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Geschäftsbericht 2013 In einem anderen Licht

Geschäftsbericht 2013 In einem anderen Licht43dd56f8-9363-4...Nacht der Umwelt Kanalführungen an der Ungererstraße 19. Oktober Lange Nacht der Münchner Museen Kanalführungen an

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Geschäftsbericht 2013

Ein zertifizierter Umweltschutzbetrieb der Stadt

In einem anderen Licht

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Geschäftsbericht 2013

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Geschäftsbericht der Münchner Stadtentwässerung 2013

Inhalt

Öffentlichkeitsarbeit 2013 6

»Da sein für München«Führungen im KanalnetzFührungen in den KlärwerkenVeranstaltungen im Jahr 2013

Regenrückhaltebecken Hirschgarten 8

Kanalbau 10

In PlanungIm Bau

Faulturmbrücken Klärwerk Gut Großlappen 14

Klärwerksbau 16

In PlanungIm BauZukünftige EntwicklungEnergieressourcen

Selbstbewusstes Zeichen 22

Lichtkunstfotografie von JanLeonardo 24

Regenauslasskanal aus dem Jahr 1902 26

Klärwerksbetrieb 28

Abwasserreinigung Klärschlammverbrennung

Spülgalerie Tumblingerstraße 30

Kanalbetrieb 32

Prozessorientierter KanalbetriebNeubau der zentralen KanalbetriebsstationKanalinspektionKanalreinigungBaulicher UnterhaltEinhaltung der wasserrechtlich zulässigen Werte bei der Mischwasserbehandlung im Kanalnetz

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Kanalbetriebsstation Otto-Hahn-Ring 36

Anwesensentwässerung 38

Genehmigung von Grundstücksentwässerungsanlagen und Überwachung zugehöriger Bautätigkeiten und ÄnderungenAbschaffung der Frist zur Prüfung privater AbwasserleitungenErschließungPlanungBauausführungFachkundige BeratungZustands- und SchadenskontrollenSchutz des Kanal- und Klärwerkbetriebs

Besucherkanal Ungererstraße 42

Abrechnung der Schmutzwassergebühren 44

Ein Ort der Entsorgung 46

Geschäftsentwicklung im Überblick 48

Positionierung im MarktErtragslage

Bilanz 2013 52

Gewinn- und Verlustrechnung 2013 54

Die Münchner Stadtentwässerung in Zahlen 55

Die Struktur der Münchner Stadtentwässerung 56

Rechtsform und Aufgabe der Münchner Stadtentwässerung

Impressum 57

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Die Werkleiter der Münchner Stadtentwässerung,Bernd Fuchs und Robert Schmidt (rechts).

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Bernd FuchsKaufmännischer Werkleiter

Robert SchmidtTechnischer Werkleiter

In einem anderen LichtDie Schönheit liegt im Auge des Betrachters, lautet ein Sprichwort. Ein anderes sagt: Man sieht nur, was man weiß.Nun, um etwas zu »sehen«, zu erkennen und letztlich zu wissen, muss man es bisweilenerst ins »rechte Licht rücken«, um es wahrzunehmen, muss man es von »allen Seitenbeleuchten«, um auf die Details aufmerksam zu werden.

Dies trifft auf die Natur zu, auf Kunst und Architektur. Und auch auf die Bauwerke derMünchner Stadtentwässerung. Ganz konkret ins Licht gerückt hat sie der Fotograf undKünstler JanLeonardo. Er hebt die Schönheit unserer Bauten mit surrealen Lichtmalereienhervor und verwandelt sie in Lichtkunstobjekte, die die rein technische Funktion vergessenlassen.Und es trifft auch auf Menschen zu und auf das Unternehmen, in dem sie arbeiten. DieWünsche und Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erkennen, die Ziele desUnternehmens und die Interessen der unterschiedlichen Zielgruppen wahrnehmbar zumachen – das war das Ziel des Dialogs mit der Werkleitung, der Weiterentwicklung desLeitbilds und der großen, stadtweiten Mitarbeiterbefragung durch das Forschungsinstitut»Great Place to Work«. Die Ergebnisse werden gemeinsam bestmöglich umgesetzt undzweifellos zur Entwicklung unserer Unternehmenskultur beitragen.

Eines ist gewiss: Um zu einem für alle Beteiligten befriedigenden und erfolgreichenArbeitsergebnis zu kommen, ist es von Zeit zu Zeit unerlässlich, die Sichtweise anderereinzunehmen, ihre Positionen zu beleuchten und offen zu sein für ihre Ideen und Erfahrun-gen – kurz, sie einmal in einem anderen Licht zu sehen.

Ihre Werkleitung

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6 Geschäftsbericht der Münchner Stadtentwässerung 2013

Öffentlichkeitsarbeit2013

»Da sein für München«

Bereits zum zehnten Mal präsentierten 2013 amAktionstag »Da sein für München« etwa 40 städti-sche Betriebe, Beteiligungsgesellschaften undDienststellen – unter ihnen auch die MünchnerStadtentwässerung – was sie für die Stadt leisten.Die Bürgerinnen und Bürger der Landeshaupt-stadt München konnten sich am Tag der Daseins-fürsorge an den zahlreichen Ständen ausführlichüber Dienstleistungen und Angebote informierenund sich von Fachpersonal auch zu einzelnen The-men individuell beraten lassen.

Führungen im Kanalnetz

Auch 2013 wurden zusätzlich zu den regelmäßigstattfindenden Veranstaltungen Führungen durchdas Münchner Kanalnetz organisiert – bei 180Begehungen besichtigten rund 5.000 Personendie Münchner Kanäle.

Führungen in den Klärwerken

Die beiden Klärwerke Gut Großlappen und GutMarienhof waren wieder ein attraktives Ziel für dieMünchnerinnen und Münchner, aber auch fürFachbesucher aus aller Welt. Schulen, Volkshoch-schulen, Fachhochschulen und Universitätensowie Delegationen aus dem Ausland buchtenGruppenführungen und besichtigten die Anlagen:Bei den insgesamt rund 120 Führungen wurden3.100 Besucherinnen und Besucher gezählt.

Tag der offenen Tür im Klärwerk Gut Marienhof.

Tag der Daseinsvorsorge.

Tag der offenen Tür der StadtMünchen: Kanalführungen inder Ungererstraße.

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Veranstaltungen im Jahr 2013

14. JuniStadtteilwochen NeuhausenKanalführungen an der Klugstraße

22. JuniTag der offenen Tür der Stadt MünchenKanalführungen an der Ungererstraße

28. JuniFußballturnierKlärwerk Gut Großlappen

6. Juli»Da sein für München«»München interaktiv«

13. SeptemberNacht der UmweltKanalführungen an der Ungererstraße

19. OktoberLange Nacht der Münchner MuseenKanalführungen an der Ungererstraße

26. OktoberTag der offenen Tür, Klärwerk Gut Marienhof»Wie läuftʼs ab? Wir (er)klärenʼs!«

Neuerscheinungen / Publikationen

Mitarbeiterzeitung der Münchner Stadtentwässerung »Der Wasserspiegel« (zwei Ausgaben)

Klärwerk Gut Marienhof (Neuauflage)

Klärwerk Gut Großlappen (Neuauflage)

Geschäftsbericht 2012

Themenflyer

Anliegerinformationen

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Regenrückhaltebecken Hirschgarten

Mit einer speziellen Ausleuchtung in Kombination mit einer Zoomtechnik entstand dieses außergewöhnliche Motiv des Hirsch-gartenbeckens. Die symmetrische Konstruktion des Bauwerks kamJanLeonardo entgegen, da allein die Schattenwürfe der Säulenbereits besondere Aufnahmen versprachen.

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In Planung

Mischwassersammler links der Isar

Der Bau eines Mischwassersammlers links derIsar ist notwendig, um Mischwasserentlastungenin innerstädtische Abschnitte der Isar zu vermei-den und so die Badegewässerqualität zu verbes-ser. Dazu müssen bei Regenüberläufen die jeweili-gen kritischen Mischwasserabflüsse abgeleitetwerden. Das erste Baulos, die Isarquerung imBereich Reichenbachbrücke als Spartentunnel,wurde bereits im Spätherbst 2009 abgeschlossen.

Im Zuge der weiteren Projektentwicklung wurdeim Herbst 2010 zunächst ein Vorgutachten zu denUntergrundverhältnissen erstellt. Der darauf fol-gende geotechnische Bericht mit Machbarkeits-studie für unterirdische Bauweisen legt dar, dasseine geschlossene Herstellung des Sammlers DN 3400 grundsätzlich möglich ist, wobei in Teil-bereichen Zusatzmaßnahmen erforderlich sindund verschiedene Vortriebsverfahren eingesetztwerden müssen. Die Kanalstrecken am westli-chen Isarufer können voraussichtlich in einem Baulos hergestellt werden. Als Schlüsselstellenerweisen sich die Querungen der bestehenden S- und U-Bahntunnel im Trassenbereich sowie dievorhandenen Ankerlagen und Sparten nördlich derMaximiliansbrücke. Das Bohrprogramm zur Ein-grenzung der erforderlichen Zusatzmaßnahmen –aus wirtschaftlichen Gründen als Vorwegmaßnah-me ausgeführt – ist abgeschlossen.

Ausgaben bis Ende 2013 14,52 Mio. Euro

Prognose Gesamtkosten 85,60 Mio. Euro

Landsberger Straße, 2. Bauabschnitt

Um die Abwasservolumenströme im MünchnerWesten / Südwesten ableiten zu können, ist in derLandsberger Straße ein Abwasserkanal geplant,der künftig an den bereits hergestellten Abwas-serkanal DN 3200 am Laimer Kreisel anschließtund über das Regenrückhaltebecken Hirschgartendie anfallenden Mischwasserströme schadlosableitet. Der 2. Bauabschnitt umfasst denAbschnitt zwischen Am Knie und Laimer Kreisel.Dieser ist die Fortsetzung der Kanalbaumaßnah-me »Landsberger Straße 1. BA«.

Derzeit wird die Projektgenehmigung für diegesamte Strecke vorbereitet. Die erforderlichenBaugrunduntersuchungen hierzu wurden durchge-führt und der für die weiteren Planungen erforder-liche geotechnische Bericht wurde erstellt.

Ausgaben bis Ende 2013 0,50 Mio. Euro

Prognose Gesamtkosten 24,20 Mio. Euro

Sanierung Hauptsammelkanal Oberwiesenfeld

Der Hauptsammelkanal Oberwiesenfeld hat einebedeutende Verbindungsfunktion im nördlichenBereich des Münchner Kanalnetzes. Die wich-tigste hydraulische Funktion dieses Kanalbau-werks besteht in der Ableitung des Niederschlags-wassers aus dem Regenrückhaltebecken Ober-wiesenfeld. Der Kanal mit der Querschnittsausprä-gung in Form eines sogenannten Haubenprofils,

10 Geschäftsbericht der Münchner Stadtentwässerung 2013

Kanalbau

Oben:Nachträglicher Einbau eines Einstieg-schachtes in den Vortriebskanal DN 2400.

Unten:Blick auf die Hauptpressenstation füreinen Vortrieb DN 2400 in der Effner-straße.

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einer halbkreisförmigen Gewölbeschale und einerTrockenwetterrinne, weist Abmessungen vonca. 4,2 Meter in der Breite und 3,35 Meter in derHöhe auf. Mit diesem Querschnittsprofil erstrecktsich das Bauwerk auf einer relativ großen Längen-ausdehnung von der Waisenhausstraße über dieAckermannstraße bis zur Schleißheimer Straße.Weiter folgt der Kanal dem Verlauf der Schleißhei-mer Straße bis zum Petuelring.

Seit mehreren Jahren wird die Standsicherheitdes rund hundert Jahre alten und größten Kanalsinnerhalb des Stadtgebiets mittels eines Untersu-chungs- und Überwachungsprogramms laufendüberprüft. Die jüngsten Ergebnisse zeigten, dassder Kanal kurzfristig in einem ersten Abschnitt zwi-schen der Landshuter Allee (Verteilerbauwerk»Knoten 3«) und der Schleißheimer Straße aufeiner Länge von etwa 1,6 Kilometer der Sanierungbedarf.

Ausgaben bis Ende 2013 0,48 Mio. Euro

Prognose Gesamtkosten 26,50 Mio. Euro

Düker Montgelasstraße

Die Münchner Stadtentwässerung plant den Neu-bau eines Isardükers nördlich der Max-Joseph-Brücke zur Entlastung der drei RegenüberläufeMontgelasstraße (R158), Isarring (R160) undRümelinstraße (R182). Die Baumaßnahme istnötig, um die kritischen Abwasserströme imMünchner Osten abführen zu können. Hierzu wirdneben dem Bau des Dükers als Vortriebskanal DN 2200 nördlich der Max-Joseph-Brücke der Baueiner Beruhigungsstrecke, eines Verteilerbau-werks, eines Wirbelfallschachts und der Umbaudes bestehenden Auslasskanals auf der rechtenIsarseite im Bereich der Thomas-Mann-Allee undder Grünfläche Montgelasstraße/Mauerkircher-straße/Thomas-Mann-Allee erforderlich. Auf derlinken Isarseite erfolgt der Anschluss an denbestehenden Sammelkanal DN 3200 in der Iff-landstraße und der Bau eines Entleerungspump-werks. Mit der neuen Isarquerung können 2 m³/sMischwasser über den Sammelkanal dem Klär-werk zugeleitet werden.

Ausgaben bis Ende 2013 0,00 Mio. Euro

Projekt Gesamtkosten 11,60 Mio. Euro

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Das erste Baulos des Mischwasser-sammlers links der Isar, der Spartentun-nel unter der Isar, ist bereits fertig-gestellt.

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12 Geschäftsbericht der Münchner Stadtentwässerung 2013

Im Bau

Kanalanschluss in zwei Stadtgebieten

Im nordwestlichen und im östlichen Stadtgebietmüssen in zwei Siedlungen noch etwa vierzigAnwesen an das Kanalnetz angeschlossen wer-den. In den genannten Gebieten liegen beispiels-weise der Krähenweg II und der südliche Teil derLochhausener Straße. Der Anschluss erfolgt groß-teils über Druckentwässerungssysteme.

Diese Kanalbauarbeiten werden in enger Abstim-mung mit dem Referat für Stadtplanung und Bau-ordnung und dem Referat für Gesundheit undUmwelt der Stadt München geplant und durchge-führt. In Vorbereitung auf die Aussiedlung der Pau-laner Brauerei in ein geplantes Baugebiet nördlichder Siedlung Lochhausener Straße wurde ein Teildes geplanten Ableitungskanals für die Siedlungvorab hergestellt. Des Weiteren wurden die Pla-nungen für die restlichen oben genannten Sied-lungen fortgeführt.

Ausgaben bis Ende 2013 2,56 Mio. Euro

Prognose Gesamtkosten 3,73 Mio. Euro

Kanalsanierungen

Um Fremdwasser aus dem Kanalnetz herauszu-halten und das Grundwasser vor wasserrechtlichunzulässigem Abwassereintrag zu schützen, müs-sen die Rohr-, Beton- und Mauerwerkskanäle ineinwandfreiem Zustand sein. Seit dem Jahr 2000werden im Rahmen der Kanalinspektion gemelde-te Schäden durch Reparatur oder Renovierungbeseitigt, im Bedarfsfall werden auch ganze Kanal-abschnitte erneuert. 2006 wurde in enger Abstim-mung mit den Wasserrechtsbehörden ein nachhaltiges Sanierungskonzept für die MünchnerStadtentwässerung auf der Grundlage aller rechtli-chen, bautechnischen und kanalbetrieblichenGrundlagen erarbeitet und genehmigt. 2013 wur-den diesem Konzept gemäß im Bereich der Sanie-rung von Rohrkanälen 7 Projekte abgeschlossenund die Planung bzw. Ausführung von 18 weiterenBaulosen fortgeführt bzw. begonnen.Neben den Sanierungsmaßnahmen im Bereichder Mauerwerks- und Betonkanäle stellen dieseMaßnahmen einen wesentlichen Baustein imGesamtsanierungskonzept dar.

Rund 5 Millionen Euro werden jährlich indie Kanalsanierung investiert.

Neue Baugebiete

Die Erschließung neuer Baugebiete wurde unteranderem durch die Baumaßnahmen Ackermann-straße, Funkkaserne, Oberföhringer Straße, Vilni-usstraße, Reußensteinstraße und Hellensteinstra-ße (beide auf dem M-Campus München), Kopp-straße, Bauernbräuweg, Centa-Hafenbrädl-Straße,Flaschenträgerstraße und Werner-Schlierf-Straßeabgeschlossen. Gemäß den Anmeldungen desReferats für Stadtplanung und Bauordnung begon-nen bzw. weitergeführt wurden die Planung undAusführung für die Hanfgartenstraße, Lassallestra-ße, Baubergerstraße und das neue Baugebiet Frei-ham Nord. Hier laufen 15 Projekte der MünchnerStadtentwässerung jeweils im Zusammenhangmit der Errichtung von Wohn- und Gewerbebau.

Ausgaben bis Ende 2013 1,49 Mio. Euro

Prognose Gesamtkosten 2,00 Mio. Euro

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Pflaumstraße

Im Zuge der Fertigstellung eines Teilstücks desNord-West-Sammelkanals wurden die Maßnah-men zur Vervollständigung des Kanalnetzes imEinzugsgebiet des Sammlers neu diskutiert. Mitdem Projekt »Kanalnetzsanierung Pflaumstraße«wird eine Lücke im bestehenden Kanalnetzgeschlossen. Die geplante Kanalbaumaßnahmeschließt östlich am bereits bestehenden Kanal-abschnitt mit den vorhandenen Profilabmessun-gen NE 1000/1500 an und ergänzt auf einem ca.100 Meter langen Teilstück die notwendige Vorflut bis zum Sammler in der Grashofstraße. Die Baumaßnahme dient der Auflösung einesPumpwerks.

Die Ausschreibung und Vergabe der Bauleistungist erfolgt. Der Baubeginn ist für April 2014 vorge-sehen.

Ausgaben bis Ende 2013 0,05 Mio. Euro

Prognose Gesamtkosten 3,50 Mio. Euro

Mittlerer Ring Südwest

Der weitere kreuzungsfreie Ausbau des MittlerenRings macht zahlreiche Kanalumlegungen notwen-dig.

Mit dem Tunnelausbau des Mittleren Rings Süd-west wurde 2009 begonnen. Die Kanalumlegungs-arbeiten teilen sich in insgesamt 10 Baulose bzw. -abschnitte. 5 Baulose sowie die tunnelnahen Maß-nahmen sind abgeschlossen. Derzeit läuft die Pla-nung für Anpassungsarbeiten für den 2015 begin-nenden Oberflächenausbau.

Ausgaben bis Ende 2013 20,13 Mio. Euro

Prognose Gesamtkosten 25,00 Mio. Euro

Effnerstraße

Die Kanalbaumaßnahme dient der Verbesserungder hydraulischen Situation im Münchner Osten.Ziel ist, die Abwasserströme auf der östlichenIsarseite über die Effnerstraße nach Norden demKlärwerk Gut Großlappen zuzuführen. Die Kanal-einlegung in der Effnerstraße zwischen Effner-platz und Wahnfriedallee erfolgte in unterirdischerBauweise, in der Wahnfriedallee in offener Bau-weise.

Baubeginn war am 30. April 2012. Die Abnahmedes Kanalbaus fand am 15. Juli 2013 statt, dieAbnahme der Oberflächenwiederherstellung am30. September 2013. Die Baumaßnahme ist abge-schlossen.

Ausgaben bis Ende 2013 5,55 Mio. Euro

Prognose Gesamtkosten 6,67 Mio. Euro

Die wichtigste hydraulische Funktion des Hauptsammelkanals Oberwiesenfeldbesteht in der Ableitung des Niederschlags-wassers aus dem RegenrückhaltebeckenOberwiesenfeld.

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Faulturmbrücken Klärwerk Gut Großlappen

Das nächtliche Licht der Stadt in Kombination mit künstlicher Aus-leuchtung nutzte JanLeonardo für diese Aufnahme. Die Lichtinszenie-rung auf der Brücke ist der Fotograf selbst, der sich vor seiner Kamera mit einer an seinen Beinen befestigten speziellen Beleuch-tungstechnik bewegt.

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In Planung

Klärwerk Gut GroßlappenEnergiezentrale, Austausch von Gas-Otto-Motoren

Die im Klärwerk Gut Großlappen eingesetztenBlockheizkraftwerke verstromen das durch dieSchlammfaulung entstehende Faulgas und sorgenso seit knapp 20 Jahren für einen hohen Anteil anEigenenergieerzeugung. Die lange Betriebszeitdieser Motoren zieht jedoch kostenintensive War-tungen nach sich. Eine Wirtschaftlichkeitsbetrach-tung hat ergeben, dass ein Austausch der Gas-Otto-Motoren langfristig zu Kosteneinsparungenfür die Münchner Stadtentwässerung führen wird.Motoren einer neueren Generation sind durchdeutlich höhere Wirkungsgrade effektiver undsteigern somit auch die Erzeugung von Eigen-strom um ca. 30 Prozent. Da geringere Brenn-stoffmengen verbraucht werden, reduzieren sichdie klimaschädlichen CO2-Emissionen, was wie-derum die Umweltbelastung verringert. NeueMotoren erhöhen auch die Betriebssicherheit derAnlagen und des gesamten Klärwerks. DieModernisierung der Anlage erfüllt die Kriterien füreine Förderung nach dem Kraft-Wärme-Kopp-lungs-Gesetz.

Ausgaben bis Ende 2013 0,40 Mio. Euro

Prognose Gesamtkosten 12,00 Mio. Euro

Klärwerk Gut MarienhofNeuordnung der Energieanlagen

Die Gewährleistung von Betriebssicherheit undBrandschutz sowie eine effektivere Klärgasnut-zung – diese Erfordernisse sind die Grundlage fürdie Neuordnung der Energieanlagen im bestehen-den Maschinenhaus.Die Diesel-Gas-Motoren im Klärwerk Gut Marien-hof, die das anfallende Faulgas verstromen, sindbereits seit Ende der 1980er Jahre in Betrieb. DasAlter der Anlagen macht die Ersatzteilbeschaffungimmer schwieriger und kostenintensiver. Undmittlerweile ist, wie auch im Klärwerk Gut Groß-lappen, durch eine neue Generation von Motorenmit verbesserter Technologie eine effektivere Faul-gasnutzung möglich. Wegen der beengten Platz-verhältnisse im bestehenden Maschinenhaus isthierfür der Neubau einer Energiezentrale vorgese-hen. Um sicherzugehen, dass der gewählte Wegauch für die Zukunft richtig ist, wurden die ver-schiedenen Nutzungsmöglichkeiten für das hier zuverstromende Faulgas erneut grundlegendbetrachtet. Dabei hat sich der Einsatz der aktuell inden Wirkungsgraden stark verbesserten Block-heizkraftwerke als weiterhin wirtschaftlichster Wegfür die Münchner Stadtentwässerung erwiesen.

16 Geschäftsbericht der Münchner Stadtentwässerung 2013

Klärwerksbau

Durch die redundant aufgebaute Maschinentech-nik und die ebenfalls redundante elektrotechni-sche Versorgung wird die Ausfallsicherheit erhöht.Im Zuge dieser Erneuerung wird die bestehendeLuftversorgung überprüft und angepasst, sodassvon einer weiteren Reduzierung des Stromver-brauchs ausgegangen werden kann.Der Strombedarf kann dann zu fast 100 Prozentaus Eigenproduktion gedeckt werden – statt wiebisher zu 80 Prozent. Damit wird das Ziel einesrechnerisch energieautarken Klärwerks erreicht.2013 erfolgte in der Vorplanung eine ausführlicheVariantenuntersuchung in Bezug auf die Zuord-nung der funktionalen Einheiten zum Maschinen-haus und/oder zur Energiezentrale sowie zumStandort und zur Gestaltung des Neubaus. Außer-dem wurde eine Konzeptstudie zur Ermittlung desLuftbedarfs erstellt, der die Auslegung der Turbo-verdichter bestimmt.Die Vorplanung der neuen Energiezentrale und derNeuordnung des alten Maschinenhauses erfolgteparallel. Die weitere Maßnahme wird in zwei Pha-

Die alten Gas-Otto-Motoren werden durch effi-zientere und wartungsärmere Motoren ersetzt.Die Erzeugung von Eigenstrom kann so um wei-tere 30 Prozent gesteigert werden.

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sen – Erstellung Energiezentrale und NeuordnungMaschinenhaus – abgewickelt. Die Inbetriebnahmeder neuen Energiezentrale ist für 2018, die derangepassten Luftversorgung für 2020 vorgesehen.

Ausgaben bis Ende 2013 0,59 Mio. Euro

Prognose Gesamtkosten 55,00 Mio. Euro

Klärwerk Gut GroßlappenVerfahrenstechnische Optimierung der Phosphat-Fällung

Alterung und Verschleiß der Anlagen zur Phos-phatfällung im Klärwerk Gut Großlappen macheneine Modernisierung notwendig. Diese erhält dieBetriebssicherheit und soll den Wartungs- undBetriebsmittelbedarf verringern. Die Vorplanungdes Projekts hat ergeben, dass der Neubau einerFällmittel-Station sinnvoller ist als die Sanierungder alten Station. Hierbei sind auch veraltete Fäll-mittel-Leitungen zu erneuern. Das Projekt umfasstaußerdem ein Gesamtkonzept zur Verringerungder Gesamtphosphor-Werte auf 0,5 mg/l im Klär-werk Gut Großlappen.

Die Entwurfsplanung steht kurz vor demAbschluss und soll mit dem Projekthandbuch 2 inder ersten Jahreshälfte 2014 zur Genehmigungvorgelegt werden.

Ausgaben bis Ende 2013 0,24 Mio. Euro

Prognose Gesamtkosten 4,80 Mio. Euro

Klärwerk Gut GroßlappenErweiterungen am Hauptschlammpumpwerk

Die Erweiterungen am Hauptschlammpumpwerkdienen in erster Linie zur Realisierung einer Klär-schlammnotausschleusung auf dem Klärwerk GutGroßlappen für den Fall eines teilweisen odertotalen Ausfalls der derzeitigen Schlammentsor-gungswege (Klärschlammverbrennungsanlage aufdem Klärwerk Gut Großlappen und HeizkraftwerkNord der Stadtwerke München). Im Zuge der Pla-nungen für dieses Notfallkonzept wird auch erar-beitet, welche sonstigen Erweiterungs- undSanierungsmaßnahmen notwendig sind, um dieGesamtsituation am Hauptschlammpumpwerk zuverbessern.

Die Notfallentsorgung des Klärschlamms solldurch eine gezielte Ausschleusung des ausgefaul-ten Schlamms aus den Vorlagebehältern erfolgen.Dazu soll der Schlamm zunächst einer Entwässe-rung zugeführt und im Anschluss extern entsorgtwerden. Die Maßnahme umfasst insbesonderedie Errichtung einer Einhausung für eine stationä-re Zentrifuge zur Schlammausschleusung und -entwässerung inklusive der erforderlichen Elek-trotechnik sowie der notwendigen Versorgungsan-schlüsse und Aggregate zur Ausschleusung (Pum-pen, Förderanlagen etc.). Zudem müssen Mög-lichkeiten zur Zwischenlagerung und zumAbtransport des Schlamms geschaffen werden.Eine zweite, mobile Zentrifuge ergänzt optionaldas Konzept. Des Weiteren wird im Rahmen derMaßnahme die Dachabdichtung des bestehendenHauptschlammpumpwerks und die Betankungs-fläche für Flockungshilfsmittel erneuert sowie dieGebäuderückwand ertüchtigt.

Die Projektplanung wird 2014 aufgenommen, dieInbetriebnahme ist für das Jahr 2016 vorgesehen.

Ausgaben bis Ende 2013 0,00 Mio. Euro

Prognose Gesamtkosten 1,00 Mio. Euro

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18 Geschäftsbericht der Münchner Stadtentwässerung 2013

Im Bau

Klärwerk Gut MarienhofModernisierung der Rundbecken

Die Rundbecken sind als Außenbauteile erhebli-chen Beanspruchungen ausgesetzt, beispielswei-se den statischen und dynamischen Lasten ausden Laufrädern der Räumerbrücken. Risse undAbplatzungen an den Betonbauwerken und Ver-schleiß der Betriebstechnik sind die Folge. ImZuge mehrerer Projekte werden nun die knapp 25 Jahre alten Bauwerke saniert, die Elektro- unddie Betriebstechnik werden erneuert. Damit wirddie Lebensdauer der bestehenden Bauwerke ver-längert.

Da die Maßnahmen im laufenden Betrieb auszu-führen sind, werden die 16 Becken einzeln außerBetrieb genommen und saniert. Ein saniertesTest-Becken wurde Anfang Dezember 2010 erfolg-reich in Betrieb genommen. Bis Ende 2013 wur-den 12 von 16 Becken saniert und umgerüstet. ImLaufe des Jahres 2014 sollen die letzten 4 Beckenmodernisiert werden.

Ausgaben bis Ende 2013 4,23 Mio. Euro

Prognose Gesamtkosten 7,45 Mio. Euro

Teile der Betriebstechnik wurden alters-bedingt erneuert.

Klärwerk Gut GroßlappenErneuerung der 1. Biologischen Stufe

Die 1. Biologische Stufe wurde von 1965 bis 1973abschnittsweise errichtet. Sie ist damit die letztein Betrieb befindliche ältere Anlage im größerender beiden Münchner Klärwerke. Alle anderenBereiche wurden sukzessive erneuert. Verfahrens-technische Optimierungen wurden in dieser Stufebereits durchgeführt, eine umfassende Sanierunglässt sich jedoch aufgrund der zunehmenden bau-lichen Mängel der alten Anlage nicht mehr vermei-den. Die elektrotechnischen und betriebstechni-schen Einrichtungen müssen ebenfalls vollständigerneuert werden.

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Vergleichende Untersuchungen, die auch dieBetriebskosten einbeziehen, kommen zu demErgebnis, dass ein Neubau der Belebungsbeckenund der Zwischenklärbecken auf lange Sicht einenklaren finanziellen Vorteil gegenüber einer Sanie-rung oder einem Umbau bringt. Die wirtschaftli-chere Neubauvariante erfüllt neben einer optimalumsetzbaren Verfahrenstechnik weitere Anforde-rungen, die beispielsweise den Immissionsschutzund die betriebliche Flexibilität betreffen. Im Ver-gleich zur Sanierung garantiert sie zudem die lang-fristige Beständigkeit der Bauwerke. Im Zuge die-ses Neubaus werden die Luftverteilung, dieBetriebstechnik, die Elektroinstallation, die Mess-,Steuerungs- und Regelungstechnik (MSR) sowiedie Prozessleittechnik (PLT) komplett erneuert.

Bei der Planung wird die gesamte biologischeAbwasserreinigung mit der Nährstoffeliminationim Klärwerk Gut Großlappen betrachtet, um dasZusammenwirken mit den weiteren Reinigungs-stufen bestmöglich zu gestalten. Durch dieseOptimierung des Verfahrens ergibt sich die Not-wendigkeit, die Luftversorgung der biologischenStufen anzupassen. Eine erhebliche Einsparungbeim Energieverbrauch des Klärwerks lässt sichdurch den Austausch der vorhandenen Turbover-dichter erreichen. Diese Maßnahme soll währenddes laufenden Betriebs in mehreren Bauabschnit-ten durchgeführt und bis 2021 abgeschlossenwerden.

Die Ausführungsplanung läuft. Sämtliche Vorab-maßnahmen im 1. Bauabschnitt sind in Ausfüh-rung oder bereits abgeschlossen. Eine erste wich-tige Ausschreibung (Abbruch und Voraushub) fürdie Hauptbaumaßnahme (2. Bauabschnitt) wurdeim Dezember 2013 submittiert. Das Projekt ver-läuft terminplangerecht.

Ausgaben bis Ende 2013 12,67 Mio. Euro

Prognose Gesamtkosten 145,80 Mio. Euro

Betonsanierung der Rundbecken im Klärwerk Gut Marienhof.

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Geschäftsbericht der Münchner Stadtentwässerung 201320

Deponie NordOberflächenabdichtung

Auf der Deponie Nord wurde von 1982 bis 1997der Klärschlamm der Münchner Klärwerke abgela-gert, danach, bis zur Stilllegung der Deponie am14. Juli 2005, nur noch und ausschließlich Klär-schlammasche. Die Deponieoberfläche wurde alsbloße Abdeckung mit anschließender Bepflanzunggestaltet, gemäß dem Planfeststellungsbeschlussder Regierung von Oberbayern im Jahr 1982, derkeine Oberflächenabdichtung gefordert hatte. Diebisherige Abdeckung ist wasserdurchlässig,sodass Niederschlagswasser eindringt und zuSickerwasser wird. Das führt zu ständigen War-tungsarbeiten und Grundwasseruntersuchungen.Die Verordnung über Deponien und Langzeitlagerverlangt jedoch inzwischen einen Nachweis übereinen ausreichenden Schutz der Deponie vor Was-sereintritt und eine Sickerwasserverminderung.Diese Ziele sind nur durch eine neu einzubauendeOberflächenabdichtung zu erreichen, durch dieeine Sickerwasserneubildung verhindert wird.Damit kann der heutige große Aufwand für dieSickerwasserbehandlung und für Maßnahmenzum Deponieunterhalt langfristig wesentlich redu-ziert werden. Im Aufbau des neuen Abdichtungs-systems wird Klärschlammasche verwendet,sodass deren kostenintensive Entsorgung fürmehrere Jahre entfällt. Die Münchner Stadtent-wässerung strebt daher auf lange Sicht die Entlas-sung der stillgelegten Deponie aus der Nachsorgean.

Die Regierung von Oberbayern hat Ende Novem-ber 2008 die öffentlich-rechtliche Genehmigungzum Bau einer Oberflächenabdichtung erteilt. DerStadtentwässerungsausschuss der Landeshaupt-

stadt München erteilte im Dezember 2008 dieGenehmigung zur Durchführung des Projekts. Mit Projektgenehmigung wurde die Finanzierungim Unterhalt genehmigt, da die Oberflächenab-dichtung keine Wertsteigerung der Deponie her-beiführt und damit sofort abzugsfähige Betriebs-ausgaben darstellt.Im Jahr 2013 wurde der 1. Einbauabschnitt fertig-gestellt und die Bepflanzung vorgenommen. Fürden 2. Baubereich wurde die Erstellung des Unter-planums, der Trag- und Ausgleichsschicht und derkapillarbrechenden Schicht, beendet. Zur Wintersi-cherung wurde die Bentokiesabdichtung ein-schließlich der Abdeckung mit einer Drainschichtgebaut. Im 3. Baubereich erfolgten die Herstel-lung der Vorbelastungsflächen sowie der Dich-tungsbau. Im 4. und 5. Baubereich wurde diebestehende Rekultivierungsschicht rückgebautund separiert. Außerdem wurden im 4. Baube-reich die Ringdrainage und die lastverteilendeSchicht gebaut, im 5. Baubereich steht die Sohl-rigole kurz vor der Fertigstellung. Des Weiterenwurde die Errichtung aller Gabionenbauwerkeabgeschlossen, die integrierte Baumaßnahme»Weitere Maßnahmen an Schächten und Dränlei-tungen« ist ebenfalls kurz vor der Fertigstellung.Die Maßnahme wird in einzelnen Aushub- undEinbauabschnitten (Baubereichen) bis voraussicht-lich 2017 abgewickelt. Das Projekt und die Bauab-wicklung ist unter www.deponienord.de öffentlichdargestellt.

Ausgaben bis Ende 2013 20,29 Mio. Euro

Prognose Gesamtkosten 48,00 Mio. Euro

Die Oberflächenabdichtung der DeponieNord ist in einigen Bereichen fertigge-stellt, erste Renaturierungsmaßnahmenerfolgten bereits.

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21

Zukünftige Entwicklung

Strategischer Anlagenerhalt im Klärwerk Gut Marienhof

Der Bedarfsgrund für das Projekt »Neuordnungder Energieanlagen« im Klärwerk Gut Marienhofist der in die Jahre gekommene elektro- undmaschinentechnische Bestand im Maschinen-haus. Die Umsetzung der Maßnahme benötigtjedoch einige Zeit, sodass eine Verbesserung deraktuellen Situation erst mit dem Neubau der Ener-giezentrale im Jahr 2018 zu erwarten ist.

Um die Auswirkungen möglicher Beeinträchtigun-gen im Maschinenhaus bewerten zu können,wurde für das Maschinenhaus eine Risikoanalysedurchgeführt. Als Ergebnis wurden Maßnahmenwie z.B. die Verlegung der Kabeltrassen in dieWege geleitet, um denkbare Risiken zu verrin-gern. Da das Klärwerk Gut Marienhof in einemGuss erstellt wurde und nun rund 25 Jahre alt ist,wurde die Risikoanalyse vom Maschinenhaus aufdas gesamte Klärwerk erweitert.

Für die Strategie des Anlagenerhalts ist die Verfah-renstechnik auf dem Klärwerk Gut Marienhofbestimmend, d.h., es erfolgt eine intensiveBetrachtung der einzelnen Bereiche der Abwas-serbehandlung auf dem Weg des Abwassersdurch die Anlage. Ziel ist ein umfassender Maß-nahmenkatalog, der Risiken, Betriebserhalt sowieStand und Regeln der Technik berücksichtigt unddie notwendigen Einzelmaßnahmen und derenPriorisierung beinhaltet. Die durch die Elektrotech-nik bereits identifizierten und priorisierten Berei-che werden vorgezogen. Die Schlammbehand-lung kann abgekoppelt vom Abwasserweg untersucht werden. In diesem Bereich steht diekomplette Erneuerung der Elektrotechnik an, dieebenfalls dem Anlagenerhalt dient. Des Weiterenist bereits die Erneuerung der elektrotechnischenInfrastruktur in die Wege geleitet worden, hierwird das vorhandene Bussystem durch ein Licht-wellenleiternetz abgelöst.

Energieressourcen

Das erklärte Ziel der Münchner Stadtentwässe-rung ist es, die eigenen Energieressourcen opti-mal zu nutzen und die Wirtschaftlichkeit im Ener-giebereich zu verbessern. Es werden diverseMaßnahmen im Bereich Energieerzeugung undEnergieeinsparung angestrebt, die übergreifendkoordiniert werden. Hierzu gehören unter ande-rem das Projekt »Austausch von Gas-Otto-Moto-ren« in der Energiezentrale des Klärwerks GutGroßlappen sowie das Projekt »Neuordnung derEnergieanlagen« im Klärwerk Gut Marienhof.

Neben Maßnahmen zur Energieeinsparung sowiezur Optimierung der Energiegewinnung aus Faul-gas wurde im Jahr 2013 eine Potenzial- und Wirt-schaftlichkeitsanalyse für den Einsatz von Photo-voltaik auf den Liegenschaften der MünchnerStadtentwässerung (Dächer und Freiflächen)durchgeführt. Die Studie kam zu dem Ergebnis,dass ein erhebliches Potenzial für die Nutzung vonSonnenenergie zur Stromerzeugung existiert, ins-besondere auf der Freifläche im östlichen Bereichdes Klärwerks Gut Marienhof. Das Potenzial aufden Dachflächen ist im Vergleich zu dem der Frei-fläche wesentlich geringer, jedoch ebenfalls nutz-bar. Aufgrund des hohen Potenzials der Freiflächewird die Errichtung eines Photovoltaik-Parks aufRandbedingungen und Chancen sowie auf Wirt-schaftlichkeit geprüft.

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Selbstbewusstes Zeichen

Dieses Motiv inszenierte JanLeonardo mit einem Fisheye-Objektivund leuchtete es mit speziellen Hochleistungstaschenlampen aus.Die Vorbereitung jedes Motivs erfordert Stunden, um die einzelnenBeleuchtungselemente anzupassen. Erst dann kann der finaleSchuss komplett in einer Belichtung inszeniert werden.

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24 Geschäftsbericht der Münchner Stadtentwässerung 2013

Licht ist das kreative Gestaltungsmittel im 21. Jahrhundert. Die Light Art Performance Photo-graphy (kurz LAPP) – ist die Kunst, Licht zu perfor-men, um damit fantastische Welten zu schaffen.Ihr Pionier und Entwickler ist der internationalrenommierte Lichtkunstfotograf und Künstler Jan Leonardo Wöllert, bekannt als JanLeonardo.Begonnen hat der Fotograf im Jahre 2005, als ermit Taschenlampen Landschaften und Architekturilluminierte. Heute gestalten sich seine »Auffüh-rungen« aufwendiger, wenn er um die Welt reist,um für die Nacht die perfekte Location zu finden.Der Fotograf und Künstler Wöllert ist Perfektionist.Seine Techniken sind aufwendig, außergewöhn-lich und gewöhnungsbedürftig anders. Er durch-schneidet mit Licht die Dunkelheit und zeichnetdamit Objekte. Nur wenige Fotografien entstehenin einer Nacht und häufig nur eine perfekte. DerLichtkunstfotograf nennt es selbst ein »zurück zuden Wurzeln« oder die »totale Entschleunigung«.Jede einzelne Fotografie wird zum Unikat. Daswirkt sich auch auf die Betrachterin und denBetrachter aus, der fasziniert und gefesselt seineAufmerksamkeit spendet.

Lichtkunstfotografie von JanLeonardo

Fotoarbeiten im Regenrückhalte-becken Hirschgarten. Auch für die Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter derMünchner Stadtentwässerung war dieZusammenarbeit mit JanLeonardosehr spannend.

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Was ist Lichtkunstfotografie und was ist Ihre

persönliche Intention?

Die Lichtkunstfotografie und das Light Paintingsind das moderne Graffiti einer jungen Kunstbe-wegung. Sie schafft damit fantastische Welten,ohne Spuren zu hinterlassen. Dabei kann Lichtgenauso wie Farbe verteilt werden, mit demUnterschied, dass es nach dem Fotografieren mitnach Hause genommen werden kann. Mich habenDunkelheit und Nacht schon immer fasziniert. Ichliebe die Ruhe und die Entschleunigung der Nachtund meiner Fotografie.

Wie entstanden die Aufnahmen?

Alle Aufnahmen sind in totaler Dunkelheit entstan-den. Während einer Langzeitbelichtung wird Lichtin einer Performance oder Choreographie organi-siert. Die Kamera steht dabei auf einem Stativ undwird mit einem Fernauslöser zwischen 5 Minutenund 1 Stunde und länger ausgelöst. Alle Anlagenund Gebäude wurden mit speziellen High-Performance-LED-Lampen ausgeleuchtet oder akzentuiert.

Was hat Sie gereizt, in Bauwerken der Stadt-

entwässerung zu fotografieren?

Mich faszinieren vor allem Symmetrien, Genauig-keit in der Baukunst und Design, all diese Merk-male finde ich in den Bauwerken und Anlagen derMünchner Stadtentwässerung. Egal ob ein Kanalaus dem 19. Jahrhundert unter der Ungererstraße,ein Regenrückhaltebecken am Hirschgarten oderdie Faultürme, alles besticht durch wunderschöneBaukunst und Perfektion in der Umsetzung – hierfühle ich mich zu Hause.

Wie war es für Sie?

Die Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern der Stadtentwässerung waretwas Besonderes – alle waren motiviert, sorgtensich um meine Sicherheit und waren jederzeithilfsbereit. Es war eine schöne Zusammenarbeit,ein zwangloses und kreatives Miteinander.

JanLeonardo bei der Arbeit: Festlegung der Motive an der Faulturm-anlage im Klärwerk Gut Großlappen.Die eigentliche Fotografie erfolgte aus-schließlich in der Nacht bei fast völligerDunkelheit.

Im Interview mit JanLeonardo

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Regenauslasskanal aus dem Jahr 1902

Fast authentisch wirkt der Besucher in der Unterwelt. Diese Insze-nierung erforderte eine exakte Abstimmung der Taschenlampe desBesuchers mit dem dezent gesetzten Licht der Umgebung. So entstand das stimmungsvolle Motiv im historischen Kanal in derUngererstraße.

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28 Geschäftsbericht der Münchner Stadtentwässerung 2013

Abwasserreinigung

Über 198 Millionen Kubikmeter Schmutz- und Nie-derschlagswasser wurden im Jahr 2013 in denbeiden Münchner Klärwerken Gut Großlappenund Gut Marienhof gereinigt. Trotz einer Vielzahleinzelner Umbau- und Erweiterungsprojektesowie eines durch ein Brandereignis verursachtenBehelfsbetriebs im Klärwerk Gut Marienhof wur-den dabei die wasserrechtlichen Grenzwerte imAblauf beider Klärwerke sicher unterschritten. DieAnlagen werden rund um die Uhr in Schaltwartengesteuert und überwacht, sodass für die Bürgerin-nen und Bürger der Landeshauptstadt und derangeschlossenen Umlandgemeinden die Reini-gung der Abwässer vor der Einleitung in dieGewässer absolut zuverlässig gewährleistet ist.

Gesamtzufluss der Klärwerke in 2013

Schmutzwasser und Niederschlagswasser

Klärwerk Gut Großlappen 135,04 Mio. m3

Klärwerk Gut Marienhof 63,30 Mio. m3

Klärwerksbetrieb

98,2 94,3 98,8 67,4

Klärwerk Gut Marienhof

Reinigungsleistung der Klärwerke im Jahr 2013

bezogen auf die Zulauffracht

Klärwerk Gut Großlappen

BSB5 CSB Nges0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%99,0 95,6 99,2 65,5 90,9

BSB5 CSB NH4-N Nges Pges0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Pges

87,6

* ****NH4-N

* im Zeitraum April–Oktober** im Zeitraum Mai–Oktober

Legende

BSB5Biologischer Sauerstoffbedarf

CSBChemischer Sauerstoffbedarf

NH4-NAmmoniumstickstoff

NgesGesamtstickstoff

Pges

Gesamtphosphor*

Rund 540.000 Kubikmeter Abwassertäglich wurden im Jahr 2013 in beidenKlärwerken gereinigt.

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Klärschlammverbrennung

Der zu entsorgende Klärschlamm beider Klärwer-ke hatte 2013 ein Volumen von rund 1,11 MillionenKubikmetern. Etwa zwei Drittel dieser Mengewurden in der eigenen Klärschlamm-Monover-brennungsanlage verbrannt. Diese Anlage amStandort des Klärwerks Gut Großlappen arbeitetseit 1999 mit modernster Technologie, nachdemeine zu Beginn der 90er-Jahre im Auftrag der Landeshauptstadt München durchgeführte ver-gleichende Umweltverträglichkeitsstudie zur Klärschlammentsorgung zeigte, dass von ver-schiedenen Entsorgungswegen die Verbrennungdie umweltfreundlichste Variante darstellt.

Annähernd die Hälfte der Investitionssumme derKlärschlammverbrennungsanlage von rund 75 Mil-lionen Euro entfiel auf die aufwendige Abgasreini-gung. Infolge dieses hohen Standards wurdenauch im Jahr 2013 nicht nur die gesetzlichen Vorga-ben der 17. Verordnung zur Durchführung des Bun-desimmissionsschutzgesetzes (17. BImSchV),sondern auch die deutlich strengeren Planungs-vorgabewerte wieder deutlich unterschritten.

Kohlen -monoxid

ges. org.Kohlenstoff

Staub Chlorverb. Schwefel-verb.

Stickoxide Fluor -wasserstoff

Quecksilbergesamt

CadmiumThallium

DioxineFurane

in Prozent des jeweiligen zulässigen Werts

(Grenzwerte nach 17. BImSchV)

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Planungswerte (beim Bau vertraglich vereinbarte Werte)

Jahresmittelwerte Linie 1

Jahresmittelwerte Linie 2

50,0

0,49

50,0

17,0

0,50 0,67

5,0

0,33

10,0

2,153,90

10,0

0,67

10,0

0,18

16,0

0,90

Emissionswerte der Klärschlammverbrennungsanlage

0,49 0,50 0,30 0,15

9,40

5,75 4,906,67

0,18 0,90

18,0

1,50

Die bei der Verbrennung entstandene Klär-schlammasche wurde für die Oberflächenabdich-tung der stillgelegten Klärschlammdeponie Nordmitverwendet. Der restliche Klärschlamm wurdeim Müllblock des Heizkraftwerks Nord der Stadt-werke München verbrannt.

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Spülgalerie Tumblingerstraße

Die im Jahr 1888 gebaute Spülgalerie war bereits im ersten General-entwässerungsplan von John Gordon 1876 vorgesehen. Das Wasserwurde von der Isar abgeleitet, um die Kanäle zu spülen.JanLeonardo inszenierte den Kanal durch eine Ausleuchtung aus-schließlich über indirekte Beleuchtung, was dem Motiv eine beson-dere Tiefe und Plastizität gibt.

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Prozessorientierter Kanalbetrieb

Die betriebliche Sicherung der schadlosen Ablei-tung der Schmutz- und Niederschlagswässer inMünchens 2.411 Kilometer langem öffentlichenKanalnetz erfolgt im Wesentlichen über folgendeProzesse:

• Hydraulischer Netzbetrieb• Reinigung und Wartung• Störungsbehebung• Inspektion• Baulicher Unterhalt

Die einzelnen Prozesse wurden im Jahr 2013 wei-ter optimiert und die Schnittstellen zwischen denProzessen des Kanalbetriebs und anderen Prozes-sen der Münchner Stadtentwässerung für einemöglichst effektive Abarbeitung angepasst unddefiniert.

Neubau der zentralen Kanalbetriebsstation

Infolge der früheren gebietsorientierten Organi-sation des Kanalbetriebs sind verschiedene Teileseines Personals nach wie vor in kleineren, überdas Stadtgebiet verteilten Betriebseinheiten sta-tioniert. Die Planungs- und Bauvorbereitungsmaß-nahmen zum Neubau einer zentralen Kanal-betriebsstation wurden im Jahr 2013 weiter vorangetrieben, sodass 2014 mit den eigentlichenBauarbeiten begonnen werden kann. Voraussicht-lich bis Ende 2016 wird die neue Station zur Ver-fügung stehen.

Kanalinspektion

Zum Ende des Jahres 2013 konnte die Erstbefah-rung der flächendeckenden Inspektion des Kanal-netzes nach der Eigenüberwachungsverordnungabgeschlossen werden. Somit sind nunmehr 100 Prozent des Kanalnetzes inspiziert und dieErgebnisse digital dokumentiert. Eine hohe Zahlan Inspektionen wurde 2013 auch aufgrund vonEinzelaufträgen durchgeführt, insbesondere alsAbnahmeinspektionen bei Kanalbau- und Kanal-sanierungsmaßnahmen.

In Abstimmung mit den Aufsichtsbehörden wird2014 mit den Wiederholungsbefahrungen und -begehungen der flächendeckenden Inspektiondes Kanalnetzes begonnen. Es ist geplant, dieseInspektionen vollständig mit eigenem Personaldurchzuführen.

Kanalbetrieb

32 Geschäftsbericht der Münchner Stadtentwässerung 2013

Simulation der neuen zentralenBetriebsstation, die 2016 den Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern zurVerfügung stehen wird. Baubeginndes Projekts ist 2014.

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Kanalreinigung

Die 2007 beschlossene generelle Umstellung derStrategie zur Reinigung des Münchner Kanalnet-zes – weg von der präventiven jährlichen Reini-gung des gesamten Netzes hin zur abschnittswei-sen bedarfsorientierten Reinigung – wurde 2013an die ermittelten Erfordernisse angepasst.

Als Folge der Betriebsergebnisse der vergange-nen fünf Jahre wurden 2013 die Reinigungsinter-valle bei gleichzeitiger Vereinfachung der Reini-gungsbeauftragung umgestellt. Künftig wird dieKanalreinigung in Querschnitten bis 900 Millime-ter etwas intensiviert, die Reinigungshäufigkeitvon Querschnitten ab 900 Millimeter verringert.Durch die stetige Entwicklung der bedarfsorien-tierten Reinigung konnte der zu reinigende Stre-ckenanteil in den letzten zehn Jahren um rund 50 Prozent gesenkt werden.

2007 beschloss die Münchner Stadtentwässerung die Umstellungzur bedarfsorientierten Reinigungdes Kanalnetzes.

Baulicher Unterhalt

Die normale betriebliche Abnutzung des Kanalsmacht kontinuierliche Instandhaltungsarbeitenerforderlich, um die Bausubstanz und somit dieBetriebs- und Verkehrssicherheit des Kanalnetzeszu erhalten.

Die Zahl der mit Grabungsarbeiten in öffentlichenVerkehrsflächen einhergehenden Baumaßnahmenseitens verschiedenster Bauträger hat stark zuge-nommen. Die Beschädigung bestehender Kanal-anlagen ist bei solchen Arbeiten nicht vollständigzu vermeiden. Daher gehörte in den letzten Jah-ren verstärkt auch die Beseitigung von Beschädi-gungen des Kanals durch Dritte zu den Aufgabendes baulichen Unterhalts.

Generell ist davon auszugehen, dass ein großerAnteil derartiger Beschädigungen des Kanalnetzesnicht unmittelbar festgestellt und erfasst wird.Dies gilt insbesondere dann, wenn die Schädenkeine oder nur eine geringe Auswirkung auf diehydraulische Leistungsfähigkeit des betroffenenKanalabschnitts haben. Diese Schäden werdenstattdessen häufig erst im Zuge der nächstenSichtprüfung der Kanäle im Rahmen der Eigen-überwachungsverordnung festgestellt und kön-nen dann größtenteils nicht mehr dem jeweiligenVerursacher zugeordnet werden.

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34 Geschäftsbericht der Münchner Stadtentwässerung 2013

Rückhalteeinrichtungen innerhalb des Münchner

Kanalnetzes mit einem Gesamtvolumen von 703.000 m³

im Stadtgebiet

Regenüberlaufbecken m³

Leinthaler Brücke 44.000

Schenkendorfstraße 20.000

Gyßlingstraße 60.000

Vorfeld Großlappen 60.000

Regenrückhaltebecken m³

Oberwiesenfeld 80.000

Bertha-von-Suttner-Weg 10.000

Albert-Schweitzer-Straße 4.000

Hirschgarten 90.000

Regenrückhaltekanal m³

Becker-Gundahl-Straße 2.000

Verbindungskanal 80.000

Thalkirchner Straße 10.000

Notumlauf Klärwerk Gut Marienhof 8.000

Nordwest-Sammler Abschnitt I 200.000

Nordwest-Sammler Abschnitt II 35.000

Gesamt 703.000

Einhaltung der wasserrechtlich zulässigen

Werte bei der Mischwasserbehandlung im

Kanalnetz

Kanalnetze und Kläranlagen können nicht so großdimensioniert werden, dass auch die Wassermen-gen von Extremniederschlägen, beispielsweisevon starkem Gewitterregen, ohne Probleme abge-leitet und behandelt werden könnten. Deshalbsind bei starken Niederschlägen sogenannteMischwasserentlastungen in die Isar sowohl tech-nisch erforderlich wie rechtlich zulässig.

Der zulässige Umfang dieser Mischwasserentlas-tungen wird durch einen Wasserrechtsbescheidaus dem Jahr 1990 geregelt. Danach dürfen der-zeit im gesamten Stadtgebiet etwa 5 MillionenKubikmeter Mischwasser pro Jahr über Entlas-tungseinrichtungen in die Gewässer eingeleitetwerden.

Seit 1990 werden von der Münchner Stadtent-wässerung die bei starken Regen in die Isar einge-leiteten Mischwassermengen gemessen und mitden zulässigen Werten des Wasserrechtsbe-scheids verglichen. Die Auswertung der letzten 23Jahre ergibt, dass die zulässigen Entlastungsmen-gen des Wasserrechtsbescheids im Mittel nur zuetwa 45 Prozent ausgeschöpft werden. Die Aufla-gen des Bescheids konnten und können somitsicher eingehalten werden. Die gemessene Jah-resmenge an Mischwasser, die aus dem Kanal-netz direkt in die Gewässer eingeleitet wird,beträgt im langjährigen Mittel deutlich weniger als3 Prozent der Gesamtmenge. Über 96 Prozentdes Abwassers werden in den beiden Kläranlagenbiologisch gereinigt.

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Mischwassermengenbilanz im Jahr 2013Einleitung in die Isar

aus Regenüberläufen in Regenbecken mechanisch gereinigt

in Kläranlagen biologisch gereinigt

0,2%

2,9%

96,9%

Gewässerschutz ist eine der vor-rangigen Aufgaben der MünchnerStadtentwässerung. Durch ein sehrgroßes Regenrückhaltevolumen von 703.000 Kubikmetern könnenauch bei Starkregenereignissengroße Wassermengen eingestautund anschließend in den Klärwerkengereinigt werden.

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Kanalbetriebsstation Otto-Hahn-Ring

Ein riesiges Lichtobjekt zauberte JanLeonardo vor die Fassade derBetriebsstation Ost. Die Choreographie für eine solche Doppel-kugel ist äußerst komplex. Zusätzlich wurde die Fassade dezent aus-geleuchtet und es wurden einzelne Lichtakzente gesetzt.

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38 Geschäftsbericht der Münchner Stadtentwässerung 2013

den Laien schwierig, hier ohne kompetente Unter-stützung die richtige Entscheidung zu treffen.

Das Ziel der Abteilung Anwesensentwässerung istes, die Kundinnen und Kunden vor den genanntenRisiken zu bewahren und sicher funktionierendeund nachhaltige Grundstücksentwässerungsanla-gen sicherzustellen. Damit durch die Sammlungund Ableitung des Abwassers auf den Grund-stücken weder Mensch noch Natur gefährdet werden, betreuen und unterstützen rund 35 Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter der AbteilungAnwesensentwässerung die Kundinnen und Kun-den in allen Phasen der Planung, des Baus und desBetriebs von Grundstücksentwässerungsanlagen.

Abschaffung der Frist zur Prüfung privater

Abwasserleitungen

Die Vollversammlung des Münchner Stadtrats hatin der Sitzung am 2. Mai 2013 beschlossen, dieFristen zur erstmaligen und wiederholten Prüfungder Dichtheit privater Abwasserleitungen zu strei-chen. Bislang war in der Münchner Entwässe-rungssatzung vorgeschrieben, private Abwasser-leitungen bis spätestens 31. Dezember 2015 erst-mals eigenverantwortlich prüfen und die Prüfunginnerhalb von 20 Jahren wiederholen zu lassen.Diese Fristen waren in der entsprechenden DIN-Norm enthalten (DIN 1986 Teil 30). Nachdem ineiner aktualisierten Fassung der DIN-Norm auf dieFristen verzichtet wurde, konnten sie auch in derSatzung entfallen.

Der Wegfall der Fristen hat allerdings keinen Ein-fluss auf die grundsätzlichen Pflichten der Grund-stückseigentümerinnen und -eigentümer. So sindprivate Abwasserleitungen nach wie vor wasser-dicht und in gutem baulichen Zustand zu halten.Alle notwendigen Unterhaltsmaßnahmen müssendie Eigentümer selbstständig und eigenverant-wortlich veranlassen. Es empfiehlt sich, alle Prüf-berichte über durchgeführte Dichtheitsprüfungenaufzubewahren, da sie auf Verlangen der Münch-ner Stadtentwässerung vorgelegt werden müs-sen.Die Vorlage eines Dichtheitsnachweises wird dieMünchner Stadtentwässerung auch künftig nurfordern,

– wenn Leitungen neu gelegt werden,– wenn bestehende Leitungen geändert werden,– wenn die Entwässerungsanlage im Wasser-

schutzgebiet Trudering liegt,– bei Leitungen, an denen Schäden festgestellt

bzw. vermutet werden und– bei Leitungen, die gewerbliches Abwasser führen.

Genehmigung von Grundstücksentwässe-

rungsanlagen und Überwachung zugehöriger

Bautätigkeiten und Änderungen

Der Zweck von Grundstücksentwässerungsanla-gen ist das Sammeln von Schmutz- und Regen-wasser auf privaten Grundstücken, um esanschließend abzuleiten und zu entsorgen. DieseGrundstücksentwässerungsanlagen bilden dieäußersten Zweige im weit verzweigten Kanalsys-tem und umfassen mit geschätzten 5.000 Kilome-tern mehr als das Doppelte der öffentlichen Kanal-länge.

Grundstücksentwässerungsanlagen mit den inMünchen dazugehörigen Anschlusskanälen (soge-nannte Anliegerregie) befinden sich im Gegensatzzur öffentlichen Kanalisation in Privatbesitz undsind von den Grundstückseigentümerinnen und -eigentümern selbst zu errichten und zu betreiben.Im Falle eines Neubaus, einer Sanierung oderÄnderung der abwasserführenden Leitungensteht die Eigentümerin und der Eigentümerjedoch oftmals vor Problemen. Mangels Sach-kenntnis werden die Risiken einer nicht fachge-recht geplanten und ausgeführten Entwässe-rungsanlage häufig nicht richtig eingeschätzt.»Schwarze Schafe« unter den am Markt befind-lichen Baufirmen stellen für den Bauherrn ein wei-teres Risiko dar. Nicht nur bei der Wahl eines Pla-ners oder einer ausführenden Firma, sondernauch bei der Wahl technischer Verfahren ist es für

Anwesensentwässerung

Service und optimale Beratung für die Kundinnenund Kunden stehen bei der Abteilung Anwesens-entwässerung im Vordergrund.

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Erschließung

Vor Beginn jeder Bautätigkeit wird zunächst dieabwassertechnische Erschließung von Grundstü-cken geprüft: Ist ein Grundstück überhaupt durcheinen Abwasserkanal erschlossen und wo kann imFalle eines Neubaus gefahrlos an diesen ange-schlossen werden? Der Bauherr erhält nach Klä-rung baurechtlicher Entscheidungen die für dieweitere Planung erforderlichen Informationen, wieden amtlichen Lageplan und das technische Form-blatt mit der detaillierten Angabe des Anschluss-punkts an die städtische Kanalisation.

Planung

Im Rahmen der weiteren Planung stehen Inge-nieurinnen und Ingenieure der MSE den Bauher-ren und deren Planern beratend zur Seite und prü-fen und genehmigen anschließend die bei derMünchner Stadtentwässerung einzureichendenEntwässerungspläne. Dadurch ist die Einhaltungder relevanten Rechtsvorschriften und techni-schen Regelwerke bereits vor Baubeginn sicher-gestellt. Im Jahr 2013 wurden 2.923 Plangenehmi-gungen erteilt.

Bauausführung

Sämtliche Arbeiten an der privaten Entwässe-rungsanlage, auch Sanierungen und Reparaturen,sind bis auf wenige Ausnahmen gemäß derMünchner Entwässerungssatzung durch eine»Arbeitsbeginnanzeige« mitzuteilen. In der Regelwerden diese Arbeiten anschließend von einemunserer Kontrollmeister überwacht und abgenom-men. Durch diese regelmäßigen Kontrollen aufden Baustellen wird eine fachgerechte und nach-haltige Ausführung der Planung sichergestellt undeine mangelhafte Bauausführung weitgehend ver-mieden, die oftmals erst nach vielen Jahren zuProblemen führen kann. Im Jahr 2013 wurdendabei 4.508 Baufälle überwacht. Insgesamt wur-den im Zuge der Bauüberwachungen private Rohr-leitungen mit einer Länge von 107.539 Meternpositiv auf Dichtheit geprüft. Davon entfallen59.525 Meter auf neue Leitungen und 48.014Meter auf bestehende Kanäle.

Die Anzahl der Arbeitsbeginnanzeigen bei privatenEntwässerungsanlagen ist seit dem Jahr 2008stark angestiegen (vgl. Tabelle »Arbeitsbeginn-anzeigen in Jahressummen«).

Fachkundige Beratung

Eine wichtige Aufgabe in allen Phasen von Bauund Betrieb ist die Beratung von Bauherren, Archi-tekten, Ingenieurbüros und ausführenden Firmenbei der Umsetzung der Anforderungen. Ziel istdabei stets, in Bezug auf die Grundstücksentwäs-serungsanlagen die Belange der Kundinnen undKunden mit den Forderungen zum Schutz vonMensch und Umwelt in Einklang zu bringen. DieMitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MünchnerStadtentwässerung verfügen hierbei über lang-jährige Erfahrung und großes technisches Know-how, das sie durch regelmäßige Fortbildungmaß-nahmen auf dem neuesten Stand halten.

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500

1.000

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2013201220112010200920082007

Jahr

Die Anzahl der Arbeitsbeginnanzeigen bei privaten Entwäs-serungsanlagen ist seit dem Jahr 2008 stark angestiegen.

Prüfung einer Anwesensentwässerungdurch einen Kontrollmeister der Münch-ner Stadtentwässerung. Durch die regelmäßigen Kontrollen wird eine fach-gerechte Ausführung der Planung sicher-gestellt.

Arbeitsbeginnanzeigen in Jahressummen

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40 Geschäftsbericht der Münchner Stadtentwässerung 2013

Zustands- und Schadenskontrollen

Um Undichtigkeiten und Funktionsstörungen zuvermeiden, werden die städtischen Kanäle regel-mäßig auf Schäden untersucht. Gibt es dabei Hin-weise auf schadhafte private Leitungen, werdendiese in der Abteilung Anwesensentwässerungvon einem speziell ausgebildeten Team ausgewer-tet und die Eigentümer werden darüber infor-miert. Sind Undichtigkeiten und eine Gefährdungfür den städtischen Kanal zu befürchten, werdenDichtheitsprüfungen und geeignete Sanierungs-maßnahmen von den Eigentümern veranlasst. ImJahr 2013 wurden 153 solcher Fälle aufgegriffen,um größere Folgeschäden zu vermeiden.

Weitere Themen aus dem Bereich der Grund-stücksentwässerungsanlagen:

• Entsiegelung und ortsnahe Versickerung von Niederschlagswasser

• Beteiligung bei planungs- und immissions-schutzrechtlichen Verfahren

• Beteiligung bei wissenschaftlichen Pilotversu-chen (z.B. zur Versickerung von Niederschlags-wasser von schwermetallbeschichteten Dächern

• Ökoprofit-Programm (Mitwirkung bei der frei-willigen Selbstverpflichtung von Gewerbe-betrieben zur Einhaltung umweltrechtlicher Vorgaben)

• Verursachergerechte Gebührenerhebung (z.B. Erfassung neu angeschlossener und/oder abge-trennter Niederschlagswasserflächen)

• Reinigung und Inspektion/Wartung von Haus-anschlüssen (z.B. bei Wurzeleinwuchs)

• Vorbehandlungs- und Rückhalteanlagen, z.B.– Fett- und Benzinabscheider– Heizölsperren– Kondensatbehandlung bei Brennwertkessel– Auffangvorrichtungen für Störfälle bei Indus-

triebetrieben

Schutz des Kanal- und Klärwerkbetriebs und

Überwachung der gewerblichen Einleiter

Die betrieblichen Einrichtungen der MünchnerStadtentwässerung sind im Wesentlichen fürhäusliches Abwasser, z.B. Fäkalien und Küchenab-wasser, ausgelegt. Dagegen können bestimmteInhaltsstoffe nicht häuslichen Abwassers Schädenan Kanalnetz, Klärwerk und Umwelt verursachenoder gar Menschen gefährden.Häufig kann durchmoderne Produktionsverfahren eine Belastungdes Abwassers gänzlich vermieden werden. Istauch dies nicht möglich, muss durch spezielleAbwasservorbehandlungsanlagen die Schadstoff-konzentration verringert werden, bis die Grenz-werte für die Einleitung eingehalten sind. NeunMitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirken auf denEinsatz einer angepassten, umweltfreundlichenAbwassertechnik hin.

Die Kontrolle nicht häuslicher Abwässer erfolgt inmehreren aufeinander folgenden Schritten, sobaldProduktionsanlagen neu errichtet oder geändertwerden. In einem Genehmigungsverfahren prüfenwir, ob Schadstoffe anfallen können und ob dievorgesehenen Maßnahmen zur Abwasservermei-dung bzw. Schadstoffreduktion ausreichend sind.Falls erforderlich, erteilt die Münchner Stadtent-wässerung Auflagen. Die Kontrolle des laufendenBetriebs erfolgt durch Betriebsbegehungen undAbwasserproben.

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41

Überwachte Betriebe 2013

Insgesamt 728

Institute und Krankenhäuser

mit radioaktivem Abwasser 53

Betriebe mit hoher abbaubarer

Schmutzfracht (Starkverschmutzer) 68

Erteilte Einleitgenehmigungen 29

Überwachung

Anzahl der aufgesuchten/begangenen Betriebe 57

Gesamtanzahl der Probenahmen 1.269

Anzahl der Proben gewerbliches Abwasser 1.039

Anzahl der Proben radioaktives Abwasser 73

Anzahl der Proben mit Grenzwertverletzungen 296

Alle Betriebsstätten mit genehmigten Einleitun-gen werden regelmäßig begangen. Die Fachleuteder Münchner Stadtentwässerung machen sichein Bild von der Situation vor Ort, überprüfen dieFunktionsfähigkeit der Abwasservorbehandlungs-anlagen und beraten die Anlagenbetreiber. 2013wurden 57 Betriebe von uns kontrolliert.

In den überwachten Betrieben entnehmen dieMitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßigAbwasserproben, um die Einhaltung der Grenz-werte zu überprüfen. Falls erforderlich, werdenabgestufte Maßnahmen eingeleitet, um die Einlei-ter zur Einhaltung der Grenzwerte anzuhalten.2013 wurden 1.269 Abwasser- und Sielhautprobenentnommen, untersucht und bewertet. In 296 Pro-ben gab es Grenzwertüberschreitungen.

Auch aus dem öffentlichen Kanal werden Probengezogen, um den Ist-Zustand des Abwassers zuermitteln und ggf. Folgerungen über neue bzw. verbotene Schadstoffeinleitungen daraus abzuleiten.Entsprechenden Hinweisen wird umgehend nach-gegangen. Zweimal im Jahr werden an 75 ausge-wählten Messpunkten im Münchner KanalnetzAbwasserproben genommen. Seit 2009 wird mit speziellen Aufwuchskörpern entnommen, die im Abwasserkanal befestigt werden, Ablage-rungen aus den Kanälen. Diese Ablagerungenerlauben Rückschlüsse auf zurückliegende Schad-stoffeinleitungen.

Darüber hinaus wurden 137 Fassadenreinigungenüberwacht, bei denen abhängig von der Oberflä-chenbeschaffenheit, belastetes Abwasser anfallenkann.

Betriebe mit einer hohen, aber im Klärwerk abbau-baren Schmutzfracht, unter anderem lebensmit-telverarbeitende Betriebe wie Kantinen, Groß-gaststätten etc., verursachen im Kanal- und Klär-werksbetrieb einen höheren Aufwand. Dieserwird mit dem Starkverschmutzerzuschlag abge-golten. Um repräsentative Werte zu erhalten, sindeinwöchige mengenproportionale Probenahmenerforderlich. 2013 wurden 16 Starkverschmutzer-Messstellen beprobt. Durch diese Arbeit werdenzusätzliche Einnahmen von jährlich ca. 1,5 Millio-nen Euro erzielt, die den allgemeinen Gebühren-haushalt entlasten.

Um Qualität, Effizienz und Wirtschaftlichkeit derArbeit besser einschätzen zu können, hat sich dieMünchner Stadtentwässerung auch 2013 freiwilligeinem bundesweiten Kennzahlenvergleich mitanderen kommunalen Abwasserbetrieben unter-zogen. Es zeigte sich, dass die Arbeit zur Überwa-chung industriellen Abwassers nach wie vor beihoher Leistung vergleichsweise kostengünstig ist.

Prüfung einer Abwasservorbehandlungs-anlage der Industrie. Die Münchner Stadt-entwässerung prüft die Einhaltung dervorgeschriebenen Grenzwerte, um mögli-che Gefahren auszuschließen.

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Besucherkanal Ungererstraße

Wo sonst Besucherinnen und Besucher neue Perspektiven erkun-den, kreierte JanLeonardo ein magisches Motiv – rund vier Stundendauerte die Aufnahme.

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44 Geschäftsbericht der Münchner Stadtentwässerung 2013

Abrechnung der Schmutzwassergebühren

Die am 1. Oktober 2012 begonnene schrittweiseÜbernahme der Schmutzwassergebührenabrech-nung durch die Münchner Stadtentwässerungwurde mit Ablauf des Jahres 2013 abgeschlossen.Die Festsetzung der Schmutzwassergebührenerfolgt gemäß der geltenden Entwässerungs-abgabensatzung (EAS) nach dem sogenanntenFrischwassermaßstab, ist also abhängig von derMenge Frischwasser, die von den StadtwerkenMünchen geliefert wird. Das bis dato übliche Ver-fahren, die Gebührenbescheide im Namen undAuftrag von den Stadtwerken München als »Ver-waltungshelferin« versenden zu lassen, um Syner-gien zwischen der Frischwasser- und Schmutz-wasserabrechnung zu nutzen, konnte aus rechtli-chen Gründen nicht mehr weitergeführt werden.Über das Projekt »SchMuSE« wurden bis zum 1. Oktober 2012 die technischen und organisatori-schen Voraussetzungen zur vollständigen Über-nahme der Schmutzwassergebührenabrechnungdurch die MSE in Eigenregie geschaffen.

Zug um Zug wurden nun bis Ende 2013 alle zurAbrechnung notwendigen Daten von ca. 125.000(Frischwasser-)Anfallstellen in das MSE-eigeneAbrechnungssystem (SAP) »migriert«. Aus datenschutzrechtlichen Gründen konnten dieden Stadtwerken München erteilten Einzugser-mächtigungen zur Abbuchung der Schmutzwasser-gebühren von der Münchner Stadtentwässerungnicht übernommen werden. Durch eine aktive undtransparente Informationspolitik ist es ihr jedoch

in relativ kurzer Zeit gelungen, sehr viele neue Ein-zugsermächtigungen zur Begleichung der Schmutz-wassergebühren zu erhalten. Mittlerweile nutzenüber 75 Prozent der Kundinnen und Kunden diekomfortable Möglichkeit des Lastschrifteinzugs-verfahrens, annähernd so viele wie früher bei derAbrechnung über die Stadtwerke München.

Auch die mit der Einführung des einheitlicheneuropäischen Zahlungsverkehrs (SEPA) verbunde-nen Umstellungen konnten erfolgreich abge-schlossen werden, sodass die Abrechnung derSchmutzwassergebühren seit Anfang 2014 routinemäßig und eigenverantwortlich durch dieMünchner Stadtentwässerung erfolgt.

Die Umstellung der Schmutzwasserge-bührenabrechnung erfolgte 2013. AlleDaten der 125.000 Anfallstellen wurdenin das MSE-eigene Abrechnungssystemmigriert.

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45

Rund 128 Liter Wasser verbrauchen dieMünchnerinnen und Münchner täglichpro Person.

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Ein Ort der Entsorgung

Die Aufnahme der Faulturmanlage im Klärwerk Gut Großlappen ent-stand nach Abschaltung aller Beleuchtungen als Langzeitbelichtung.Genutzt wurde das Restlicht der Nacht mit zusätzlicher händischerAusleuchtung.

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48 Geschäftsbericht der Münchner Stadtentwässerung 2013

Positionierung im Markt

Aktiver Gewässerschutz –

Lebensgrundlagen gesichert

Nachhaltiger Umweltschutz und dieGesundheitsvorsorge für die Bevölke-rung sind richtungsweisend für dieMünchner Stadtentwässerung. Zentra-le Leistungen des kommunalen Unter-nehmens sind die Ableitung und dieReinigung von Schmutz- und Nieder-schlagswasser sowie die Entsorgungvon Klärschlamm.

Diese Dienstleistungen werden von derMünchner Stadtentwässerung für dieLandeshauptstadt München wie auchfür Kommunen im Münchner Umlandübernommen. Sie sind wasserwirt-schaftlich notwendig, bedenkt manallein die Wasserqualität der Isar. Dane-ben ist es sinnvoll, Größeneffekte zugenerieren und vorhandene Kapazitä-ten optimal auszulasten. Den Nachbarnkönnen so zugleich sehr wirtschaftlichesowie hochwertige Entsorgungsleis-tungen angeboten werden.

Insbesondere folgende Zweckverbän-de, selbstständige Gemeinden undGemeindeteile nutzen derzeit dieseSynergien und sind an die MünchnerStadtentwässerung angeschlossen:

• Zweckverband Süd-Ost• Zweckverband Hachinger Tal• Zweckverband Würmtal• Haar, Grasbrunn – Ortsteil Keferloh• Grünwald, Straßlach-Dingharting• Pullach, Baierbrunn• Neuried• Zweckverband Unterschleißheim,

Eching und Neufahrn (bzgl. Gemein-de Eching, Ortsteil Dietersheim)

Im Wirtschaftsjahr 2013 wurden ca. 198 Millionen Kubikmeter Abwassertransportiert, gereinigt und sauber der Isar zugeführt. Davon stammen 13,9 Millionen Kubikmeter aus denangeschlossenen Zweckverbänden,Gemeinden und Gemeindeteilen. Eineseparate Gebührenkalkulation liefertexakte Daten zur Nutzung von Teilbe-reichen des Kanalsystems und der Klärwerke der Münchner Stadtentwäs-serung durch das Umland. Die ent-standenen Kosten lassen sich so ver-ursachungsgerecht zuordnen.

Vorteilhafte Organisationsform — größter

Eigenbetrieb

Die Münchner Stadtentwässerung istein kommunales Unternehmen derAbwasserwirtschaft und in der Rechts-form des Eigenbetriebs (nach Art. 88Gemeindeordnung) organisiert. DerEigenbetrieb ist die am häufigstengewählte Organisationsform für Unter-nehmen der Abwasserwirtschaft underlaubt es, die Aufgaben umweltbe-wusst, serviceorientiert und gleich-zeitig wirtschaftlich zu erledigen. DieMünchner Stadtentwässerung ist mit

über 900 Beschäftigten der größteEigenbetrieb der Branche und gehörtheute zu den Vorzeigeunternehmen derdeutschen Wasserwirtschaft.

Gebührenrelevante Schmutzwassermengen

und befestigte Flächen

Grundlage für die Schmutzwasserge-bühren ist der Frischwasserverbrauch.Nach einer leichten Zunahme derSchmutzwassermenge im Vorjahr um0,8 Millionen Kubikmeter oder plus0,96 Prozent hat sich die Menge imaktuellen Jahr mit einem Minus von 1,3 Millionen Kubikmeter oder minus1,5 Prozent verringert. Die abgerechne-te Schmutzwassermenge verringertesich dabei um 1,6 Prozent. Dieser Wertwurde durch eine leichte Zunahme dervon der Münchner Stadtentwässerungdirekt abgerechneten Eigenfördererteilweise kompensiert.

Auch die Entsiegelung der an das Kanal-netz angeschlossenen Flächen nimmtweiterhin zu. Das stetig wachsendeökologische Bewusstsein der Grund-stückseigentümer führte auch im abge-laufenen Geschäftsjahr zu einer weite-ren Zunahme der Versickerung von Niederschlagswasser.

Geschäftsentwicklung im Überblick

Abwassergebühren und Inflation

95

100

105

110

115

120

125

20132012201120102009200820072006200520042003200220012000

Index Abwassergebühren der Münchner Stadtentwässerung

Verbraucherpreisindex

Preisindex Abwasserentsorgung

Quelle: Statistisches Bundesamt

Inde

x

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4949

Niedrige und seit vielen Jahren stabile

Abwassergebühren in München

Die Schmutz- und Niederschlagswas-sergebühren bleiben auch im kommen-den Jahr 2014 konstant. Zu diesemErgebnis kommt ein externer Gutach-ter. Gebührensteigernden Effekten, wiez.B. steigende Energiekosten, rückläu-fige Mengen im Bereich Schmutz- undNiederschlagswasser, ein durch dasAlter der Anlagen bedingter höhererReparatur- und Sanierungsbedarf imKanalnetz und in den Klärwerken sowiegroße Einzelmaßnahmen wie die erfor-derliche Abdichtung der Klärschlamm-deponie, stehen gebührensenkendeEffekte, wie beispielsweise das niedri-ge Zinsniveau, voraussichtliche Ver-rechnungsmöglichkeiten der Abwas-serabgabe und der Rückgang derAbschreibungen, gegenüber.

Sowohl die Schmutzwassergebühr mit1,56 Euro je entsorgtem KubikmeterSchmutzwasser als auch die Nieder-schlagswassergebühr mit 1,30 Euro imJahr je Quadratmeter versiegelter undan das Kanalnetz angeschlossener Flä-che sind damit am Ende der aktuellenKalkulationsperiode seit 18 Jahren kon-stant geblieben bzw. nicht mehr erhöhtworden.

Entgegen allen Diskussionen um dieExplosion der »zweiten Miete« stellensich damit die Schmutz- und die Nieder-schlagswassergebühren in München,trotz eines enormen Volumens anNeuinvestitionen (im Zeitraum 1997mit 2013 ca. 0,9 Milliarden Euro), fürunsere Kunden als planbare und ver-lässliche Größe dar. Die Gebührenbewegen sich auch im bundesweitenVergleich auf einem äußerst niedrigenNiveau. Vergleicht man weiterhin dieEntwicklung der Gebührensätze mitder Entwicklung der allgemeinenLebenshaltungskosten, so wird diepositive Münchner Sonderstellungzusätzlich unterstrichen (vgl. Grafik S. 48).

Ertragslage

Jahresgewinn in Höhe von 3,6 Millionen Euro

Die Gewinn- und Verlustrechnungschließt mit einem Gewinn von 3,6 Mil-lionen Euro. Zu dem positiven Ergebnistrugen vor dem Hintergrund eines insgesamt leicht gesunkenen betrieb-lichen Ertragsniveaus und deutlichangestiegener Materialaufwendungen insbesondere niedrigere sonstigebetriebliche Aufwendungen sowie einverbessertes Finanzergebnis bei.

Vom Jahresgewinn sollen nach Vor-schlag der Werkleitung 20.321 Euro indie Rücklage für die Risikovorsorge derDeponie Nord-West eingestellt weden.Der restliche Betrag würde als Gewinn-vortrag für das kommende Jahr fortge-schrieben.

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse belaufen sich auf230,4 Millionen Euro und haben sichinsgesamt im Vergleich zum Vorjahr miteinem Plus von 12,8 Millionen Euroerhöht. Ausschlaggebend für das Plusist insbesondere die Begünstigung derErlöse im Jahr 2013 durch den Ver-brauch von Rückstellungen. Die Anteileder Schmutzwasser- und der Nieder-schlagswassergebühren haben sichdabei unwesentlich verschoben.

Materialaufwand

Der Materialaufwand hat sich um 8,1 Millionen Euro bzw. 16,9 Prozentauf 55,9 Millionen Euro erhöht. DieUrsachen für die Erhöhung der Mate-rialaufwendungen liegen neben einemAnstieg der Roh-, Hilfs- und Betriebs-mittel vor allem auf dem gestiegenenUnterhaltsaufwand für Dienstleistungen.

Abschreibungen

Die Abschreibungen sind insgesamtum 0,7 Millionen Euro oder –1,0 Pro-zent auf 65,0 Millionen Euro gesunken.Sie stellen mit 26 Prozent des Gesamt-aufwands vor dem Personalaufwandund Materialaufwand mit je 23 Prozentund den Zinsaufwendungen mit 20 Pro-zent nach wie vor den größten Kosten-block bei der Münchner Stadtentwäs-serung dar.

Kostenstruktur 2013

Zinsen

Abschreibungen

Personalaufwand

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Materialaufwand

20%

26%

23%

8%

23%

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50 Geschäftsbericht der Münchner Stadtentwässerung 2013

Personalaufwand

Mit der Tarifeinigung vom 31. März 2012sind die Tabellenentgelte zum 1. Januar2013 um 1,4 Prozent und zum 1. August2013 nochmals um 1,4 Prozent erhöhtworden. Bei den Beamtinnen undBeamten stiegen ab dem 1. Januar 2013die Bezüge um 2,65 Prozent.

Die Bezugs- und Tariferhöhungen führ-ten trotz einer leicht verringerten Perso-nalanzahl zu einem Anstieg der Bezügeund Gehälter.

Zinsen

Durch eine Verstetigung der Refinanzie-rungstermine einerseits und eine aus-gewogene Mischung kurz-, mittel- undlangfristiger Zinsbindungen anderer-seits konnte die gleichmäßige Vertei-lung der Zinsaufwendungen weiterunterstützt werden, ohne dabei dieGefahr eines steigenden Zinsniveausaus den Augen zu verlieren. Die Darle-henszinsen belaufen sich auf 40,9 Mil-lionen Euro 2013 gegenüber 43,4 Millio-nen Euro im Vorjahr. Bei Einsparungenvon 2,5 Millionen Euro (5,8 Prozent)konnten die Zinsaufwendungen damitnochmals gesenkt werden.

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme nahm im Vergleichzum Vorjahr um 45,0 Millionen Eurooder 2,8 Prozent ab und beträgt 1,562 Milliarden Euro. Ursache hierfürwar auf der Aktivseite wie im Vorjahrinsbesondere das geringere Anlagever-mögen. Auf der Passivseite nahmeninsbesondere die Verbindlichkeiten

gegenüber Kreditinstituten durch plan-mäßige und außerplanmäßige Tilgun-gen ab. Eine Erhöhung errechnete sichbeim Eigenkapital aufgrund der Zufüh-rung zu den Rücklagen und des Jahres-gewinns sowie bei den Rückstellun-gen.

Das Wirtschaftsjahr 2013 war durcheine intensive Investitionstätigkeitgeprägt. Insgesamt wurden 25,0 Millio-nen Euro (Vorjahr 40,2 Millionen Euro)investiert. Dies betraf insbesondere dieAbwasserreinigungsanlagen mit über14,0 Millionen Euro und die Abwasser-sammlungsanlagen mit über 7,4 Millio-nen Euro. Große Projekte waren hierunter anderem die Erneuerung der 1. Biologischen Stufe im Klärwerk GutGroßlappen mit 9,0 Millionen Euro, dieKanalnetzsanierung Effnerstraße mit2,6 Millionen Euro, die zentrale Kanal-betriebsstation mit 1,5 Millionen Euro,die Nachrüstung der Rundbecken mitFahrbahnabdeckung im Klärwerk GutMarienhof mit 0,9 Millionen Euro sowiedie Neuordnung der Energieanlagen imKlärwerk Gut Marienhof mit 0,8 Millio-nen Euro.

Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr11,6 Millionen Euro von den Anlagen imBau in fertige Sachanlagen umgebucht.Im Mittelpunkt standen hier die Abwas-sersammlungsanlagen mit 10,0 Millio-nen Euro.

Die Münchner Stadtentwässerung wirdohne Stammkapital geführt. Das Eigen-kapital erhöht sich aufgrund der Zufüh-

Personalaufwand 2013

Löhne und Gehälter

Soziale Abgaben

Altersversorgung

Unterstützungsleistung

Bezüge

37,6 Mio. Euro

7,5 Mio. Euro

6,2 Mio. Euro

0,9 Mio. Euro

3,9 Mio. Euro

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rung zu den Rücklagen und des Jahres-gewinns von 10,2 Prozent auf 10,9 Pro-zent der Bilanzsumme. Es beträgt zumBilanzstichtag 170,1 Millionen Euro. ImWesentlichen ist diese Erhöhung aufden Jahresgewinn 2013 in Höhe von3,6 Millionen Euro und die Erhöhungder Rücklagen um die mit Investitionenverrechnete Abwasserabgabe zurück-zuführen.

Langfristig verfügbares Fremdkapital

Als anlagenintensives Unternehmen istdas Anlagevermögen der MünchnerStadtentwässerung zum überwiegen-den Teil mit Fremdkapital finanziert. DasFremdkapital umfasst einen Wert von1,39 Milliarden Euro. Dabei betragendie Darlehen von Kreditinstituten 1,03 Milliarden Euro. Die Finanzierungerfolgt fast ausschließlich über denKapitalmarkt. Durch die grundsätzlichlangfristigen Zinsbindungen kann dieMünchner Stadtentwässerung auchlangfristig mit den Geldern disponieren.Die Liquidität der Münchner Stadtent-wässerung war im Berichtszeitraumaufgrund des Cashmanagements,angemessener Kreditlinien und derZusammenarbeit mit der Stadtkasseder Landeshauptstadt München unein-geschränkt gegeben.

Benchmarking

2013 war die Münchner Stadtentwäs-serung erneut an zahlreichen Bench-markingprojekten aktiv beteiligt. Sie istzudem seit 2004 Mitgesellschafter deraquabench GmbH, die als Marktführe-rin Benchmarkingprojekte in der Was-ser- und Abwasserwirtschaft imdeutschsprachigen Raum durchführt. Ineiner Marktsituation mit monopolisti-schen Zügen sehen wir es als großeChance an, uns auf diesem Weg imWettbewerb mit anderen Marktteilneh-mern bezüglich den unterschiedlichs-ten Aspekten und Ebenen unseresunternehmerischen Handelns intensivzu vergleichen, auszutauschen und von-einander zu lernen.

Die Ursprünge des Benchmarkings inder Abwasserwirtschaft liegen imBereich Klärwerke. Derzeit beteiligtsich die Münchner Stadtentwässerungzusätzlich an den Benchmarkingprojek-ten Kanalbau, Kanalbetrieb, Analytikund Indirekteinleiterüberwachung, demUnternehmensbenchmarking Abwas-ser und am Landesprojekt AbwasserBayern.

Bei allen Benchmarkvergleichen, andenen die Münchner Stadtentwässe-rung teilnimmt, wird die Datenerhe-bung und Auswertung bereits onlinedurchgeführt. Workshops zum persönli-chen Austausch der Teilnehmer ergän-zen die Vergleichsrunden.

Rahmenbedingungen aktiv mitgestalten

Die Diskussion um die Organisation derWasserwirtschaft und der dabei teil-weise erhobenen Forderungen nachsteuerrechtlichen Angleichungen undVereinheitlichungen wurde auch 2013mit Vehemenz geführt. BesondereRelevanz hatte dabei die auf europäi-scher Ebene geführte Auseinanderset-zung mit dem Themen Dienstleistungs-konzession und Freihandelsabkommender EU mit den USA sowie ihre Bedeu-tung für die kommunale Wasserwirt-schaft in Deutschland. Ferner war vonBedeutung die Diskussion in Deutsch-land um die Beseitigung von Spuren-stoffen, einer vierten Reinigungsstufeund einer Phosphorrückgewinnung. Alsgroßer kommunaler Abwasserentsor-gungsbetrieb nehmen wir hier unsereVerantwortung, uns für adäquate Rah-menbedingungen existenzieller Infra-strukturleistungen wie der Wasserwirt-schaft aktiv einzusetzen, bewusst wahr.

Die Münchner Stadtentwässerungbringt ihre Erfahrungen und das überJahrzehnte gesammelte Know-how indiversen Gremien ein. Hier gilt es auch,die Kompetenzen der öffentlichen Was-serwirtschaft gegenüber Politik, Ver-waltung, Wirtschaft und Öffentlichkeitzu vertreten. Beispielhaft seien hierAktivitäten im Verband KommunalerUnternehmen e.V. (VKU), in der Deut-schen Vereinigung für Wasserwirt-schaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA),im Deutschen Institut für Normung e.V.(DIN) und die Zusammenarbeit mit demDeutschen Städtetag genannt.

Compliance

Die zunehmende Bedeutung derSicherstellung von Compliance fürUnternehmen ist vor allem in Hinblickauf öffentlichkeitswirksame Vorkomm-nisse in Privatunternehmen erkennbar.

Nach allgemeinem und auch unseremVerständnis werden unter Complianceorganisatorische Maßnahmen zurSicherstellung eines regelkonformenVerhaltens im Hinblick auf sämtliche fürdas Unternehmen Münchner Stadtent-wässerung geltende Gebote und Verbo-te verstanden. Auch wenn es (noch)keine Verpflichtung zur Einführung kom-plexer Compliance-Systeme gibt,beruht die Führung des EigenbetriebesMünchner Stadtentwässerung durchdie Werkleitung auf dem Ziel, Regelkon-formität im Unternehmenshandeln zugewährleisten. Dies wird erreicht durchdie Installation verschiedener Einrich-tungen und Maßnahmen. Im Mittel-punkt stehen dabei die drei Themenfel-der stadtweite Mindeststandards, Korruptionsprävention und InterneRevision. Als Compliance-Maßnahmenzur Korruptionsprävention und -bekämpfung wurden in den letztenJahren stadtweit Mindeststandards fürstädtische Beteiligungsgesellschaftenund Eigenbetriebe festgeschrieben, dievon und bei der Münchner Stadtent-wässerung sämtlich eingeführt undumgesetzt sind.

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52 Geschäftsbericht der Münchner Stadtentwässerung 2013

Aktiva 31.12.2013 31.12.2012Euro Euro

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände Konzessionen und ähnliche Rechte und Werte 4.106.139 5.114.831

II. Sachanlagen1. Grundstücke mit Geschäfts-, Betriebs- und anderen Bauten 111.122.249 116.854.4562. Grundstücke mit Wohnbauten 5.979.905 6.236.9283. Grundstücke ohne Bauten 14.222.280 14.222.2804. Abwasserreinigungsanlagen 271.406.153 289.372.9665. Abwassersammlungsanlagen 984.176.336 1.002.613.7476. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu Nr. 4 und Nr. 5 gehören 6.236.080 7.138.5717. Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.445.692 6.388.4468. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 50.282.487 45.009.840

1.448.871.182 1.487.837.234III. Finanzanlagen

Beteiligungen 4.000 4.000Sonstige Ausleihungen 47.316 41.570

51.316 45.5701.453.028.637 1.492.997.635

B. Umlaufvermögen

I. Vorräte Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2.924.660 2.758.947

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 104.860.368 109.648.3942. Forderungen an die Stadt München/andere Eigenbetriebe 289.922 724.7123. Sonstige Vermögensgegenstände 517.649 522.569

davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0 0105.667.939 110.895.675

III. Kassenbestand 1.424 1.078108.594.023 113.655.700

C. Rechnungsabgrenzungsposten 14.550 1.560

1.561.637.210 1.606.654.895

Bilanz 2013

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53

Passiva 31.12.2013 31.12.2012

Euro EuroA. Eigenkapital

I. Stammkapital 0 0

II. RücklagenAllgemeine Rücklagen 152.924.921 150.888.158Zweckgebundene Rücklagen 478.137 458.644

III. GewinnGewinnvortrag 13.077.628 8.251.227Jahresgewinn/Jahresverlust (–) 3.624.343 4.845.893

170.105.029 164.443.922

B. Sonderposten für Investitionszuschüsse 79.387.531 83.007.379

C. Rückstellungen

1. Rückstellungen für Pensionen 70.431.405 67.942.3322. Sonstige Rückstellungen 119.653.422 113.743.561

190.084.827 181.685.893

D. Verbindlichkeiten

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.028.288.907 1.074.436.967davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 19.690.462 20.182.772

2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 0 0davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 0 0

3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.008.304 3.968.902davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 4.008.304 3.968.902

4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denenein Beteiligungsverhältnis besteht 7.140 7.336davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 7.140 7.336

5. Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt/anderen Eigenbetrieben 7.452.120 19.468.002davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 7.452.120 19.468.002

6. Sonstige Verbindlichkeiten 82.197.588 79.519.082davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 82.197.588 79.519.082

1.121.954.059 1.177.400.289

E. Rechnungsabgrenzungsposten 105.764 117.412

1.561.637.210 1.606.654.895

Im Rahmen von Rundungen ergeben sich mögliche

Verschiebungen in der letzten Stelle.

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54 Geschäftsbericht der Münchner Stadtentwässerung 2013

Gewinn- und Verlustrechnung 2013

2013 2012Euro Euro

1. Umsatzerlöse 230.411.668 217.582.976

2. Andere aktivierte Eigenleistungen 6.066.380 12.122.244

3. Sonstige betriebliche Erträge 10.005.051 17.985.675davon Auflösungen von Sonderposten für Investitionszuschüsse 3.799.471 3.840.170

246.483.099 247.690.895

4. Materialaufwand

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 18.472.351 16.708.520

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 29.012.825 23.755.440c) Abwasserabgabe 8.447.217 7.376.559

55.932.393 47.840.519

5. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter 41.469.801 40.100.364b) Soziale Abgaben und Aufwendungen

für Altersversorgung und für Unterstützung 14.559.230 15.573.411davon für Altersversorgung 6.160.332 7.120.853

56.029.031 55.673.775

6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände

des Anlagevermögens und Sachanlagen 65.009.803 65.693.046

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 20.325.010 25.318.335

197.296.237 194.525.675

8. Erträge aus Beteiligungen 0 0

9. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 0 0

10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.688.710 621.607davon Abzinsung von Rückstellungen 2.518.540 526.478

2.688.710 621.607

11. Abschreibungen auf Finanzanlagen 0 0

12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 48.197.296 48.903.893

davon Aufzinsung von Rückstellungen 7.235.337 7.599.108

13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 3.678.276 4.882.935

14. Außerordentliche Aufwendungen 0 0

15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 0 0

16. Sonstige Steuern 53.933 37.042

17. Jahresgewinn/Jahresverlust (–) 3.624.343 4.845.893

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Allgemeine Angaben 2013 2012

Landeshauptstadt München

Einwohnerzahl Personen 1.464.962 1.439.474Gesamtfläche des Stadtgebiets km2 310,7 310,7Niederschlagshöhe mm 950 1040Langjähriger Mittelwert mm 959 959

Anlagen 2013 2012

Einleitungsstellen

Hausanschlüsse Stück 142.000 142.000Straßenabläufe Stück 70.000 70.000

Kanalnetz

Rohrkanäle km 1.935 1.931begehbare Kanäle km 476 475Gesamtlänge km 2.411 2.406Pumpwerke Stück 144 144Regenrückhalteanlagen Stück 13 13Regenspeichervolumen m3 703.000 703.000

Klärwerke

ReinigungskapazitätGut Großlappen EW 2.000.000 2.000.000Gut Marienhof EW 1.000.000 1.000.000

Hydraulische KapazitätMaximaler ZulaufGut Großlappen m3/s 10 10 Gut Marienhof m3/s 6 6

Finanzen und Personal 2013 2012

Finanzen

Schmutzwassergebühr Euro/m3 1,56 1,56Niederschlagswassergebühr (jährlich) Euro/m2 1,30 1,30Umsatzerlöse T Euro 230.412 217.583Abschreibungen T Euro 65.010 65.693Jahresgewinn/-verlust (–) T Euro 3.624 4.846Bilanzsumme T Euro 1.561.637 1.606.655Anlagevermögen T Euro 1.453.029 1.492.998Investitionen T Euro 25.050 40.157Eigenkapital T Euro 170.105 164.444Eigenkapitalquote % 10,9 10,2Langfristige Verbindlichkeiten T Euro 1.008.598 1.054.254Quote langfristige Verbindlichkeiten % 64,5 65,6Darlehensaufnahme T Euro 0 0Darlehenstilgungen T Euro 46.148 36.488

Personalstand (Stand 31.12.2013)a

Gesamt 907 914davon Beamtinnen und Beamte 82 83davon Tarifbeschäftigte 825 831

Die Münchner Stadtentwässerung in Zahlen

Allgemeine Angaben 2013 2012

Angeschlossene EinwohnerLandeshauptstadt München 1.463.350 1.437.890Umlandgemeinden/Zweckverbände 230.000 230.000Gesamt 1.693.350 1.667.890

Betrieb 2013 2012

Einleiterüberwachung

überwachte Betriebe Stück 728 741untersuchte Proben Stück 1.269 1.086Plangenehmigungen Stück 2.923 2.058

Kanalbetrieb

Hochdruckspül- und Saugwagen Stück 19 21Inspektionsfahrzeuge Stück 3 3TV-Inspektion durchgeführt km 150 177gereinigte Rohrkanäle km 975 856gereinigte begehbare Kanäle km 197 177gereinigte Kanäle gesamt km 1.173 1.033gereinigte Straßenabläufe Stück 49.271 69.300Kanalräumgutentsorgung t 461 756

Klärwerksbetrieb Gut Großlappen

Behandelte WassermengenJahresabwassermenge Mio. m3 135,04 123,1Jahresschmutzwassermenge Mio. m3 120,11 107,9Mittlerer Trockenwetterzulauf m3/s 3,8 3,4

AbbauleistungBSB5 % 98,2 98,9CSB % 94,3 95,3Phosphor % 87,6 88,0Nitrifikation % 98,8 99,6Stickstoffelimination % 67,4 69,2

Reststoffe/EndprodukteRechengut t 4.704 4.556Sandfanggut t 1.226 1.213Klärschlamm Trockenrückstand t 20.731 18.801Faulgas Mio. Nm3 15,4 14,7

Energie (ohne KVA)Gesamtstromverbrauch MWh 54.020 53.298

Klärwerksbetrieb Gut Marienhof

Behandelte WassermengenJahresabwassermenge Mio. m3 63,3 58,7Jahresschmutzwassermenge Mio. m3 54,7 50,3Mittlerer Trockenwetterzulauf m3/s 1,7 1,6

AbbauleistungBSB5 % 99,0 99,1CSB % 95,6 96,2Phosphor % 90,9 92,5Nitrifikation % 99,2 99,7Stickstoffelimination % 65,5 78,3

Reststoffe/EndprodukteRechengut t 1.461 1.120Sandfanggut t 555 555Klärschlamm Trockenrückstand t 10.111 10.630Faulgas Mio. Nm3 8,1 9,5

EnergieGesamtstromverbrauch MWh 21.794 24.022

Klärschlammverbrennung

jeweils TrockenrückstandKlärschlamm gesamt t 30.842 29.431davon Eigenverbrennung (KVA) t 20.872 20.729davon Heizkraftwerk München Nord t 9.970 10.656

a Die Zahlen sind bereinigt um die Freistellungsphase Altersteilzeit und Beurlaubungen (z.B. Elternzeit).

1 im Zeitraum April–Oktober

2 im Zeitraum Mai–Oktober

1

2

2

1

55

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56 Geschäftsbericht der Münchner Stadtentwässerung 2013

Die Struktur der Münchner Stadtentwässerung

Werkleitung

Personalrat

Kaufmännischer Werkbereich

Personal,Informations-verarbeitung

Betriebswirtschaft

Recht und Verwaltung

Zentrale Aufgaben

PersonalmanagementDezentrales Informations-, Kommunikations- und Anforderungsmanagement

FinanzwirtschaftKostenrechnung/ControllingDebitorenmanagement

Immobilien und QuerschnittsaufgabenZivilrechtÖffentliches Recht

GesamtentwässerungsplanungPresse- und ÖffentlichkeitsarbeitControlling Strategische UnternehmensplanungKanalnetzinformationssystemGebührenbüro

Technischer Werkbereich

Kanalbau

Klärwerksbau

Betrieb

Anwesens-entwässerung

Betonkanäle, BeckenFlächenkanalisation, KleinkläranlagenBausanierungGeotechnik

BautechnikBetriebstechnikElektro- und Prozessleittechnik

KanalnetzKlärwerkskoordinierungKlärwerk Gut GroßlappenKlärwerk Gut Marienhof

AbwasserüberwachungGrundstücksentwässerungSatzungs- und Wasserrecht

Rechtsform und Aufgabe der

Münchner Stadtentwässerung

Die Münchner Stadtentwässerung ist als Eigenbetrieb (nach Art. 88Gemeindeordnung) ein städtischesUnternehmen.

Aufgaben des Unternehmens sinddie schadlose Ableitung und Reini -gung von Abwässern einschließlichder Klärschlammbehandlung und -beseitigung sowie Entsor gungs auf-gaben aufgrund von Zweckverein - barungen oder anderen vertraglichenVer pflichtungen.

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Geschäftsbericht 2013

Ein zertifizierter Umweltschutzbetrieb der Stadt

In einem anderen Licht