerkeigentum. Wie können Kunden beim Entscheidungsprozess unterstützt werden? Wir beraten Interessenten möglichst umfassend. Am Anfang des Prozesses steht eine Vielzahl an Fragen im Raum – das heisst für uns im ersten Gespräch zuhören und anschliessend Klarheit schaffen. Es ist wichtig, zu erfahren, in welcher Lebensphase sich ein Interessent befindet und welche Anforderungen an die gesuchte Wohnung bestehen. Unsere Kunden sind Privatpersonen, für die der Wohnungskauf etwas Einmaliges und Besonderes im Leben darstellt. Mit genau dieser Aufmerksamkeit treten wir in den Kundendialog. Wir zeigen, in welchem Qualitätssegment sich eine Wohnung befindet und was genau im Kaufpreis inbegriffen ist. So kann der Kunde sein Risiko abwägen und erhält ein Gefühl für das Preis-Leis-tungs-Verhältnis.

Worauf wird im Umgang mit potenziellen Käufern besonders Wert gelegt?Der persönliche und direkte Kontakt ist uns wichtig. Die potenziellen Käufer sollen die Immobilie und ihre Eigenschaften vollständig kennenlernen. Wir tauschen uns mehrmals persönlich mit den Interessenten aus, gehen auf ihre Wünsche ein, investieren Zeit und treffen unterschiedlichste Abklärungen, um das Kundenvertrau-en zu gewinnen. Wir beraten unsere Kunden seriös, auch wenn es um das Thema Finanzen geht. Deshalb geben wir ausgewählten, meist ortsansässigen Bankfilialen die Möglichkeit, Finanzierungsmodelle anzubieten. Auf das Projekt massgeschneiderte Unterlagen und Finanzierungs-modelle werden der Verkaufsdokumentation beigelegt.

Welche Möglichkeiten ergeben sich durch eine Inhouse-Vermarktung? Damit bieten sich vor allem dem Wohnungsinteressenten Vorteile: Wir können schnell auf individuelle Bedürfnisse reagieren und umgehend verlässliche Antworten geben. Die Teilnahme unserer Vermarktung an Planersitzungen und der damit verbundene, enge Austausch mit Architek-ten, Arealentwicklern und Fachplanern ermöglicht es,

Vermarktung

«persönlicheBeratungschafftVertrauen»

Kundenbedürfnisse frühzeitig in den Entstehungsprozess einfliessen zu lassen. Der direkte Draht zur Bauherrschaft bietet dem Kunden auch nach dem Kauf Vorteile, zum Beispiel bei der Garantieabnahme nach zwei Jahren. Zudem bleibt HIAG Immobilien an den meisten Standorten im Quartier langfristig investiert und wird letztlich zum Nachbar der Wohnungskäufer. Das ist eine ideale Grundlage, um Vertrauen zu schaffen.

Jeder Wohnungsinteressent hat sehr individuelle Bedürfnisse. Welche Erkenntnisse werden durch den direkten Kundenkontakt gewonnen? Durch die verschiedenen Bedürfnisse der Käufer, die bei uns zusammenlaufen, erkennen wir, welche Trends sich am Markt abzeichnen und welche Gedanken sich ein Kunde rund um die Entscheidungsfindung macht. Dabei können Details eine wichtige Rolle spielen, wie zum Beispiel die Höhe des Küchenbudgets oder die Möglichkeit zur individuellen Steuerung der kontrollierten Wohnungslüftung. Das direkte Kundenfeedback ist für uns sehr wertvoll und wir sind in der Lage, dieses umgehend in die Projektentwicklungen einflies-sen zu lassen.

Wie werden potenzielle Kunden auf das Angebot der HIAG Immobilien aufmerksam gemacht?Früh im Vermarktungsprozess wird für ein Wohnprojekt eine Landing-Page erstellt, welche eine Kontaktaufnahme ermöglicht und einen ersten Eindruck von den Wohnungen und der Lage verschafft. Wer sich dort registriert, kann sicher sein, als einer der ersten umfassende Informationen zu erhalten. Die Landing-Page wird mit dem vollständigen Marktauftritt durch eine ausführliche Website abgelöst. Zudem schalten wir Werbeanzeigen in zielgruppenrelevanten Print- und Onlinemedien. Wir nehmen auch an lokalen Eigenheimmessen teil, um Kaufinteressenten aus der Region anzusprechen.

Eine Eigentumswohnung ist eine Investition fürs Leben. Privatpersonen fällen ihre Kaufentscheidung deshalb gut überlegt und planen weit im Voraus – auch um eigenen Wohnideen genügend Reifezeit zu geben. Jacqueline Wechsler, zuständig für die Vermarktung bei HIAG Immobilien, erklärt im Gespräch, warum der direkte Kundenkontakt ein Mehrwert für Kunde und Bauherrschaft ist.

ZurPerson:JacquelineWechsler,Vermarktung

JacquelineWechsler,Jahrgang1983,stiess2012zuHIAGImmobilien.DieImmobilienvermarkterinmiteidg.Fachausweisverfügtüber10JahreErfahrunginderVermarktungvonWohneigentum.VorihremEintrittindieHIAGImmobilienwarsiefüreinrenommiertesZürcherImmobilienunternehmentätig.JacquelineWechsleristMitgliedderExpertenkommissionfürImmobilientreuhänderundwohntinZürich.

AktuelleVermarktungsprojekte:www.spinnerei-drei.ch,www.cloud-wohnen.ch,www.aretshalden.ch

49

MISCHNUTzUNgEN: WoHNEN UNd arbEITEN IM QUarTIEr

AneinigenStandortenvereinensichverschiedeneNutzungsarten.Büro-undVerkaufsflächensowieWohnraumkönnensichergänzen

undzueinemorganischenWachstumderArealebeitragen.DerlangfristigeEntwicklungshorizontermöglichtes,aufdie

gewachsenenQuartierstrukturenzureagieren.SokönnenErfahrungenimVerlaufdesEntwicklungsprozessesindiejeweiligen

Folgeetappeneinfliessen.

Geschäftsbericht2012|EnergetikKunzareal|5150|EnergetikKunzareal|Geschäftsbericht2012

Die bläulich schimmernden Module auf dem Dach des Rekru-tierungszentrums sind kaum von anderen Gebäuden des Are-als aus sichtbar, dafür aber besonders wirkungsvoll: Mit einer Maximalleistung von 200 kW Peak und einer jährlichen Stromproduktion von etwa 195’000 kWh liefert die Photovol-taikanlage Strom für ca. 50 Haushalte. Eine Besonderheit der Anlage ist das aerodynamisch optimierte Aufständerungssys-tem, das sich auch vorteilhaft auf die Ästhetik auswirkt. Es handelt sich dabei um eine Entwicklung, die gemeinsam von der Solventure AG und der Fachhochschule Nordwestschweiz in Windisch durchgeführt wurde. Insgesamt umfasst die An-lage 794 Module, die eine Fläche von 1’300 Quadratmetern bilden.

Energetik Kunzareal

Energieausdemquartier

Auf dem Kunzareal in Windisch sorgen drei erneuerbare Energiequellen für Strom und Wärme: Im Herbst 2012 wurde eine der grössten Photo- voltaikanlagen in der Region Windisch-Brugg errichtet. Die Heizenergie für das gesamte Kunzareal wird mithilfe einer Wärmepumpe aus dem Grundwasser gewonnen und ein Wasserkraftwerk produziert Strom.

Neben der Sonne bietet sich auf dem Kunzareal auch Wasser als natürliche Energiequelle an. Die wassernahe Lage des Kunzareals ist Herausforderung und Chance zugleich – we-gen der Nähe zum Fluss Reuss wurde ein mit den kantonalen Behörden abgestimmtes Hochwasserschutzprojekt umge-setzt. In die Umgebungsgestaltung wurden Schutzdämme in-tegriert: Sie sollen für einen 300-jährigen Hochwasserschutz sorgen. Die vorhandene Wasserkraft birgt auch grosses Poten-zial für die Energieversorgung, betreibt doch die Axpo an der Südseite des Areals ein Wasserkraftwerk mit einer Leistung von ca. 1’500 kW. Damit können jährlich durch den Einsatz von drei Turbinen etwa 10 Mio. kWh Strom produziert wer-den. Wasserkraft, die bereits zu Gründungszeiten der Spinne-rei um 1827 für die Produktion genutzt wurde, dient somit heute wie zukünftig der Stromgewinnung. Als weiteres Ele-ment liefert das Erdreich einen wesentlichen Beitrag zur Energieversorgung. Die primäre Heizenergie für das gesamte Areal wird mithilfe einer Wärmepumpe aus dem Grundwas-ser gewonnen. Durch die fortschreitende Entwicklung des Kunzareals entstehen neue Gebäude und bestehende werden um- und ausgebaut. Alle Neubauten entsprechen den neues-ten energetischen Anforderungen. Praktische Lösungen wur-den auch im Umgang mit wertvoller historischer Gebäude-substanz gefunden. Zum Beispiel wirken die bis zu einem Meter dicken Mauern der Spinnerei III sowohl im Winter als

«Esistsinnvoll,dasswirdieverfügbarenerneuerbarenEnergiequellenamStandortnutzen.WerdenBusinessparkbetritt,kannimfoyerliveverfolgen,welchenBeitragdieSonneleistet–dadurchschaffenwirbeidenmieternaucheinBewusstseinfürdasThemaEnergieverbrauch.»

Alex Römer, Arealentwickler HIAG Immobilien

Infobox:EnergetikKunzareal

Arealfläche:ca.47’000m2

photovoltaik:794Moduleauf1’300m2,195’000kWh/Jahr,Maximalleistung200kWPeak

Wasserkraft:10Mio.kWh/Jahr

zuständigerArealentwickler:AlexRömer

Web:www.kunzareal.ch

auch im Sommer als natürlicher Energiespeicher. Zusam-men mit der Zwei- bis Dreifachverglasung werden für ei-nen solchen Umbau sehr gute Energiewerte erreicht.Zusätzlich zur Nutzung erneuerbarer Energie auf dem Areal wird auch die Mobilität möglichst umweltfreund-lich gestaltet. Neben sehr guten Anbindungen an Bus und Bahn ist es gelungen, ein Mobility-Fahrzeug auf dem Are-al zu stationieren. Die Kombination der verschiedenen erneuerbaren Energiequellen sowie die hohe Energieeffi-zienz einzelner Gebäude ermöglichen für Bewohner und Arbeitende auf dem Areal einen sparsamen Energiever-brauch. Schliesslich ist auch der sinnvolle Umgang mit Energie ein Mosaikstein bei der Entstehung von nachhal-tigem Lebensraum.

PhotovoltaikanlageaufdemDachdesRekrutierungszentrumsDasFlusswasserwirdzurStromgewinnunggenutzt

Geschäftsbericht2012|Umbau:ArealLeuchtturm|5352|Umbau:ArealLeuchtturm|Geschäftsbericht2012

Umbau: Areal Leuchtturm

historischeSubstanzlebtaufIm Herzen des Aathals begann 2012 der Umbau des Leuchtturm-Areals. Schon während der Bauarbeiten stellte die historische Gebäudesubstanz Bauherrschaft und Ingenieure vor Herausforderungen. Bis Herbst 2013 soll der Mieterausbau fertig sein und im Anschluss werden die ersten neuen Mieter das Areal beleben, das bereits in der Umbauphase ein Blickfang war.

Der Umbau des textilgeschichtlich geprägten Tals in der Gemeinde Seegräben im Kanton Zürich begann am 6. Juli 2012 mit dem Spatenstich auf dem Leuchtturm-Areal. Da-bei wurde nicht etwa der klassische Spaten angesetzt: Ge-schäftsführer Martin Durchschlag durfte in Zusammenar-beit mit dem Bauvorstand der Gemeinde Seegräben, Marco Pezzatti, ein rund fünf Quadratmeter grosses Mauerstück aus der Fassade der Spinnerei Oberaathal herausbrechen. Der Spatenstich bot geladenen Gästen die Möglichkeit, vor Ort den Industriecharme auf sich wirken zu lassen, der auch nach den Bauarbeiten erhalten bleibt. Die Gebäude wurden in den Zustand von 1900 zurückgebaut. Einst für den Spinnereibetrieb benötigte technische Anbauten wur-

den entfernt und dadurch die ursprüngliche Gebäudestruk-tur belichtet. Die Annäherung an das originale Erschei-nungsbild gelang auch über die Fassadenfarbe. Fachleute ermittelten deren ursprünglichen Ton und konnten diesen wiederherstellen. Diesen und weiteren denkmalpflegeri-schen Massnahmen kam eine besondere Bedeutung zu, als das Projekt während des Umbaus bezüglich Denkmalschutz von der kommunalen auf die kantonale Ebene gehoben wurde. Da bereits in der Projektierung die architektonische Wirkung der historischen Substanz erkannt und gezielt eingesetzt worden war, konnten die Anforderungen, wel-che durch die Aufklassierung zustande kamen, bereits grösstenteils erfüllt werden.

Infobox:ArealLeuchtturm

grundstücksfläche:ca.33’000m2

gesamtfläche:ca.18’450m2

BürosundAteliers:ca.4’100m2

gewerberäume:ca.7’400m2

Lagerräume:ca.2’400m2

parkplätzeaufgrundstück:ca.267

zuständigerArealentwickler:ThorstenEberle

Web:www.leuchtturm-aathal.ch

«DerUmbaudesArealsbrachtehistori-scheSubstanzinEinklangmitzeit-gemässerTechnik.Besondersdiedenk-malpflegerischenqualitätenwertendasLeuchtturm-projektmarkantauf.»

Thorsten Eberle, Arealentwickler HIAG Immobilien

Der Umbau bot technische Herausforderungen für die beauf-tragten Ingenieure. Zum Beispiel: Wo sollten Lüftungsräume ohne Keller und Dachaufbauten untergebracht werden? Als Lösung wurde ein neues Geschoss im Dachstuhl eingezogen, wodurch die Mietfläche nicht reduziert werden musste. Auch unerwartete Aufgaben galt es zu lösen: Vom Dachstuhl muss-te ein grösserer Teil als geplant erneuert werden, da die Subs-tanz stärker als ursprünglich angenommen beschädigt war. Die Aufwertung führte zu einem optischen Raum-Highlight, das für die nächsten hundert Jahre Bestand haben soll. Was aussen wieder nach historischem Vorbild gestaltet wird, er-hält zeitgemässe Technik im Innern: Die gesamte Gebäude-technik wurde komplett überholt, um eine erhöhte Flexibili-tät für die Mieterausbauten zu ermöglichen – selbst Glasfaserkabel fanden Einzug in die alten Gemäuer. Die Umbauarbeiten blieben bei Anwohnern, Vorbeifahren-den und der Presse nicht unbemerkt, auch aufgrund einer rund siebzig Meter langen Baustellenabgrenzung. Mit ausser-gewöhnlichem Artdesign kündigte diese bereits während der Bauarbeiten den täglich rund 30’000 Autofahrern auf der Zür-cherstrasse die geplanten Büro-, Atelier- und Gewerbeflächen an. Gleichzeitig liess die Gestaltung erahnen, welches Flair das 33’000 Quadratmeter grosse Areal einmal umgeben könn-te. Die Rohbauarbeiten werden voraussichtlich bis Juni 2013 abgeschlossen sein. Nach dem Mieterausbau ist die Eröffnung des Leuchtturms für den Herbst 2013 geplant. Direkt im An-schluss an den Umbau des Leuchtturms wird die Entwick-lung der östlich angrenzenden Neuen Spinnerei erfolgen: Dort werden 4’000 Quadratmeter – davon fünfzig Prozent stützenfrei – als Retailfläche zur Verfügung gestellt.

DasLeuchtturm-ArealimAathalwirdumgebaut

Seit fünf Jahren seid ihr als Parkour-Profis aktiv. Wie seid ihr zu Parkour gekommen?Fluri: Wie viele Gleichaltrige spielten wir Fussball. Das war für einige Jahre ein gutes Training, bis die Routine anfing, in Langeweile überzugehen. Genau zur richtigen Zeit also fiel uns eine Parkour-DVD in die Hände …Harmat: … die uns in ihren Bann zog und uns 2007 zum Parkour brachte, eine Art der Fortbewegung, die damals im Internet bewundert werden konnte, aber in der Schweiz kaum praktiziert wurde. Parkour war zu Beginn eine Herausforderung – heute ist es unsere Lebenseinstellung.

Was unterscheidet Parkour von anderen Sportarten?Harmat: Die individuelle Freiheit! Mir ist kaum eine Sportart bekannt, die mit so wenig Regeln auskommt und damit immer wieder anregt, Neues auszuprobieren. So entwickeln Parkour-Profis auf der ganzen Welt die Sportart laufend weiter.Fluri: Beim Fussball gibt es eigentlich nur ein Ziel: Tore schiessen. Beim Parkour ergeben sich hingegen ständig neue Ideen und damit auch neue Ziele.

Ihr seid selbst auch Trainer. Worauf legt ihr Wert?Fluri: Die Basics sind sehr wichtig, etwa eine gute Körper-balance, das richtige Fallen und vor allem wichtig: Die Grenzen im Kopf müssen überwunden werden. Das braucht am Anfang viel Zeit.

Ihr seid Profis und in der Weltklasse des Parkours angekommen. Was braucht ein Parkour-Profi, um mit euch mithalten zu können? Harmat: Parkour auf einem hohen Niveau erfordert Willenskraft und tagtägliches Training. Besonders wichtig ist die Freude an ständig wechselnden Herausforderungen. Fluri: Um an Wettbewerben erfolgreich zu sein, braucht es neben der Fitness auch Ideen für neue Moves. Diese zu entwickeln, erfordert die saubere Beherrschung der Basics und viel Erfahrung.

Interview mit Kevin Fluri und Christian Harmat

Exkurs:parkour-profissetzenArealeinSzenePunkto Tugenden sind sich die beiden Parkour-Profis Kevin Fluri und Christian Harmat und das Unternehmen HIAG Immobilien ganz nah – dazu gehören Disziplin, ein hohes Qualitätsbewusstsein und der unbedingte Wille, neue Wege zu gehen und mutige Entscheidungen zu treffen. Seit April 2012 setzen die beiden Athleten die Areale im Portfolio von HIAG Immobilien in Szene und begeistern grenzüberschreitend. Lokale und überregionale Medien wissen und berichten davon.

Seit April 2012 arbeitet ihr mit HIAG Immobilien zusammen. Was ändert sich dadurch für euch?Fluri: Wir können uns verstärkt dem Parkour widmen, denn die Zusammenarbeit ist gleichzeitig auch ein ausge-zeichnetes Training, immerhin dauern die Dreharbeiten für die Clips auf den Arealen jeweils zwei bis drei Tage und bieten grossartige Möglichkeiten für Parkour. Bisher war es schwer, davon zu leben, jetzt ist das besser möglich, auch weil mehr Möglichkeiten bestehen, unser Unterneh-men, die World’s Parkour Family, weiter auszubauen.

Kam die Anfrage von HIAG Immobilien überraschend?Harmat: Ja, auch deshalb, weil wir nicht mit einer Immo-bilienfirma gerechnet hatten. Dass es sich dabei aber um kein 0815-Unternehmen handelt, war uns spätestens klar, als wir die Areale gesehen haben und die Mitarbeiter kennenlernten. Der innovative Spirit liegt dort in der Luft, da haben wir uns schnell wohlgefühlt und wir wurden offen und freundlich im Kreis der Immobilien-Explorer aufgenommen. Darauf sind wir auch ein bisschen stolz, immerhin konnten wir zum ersten Mal einen festen Vertrag abschliessen.

Ihr trainiert in Turnhallen und in der Stadt. Wie fallen die Reaktionen der Menschen aus, die euch sehen?Fluri: Unterschiedlich, meistens aber positiv. Einige stellen Fragen und sind sehr interessiert, ab und zu werden wir auch gefilmt. Das Training in der Stadt ist inspirierend. Wo andere eine Betontreppe sehen, erkennen wir neue Möglichkeiten oder noch effizientere Laufwege. Uns geht es dabei nicht um Selbstdarstellung – aber wir freuen uns, wenn wir Menschen für Parkour begeistern können.

54|Exkurs:interviewparkour-profis|Geschäftsbericht2012

Infobox:parkour-clips

Die Parkour-Clips erreichen die Bezugsgruppen von HIAG Immobilien hauptsächlich im Onlinekanal oder über Berichterstattungen der Print- und Onlinemedien. neben persönlichen Rückmeldungen werden die Clips von «Friends» und «Followern» verlinkt und im Social Web distribuiert. zu sehen sind die Clips im Youtube-Channel von HIAG Immobilien. Dieser wurde 2012 von über 14’000 nutzern besucht und von 119 Personen abonniert.

Die Clips sind unter www.youtube.com/hiagimmobilien abrufbar.

Finanzen

HIAG Immobilien Holding AG

Konsolidierter Abschluss 2012 nach SwiSS GaaP FER

Konzernbilanz

31.12.2012 31.12.2011 TCHF TCHF

Flüssige Mittel 34’656 47’672

Wertschriften 1 858

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1 535 245

Übrige kurzfristige Forderungen 2 6’448 4’888

Kurzfristige Finanzanlagen 900 600

Immobilien zum Verkauf 3 30’050 24’900

Aktive Rechnungsabgrenzung 795 530

Umlaufvermögen 73’385 79’693

Immobilienanlagen 3 906’225 731’929

Übrige Sachanlagen 4 3’252 959

Immaterielles Anlagevermögen 4 55 2

Beteiligungen 79 0

Finanzanlagen 5, 9 4’181 8’738

Anlagevermögen 913’792 741’628

Aktiven 987’177 821’321

Kurzfristige Bankverbindlichkeiten 8 13’430 14’669

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 9’093 3’319

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 6 12’641 15’590

Kurzfristige Rückstellungen 7 10’076 611

Steuerverbindlichkeiten 2’483 1’028

Passive Rechnungsabgrenzung 4’484 1’578

Kurzfristiges Fremdkapital 52’207 36’795

Langfristige Bankverbindlichkeiten 8 416’456 369’634

Übrige langfristige Verbindlichkeiten 5’050 6’300

Langfristige Rückstellungen 7 12’800 1’180

Latente Steuern 40’724 38’166

Langfristiges Fremdkapital 475’030 415’280

Fremdkapital 527’237 452’075

Aktienkapital 6’847 4’500

Partizipationskapital 0 1’800

Kapitalreserven 43’794 8’814

Gewinnreserven 409’299 354’132

Eigenkapital 459’940 369’246

Passiven 987’177 821’321

58 | Finanzbericht | Geschäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 2012 | Finanzbericht | 59

Konzernerfolgsrechnung

2012 2011

Liegenschaftsertrag 10 42’255 38’907

Übriger Betriebsertrag 11 1’493 1’313

Erlösminderungen (15) (247)

Wertänderung aus Neubewertung Immobilienanlagen 12 32’791 25’650

Erfolg aus Verkauf Immobilien (3) 911

Betriebsertrag 76’521 66’534

Personalaufwand 9, 13 (5’270) (4’092)

Unterhalt/Reparaturen (2’357) (3’257)

Versicherungen/Gebühren (657) (560)

Energieaufwand (1’596) (1’229)

Allgemeiner Betriebsaufwand (1’530) (569)

Büro- und Verwaltungsaufwand 14 (4’348) (3’763)

Marketing- und Vertriebsaufwand (257) (176)

Mieten/Pacht/Leasing (866) (639)

Betriebsaufwand (16’881) (14’285)

EBITDA 59’640 52’249

Abschreibungen (320) (82)

EBIT 59’320 52’167

Finanzertrag 15 271 768

Finanzaufwand 16 (6’483) (6’685)

Finanzergebnis (6’212) (5’917)

EBT 53’109 46’250

Ertragssteuern 17 2’134 (552)

Unternehmensergebnis 55’243 45’698

Konsolidierte Geldflussrechnung

2012 2011

Unternehmensergebnis 55’243 45’698

Abschreibungen 320 82

Erfolg aus Verkauf Immobilien 3 (911)

Erfolg Wertschriften (76) 0

Veränderungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (29) 310

Veränderungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5’348 (1’104)

Veränderungen restliches Nettoumlaufvermögen (3’103) 5’050

Veränderungen langfristige Rückstellungen 3’800 (620)

Veränderungen latente Steuern (1’323) (440)

Wertänderung aus Neubewertung Immobilienanlagen (32’791) (25’650)

Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit 27’392 22’415

Investitionen in Immobilien (48’024) (35’266)

Investitionen in übrige Sachanlagen (465) (792)

Devestitionen von Grundstücken und Gebäuden 21’901 12’060

Einzahlungen von Finanzanlagen 4’776 673

Auszahlungen von Finanzanlagen (204) 0

Investitionen/Devestitionen immaterielle Anlagen (58) 0

Veränderungen aus dem Erwerb konsolidierter Gesellschaften (62’457) 0

Geldfluss aus Investitionstätigkeit (84’531) (23’325)

Finanzierung Hypotheken 11’158 (3’449)

Veränderungen übrige langfristige Verbindlichkeiten (1’250) (3’233)

Kapitalerhöhung inklusive Agio 34’570 0

Kauf von eigenen Aktien (6’270) 0

Verkauf von eigenen Aktien 7’227 0

Dividende bezahlt (75) (75)

Geldfluss aus Finanzierungen (45’360) (6’757)

Währungseffekte 2 (266)

Veränderung netto liquide Mittel* (11’777) (7’932)

Netto liquide Mittel am 1.1. 33’003 40’935

Veränderung netto liquide Mittel (11’777) (7’932)

Netto liquide Mittel am 31.12. 21’226 33’003

* ,Netto liquide Mittel’ ist der Saldo aus ,flüssige Mittel’ und ,kurzfristige Bankverbindlichkeiten’.

60 | Finanzbericht | Geschäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 2012 | Finanzbericht | 61

Eigenkapitalnachweis

Aktien- Partizipations- Kapital- Gewinn- Total kapital * scheinkapital * reserven reserven ** Eigenkapital

Eigenkapital am 01.01.2011 4’500 1’800 8’814 308’514 323’628

Sonderdividende PS-Kapital 0 0 0 (75) (75)

Umrechnungsdifferenzen 0 0 0 (5) (5)

Jahresergebnis 0 0 0 45’698 45’698

Eigenkapital am 31.12.2011/01.01.2012 4’500 1’800 8’814 354’132 369’246

Sonderdividende PS-Kapital / Dividende 0 0 0 (75) (75)

Kapitalerhöhung 2’347 (1’800) 34’023 0 34’570

Erwerb eigener Aktien 0 0 (6’270) 0 (6’270)

Verkauf eigener Aktien 0 0 7’227 0 7’227

Umrechnungsdifferenzen 0 0 0 (1) (1)

Jahresergebnis 0 0 0 55’243 55’243

Eigenkapital am 31.12.2012 6’847 0 43’794 409’299 459’940

* Am 7. Dezember 2012 wurden sämtliche Inhaberaktien und Namenpartizipationsscheine in Namenaktien zu Nennwert CHF 10 umgewandelt und eine ordentliche Erhöhung des Aktienkapitals um 54'700 Namenaktien zum Nennwert CHF 10 durchgeführt. ** Die nicht ausschüttbaren statutarischen oder gesetzlichen Reserven betragen TCHF 1'210 (Vorjahr TCHF 1'210).

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

GRundlaGEn dER REchnunGSlEGunGDie konsolidierte Jahresrechnung der HIAG Immo-bilien Holding AG ist in Übereinstimmung mit den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung (Swiss GAAP FER) erstellt worden und vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild (true and fair view) der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Es wurde das gesamte Swiss GAAP FER Regelwerk angewandt. Die Konzernrechnung basiert auf den nach ein-heitlichen Richtlinien erstellten und geprüften Einzelabschlüssen der HIAG Immobilien-Konzern-gesellschaften. Die relevanten Rechnungslegungs-grundsätze sind nachstehend erläutert.Die Konzernrechnung wird in Schweizer Franken (CHF) dargestellt. Soweit nichts anderes vermerkt ist, werden alle Beträge in tausend Schweizer Fran-ken (TCHF) angegeben.Die konsolidierte Jahresrechnung wird in deut-scher, englischer und französischer Sprache er-stellt. Die deutsche Version ist alleine massgebend.

KonSolidiERunGSKREiSDie Konzernrechnung umfasst alle Tochtergesell-schaften der HIAG Immobilien Holding AG, an de-nen die Gesellschaft direkt oder indirekt mit einem Stimmrecht- oder Kapitalanteil von 50% und mehr beteiligt ist. Dabei wird die Methode der Vollkon-solidierung angewendet, d.h., Aktiven, Passiven, Aufwand und Ertrag der zu konsolidierenden Ge-sellschaften werden zu 100% übernommen und alle konzerninternen Beziehungen inklusive Zwischengewinnen/-verlusten eliminiert. Die Auf-rechnungsdifferenzen aus der Erstkonsolidierung wurden mit den Gewinnreserven verrechnet.Beteiligungen zwischen 20% und 50% Stimm-recht- oder Kapitalanteil werden zum anteiligen Eigenkapital (Equity-Methode) einbezogen. Betei-ligungen bis 20% sind in der konsolidierten Bilanz zu Anschaffungskosten abzüglich betriebswirt-schaftlich notwendiger Wertberichtigungen einge-setzt.Alle Beteiligungen haben den Bilanzstichtag am 31. Dezember.

62 | Finanzbericht | Geschäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 2012 | Finanzbericht | 63

Gesellschaft Aktien- Anteil* in % stammkapital 2012 2011 Sitz

Grisard Liegenschaften AG TCHF 1’000 100 100 Birsfelden

Kunz RE AG TCHF 100 100 100 Windisch

HIAG Biberist AG TCHF 10’000 100 0 Biberist

HIAG Immobilien Schweiz AG TCHF 11’000 100 100 Baar

HIAG AG TCHF 200 100 100 Basel

B-Immobilien GmbH TEUR 3’579 100 100 Deutschland

HIAG Immobilien AG TCHF 5’000 100 100 St. Margrethen

HIAG Immobilien Léman SA TCHF 1’000 100 100 Aigle

Léger SA TCHF 400 100 0 Lancy

Weeba SA TCHF 100 100 0 Lancy

Pellarin-Transports SA TCHF 50 100 0 Lancy

Streiff AG TCHF 300 100 100 Seegräben

Legler Holding AG TCHF 650 100 0 Diesbach

Legler & Co AG TCHF 4’000 100 0 Diesbach

Limanor Immobilien und Verwaltungs AG TCHF 100 100 100 Appenzell

* Stimm- und Kapitalanteil

Die Gesellschaft HIAG AG erbringt Dienstleistun-gen gegenüber ehemaligen Gesellschaften der HIAG Gruppe in den Bereichen Personalvorsorge und Personalwesen. Alle anderen Gesellschaften

sind Immobiliengesellschaften im Sinne der Stra-tegie von HIAG Immobilien und bezwecken das Halten und Entwickeln von Liegenschaften.

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

KapitalkonsolidierungDie Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Er-werbsmethode (Purchase-Methode). Dabei wird der Kaufpreis einer akquirierten Gesellschaft mit den zum Zeitpunkt des Erwerbs nach konzernein-heitlichen Grundsätzen neu bewerteten Nettoakti-ven verrechnet. Die durch die Erstkonsolidierung entstandenen negativen oder positiven Aufrech-nungsdifferenzen (Goodwill/Badwill) werden mit

den Gewinnreserven verrechnet. Die Erstkonsolidierung erfolgt auf den Zeitpunkt des Übergangs von Nutzen und Gefahr gemäss Kaufvertrag.

Veränderung KonsolidierungskreisIm Berichtsjahr haben folgende Veränderungen im Konsolidierungskreis stattgefunden:

wESEntlichE BilanziE-RunGS- und BEwER-tunGSGRundSätzE AllgemeinesDie Basis für die Erstellung der Jahresrechnung der HIAG Immobilien Holding AG bildeten die aktuel-len Fachempfehlungen Rechnungslegung (Swiss GAAP FER).Die Änderungen dieser Rechnungslegungsgrund-sätze auf die aktuelle Periode hin blieben ohne Auswirkungen auf die Jahresrechnung der HIAG Immobilien Holding AG.Durch die Rundung auf volle tausend CHF kann es bei der Addition der Einzelpositionen zu Run-dungsdifferenzen gegenüber den ausgewiesenen Positionssummen kommen.Die gemäss Swiss GAAP FER erforderlichen Offen-legungen sind aus den Erläuterungen zu Bilanz, Erfolgsrechnung, Geldflussrechnung und Eigenka-pital im Anhang ersichtlich.

Abweichungen von der StetigkeitFür den Jahresabschluss 2012 wurde die Klassierung ‚Immobilien zum Verkauf’ präzisiert. ‚Immobilien zum Verkauf’ enthält Entwicklungsprojekte, die im Stockwerkeigentum verkauft werden. Die Umglie-derung aus Immobilienanlagen erfolgt ab dem Zeit-punkt des Eigentumsübergangs der jeweils ersten Stockwerkeinheit. Um die Vergleichbarkeit mit der Bilanz des Vorjahres sicherzustellen wurde die Posi-tion ‚Immobilien zum Verkauf’ 2011 auf TCHF 24’900 (Geschäftsbericht 2011: TCHF 0) und von ‚Immobilienanlagen’ in 2011 auf TCHF 731’929 (Ge-schäftsbericht 2011: TCHF 756’829) angepasst. Die Präzisierung hatte keine Auswirkung auf die Bewer-tung der Immobilienanlagen.

Flüssige Mittel‚Flüssige Mittel’ enthält Kassenbestände, Post-checkguthaben und Sichtguthaben bei Banken so-wie Geldmarktanlagen mit einer Fälligkeit von weniger als drei Monaten. Diese werden zum No-minalwert bewertet. Die Bewertung in Fremdwäh-rung erfolgt zum Jahresendkurs.

Wertschriften‚Wertschriften’ umfassen Anlagen in Aktien, Obli-gationen und längerfristig gehaltene Festgeldanla-gen. Sie sind zu Marktwerten bewertet.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und übrige kurzfristige Forderungen‚Forderungen aus Lieferungen und Leistungen’ und ‚übrige kurzfristige Forderungen’ sind zu ihrem re-alisierbaren Wert ausgewiesen bzw. zum Nominal-wert abzüglich notwendiger Wertberichtigungen bei Forderungen, deren Realisierung als gefährdet beurteilt wird.

ImmobilienanlagenDas Portfolio ist in die folgenden Kategorien aufge-teilt:– Unbebaute Grundstücke– Bestandesliegenschaften– Liegenschaften im Bau– Immobilien zum Verkauf

AllgemeinSämtliche Immobilienanlagen werden auf Basis der Discounted-Cashflow-Methode bewertet. Die Bewertung wird durch einen unabhängigen Exper-ten vorgenommen und jährlich aktualisiert. Die Liegenschaften werden mindestens alle drei Jahre besichtigt. Es werden keine planmässigen Ab-schreibungen vorgenommen. Auf- und Abwertun-gen werden im Periodenergebnis erfasst. Die Kos-ten zur Bereinigung von Altlasten werden von einem unabhängigen Umweltexperten auf Basis von historischen und technischen Untersuchun-gen geschätzt und von den Marktwerten der Lie-genschaften abgezogen. Baukreditzinsen werden aktiviert. Andere Fremdkapitalkosten werden dem Finanzaufwand belastet. Das Portfolio beinhaltet keine selbst genutzten Betriebsliegenschaften.

Bestandesliegenschaften/Entwicklungsliegen-schaftenImmobilienanlagen umfasst ‚Bestandesliegen-schaften‘ und ‚Entwicklungsliegenschaften‘. Mit ‚Entwicklungsliegenschaften‘ werden jene Liegen-schaften bezeichnet, deren Entwicklung mittelfris-tig bevorsteht und deren Mietverhältnisse aus die-sem Grund aufgelöst werden, beziehungsweise keine weiteren Vermietungsaktivitäten unternom-men werden.

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

64 | Finanzbericht | Geschäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 2012 | Finanzbericht | 65

Konsolidierte Gesellschaften Anteil in %

HIAG Immobilien Baden GmbH, Baden Kauf per 1. Januar 2012* 100

HIAG Biberist AG, Biberist Kauf per 30. Juni 2012 100

Legler Holding AG, Diesbach Kauf per 1. Januar 2012 100

Legler & Co AG, Diesbach Kauf per 1. Januar 2012 100

Léger SA, Lancy Kauf per 30. Juni 2012 100

Pellarin-Transports SA, Lancy Kauf per 30. Juni 2012 100

Weeba SA, Lancy Kauf per 30. Juni 2012 100

* Die HIAG Immobilien Baden GmbH wurde per 1. Januar 2012 in die HIAG Immobilien AG fusioniert.

Die erworbenen Gesellschaften wiesen per Über-nahme folgende wesentliche Bilanzpositionen aus:

TCHF

Flüssige Mittel 17'057

Übriges Umlaufvermögen 1'986

Beteiligungen 79

Immobilien 97'198

Übriges Anlagevermögen 2'145

Kurzfristiges Fremdkapital (7'940)

Langfristiges Fremdkapital (31'402)

Eigenkapital 97'756

Informationen zu nicht konsolidierten BeteiligungenDie Gesellschaft Schwert AG (Beteiligung mit ei-nem Kapitalanteil von 9,9%) wurde am 31. Dezem-ber 2012 nicht konsolidiert. Der Buchwert der Be-teiligungen beträgt per 31. Dezember 2012 TCHF 79,2.

umREchnunG von FREmdwähRunGEnAlle Aktiven und Passiven von Gesellschaften in Fremdwährung werden zum Jahresendkurs in Schweizer Franken umgerechnet. Die Erfolgsrech-nung und die Geldflussrechnung werden zum Jah-resdurchschnittskurs umgerechnet. Aus der Um-rechnung resultierende Kursdifferenzen werden direkt im Eigenkapital der konsolidierten Bilanz verbucht und den Gewinnreserven zugeordnet.Für die Umrechnung der Bilanzen und Erfolgsrech-nungen der ausländischen Gruppengesellschaften wurden folgende Kurse angewendet:

Bilanz Erfolgsrechnung/ Geldflussrechnung 2012 2011 2012 2011

Euro 1.20733 1.21675 1.20510 1.2330

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrige kurzfristige bzw. langfristige VerbindlichkeitenDas kurzfristige Fremdkapital beinhaltet Verbind-lichkeiten, welche innerhalb zwölf Monaten fällig werden. Fälligkeiten von mehr als einem Jahr wer-den unter den langfristigen Verbindlichkeiten aus-gewiesen. Die Bilanzierung erfolgt zum Nominal-wert.

Kurzfristige und langfristige BankverbindlichkeitenHypotheken und andere besicherte Finanzierungen werden als ‚kurzfristige Bankverbindlichkeiten’ und ‚langfristige Bankverbindlichkeiten’ ausgewiesen. Hypotheken, die bei Zinsfälligkeit innert zwölf Mo-naten nicht zurückbezahlt, sondern erneuert wer-den, sind im Sinne einer wirtschaftlichen Betrach-tungsweise im langfristigen Fremdkapital bilanziert. Innerhalb von zwölf Monaten fällige Amortisationen werden in ‚kurzfristige Bankver-bindlichkeiten’ umgegliedert.

Kurzfristige und langfristige RückstellungenZur Abdeckung der erkennbaren Risiken und Ver-pflichtungen werden Rückstellungen gebildet. Rückstellungen werden dann bilanziert, wenn eine Verpflichtung gegenüber Dritten besteht, welche auf ein Ereignis in der Vergangenheit zurückzufüh-ren ist, und die Höhe der Verpflichtung zuverlässig bestimmt werden kann. Es werden nur jene Risiken beziehungsweise Verpflichtungen bilanziert, deren Eintretenswahrscheinlichkeit mindestens 50% be-trägt. Die Höhe der Rückstellung richtet sich nach dem erwarteten Mittelabfluss zur Deckung des Risi-kos beziehungsweise der Verpflichtung.

Rückstellungen für latente SteuernNach Swiss GAAP FER 11 sind aktuelle und zukünf-tige steuerliche Auswirkungen im Jahresabschluss angemessen zu berücksichtigen. Dabei ist zwischen der laufenden Ertragssteuer und der Abgrenzung von latenten Ertragssteuern zu unterscheiden. Letz-tere haben ihre Ursachen in den Bewertungsunter-schieden zwischen konsolidierten Marktwerten und steuerrechtlich massgebenden Werten.War aufgrund von neuen Erkenntnissen eine detail-lierte Ermittlung der latenten Ertrags- und Grund-stückgewinnsteuern möglich, wurden diese in der Berechnung berücksichtigt. Für Liegenschaften, bei

denen detaillierte Abklärungen ausstehen, liegen der Berechnung konzerneinheitlich 23% Steuerbe-lastung zugrunde.

Vorsorgeverpflichtungen nach Swiss GAAP FER 16Die Firmen der HIAG Immobilien Gruppe sind an ei-ner Gemeinschaftseinrichtung, der HIAG Pensions-kasse, angeschlossen. Aus der Überdeckung der Kasse kann der Konzern keinen wirtschaftlichen Nutzen ziehen. Die Überdeckung stellt den Anteil der HIAG Immobilien Gruppe an den freien Mitteln der HIAG Pensionskasse dar.

FinanzergebnisDiese Position enthält Zinserträge und -aufwendun-gen, Haben- und Sollzinsen, Kursdifferenzen, Ge-winne und Verluste auf Wertschriften und sonstige Finanzaufwendungen und -erträge.

ErtragssteuernDiese Position umfasst nur die laufenden Ertrags-steuern und latenten Steuern. Übrige Steuern und Abgaben wie laufenden, Liegenschaftssteuern und Minimalsteuern werden im Betriebsaufwand erfasst.Laufende Ertragssteuern werden auf dem steuerba-ren Ergebnis berechnet. Latente Steuern werden auf Basis der temporären Differenzen zwischen Markt-werten und steuerlich massgebenden Werten ermit-telt.

Transaktionen mit NahestehendenWesentliche Transaktionen mit Nahestehenden sind im Sinne der Swiss GAAP FER 15 unter ‚5. Finanzanlagen’ dokumentiert.

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2012 2011

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 779 558

Delkredere (244) (313)

535 245

Übrige kurzfristige Forderungen 2012 2011

Mehrwertsteuer 97 31

Heiz- und Nebenkosten 4’322 3’744

Übrige kurzfristige Forderungen 2’029 1’113

6’448 4’888

ERläutERunGEn zuR KonSolidiERtEn JahRESREchnunG

1

2

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

66 | Finanzbericht | Geschäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 2012 | Finanzbericht | 67

Liegenschaften im BauLiegenschaften, die sich im Bilanzierungszeit-punkt in Bau befinden, werden unter ‚Liegenschaf-ten im Bau’ dargestellt. Die Bilanzierung unter ‚Lie-genschaften im Bau’ erfolgt mit Vergabe der ersten Arbeiten bis Abschluss des Bauprojektes.

Immobilien zum Verkauf‚Immobilien zum Verkauf’ beinhaltet Wohnpro-jekte, die im Stockwerkeigentum entwickelt und vermarktet werden. Die Bilanzierung unter ‚Immo-bilien zum Verkauf’ erfolgt ab dem Zeitpunkt des Eigentumsübergangs des ersten Stockwerkeigen-tumsanteils im Umlaufvermögen.

Übrige Sachanlagen und immaterielle Anlagen‚Übrige Sachanlagen’ und ‚immaterielle Anlagen’ werden zu Anschaffungswerten abzüglich Ab-schreibungen und mögliche Wertbeeinträchti-gung bilanziert. Die Abschreibung erfolgt linear, die Abschreibungsdauer beträgt für Büroeinrich-tungen drei bis zehn Jahre und für immaterielle Anlagen drei bis fünf Jahre.

FinanzanlagenDiese Position umfasst Arbeitgeberbeitragsreser-ven, langfristige Darlehen und übrige langfristige Forderungen. Sie werden zum Nominalwert bilan-ziert.

Latente ErtragssteueransprücheLatente Steueransprüche aus steuerlichen Verlust-vorträgen werden nur aktiviert, wenn die Nutzbar-keit der Verlustvorträge sicher genug erscheint und die budgetierten Steuerergebnisse eine wesentliche Verrechnung erwarten lassen. Derzeit werden keine Aktivierungen oder Verrechnungen mit Rückstel-lungen für latente Steuern vorgenommen.

Wertbeeinträchtigung von AktivenSofern Anzeichen vorliegen, dass ein Aktivum in sei-nem Wert beeinträchtigt ist, wird ein sogenannter ‚Impairment Test’ durchgeführt. Sollte die Überprü-fung ergeben, dass der Buchwert über dem erzielba-ren Wert (höherer Wert aus Nutzwert oder Markt-wert) liegt, wird eine erfolgswirksame Wertberich- tigung auf den erzielbaren Wert vorgenommen.

SchätzungenDie Erstellung der Jahresrechnung verlangt Ein-schätzungen und Annahmen. Sie betreffen die aus-gewiesenen Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventualverpflichtungen zum Zeitpunkt der Bilanzierung sowie Erträge und Aufwendungen während der Berichtsperiode. Wenn zu einem späte-ren Zeitpunkt Einschätzungen und Annahmen, die zum Zeitpunkt der Bilanzierung nach bestem Wis-sen getroffen wurden, von den tatsächlichen Gege-benheiten abweichen, werden die ursprünglichen Einschätzungen und Annahmen in jenem Berichts-jahr angepasst, in dem sich die Gegebenheiten geän-dert haben.

RisikomanagementDie HIAG Immobilien Holding AG verfügt über ein implementiertes Risikomanagement. Ausgehend von einer von der Geschäftsführung jährlich durch-geführten Risikoidentifikation werden die für die Gruppe wesentlichen Risiken nach ihrer Eintretens-wahrscheinlichkeit und ihrer Auswirkung be- wertet. Mit vom Verwaltungsrat beschlossenen Massnahmen werden diese Risiken vermieden, vermindert oder überwälzt.

Ereignisse nach dem BilanzstichtagDie Abnahme der konsolidierten Jahresrechnung durch den Verwaltungsrat erfolgte am 17. Mai 2013. Bis zu diesem Zeitpunkt sind keine wesentlichen Er-eignisse nach dem Bilanzstichtag eingetreten. Die konsolidierte Jahresrechnung unterliegt der Geneh-migung durch die Generalversammlung.

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

Marktwerte der Immobilienanlagen nach Liegenschaftsnutzungen per 31.12.2012 Marktwerte der Immobilienanlagen nach Kantonen per 31.12.2012

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

68 | Finanzbericht | Geschäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 2012 | Finanzbericht | 69

In der Berichtsperiode wurden sämtliche Schwei-zer Liegenschaften durch die Firma Wüest & Part-ner AG bewertet. Die den Bewertungen zugrunde-liegenden Diskontsätze bewegten sich am Bilanzstichtag in einer Bandbreite von 4,0% bis 6,3% (31. Dezember 2011: 3,5% bis 5,9%).Altlasten wurden durch die Firma Ecosens AG auf Basis von historischen und technischen Unter- suchungen analysiert und per Bilanzstichtag mit einem Betrag von TCHF 18’556 (Vorjahr TCHF 13’358) in den Immobilienanlagen berück-sichtigt. Die Abklärung der Altlasten ist ein laufen-der Prozess. Neue Erkenntnisse aus historischen oder technischen Untersuchungen werden am Bi-lanzstichtag berücksichtigt und haben im laufen-

den Jahr zu einer Wertkorrektur von TCHF –5’198 geführt. Die effektiven Anschaffungskosten sind aufgrund der teilweise sehr lange zurückliegenden Anschaffungszeitpunkte und Investitionen in ein-zelnen Fällen nicht zuverlässig ermittelbar. Aus diesem Grund wird auf die Angabe der Anschaf-fungswerte verzichtet.Die Zugänge im Jahr 2012 in Höhe von TCHF 48’204 stellen Investitionen auf 23 Arealen dar. Die grössten Investitionen erfolgten in Klein-döttingen mit TCHF 13’541, Windisch mit TCHF 11’686, Seegräben (Aretshalden) mit TCHF 6’567, Oberaathal mit TCHF 4’725 und Klingnau mit TCHF 3’278. Bei Konsolidierungskreisänderungen in Höhe von TCHF 116’297 handelt es sich um die

Immobilienanlagen 2012 2011

Brandversicherungswerte 1’273’329 763’853

Pfandbestellungen zur Sicherstellung von Hypothekarkrediten 490’223 422’675

Anlagespiegel Unbebaute Bestandes- Liegen- Total Grund- liegen- schaften Immo- stücke schaften im Bau bilien

Bestand per 01.01.2011 38'438 651'123 17'240 706'801

Zugänge 0 10'823 24'443 35'266

Abgänge 0 (3'261) (7'889) (11'150)

Veränderung aus Neubewertung ohne Altlasten 0 28'788 0 28'788

Wertkorrektur Altlasten 0 (2'876) 0 (2'876)

Bestand per 31.12.2011 38'438 684'597 33'794 756'829

Reklassifikation Immobilien zum Verkauf 0 0 (24'900) (24'900)

Bestand nach Reklassifikation per 31.12.2011 38'438 684'597 8'894 731'929

Bestand per 01.01.2012 38'438 684'597 33'794 756'829

Reklassifikationen (13'663) (57'690) 71'353 0

Zugänge 237 10'219 37'755 48'024

Abgänge (550) (10'003) (11'351) (21'904)

Änderung Konsolidierungskreis 0 116'297 0 116'297

Währungseinflüsse 0 (3) 0 (3)

Veränderung aus Neubewertung ohne Altlasten 4'334 25'419 12'477 42'230

Wertkorrektur Altlasten (174) (6'239) 1'215 (5'198)

Bestand per 31.12.2012 28'622 762'597 145'056 936'275

Reklassifikation Immobilien zum Verkauf 0 0 (30'050) (30'050)

Bestand nach Reklassifikation per 31.12.2012 28'622 762'597 115'006 906'225

3

Marktwerte der Immobilienanlagen nach Liegenschaftsnutzungen per 31.12.2011 Marktwerte der Immobilienanlagen nach Kantonen per 31.12.2011

In der Berichtsperiode wurden durch Akquisition von Gesellschaften und Liegenschaftskäufe Immobilien mit Brandversicherungswerten von insgesamt TCHF 509’763 in den Konsolidierungskreis übernommen.

Immobilien zum Verkauf 2012 2011

Projekt Stegbünt 17'150 24'900

Projekt Aretshalden 12'900 0

Total 30'050 24'900

Die Position ‚Immobilien zum Verkauf’ umfasst zwei Stockwerkeigentumsprojekte in Windisch (Projekt Stegbünt) und in Aathal (Projekt Aretshalden).

Industrie/Gewerbe 24.4%

Büro 8.6%

Wohnen 21.8%

Verkauf 16.1%

Distribution/Logistik 12.8%

Bauland 6.0%

Wohn-/Geschäftsliegenschaften 5.9% Übrige 4.4%

Zürich 34.6%

Basel-Landschaft 7.4%

Aargau 33.0%

Diverse 12.0%

Zug 9.3%

Genf 3.7%

Immobilienanlagen der erworbenen Gesellschaf-ten HIAG Biberist AG, Legler & Co AG, HIAG Im-mobilien Baden GmbH, Pellarin-Transports SA, Lé-ger SA und Weeba SA.Abgänge in Höhe von TCHF 21’904 betreffen den Verkauf von Stockwerkeigentumsanteilen der Lie-

genschaft ‚Stegbünt’ in Windisch (AG) sowie den Verkauf des Wydenhof in Birsfelden (BL), des GZG II in Kleindöttingen (AG), der Liegenschaft Sackriet in Aathal-Seegräben (ZH), des Baurechts-liegenschaftsanteils Etzelstrasse in Zürich und eines Einfamilienhauses in Steinmaur (ZH).

Wohnen 19.7% Büro 9.9%

Industrie/Gewerbe 19.1%

Verkauf 18.8%

Distribution/Logistik 17.3%

Wohn-/Geschäftsliegenschaften 7.5%

Bauland 3.9% Übrige 3.9%

Aargau 32.1%

Zug 10.1%

Genf 2.8%

Diverse 6.3%

Basel-Landschaft 9.6% Zürich 39.2%

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

70 | Finanzbericht | Geschäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 2012 | Finanzbericht | 71

8

0

50’000

100’000

150’000

200’000

250’000

300’000

350’000

36’900 8.9%

in TCHF 2014 2015 2017 und

unbe-fristet

69’45016.7%

310’106 74.5%

0

50’000

100’000

150’000

200’000

250’000

300’000

350’000

Total: 416’456 = 100%

Langfristige Bankverbindlichkeiten

Fälligkeiten in TCHF per 31.12.2012

0

50’000

100’000

150’000

200’000

250’000

300’000

16’400 4.4%

in TCHF 2013 2014 2015 2017 und

unbe-fristet

41’775 11.3% 30’575

8.3%

280’884 76.0%

0

50’000

100’000

150’000

200’000

250’000

300’000

Total: 369’634 = 100%

Fälligkeiten in TCHF per 31.12.2011

Rückstellungen Steuer- Sonstige Total rückstellungen Rückstellungen

Buchwert per 01.01.2011 0 3'623 3'623

Bildung 0 180 180

Verwendung 0 (150) (150)

Auflösung 0 (1'862) (1'862)

Buchwert per 31.12.2011 0 1'791 1'791

Davon kurzfristig 0 611 611

Bildung 6'660 19'795 26'455

Verwendung 0 (800) (800)

Auflösung 0 (4'570) (4'570)

Buchwerte per 31.12.2012 6'660 (16'216) 22'876

Davon kurzfristig 6'600 3'416 10'076

7

Bei Gesellschaften, welche während der Berichts-periode übernommen wurden, bestehen Rechtsun-sicherheiten. Diese betreffen einerseits die Bewer-tung einer Liegenschaft und andererseits Steuerrisiken. In den jeweiligen Gesellschaften wurden Steuerrückstellungen in der Höhe von TCHF 6’660 und sonstige Rückstellungen in der

Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Dritten enthalten aufgelaufene Akontozahlungen für Heiz- und Nebenkosten in der Höhe von TCHF 3’632.

Höhe von TCHF 15’995 gebildet. Weder in der Be-richts- noch in der Vorperiode bestanden Rückstel-lungen für Vorsorgeverpflichtungen oder Restruk-turierungen. Es sind nur Risiken berücksichtigt, bei denen die Eintretenswahrscheinlichkeit min-destens 50% beträgt.

Vorauszahlungen umfassen Mietzinse über TCHF 1’653 und Anzahlungen für Stockwerkeigentums-verkauf in Höhe von TCHF 3’253.

6 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten

2012 2011

Gegenüber Dritten 7’632 12’008

Gegenüber Nahestehenden 0 75

Mehrwertsteuer 121 265

Vorauszahlungen 4’888 3’242

12’641 15’590

Finanzanlagen 2012 2011

Arbeitgeberbeitragsreserve 160 204

Darlehen gegenüber Nahestehenden 3’789 8’229

Übrige Finanzanlagen 232 305

4’181 8’738

5

Finanzanlagen gegenüber Nahestehenden werden mit Libor zuzüglich einer Marge von 100 Basispunk-ten verzinst.

Übrige Sachanlagen und immaterielle Anlagevermögen Übrige Immaterielle Sachanlagen Anlagen

Buchwert per 01.01.2011 377 23

Zugänge 792 0

Buchwert per 31.12.2011/01.01.2012 1’169 23

Zugänge 464 58

Änderung Konsolidierungskreis (Zugänge) 2’143 0

Buchwert per 31.12.2012 3’776 81

Kumulierte Wertberichtigungen per 01.01.2011 128 21

Abschreibungen 82 0

Stand per 31.12.2011/01.01.2012 210 21

Abschreibungen 314 5

Kumulierte Wertberichtigungen per 31.12.2012 524 26

Nettobuchwerte per 01.01.2011 249 2

Nettobuchwerte per 31.12.2011 959 2

Nettobuchwerte per 31.12.2012 3’252 55

4

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

72 | Finanzbericht | Geschäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 2012 | Finanzbericht | 73

10Kantonen per 31.12.2012Liegenschaftsnutzungen per 31.12.2012

Soll-Mieterträge Immobilienanlagen nach:

Liegenschaftsertrag

Die Arbeitgeberbeitragsreserve wurde im Geschäftsjahr mit 3% verzinst.

Arbeitgeberbeitragsreserve (AGBR) Verwendungs- Ergebnis aus AGBR Nominalwert verzicht Bilanz Bildung Bilanz im Personalaufwand 31.12.2012 31.12.2012 31.12.2012 31.12.2012 31.12.2011 2012 2011

Patronale Fonds 0 0 0 0 0 0 0

Vorsorgeeinrichtungen 160 0 160 0 204 44 52

160 0 160 0 204 44 52

Wirtschaftlicher Nutzen im Vorsorgeaufwand Überdeckung Wirtschaftlicher Anteil Veränderung bzw. Auf die Periode Vorsorgeaufwand des Unternehmens erfolgswirksam abgegrenzte im Personalaufwand 31.12.2012 31.12.2012 im Geschäftsjahr Beiträge 31.12.2012

Patronale Fonds 0 0 0 0 0

Vorsorgeeinrichtungen 3’359 0 0 0 131

3’359 0 0 0 131

Kantonen per 31.12.2011Liegenschaftsnutzungen per 31.12.2011

Bedeutendste Mieter

Die gemessen am Soll-Mietertrag bedeutendsten fünf Mieter waren wie im Vorjahr namentlich (in alphabetischer Reihenfolge): Athleticum Sport-

markets AG, Doka Schweiz AG, Eidgenössisches Departement für Verteidigung, HIAG Handel AG und Media Markt AG.

Von den grössten Soll-Mieterträgen entfielen (in %) 2012 2011

auf den grössten Mieter 6 7

auf die drei grössten Mieter 17 18

auf die fünf grössten Mieter 24 26

auf die zehn grössten Mieter 39 42

9 Personalvorsorge

Für die Mitarbeiter der HIAG Immobilien Gruppe bestehen Einrichtungen zur beruflichen Vorsorge. Diese Einrichtungen sind finanziell unabhängige Stiftungen, wobei die Vorsorgeeinrichtung HIAG Pensionskasse durch Arbeitnehmer- und Arbeitge-berbeiträge und die patronalen Einrichtungen aus-schliesslich durch Arbeitgeberbeiträge finanziert werden. Die Leistungen bemessen sich nach der

Unter ‚langfristige Bankverbindlichkeiten’ sind jene Kredite ausgewiesen, die per Bilanzstichtag eine Restlaufzeit von mehr als 12 Monaten aufwei-sen. Der Grossteil dieser Kredite ist grundpfandge-

Höhe der einbezahlten Beiträge bzw. nach der Ab-deckung durch die jeweilige Versicherung (Bei-tragsprimat). Seitens der Gruppengesellschaften bestehen aus der Personalvorsorge kein wirtschaft-licher Nutzen und keine potenziellen Verpflich-tungen. Es besteht keine Absicht, zukünftig wirt-schaftlichen Nutzen aus den bestehenden freien Reserven zu ziehen.

sichert. Die Belehnungsquote zu Marktwerten liegt bei 45% (Vorjahr 50%). Der durchschnittliche Zinssatz für Bankverbindlichkeiten beträgt im Be-richtsjahr 1,41% (Vorjahr 1,75%).

Zürich 36.8%

Zug 5.8%

Aargau 31.0%

Diverse 12.1%

Basel-Landschaft 12.0%

Genf 2.4%

Industrie/Gewerbe 25.7%

Übrige 8.5%

Verkauf 18.2%

Distribution/Logistik 18.0%

Wohnen 12.7%

Büro 8.1%

Wohn-/Geschäftsliegenschaften 7.1%

Bauland 1.7%

Zürich 36.2%

Zug 4.5%

Aargau 36.1%

Basel-Landschaft 11.5%

Diverse 9.3%

Genf 2.5%

Industrie/Gewerbe 26.6%

Büro 8.1%

Distribution/Logistik 20.3%

Verkauf 19.4%

Wohnen 11.6%

Übrige 7.4%

Wohn-/Geschäftsliegenschaften 5.8% Bauland 0.9%

75

Wertänderung aus Neubewertung Immobilienanlagen 2012 2011

Positive Marktwertanpassungen 46’122 37’774

Negative Marktwertanpassungen (12’190) (11’111)

Marktwertanpassungen der Immobilien zum Verkauf 4’056 1’862

Anpassungen der Altlastenrückstellungen (5’198) (2’876)

32’791 25’650

Personalaufwand 2012 2011

Löhne und Gehälter 4’445 3’381

Sozialaufwand 494 533

Übriger Personalaufwand 331 178

5’270 4’092

Anzahl Mitarbeiter 45 42

davon Hauswartung und Liegenschaftsverwaltung 21 20

Büro- und Verwaltungsaufwand 2012 2011

Büro- und Verwaltungsaufwand 4’348 3’763

davon Liegenschaftsaufwand 2’088 2’105

Finanzertrag 2012 2011

Zinsertrag 55 236

Wertschriftengewinn 117 61

Wertschriftenertrag 0 15

Übriger Finanzertrag 99 0

Rückzahlung Escrow aus Kauf Kunz RE AG 0 456

271 768

Übriger Betriebsertrag 2012 2011

Dienstleistungen gegenüber Dritten 1’187 1’192

Übriger Betriebsertrag 306 121

1’493 1’313

11

14

12

13

15

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

74 | Finanzbericht | Geschäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 2012 | Finanzbericht | 75

Fälligkeitsübersicht Mietverträge per 31.12.2012

Leerstandsquote 2012 2011

Leerstandsquote Bestandesliegenschaften in % 10.6% 11.6%

Leerstandsquote Entwicklungsliegenschaften in % 4.7% 2.9%

0

10

20

30

40

50

6%

in % 2018 2019 2021 2022 2032

5%

43%

0

10

20

30

40

50

2012 2013 2014 2015 2016 2017 unbe-fristet

8% 9%

13%

1%

5%3%

0%

5%

2%

2020

6%9%

5%

48%

7% 8%

12%

1% 0%

4%

per 31.12.2012

per 31.12.2011

‚Dienstleistungen gegenüber Dritten’ umfasst die Geschäftsführung, die Vermögensverwaltung und die technische administrative Verwaltung der HIAG Pensionskasse sowie Dienstleistungen im Lohnwesen gegenüber ehemaligen Gesellschaften der HIAG Gruppe.

Die Fälligkeitsübersicht zeigt, auf welches Jahr die Mietverträge vertraglich frühestens kündbar sind.

Die grössten Wertänderungen erfolgten bei den Liegenschaften Baar (ZG) (TCHF 6’564), Dietikon (TCHF 4’204) und Schönau Süd (TCHF 3’995). Insgesamt erfuhren 82 Liegenschaften positive Marktwert-anpassungen, von negativen Wertveränderungen waren 28 Liegenschaften betroffen.

Zum Stichtag waren an den Standorten Basel, Zürich und Genf 24 Personen beschäftigt. Davon sind sechs Mitarbeiter der Arealentwicklung zuzuordnen, je drei dem Portfoliomanagement und der Buchhaltung und zwei der Vermarktung von Liegenschaften.

Der Liegenschaftsaufwand umfasst hauptsächlich Honorare für lokale Liegenschaftsverwaltungen sowie Erstvermietungshonorare.

77

76 | Finanzbericht | Geschäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 2012 | Finanzbericht | 77

Finanzaufwand 2012 2011

Zinsaufwand (5’885) (6’460)

Bankspesen und Bankzinsen (45) (72)

Wechselkursverlust (58) (122)

Übriger Zinsaufwand (495) (31)

(6’483) (6’685)

Ertragssteuern 2012 2011

Latente Steuern 3’898 (221)

Ertragssteuer (1’764) (331)

2’134 (552)

LeasingverbindlichkeitenDie nicht bilanzierten Verbindlichkeiten aus operativem Leasing gliedern sich nach Fälligkeit wie folgt:

31.12.2012 31.12.2011

Bis 1 Jahr 439 350

Bis 3 Jahre 977 977

Über 3 Jahre 126 61

Eigene AktienAm 28. Februar 2012 wurden 16’500 Aktien der HIAG Immobilien Holding AG à nominal CHF 10 zu TCHF 6’270 durch die Gesellschaft gekauft. Am 1. Mai 2012 wurden 16’500 Aktien der Gesellschaft zu TCHF 7’227 veräussert. Zum Stichtag hält die Gesellschaft keine eigenen Aktien.

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung Bericht der Revisionsstelle

Die latenten Steuern auf bestehenden temporären Bewertungsdifferenzen zwischen Steuer- und Marktwerten werden für Liegenschaften mit einem sehr lange zurückliegenden Anschaffungszeitpunkt neu berechnet, sobald neu erarbeitete Informatio-nen vorliegen. Aufgrund von neuen Erkenntnissen

konnte für verschiedene Liegenschaften im Kanton Zürich die Rückstellung für latente Steuern statt mit der pauschalen Berechnungsmethode (23% Steuer-belastung auf die Differenz zwischen Steuer- und Marktwerten) mit einer genauen Berechnung ermit-telt werden. Dadurch konnten Rückstellungen in der Höhe von TCHF 3’808 aufgelöst werden.

17

18

19

16

Der durchschnittlich bezahlte Zinssatz für Bankverbindlichkeiten beträgt im Berichtsjahr 1,41% (Vor-jahr 1,75%). Die Bandbreite der Zinssätze liegt zum Stichtag zwischen 0,60% und 4,55%. Im Rahmen von Entwicklungsprojekten angefallene Baukreditzinsen in der Höhe von TCHF 91 wurden aktiviert.

Bericht der Revisionsstelle

78 | Finanzbericht | Geschäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 2012 | Finanzbericht | 79

Bericht des unabhängigen Schätzungsexperten

80 | Finanzbericht | Geschäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 2012 | Finanzbericht | 81

Bericht des unabhängigen Schätzungsexperten

Bericht des unabhängigen Schätzungsexperten

82 | Finanzbericht | Geschäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 2012 | Finanzbericht | 83

Bericht des unabhängigen Schätzungsexperten

Bericht des unabhängigen Schätzungsexperten

84 | Finanzbericht | Geschäftsbericht 2012

Bericht des unabhängigen Schätzungsexperten

HIAG Immobilien Holding AG

Einzelabschluss 2012

31.12.2012 31.12.2011 TCHF TCHF

Flüssige Mittel 10’822 3’254

Wertschriften 0 858

Forderungen Gruppe 96 9’456

Übrige kurzfristige Forderungen 1 31

Aktive Rechnungsabgrenzung 4 4

Umlaufvermögen 10’923 13’603

Beteiligungen 78’373 26’155

Finanzanlagen Gruppe 195’568 173’174

Finanzanlagen assoziierter Gesellschaften 3’789 8’228

Anlagevermögen 277’730 207’557

Aktiven 288’653 221’160

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 134 88

Kurzfristige Verbindlichkeiten Gruppe 455 0

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 1’551 97

Steuerverbindlichkeiten 1’090 158

Passive Rechnungsabgrenzung 243 261

Kurzfristiges Fremdkapital 3’473 604

Langfristige Bankverbindlichkeiten 55’000 55’000

Langfristige Verbindlichkeiten Gruppe 25’550 0

Übrige langfristige Verbindlichkeiten 4’500 4’500

Langfristiges Fremdkapital 85’050 59’500

Fremdkapital 88’523 60’104

Aktienkapital 6’847 4’500

Partizipationskapital 0 1’800

Gesetzliche Reserven aus Kapitaleinlage 42’837 8’814

Allgemeine gesetzliche Reserven 1’210 1’210

Freie Reserven 108’000 108’000

Vortrag aus dem Vorjahr 36’657 30’656

Unternehmensergebnis 4’579 6’076

BiIanzgewinn 41’236 36’732

Eigenkapital 200’130 161’056

Passiven 288’653 221’160

Bilanz

86 | Finanzbericht | Geschäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 2012 | Finanzbericht | 87

2012 2011 TCHF TCHF

Betriebsertrag 0 0

Personalaufwand 14 23

Versicherungen/Gebühren 23 17

Allgemeiner Betriebsaufwand 625 84

Büro- und Verwaltungsaufwand 636 441

Betriebsaufwand 1’298 564

EBITDA (1’298) (564)

EBIT (1’298) (564)

Finanzertrag 8’138 7’317

Finanzaufwand 1’353 675

Finanzergebnis 6’785 6’642

EBT 5’487 6’078

Ertragssteuern 908 2

Unternehmensergebnis 4’579 6’076

Erfolgsrechnung Anhang

Gesellschafts- Beteiligung Beteiligungs- Gesellschaft PLZ/Ort Land kapital in TCHF in % buchwert in TCHF

Operative Beteiligungen

HIAG Immobilien Schweiz AG 6300 Zug CH 11’000 100% 10’632

Kunz RE AG 5210 Windisch CH 100 100% 14’510

Grisard Liegenschaften AG 4127 Birsfelden CH 1’000 100% 1’013

HIAG Biberist AG 4562 Biberist CH 10’000 100% 52’218

Total 78’373

31.12.2012 31.12.2011 TCHF TCHF

Beteiligungen 78’373 26’155

Eigene AktienAm 28.02.2012 wurden 16’500 Aktien à nominal CHF 10 zu TCHF 6’270 zurückgekauft und am 01.05.2012 zu TCHF 7’227 weiterveräussert.

RisikobeurteilungDie HIAG Immobilien Holding AG verfügt über ein implementiertes Risikomanagement. Ausgehend von einer von der Geschäftsführung jährlich durchgeführten Risikoidentifikation werden die für die Gruppe wesentli-chen Risiken nach ihrer Eintretenswahrscheinlichkeit und ihrer Auswirkung bewertet. Mit entsprechenden, vom Verwaltungsrat beschlossenen Massnahmen werden diese Risiken vermieden, vermindert oder überwälzt.

2012 2011 TCHF TCHF

Vorschlag des Verwaltungsrats für die Verwendung des Bilanzgewinnes:

Unternehmensergebnis 4’579 6’076

Vortrag aus dem Vorjahr 36’657 30’656

Bilanzgewinn 41’236 36’732

Sonderdividende auf PS-Kapital 0 75

Zuweisung gesetzliche Reserve 159 0

Vortrag auf neues Jahr 41’077 36’657

Gewinnverwendung

88 | Finanzbericht | Geschäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 2012 | Finanzbericht | 89

Gesellschafts- Beteiligung Beteiligungs- Gesellschaft PLZ/Ort Land kapital in TCHF in % buchwert in TCHF

Operative Beteiligungen

HIAG Immobilien Schweiz AG 6300 Zug CH 11’000 100% 10’632

Kunz RE AG 5210 Windisch CH 100 100% 14’510

Grisard Liegenschaften AG 4127 Birsfelden CH 1’000 100% 1’013

Total 26’155

Eventualverpflichtungen 31.12.2012 31.12.2011 TCHF TCHF

Solidarische Haftung für Kredite zugunsten von Konzerngesellschaften 7’500 0

Die Gesellschaften sind Immobiliengesellschaften im Sinne der Strategie der HIAG Immobilien und bezwecken das Halten und Entwickeln von Liegenschaften.

Die Gesellschaften sind Immobiliengesellschaften im Sinne der Strategie der HIAG Immobilien und bezwecken das Halten und Entwickeln von Liegenschaften.

Beteiligungsverzeichnis der HIAG Immobilien Holding AG per 31.12.2012

Beteiligungsverzeichnis der HIAG Immobilien Holding AG per 31.12.2011

Bericht der Revisionsstelle

90 | Finanzbericht | Geschäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 2012 | Finanzbericht | 91

IMPRESSUM

Herausgeberin: HIAG Immobilien Holding AG

Redaktion/Inhaltskozept: Frank Butz

Text: Frank Butz

Lektorat: Michael Leuenberger

Gestaltungskonzept: eyeloveyou GmbH,

Design- und Werbeagentur, Basel, www.eyeloveyou.ch

Fotos: Portraits: Michael Fritschi

Areale: Pascal Greco, Dominique Marc Wehrli, Daniel Schläfli,

Beat Bühler, Manuel Stettler, Pierre-Yves Dhinaut,

Marcel Werren

Druck: AST & FISCHER AG, PreMedia und Druck

Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier

Der Geschäftsbericht liegt in englischer, deutscher

und französischer Sprache vor.

Die deutsche Version ist alleine massgebend.

GLOSSAR

Eigenkapitalquote

Eigenkapital/Gesamtkapital

Gesamtkapitalrentabilität EBIT/Bilanzsumme

Eigenkapitalrentabilität Unternehmensergebnis/Eigenkapital

LeerstandsquoteErwartete Marktmiete der Leerstände gemäss

Mieterspiegel/maximaler Mietertrag bei Vollvermietung

FremdkapitalquoteFremdkapital/Bilanzsumme

BelehnungsquoteBankverbindlichkeiten/Immobilienanlagen

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