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2011 GESCHÄFTSBERICHT – PORSCHE AG KONZERN

GESCHÄFTSBERICHT – PORSCHE AG KONZERN 2011 · 2012. 3. 20. · 06 Bericht des Aufsichtsrats 10 Der Aufsichtsrat WEITERE INFORMATIONEN 114 Emissions- und ... Panamera Fahrzeuge28.218

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2011 GESCHÄFTSBERICHT – PORSCHE AG KONZERN

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02 Brief des Vorstandsvorsitzenden04 Der Vorstand06 Bericht des Aufsichtsrats10 Der Aufsichtsrat

WEITERE INFORMATIONEN

114 Emissions- und Verbrauchsangaben

F INANZIELLE DATEN

107 Gewinn- und Verlustrechnung 108 Gesamtergebnisrechnung 109 Bilanz 110 Kapitalflussrechnung112 Eigenkapitalveränderungs- rechnung

114

12

100 106

48 78

PORSCHE PUR

18 Durchstarten26 Geschäftsverlauf34 Begegnungen fürs Leben42 Vertrieb, Mitarbeiter und Nachhaltigkeit

AUTO PUR

54 Emotionen entwickeln60 Wegbereiter64 Forschung und Entwicklung68 Mehr als Farbe72 Produktion, Beschaffung und Umwelt

SPORT PUR

84 Labor auf Tour88 Der Star von nebenan92 Langstrecke in

den Genen

FINANZIELLE ANALYSE

101 Vermögenslage 103 Finanzlage104 Ertragslage

* Zum 31. Dezember.

** Betrifft Investitionen in Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.

*** Ergebnis vor Finanzergebnis (EBIT).

KENNZAHLEN PORSCHE AG KONZERN

2011 2010

Umsatz Mio. € 10.928 9.232

Absatz Neufahrzeuge Fahrzeuge 116.978 96.473

911 Fahrzeuge 17.607 20.406

Boxster/Cayman Fahrzeuge 11.280 12.348

Cayenne Fahrzeuge 59.873 40.237

Panamera Fahrzeuge 28.218 23.482

Produktion Fahrzeuge 127.793 95.564

911 Fahrzeuge 21.748 19.979

Boxster/Cayman Fahrzeuge 12.207 12.061

Cayenne Fahrzeuge 62.004 39.428

Panamera Fahrzeuge 31.834 24.096

Mitarbeiter* Anzahl 15.307 13.159

Personalaufwand Mio. € 1.349 1.258

Finanzen

Bilanzsumme Mio. € 21.568 19.915

Eigenkapital Mio. € 6.974 6.654

Anlagevermögen Mio. € 5.944 4.958

Investitionen** Mio. € 1.678 1.275

Abschreibungen Mio. € 871 787

Cashflow Mio. € 2.399 2.050

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit Mio. € 2.522 2.588

Operatives Ergebnis*** Mio. € 2.045 1.674

Ergebnis vor Steuern Mio. € 2.108 1.736

Jahresüberschuss nach Steuern Mio. € 1.460 1.207

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INHALT

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für unser Unternehmen war das zurückliegende Jahr 2011 das erfolgreichste in der Geschichte von Porsche. Wir konnten unsere Fahrzeugauslieferungen an Kunden um 22 Prozent auf 118.868 Einheiten steigern und damit zum ersten Mal überhaupt in einem Geschäftsjahr mehr als 100.000 Autos verkaufen. Auch alle anderen Kennziffern weisen Rekordwerte aus. Mit fast 128.000 Einheiten haben wir mehr Fahrzeuge hergestellt denn je. Unsere beiden Werke in Stuttgart-Zuffenhausen und in Leipzig waren nicht nur vollständig ausgelastet, aufgrund der hohen Nach-frage mussten wir in unserem sächsischen Werk sogar eine dritte Schicht einführen. Der Umsatz der Porsche AG weist mit gut 10,9 Milliarden Euro erstmals einen zweistelligen Milliardenwert aus. Und unser operatives Ergebnis stieg zum ersten Mal über zwei Milliarden Euro, im Vergleich mit dem Vorjahr erreichten wir einen Zuwachs von 22 Prozent auf 2,05 Milliarden Euro.

Diese großen Erfolge haben handfeste Ursachen: hoch motivierte und qualifizierte Mitarbeiter sowie eine überaus starke Marke. Und ganz gewiss sind hier unsere faszinierenden Produkte zu nennen. Die außergewöhnlich hohe

SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN,

Anerkennung, die unsere Sportwagen, der Panamera und unsere sportlichen Geländewagen bei Kunden, Experten und Fans genießen, zeigte sich auch 2011 zum Beispiel in einer Vielzahl von Preisen und Auszeichnungen. Zuletzt, vor wenigen Wochen erst, haben mehr als 116.000 Leser der Fachzeitschrift „auto motor und sport“ den neuen 911 Carrera zum besten Sportwagen und den Panamera zum besten Fahrzeug der Luxusklasse gekürt.

Wir werden diese Begeisterung in den kommenden Jahren mit neuen Modellen von höchster Performance und Qualität weiter schüren. Den Anfang haben wir 2011 mit der Neuauflage der Ikone 911 gemacht. Mit ihr startete Porsche eine Produktoffensive, bei der wir alle Register ziehen: von neuen Modellgenerationen über zusätzliche Modellreihen bis hin zu markenübergreifenden Baukästen. Hierfür haben wir im Geschäftsjahr 2011 große Investitionen auf den Weg ge-bracht. Der Standort Leipzig wird für die Produktion des Sport-Geländewagens Macan ausgebaut. Neben dem Cayenne als einem der erfolgreichsten sportlichen Geländewagen im Premiumsegment wird der Macan neue Impulse setzen. Aber auch das Stammwerk Zuffenhausen wird mit viel Aufwand modernisiert und auf das künftige Wachstum vorbe-reitet. Ein Meilenstein war dabei im Herbst 2011 der Start der neuen Lackiererei, in der Karossen mit modernster Technik auf qualitativ höchstem Niveau und zugleich besonders umweltfreundlich lackiert werden. Zudem erweitern wir das Entwicklungszentrum in Weissach um ein hochmodernes Design-Studio, einen High-Tech-Windkanal sowie ein Elektronik-Zentrum.

Wir wollen, dass Porsche auch in Zukunft immer höchsten Ansprüchen gerecht wird. Deshalb haben wir im vergangenen Geschäftsjahr eine Strategie entwickelt, mit der wir Porsche erfolgreich in die Zukunft führen werden. Diese „Strategie 2018“ dient als Leitfaden für unser unternehmerisches Handeln. Aus der erklärten Vision, Porsche dauerhaft als den weltweit erfolgreichsten Hersteller exklusiver Sportwagen zu positionieren, haben wir vier Unternehmensziele abgelei-tet. Diese vier Ziele stehen von nun an im Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns:

Wir begeistern unsere Kunden mit einem einzigartigen Kauf- und Besitzerlebnis. Dazu gehört, dass wir ihnen herausragende Produkte anbieten, die ihre Ansprüche an einen exklusiven Sportwagen voll zufrieden stellen.

Mit einer Umsatzrendite von mindestens 15 Prozent und einer Kapitalrendite von mindestens 21 Prozent wollen wir dauerhaft einer der profitabelsten Automobilhersteller der Welt sein.

Porsche will für seine Mitarbeiter ein exzellenter Arbeitgeber sein, für den sie sich motiviert engagieren sowie für alle Stakeholder – Investoren, Lieferanten und Händler – ein fairer und verlässlicher Partner.

Bis 2018 wollen wir unseren Absatz auf rund 200.000 Fahrzeuge steigern. Dafür setzen wir unsere enorme Inno-vationskraft ein und forcieren unsere Anstrengungen in der Entwicklung.

Sie sehen: Das Geschäftsjahr 2011 geht nicht nur als das in vielfältiger Hinsicht bisher beste in die Geschichte des Unternehmens Porsche ein, es bildet gleichzeitig den Auftakt für eine noch erfolgreichere Zukunft.

Matthias MüllerVorstandsvorsitzender

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BRIEF DES VORSTANDSVORSITZENDEN

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Der Vorstand der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG

LUTZ MESCHKE

Finanzen und IT

THOMAS EDIG

Stellvertretender VorstandsvorsitzenderPersonal- und Sozialwesen

UWE-KARSTEN STÄDTER

Beschaffung

DER VORSTAND

5

MATTHIAS MÜLLER

Vorstandsvorsitzender

WOLFGANG HATZ

Forschung und Entwicklung

WOLFGANG LEIMGRUBER

Produktion und Logistik

BERNHARD MAIER

Vertrieb und Marketing

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BERICHT DES AUFSICHTSRATS

Bericht des Aufsichtsrats

SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN,

das Jahr 2011 war für Porsche ein Rekordjahr: Mit mehr als 118.000 an Kunden ausgelieferten Sportwagen konnten die ursprünglich anvisierten 100.000 Fahrzeugauslieferungen deutlich übertroffen werden. Darüber hinaus wur-den wichtige Zukunftsentscheidungen getroffen: Der Aufsichtsrat unterstützt die durch den Vorstand entwickelte „Strategie 2018“, die bei unverändert hoher Profitabilität deutliche Absatzsteigerungen und eine weitere Schärfung der Marke „Porsche“ bei gleichzeitig hoher Kundenbegeisterung und Mitarbeiterzufriedenheit herbeiführen soll. Als ersten wichtigen Schritt hatte der Aufsichtsrat im vorangegangenen Geschäftsjahr die Entwicklung einer fünften Baureihe, dem Macan, genehmigt. Die neue Baureihe wird im Werk Leipzig gefertigt: Der Aufsichtsrat stimmte im März 2011 dem Ausbau des sächsischen Werks zu einem vollumfänglichen Produktionsstandort inklusive Karosse-riebau und Lackieranlage zu. Das angestrebte Wachstum der Dr. Ing. h.c. F. Porsche Aktiengesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften erfordert auch eine Erweiterung des Standorts Zuffenhausen. Im Oktober 2011 erteilte der Aufsichtsrat seine Zustimmung zum Erwerb weiterer Grundstücke in Zuffenhausen. Porsche ist also für die Zukunft gerüstet.

Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Der Aufsichtsrat hat sich im Geschäftsjahr 2011 intensiv mit der Lage und den Perspektiven des Unternehmens befasst.

Der Aufsichtsrat hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig überwacht und beratend begleitet. In Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen war der Aufsichtsrat eingebunden. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat regelmäßig sowohl schriftlich als auch mündlich, zeitnah und umfassend über den Gang der Geschäfte, die Geschäftsentwicklung und die strategische Weiterentwicklung, die Unternehmensplanung einschließlich der Finanz-, Investitions- und Personalplanung, die Rentabilität und die aktuelle Lage des Unternehmens sowie über die Geschäfts- und Finanzlage der Unternehmensbeteiligungen. Die für das Unternehmen bedeutenden Geschäftsvorgänge sowie die Risikolage und das Risikomanagement wurden auf der Basis der Berichte des Vorstands ausführlich mit dem Aufsichtsrat in mehreren Sitzungen erörtert.

Zusätzlich hat der Aufsichtsrat so wie schon in den vergangenen Geschäftsjahren einen sog. Ständigen Aus-schuss gebildet. Dieser entscheidet in Eilfällen über zustimmungspflichtige Geschäfte sowie über Abschluss, Änderung und Aufhebung von Anstellungsverträgen der Vorstandsmitglieder, soweit nicht die Festsetzung der Vergütung oder deren Herabsetzung betroffen ist.

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SCHWERPUNKTE DER BERATUNGEN IM AUFSICHTSRAT

Im Zentrum der Beratungen und Prüfungen des Aufsichtsrats standen insbesondere die Entscheidung über den Ausbau des Werks Leipzig, in dem die fünfte Baureihe Macan gefertigt werden soll, die langfristige Unternehmenspla-nung für die Geschäftsjahre 2012 bis 2016, die „Strategie 2018“ und die Erweiterung des Standorts Zuffenhausen. Zudem beriet der Aufsichtsrat über den Jahres- und Konzernabschluss für das Rumpfgeschäftsjahr 2010.

VERÄNDERUNGEN IN AUFSICHTSRAT UND VORSTAND

Herr Rolf Frech hat sein Amt als Mitglied des Aufsichtsrats am 26. September 2011 niedergelegt. An seiner Stelle ist Herr Peter Schulz am 4. Oktober 2011 gerichtlich zum Mitglied des Aufsichtsrats bestellt worden. Zum 31. Dezember 2011 legte Herr Hans Baur sein Amt als Aufsichtsratsmitglied nieder. Für ihn bestellte das Amtsgericht Stuttgart Herrn Bernd Kruppa am 15. Februar 2012 als Nachfolger.

Zum 1. Februar 2011 wurde Herr Wolfgang Hatz in den Vorstand berufen. Er übernahm die Leitung des Ressorts Forschung und Entwicklung. Darüber hinaus ist er für die Aggregate-Entwicklung im Volkswagen-Konzern ver-antwortlich. Herr Hatz ersetzte den bisherigen Porsche-Entwicklungsvorstand, Herrn Wolfgang Dürheimer, der ebenfalls zum 1. Februar 2011 Vorstandsvorsitzender von Bentley Motors sowie Präsident und Geschäftsführender Direktor der Bugatti S.A. wurde. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 15. März 2011 den Vorstand der Dr. Ing. h.c. F. Porsche Aktiengesellschaft um das Ressort Beschaffung erweitert. Zum für diesen Bereich zuständigen Vorstandsmitglied wurde mit Wirkung zum 1. April 2011 Herr Uwe-Karsten Städter bestellt.

Der Aufsichtsrat dankt den ausgeschiedenen Mitgliedern des Vorstands und Aufsichtsrats für ihren Einsatz und für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

JAHRES- UND KONZERNABSCHLUSS 2011

Der Jahresabschluss, der Konzernabschluss sowie der Konzernlagebericht der Dr. Ing. h.c. F. Porsche Aktienge-sellschaft wurden durch den Abschlussprüfer Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Jahresabschluss, der Konzernab-schluss sowie der Konzernlagebericht wurden dem Aufsichtsrat rechtzeitig vorgelegt. Ein Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 Abs. 1 AktG war für das Geschäftsjahr 2011 nicht zu erstellen, da seit dem 17. November 2009 mit der Porsche Zwischenholding GmbH ein Beherrschungsvertrag besteht.

Die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers sowie der Jahresabschluss, der Konzernabschluss sowie der Kon-

zernlagebericht wurden in der Sitzung des Aufsichtsrats am 9. März 2012 in Gegenwart des Abschlussprüfers umfassend behandelt. Der Abschlussprüfer berichtete über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung. Die Ausführungen des Abschlussprüfers wurden zustimmend zur Kenntnis genommen. Der Prüfungsbericht ent-sprach nach Einschätzung des Aufsichtsrats den gesetzlichen Anforderungen.

Die abschließende eigene Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses sowie des Konzernlage-berichts durch den Aufsichtsrat ergab keine Einwendungen. Auf Grundlage seiner eigenen Prüfung und umfas-senden Erörterungen hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss, den Konzernabschluss sowie den Konzernlage-bericht für das Geschäftsjahr 2011 am 9. März 2012 gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Ein Dividendenvorschlag musste wegen des bestehenden Beherrschungs- und des Gewinnabführungsvertrags nicht gefasst werden.

DANK

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und allen Mitarbeitern für die im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistete Arbeit und ihren Einsatz seinen herzlichen Dank und Anerkennung aus.

Stuttgart, 9. März 2012

Für den Aufsichtsrat

Dr. Wolfgang Porsche(Vorsitzender des Aufsichtsrats)

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

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DR. WOLFGANG PORSCHEDiplom-KaufmannVorsitzender

UWE HÜCK*Stellvertretender Vorsitzender Vorsitzender des Gesamt- und Konzernbetriebsrats der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AGBetriebsratsvorsitzender Zuffenhausen und LudwigsburgStellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats der Porsche Automobil Holding SE

HON.-PROF. DR. TECHN. H.C. FERDINAND K. PIËCHDiplom-Ingenieur ETH

DR. HANS MICHEL PIËCHRechtsanwalt

DR. FERDINAND OLIVER PORSCHEBeteiligungsmanagement

HANS-PETER PORSCHEIngenieur

PROF. DR. RER. NAT. DR.- ING E.H.MARTIN WINTERKORNDiplom-IngenieurVorsitzender des Vorstands der Porsche Automobil Holding SEVorsitzender des Vorstands der Volkswagen AGund Mitglied des Vorstands der Volkswagen AGGeschäftsbereich Konzern Forschung und Entwicklung

CHRISTIAN KLINGLERBetriebswirtMitglied des Vorstands der Volkswagen AGGeschäftsbereich Vertrieb und Marketing

PROF. DR. RER. POL. HORST NEUMANNÖkonomMitglied des Vorstands der Volkswagen AGGeschäftsbereich Personal und Organisation

HANS DIETER PÖTSCHDiplom-WirtschaftsingenieurFinanzvorstand der Porsche Automobil Holding SEMitglied des Vorstands der Volkswagen AGGeschäftsbereich Finanzen und Controlling

DR. RER. POL. H.C. FRANCISCO JAVIER GARCIA SANZBetriebswirtMitglied des Vorstands der Volkswagen AGGeschäftsbereich Beschaffung

* Arbeitnehmervertreter

Der Aufsichtsrat der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG

DER AUFSICHTSRAT

HANS BAUR*(bis 31. Dezember 2011)Diplom-IngenieurGewerkschaftssekretär

BERND KRUPPA* (seit 15. Februar 2012)Erster Bevollmächtigter der IG Metall Verwaltungsstelle Leipzig

KAI BLIESENER*Pressesprecher der IG Metall, Bezirksleitung Baden-Württemberg

ANTONIO GIRONE*Mitglied des Betriebsrats Zuffenhausen / LudwigsburgMitglied des Betriebsrats der Porsche Automobil Holding SE

JÜRGEN KAPFER*Projektleiter Antrieb Baureihe Boxster

GÜNTHER MAGERER*Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats Zuffenhausen /LudwigsburgMitglied des Betriebsrats der Porsche Automobil Holding SE

HANSJÖRG SCHMIERER*Geschäftsführer Mitglieder und Finanzen der IG Metall Stuttgart

PETER SCHULZ* (seit 4. Oktober 2011)Diplom-Ingenieur (FH)Hauptabteilungsleiter Produktionsorganisation

ROLF FRECH* (bis 26. September 2011)Diplom-IngenieurHauptabteilungsleiter Entwicklung Gesamtfahrzeug und Qualität

WALTER UHL*Vorsitzender des Betriebsrats WeissachStellvertretender Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AGMitglied des Konzernbetriebsrats der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AGMitglied des Betriebsrats der Porsche Automobil Holding SE

WERNER WERESCH*Stellvertretender Vorsitzender des Konzernbetriebsrats, VertrauenskörperleiterMitglied des Gesamtbetriebsrats der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AGMitglied des Betriebsrats Zuffenhausen / LudwigsburgMitglied des Betriebsrats der Porsche Automobil Holding SE

* Arbeitnehmervertreter

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Porsche

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Sich weiterentwickeln. Sich treu bleiben. Keine Gegensätze für Porsche. Mit der

„Strategie 2018“ will sich das Unternehmen langfristig als der weltweit erfolg-

reichste Hersteller exklusiver Sportwagen positionieren. Dabei steht wertschaffen-

des Wachstum im Vordergrund und nicht Wachstum um jeden Preis.

Fertig für den Transport. Der weltweite Absatz von Porsche wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Immer mehr Menschen in den sich entwickelnden Ländern wie China, Brasilien oder Russland wollen und können sich ein Premiumfahrzeug leisten. Mehr dazu ab Seite 18.

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Porsche in den USA. Dass Porsche auf seinem wichtigsten Aus-landsmarkt so erfolgreich ist, verdankt der Hersteller auch seinen engagierten Händlern. Einer von ihnen ist Jack Daniels. Mehr über ihn ab Seite 34.

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Mit einer Absatzsteigerung von 21 Prozent auf rund 117.000 Fahrzeuge hat Porsche im Geschäftsjahr

2011 bewiesen, wie groß das Wachstumspotenzial des Sportwagenherstellers ist. Damit das Unterneh-

men die großen Chancen, die sich auf den internationalen Absatzmärkten künftig bieten, nutzen kann,

hat der Vorstand im Jahr 2011 wegweisende Entscheidungen getroffen. Beispielsweise die Erweiterung

des Werks Leipzig. Oder den Ausbau des Entwicklungszentrums Weissach. Investitionen, die umsichtig

finanziert werden, wie Porsche-Finanzvorstand Lutz Meschke erläutert.

Durchstarten

18

2011 in ZahlenRekordzahlen bei Absatz, Umsatz und operativem Ergebnis

10,93116.978 2,05ABSATZ (NEUFAHRZEUGE) MRD. € UMSATZ MRD. € OPERAT IVES ERGEBNIS

Blitzlichtgewitter, ausgelöst von dutzenden fotografierenden Journalisten, begleitete jeden Handgriff der beiden Maurer: Die Handwerker zementierten einen von Auszubildenden umgeformten Auspufftopf in den Grundstein für ein Bauvorhaben ein, das zu den größten in der Geschichte des Unternehmens Porsche zählt: Die Er-weiterung des Werks Leipzig zum vollwertigen Produktionsstandort inklusive Karosseriebau und Lackieranlage. Von 2013 an wird hier das neue Modell Macan vom Band laufen. 17 Hektar Land werden da-für neu bebaut, und mittelfristig schafft Porsche mehr als 1.000 neue Arbeitsplätze. „Mit Porsche und dem Freistaat Sachsen kommen ein Premiumanbieter und ein Premiumstandort zusammen“, freute sich der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich bei der Grund-steinlegung am 18. Oktober 2011. Und der Vorstandsvorsitzende der Porsche AG, Matthias Müller, betonte: „Leipzig spielt in unserer Wachstumsstrategie eine wesentliche Rolle.“

Die rund 500 Millionen Euro, die Porsche für den Ausbau des Leip-ziger Werks ausgibt, sind eine beeindruckende, wenngleich nicht die einzige Investition im Rahmen der „Strategie 2018“, die Porsche-Vorstandschef Matthias Müller im Geschäftsjahr 2011 präsentierte. Rund 200 Millionen Euro betragen die Kosten für eine neue, ökolo-gisch ausgerichtete Lackiererei in Zuffenhausen, die im September 2011 in Betrieb ging. Für weitere 150 Millionen Euro entstehen am Entwicklungsstandort Weissach ein hochmoderner Windkanal sowie ein Designstudio und ein Elektronikintegrations-Zentrum. Am Stamm-sitz in Zuffenhausen werden zudem Erweiterungsflächen zugekauft. Die Belegschaft von Porsche wächst in allen Bereichen – insgesamt soll sie bis 2018 auf rund 20.000 Beschäftigte steigen. Mehr als 200.000 Fahrzeuge pro Jahr will Porsche dann an Kunden absetzen. Im Geschäftsjahr 2011 waren es genau 116.978. Dieses Wachstum

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PORSCHE PUR

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F INANZVORSTAND. Lutz Meschke wacht über die Zahlen von Porsche. Wertschaffendes Wachstum ist sein Credo.

soll nicht nur der neue Macan ermöglichen, auch die fortschreitende Erschließung der weltweiten Absatzmärkte wird, der Porsche-Strate-gie folgend, einen deutlichen Beitrag leisten.

Porsche startete 2011 in eine neue Ära. „Jedes Unternehmen braucht eine Messlatte und ein Ziel“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Matthias Müller auf der Porsche Management Konferenz am 30. Juni 2011 in Leipzig, „sonst schafft sich jeder Mitarbeiter seine eigene Welt.“ In den Monaten zuvor wurden alle Bereiche im Konzern auf die strategische Neuausrichtung vorbereitet. Nun sind die Weichen für den Aufbruch gestellt.

Der Manager, der die langfristige Finanzierung des Vorwärtsdrangs sicherstellen muss, ist Lutz Meschke, Finanzvorstand der Porsche AG. Er kann darüber Auskunft geben, was in den kommenden Jahren unter dem Strich verdient werden soll und woher die großen Summen für die erforderlichen Investitionen stammen.

Herr Meschke, wie stark muss Porsche wachsen, um den Ausbaudes Unternehmens finanzieren zu können? Lutz Meschke: Der durch die „Strategie 2018“ vorgegebene Wachs-tumspfad soll grundsätzlich eine kontinuierliche Entwicklung auf-zeigen. Dabei steht wertschaffendes Wachstum im Vordergrund und nicht Wachstum um jeden Preis.

Mit welchen Mitteln werden Sie die großen Investitionen stemmen?Unser erklärtes Ziel ist es, sämtliche Investitionen in unser Wachstum aus dem operativen Cashflow zu finanzieren.

Gleichzeitig wollen Sie aber auch die Nettoverschuldung im Fahrzeuggeschäft, die derzeit noch bei 2,6 Milliarden Euro liegt, deutlich abbauen? Ja, dies muss im Einklang stehen, wofür uns die hohe Ertragskraft unseres Unternehmens die Möglichkeiten schafft. Porsche erwirt-schaftete im Geschäftsjahr 2011 einen Cashflow von 2,4 Milli-arden Euro. Dies lag vor allem an dem Rekordergebnis von über 2,0 Milliarden Euro (EBIT) bei einer Umsatzrendite von über 18 Prozent. Auf ein volles Kalenderjahr bezogen konnten wir damit das Ergebnis des Vor-jahres um über 20 Prozent steigern. Die Nettoverschuldung im Fahr-zeuggeschäft konnten wir um 550 Millionen Euro reduzieren.

Welche Renditen muss Porsche künftig erzielen, um die Investi-tionen für das angestrebte Wachstum und die Rückzahlung der bestehenden Kredite gewährleisten zu können?Wir kalkulieren mit einer Umsatzrendite von mindestens 15 Prozent, einer Kapitalrendite von mindestens 21 Prozent und einer stetigen Verbesserung der Nettoliquidität bei zukünftig über einer Milliarde Euro liegenden Sachinvestitionen. Im Geschäftsjahr 2011 hat Porsche diese Zielvorgaben übertrof-fen. Wofür haben Sie 2011 am Kapitalmarkt in Deutschland über ein Schuldscheindarlehen 500 Millionen Euro und in den USA mit zwei ABS-Anleihen rund 1,2 Milliarden Dollar aufgenommen?Hierbei geht es um die Absicherung unseres wachsenden Finanz-dienstleistungsgeschäfts, konkret des Leasing- und Finanzierungsge-schäfts. Dies ist getrennt vom Fahrzeuggeschäft zu betrachten. Die

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LEIPZ IG. Rund eine halbe Milliarde Euro investiert Porsche in den Ausbau des Werks.

Bei der „Strategie 2018“ steht wertschaffendes Wachstum im Vordergrund und nicht Wachstum um jeden Preis. LUTZ MESCHKE ( Vorstand Finanzen und IT)

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PORSCHE PUR

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„Strategie 2018“ baut nicht auf einer Zunahme der Verschuldung im Fahrzeuggeschäft auf, sondern auf deren vollständiger Rückführung. Wir planen ein gesundes Wachstum.

Jedes Jahr ein Produkt-Highlight – diese Marschroute hat der selbst-bewusste Vorstandschef Matthias Müller ausgegeben, um den ge-planten Wachstumspfad durch eine nie dagewesene Produktoffen-sive zu hinterlegen. Den Anfang machte 2011 die Neuauflage der Ikone aller Porsche-Sportwagen, der 911. Nun folgen der komplett neu entwickelte Roadster Boxster und der Mittelmotorsportwagen Cayman. Mit Blick auf die steigenden Absatzzahlen erwarten die Porsche-Strategen, vor allem nach der Markteinführung des Macan, vom Geschäftsjahr 2014 an einen weiteren Wachstumsschub: Rund 50.000 verkaufte Einheiten pro Jahr halten sie für möglich. Zum Ver-gleich: Der sportliche Geländewagen Cayenne erreichte im abgelau-fenen Geschäftsjahr einen Absatz von knapp 60.000 Fahrzeugen.

Für Siegfried Bülow, den Leipziger Werkleiter, ist die Integration der neuen Produktion bei laufendem Betrieb des bestehenden Mon-tagewerks eine große Herausforderung. Wegen der hohen Cayenne-Nachfrage wurde die Tagesproduktion des sportlichen Geländewa-gens schon im Jahr 2011 mehrfach gesteigert. Im Januar 2012 wurde dann eine dritte Schicht eingeführt, um die Tageskapazität weiter

auszubauen. Für die Macan-Erweiterung sondierte Porsche die inno-vativsten Neuentwicklungen in der Automobilproduktion. Am Ende entsteht daraus eine eigene, ganz individuelle Porsche-Anwendung.

Dies gilt gleichermaßen für den neuen Macan selbst. Bei der Entwick-lung arbeitet Porsche eng mit dem Volkswagen Konzern zusammen; ein vielversprechender Weg, den man auch schon bei dem sport-lichen Geländewagen Cayenne und bei der kostenintensiven Entwick-lung der zukunftsträchtigen Hybridantriebe gewählt hatte. Aus der immer stärker zusammenrückenden Konzernwelt erwächst für Porsche immer mehr Spielraum zur Kostenoptimierung.

Herr Meschke, mit welchen Synergieeffekten rechnen Sie insbe-sondere durch den Schulterschluss von Porsche und Volkswagen im Rahmen der „Strategie 2018“?Lutz Meschke: Porsche und der Volkswagen Konzern arbeiten bereits heute auf vielen Technologiefeldern und in nahezu allen Geschäfts-bereichen eng und gut zusammen. Das von uns erwartete Synergie-potenzial des integrierten Automobilkonzerns beträgt rund 700 Mil-lionen Euro pro Jahr. Wir sind optimistisch, dieses Ziel zu erreichen, gegebenfalls sogar zu übertreffen. Voraussetzung für die Realisie-rung der vollen Synergien ist dabei die Bildung des integrierten Automobilkonzerns.

GLOBAL . Auch die weitere Erschließung der weltweiten Märkte wird einen deutlichen Beitrag zum steigenden Absatz leisten.

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PORSCHE PUR

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WACHSTUMSMÄRKTE. In Ländern wie China wächst Porsche sehr schnell – insbesondere in den Metropolregionen.

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Sie sprechen von beachtlichen Größenordnungen; um welche Ressorts und Bereiche geht es dabei konkret?Hier sind in erster Linie die Beschaffung und die Entwicklung zu nen-nen, insbesondere wenn Sie an zukünftige Baukästen denken. In der Beschaffung lässt sich allein durch das Volumen, das wir gemeinsam mit Volkswagen erreichen können, viel einsparen. Durch die Zusam-menarbeit in der Entwicklung können Know-how geteilt und Entwick-lungskosten gesenkt werden, wie wir dies bereits bei gemeinsamen Projekten wie dem Cayenne / Touareg oder der Entwicklung des Hybrid-Antriebs unter Beweis stellen konnten. Ein weiteres Themen-feld stellt die gemeinsame Nutzung von Fertigungseinrichtungen dar.

Profitiert Porsche bei der Entwicklung des Macan bereits von der engeren Zusammenarbeit mit dem Volkswagen Konzern? Ja, absolut. Um unseren Kunden ein hochattraktives Fahrzeug anbie-ten zu können und unsere hohen Renditeansprüche in diesem wett-bewerbsintensiven Segment zu realisieren, arbeiten wir eng mit dem Volkswagen Konzern zusammen. In der Entwicklung kooperieren wir beispielsweise mit den Kollegen von Audi. Darüber hinaus prüfen wir, ob wir Zulieferungen wie etwa Getriebe, Motoren oder Pressteile aus den Komponentenwerken des Volkswagen Konzerns für den Macan nutzen können.

Selbstverständlich sind manche Variablen auf der Wegstrecke in das Jahr 2018 mit Risiken versehen. Zu nennen sind da vor allem die Unwägbarkeiten der globalen Konjunktur. Doch auf längere Sicht überwiegen auch hier ganz eindeutig die Chancen. So hat sich nicht nur der Autoboom, der Anfang 2010 begann, im Jahr 2011 unge-bremst fortgesetzt – mehr als 65 Millionen Personenwagen und leichte Nutzfahrzeuge wurden weltweit verkauft. Vor allem lassen Marktforscher bei aller konjunktureller Skepsis keinen Zweifel daran, dass erhebliches Potenzial für einen Nachfrageschub vorhanden ist. Prognosen zufolge könnte der globale PKW-Jahresabsatz unter gün-stigen Rahmenbedingungen vor Ende dieses Jahrzehnts die Marke von 100 Millionen Einheiten erreicht haben.

Die wichtigste Ursache dieser positiven Prognosen ist der Nach-holbedarf der Menschen in den sogenannten BRIC-Staaten, also Brasilien, Russland, Indien und China. Diese Länder sorgen laut einer Studie für mehr als 80 Prozent des künftigen Wachstums der globalen Automärkte. So lassen Brasilien und Indien ein bis 2018 verdoppeltes Marktvolumen erwarten. Und in China könnte sich der Absatz langfristig sogar mehr als verdoppeln: auf 30 Millionen PKW pro Jahr. Natürlich wird China auf absehbare Zeit nicht die Dichte an Automobilen erlangen wie sie Deutschland hat – dann müssten dort 700 Millionen PKW anstatt derzeit rund 60 Millionen auf den Straßen

unterwegs sein. Gleichwohl wollen und können sich immer mehr Chinesen ein Auto leisten, viele davon auch ein Premiumfahrzeug. Denn auch die Anzahl wohlhabender Menschen steigt rasant an. So sollen laut einer Untersuchung im Jahr 2015 in China eine Million Mil-lionäre leben. Porsche baut wegen der hohen Nachfrage nicht nur in China das Händlernetz aus, aber dort besonders stark. Nachdem es in diesem Land Ende 2011 bereits 40 Betriebe umfasste, soll die Anzahl in rund zwei Jahren auf 80 steigen.

Durch das Wachstum auf den internationalen Märkten nimmt Porsche viel Geld in Fremdwährungen ein – und diese verändern ständig ihren Wert gegenüber dem Euro. Für den Finanzvorstand Lutz Meschke ist das ein wichtiges Handlungsfeld. Damit Einnahmen von Porsche in einer Fremdwährung nicht durch eine mögliche Abwertung dieser Währung dahinschmelzen und letztlich das Ergebnis beeinträchtigen, verfolgt das Unternehmen eine langfristige und nachhaltige Politik der Währungsabsicherung.

Herr Meschke, warum betreiben Sie Währungsabsicherung, Porsche ist doch keine Bank?Lutz Meschke: Wir verfolgen eine vorausschauende Währungsabsiche-rung zukünftiger Fremdwährungseingänge, um eine stabile Planungs-grundlage sicherzustellen. Dabei nutzen wir verschiedene Instrumente –von Termingeschäften über einfache Optionen bis hin zu strukturierten Produkten. Dadurch können wir auf Veränderungen im Marktumfeld sehr flexibel reagieren. Und wir sichern heute alle bedeutenden Wäh-rungen ab, in denen wir Umsätze generieren: allen voran der US-Dollar. Insgesamt sind das zehn verschiedene Währungen. Darunter rückt der Renminbi in der jüngeren Vergangenheit immer stärker in den Blickpunkt. China ist heute unser zweitgrößter Einzelmarkt nach den USA.

Könnten Sie bitte an einem konkreten Beispiel erklären, wie das funktioniert?Die Porsche AG erzielt hohe Umsätze im Dollar-Raum und der US-Dol-lar weist zudem eine große Schwankungsbreite auf. Deshalb sichern wir unser geplantes Volumen in dieser Schlüsselwährung bis ins Jahr 2016 ab. Dabei werden die sehr wahrscheinlich getätigten Umsätze rollierend bis zu fünf Jahre gesichert, das heißt, für das laufende und das folgende Geschäftsjahr bis zu 100 Prozent des geplanten Volumens. In den Folgejahren werden dann Abschläge vorgenommen.

Welche Bedeutung hat die Absicherung von Fremdwährungen für die „Strategie 2018“?Die weitreichende Absicherung von Währungsrisiken hat sich für Porsche bereits in der Vergangenheit ausgezahlt. Zukünftig halten wir eine umsichtige Währungsabsicherung für wichtiger denn je, da die verschiedenen Währungen zunehmend volatiler werden. Darü-ber hinaus erhöhen wir im Rahmen unserer „Strategie 2018“ die Ver-käufe in Fremdwährungen deutlich, haben also einen weiter steigenden Absicherungsbedarf.

Kein Zweifel, das Geschäftsjahr 2011 war ein sehr erfolgreiches. Und doch bildete es nur den Auftakt für noch bessere Zeiten. Denn mit der „Strategie 2018“ hat der Vorstand der Porsche AG in allen Bereichen die Weichen auf Wachstum gestellt.

Gemeinsam mit Volkswagen können wir erhebliche Synergien erreichen, in erster Linie bei der

Beschaffung und in der Entwicklung. LUTZ MESCHKE ( Vorstand Finanzen und IT)

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DEUTLICHES WACHSTUM

Die Weltwirtschaft ist im Berichtsjahr 2011 erneut gewachsen. Allerdings blieb der Anstieg nach Berechnungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) mit 3,8 Prozent nicht nur hinter dem Vorjah-reswert von fünf Prozent zurück. Die insgesamt gute Konjunktur überdeckte auch die sich im Jahr 2011 zunehmend verschlech-ternde Entwicklung in Europa. Während die Wirtschaft in dieser Region im ersten Halbjahr noch recht dynamisch wuchs, geriet sie im Jahresverlauf immer mehr in den Sog der Schuldenkrise, die die Entwicklung der Eurozone deutlich bremste. Die Folgen waren offensichtlich: Selbst in Deutschland, dem Wachstumsmotor der europäischen Konjunktur, nahm das Bruttoinlandsprodukt im vier-ten Quartal 2011 – verglichen mit dem Vorquartal – zum ersten Mal seit dem Krisenjahr 2009 wieder leicht ab. Unter dem Strich erreichte Deutschland im Berichtsjahr ein Wirtschaftswachstum von drei Prozent. China erreichte 2011 noch ein Wachstum von 9,2 Prozent, gleichwohl verlangsamte sich der Aufschwung auch in Fernost insgesamt. Japan wurde zusätzlich erschüttert durch die Naturkatastrophe im Frühjahr 2011 und erreichte im Gesamtjahr ein Minus von 0,9 Prozent. Schließlich blieb auch die Entwicklung in den USA äußerst labil. Unter dem Strich wuchs die US-Wirtschaft 2011 um 1,8 Prozent.

Der Weltautomobilmarkt profitierte von der insgesamt guten Welt-konjunktur und legte im Berichtsjahr um sechs Prozent auf 65,4 Millionen Neuzulassungen von Personenwagen zu. Wie im Vorjahr trugen die BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China zu dem Aufwärtstrend bei. Nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie legten in China die Verkaufszahlen um acht Prozent auf 12,2 Millionen Fahrzeuge zu. In Indien betrug der Zuwachs sechs Prozent auf 2,5 Millionen Einheiten, in Russland waren es plus 39 Prozent auf 2,7 Millionen Fahrzeuge und in Brasi-lien lag das Wachstum bei drei Prozent auf 3,4 Millionen Einheiten. Aber auch der amerikanische Markt konnte kräftig zulegen. So wurden 2011 in den USA mit 12,7 Millionen neuen Personenwagen und Light Trucks zehn Prozent mehr Fahrzeuge verkauft als im Jahr zuvor.

In Westeuropa wurde die Vorjahresmarke knapp verfehlt: Mit 12,8 Millionen Neufahrzeugen betrug das Minus zwar nur ein Pro-zent, allerdings verhinderte allein das gute Abschneiden des großen

deutschen Marktes einen stärkeren Rückgang auf dem Kontinent. In Deutschland wurden im Jahr 2011 insgesamt 3,2 Millionen neue Personenwagen verkauft. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr betrug neun Prozent.

DEUTLICH MEHR AUSLIEFERUNGEN

Das Geschäftsjahr 2011 markiert mit 118.868 Auslieferungen einen weiteren Höhepunkt in der Geschichte des Porsche AG Kon-zerns. Erstmals lieferte Porsche auf den internationalen Absatz-märkten über 100.000 Einheiten in einem Geschäftsjahr aus. Das Wachstum gegenüber 2010 beträgt 22 Prozent. In fast allen Regi-onen konnten gegenüber dem Vorjahreszeitraum zweistellige Zu-wachsraten verzeichnet werden.

Die positive Entwicklung ist unter anderem auf den großen Erfolg des neuen Cayenne zurückzuführen. In seinem ersten vollen Geschäftsjahr nach der Markteinführung wurden 59.898 Einheiten an Kunden ausgeliefert. Die neue Generation des sportlichen Geländewagens konnte damit den Vorjahreswert deutlich um 46 Prozent übertreffen. Erfolgreichstes Modell war der Cayenne V6 mit 21.236 Einheiten dicht gefolgt von den sportlichen V8-Derivaten, von denen in Summe 18.182 Einheiten ausgeliefert wurden. Zuwächse verzeichnete zudem der Gran Turismo Panamera. Von der vierten Baureihe wurden 26.840 Einheiten an Kunden ausgelie-fert. Dies entspricht einer Steigerung von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Impulse gingen in der zweiten Jahreshälfte auch von den neu eingeführten Modellen Panamera Hybrid und Panamera Diesel aus.

Die Baureihen 911 und Boxster/Cayman konnten das Berichtsjahr positiv abschließen: Im letzten Geschäftsjahr vor der Einführung der Nachfolgemodelle wurde der Vorjahreswert mit 32.130 Einhei-ten nahezu gehalten. Wesentliche Beiträge lieferten die sportlichen 911 GTS Derivate (4.450 Einheiten), sowie die Black Editions der Baureihen 911 und Boxster/Cayman (3.092 Einheiten). Insgesamt wurden 19.377 Einheiten der Baureihe 911 sowie 12.753 Einhei-ten der Baureihe Boxster/Cayman an Kunden ausgeliefert. Einen Höhepunkt des vergangenen Geschäftsjahres bildete das bereits ausverkaufte Top-Modell 911 GT3 RS 4.0, welches die Kompetenz von Porsche in der Entwicklung von Sportwagen erneut unterstrich. Mit der Vorstellung des neuen 911 auf der Internationalen Automo-

Geschäftsverlauf Geschäftsverlauf

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PORSCHE PUR

GESCHÄFTSVERLAUF

bilausstellung (IAA) in Frankfurt am Main und der erfolgreichen Markteinführung ab Dezember 2011 hat Porsche ein weiteres erfolgreiches Kapitel in der Geschichte der Sportwagenikone einge-läutet. So wurden im Geschäftsjahr 2011 bereits 618 Einheiten der neuen Generation ausgeliefert.

Amerika

USA: Starke Nachfrage nach Cayenne und Sportwagen Im Jahr 2011 hat sich der Automobilmarkt in den USA weiter erholt. Porsche konnte von dieser Entwicklung profitieren und die Ausliefe-rungen gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um fast 15 Prozent auf 29.023 Einheiten steigern. Die weiterhin sehr starke Nachfrage nach dem neuen Cayenne führte zu einem deutlichen Anstieg der Auslieferungen dieser Baureihe um 56 Prozent auf 12.978 Einheiten (Vorjahreszeitraum 8.343). Die Baureihe Pana-mera hat sich mit 6.879 Auslieferungen im Berichtsjahr als feste Größe im Segment etabliert. Sehr erfreulich war die Entwicklung im Bereich der Sportwagen. Die Baureihen 911 und Boxster/Cayman konnten mit 9.166 Auslieferungen das Vorjahresergebnis bestäti-gen. Mit sehr geringen Lagerbeständen ist Porsche in den USA bestens auf die 2012 anstehenden Modellwechsel bei den Sport-wagen vorbereitet.

Kanada: Neuer Rekord bei den Kundenauslieferungen Mit 2.214 Kundenauslieferungen konnte Porsche in Kanada den vergleichbaren Vorjahreswert von 2.036 Einheiten um neun Prozent übertreffen. Damit erzielte Porsche in Kanada das beste Ergebnis aller Zeiten. Besonders erfolgreich war erneut der Cayenne, von dem 1.105 Einheiten ausgeliefert wurden. Auf den Panamera ent-fielen 359 Auslieferungen, sodass das starke Niveau des Vorjahres fast erreicht werden konnte. Vom 911 wurden 475 Fahrzeuge und von den Mittelmotorsportwagen insgesamt 275 Einheiten ausgelie-fert. Ein wichtiger Erfolgsfaktor für das Wachstum in Kanada waren weitere Investitionen in das Händlernetz, welches aktuell 14 Händ-ler umfasst.

Lateinamerika: Eine Erfolgsgeschichte Im elften Jahr nach ihrer Gründung konnte Porsche Latin America die Erfolgsgeschichte fortsetzen. Mittlerweile werden Händler in 30 Ländern Mittel- und Lateinamerikas betreut. Die Auslieferungen

im Geschäftsjahr 2011 lagen mit 3.113 Einheiten um 21 Prozent über dem Vorjahreswert. Erfolgreichste Baureihe war der Cayenne mit 2.080 Auslieferungen gefolgt von den Mittelsportwagen mit 507 Einheiten. Vom 911 konnten 272 Fahrzeuge an Kunden ausge-liefert werden. Der Gran Turismo Panamera kam auf 254 Einheiten. Brasilien, der Wachstumsmotor der Region, blieb größter Einzel-markt, gefolgt von Mexiko, Chile und Puerto Rico.

Europa

Deutschland: Weiter auf der Erfolgsspur Mit einem Zuwachs von über 13 Prozent auf 14.959 ausgelieferte Einheiten blickt Porsche in Deutschland auf ein äußerst erfolgrei-ches Geschäftsjahr 2011 zurück. Die Sportwagen 911, Cayman und Boxster konnten trotz der Präsentation des neuen 911 auf der IAA im September 2011 und des anstehenden Modellwechsels beim Boxster den traditionell hohen Sportwagenanteil im Markt nahezu halten. Bei konstant hohem Segmentanteil wurden mit 4.772 Einheiten des Porsche 911 vier Prozent mehr Fahrzeuge ausgeliefert. Die Mittelmotorsportwagen Boxster und Cayman erreichten 1.106 Auslieferungen (minus elf Prozent) beziehungs-weise 570 Einheiten (plus 18 Prozent). Deutlich ausgebaut werden konnte der Segmentanteil des Cayenne. Mit einem Plus von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr wurden 5.754 Einheiten des sportlichen Geländewagens an Kunden ausgeliefert. Im wachsen-den Segment der Gran Turismos konnte Porsche mit dem Panamera 2.757 Einheiten ausliefern und damit den Vorjahreswert um 26 Prozent übertreffen.

Großbritannien: Gelungener Modellwechsel Nach wie vor erreicht der Sportwagenanteil am Gesamtabsatz in Großbritannien mehr als 50 Prozent, damit zählt der Markt weiter-hin zu den wichtigsten für die zweitürigen Sportwagen von Porsche. Der gelungene Übergang zur siebten Generation des 911 ist daher besonders hervorzuheben. Mit 766 Aufträgen ist der neue 911 hervorragend im Markt aufgenommen worden. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 1.648 Einheiten der Baureihe 911 ausgeliefert. Porsche Cars Great Britain ist sehr gut vorbereitet auf die im Früh-jahr 2012 anstehende Markteinführung des neuen Boxster. Auch hier konnten mit 1.613 ausgelieferten Boxster und Cayman gute Ergebnisse erzielt werden. Trotz starker lokaler Konkurrenz legte

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der Cayenne in 2011 um 31 Prozent auf 2.452 Auslieferungen zu. Der Panamera konnte das Vorjahresergebnis bestätigen, weitere Wachstumsimpulse sind in 2012 durch den Panamera Diesel zu erwarten. Insgesamt lagen die Auslieferungen an Kunden im Berichts-jahr mit 6.472 Fahrzeugen um fünf Prozent unter dem Vorjahreswert.

Italien: Wachstum in weiterhin instabilem Umfeld Die wirtschaftliche und politische Unsicherheit führte allgemein zu einem deutlichen Nachfragerückgang für Personenkraftwagen. Porsche widersetzte sich diesem Markttrend und übertraf den Vorjahreswert sogar mit 4.580 ausgelieferten Fahrzeugen um 16 Prozent. Besonders nachgefragt waren die Modelle der Baurei-hen Cayenne mit 2.881 Einheiten beziehungsweise einem Zuwachs von 66 Prozent gegenüber dem Vorjahr sowie dem Panamera mit 830 Einheiten und einem Wachstum von 17 Prozent. Lebenszyk-lusbedingt konnten die Sportwagen mit 869 Auslieferungen das Vorjahresniveau nicht erreichen. Hierin enthalten sind 49 Einheiten des sehr gut gestarteten neuen 911.

Frankreich: Mehr als 3.000 verkaufte Porsche Porsche hat in Frankreich das starke Ergebnis des Jahres 2010 nochmals übertroffen und trotz eines schwierigen Marktumfelds in Europa erstmals über 3.000 Fahrzeuge ausgeliefert (3.078 Einhei-ten). Trotz des anstehenden Modellwechsels war der 911 dabei besonders gefragt und konnte um 13 Prozent zulegen (710 Einhei-ten). Boxster, Panamera und Cayenne konnten das hohe Niveau des Vorjahres halten. Highlight der zahlreichen Marketingaktivitäten war einmal mehr das „Festival Porsche“ in Le Mans mit 2.725 teilnehmenden Porsche Kunden und Interessenten.

Spanien und Portugal: Der Cayenne ist das Zugpferd Porsche steigerte im Geschäftsjahr 2011 seine Auslieferungen im spanischen und portugiesischen Markt trotz der Wirtschaftsprob-leme dieser Länder um 18 Prozent auf insgesamt 2.244 Fahrzeuge. Der Blick auf die einzelnen Baureihen zeigt die Führungsrolle des Cayenne mit 1.477 Einheiten. Zweitstärkste Baureihe war der Panamera mit 451 Fahrzeugen. Im fortgeschrittenen Lebenszyklus konnten die Heck- und Mittelmotorbaureihen die Vorjahreswerte nicht ganz erreichen. Insgesamt wurden 198 Fahrzeuge der Bau-reihe 911 sowie 118 Boxster und Cayman ausgeliefert.

Schweiz und Österreich: Wachstum inmitten Europas Porsche Schweiz realisierte mit 1.801 Kundenauslieferungen eine Steigerung um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Cayenne war besonders begehrt: 836 Einheiten entfielen auf die neue Gene-ration des sportlichen Geländewagens. Aber auch die anderen Baureihen konnten zulegen. Trotz des Modellwechsels konnten von 911 (drei Prozent) und Boxster/Cayman (acht Prozent) jeweils mehr Fahrzeuge im Vergleich zum Vorjahr ausgeliefert werden. Der Panamera bestätigte mit 284 ausgelieferten Fahrzeugen exakt das Vorjahresergebnis.

In Österreich wurden insgesamt 929 Fahrzeuge an Kunden ausge-liefert und somit der Vorjahreswert (792 Fahrzeuge) um 17 Prozent übertroffen. Dabei legte der Cayenne mit 487 Fahrzeugen um 135 Einheiten zu. Trotz der Einführung des Nachfolgemodells erreicht der 911 mit 203 Auslieferungen fast das Vorjahresergebnis.

Belgien / Niederlande / Luxemburg: Starke Nachfrage Mit 1.241 ausgelieferten Cayenne und 676 ausgelieferten Paname-ra konnten die viertürigen Sportwagen von Porsche ihren Marktan-teil deutlich ausbauen. Einen großen Anteil daran hatten der für Westeuropa wichtige Cayenne Diesel und der Ende des Berichts-jahres eingeführte Panamera Diesel. Mit sehr niedrigen Lagerbe-ständen sind die Märkte in Benelux ebenfalls bestens auf die Markteinführung der neuen Sportwagen vorbereitet.

Insgesamt stiegen die Kundenauslieferungen in Belgien gegenüber dem Vorjahr um 28 Prozent auf 1.427 Einheiten. Auch in den Nie-derlanden hat Porsche deutlich um elf Prozent auf 929 Einheiten zugelegt. In Luxemburg konnten 260 Fahrzeuge an Kunden ausge-liefert werden (plus 16 Prozent).

Nordeuropa: Stabiles Wachstum durch Netzerweiterung Dank des voranschreitenden Ausbaus des Händlernetzes betrugen die Kundenauslieferungen im Berichtsjahr 1.388 Einheiten, was einem Anstieg von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies ist auch auf den Erfolg der Cayenne-Baureihe zurückzuführen, welche mit 743 Auslieferungen das Vorjahresergebnis um 37 Pro-zent übertreffen konnte. Die Baureihe Panamera verzeichnete mit 311 Einheiten ein Wachstum von zwei Prozent. Bedingt durch den

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eingeleiteten Generationswechsel der Sportwagen unterschritten diese das Vorjahresniveau um 19 Prozent.

Süd- und Osteuropa: Heterogene Marktentwicklung Dank der weiter wachsenden Märkte Ukraine, Polen und Türkei wurde in einem heterogenen Marktumfeld das Vorjahresergebnis mit 3.440 Einheiten um 17 Prozent deutlich übertroffen. Wachs-tumstreiber war die Baureihe Cayenne, die mit 2.041 Einheiten das bereits starke Vorjahr um 24 Prozent übertraf. Auch die anderen Baureihen konnten zum sehr positiven Ergebnis beitragen. Die Baureihe Panamera steigerte mit 932 Auslieferungen ihr Vorjahres-ergebnis um 167 Einheiten. Die Sportwagen 911 und Boxster/ Cayman lagen in Summe mit 467 Einheiten nahezu auf Vorjahresni-veau. Das Vertriebsnetz konnte mit der Neuerschließung von Geor-gien und dem Investorenwechsel in Griechenland auf 23 Märkte erweitert werden.

Russland: Deutliches Wachstum dank Frontmotor-Sportwagen Im Berichtsjahr erfolgte die Feier „10 Jahre Porsche in Russland“. Es passte ins Bild, dass Porsche in Russland in seinem Jubiläums-jahr bei den Auslieferungen um 40 Prozent auf 2.202 Einheiten zulegen konnte. Stärkste Baureihe war erneut der Cayenne, dessen Verkäufe um 45 Prozent auf 1.725 Einheiten anstiegen. Auch der Panamera konnte mit einem Anstieg von 38 Prozent beziehungs-weise 344 Einheiten das bereits sehr gute Vorjahr nochmals über-treffen. Besonders beliebt waren der Panamera 4S, Turbo und Turbo S. Die Sportwagemodelle 911, Boxster und Cayman lagen in Summe mit 133 Auslieferungen leicht über dem Vorjahresergebnis.

Mittlerer Osten und Afrika: Weiteres Wachstum Porsche Middle East & Africa übertraf im Berichtszeitraum mit 7.945 ausgelieferten Fahrzeugen den Vorjahreswert (6.841 Einhei-ten) um 16 Prozent. Erfolgreichste Baureihe war hierbei der Cayenne mit 4.846 Auslieferungen. Der Panamera etablierte sich mit 1.869 Einheiten auf dem hohen Vorjahresniveau. Von den Mittelmotorsportwagen Boxster und Cayman konnten 576 Fahr-zeuge an Kunden ausgeliefert werden, was einer Steigerung von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Der Fokus für weiteres Wachstum liegt auf den Regionen Afrika und Indien. Insgesamt werden von Dubai aus 21 Importeure betreut.

Australien / Neuseeland: Fortsetzung der Erfolgsstory Porsche Cars Australia steigerte im Jubiläumsjahr des 60-jährigen Bestehens die Auslieferungen um neun Prozent auf 1.514 Einheiten. Vom Cayenne wurden in Australien und Neuseeland mit 899 Fahr-zeugen deutlich mehr ausgeliefert als im vergleichbaren Vorjahres-zeitraum (plus 36 Prozent). Besonderen Anteil an diesem Wachs-tum hatten 574 Cayenne Diesel und 171 Cayenne S. Bei Boxster und Cayman wurde mit insgesamt 250 Einheiten das Vorjahreser-gebnis nahezu bestätigt. Auch der Panamera erreichte mit 114 Auslieferungen das Vorjahresniveau.

Asien

Japan: Erfolgreich trotz schwerer Rahmenbedingungen Porsche Japan übertraf mit 3.041 Einheiten im Geschäftsjahr 2011 das Vorjahresergebnis um zwei Prozent und trotzte damit den schweren Rahmenbedingungen im vergangenen Jahr. Dieses Er-gebnis wurde vor allem durch die Cayenne-Modelle getragen (1.294 Auslieferungen). Boxster und Cayman behaupteten in einem rückläufigen Marktsegment ihre starke Position und bestätigten mit 687 Auslieferungen nahezu das Vorjahresergebnis. Der Panamera erreichte 544 Einheiten und der 911 trotz des Modellwechsels 516 Auslieferungen.

China: Größter Wachstumsmarkt 2011 feierte Porsche China „10 Jahre Porsche in China“. China war auch in 2011 der zweitgrößte Absatzmarkt von Porsche und schritt mit 24.340 Auslieferungen weiter auf dem Wachstumspfad voran (plus 65 Prozent). Das volumenstärkste Modell war mit 13.283 ausgelieferten Fahrzeugen wiederholt der Cayenne. Mit 7.726 Panamera-Auslieferungen hat sich China in 2011 zum größ-ten Absatzmarkt für diese Baureihe entwickelt. Trotz des Modell-wechsels legte auch der 911 nochmals zu. An 929 Kunden wurde die Sportwagenikone aus Zuffenhausen übergeben. Noch deutli-cher wuchs der Absatz bei Boxster und Cayman. Mit insgesamt 2.402 ausgelieferten Mittelmotorsportwagen konnte sich Porsche hervorragend im Wettbewerbsumfeld durchsetzen.

Durch den konsequenten Ausbau des Händlernetzes wird der Wachstumskurs von Porsche China unterstützt. In 2011 nahmen sieben weitere Porsche Zentren ihren Geschäftsbetrieb auf, so

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dass bis zum Ende des Jahres insgesamt 40 Händler operativ tätig waren. Zuletzt wurden die Porsche Zentren in Changchun und Wuhan eröffnet. Das konzerneigene, im September 2010 eröffnete Porsche Zentrum Shanghai Pudong zählt mit 1.100 Auslieferungen bereits zu einem der größten Porsche Händler weltweit.

Asien-Pazifik: Aufstrebender Wirtschaftsraum Die Region Asien-Pazifik hat weiter stark an Bedeutung gewonnen. Im Geschäftsjahr 2011 wurden 3.930 Fahrzeuge an Kunden ausge-liefert. Dies entspricht einem Zuwachs von 74 Prozent. Besonders erfolgreich war die Baureihe Cayenne mit 2.300 Auslieferungen. Vor allem die Varianten Diesel und Hybrid stießen bei den Kunden auf großes Interesse. Auch der Panamera hat sich mit 990 Auslie-ferungen weiter auf dem Markt etabliert. Im Berichtszeitraum war Porsche in der Region Asien-Pazifik mit 21 Händlern in 13 Ländern vertreten.

ABSATZ STEIGT DEUTLICH

Der Porsche AG Konzern konnte seinen Absatz im Geschäftsjahr 2011 – verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum – um 21,3 Prozent auf 116.978 Fahrzeuge steigern. Das starke Wachstum verdeutlicht den großen Markterfolg des neuen Cayenne und des Panamera, denn der Absatz der Sportwagen-Baureihen 911 und Boxster/Cayman nahm lebenszyklusbedingt ab.

Der sportliche Geländewagen Cayenne erreichte im Berichtszeit-raum einen Absatz von insgesamt 59.873 Einheiten; im Vorjahres-vergleich entspricht dies einem Zuwachs von 48,8 Prozent. Dabei teilt sich der Absatz der neuen Cayenne-Generation auf in 21.698 Einheiten mit Sechszylinder-Benzinmotoren, 4.236 Einheiten mit Hybridantrieb und 16.417 Fahrzeuge mit Dieselantrieb. 17.522 Fahrzeuge entfielen auf den Cayenne mit Achtzylinder-Motoren. Vom Panamera setzte Porsche im Berichtsjahr 28.218 Einheiten ab, das waren 20,2 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahres-zeitraum. Auf das Sechszylindermodell entfielen 19.392 Fahrzeuge, davon hatten 3.498 Fahrzeuge einen Dieselmotor und 952 Fahr-zeuge waren Hybridmodelle. Auf das Achtzylinder-Modell entfielen 8.826 Einheiten.

Die Verkäufe der Baureihe 911 waren von dem Modellwechsel, der im Dezember 2011 begann, beeinträchtigt. Der Absatz der Baurei-he nahm im Geschäftsjahr 2011 um 13,7 Prozent auf 17.607 Fahrzeuge ab. Der Absatz der Boxster-Baureihe einschließlich der Cayman-Modelle sank um 8,6 Prozent auf 11.280 Einheiten. Davon entfielen 6.092 Fahrzeuge auf den Boxster und 5.188 Einheiten auf den Cayman. Die Markteinführung der neuen Boxster-Generation startet im April 2012.

CHINA WÄCHST BESONDERS STARK

In allen wichtigen Verkaufsregionen konnte der Porsche AG Konzern im Berichtszeitraum zulegen. Am stärksten stieg der Absatz in China. Dort betrug das Wachstum gegenüber dem Vor-jahresvergleichszeitraum 67,2 Prozent auf 24.594 Fahrzeuge. In der gesamten Region Asien / Rest der Welt wuchs der Absatz um 46,7 Prozent auf 43.875 Einheiten. In Amerika legte der Absatz im Berichtszeitraum um 7,6 Prozent auf 32.605 Fahrzeuge zu; davon entfielen 29.331 Einheiten auf Nordamerika (plus 5,9 Prozent). Auf dem deutschen Markt erreichte Porsche ein Plus von 3,7 Prozent auf 13.918 Einheiten. Auf dem gesamten europäischen Markt stieg der Absatz von Porsche um 11,7 Prozent auf 40.498 Fahrzeuge.

PRODUKTION AUSGEWEITET

Im Porsche AG Konzern wurden im Berichtszeitraum 127.793 Fahrzeuge produziert, das waren 33,7 Prozent mehr als im ver-gleichbaren Vorjahreszeitraum. Im Werk Leipzig liefen 62.004 Einheiten der Baureihe Cayenne vom Band und damit 57,3 Prozent mehr Fahrzeuge als im Vergleichszeitraum. Vom Panamera wurden 31.834 Fahrzeuge gefertigt und somit 32,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Im Werk Zuffenhausen betrug der Zuwachs bei der Elfer-Baureihe 8,9 Prozent auf 21.748 Einheiten. Die Produktion der Boxster-Baureihe einschließlich der Cayman-Modelle legte insgesamt um 1,2 Prozent auf 12.207 Einheiten zu. In Finnland sank die Anzahl hergestellter Fahrzeuge um 68,4 Prozent auf 2.015 Einheiten. Bereits seit Februar 2009 wurde die Boxster-Produktion schrittweise nach Zuffenhausen verlagert. Die Dienst-leistungsvereinbarung mit dem finnischen Partner Valmet endete am 31. Januar 2012.

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GEFRAGTE FINANZDIENSTLEISTUNGEN

Der internationale Finanzdienstleister Porsche Financial Services Gruppe bietet über die Porsche-Handelsorganisation Finanzdienst-leistungen für Porsche-Fahrzeuge an. Zusätzlich zu den Kernpro-dukten Leasing und Finanzierung gehören zum Produktportfolio ebenfalls die Händlerfinanzierung, Versicherungen und Kreditkarten. Seit 2011 werden in den Märkten Deutschland, Italien und der Schweiz Finanzdienstleistungen für die Exklusivmarken Bentley, Lamborghini und Bugatti des Volkswagen Konzerns angeboten. Ein Angebot für die Märkte USA, Kanada und Frankreich ist in Vorberei-tung. Die Porsche Financial Services Gesellschaften sind in zwölf Ländern und damit in nahezu allen wichtigen Automobilmärkten der Porsche AG vertreten. In den Kernmärkten Deutschland, Nordame-rika, Italien, Großbritannien und Japan steuert der Finanz-dienstleister das gesamte operative Geschäft selbst, in allen ande-ren Ländern nutzt das Unternehmen Kooperationspartner. In Singa-pur wurde im Jahr 2011 die jüngste Financial Services Gesellschaft gegründet und für den wachsenden Markt China die Aufnahme der Geschäftstätigkeit geplant. Mit rund 140 Mitarbeitern weltweit hat Porsche Financial Services im Jahr 2011 rund 35.000 Neuverträge abgeschlossen und verwaltete damit insgesamt rund 87.000 Fi-nanzdienstleistungsverträge mit einem Gesamtwert von 3,6 Milliar-den Euro. Darüber hinaus nutzen rund 13.000 Kunden das Kreditkar-tenangebot von Porsche. Die Financial Services Gesellschaften haben ihre Prozesse und Methoden zum Risikomanagement entsprechend den jeweiligen gesetzlichen Anforderungen weiter optimiert.

NEUE ARBEITSPLÄTZE

Die Zahl der Mitarbeiter des Porsche AG Konzerns lag am 31. Dezember 2011 mit 15.307 Personen um 16,3 Prozent über dem Wert vom 31. Dezember 2010. Im Inland beschäftigte der Porsche AG Konzern 13.249 Mitarbeiter. Der Inlandsanteil beträgt damit 86,6 Prozent.

„STRATEGIE 2018“ VERABSCHIEDET

Der Vorstand der Porsche AG hat im Berichtsjahr als Leitfaden für das unternehmerische Handeln die „Strategie 2018“ entwickelt. Aus der erklärten Vision, Porsche langfristig als den weltweit erfolg-reichsten Hersteller exklusiver Sportwagen zu positionieren, wur-den vier Unternehmensziele abgeleitet:

Bis 2018 soll der Absatz auf rund 200.000 Fahrzeuge steigen. Dafür setzt Porsche seine Innovationskraft ein und forciert die Anstrengungen in der Entwicklung.

Mit einer operativen Umsatzrendite von mindestens 15 Prozent und einer Kapitalrendite von mindestens 21 Prozent soll Porsche der profitabelste Automobilhersteller der Welt bleiben.

Um das zu erreichen, sollen die Kunden von Porsche durch ein einzigartiges Kauf- und Besitzerlebnis begeistert werden. Dazu gehört, dass ihnen herausragende Produkte angeboten werden, die ihre Ansprüche an einen exklusiven Sportwagen voll zufrieden stellen sollen.

Darüber hinaus soll Porsche für seine Mitarbeiter ein exzellenter Arbeitgeber sein, für den sie sich motiviert engagieren. Außerdem soll Porsche weiterhin für alle Stakeholder – Investoren, Lieferan-ten und Händler – ein fairer und verlässlicher Partner sein.

UMFANGREICHE BAUMASSNAHMEN AN VERSCHIEDENEN

STANDORTEN

Der Aufsichtsrat der Porsche AG hatte bereits in seiner Sitzung am 15. März 2011 dem Vorschlag des Vorstands der Porsche AG zugestimmt, das Werk Leipzig für die Produktion des neuen Mo-dells Macan als vollwertigen Produktionsstandort inklusive Karos-seriebau und Lackieranlage auszuplanen. Am 18. Oktober 2011 legten dann der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Wolfgang Porsche und der Vorstandsvorsitzende der Porsche AG, Matthias Müller, den Grundstein für die Erweiterung des Werks Leipzig. Für die Fertigung des Macan werden in die Produktionsstätte rund 500 Millionen Euro investiert.

Im Juli 2011 begannen die Baumaßnahmen zur Erweiterung des Entwicklungszentrums in Weissach, wo ein Design-Studio, ein Windkanal und ein Elektronik-Integrations-Zentrum errichtet werden. Die Investitionen dafür betragen insgesamt rund 150 Millionen Euro.

Im September 2011 nahm die Porsche AG am Unternehmenssitz in Stuttgart-Zuffenhausen eine neue Lackiererei in Betrieb. Die Investi-tionen für die innovative, ökologisch ausgerichtete Anlage betrugen rund 200 Millionen Euro.

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In Stuttgart-Zuffenhausen hat die Porsche AG im Berichtszeitraum außerdem an geeigneten Standorten für einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag Grundstücke zum Zweck der Werkserweite-rung zugekauft.

PORSCHE ZENTREN ÜBERNOMMEN

Seit dem 25. November 2010 wird die Porsche Niederlassung Hamburg GmbH, Hamburg, die als Mantelgesellschaft erworben wurde, in den Konzernabschluss einbezogen. Die entsprechenden Hamburger Händlerbetriebe wurden mit Wirkung vom 1. Februar 2011 erworben.

Die Porsche Deutschland GmbH hat über die Porsche Niederlas-sung Leipzig GmbH zum 1. September 2011 das Porsche Zentrum Leipzig übernommen.

NEUE KREDITVEREINBARUNGEN

Anfang Februar 2011 wurde eine Anleihe in Höhe von einer Milliar-de Euro fällig. Die Refinanzierung erfolgte unmittelbar durch einen syndizierten Kredit in Höhe von einer Milliarde Euro. Die Laufzeit dieser Brückenfinanzierung geht bis Ende 2012, nachdem im November 2011 die Ausübung der Verlängerungsoption erfolgte.

Zur Sicherstellung der Liquidität hat die Porsche AG Anfang Juni 2011 eine syndizierte Kreditlinie von bis zu 2,5 Milliarden Euro mit einem Bankenkonsortium neu abgeschlossen, die Ende Juni 2013 oder nach Ausübung einseitiger Verlängerungsoptionen durch die Porsche AG Ende Juni 2014 bzw. Ende März 2015 fällig wird.

Im Juni und Juli 2011 hat die Porsche AG über ihre Tochtergesell-schaften zwei Finanzierungstransaktionen durchgeführt: Die Porsche Financial Services GmbH, Bietigheim-Bissingen, platzierte in Deutschland ein Schuldscheindarlehen über 500 Millionen Euro und die Porsche Financial Services Inc., Lisle, Illinois, hat in den USA eine ABS-Anleihe über 519 Millionen US-Dollar begeben. Im November 2011 wurde durch die Porsche Financial Services Inc. eine weitere ABS-Anleihe über 661 Millionen US-Dollar in den USA begeben. Die ABS-Anleihe-Transaktionen erfolgten im Rahmen einer Privatplatzierung. Mit den genannten Transaktionen hat die Porsche AG eine Umschichtung in ihrem Refinanzierungsportfolio

zur Risiko-Diversifizierung erreicht und sichert ebenso ihr Wachs-tum ab.

AUSBLICK

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Das Wachstumstempo der Weltwirtschaft dürfte 2012 weiter ab-nehmen. Die andauernde Schuldenkrise in der Eurozone und der damit verbundene Konsolidierungsdruck auf europäische Staats-haushalte lässt Westeuropa insgesamt, nach Ansicht von Ökono-men, in eine milde Rezession abgleiten. Obwohl die massiven Liquiditätshilfen der Europäischen Zentralbank den Bankensektor erfolgreich stützten, lastet die Unsicherheit über einen Erfolg der Reformbemühungen schwer auf den Wachstumsaussichten. Der Internationale Währungsfond (IWF) prognostiziert für die Wirt-schaftsleistung der Eurozone 2012 ein Minus von 0,5 Prozent. Auch 2012 kommt der Schwung für die Weltkonjunktur aus Asien und den BRIC-Staaten. Brasilien, Russland, Indien und China dürften Prognosen zufolge zusammen um rund sieben Prozent wachsen. Für China allein erwartet der IWF plus 8,2 Prozent. Aber auch in den USA dürfte die konjunkturelle Erholung anhalten und die Wirt-schaft 2012 um 1,8 Prozent zulegen. Unter dem Strich sagt der IWF für das laufende Jahr insgesamt ein solides Weltwirtschafts-wachstum von 3,3 Prozent voraus.

Deutschland sollte trotz der angespannten Lage in Europa eine Rezession vermeiden können. Gestützt auf die geringe Erwerbslo-sigkeit und eine steigende Inlandsnachfrage sowie eine stabile Nachfrage aus außereuropäischen Ländern dürfte 2012 ein Jahr des moderaten Wachstums werden.

Entwicklung der Automobilmärkte Der weltweite Automobilmarkt wird im Jahr 2012 insgesamt weiter leicht zulegen. Das Wachstum dürfte allerdings vorwiegend in Asien und in den USA - und auch dort mit moderaten Zuwachsraten - erzielt werden. Einen positiven Trend mit leicht steigenden Verkäu-fen dürften auch Russland und Brasilien aufweisen. Der westeuro-päische Markt wird allerdings weiter von der Schuldenkrise insbe-sondere der südlichen Mitgliedsländer der Eurozone beeinflusst. Insgesamt könnten die Neuzulassungen in Westeuropa 2012 im besten Fall einen nur leichten Rückgang aufweisen. Der Verband

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PORSCHE PUR

der Automobilindustrie erwartet für den wichtigsten Einzelmarkt Deutschland ein Marktvolumen auf dem Niveau des Vorjahres, als gut 3,1 Millionen Fahrzeuge erreicht wurden.

Erwartete Ertragslage Die Planung des Porsche AG Konzerns sieht vor, dass mit einer angestrebten weiteren Steigerung des Absatzes in den kommen-den beiden Jahren sich auch die Umsatzerlöse erhöhen. Aufgrund der bereits in Vorjahren eingeleiteten kontinuierlichen Produktivi-täts- und Prozessverbesserungen und eines stringenten Kostenma-nagements wird sich voraussichtlich das operative Ergebnis positiv entwickeln und weiterhin mindestens eine operative Umsatzrendite von 15 Prozent erreicht werden können.

Erwartete Finanzlage Der Porsche AG Konzern plant, in den beiden folgenden Jahren einen deutlich positiven Cashflow aus der laufenden Geschäftstä-tigkeit zu erwirtschaften. Diese Entwicklung wird dazu beitragen, dass der Cashflow aus der Investitionstätigkeit in Bezug auf Sach-anlagen und Immaterielle Vermögenswerte vollständig aus diesem erwirtschafteten Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit finanziert werden kann.

Gleichzeitig wird der Porsche AG Konzern das sehr hohe Niveau an Investitionen sowie Forschungs- und Entwicklungskosten insbeson-dere aufgrund der Entwicklung und Fertigung des Macan, dessen Produktion Ende 2013 beginnen soll, beibehalten. Darüber hinaus wird der Porsche AG Konzern die Erschließung internationaler Märkte weiter vorantreiben. Insbesondere in den Wachstumsmärk-ten China, dem Mittleren Osten einschließlich Indien und Afrika, Lateinamerika sowie Russland plant der Porsche AG Konzern den Ausbau der Handelsorganisation. So soll das Händlernetz in China, das am Bilanzstichtag 40 Betriebe umfasste, in rund zwei Jahren auf 80 Handelsbetriebe anwachsen. Insgesamt wird das weltweite Händlernetz bis ins Jahr 2018 von derzeit 700 auf rund 1.000 Betriebe ausgebaut.

Voraussichtliche Entwicklungen Der Porsche AG Konzern geht davon aus, dass Umsatz und Absatz im Geschäftsjahr 2012 und 2013 im Vergleich zum Berichtsjahr 2011 weiter zulegen. Durch das abnehmende Wachstumstempo der Weltwirtschaft und die andauernde Schuldenkrise in der Euro-zone könnten allerdings das Wachstum und die insbesondere im Geschäftsjahr 2012 geplanten hohen Steigerungsraten einge-dämmt werden. Gleichwohl erwartet der Porsche AG Konzern insbesondere im Geschäftsjahr 2012 gestützt durch einen über-durchschnittlich hohen Auftragsbestand einen höheren Umsatz und Absatz als im Geschäftsjahr 2011. Dieses Wachstum dürfte zum einen von der anhaltend starken Nachfrage nach Porsche Fahrzeu-gen in China und anderen sich entwickelnden Märkten getragen werden. Zum anderen geht der Porsche AG Konzern aufgrund sei-ner attraktiven Angebotspalette auch in den Stammmärkten Europa und Nordamerika von einer weiter steigenden Nachfrage aus.

Diese Entwicklung sowie die hohe Wettbewerbsfähigkeit des Porsche AG Konzerns und der Marke Porsche dürften sich in den kommenden beiden Geschäftsjahren und darüber hinaus positiv im Umsatz und im operativen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstä-tigkeit sowie im Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit niederschlagen. So plant der Konzern für die kommenden beiden Jahre mit einer weiteren Erhöhung des Absatzes und des Umsatzes sowie weiterhin mit einer operativen Umsatzrendite von mindestens 15 Prozent.

Porsche und Volkswagen arbeiten mit Hochdruck an der Optimie-rung der Zusammenarbeit beider Unternehmen. Auf Basis klar definierter Prozesse wird die operative Zusammenarbeit zwischen beiden Unternehmen auf sämtlichen Ebenen forciert. Gemeinsame Projektteams sind in allen Bereichen auf einem guten Weg, das identifizierte Synergiepotential zu heben.

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Für Porsche waren die Vereinigten Staaten mit mehr als 29.000 verkauften Fahrzeugen im Geschäftsjahr 2011 der größte

Exportmarkt. Dieser Erfolg beruht auf Händlern wie Jack Daniels, der seine Kunden zu Botschaftern der Marke macht.

Begegnungen fürs Leben

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Oft sind es die unverhofften Mo-mente, die einen bleibenden Eindruck hinter-lassen. So wie bei Jack Daniels. Er ist damals Anfang Dreißig und arbeitet im elterlichen Automobilhandelsunternemen. Als einer der erfolgreichsten Porsche-Händler der USA nimmt er Ende der achtziger Jahre an einer Veranstaltung in Zuffenhausen teil – und sitzt beim abendlichen Bankett direkt neben Ferry Porsche.

Der schon zu Lebzeiten legendäre Unterneh-mer erzählt dem jungen Mann, wie er vom Konstrukteur zum Automobilhersteller wurde: Das erste Auto, natürlich ein Sportwagen, hatte er für sich selbst gebaut, weil es nichts Vergleichbares zu kaufen gab. Das zweite für einen Freund, weil der von der Form und den Fahreigenschaften so begeistert war. „So ist es heute noch“, sagt Jack Daniels über

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BEGEGNUNGEN FÜRS LEBEN

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Es geht nicht mehr nur um mehr PS, es geht um mehr Ideen pro PS. BERNHARD MA IER ( Vorstand Vertrieb und Marketing)

ÜBERZEUGUNGSTÄTER. Porsche-Händler Jack Daniels will Kunden zu Botschaftern der Marke machen.

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diese prägende Begegnung, „ein Porsche begeistert, und seine Besitzer sind mehr Freunde des Hauses als bloße Kunden.“ Nicht von ungefähr ist der Porsche Club of America mit 105.000 Mitgliedern der weltweit größte Markenclub.

Von Beginn an hat Porsche dem nordamerika-nischen Markt eine herausragende Bedeutung eingeräumt. Etwa ein Viertel der Produktion findet in den USA seine Abnehmer. Mit mehr als 29.000 verkauften Fahrzeugen sind die USA daher zum wichtigen Zielmarkt avanciert. „Das könnte auch noch einige Zeit so bleiben“, prognostiziert Bernhard Maier, Vorstand Ver-trieb und Marketing der Porsche AG. „Porsche befindet sich auf Wachstumskurs. Die USA spielen eine wichtige Rolle bei der Umsetzung unserer „Strategie 2018“. Wie die Rangliste dann aussieht, kann heute noch nicht pro-

gnostiziert werden.“ Bernhard Maier erläutert die anstehenden Veränderungen weiter: „Mit dem Einstieg in neue Segmente und Märkte verändert sich auch die Absatzverteilung in den Weltmärkten. Das ist auch ein wichtiges Element unserer Strategie. Damit können wir die überproportionale Abhängigkeit von Ein-zelmärkten verringern und den Wettbewerb fördern.“

Detlev von Platen, der Nordamerika-Chef von Porsche, fühlt sich in diesem heraus-fordernden Umfeld sichtlich wohl – und hat noch viel vor. „Unsere Möglichkeiten sind längst noch nicht ausgereizt“, analysiert von Platen. Das ist leicht nachvollziehbar. Denn 2013 startet die Produktion des Macan. Die fünfte Modellreihe dürfte ebenso neue Kunden erobern, wie das den zuletzt einge-führten Modellen Cayenne und Panamera bis

heute gelingt: Bei gut sieben von zehn Aus-lieferungen nehmen die Händler ein Fremd-fabrikat in Zahlung.

Jack Daniels teilt diese Einschätzung, nicht nur wegen des weiter wachsenden Produkt-portfolios. Über die Jahrzehnte habe sich eine normale Geschäftsbeziehung zu einer auf Dauer angelegten Partnerschaft entwi-ckelt, resümiert Daniels. Dabei pflege nicht nur der Importeur den kurzen Draht zu den Händlern. „Bei den ersten Modellen des damals neu vorgestellten Cayenne war die Hinterachse eher wie bei einem Sportwagen abgestimmt“, erinnert er sich. „Manchen US-Kunden war das etwas zu straff“, erläuterte Daniels in seiner Funktion als Händlerbei-ratssprecher den aus Weissach angereisten leitenden Entwicklungsingenieuren. Prompt legten sie entsprechend Hand an. „Diese

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Verzahnung von Porsche mit seinen Händ-lern macht den Unterschied“, begründet der Vollblut-Unternehmer sein Engagement.

2008 übernahm er für vier Millionen Dollar einen Porsche-Händlerbetrieb unweit des be-stehenden eigenen Hauses. Vor zwei Jahren nun fasste er die beiden Betriebe an einem neuen Standort etwa dreißig Kilometer nörd-lich von Manhattan zusammen – gelegen an einer der landesweit meist befahrenen Aus-fallstraßen. Wenn der Besucher den fast 2.000 m2 großen Showroom über den leicht erhöht angeordneten Eingangsbereich betritt, begegnet ihm die ganze Porsche-Welt: Von der Architektur des Gebäudes über die Licht-effekte und Farbgebung im Inneren bis hin zur

Platzierung der Ausstellungsfahrzeuge, alles folgt detailliert der Corporate Identity der Marke. So hat man das bislang nur auf dem Porsche-Stand einer internationalen Automo-bilmesse gesehen. In den Neubau sind noch einmal fünf Millionen Dollar geflossen.

Es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Haben die Verkaufsberater vorher mit beiden Standor-ten zusammen 100 Fahrzeuge abgesetzt, ist es jetzt mehr als das Dreifache. Die nackten Zahlen scheinen Jack Daniels allerdings nicht so wichtig zu sein. Seine Maxime lautet: „Wir wollen nicht nur Produkte, sondern Emoti-onen verkaufen.“ Das Ziel müsse sein, aus Kunden Markenbotschafter zu machen. So wie bei Matthew Muller: Den Australier hat es

vor einigen Jahren beruflich nach New Jersey verschlagen. „Der Freund meines Vaters fuhr einen Porsche 356“, erinnert sich Matthew, „schon als kleiner Junge war ich von der Form begeistert. Dieses Auto hat mich nicht mehr losgelassen.“ Heute pilotiert der Self-made-Millionär den einzigen von Jack Daniels verkauften 911 GT3 RS 4.0 und postet seine Eindrücke auf dem Videoportal YouTube. Auch seine Frau lenkt einen 911, wenn sie den Stauraum ihres Cayenne GTS gerade nicht braucht.

Nicht nur die 195 US-amerikanischen Händ-ler investieren erhebliche Summen in den Markenauftritt. Porsche Cars North America selbst baut gerade in Atlanta eine neue Unter-

195US-amerikanische Porsche-Händler verkauften im Jahr 2011 genau

29.023 Fahrzeuge. Damit es künftig noch mehr sind, investiert

Porsche unter anderem in eine eigene Rennstrecke bei Atlanta.

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„DIE USA spielen eine wichtige Rolle bei der Umsetzung unserer „Strategie 2018“.“ Bernhard Maier (Vorstand Vertrieb und Marketing)

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nehmenszentrale. Das Gelände umfasst eine Ausstellung historisch bedeutsamer Sport-wagen sowie ein „Experience Center“ mit Teststrecke. Dort sollen ambitionierte Kunden die fahrdynamischen Reserven eines Porsche buchstäblich selbst erfahren können, die ihnen im Großstadtverkehr verborgen bleiben müssen.

Aber war da nicht noch etwas? Bis 2018 will Porsche den Absatz weltweit auf 200.000 Fahrzeuge verdoppeln. Bernhard Maier er-klärt: „Diese Eckzahl ist jedoch nicht das Ziel per se, sondern das Resultat einer starken Marke, des prognostizierten Marktwachs-tums, faszinierender Produkte und der Höchstleistung aller Beteiligten.“ Das kann

nur gelingen, wenn der nordamerikanische Markt im gleichen Maß zulegt. Detlev von Platen ergänzt: „Die USA werden ihren Anteil daran halten. Entscheidend ist, dass wir un-sere Händler darin unterstützen, die Porsche-Markenwerte optimal zu kommunizieren. Be-sonders wichtig ist es für uns, den Kunden ein einzigartiges Besitzerlebnis zu verschaf-fen“, pocht er auf einen wertgetriebenen An-satz und legt nach: „Wenn wir das gut umset-zen, kommen die Stückzahlen von selbst.“

Von Platen stellt die Kundenzufriedenheit in den Fokus – und weiß sich dabei mit seinen Händlern einig: „Die Kundenbedürfnisse haben Vorrang vor allem anderen“, stößt Jack Daniels ins gleiche Horn.

Damit Porsche auch in dieser Disziplin weltweit weiterhin vorneweg fährt, werden derzeit ganz neue Ansätze zur Kundenbe-treuung und -bindung untersucht. Wenig überraschend: Pilotmarkt dafür ist Nordame-rika. Detlev von Platen kann sich vorstellen, dass sich künftig ein einziger Ansprechpart-ner um alle Belange eines Porsche-Kunden kümmert – vom Verkauf bis zum Service, von der Finanzierung bis zur Versicherung. Und das rund um die Uhr. Damit ganz sicher keine Gelegenheit verstreicht, durch die eine nüch-terne Geschäftsbeziehung zur Begegnung fürs Leben reifen kann.

AMERIK A-CHEF. Detlev von Platen will keine Produkte

verkaufen, sondern ein Erlebnis vermitteln.

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Wir unterstützen unsere Händler darin, die Porsche-Markenwerte optimal zu kommunizieren. Besonders wichtig ist es für

uns, den Kunden ein einzigartiges Besitzerlebnis zu verschaffen. DETLEV VON PLATEN (Geschäftsführer Porsche Cars North America)

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Vertrieb

Das Händlernetz von Porsche ist in den vergangenen Jahren konti-nuierlich gewachsen. Durchschnittlich wurden über 200 Millionen Euro jährlich investiert, um den Kunden ein markenadäquates Einkaufs- und Serviceerlebnis zu bieten. Insgesamt betreuten am Ende des Geschäftsjahres 2011 weltweit rund 730 Händler die Kunden von Porsche. Mit der „Strategie 2018“ wurde im Berichts-jahr die Grundlage für die zukünftige Entwicklung des Händlernet-zes gelegt. Auch in den nächsten Jahren will Porsche gemeinsam mit seinen Handelspartnern profitabel wachsen und alle Marktpo-tentiale erschließen.

PROFESSIONELLER SERVICE

Die Programme zur ständigen Verbesserung der Service Prozesse in den Porsche Zentren führten 2011 erneut zu sehr guten Ergeb-nissen. In der ADAC Kundenzufriedenheitsstudie 2011 wird Porsche somit bester deutscher Automobilhersteller in den Berei-chen Werkstatt, Marke und Fahrzeug. Um neben einer hohen Zu-friedenheit mit den Serviceleistungen auch eine positive Wahrneh-mung der Kunden im Bereich Unterhaltskosten zu erreichen, wur-den in ausgewählten Märkten Service- und Wartungspakete einge-führt. Bereits kurz nach der Einführung zeichnet sich eine erfreuli-che Absatzentwicklung für dieses neue Serviceprodukt ab. Die Vorbereitungen zur Einführung der überarbeiteten Porsche Pro-gramme für Teilelogistik in China wurden in 2011 weitgehend abgeschlossen. Damit ist der Porsche Service zur Absicherung und weiteren Erhöhung der Kundenzufriedenheit ebenfalls im Wachs-tumsmarkt China für die Zukunft gut aufgestellt.

HÖCHSTE KUNDENZUFRIEDENHEIT

Zahlreiche Porsche Besitzer sind der Marke Porsche gleich mehr-fach treu: Sie kaufen nicht nur ein Porsche Fahrzeug, sondern sind immer wieder neu von Porsche begeistert, erwerben mehrere Fahrzeuge oder besitzen mehr als einen Porsche. Das ist der klarste Beweis für eine ausgesprochen hohe Zufriedenheit und Verbundenheit mit der Marke Porsche. Diese ausgeprägte Loyalität der Fahrer beruht auf der hohen Produktqualität und der exklusiven Kundenbetreuung über den gesamten Kundenlebenszyklus hinweg. Auch hier überlässt Porsche nichts dem Zufall, um die Kunden jederzeit bestmöglich zu betreuen. Eine wesentliche Rolle bei der

Umsetzung und Sicherstellung der hohen Betreuungsstandards spielen dabei die engagierten und professionellen Partner in den Porsche Zentren weltweit. Ein internationales und umfassendes Monitoring der Kundenzufriedenheit mit den Produkten und Servi-ces von Porsche schafft die Informationsbasis für Maßnahmen, die für die Kunden direkt erlebbar sind und ihre Zufriedenheit mit Porsche auf hohem Niveau etablieren. Das System aus Monitoring der Kundenzufriedenheit und unmittelbaren Kundenbetreuungspro-zessen wurde mit dem „Best Practice Award“ als beste Weiterent-wicklung des Kundenbeziehungsmanagements auf der CRM Expo 2011 ausgezeichnet.

Der Erfolg der einzigartigen Kundenorientierung bei Porsche lässt sich an den zahlreichen Siegen erkennen, die Porsche bei den verschiedensten internationalen Studien erzielte. So ist Porsche gemäß einer Studie des renommierten amerikanischen Marktfor-schungsunternehmens J. D. Power and Associates die Marke mit der höchsten Attraktivität. In der Studie „Automotive Performance, Execution and Layout Study (APEAL)“ belegte Porsche damit zum siebten Mal in Folge den ersten Platz. Bei der Fahrzeugbewertung wurden der Porsche 911 und der Porsche Cayenne in dieser Stu-die zu den besten Fahrzeugen in ihren Segmenten gewählt. Grund-lage der jährlichen Erhebung sind die Angaben von rund 73.000 Neuwagenkäufern zu insgesamt 234 verschiedenen Modellen, die im Zeitraum von November 2010 bis Februar 2011 zugelassen wurden. Die Gesamtwertung ergibt sich aus zehn verschiedenen Kategorien, darunter Fahrdynamik und Design, aber auch Alltags-tauglichkeit und Komfort der Fahrzeuge. In der Studie des ameri-kanischen Automotive-Beratungsunternehmens „Autopacific“ beleg-te der Porsche 911 den ersten Platz und erhielt dafür den „Vehicle Satisfaction Award“. 42.000 Fahrzeugbesitzer beurteilten dafür ihre Neuwagen in 48 Kategorien, wie Beschleunigung, Design und Komfort.

Gerade auch in der Gunst der Sportwagenfahrer liegen Porsche Modelle an der Spitze. In der Leserbefragung der Zeitschrift „Sportauto“ errang Porsche in sieben von fünfzehn Fahrzeugkate-gorien den ersten Platz. Das 911 Carrera GTS Cabrio, das Turbo S Cabrio sowie die GT3 und GT3 RS Coupés erzielten dabei bis zu dreimal so viele Stimmen wie die Zweitplatzierten. Weitere Siege gingen an die Modelle Cayman R, Boxster S und Panamera Turbo.

Vertrieb, Mitarbeiter und Nachhaltigkeit

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PORSCHE PUR

VERTRIEB, MITARBEITER UND NACHHALTIGKEIT

Neben der optimalen Betreuung bereits bestehender Kunden ge-lingt es Porsche in hohem Maße, neue Kunden zu gewinnen und für die Marke Porsche zu begeistern. Eigene Studien zeigen dabei detailliert, dass Porsche nicht nur in etablierten Märkten, wie USA oder Deutschland, sondern auch in Zukunftsmärkten, wie China oder den Vereinigten Arabischen Emiraten, eine herausragende Wahrnehmung besitzt, die im abgelaufenen Jahr noch weiter aus-gebaut werden konnte.

Mitarbeiter

Unsere Mitarbeiter haben im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011 ihre außerordentliche Leistungsfähigkeit, ihre Begeisterung und uner-schöpfliche Energie eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Ein her-ausragendes Berichtsjahr ging zu Ende. Das Unternehmen wächst – und das in allen Bereichen. So konnte die Zahl der Mitarbeiter auf einen neuen Rekordwert steigen. Am Bilanzstichtag, dem 31. Dezember 2011, waren bei der Porsche AG 9.994 Personen beschäftigt – im Vergleich mit dem Wert von zwölf Monaten zuvor entspricht dies einem Plus von 15,2 Prozent. Einschließlich aller Tochtergesellschaften stieg die Zahl der Beschäftigten im Konzern um 16,3 Prozent auf 15.307 Personen.

ARBEITGEBERATTRAKTIVITÄT UND

PERSONALBESCHAFFUNG

Renommierte Studien bestätigten Porsche auch im Geschäftsjahr 2011 ein exzellentes Arbeitgeberimage. Sowohl bei der Zielgruppe abschlussnaher Studierender der Ingenieurs- und Wirtschaftswis-senschaften, als auch bei den berufserfahrenen Ingenieuren und Ökonomen belegte Porsche Top-Platzierungen.

Mehr als 1.000 Neueinstellungen im Jahr 2011 zeigen, dass die Realisierung der „Strategie 2018" auch und gerade im Personal-management von Porsche bereits mit hohem Tempo vorangetrie-ben wird. Der deutliche Bewerbungsanstieg von 28.500 Bewer-bungen im Jahr 2010 auf deutlich über 47.000 Bewerbungen im Geschäftsjahr 2011 unterstreicht die hohe Anziehungskraft von Porsche als Arbeitgeber.

ZEHN JAHRE FERRY PORSCHE PREIS

Bereits zum zehnten Mal verlieh die Porsche AG in Zusammenar-beit mit dem baden-württembergischen Ministerium für Kultus, Jugend und Sport den „Ferry Porsche Preis“. Ausgezeichnet wur-den 2011 die 241 jahrgangsbesten Abiturienten mit Schwerpunk-ten auf den Fächern Mathematik und Physik / Technik. Der „Ferry Porsche Preis“ soll die Attraktivität der Mathematik und Naturwis-senschaften steigern. Gleichzeitig soll er angehende Studenten zum Ingenieurstudium motivieren.

KONSEQUENTE FORTFÜHRUNG DER ENTWICKLUNG UND

WEITERBILDUNG VON MITARBEITERN UND

FÜHRUNGSKRÄFTEN

Ein wesentlicher Schwerpunkt der Personal- und Führungskräfte-entwicklung bei Porsche lag auch 2011 auf der überfachlichen Weiterbildung und zielgruppenspezifischen Förderung von Mitarbei-tern und Führungskräften.

Des Weiteren wurde die Porsche Führungskräftebeurteilung konse-quent fortgesetzt. Die Ergebnisse dieses Prozesses sind die zentra-le Basis für Platzierungsentscheidungen und die Nachfolgeplanung.

Das Einführungsprogramm für neue Mitarbeiter „Porsche Warm Up“ war auch im Geschäftsjahr 2011 ein wesentlicher Garant für die optimale Integration der zahlreichen neuen Mitarbeiter, die bei Porsche in ihre neuen Aufgaben gestartet sind. Das Programm vermittelt umfängliches Unternehmenswissen zu Prozessen, Struk-turen und Werten und wurde 2011 erstmalig sogar für neue Mitar-beiter aus internationalen Tochtergesellschaften aufgelegt.

NACHWUCHSFÖRDERUNG UND MANAGEMENT-TRAINING

Porsche verfolgt mit der Porsche Nachwuchsförderung das Ziel, junge Potentialträger des Porsche Konzerns im Hinblick auf die Übernahme weiterführender Aufgaben zu identifizieren, zu fördern und diese an Porsche zu binden. Die Vorbereitungen für die neue Förderwelle der „Porsche Nachwuchsförderung“ wurden abge-schlossen und das Programm wird im Jahr 2012 wieder starten.

Das „Porsche Management-Training“ (PMT) für erfahrene Leistungs-träger im Führungskräftebereich ging 2011 in die bereits fünfte Runde. Mit dem Programm möchte Porsche die Netzwerkbildung,

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den Ausbau eines gemeinsamen Führungsverständnisses sowie das unternehmerische und konzernübergreifende Denken und Handeln stärken.

CHANCENGLEICHHEIT UND VEREINBARKEIT VON BERUF

UND FAMILIE

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Porsche ist die Vielfalt der Be-legschaft. Im Geschäftsjahr 2011 wurde ein Projekt gestartet, um in einem ersten Schritt die Chancengleichheit für Männer und Frau-en sicherzustellen. Hierzu zählen zahlreiche Aktivitäten im Bereich der Rekrutierung und der Qualifizierung von Mitarbeitern.

Die Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Privat- und Berufs-leben sollen weiter verbessert werden. Deshalb wurden beispiels-weise Kooperationen mit externen Dienstleistern vorbereitet, wel-che die Mitarbeiter bei ihren privaten und familiären Verpflichtungen unterstützen beziehungsweise entlasten. Die ersten Kooperations-verträge sind für 2012 geplant.

AUSBAU DES PORSCHE INTRANETS

Mit dem Ziel, möglichst viele Mitarbeiter des Porsche Konzerns schnell und zielgruppengerecht mit aktuellen Informationen zu erreichen, wurde der Ausbau des Porsche Intranets beschleunigt. Im Geschäftsjahr 2011 wurden alle deutschen Tochtergesellschaf-ten an das Intranet der Porsche AG angebunden. Außerdem wurden in einem Pilotprojekt in der Produktion in Zuffenhausen flächende-ckend Intranet-Terminalgeräte aufgestellt, die nun auch Mitarbeitern ohne Büroarbeitsplatz einen einfachen Zugriff auf das Porsche Intranet erlauben. Insgesamt konnten zum Jahresende 2011 be-reits rund 12.500 Mitarbeiter aktuelle Porsche-Informationen über dieses Medium erhalten.

NEUE BETRIEBLICHE ALTERSVERSORGUNG

Vorstand und Gesamtbetriebsrat haben sich 2011 auf eine Neu-ordnung und eine Verbesserung der Betriebsrente durch die Einfüh-rung einer erfolgsabhängigen Komponente verständigt.

Das bestehende endgehaltsabhängige System wird zum 1. Januar 2012 auf ein beitragsorientiertes System aus einer Basis- und einer Erfolgskomponente umgestellt. Dabei sichern die Basis-Beiträge das derzeitige Versorgungsniveau der Belegschaft. Zu-

sätzlich leistet Porsche künftig abhängig vom wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens weitere Beiträge zur Betriebsrente.

Durch diese Neuregelung profitieren die Porsche-Mitarbeiter vom wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens auch bei ihrer Altersver-sorgung. Ergänzend dazu bietet Porsche seinen Mitarbeitern im Rahmen der Porsche VarioRente weiterhin an, einen Teil ihres Entgelts in eine Versorgungszusage umzuwandeln. Auch im Ge-schäftsjahr 2011 hat ein Großteil der Porsche-Mitarbeiter von diesem Angebot Gebrauch gemacht.

GEÄNDERTE ZIELVEREINBARUNGS- UND

BONUSSYSTEMATIK

Die Porsche AG hat im Geschäftsjahr 2011 die Zielvereinbarungs-systematik für die leitenden Führungskräfte angepasst. Damit hält Porsche an dem Prinzip fest, durch gemeinsame Zielvereinbarung und eine regelmäßige Überprüfung der Zielerreichung eine hohe konzernübergreifende Transparenz und eine hohe Ergebnisqualität sicherzustellen. Auf diese Weise wächst die Verantwortung jedes Einzelnen nicht nur für seinen direkten Aufgabenbereich, sondern auch übergeordnet für die Arbeit und den Erfolg des gesamten Unternehmens.

Im Zentrum der neuen Zielvereinbarungssystematik stehen insbe-sondere die Unterstützung einer unternehmensübergreifenden Vernetzung, die Ausrichtung des Managements auf die jeweils wichtigsten Schwerpunkte und eine stärkere Koppelung der leis-tungsorientierten variablen Vergütungskomponenten an die Umset-zung der unternehmerischen und individuellen Ziele.

STANDORTSICHERUNGSVEREINBARUNG FÜR

TOCHTERGESELLSCHAFTEN

Vorstand und Konzernbetriebsrat haben sich zusammen mit den Geschäftsführungen und den lokalen Betriebsräten der Tochterge-sellschaften auf eine Standortsicherungsvereinbarung für einen Teil der deutschen Tochtergesellschaften verständigt.

Nachdem bereits im Vorjahr die Standortsicherungsvereinbarung für die Porsche AG abgeschlossen wurde, schafft Porsche mit dieser Vereinbarung auch in den Tochtergesellschaften die Voraus-

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PORSCHE PUR

setzung zur weiteren Steigerung von Produktivität und Flexibilität und die Grundlage für eine nachhaltig positive Geschäftsentwicklung.

Im Gegenzug werden die Tochtergesellschaften in den nächsten Jahren Investitionen in Infrastruktur und Innovationsprojekte vor-nehmen. Die Investitionen und beschäftigungssichernden Maßnah-men sind sozial ausgewogen und stellen die Balance zwischen den Anforderungen des Unternehmens und den Belangen der Mitarbei-ter sicher.

INFORMATIONSSICHERHEIT

Im Bereich Informationssicherheit wurde auf Basis der konzernwei-ten Informationssicherheitsleitlinie ein Regelwerk erstellt, welches die Anforderungen, Standards und Konzepte zur Umsetzung im Detail ausprägt. Damit werden die Schutzziele Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit in nachhaltiger Form beschrieben und können unternehmensweit ihre konkrete Umsetzung finden.

Die Risikolandkarte auf Basis des IT-Bebauungsplans verbunden mit den zugehörigen Informationssystemen dient als Grundlage dafür, mögliche Risiken für Informationen und Informationssysteme zu identifizieren und zu überwachen. Die Bewertung sowie die Behand-lung der Risiken erfolgt in enger Anlehnung an die Internationale Normenreihe ISO 27000 ff. Im Rahmen der halbjährlichen Bericht-erstattung an den Vorstand erfolgt eine kontinuierliche Abschät-zung und Bewertung der Risiken.

ARBEITSSCHUTZ

Mit dem Neubau unserer Lackiererei und den Umbaumaßnahmen im Karosseriewerk für unsere neue Fahrzeuggeneration haben wir uns in der Anlagen- und Maschinensicherheit neuen Herausforde-rungen gestellt. In der Erstehungskette von der Konzeption bis zum Betrieb der Anlagen haben wir gemeinsam mit unseren Liefe-ranten effiziente Lösungen erarbeitet, damit nicht nur die Maschi-nen- und Anlagensicherheit gewährleistet ist, sondern auch unsere verantwortlichen Betreiber ihren gesetzlichen Verpflichtungen nachkommen können.

Die Automatisierungstechnik und die Anforderungen an intelligente Absicherungen der Maschinen zwingen zu dieser übergreifenden Zusammenarbeit, damit ein ungestörter Betrieb gewährleistet ist.

Wir verbinden damit aber auch das Ziel, Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiter durch diesen integrativen Prozess – ergänzt durch Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung – zu erhalten, zu verbessern und zu fördern.

Die Vorbildfunktion unserer Führungskräfte, die systematische Gefährdungsbeurteilung von Arbeitsabläufen und Einzeltätigkeiten sowie die Steigerung des Sicherheitsbewusstseins bei unseren Mitarbeitern durch regelmäßige betriebliche Sicherheitsunterwei-sungen, Seminare und Schulungen sind weitere Bausteine unserer Sicherheitsphilosophie.

PORSCHE-GESUNDHEITSTAGE

Die Porsche-Gesundheitstage standen dieses Jahr im Zeichen der Früh- und Frühsterkennung der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus. Diabetes mellitus tritt in Deutschland im internationalen Vergleich häufig auf und zeigt eine steigende Tendenz. Eine Früherkennung ist bei Diabetes mellitus wichtig, weil aufgrund fehlender Frühsym-ptomatik zwischen dem Erkrankungsbeginn und der Diagnosestel-lung häufig mehrere Jahre vergehen und Therapiemaßnahmen somit verspätet beginnen, was zu vermeidbaren Gesundheitsschä-den führt.

Die Gesundheitstage wurden an den Standorten Zuffenhausen, Weissach und Leipzig durchgeführt. Hier konnten die Mitarbeiter/-innen durch den FINDRISK-Bogen der Deutschen Diabetes-Stiftung das individuelle Risiko ermitteln, an Diabetes mellitus zu erkranken.

Es wurde auf Wunsch eine ärztliche Beratung und ein Blutzucker-test durchgeführt und ein Präventions-Programm im Rahmen der „Deutschen Prädiabetes-Interventions-Studie“ der Universität Tü-bingen angeboten.

KNOCHENMARKSTYPISIERUNG

Die Erkrankung eines Porsche-Mitarbeiters wurde zum Anlass genommen, intern für eine Knochenmarkstypisierung und Kno-chenmarksspende zu werben.

Mit unseren Kooperationspartnern – dem Verein für Knochen-marksspenden Sachsen e.V. (www.vks-sachsen.de) und der DKMS (www.dkms.de) – wurden in allen Werken der Porsche AG Kno-

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chenmarkstypisierungen angeboten. Es ließen sich 1.131 der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über einen Wangenschleimhautab-strich als potentielle Knochenmarksspender typisieren.

DANK AN UNSERE MITARBEITER

Die hohe Motivation und außerordentliche Leistungsbereitschaft unserer Mitarbeiter bilden das Fundament für den wirtschaftlichen Erfolg von Porsche. Ihnen allen spricht der Vorstand an dieser Stelle seinen ganz persönlichen Dank für ihr großes Engagement und ihr ungebrochenes Vertrauen aus. Der beispielhafte Einsatz, mit dem sich die Mitarbeiter für die ehrgeizigen Ziele unseres Unternehmens engagiert haben, hat zu dem erfolgreichen Ergeb-nisanstieg im Geschäftsjahr 2011 geführt. Unser großer Dank gilt ebenso den Arbeitnehmervertretern für ihr hohes Maß an Vertrauen und der von Dialogbereitschaft und gegenseitigem Respekt ge-prägten Zusammenarbeit.

Nachhaltigkeit

VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN

Im Geschäftsjahr 2011 hat das Unternehmen damit begonnen, die Aktivitäten zur Wahrnehmung seiner sozialen Verantwortung in der Gesellschaft auf eine deutlich breitere Basis zu stellen. Mit der Einrichtung der neuen Hauptabteilung „Corporate Social Responsi-bility“ („CSR“), die dem Vorstand Personal- und Sozialwesen zuge-ordnet ist, setzt die Porsche AG hierfür ein klares Zeichen.

Die für das Unternehmen erstmals grundlegend und offiziell formu-lierte CSR-Strategie sieht vor, dass alle Maßnahmen in diesem Kontext für die Porsche AG künftig vorrangig unter dem zentralen Aspekt der Nachhaltigkeit und vor dem Hintergrund der „Strategie 2018“ vorgenommen werden.

Das gesellschaftliche Engagement des Unternehmens umfasst die fünf Säulen Sport, Kultur, Umwelt, Bildung/Wissenschaft sowie Soziales (Fünf-Säulen-Modell). Für alle Bereiche hat die Porsche AG im Geschäftsjahr entsprechende Projekt-Vorhaben definiert, die ab 2012 umgesetzt werden.

Es handelt sich dabei sowohl um Maßnahmen, die bereits in der Vergangenheit erfolgreich durchgeführt wurden und künftig – zum Teil intensiviert – fortgesetzt werden, als auch um neue, so ge-nannte Leuchtturmprojekte.

Zu den traditionellen CSR-Projekten gehören vor allem der Porsche-Tennis-Grand-Prix, die Porsche-Music-Night und der „Porsche Award“, der gemeinsam mit der Filmakademie Baden-Württemberg seit 2004 jährlich an die weltweit besten Werbefilmstudenten ver-geben wird.

Was die geplanten neuen Vorhaben angeht, so betreffen diese im Bereich Sport vor allem die Kooperation mit dem Deutschen Tennis Bund (DTB) in Bezug auf die Deutsche Tennis-Nationalmannschaft der Damen („Porsche-Team Deutschland“) sowie die breite Förde-rung des Jugendsports in Baden-Württemberg und Sachsen.

Höhepunkte des kulturellen Engagements sind zum einen die Pre-mium-Partnerschaft der Porsche AG mit dem Gewandhaus-Orchester Leipzig, die bereits zum Ende des Geschäftsjahres offiziell aufgenommen wurde, und zum anderen die entsprechende Kooperation ab dem Geschäftsjahr 2012 mit dem Stuttgarter Ballett. Beide Kultureinrichtungen, die jeweils an den Produktions-standorten von Porsche in Deutschland vertreten sind, genießen – wie Porsche – weltweit einen hervorragenden Ruf. Nach dem Motto „Premium trifft Premium“ dürften hier alle Beteiligten nicht nur an ihren Standorten in Deutschland, sondern auch weit darüber hinaus von der jeweiligen Partnerschaft profitieren. Schließlich werden sowohl Orchester als auch Ballett im Rahmen ihrer internationalen Tourneeauftritte auch besondere „Porsche-Botschafter in der Welt“ sein.

Zu den relevanten und größeren Umwelt-Projekten der Porsche AG gehört die signifikante Erweiterung des bereits vorhandenen Be-weidungsareals am Standort Leipzig, das mit einem Informations-zentrum vor Ort und einer wissenschaftlichen Begleitung einen nachhaltigen Charakter erhalten soll. Außerdem wird das Unter-nehmen intensiv prüfen, wo und in welcher Form es die Entwick-lung von alternativen Energien in einer für die Gesellschaft sinnvol-len Weise unterstützen und auch selbst vorantreiben kann. Alterna-

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tive Antriebe sowie die Versorgung der Bevölkerung mit alternati-ven Energien stehen dabei im Vordergrund.

BILDUNG UND CHANCENGLEICHHEIT

Die bereits umfangreiche Bildungsförderung von Kindern, Jugendli-chen und Studierenden steht für die Porsche AG nicht nur unter dem Aspekt, diese für die so genannten MINT-Fächer (Mathematik, Ingenieurswissenschaften, Naturwissenschaften und Technik) zu begeistern, sondern fokussiert sich auch darauf, die sozial Schwä-cheren unter ihnen im Sinne der Chancengleichheit zu stärken und zu fördern. Hierbei geht es Porsche nicht allein um die Ausbildung möglicher Nachwuchskräfte für das eigene Unternehmen, sondern grundlegend um die Sicherung von Nachwuchskräften, die künftig Aufgaben übernehmen können, die dem Wohl der Gesellschaft insgesamt dienen.

Darüber hinaus strebt die Porsche AG im Bereich Bil-dung/Wissenschaft eine deutliche Ausweitung von Universitätsko-operationen an – mit dem Ziel, sowohl qualifizierte Nachwuchskräf-te für die Zukunft als auch praxisrelevante Erkenntnisse für die eigenen Produkt-Entwicklungen zu gewinnen. Ein Beispiel für die studentische Förderung ist eine recht hohe Zahl von Stipendien, die die Porsche AG bundesweit ab 2012 an über zehn ausgewählte Universitäten vergibt (Deutschlandstipendien).

Zu einem der herausragenden Engagements des Unternehmens im sozialen Bereich gehört ab 2012 die intensive und ebenfalls, wie die anderen Leuchtturmprojekte, längerfristig angelegte Förderung der Stiftung Kinder-, Jugend- und Elterntelefone – die „Nummer gegen Kummer“. Die Stiftung leistet seit nunmehr über dreißig Jahren eine hervorragende und überaus wichtige soziale Bera-tungsarbeit, die es mit Hilfe von Porsche noch mehr in die Öffent-lichkeit zu tragen und auszubauen gilt.

Darüber hinaus ist Porsche bereits seit vielen Jahren dafür bekannt, in besonderem Umfang auch sehr viele kleinere Sponsoring- und Unterstützungsleistungen vor allem an seinen Unternehmensstand-orten vorzunehmen. In erster Linie profitieren hier soziale, sportli-che sowie kulturelle Einrichtungen und Projekte.

All diese Aktivitäten – ob im Großen oder im Kleinen – sollen dazu beitragen, dass Porsche in der Öffentlichkeit als ein Unternehmen wahrgenommen wird, das seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht wird.

Deshalb wird Porsche seinen CSR-Aktivitäten zukünftig sowohl am Standort Deutschland als auch in seinen internationalen Märkten einen noch größeren Stellenwert einräumen.

VERTRIEB, MITARBEITER UND NACHHALTIGKEIT

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Auto

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Jedes Jahr ein neues Produkt-Highlight. Jedes Jahr ein neuer Star. Im Geschäftsjahr

2011 stand der völlig neu entwickelte 911 im Rampenlicht. Mit seiner modernen,

spannungsgeladenen Optik und der Einführung innovativer Technologien zeigte

Porsche einmal mehr, wie man die Zukunft aktiv gestaltet.

Erprobung. Zwei Millionen Testkilometer fuhren die Prototypen des neuen 911. Bis ganz sicher war, dass der beste 911 aller Zeiten entstanden ist. Mehr ab Seite 54.

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Effizienz. Der neue 911 ist nicht nur der schnellste, sondern auch der verbrauchsgünstigste Elfer aller Zeiten. Kein Widerspruch, meint Entwicklungsvorstand Wolfgang Hatz. Mehr ab Seite 60.

Neue Lackiererei. Rechtzeitig zum Start des neuen 911 nahm Porsche in Stuttgart-Zuffenhausen eine neue Lackiererei in Betrieb. Die Anlage arbeitet äußerst ressourceneffizient. Mehr ab Seite 68.

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1.000 Ingenieure, Designer und Techniker entwarfen, konstru-

ierten, rechneten, schraubten und prüften. Ihr Ziel: Den neuen

Porsche 911 Carrera mit der Baureihennummer 991 noch

besser zu machen als seinen Vorgänger. Gleichzeitig galt es,

jenseits des technischen Fortschritts den Elfer-Mythos nicht

nur zu erhalten, sondern noch zu steigern.

Noch bevor ihn jemand gesehen hat, haben ihn alle vor Augen. Jeder hört den Elfer starten, seinen Motor mit der ihm eige-nen Aggressivität hochdrehen. Der neue Elfer atmet und lebt – längst bevor er geboren wurde – und die Mannschaft im Porsche-Entwick-lungszentrum Weissach spürt, wie er sich bewegt, und wie er auf der Straße kauert, und wie er geht, und wie er arbeitet und entschlossen die Steigungen auf der Langstrecke bezwingt, wie er Kurven akzep-tiert, den Stress in der Stadt wegsteckt, und wie er Pässe erklimmt und die Höhen gewinnt.

Das war die Zeit der Leidenschaft und des Willens und des Trotzes: Dieser wird benötigt, um sich gegen den abzulösenden, gegen den alten Elfer aufzulehnen, ihn zu verbessern, sich von ihm ab- und dem

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Emotionen entwickeln

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EMOTIONEN ENTWICKELN

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Unsere beste Runde auf der Nordschleife mit dem neuen Porsche 911 Carrera S

dauerte 7:40 Minuten. Das sind 14 Sekunden weniger als bisher. AUGUST ACHLEITNER ( Leiter Baureihe 911)

PORSCHE 911 CARRERA

MOTOR: wassergekühlter Sechszylinder-BoxermotorHUBRAUM: 3.436 cm3

MOTORLEISTUNG: 257 kW (350 PS) bei 7.400/min MA X. DREHMOMENT: 390 Nm bei 5.600/minHÖCHSTGESCHWINDIGKEIT: 287 km/h*

CO 2-EMISS IONEN: 194 g/km*

VERBRAUCH (NEFZ): innerstädtisch 11,2 Liter/100 km*

außerstädtisch 6,5 Liter/100 km*

gesamt 8,2 Liter/100 km*

*Porsche-Doppelkupplungsgetriebe

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Neuen zuzuwenden. Es kostete Kraft und forderte Mut, seine besten Eigenschaften infrage zu stellen und sie gleichzeitig zu bewahren. Denn es sollte nicht irgendein neuer Sportwagen entstehen, sondern eine Legende wurde wiedergeboren. Den Maßstab des Porsche-Fahrens neu zu definieren, ihn zu verbessern, die Eigenschaften des alten Elfers hinter sich zu lassen und sie im neuen Elfer wieder zu entdecken. Sicher war das nicht einfach, aber der Fortschritt und die Kunden riefen immer lauter nach einem neuen Elfer, und wer würde es ihnen verwehren?

„Zum Projektstart gab es vier Entwicklungsschwerpunkte, die den ganz besonderen Charakter des neuen Elfers prägen: Leichtbau, Per-formance, Effizienz und Emotionen“, sagt Diplom-Ingenieur Michael Schätzle im Rückblick. Er ist „Projektleiter Gesamtfahrzeug Baureihe 911“, er sorgte dafür, dass nach einer straffen Entwicklungszeit von 34 Monaten dieser Anspruch eingelöst wird: 14 Sekunden gewinnt

der neue Elfer auf der Nordschleife, gleichzeitig ist der 911 Carrera mit einem Normverbrauch von 8,2 Litern Weltrekordhalter unter den Sportwagen in Sachen Effizienz.

Um die Visionen von den Köpfen in die Wirklichkeit zu überführen, steht am Anfang der Entwicklung Fleißarbeit: Das Lastenheft ent-steht, ein Manifest der Forderungen an das Produkt. Festgehalten werden in diesem Dokument etwa Rundenzeiten, Innenraummaße oder der Kraftstoffverbrauch, aber auch, welche Vorschriften zu beachten sind. Beispielsweise, um Fußgänger bei einem Unfall bes-ser zu schützen. Ein wichtiger Teil des Lastenheftes setzt sich damit auseinander, wie sich der Vorgänger bei den Kunden bewährt und welche Reaktionen er in der Öffentlichkeit ausgelöst hat, wie das Feld der Wettbewerber aussieht und wie der neue Elfer in die Produkt-familie seines Hauses passt.

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EMOTIONEN ENTWICKELN

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Dann gilt es, das Lastenheft abzuarbeiten – in Arbeitsgruppen, die sich um Fahrwerk, Elektrik / Elektronik, den Antrieb oder die Karos-serie kümmern. Hier geht es um mitunter winzige Details. Zum Beispiel die Form der Außenspiegel oder der Radhäuser: Sie beein-flussen die Aerodynamik des ganzen Autos, das den niedrigen Luft-widerstandsbeiwert des Vorgängers von 0,29 trotz höherer Motor- und Bremsleistung einstellen konnte.

Wer die Spitzenposition halten will, kann jedoch nicht nur beim Ver-bessern, beim Maximieren des Bewährten bleiben. Deshalb entschlie-ßen sich die Ingenieure beim neuen Elfer zum Beispiel zur elektrisch unterstützten Lenkung. Und zu einem neuartigen Materialverbund in der Karosserie, der revolutionär ist. Nicht Aluminium oder Stahl, sondern die intelligente Kombination beider Materialien, angereichert um einige Magnesium-Bauteile, führen zu einer Gewichtsreduktion von fast 45 Kilogramm gegenüber dem Vorgänger – und das trotz der umfangreicheren Ausstattung. Eine Herausforderung für Horst Nonner, der das Teilprojekt Karosserie verantwortete: „Stähle und Leichtmetalle lassen sich nicht einfach miteinander verschweißen.“ Deshalb kommen beim neuen Elfer erstmals neue Fügeverfahren wie Nieten und Kleben zum Einsatz.

Alle Gedanken- und Arbeitsströme fließen aus den Projektgruppen zusammen und dann in einen bestimmten Rechner. Der arbeitet auf dem Schreibtisch von August Achleitner. Der Vollblutingenieur ist zu-ständig für sämtliche Entscheidungen, er ist „Leiter Baureihe 911“, die Steuerzentrale für den gesamten Produktprozess. Achleitner muss alles im Blick haben, vom Kolben des Motors bis zu den Kosten des Materials. Er hat alles präsent, in den Aufzeichnungen der Vorgänge und im Kopf. An das Ende der Entwicklungszeit erinnert sich Achleitner nicht nur präzise, sondern auch mit Vergnügen. Die ersten Prototypen für die Gesamtfahrzeug-Erprobung sind in dieser Phase fertig, sie fahren jeweils nach einem vorgegebenen „Beanspru-chungsprofil“ Tausende Kilometer, sie werden geprüft und auseinan-dergenommen, wieder zusammengebaut und wieder gefahren. Unter arktischen Temperaturen und in amerikanischer Wüstenhitze bewegt. Auf dem Nürburgring unter Rennbelastung, dann über die höchsten Pässe der Welt und auf südafrikanische Staubpisten gehetzt. Alles unter den Händen erfahrener Versuchsingenieure und unter der Auf-sicht von Computern, die Fakten und Daten direkt ins Entwicklungs-zentrum nach Weissach senden. Nach mehr als zwei Millionen Kilo-metern steht fest: Ziel erreicht. Der Neue ist der Alte. Nur viel besser.

Z IELORIENT IERT. August Achleitner, Leiter Baureihe 911, muss alles im Blick haben.

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ERPROBUNG. Tausende Kilometer in amerikanischer Wüstenhitze und bei arktischen Temperaturen.

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Herr Hatz, Porsche steht für Passion und Performance. Effizienz klingt dagegen sehr nach Vernunft – passt das überhaupt zu Porsche?Wolfgang Hatz: Wer sagt denn, dass Per-formance und Effizienz sich ausschließen? Im Gegenteil: Für Porsche als Sport- und Rennwagenhersteller ist beides untrennbar miteinander verbunden. Performance ist längst nicht mehr das Synonym für pure Mo-torkraft, sondern das Ergebnis zahlreicher Einzelleistungen, vom Leichtbau über die Mo-toren- und Getriebetechnik bis hin zu intelli-genten Betriebsstrategien. Wir sehen uns mit modernen Sportwagen wie dem neuen 911 als Wegbereiter – bei der Performance, aber in gleichem Maße bei der Effizienz.

Wie „vernünftig“ ist der neue 911 Carrera?Dank intelligenter Aluminium-Stahl-Misch-bauweise ist der neue 911 bis zu 45 Kilo-gramm leichter als der Vorgänger – und über 400 Kilogramm leichter als mancher Wettbe-werber. Dadurch kommen wir bei besseren Fahrleistungen mit vergleichsweise kleinen Motoren und geringerer Motorleistung aus, was dem Verbrauch zugute kommt. Dieser liegt bis zu 16 Prozent unter den Werten des Vorgängers und ist im gesamten Wettbewerb unerreicht günstig. Das nenne ich vernünftig.

WegbereiterPorsche gestaltet die Zukunft des Sportwagens aktiv. „Wir sehen uns als Wegbereiter“, sagt Wolfgang

Hatz. Performance und Effizienz betrachtet der Entwicklungsvorstand als Fundamente des Erfolgs. Der

neue 911 Carrera beherrscht beide Disziplinen – und doch arbeiten die Porsche-Ingenieure an noch

höherer Effizienz.

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WEGBEREITER

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Im Normzyklus NEFZ verbraucht der neue 911 Carrera 8,2 Liter auf 100 Kilometern. Alles nur eine Frage des Gewichts?Nein, intelligenter Leichtbau ist nur eine von vielen Maßnahmen, die die außerordentliche Performance und die Effizienz des neuen 911 möglich machen. Dadurch, dass wir den Hubraum des Sechszylinders von 3,6 auf 3,4 Liter verkleinert haben, erzielen wir deutliche Effizienzfortschritte. Weitere Stell-schrauben sind unter anderem die Auto-Start-Stopp-Funktion, die Rückgewinnung der Brem-senergie, aber auch die neu entwickelten Reifen mit verringertem Rollwiderstand.

Weniger Hubraum, aber bei höherer

Leistungsdichte, die in leichteren Fahr-

zeugen zu besseren Fahrleistungen führt.

Also mehr Fahrspaß für unsere Kunden.

Weniger ist mehr – sieht so die Motoren-strategie für Porsche aus? Weniger Hubraum, vielleicht eines Tages auch weniger Zylinder, das ja. Aber bei höherer Leistungsdichte, die in immer leichteren Autos zu besseren Fahrleistungen führt. Also reden wir eigentlich über ein Mehr an Fahrspaß für unsere Kunden.

Welche Rolle spielt künftig der für Porsche typische Boxer-Saugmotor? Ich mag den Saugmotor – wie viele unserer Kunden, die den Charakter und den Sound des hochdrehenden Saugers nicht missen möchten. Es wird ihn auch weiterhin geben, jedoch im Mix mit anderen Motorkonzepten.

Bislang waren Turbomotoren den Topmo-dellen von Porsche vorbehalten. Steht ein Sinneswandel an?Turboaufladung zur reinen Leistungssteige-rung bleibt unseren Topmodellen vorbehalten. In Verbindung mit kleineren Motoren ist die Turboaufladung aber auch ein vielverspre-chender Ansatz, um Verbrauch und Emissi-onen noch weiter zu senken. Wir werden aufgeladene Motoren deshalb künftig auch

DETA ILS. Wer bei Effizienz und Performance im Grenz-bereich arbeitet, muss sich um jedes Detail kümmern. Zum

Beispiel bei der Aerodynamik des neuen 911.

in Modellen unterhalb der Topversionen ein-setzen. Auch ein aufgeladener Vierzylinder-Boxermotor ist vorstellbar. Den „Turbo“-Schriftzug werden allerdings auch weiterhin nur die Modelle mit der höchsten Perfor-mance tragen.

Ist der neue Elfer für einen Hybridantrieb vorbereitet?Wir haben uns vorerst vor allem aus Ge-wichtsgründen gegen eine Hybridvariante entschieden. Aber sagen wir es so: Sag’ niemals nie. Das Know-how dafür ist im Unternehmen vorhanden, wie wir mit den Hybridversionen von Cayenne und Panamera bewiesen haben. Und auch die technischen Voraussetzungen haben wir in der Plattform des neuen Elfers vorgehalten.

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Ist der Plug-in-Hybrid, wie es der Porsche 918 Spyder zeigt, ein Sportwagen-Antriebs-konzept mit Serienzukunft?Mit dem Plug-in-Konzept des Hochleistungs-sportwagens 918 Spyder gehen wir an die Grenzen des technisch Machbaren. Der An-triebsstrang mit einem Hochleistungs-V8-Ver-brennungsmotor und zwei Elektromaschinen ist technisch das Ultimative. Wir beherrschendie Technologien, wir erreichen die Ziele, die wir uns für das Projekt gesetzt haben. Wir sehen uns mit diesem Konzept also bestätigt. Aufwand und Kosten sprechen allerdings da-gegen, dass diese Konfiguration eines Sport-wagens in naher Zukunft in großen Stückzahlen serienfähig wird.

Was lässt sich aus dem Projekt in die Serienentwicklung übernehmen?Wir haben bei dem Projekt viel zum Thema Elektrifizierung im Hochleistungsbereich gelernt. Lassen Sie sich überraschen. Eini-ge Funktionen und Komponenten aus dem Porsche 918 Spyder werden in naher Zukunft auch in anderen Fahrzeugen zu finden sein.

Wann wird ACC InnoDrive in Serie gehen?Das System arbeitet auf der Basis hoch-genauer Kartendaten. Diese liegen in der erforderlichen Qualität heute jedoch noch nicht vor. Wir rechnen mit der Verfügbarkeit in zwei bis drei Jahren. Fahrzeugseitig sind die technischen Voraussetzungen weitestge-hend vorhanden.

Porsche engagiert sich traditionell im Motorsport. Wie profitiert die Serienent-wicklung von diesem Engagement?In jedem Porsche steckt die Erfahrung aus Millionen von Rennkilometern. Jedes Ren-nen bedeutet neue Erfahrungen und neue Anregungen. In einem 911 GT3 R Hybrid, unserem rollenden Rennlabor mit Schwung-radspeicher, oder einem Le Mans-Sportpro-totypen treiben wir Dinge wie Leichtbau, Leistungsausbeute und Effizienz auf die Spitze. Die Erkenntnisse daraus nutzen wir konsequent für die Serienentwicklung unserer sportlichen Straßenfahrzeuge.

In jedem Porsche steckt die Erfahrung

aus Millionen von Rennkilometern.

In welcher Weise können Fahrerassistenz-systeme aktiv zur Verbrauchsreduzierung beitragen?Indem sie zum Beispiel vorausschauend arbeiten. So wie „ACC InnoDrive“, eine Weiter-entwicklung der adaptiven Geschwindigkeits-regelung, die wir derzeit erforschen. Das System nutzt Navigationsdaten sowie den Radarsensor und steuert Motor, Getriebe und Bremsen verbrauchsoptimiert. Das Kraft-stoffeinsparpotenzial liegt nach ersten Test-ergebnissen bei rund zehn Prozent, obwohl die Durchschnittsgeschwindigkeit nicht sinkt, sondern sogar steigt.

In unseren Rennfahrzeugen treiben

wir Dinge wie Leichtbau, Leistungsaus-

beute und Effizienz auf die Spitze.

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Die Entwicklungsaktivitäten von Porsche betrafen im Berichtsjahr sowohl die Entwicklung neuer Fahrzeuggenerationen der Baureihen 911 und Boxster als auch zusätzlicher Derivate zur Erweiterung der Produktpalette. Außerdem war das Entwicklungszentrum Weis-sach im Geschäftsjahr 2011 bereits mit der Entwicklung der fünf-ten Baureihe Macan befasst, die von Ende 2013 an produziert werden soll. Darüber hinaus zählten die gemeinsame Entwicklung von Modulen und Baukästen mit Kooperationspartnern sowie Pro-jekte im Bereich Elektromobilität zu den Tätigkeitsfeldern der Weissacher Ingenieure.

Auf dem Genfer Auto-Salon im März 2011 stand der Panamera S Hybrid* im Fokus des Messeauftritts von Porsche. Mit einem Verbrauch von im besten Fall 6,8 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer („km“) (gemäß NEFZ) erzielt das Parallel-Vollhybrid-Modell einen CO2-Ausstoß von nur 159 g/km. Diese Werte erreicht der Panamera S Hybrid mit den optionalen All-Season-Reifen von Michelin mit noch-mals verringertem Rollwiderstand. Angetrieben wird das Fahrzeug von einem Dreiliter-V6-Kompressormotor mit 333 PS (245 kW), der von einer 47 PS (34 kW) starken Elektromaschine unterstützt wird. Beide Maschinen können den Hybrid jeweils alleine oder gemein-sam antreiben. Die Elektromaschine ist mit einer Nickel-Metallhydrid-Batterie verbunden, in der die beim Bremsen und Fahren gewonnene elektrische Energie gespeichert wird. Elektri-sches Fahren ist je nach Fahrsituation bis zu 85 Kilometer pro Stunde („km/h“) möglich. Die Höchstgeschwindigkeit: 270 km/h. Die Markteinführung erfolgte im Juni 2011.

Ebenfalls seit Juni 2011 wird der Panamera Turbo S* ausgeliefert. Das neue Topmodell der Baureihe, dessen 4,8-Liter-V8-Motor mit Biturbo-Aufladung und einer Leistung von 550 PS (404 kW) eine Höchstgeschwindigkeit von 306 km/h ermöglicht, kommt mit einem moderaten Kraftstoffverbrauch von 11,5 Litern auf 100 Kilometer aus. Mit rollwiderstandsoptimierten Reifen sinkt der Wert auf 11,3 Liter.

Das dritte neue Panamera-Modell ist der Panamera Diesel*. Das Fahrzeug, das sich mit einer Reichweite von über 1.200 Kilometern aus einer 80-Liter-Tankfüllung als Reiselimousine empfiehlt, ver-braucht mit den optionalen Leichtlaufreifen nur 6,3 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Dies entspricht einem CO2-Ausstoß von 167 g/km.

Der laufruhige Dreiliter-V6-Motor mit 250 PS (184 kW) repräsentiert den modernsten Stand der Dieseltechnologie. Eine Auto-Start-Stop-Funktion gehört zur Serienausstattung. Die Auslieferung des Panamera mit dem Schriftzug „diesel“ auf den Vordertüren startete im August 2011.

Ein weiteres Panamera-Modell feierte sein Debüt im November 2011 auf der Los Angeles Auto Show: Der Panamera GTS*. Sein modifizierter V8-Saugmotor mit 4,8 Liter Hubraum leistet 430 PS (316 kW). Das Fahrwerk ist besonders sportlich abgestimmt, die Karosserie ist um zehn Millimeter tiefergelegt. Der GTS erreicht Tempo 100 in 4,5 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 288 km/h. Der Verbrauch beträgt 10,9 Liter auf 100 Kilometer, mit optionalen Leichtlaufreifen sind es 10,7 Liter. Die Markteinfüh-rung erfolgte im Februar 2012.

Auf 600 Fahrzeuge limitiert wurde der 911 GT3 RS 4.0*. Der 500 PS (368 kW) starke Motor mit vier Litern Hubraum ermöglicht den Sprint aus dem Stand auf 100 km/h in 3,9 Sekunden. Die Markteinführung des 911 GT3 RS 4.0, dessen breite Spur, tiefe Fahrzeuglage, große Heckflügel und die zentral angeordneten Dop-pelendrohre seine Nähe zum Rennsport unterstreichen, war im Juli 2011.

Auf der IAA in Frankfurt am Main im September 2011 erfolgte die Weltpremiere der neuen Generation des 911 Carrera*. Im Vergleich zur Vorgängergeneration sinken Verbrauch und Emissionen der neuen Coupés um bis zu 16 Prozent. Der 911 Carrera mit dem 350 PS starken 3,4-Liter-Boxermotor und optionalem Porsche-Doppelkupplungsgetriebe (PDK) verbraucht im NEFZ 8,2 Liter pro 100 km, das sind 1,6 Liter pro 100 km weniger als beim Vorgän-germodell. Als erster Sportwagen aus dem Hause Porsche unter-schreitet der 911 Carrera mit 194 g/km CO2 zudem die Grenze von 200 g/km. Auch beim stärker motorisierten 911 Carrera S* mit 3,8-Liter-Boxermotor und 400 PS sinkt der Verbrauch gegen-über dem Vorgängermodell trotz einer um 15 PS gestiegenen Leistung in Verbindung mit dem optionalen PDK um 15 Prozent beziehungsweise 1,5 Liter pro 100 km auf 8,7 Liter pro 100 km. Der CO2-Ausstoß beläuft sich dabei auf 205 g/km. Die neue Leichtbau-Karosserie in Aluminium-Stahl-Bauweise leistet beim neuen 911 Carrera einen erheblichen Anteil an der Gewichtsreduk-

Forschung und Entwicklung

* Zu Verbrauchs- und Emissionsangaben verweisen wir auf die entsprechende Tabelle in diesem Kapitel.

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tion von bis zu 45 Kilogramm. Neue aktive Regelsysteme steigern die Fahrdynamik auf ein bisher nicht erreichtes Niveau. Außerdem gehört das weltweit erste Siebengang-Schaltgetriebe zur Serien-ausstattung. Funktionen wie das Auto-Start-Stopp steigern die Effizienz des neuen 911 Carrera weiter.

Bereits im März 2012 folgen die neuen offenen Modelle 911 Carre-ra und 911 Carrera S im Design des neuen Elfers. Mit dem völlig neu entwickelten Verdeck bleibt die typische 911-Dachkontur erst-mals in vollem Umfang erhalten. Die beiden neuen Cabriolets ver-fügen jeweils über den gleichen Antrieb wie die Carrera Coupés.

Nur einen Monat später, im April 2012, erfolgt die Markteinführung des neuen Boxster*. Der offene Zweisitzer kommt mit einer kom-plett neuen Leichtbau-Karosserie und einem vollständig überarbeite-ten Fahrwerk auf den Markt. Erheblich niedrigeres Gewicht, längerer Radstand, breitere Spur und größere Räder steigern die Fahrdyna-mik des Mittelmotor-Sportwagens nochmals deutlich. Die neuen Boxster-Modelle legen bei den Fahrleistungen zu und sind außerdem bis zu 15 Prozent sparsamer. Sie begnügen sich modellabhängig mit weniger als acht Litern Kraftstoff auf 100 Kilometer.

Boxster und Boxster S* werden von Sechszylinder-Boxermotoren mit Benzin-Direkteinspritzung angetrieben, deren Effizienz durch Bordnetz-Rekuperation, Thermomanagement und Start-Stopp-Funktion weiter gesteigert ist. Das neue Triebwerk des Basismo-dells leistet 265 PS (195 kW) aus 2,7 Liter Hubraum – zehn PS mehr als der hubraumgrößere Vorgänger. Es basiert technisch auf dem 3,4 Liter-Motor des Boxster S. Dieser leistet nun 315 PS (232 kW) und damit fünf PS mehr als bisher.

HIGH END-SYNTHESE ERFOLGREICHER HYBRIDKONZEPTE

Mit dem 918 RSR präsentierte Porsche auf der Detroit Auto Show 2011 eine High End-Synthese aus den erfolgreichen Hybridkonzep-ten des Jahres 2010. Das Mittelmotor-Coupé 918 RSR vereint die Technologie des 911 GT3 R Hybrid und das Design des 918 Spy-der in einem hochmodernen Supersportwagen. Der V8-Motor ist eine Weiterentwicklung des Direkteinspritzer-Triebwerks aus dem erfolgreichen RS-Spyder-Rennwagen und leistet im 918 RSR 563 PS. Die Elektromotoren an den beiden Vorderrädern steuern jeweils 75 kW zur maximalen Antriebsleistung von 767 PS bei. Der eingebaute Schwungradspeicher ist eine Elektromaschine, dessen Rotor mit bis zu 36.000 Umdrehungen pro Minute kreist, um Rota-tionsenergie zu speichern. Die Aufladung erfolgt, wenn bei Brems-vorgängen die beiden Elektromaschinen an der Vorderachse ihre Funktion umkehren und als Generatoren arbeiten. Aus dem gelade-nen Schwungradspeicher kann der Pilot auf Knopfdruck dessen gespeicherte Energie abrufen und bei Beschleunigungs- oder Über-holvorgängen einsetzen. Dabei wird das Schwungrad elektromag-netisch abgebremst, um dann aus seiner Bewegungsenergie bis zu insgesamt 150 kW zusätzlich an die beiden Elektromaschinen der Vorderachse zu liefern. Auf der Auto Show in Detroit erhielt der 918 RSR den „Best in Show - AutoWeek Editors’ Choice Award 2011“. Die „AutoWeek“-Jury wählte den Porsche 918 RSR damit zur besten Messeneuheit der Detroit Auto Show.

* Zu Verbrauchs- und Emissionsangaben verweisen wir auf die entsprechende Tabelle in diesem Kapitel.

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

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EMISSIONS- UND VERBRAUCHSANGABEN DER NEUEN MODELLE

Modell LeistungkW (PS)

Kraftstoff-verbrauch innerorts

(l/100km)

Kraftstoff-verbrauch außerorts (l/100km)

Kraftstoff verbrauch kombiniert (l/100km)

CO2- Emissionen kombiniert

(g/km)

Porsche Panamera Diesel 184 (250) 8,1 5,6 6,5 172

Porsche Panamera Diesel * 184 (250) 7,8 5,5 6,3 167

Porsche Panamera S Hybrid 279 (380) ** 7,6 6,8 7,1 167

Porsche Panamera S Hybrid * 279 (380) ** 7,4 6,6 6,8 159

Porsche Panamera GTS 316 (430) 16,1 8,0 10,9 256

Porsche Panamera GTS * 316 (430) 15,8 7,8 10,7 251

Porsche Panamera Turbo S 405 (550) 17,0 8,4 11,5 270

Porsche Panamera Turbo S * 405 (550) 16,7 8,3 11,3 265

Porsche 911 GT3 RS 4.0 368 (500) 20,4 9,9 13,8 326

Porsche 911 Carrera 257 (350) 12,8 6,8 9,0 212

Porsche 911 Carrera PDK 257 (350) 11,2 6,5 8,2 194

Porsche 911 Carrera Cabriolet 257 (350) 13,1 7,0 9,2 217

Porsche 911 Carrera Cabriolet PDK 257 (350) 11,4 6,7 8,4 198

Porsche 911 Carrera S 294 (400) 13,8 7,1 9,5 224

Porsche 911 Carrera S PDK 294 (400) 12,2 6,7 8,7 205

Porsche 911 Carrera S Cabriolet 294 (400) 14,1 7,2 9,7 229

Porsche 911 Carrera S Cabriolet PDK 294 (400) 12,4 6,9 8,9 210

Porsche Boxster 195 (265) 11,4 6,3 8,2 192

Porsche Boxster PDK 195 (265) 10,6 5,9 7,7 180

Porsche Boxster S 232 (315) 12,2 6,9 8,8 206

Porsche Boxster S PDK 232 (315) 11,2 6,2 8,0 188

* In Verbindung mit 19-Zoll-All-Season-Reifen (rollwiderstandsoptimiert). ** Gesamtleistung.

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FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSKOSTEN

Im Geschäftsjahr 2011 beliefen sich die Forschungs- und nicht aktivierten Entwicklungskosten (ohne Abschreibungen) des Porsche AG Konzerns auf 342 Millionen Euro (Kalenderjahr 2010: 174 Millionen Euro). Aktiviert wurden Entwicklungskosten in Höhe von 704 Millionen Euro (Kalenderjahr 2010: 500 Millionen Euro). Die Aktivierungsquote lag im Geschäftsjahr 2011 bei 67 Prozent nach 74 Prozent im Kalenderjahr 2010.

EINBINDUNG VON EXTERNEM KNOW-HOW

Zur Unterstützung einer effizienten Entwicklung und Erweiterung der Modellpalette setzt die Porsche AG auf eine gemeinsame Entwicklung von Modulen und Baukästen mit Kooperationspartnern. Ein Beispiel hierfür ist der gemeinsame Hybridantriebsstrang von Porsche Panamera, Cayenne sowie VW Touareg. Darüber hinaus nutzt die Porsche AG das Fachwissen externer Dienstleister, um im Rahmen des geplanten Wachstums Kapazitätsspitzen abzudecken. Diese kommen insbesondere in Bereichen zum Einsatz, die nicht die Kernkompetenzen der Porsche AG betreffen. Überdies werden Lieferanten in den Entwicklungsprozess eingebunden, um hochin-novative Komponenten termingerecht zu entwickeln.

SCHUTZRECHTE UND LIZENZEN

Die Anzahl neu angemeldeter Schutzrechte für Innovationen und Designs liegen nach wie vor auf hohem Niveau. Im Fokus standen im Geschäftsjahr 2011 dabei die neue Generation der Sportwagen sowie die Entwicklungsprojekte für Hybrid und Elektromobilität. Bei den Schutzrechtsanmeldungen im Ausland rücken zusätzlich zu den Schwerpunkten USA und Asien auch Indien, Russland und Brasilien ins Blickfeld. Bei einem stabilen Lizenzgeschäft liegen die Lizenzer-löse weiter auf hohem Niveau.

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

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Nicht nur für Auto-Enthusiasten ist es ein Fest der Sinne, über die makellose Ober-fläche eines Porsche zu streichen. Doch Lack ist mehr als Glanz und Farbe. Er ist die Haut des Sportwagens. Sensibel reflektiert er das Licht, widerstandsfähig und elastisch schützt er das darunter verborgene Metall – zum Beispiel vor Umwelteinflüssen. Porsche stellt deshalb höchste Qualitätsansprüche an Oberfläche wie Lackgüte. Rund zwölf Quadratmeter Fläche sind zum Beispiel beim neuen Porsche 911 zu lackieren.

Wie von unsichtbarer Hand geschoben, bewegen sich die Rohkarossen durch die Lackierka-binen. Bevor Roboter behutsam den individuellen Farbton auftragen, haben die Karosserien bereits eine Grundierung sowie Korrosions- und Unterbodenschutz erhalten. Staub ist der größ-te Feind der Lackierung. Deshalb erfolgen der Auftrag des Füllerlacks, des farbgebenden Basislacks sowie des Zwei-Komponenten-Klarlacks hundertprozentig staubgeschützt in Reinraum-Kabinen. Besonderer Wert wurde auf die Ergonomie der Arbeitsplätze gelegt. Sie sind zum Beispiel individuell höhenverstellbar gestaltet.

Mit seiner neuen Lackiererei setzt Porsche die Modernisierung des Traditionsstand-

ortes Stuttgart-Zuffenhausen konsequent fort. In der zukunftsweisenden Anlage

geht es um mehr als Farbe und eine makellose Oberfläche. Mit minimalem Energie-

verbrauch und geringen Emissionen ist die neue Produktionsstätte ein wichtiger

Baustein umweltfreundlicher Automobilproduktion bei Porsche.

Mehr als Farbe

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AUTO PUR

MEHR ALS FARBE

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Zwölf Standardfarben, fünf Sonderfarben oder auch jede erdenkliche Nuance, die der Kunde wünscht – für die Porsche-Lackiererei kein Problem. Die Roboter wechseln den Lack im Fahr-zeugtakt. Der feine Farbnebel, den sie mit geschmeidigen Bewegungen auftragen, ist mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Und technische Präzision minimiert die Menge der Lackpar-tikel, die in der Luft bleiben, auf ein absolutes Minimum.

Mit einem neu entwickelten elektrostatischen Farbnebelabscheidesystem beim Auftragen von Füller-, Deck- und Klarlack setzen die Zuffenhausener neue ökologische Maßstäbe. Die Lackie-rerei unterschreitet die gesetzlichen Emissionsgrenzwerte für Lösemittel um 70 Prozent, die für Feinstaub sogar um mehr als 80 Prozent. Gleichzeitig ist es dem Sportwagenhersteller gelungen, den Umluftanteil signifikant zu erhöhen. Das reduziert den Heiz- und Kühlaufwand beim Konstanthalten der Umgebungstemperatur enorm und senkt so den Energiebedarf. „Dank dieser Innovation und der nass-chemischen Abluftreinigung kommt die Lackiererei ohne den sonst üblichen 60 Meter hohen Abluftsammelkamin aus“, sagt Christian Friedl, Leiter Karosseriebau und Lackiererei.

Dank der Innovationen kommt die Lackiererei ohne den sonst 60 Meter hohen

Abluftsammelkamin aus. CHRIST IAN FRIEDL ( Leiter Karosseriebau und Lackiererei)

GLANZ. Staub ist der größte Feind der Lackierung.

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Insgesamt 200 Millionen Euro investierte Porsche in den Neubau. Und wenn Friedl Besuch bekommt, demonstriert er gern, wo er überall gespart hat: Im Gebäude deutet der Ingenieur gleich auf die Hallenbeleuchtung: „Wir dimmen die Hochleistungslampen auf 80 Prozent ihrer möglichen Leistung. Spezielle Hochleistungsreflektoren sorgen dafür, dass die Lichtaus-beute nicht schwächer ausfällt. Aber wir verbrauchen jetzt deutlich weniger Strom. Und als Nebeneffekt verlängert sich die Lebensdauer der Leuchtmittel um den Faktor 1,5.“ An wei-teren Beispielen mangelt es den Schwaben nicht: Auch ein energiesparendes Konzept für die Druckluftversorgung, konsequente Wärmerückgewinnung und energetisch hoch wirksame Sandwich-Fassadenpanelen zur äußeren Gebäudeisolierung tragen zu einer hervorragenden Umweltbilanz bei.

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MEHR ALS FARBE

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Produktion

Im Geschäftsjahr 2011 produzierte Porsche insgesamt 127.793 Fahrzeuge, das waren 33,7 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Im Stammwerk Stuttgart-Zuffenhausen wurden 21.748 Einheiten der Baureihe 911 sowie 10.192 Fahrzeuge der Boxster-Baureihe gefertigt. Beim finnischen Partner Valmet wurden 2.015 Einheiten des Cayman gefertigt. In Leipzig wurden im Be-richtsjahr 62.004 Fahrzeuge des neuen Cayenne montiert. Vom Gran Turismo Panamera liefen dort 31.834 Einheiten vom Band.

KUNDEN BESCHEINIGEN TOP-QUALITÄT

Höchste Qualität und Zuverlässigkeit prägen das Image der Marke Porsche. Im Berichtsjahr wurde dies erneut durch zahlreiche Preise und Auszeichnungen bestätigt. Sie belegen nachhaltig den An-spruch des Unternehmens, individuell ausgestatte Fahrzeuge mit innovativer Technik, außerordentlichen Fahreigenschaften sowie einzigartigem Komfort und Design zu produzieren.

In den USA wird das eindrucksvoll durch die „Initial Quality Stu-dy“ des renommierten US-Marktforschungsinstituts J. D. Power belegt. Der Porsche 911 ging aus dieser aktuellen Untersuchung als bestes Fahrzeug eines europäischen Herstellers hervor. Analy-siert wurde dabei die Zufriedenheit der Kunden in den ersten drei Monaten nach Auslieferung ihrer Fahrzeuge. Auch das zweit-beste europäische Fahrzeug ist ein Porsche: der Gran Turismo Panamera.

Aus einer weiteren Erhebung, der „Vehicle Dependability Stu-dy“ 2011, ging der 911 als zuverlässigstes Fahrzeug hervor. Gleichzeitig wurde dabei das Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen, bezogen auf die Langzeitqualität der dort hergestellten Fahrzeuge, als beste Automobilfabrik der Welt bewertet. Die Resultate bestäti-gen eindeutig die konsequente Ausrichtung auf Spitzenqualität entlang der gesamten Prozesskette.

Auch in Deutschland belegen Fahrzeuge von Porsche bei Untersu-chungen Spitzenplätze. So war der 911 im Autobild TÜV-Report bei der Bewertung der Langzeitqualität nach sieben, neun oder elf Jahren erneut das Modell mit den wenigsten Mängeln unter allen Fahrzeugen der jeweiligen Altersklasse. Insgesamt landeten die Modelle 911, Boxster und Cayman fünfmal unter den besten zehn aller Altersklassen.

PRODUKTION DES MACAN IN LEIPZIG

Nach dem Beschluss des Aufsichtsrats im März 2011, den sportlichen Geländewagen Macan in Leipzig zu fertigen, wird das Werk als vollwertiger Produktionsstandort inklusive Karosseriebau und Lackieranlage ausgebaut. Auf 17 Hektar Grundfläche wird der sächsische Standort mit Investitionen von rund 500 Millionen Euro erweitert. Allein in Leipzig werden mehr als 1.000 neue Stellen geschaffen. Weitere zusätzliche Arbeitsplätze entstehen in Zuffen-hausen und in Weissach. Die Entscheidung für Leipzig ist nicht nur ein Vertrauensbeweis für das Werk, das mit der Produktion des Cayenne und des Panamera zeigt, dass es Premium-Fahrzeuge von höchster Qualität fertigen kann, sondern auch ein bedeutender Beitrag zum wirtschaftlichen Ausbau der Region. Die Produktion des Macan soll Ende 2013 beginnen.

Im Berichtsjahr wurde die Tagesproduktion des sportlichen Gelän-dewagens Cayenne wegen der starken internationalen Nachfrage mehrfach gesteigert und hat ein Maximum erreicht. Zu Beginn des neuen Geschäftsjahres wurde im Januar 2012 eine dritte Schicht eingeführt, um die Tageskapazität auszubauen. Die hoch motivierte und sehr flexible Belegschaft leistete einen wesentlichen Beitrag zur Erfüllung der vielseitigen Herausforderungen. Dazu gehörte auch die Integration des sportlichen Geländewagens Cayenne mit Hybridantrieb, dessen zukunftsweisende Technologie völlig neue Anforderungen an die Produktion stellt. Die Umstellung beeinträchtigte die hohe Effizienz der Montage nicht.

Produktion, Beschaffung und Umwelt

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AUTO PUR

Das Porsche-Werk Leipzig gilt als eine der modernsten Automobil-fabriken weltweit und als Vorbild: hier werden die Prinzipien der schlanken Produktion konsequent umgesetzt. Die innovative Ferti-gung eines Geländewagens und einer Luxus-Oberklasselimousine in höchst individueller Ausprägung auf einer Produktionslinie ist inter-national einzigartig.

NEUER 911: STARKER START IN STUTTGART

Das Stammwerk Zuffenhausen hat seine Leistungsfähigkeit im Geschäftsjahr 2011 ein weiteres Mal unter Beweis gestellt: Meilen-stein war die Integration des neuen 911-Modells in die laufende Produktion. Dadurch wurde der umfangreiche Mix der auf einer Linie produzierten Modelle noch einmal erweitert. Neben der kom-plexen Fertigung zahlreicher Derivate des bisherigen Modells des 911 sowie der Baureihe Boxster/Cayman integrierte Porsche seinen neuen Sportwagen schon in einer frühen Phase in die regu-läre Produktion. Neue Fertigungstechniken und veränderte Prozes-se, die das Fahrzeugkonzept und die neue intelligente Aluminium-Stahl-Leichtbauweise verlangen, wurden simultan in bestehende Strukturen implementiert. Solide Planung und Vorbereitung, um-fangreiche Schulungen der Mitarbeiter, präzise Koordination, ein zuverlässiges Logistikkonzept sowie eine konsequente Realisation führten zu einem erfolgreichen Produktionsstart des neuen 911.

KONTINUIERLICHER VERBESSERUNGSPROZESS

Im Rahmen des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses arbeitet Porsche ständig daran, seine effiziente und qualitativ hochwertige Produktion weiter zu optimieren und in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Richtungsweisende Impulse mit großem operativen Nutzen erhält das Unternehmen direkt aus der Belegschaft: Das Konzept der Teamarbeit bindet alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Gestaltung der Produktionsabläufe aktiv ein und nutzt ihre Expertise. Innovative Ideen aus der Praxis können auf kurzen Kommunikati-onswegen zeitnah bewertet und entsprechend schnell realisiert werden. Das erhöht die Schlagkraft, beugt Fehlern vor und fördert zugleich die Identifikation mit der Marke und dem Arbeitgeber Porsche.

NEUE LACKIEREREI

Die neue Lackiererei ist ein weiterer Meilenstein zur Modernisie-rung des Standortes Stuttgart-Zuffenhausen und zur langfristigen Sicherung der Arbeitsplätze am Stammsitz. Pünktlich zum Produk-tionsstart des neuen 911 wurde die Anlage fertig gestellt. Mit der modernen umweltfreundlichen Technik unterschreitet Porsche nicht nur die gesetzlichen Grenzwerte für Emissionen erheblich, sondern ist auch Vorreiter bei Innovationen.

In dem 192 Meter langen und 58 Meter breiten Gebäude der neuen Lackiererei erhalten die Rohkarossen der Baureihen 911 und Boxster/Cayman in einem mehrstufigen Prozess Korrosionsschutz, Farbgebung und Oberflächenversiegelung im präzise abgestimm-ten Takt mit der gesamten Produktion. Dadurch wird Porsche noch leistungsfähiger, denn die neue Lackiererei erhöht einerseits die Flexibilität des Unternehmens und ist andererseits die Basis dafür, die hohen Qualitätsansprüche noch besser zu erfüllen.

Das mit Investitionen von 200 Millionen Euro errichtete Großprojekt ersetzt die 25 Jahre alte Anlage. International anerkannte Fachfir-men lieferten modernste Technik. So wird zum Beispiel ein völlig neues elektrostatisches Farbnebelabscheidesystem erstmalig zum Einsatz gebracht. Aber auch Porsche selbst brachte innovatives Know-how ein. Ein gemeinsam mit einem Lieferanten entwickeltes System, das die Abluft nass-chemisch reinigt, wird zum ersten Mal in der Autoindustrie angewendet. Ebenfalls gemeinsam mit einem Partner wurde eine Saug-Blas-Vorrichtung zur Reinigung der Karos-serie entwickelt und zum Patent angemeldet.

PRODUKTION, BESCHAFFUNG UND UMWELT

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Beschaffung

NACHHALTIGE OPTIMIERUNG DES MATERIALAUFWANDES

Der Materialaufwand des Porsche AG Konzerns belief sich im Geschäftsjahr 2011 auf 6.822 Millionen Euro (Kalenderjahr 2010: 5.016 Millionen Euro). Durch zahlreiche gemeinschaftlich mit Liefe-ranten erarbeitete Maßnahmen zur Produkt- und Prozessoptimie-rung konnte der Materialaufwand auch 2011 erneut optimiert werden.

BESCHAFFUNG VON NICHT-PRODUKTIONSMATERIAL UND

DIENSTLEISTUNGEN

Durch eine Vielzahl von Infrastrukturprojekten an den Standorten Zuffenhausen, Weissach und Leipzig liegt das Beschaffungsvolu-men für Nicht-Produktionsmaterial und Dienstleistungen 2011 bei 806 Millionen Euro und damit deutlich über dem Niveau des ent-sprechenden Vorjahreszeitraums mit 610 Millionen Euro. In enger Abstimmung zwischen Bedarfsträgern und Lieferanten konnten auch hier Kosteneinsparungen für Porsche realisiert werden.

ZUSAMMENARBEIT MIT VOLKSWAGEN

Im Jahr 2011 wurden die auf Basis des Rahmenkooperationsver-trages zur gemeinsamen Beschaffung mit Volkswagen in den Be-reichen Produktionsmaterial und Nicht-Produktionsmaterial neu geschaffenen Strukturen und Prozesse in der Porsche Beschaffung weiter gefestigt. Durch die Möglichkeit zur Nutzung der weltweiten Beschaffungsorganisation des Volkswagen Konzerns und die kon-sequente Bündelung von Beschaffungsvolumina hat die Kooperati-on mit Volkswagen auch 2011 in großem Umfang zu den erreich-ten Kosteneinsparungen beigetragen. Auch wird die Wirtschaftlich-keit künftiger Projekte positiv beeinflusst werden.

ABSICHERUNG DER HOHEN NACHFRAGE SICHERGESTELLT

Der anhaltende Aufschwung in 2011 führte im Berichtsjahr auf-grund der hohen Nachfrage nach Premiumfahrzeugen zu Kapazi-tätsengpässen bei den Zulieferern der Porsche AG. Verschärft wurde diese Situation zu Beginn des Jahres durch die tragische Naturkatastrophe in Japan.

Beide Male ist es dank gemeinsamer Anstrengungen mit unseren Lieferanten gelungen, diese Herausforderungen zu meistern und negative Auswirkungen auf die Fahrzeugproduktion der Porsche AG weitestgehend zu verhindern.

ERFOLGREICHER ANLAUF DES NEUEN 911

Das Geschäftsjahr 2011 war maßgeblich geprägt durch den Anlauf des neuen 911. Dementsprechend hoch waren auch die Anforde-rungen, die von Beginn an an die Qualität im Allgemeinen und insbesondere an die Kaufteilequalität gestellt wurden.

Durch intensive Betreuung der beteiligten Lieferanten, durch die Beschaffung und insbesondere das Kaufteilemanagement ist es in enger Zusammenarbeit mit den Qualitätsfachbereichen gelungen den neuen 911 erfolgreich auf die Straße zu bringen.

In gewohnter Form wurde auch für den neuen 911 ein Individuali-sierungs-Angebot eingeführt, um das Fahrzeug exklusiv nach Kun-denwunsch zu veredeln.

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AUTO PUR

Umwelt

KONZEPTE FÜR DIE ZUKUNFT

Die Automobilbranche steht vor großen umwelttechnologischen Herausforderungen. In einer konstruktiven Zusammenarbeit mit der Bundesregierung wurde vor diesem Hintergrund im Jahr 2009 der „Nationale Entwicklungsplan Elektromobilität“ ins Leben gerufen. Das Ziel dieser Anstrengung ist es, Deutschland als exportorien-tierte Nation zum Leitanbieter und Leitmarkt für Elektromobilität bis 2020 zu entwickeln. Im Mai 2010 berief Bundeskanzlerin Angela Merkel im Rahmen der „Nationalen Plattform Elektromobili-tät“ Vertreter aus Industrie, Politik, Wissenschaft, Gewerkschaften und Gesellschaft ein, die seitdem gemeinsam Empfehlungen für eine klimafreundliche Umgestaltung der Mobilität erarbeiten. Mit dem Boxster E beteiligt sich Porsche bereits seit 2010 an der Gemeinschaftsinitiative „Modellregion Elektromobilität Region Stuttgart“.

Der „Zweite Bericht der Nationalen Plattform Elektromobilität“ ent-stand im Mai 2011 und bildet die Basis des „Regierungsprogramms Elektromobilität“. Mit diesem Programm begann die zweite Phase des „Nationalen Entwicklungsplans Elektromobilität“, die ab 2013 im Rahmen der so genannten „Schaufenster Elektromobilität“ auf den Straßen sichtbar werden soll. Die Schaufenster werden sich deutschlandweit auf drei bis fünf Regionen aufteilen. Sie sind die Nachfolger der Modellregionen und sollen die Elektromobilität der ganzen Gesellschaft anschaulich machen. Die Bundesregierung fördert die Schaufenster mit insgesamt 200 Millionen Euro.

Innerhalb bestimmter thematischer Schwerpunkte werden darüber hinaus interdisziplinäre und branchenübergreifende Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die so genannten „Leuchttürme“, lan-ciert. Nachdem die Bundesregierung im Zuge des Konjunkturpa-kets II bereits 500 Millionen Euro in Forschungs- und Entwicklungs-projekte inklusive der Elektromobilitäts-Modellregionen investierte, werden es bis 2015 weitere 800 Millionen Euro sein.

Die Porsche AG stellt sich den technologischen Herausforderungen und wird sich auch an der zweiten Phase des „Nationalen Entwick-lungsplans Elektromobilität“ im Rahmen von „Schaufenstern“ und „Leuchtturmprojekten“ beteiligen.

PORSCHE INTELLIGENT PERFORMANCE

Sportliche Performance und umweltgerechte Reduzierung von Verbrauch und Schadstoffemissionen sind keine Gegensätze. Nachdem schon 2010 der Cayenne S Hybrid mit einem technisch anspruchsvollen Parallel-Vollhybridantrieb eingeführt wurde, schlug Porsche im Geschäftsjahr 2011 mit dem Panamera S Hybrid ein weiteres Kapitel der Porsche Intelligent Performance auf. Bei einer Leistung von 380 PS verbraucht der Gran Turismo im besten Fall nur 6,8 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer, was einem CO2-Ausstoß von lediglich 159 g/km entspricht. Aber auch der vollkommen neu entwickelte 911 Carrera, der im September 2011 auf der IAA in Frankfurt seine Weltpremiere feierte, unterschreitet die Grenze von 200g/km CO2. Im Vergleich zum Vorgänger sinken Verbrauch und Emissionen um 16 Prozent, das bedeutet, dass die Coupés mit deutlich weniger als zehn Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer aus-kommen. Hierzu trägt eine erhebliche Gewichtsreduktion durch eine neue Leichtbau-Karosserie in intelligenter Aluminium-Stahl-Bauweise bei.

Außerdem kann seit März 2011 der 918 Spyder mit Plug-in-Hybridantrieb bestellt werden. Die Serienentwicklung wird mit Hochdruck vorangetrieben. Die Auslieferung der ersten Fahrzeuge ist ab November 2013 vorgesehen. Der Hochleistungssportwagen wird dank der Hybridtechnik im neuen europäischen Fahrzyklus (NEFZ) voraussichtlich nur drei Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer verbrauchen. Der V8-Motor mit 500 PS wird von zwei Elektroma-schinen mit insgesamt mindestens 218 PS unterstützt.

PRODUKTION, BESCHAFFUNG UND UMWELT

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NACHHALTIGE NUTZUNG DER RESSOURCEN

Globale Herausforderungen wie Ressourcenknappheit und Klima-wandel verlangen von Porsche heute mehr denn je zukunftsfähige Lösungen, die über Branchen- und Ländergrenzen hinausgehen. Die Auswirkungen sämtlicher betrieblicher Tätigkeiten auf die Umwelt – von der Entwicklung über die Produktion bis zum Vertrieb – müs-sen ganzheitlich betrachtet und in das unternehmerische Handeln aller Porsche Konzerngesellschaften einbezogen werden. Porsche führte die weltweit gültige Konzernrichtlinie „Umweltmanage-ment“ ein.

Zu den vorrangigen Zielen der Porsche AG gehören die Schonung natürlicher Ressourcen, die effiziente Nutzung von Energie und die Umweltverträglichkeit aller Tätigkeiten und Produkte. Der He-rausforderung stellt sich Porsche schon seit Jahren erfolgreich. Seit 1996 besitzt Porsche am Standort Stuttgart-Zuffenhausen ein nach EMAS validiertes Umweltmanagementsystem, das von 1999 an zusätzlich nach ISO 14001 zertifiziert wurde. Weitere Meilen-steine im betrieblichen Umweltschutz waren die Zertifizierungen nach ISO 14001 an den Standorten Leipzig, Weissach und Sach-senheim sowie die Integration des Porsche Ressourcen- und Ener-giemanagements in das bestehende Umweltmanagementsystem.

Im Geschäftsjahr 2011 erreichten die Umweltbemühungen der Porsche AG mit der Erstzertifizierung des Energiemanagementsys-tems ein neues Niveau. Die Porsche Produktion in Zuffenhausen erfüllt als weltweit erstes Werk der Automobilindustrie die neue Norm ISO 50001 „Energiemanagementsysteme – Anforderungen mit Anleitung zur Anwendung“. Auch die Porsche Leipzig GmbH und das Zentrale Ersatzteillager in Sachsenheim haben die Zertifizie-rung nach ISO 50001 erfolgreich bestanden.

Porsche übernimmt Verantwortung im Umweltschutz und zur nach-haltigen Nutzung der Ressourcen. Durch vorausschauendes Han-deln, das Setzen immer neuer Umweltziele wie beispielsweise „2,5 Prozent Ressourcen- oder Energieeinsparung projektbezogen“, aber auch durch wirksame Kontrollmaßnahmen wird dies immer wieder unter Beweis gestellt.

Mit der Inbetriebnahme der neuen Lackiererei setzt Porsche welt-weit neue Maßstäbe. Innovative Technologien garantieren das fortschrittliche Konzept: Weniger Emissionen sowie geringerer Energie- und Ressourcenverbrauch bei gleichzeitiger Steigerung der Qualität.

Im Motorenwerk in Stuttgart-Zuffenhausen konnten durch die Ein-führung von Kalttests die standardisierten Heißtestprüfungen auf etwa ein bis zwei Prozent reduziert werden. Dadurch reduzieren sich Energie- und Kraftstoffverbrauch und die Emissionen.

Auch die neue Anlagentechnik in der Energiezentrale Stuttgart-Zuffenhausen trägt zu mehr Energieeffizienz bei. Der Bau und die Inbetriebnahme von neuen Heizkesseln und von einem Blockheiz-kraftwerk reduzieren den Ressourcenverbrauch und die Emissionen erheblich.

Im Bereich der Zentralen Logistik sind Kosten, Zeit und Qualität wesentliche Faktoren. Umweltschutz ist dabei der vierte entschei-dende Faktor. Denn ökologische Orientierung schont Ressourcen und senkt damit nachhaltig Kosten. So legt Porsche vor der Anlie-ferung neuer Teile Verpackungsstandards für die Anlieferverpa-ckung fest. Ziel ist es, bei definierter Qualität, den Verpackungs-aufwand so gering wie möglich zu halten, Einwegverpackungen zu vermeiden und dafür recyclingfähige Materialien einzusetzen. Durch diese Maßnahmen können heute schon mehr als 95 Prozent der Zulieferteile in Mehrwegbehältern bereitgestellt werden.

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AUTO PUR

Die zahlreichen Umweltaktivitäten am Standort Zuffenhausen sind in der aktuellen Umwelterklärung 2011 dargestellt, die im Internet unter http://www.porsche.com/germany/aboutporsche/porscheandenvironment/ veröffentlicht ist. Die validierte Umwelterklärung ist ein Beleg dafür, dass Porsche mit einem wirksamen Umwelt- und Energiemanagement-system zukunftsorientiert aufgestellt ist, die Innovationsfähigkeit ver-bessert und die Umweltauswirkungen des Standorts reduziert.

Auch an den anderen Konzernstandorten stellt sich Porsche der Verantwortung im Umweltschutz. Am Standort Weissach begannen im Berichtsjahr die Ausbauarbeiten für die Werksentwicklung und die Planungen für die Erweiterung der Energiezentrale. In Leipzig liefen die Planungen für den Ausbau des Produktionsstandorts in ein vollwertiges Produktionswerk mit Karosseriebau und Lackiere-rei auf Hochtouren. Die immissionsschutzrechtlichen Genehmi-gungsverfahren für die Gewerke Montage, Rohbau, Lackiererei und Infrastruktur wurden erarbeitet und bis Ende 2011 bei der Geneh-migungsbehörde termingerecht eingereicht. Der naturschutzfachli-che Ausgleich wird neben dem internen Ausgleich auf dem neuen Gelände in der nahen Umgebung des Werkes Leipzig sichergestellt. Porsche wird darüber hinaus ein weiteres Naturschutzbeweidungs-konzept im Rahmen des bestehenden Beweidungskonzepts planen.

Die Porsche Logistik GmbH betreibt das neue Zentrale Ersatzteilla-ger in Sachsenheim. Hier leistet Porsche einen großen Beitrag zum Einsatz von erneuerbaren Energien. 8.500 Photovoltaik-Module, verteilt auf 40.000 Quadratmetern Dachfläche, erzeugen pro Jahr rund zwei Millionen Kilowattstunden Strom. Im Bereich Naturschutz hat Porsche ein Umweltprojekt mit 10.000 Euro gefördert. Am jüngsten Standort des Unternehmens setzten Schülerinnen und Schüler aus der Region im Gewerbepark „Eichwald“ 138 Jung-pflanzen.

PRODUKTION, BESCHAFFUNG UND UMWELT

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Sport

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Porsche steht für Sportlichkeit. Auf der Straße und auf abgesperrten Pisten. 30.000

Rennsiege in aller Welt sprechen eine deutliche Sprache. Und damit es so bleibt,

investiert Porsche in neue besonders effiziente Technologien und in seine Helden,

die Rennfahrer.

Schöner, schneller, weiter. Beim Petit-Le-Mans-Rennen vor den Toren von Atlanta begeistert der Porsche 911 GT3 R Hybrid die Fans. Er kommt vor allen anderen GT-Fahrzeugen ins Ziel, mit nur drei Stopps. Zum Vergleich: Seine stärksten Konkurrenten kommen fünfmal an die Box. Mehr ab Seite 84.

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Grand-Slam-Sieger. Werksfahrer Timo Bernhard gewann die vier wichtigsten Langstreckenrennen der Welt: Le Mans, Daytona, Sebring und Nürburgring. Mehr ab Seite 88.

Lebendige Erfolgsgeschichte. Die 16 Porsche-Gesamtsiege in Le Mans sind bis heute un-erreicht. Im Jahr 2014 kehrt das Unternehmen zurück an die Stätte seiner größten Erfolge, um die Geschichte fortzuschreiben. Mehr dazu ab Seite 92.

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Mit Effizienz zum Erfolg: Der Porsche 911 GT3 R Hybrid 2.0 steht in besonderem

Maße für die Philosophie der Porsche Intelligent Performance. Und ist gleichzeitig

ein Paradebeispiel für den Technologietransfer vom Motorsport zur Serie.

In der Schlussphase des aufregenden Rennens wird es noch einmal hektisch in der Boxengasse von Laguna Seca: Die Teams bereiten sich auf den letzten Tankstopp vor. Im Kampf um den Sieg zählt jede Sekunde. Nur an der Porsche-Box bleiben die Mecha-niker gelassen. Für sie gibt es nichts mehr zu tun. Der Porsche 911 GT3 R Hybrid 2.0 kommt ohne Nachtanken über die letzten Runden und fährt schließlich vor allen seiner GT-Konkurrenten über die Ziellinie. Ein Sieg der Effizienz. Und eine eindrucksvolle Demonstra-tion der Porsche Intelligent Performance.

Der Langstreckenklassiker auf dem anspruchs-vollen Traditionskurs in Kalifornien ist ein weiterer Meilenstein in der Entwicklungsge-schichte des innovativen Sportwagens aus Weissach. Dank seines zukunftsweisenden Antriebskonzepts bewältigt er das Sechs-Stunden-Rennen mit nur drei Boxenstopps, während seine stärksten Verfolger fünfmal

nachtanken müssen. Dazu fährt er auch noch die schnellste GT-Rennrunde. Seine überzeu-gende Vorstellung im direkten Vergleich mit so starken Konkurrenten wie BMW, Corvette und Ferrari ist für die Porsche-Ingenieure die Bestätigung dafür, dass sie auf dem richtigen Weg sind.

„Unser Ziel war es, das Auto sowohl in seiner Performance als auch in seiner Effizienz weiter zu verbessern, ohne uns zu weit von der Ausgangsbasis GT3 zu entfernen“, sagt Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen. „Das ist uns ganz gut gelungen.“

Der Porsche 911 GT3 R Hybrid 2.0, dessen 465 PS starker Vierliter-Sechszylinder-Boxer-motor im Heck von zwei jeweils 75 Kilowatt starken Elektromotoren an der Vorderachse ergänzt wird, ist das rollende Rennsportlabor von Porsche. Bei den Einsätzen dieses Ent-wicklungsträgers geht es den Ingenieuren

Labor auf Tour

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LABOR AUF TOUR

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nicht in erster Linie darum zu sehen, ob der Hybridantrieb funktioniert. Mit Blick auf zukünftige Entwicklungsprojekte wollen sie vielmehr ausloten, welches Performance-Niveau sie damit im Vergleich zu existie-renden Fahrzeugen erreichen und welche Ef-fizienzsteigerung sie realisieren können. Was sich im harten Renneinsatz bewährt, könnte eines Tages den Weg auf die Straße finden.

„Dass ich einen geringen Benzinverbrauch habe, wenn ich irgendwo gemütlich mitfahre, ist logisch“, sagt Hartmut Kristen. „Wir müs-sen da schon an die Limits gehen, weil wir nur so erkennen, ob beispielsweise die Küh-lung entsprechend ausgelegt ist und das An-triebsmanagement bis ins Detail richtig konfi-guriert ist für das, was das Auto alles kann.“

Der Porsche 911 GT3 R Hybrid 2.0 steht in besonderem Maße für die Philosophie der Porsche Intelligent Performance. Und ist

gleichzeitig ein gutes Beispiel für den Tech-nologietransfer vom Motorsport zur Serie. In beiden Bereichen versuchen die Ingenieure, über eine gezielte Auslegung des Hybrid-systems eine Optimierung der Effizienz und eine Verbesserung der Performance zu er-reichen. Und das alles, ohne dass dabei die Emotionen auf der Strecke bleiben. Mit dem 911 GT3 R Hybrid 2.0 ist es Porsche in kur-zer Zeit gelungen, Effizienzsteigerung für den Kunden positiv zu emotionalisieren. Auch das war ein Entwicklungsziel.

Die Rolle des Motorsports als Wegbereiter und Beschleuniger technischer Innovationen wird durch den Einsatz des Rennlabors nach-haltig unterstrichen. Die Ingenieure können noch so viel simulieren und testen – ob das, was sie im Versuch durchgespielt haben, wirklich auch 1:1 in die Praxis übertragbar ist, sehen sie erst im direkten Vergleich mit der Konkurrenz auf der Rennstrecke. Und

können dann schnell reagieren. Wenn neue Herausforderungen auftreten, arbeiten sie – das nächste Rennen schon vor Augen – unter Hochdruck und Einsatz an einer Lösung.

Der Porsche 911 GT3 R Hybrid 2.0 hat alle Erwartungen übertroffen. Nicht nur mit den Erfolgen auf der Rennstrecke, die er dank seines besonders effektiven Antriebskon-zepts feiert, sondern auch durch die Erkennt-nisse, die er den Porsche-Ingenieuren liefert. Viele fließen in die Entwicklung des Porsche 918 Spyder ein. Auch der weltweit mit groß-er Spannung erwartete neue Sportprototyp, mit dem Porsche 2014 in die Königsklasse der 24 Stunden von Le Mans zurückkehren wird, profitiert schon in seiner Entstehungs-phase vom Rennlabor 911 GT3 R Hybrid 2.0. „Solange das neue Auto noch nicht fährt“, sagt Hartmut Kristen, „kann man mit dem Hybridprojekt auch dafür sehr viel lernen.“

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Unser Ziel war es, das Auto sowohl in seiner Performance als auch in seiner Effizienz weiter zu verbessern, ohne uns zu

weit von der Ausgangsbasis GT3 zu entfernen. HARTMUT KRISTEN ( Leiter Porsche Motorsport)

GRÜNE HÖLLE. Der Porsche 911 GT3 R Hybrid auf der schwierigsten Rennstrecke der Welt, der legendären Nürburgring-Nordschleife.

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LABOR AUF TOUR

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Begegnung am Rand der Rennstrecke: Die Augen sprühen Heiterkeit und Wachheit. Bernhards Äußerungen kommen wohlbe-dacht, ohne Eile, signalisieren unaufgeregten Humor. Seine inten-sive Art zuzuhören zeigt, dass er Äußerungen erwartet, die Hand und Fuß haben. Die Bewegungen des 1,74 Meter großen und 61 Kilo leichten Modellmotorsportlers drücken aus: Hier ruht einer in sich selbst und geht ohne Zögern und Umschweife voran.

Timo Bernhards Karriere als Sportwagen- und Prototypenrennfah-rer begann 1998, als Porsche den jungen Mann aus der Pfalz für ein Nachwuchsprogramm auswählte. Schon seit Anfang der Neun-zigerjahre folgt Porsche dem Grundsatz, künftige Werksfahrer selbst auszubilden oder aus einer der Porsche-Markenrennserien zu rekrutieren. Ein Prinzip, das sich auch bei Timo Bernhard be-währte. 1999 bis 2001 war er als „Porsche Junior“ vornehmlich

Der Star von nebenan

Je schneller der Rennwagen, desto schmaler ist der Grenzbereich zwischen richtig schnell und richtig abgeflogen. Und je

schmaler der Grenzbereich, desto wohler fühlt sich Porsche-Werksrennfahrer Timo Bernhard. Ein freundlicher Extrem-

sportler, der seit einem guten halben Jahrzehnt zur handverlesenen Elite der Gran Turismo- und Prototypenpiloten gehört.

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DER STAR VON NEBENAN

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Es erdet, immer wieder zu normalen Menschen zurückzukommen. Ich genieße es, mit meiner Frau

Katharina, meinen Eltern und alten Freunden zusammenzusein. In Dittweiler kenne ich jede Ecke,

das Licht, die Luft, die Atmosphäre. Hier komme ich zur Ruhe. T IMO BERNHARD (Porsche-Werksfahrer)

SPORTLICH. Für seine Top-Fitness steigt Timo Bernhard regelmäßig auf das Mountain Bike. Zusätzlich jede Woche:

50 Kilometer Laufen.

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bei den Sprintrennen im Carrera Cup Deutschland unterwegs und bedankte sich mit dem Meistertitel 2001 für das Vertrauen der Rennabteilung. 2002 unterschrieb er den Vertrag als Werksfahrer. Erste Amtshandlung des Youngsters: Gewinn der GT-Klasse bei den 24 Stunden von Daytona noch im Januar, im Juni folgte der GT-Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans.

In den zehn Jahren seither hat der heute 31-Jährige unvergleichliche Erfolge im Rennwagencockpit gesammelt. So ist Timo Bernhard der einzige „Grand-Slam-Sieger“ des Motorsports. Nur der Porsche-Werksfahrer errang die Gesamtsiege bei den vier bedeutendsten Langstreckenrennen der Welt: Le Mans, Daytona, Sebring und Nür-burgring. Wobei er den 24-Stunden-Marathon auf der Nordschleife gleich fünfmal mit dem Gesamtsieg beendete, zuletzt 2011 mit einem neuen Distanzrekord. Ein Rennen, das ihm lang im Gedächtnis bleiben wird: „Unsere Gegner waren stark wie nie zuvor. Wir mussten zwei-mal rund um die Uhr absolutes Höchsttempo gehen.“ Die Nordschlei-fe zeigte sich von der garstigsten Seite: „Nachts lag dichter Nebel über der Strecke, der Nieselregen war bedenklich stark. Und ich fuhr profillose Slicks. Es war sehr heikel. Man kann das vielleicht mit einem Dauersprint auf der Felskante über dem Abgrund vergleichen.“

Bei solchen Rennen braucht es mehr als schiere Fahrkunst: „Ein guter Rennfahrer ist mit Herzblut dabei und kontrolliert aggressiv. An der Weltspitze wird nicht gezögert.“ Der Grenzgang im Hochgeschwin-digkeitsbereich hat bei Sportwagenrennen – im Gegensatz zur For-mel 1 – eine Besonderheit: „Es sind verschiedene Rennwagenklassen unterwegs. Also verschieden schnelle Autos – und verschieden gute Fahrer. Egal ob im Prototypen oder im Elfer: Die Spitzenpiloten sind weitaus schneller als der Großteil des Starterfeldes. Da rauschst du

dann mit einem gewaltigen Überschuss auf die langsameren Fahrer zu. Du musst ahnen, was die im nächsten Sekundenbruchteil tun werden. Und wenn du das Gas lupfst, ist dein Gegner weg.“

Gleich zweimal fuhr Bernhard in der bedeutendsten US-Meisterschaft für Prototypen der Konkurrenz davon und gewann im Porsche RS Spyder 2007 und 2008 die American Le Mans Series. Mit Begeiste-rung erinnert sich der Profi an die ersten Rennen mit dem rund 500 PS starken, auf Abtrieb getrimmten Wagen: „Es war eine großartige Zeit. Ich kam vom GT-Sport mit seriennahen Elfern. Der RS Spyder er-öffnete eine neue Welt. Dank dem starken Abtrieb waren unglaubliche Kurvengeschwindigkeiten möglich – 40, 50, 60 Stundenkilometer schneller ums Eck als im 911 GT3 RSR! Dazu ultraspäte Bremspunkte durch das geringe Gewicht und die Karbonbremsen. Die Fahrt am Limit ist heikel. Man muss mit Instinkt und aus Erfahrung wissen, was das Auto macht. Im RS Spyder spürte ich zum ersten Mal die Faszina-tion, wenn der Grenzbereich ganz schmal wird.“ 2010 zeichnete der ADAC Timo Bernhard als „Motorsportler des Jahres“ aus.

2011 sammelte Bernhard für Porsche und Audi rund um den Globus weitere Erfolge und Erfahrungen. Er siegte im von der Serie abgelei-teten 911 GT3 RSR ebenso souverän wie er den Sportprototypen von Audi fuhr, der einem Formel 1-Boliden wesentlich näher ist als einem straßentauglichen Sportwagen.

Die übliche Frage nach der Lieblingsrennstrecke beantwortet Bernhard auf unübliche Art und Weise: „Kann ich nicht sagen. Ich gehe neutral an jeden Kurs heran und versuche, 100 Prozent meiner persönlichen Leistungsfähigkeit abzurufen. Die liebsten Rennstrecken sind mir die, wo ich die meisten Erfolge habe.“ Und dann, mit einem Augenzwinkern: „Aber die Nordschleife, Laguna Seca und Mid-Ohio haben’s in sich …“

Bei mehr als 20 Rennen pro Jahr und intensiver Entwicklungsarbeit bleibt nicht allzu viel Zeit fürs Privatleben, das der Weltreisende nicht etwa in Monaco oder an anderen exklusiven Orten verbringt. Bernhard wohnt, wie vor dem Start seiner Karriere, im 960-Einwohner-Dorf Dittweiler in der Westpfalz. Hier betreibt er seine ganz persönliche Form von Networking und Recreation: „Es erdet, immer wieder zu normalen Menschen zurückzukommen. Ich genieße es, mit meiner Frau Katharina, meinen Eltern und alten Freunden zusammenzusein. In Dittweiler kenne ich jede Ecke, das Licht, die Luft, die Atmosphäre. Hier komme ich zur Ruhe.“

Mehr oder weniger – denn alle in Dittweiler wissen, dass sie einen ganz Großen des Motorsports als Nachbarn haben. Sogar die Kleinsten. Bernhard erzählt mit einem Lachen: „Meine Frau hatte für Halloween Unmengen von Süßigkeiten für die Nachbarskinder ge-kauft. Die kamen dann auch zu unserer Tür. Aber sie wollten keine Bonbons, sondern ein Autogramm von mir. Die Bonbons gab es dann zu Weihnachten …“

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DER STAR VON NEBENAN

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Mit 16 Gesamtsiegen ist Porsche beim Langstreckenklassiker Le Mans bis heute der erfolgreichste

Automobilhersteller. Die klassischen Porsche-Tugenden Effizienz und Zuverlässigkeit sind bei einem

Langstreckenrennen wichtiger als in jeder anderen Motorsportdisziplin. Da ist es nur konsequent, dass

ein LMP1-Sportprototyp als jüngster Spross einer langen Ahnenreihe ab 2014 in Le Mans antreten wird.

Langstreckein den Genen

1951Der legendäre 356 ist gerade drei

Jahre in Produktion, als Porsche den

ersten Klassensieg in Le Mans holt.

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PORSCHE IN LE MANS: Kein anderer Autohersteller kann auf eine vergleichbare Erfolgsgeschichte zurückblicken.

1966Klassensieger Porsche belegt die Plätze 4 bis 7 der Gesamtwer-

tung. Im 906 arbeitet ein 2,0-Liter-Boxermotor, der sich lediglich

den 7,0-Liter-Motoren von Ford geschlagen geben muss.

1966

1951

1970

1971

1981

1983

1994

19962011

19982014

Erster Klassensieg

Effizienzsieger

Erster Gesamtsieg

Streckenrekord

Sieben Siege in Folge

Überraschungssieg

Entwicklungsstart neuer LMP1

Bislang letzter GesamtsiegPorsche kehrt zurück

Kooperation TWR

Fast perfekt

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LANGSTRECKE IN DEN GENEN

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1970

1981Beginn einer beispiellosen Sieges-

serie. Bis 1987 gewinnt Porsche

sieben Mal in Folge. Die Erfolgsmo-

delle heißen 936, 956 und 962.

Mit dem legendären 917 holt Porsche

den ersten Gesamtsieg. Der luftge-

kühlte 12-Zylinder-Motor entstand

unter Leitung von Ferdinand Piëch.

94

1971Gijs van Lennep und Helmut Marko erreichen mit dem 917 den

Jahrzehnte anhaltenden Streckenrekord von durchschnittlich

222,304 km/h über 24 Stunden.

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LANGSTRECKE IN DEN GENEN

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1983Der Hersteller der zehn erstplatzierten

Fahrzeuge heißt – mit Ausnahme des

neunten – Porsche. Die Entschuldigung

folgt per Anzeige: „Nobody’s perfect.“

1996In den Jahren 1996 und 1997 kooperiert Porsche mit dem

Rennteam von Tom Walkinshaw, das sich für die Chassisent-

wicklung verantwortlich zeichnet. Mit Erfolg: In beiden Jahren

holt TWR-Porsche den Gesamtsieg.

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1998Mit dem 911 GT1 erlangt Porsche den vorerst letzten

Gesamtsieg in Le Mans. In den Folgejahren konzentriert sich

Porsche beim Langstreckenklassiker auf die Unterstützung

von Kundenteams und feiert zahlreiche Klassensiege.

1994Porsche gewinnt Le Mans mit dem

962 LM GT, der jedoch nicht wie bei dem

962 C üblich, in der Gruppe C antritt,

sondern in der GT1 Klasse starten darf,

den Sieg holt und damit alle überrascht.

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LANGSTRECKE IN DEN GENEN

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2011Am 30. Juni verkündet Vorstandschef

Matthias Müller (hier mit Rennsport-

legende Jacky Ickx), dass Porsche

2014 nach Le Mans zurückkehrt. In der

LMP1-Klasse, die als Königsdisziplin gilt.

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Die Erfolge von Porsche in Le Mans sind unerreicht. Daran wollen wir

anknüpfen und den 17. Gesamtsieg einfahren. MATTH IAS MÜLLER ( Vorstandsvorsitzender)

2014Mit einem LMP1-Wagen, bei dessen

Entwicklung Effizienz an erster Stelle

steht, wird ein Porsche-Werksteam

nach Le Mans zurückkehren.

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LANGSTRECKE IN DEN GENEN

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Finanzielle Analyse

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F INANZIELLE ANALYSE

Zum 31. Dezember 2011 war die Bilanzsumme des Porsche AG Konzerns mit 21.568 Millionen Euro um acht Prozent höher als am Vorjahresstichtag.

Das langfristige Vermögen nahm hierbei um 640 Millionen Euro auf 16.952 Millionen Euro zu. Der absolute Anstieg betrifft im Wesent-lichen das Anlagevermögen. Der Anteil des langfristigen Vermö-gens am Gesamtvermögen reduzierte sich von 82 Prozent im Vorjahr auf 79 Prozent am Ende des Geschäftsjahres.

Zum Bilanzstichtag belief sich das Anlagevermögen des Porsche AG Konzerns – das heißt die Immateriellen Vermögens-werte, die Sachanlagen, die Vermieteten Vermögenswerte und die Finanzanlagen – auf 5.944 Millionen Euro, nach 4.958 Millionen Euro im vorangegangenen Geschäftsjahr. Der Anteil des Anlage-vermögens an der Bilanzsumme hat sich auf 28 Prozent erhöht (Vorjahr: 25 Prozent). Das Immaterielle Vermögen hat sich hierbei von 1.255 Millionen Euro auf 1.757 Millionen Euro erhöht. Die Zunahme betrifft im Wesentlichen aktivierte Entwicklungsleistungen. Die Sachanlagen haben sich im Wesentlichen bedingt durch Zugän-ge bei den Grundstücken und Gebäuden sowie Anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen im Vergleich zum Vorjahr um 417 Millionen Euro auf 2.850 Millionen Euro erhöht. Die Zugänge betreffen hierbei im Wesentlichen Grundstücke und Gebäude in Zuffenhausen sowie Werkzeuge für die neue Generation des 911. Die Vermieteten Vermögenswerte stiegen gegenüber dem Vorjahr um 78 Millionen Euro auf 1.207 Millionen Euro an. In dieser Position werden im Rahmen von Operating Leasingverhältnissen an Kunden vermietete Fahrzeuge ausgewiesen.

In den langfristigen Sonstigen Forderungen und Vermögenswerten sind Darlehensforderungen gegenüber der Porsche SE mit 1.177 Millionen Euro sowie Darlehensforderungen mit 8.144 Millionen Euro gegenüber der Porsche Zwischenhol-ding GmbH ausgewiesen. Die langfristigen Sonstigen Forderungen und Vermögenswerte haben sich im Wesentlichen aufgrund des Rückganges bei den Derivativen Finanzinstrumenten um 129 Millio-nen Euro vermindert.

Die Aktiven Latenten Steuern betrugen 283 Millionen Euro, nach 325 Millionen Euro im Vorjahr.

Der Anteil des kurzfristigen Vermögens an der Bilanzsumme ist von 18 Prozent im Vorjahr auf 21 Prozent zum 31. Dezember 2011 leicht angestiegen. Die Vorräte erhöhten sich von 834 Millionen Euro im Vorjahr auf 1.051 Millionen Euro zum Ende des Berichts-zeitraums. Die Bestände haben sich hierbei im Vergleich zum letz-ten Abschlussstichtag um circa 5.000 Einheiten erhöht. Die Forde-rungen aus Lieferungen und Leistungen betrugen 284 Millionen Euro; im vorangegangenen Jahr beliefen sich diese auf 242 Millio-nen Euro.

Die lang- und kurzfristigen Forderungen aus Finanzdienstleistungen haben sich im Wesentlichen aufgrund der Neuausrichtung des Finanzdienstleistungsgeschäftes in Großbritannien von 1.982 Milli-onen Euro auf 1.870 Millionen Euro vermindert. Darin enthalten sind im Wesentlichen Forderungen aus Kunden- und Händlerfinan-zierung sowie Forderungen aus Finanzierungsleasingverträgen. Die lang- und kurzfristigen Ertragsteuerforderungen verminderten sich auf 81 Millionen Euro (Vorjahr: 102 Millionen Euro).

Die kurzfristigen Sonstigen Forderungen und Vermögenswerte haben sich um 485 Millionen Euro auf 1.593 Millionen Euro erhöht. Hierin ist mit 1.241 Millionen Euro das kurzfristige Verrechnungs-konto mit der Porsche Zwischenholding GmbH enthalten (Vorjahr: 669 Millionen Euro).

Die Flüssigen Mittel sind von 670 Millionen Euro im Vorjahr auf 884 Millionen Euro zum 31. Dezember 2011 deutlich angestiegen. Hierin enthalten sind mit 107 Millionen Euro Flüssige Mittel, die einer Verfügungsbeschränkung unterliegen (Vorjahr: 66 Millionen Euro).

Das Eigenkapital des Porsche AG Konzerns hat sich gegenüber dem vorherigen Abschlussstichtag um 320 Millionen Euro auf 6.974 Millionen Euro erhöht. Das Ergebnis nach Steuern in Höhe von 1.460 Millionen Euro wirkte sich eigenkapitalerhöhend aus. Dagegen wirkten sich die Gewinnabführung an die Porsche Zwischenholding GmbH mit 871 Millionen Euro sowie die Verände-rung in der Cashflow Hedge Rücklage und der Marktbewertung der zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere mit 269 Millionen Euro eigenkapitalmindernd aus.

Vermögenslage

VERMÖGENSLAGE

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Die langfristigen Schulden betreffen insbesondere die Finanzschul-den, die Pensionsrückstellungen sowie die sonstigen Rückstellun-gen. Sie erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 1.067 Millionen Euro auf 8.251 Millionen Euro. Der Anteil der langfristigen Schul-den am Gesamtkapital erhöhte sich leicht von 36 Prozent im Vor-jahr auf 38 Prozent am Ende des Geschäftsjahres. Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich hierbei um 529 Millionen Euro erhöht. Im Juli 2011 erfolgte die Ausgabe eines Schuldscheindarlehens bei der PFS GmbH mit 500 Millionen Euro.

Die kurzfristigen Schulden stiegen von 6.077 Millionen Euro auf 6.343 Millionen Euro. Der Anteil der kurzfristigen Schulden am Gesamtkapital verminderte sich von 31 Prozent im Vorjahr auf 29 Prozent zum 31. Dezember 2011. Dieser Rückgang resultiert im Wesentlichen aus verminderten Finanzschulden. Die kurzfristi-gen Anleihen haben sich hierbei im Vergleich zum Vorjahr um 1.180 Millionen Euro vermindert. Im Dezember 2010 hatte die Porsche AG einen neuen syndizierten Kredit in Höhe von einer Milliarde Euro vereinbart, mit dem eine Anfang Februar 2011 fällige Anleihe in Höhe von einer Milliarde Euro refinanziert wurde. Des Weiteren erfolgte die Rückführung eines private Placements in Höhe von 200 Millionen USD im März 2011.

Die Pensionsrückstellungen zuzüglich der lang- und kurzfristigen Sonstigen Rückstellungen sowie der Ertragsteuerrückstellungen wurden im Berichtsjahr mit 2.703 Millionen Euro (Vorjahr: 2.289 Millionen Euro) bilanziert. Der Anstieg bei den Sonstigen Rückstellungen betrifft im Wesentlichen Rückstellungen für Garan-tieverpflichtungen sowie Rückstellungen für Kosten der Belegschaft.

Die Passiven Latenten Steuern betrugen 340 Millionen Euro nach 269 Millionen Euro im Vorjahr. Der Anstieg betrifft im Wesentlichen Latente Steuern auf aktivierte Entwicklungsleistungen.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind mit 1.032 Millionen Euro nach 761 Millionen Euro im Jahr zuvor deut-lich angestiegen. Der Anstieg ist auf das gestiegene Geschäfts-volumen, erhöhte Investitionsvolumen sowie einen Anstieg bei den Fahrzeugentwicklungen zurückzuführen.

Die Sonstigen Verbindlichkeiten beliefen sich auf 2.710 Millionen Euro (Vorjahr: 1.641 Millionen Euro). Zum 31. Dezember 2011 wird hier die Ergebnisabführung einschließlich Steuerumlage von 323 Millionen Euro gegenüber der Porsche Zwischenholding GmbH in Höhe von 1.194 Millionen Euro ausgewiesen. Die Verbindlichkeit aus Ergebnisabführung in Höhe von 486 Millionen Euro aus dem Vorjahr wurde im aktuellen Geschäftsjahr mit den Forderungen gegen die Porsche Zwischenholding GmbH verrechnet. Die Markt-bewertung derivativer Finanzinstrumente hat sich um 225 Millionen Euro, die Erhaltenen Anzahlungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 95 Millionen Euro erhöht.

Die Finanzschulden betrugen im Berichtsjahr insgesamt 7.777 Millionen Euro nach 8.284 Millionen Euro im Vorjahr. Dieser Rückgang resultiert aus einer Verminderung der Anleihen um 1.141 Millionen Euro sowie einem Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 664 Millionen Euro. Von den Finanz-schulden entfielen nach 3.273 Millionen Euro im Vorjahr 2.132 Millionen Euro auf Anleihen.

Zur Refinanzierung des Finanzdienstleistungsgeschäfts kamen im Wesentlichen länderspezifisch strukturierte Finanzierungen - so genannte Asset Backed-Strukturen – mit einem Volumen von 2.028 Millionen Euro zum Einsatz (Vorjahr: 2.096 Millionen Euro). Einem Rückgang in Großbritannien aufgrund der Neuausrichtung des Finanzdienstleistungsgeschäftes steht ein Anstieg aufgrund einer Volumenausweitung in Deutschland gegenüber. Im aktuellen Geschäftsjahr wurden in den USA zwei ABS-Anleihen mit einem Volumen von zusammen rund 1,2 Milliarden USD erfolgreich begeben.

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F INANZIELLE ANALYSE

Der Cashflow, definiert als Summe aus dem Ergebnis nach Steuern, den Abschreibungen und der Veränderung der Pensionsrückstel-lungen, hat sich von 876 Millionen Euro im Rumpfgeschäftsjahr 2010 auf 2.399 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2011 erhöht. Die Vorjahresvergleichsperiode betrifft das eingelegte 5-monatige Rumpfgeschäftsjahr vom 1. August 2010 bis zum 31. Dezember 2010. Die Beträge des Geschäftsjahres 2011 und Vorjahresbeträ-ge des Rumpfgeschäftsjahres 2010 sind nur bedingt vergleichbar.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit beläuft sich in der Berichtsperiode 2011 auf 2.522 Millionen Euro, nach 937 Millionen im Rumpfgeschäftsjahr. Die Wesentlichen Effekte resultieren aus der Veränderung der Rückstellungen sowie der Veränderung der Latenten Steuern. Der Anstieg der Vorräte sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird durch den Anstieg der Ver-bindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen überkompensiert und führt im Saldo zu einem positiven Cashflow.

Aus dem Cashflow aus Investitionstätigkeit ergab sich in der Be-richtsperiode ein Mittelabfluss in Höhe von 1.491 Millionen Euro, nach 429 Millionen Euro im Rumpfgeschäftsjahr. Die Investitionen bei den Immateriellen Vermögenswerten haben sich von 213 Millionen Euro im Rumpfgeschäftsjahr auf 739 Millionen Euro in der aktuellen Berichtsperiode erhöht und betreffen im Wesentli-chen Entwicklungsleistungen und Lizenzen. Die Investitionen in das Sachanlagevermögen betragen 939 Millionen Euro, nach 267 Millionen Euro im Rumpfgeschäftsjahr.

Der Netto-Cashflow, definiert als Summe des Cashflow aus laufen-der Geschäftstätigkeit und des Cashflow aus Investitionstätigkeit ohne den Mittelzufluss/-abfluss aus der Veränderung der Geldanla-gen in Wertpapieren und Darlehen, hat sich von 521 Millionen Euro im Rumpfgeschäftsjahr 2010 auf 1.044 Millionen Euro im Ge-schäftsjahr 2011 erhöht.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit hat sich von minus 173 Millionen Euro im Rumpfgeschäftsjahr auf minus 909 Millionen Euro im aktuellen Geschäftsjahr verändert.

Der erhöhte Mittelabfluss im Vergleich zum Rumpfgeschäftsjahr ist im Wesentlichen auf die in der aktuellen Berichtsperiode erfolgte Tilgung von Anleihen in Höhe von 1.141 Millionen Euro zurückzu-führen. Aus der Aufnahme und Tilgung von Krediten sind im Saldo im aktuellen Geschäftsjahr 681 Millionen Euro zugeflossen (Vorjahr: 263 Millionen Euro). Die Auszahlungen an Anteilseigner verminder-ten sich von 537 Millionen Euro auf 310 Millionen Euro.

Der Finanzmittelbestand erhöhte sich insgesamt von 604 Millionen Euro zum 31. Dezember 2010 auf 777 Millionen Euro zum 31. Dezember 2011. Die Bruttoliquidität, das heißt die Summe aus Flüssigen Mitteln einschließlich derjenigen Flüssigen Mittel in Höhe von 107 Millionen Euro (Vorjahr: 66 Millionen Euro), die einer Ver-fügungsbeschränkung unterliegen, und Wertpapieren, erhöhte sich von 765 Millionen Euro zum 31. Dezember 2010 auf 992 Millionen Euro zum 31. Dezember 2011.

Die Nettoliquidität des Bereichs Fahrzeuggeschäft – also die Brut-toliquidität vermindert um die Finanzschulden ohne jeweilige Be-rücksichtigung des Finanzdienstleistungsbereichs – erhöhte sich von minus 3.127 Millionen Euro zum 31. Dezember 2010 auf minus 2.577 Millionen Euro zum 31. Dezember 2011.

Finanzlage

FINANZLAGE

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Das Ergebnis nach Steuern im Porsche AG Konzern ist von 1.207 Millionen Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode um 253 Millionen Euro auf 1.460 Millionen Euro im aktuellen Ge-schäftsjahr gestiegen. Die Ergebnisabführung (nach Steuern) an die Porsche Zwischenholding GmbH beträgt im aktuellen Berichtsjahr 871 Millionen Euro. Um eine bessere Vergleichbarkeit herzustellen, beziehen sich die in der Ertragslage angegebenen zeitraumbezo-genen Vorjahresvergleichsbeträge auf den 12-monatigen Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2010.

Der Konzernumsatz des Porsche AG Konzerns beläuft sich in der aktuellen Berichtsperiode auf 10.928 Millionen Euro nach 9.232 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatzanstieg liegt damit mit 18 Prozent leicht unter dem Anstieg der Absatzzahlen. Im abge-laufenen Geschäftsjahr verkaufte der Porsche AG Konzern 116.978 Fahrzeuge. Dies entspricht einem Anstieg von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Ursächlich für den unterproportio-nalen Anstieg der Umsatzerlöse im Vergleich zum Absatzanstieg ist die Veränderung im Produktmix. So ist der Absatz der Baureihe Cayenne mit rund 49 Prozent stark angestiegen, wohingegen die Absätze bei der Baureihe 911 sowie Boxster lebenszyklusbedingt rückläufig sind.

Die Bestandsveränderung und Andere aktivierte Eigenleistungen sind von 450 Millionen Euro im Vorjahr auf 1.095 Millionen Euro im Berichtsjahr angestiegen. Hiervon entfallen 192 Millionen Euro (Vorjahr: minus 176 Millionen Euro) auf die Bestandsveränderung und 903 Millionen Euro (Vorjahr: 626 Millionen Euro) auf aktivierte Eigenleistungen. Von den aktivierten Eigenleistungen entfallen 690 Millionen Euro (Vorjahr 494 Millionen Euro) auf aktivierte Entwicklungsleistungen.

Die Sonstigen betrieblichen Erträge sind von 607 Millionen Euro auf 657 Millionen Euro angestiegen. Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich von 1.554 Millionen Euro auf 1.593 Millionen Euro leicht erhöht. Hierbei sind die umsatzabhän-gigen Kosten erwartungsgemäß angestiegen. Diese Kostensteige-rungen wurden jedoch durch den Rückgang bei den Aufwendungen in Verbindung mit Cash Flow Hedges sowie der Marktbewertung von Derivaten größtenteils kompensiert.

Der Materialaufwand ist umsatzabhängig auf 6.822 Millionen Euro angestiegen (Vorjahr: 5.016 Millionen Euro) und betrug 57 Prozent der Gesamtleistung – im Jahr zuvor waren es 52 Prozent gewesen. Der Anstieg des Materialaufwands resultiert einerseits aus der Erhöhung des Anteils des Cayenne von 42 auf 51 Prozent im Produktmix. Zum anderen schlagen sich die hohen Importzölle sowie Verbrauchssteuern im chinesischen Markt in einem erhöhten Materialaufwand nieder. Im Berichtsjahr konnte der Absatz in China um 63 Prozent auf 25.425 Fahrzeuge gesteigert werden. Damit ist der Anteil der in China abgesetzten Fahrzeuge im Berichtsjahr von 16 auf 22 Prozent deutlich angestiegen. Zudem haben erhöhte Entwicklungsaufwendungen ebenfalls zu einer Steigerung der Materialaufwendungen beigetragen.

Der Personalaufwand des Porsche AG Konzerns hat sich von 1.258 Millionen Euro auf 1.349 Millionen Euro erhöht. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg der Mitarbeiter sowie aus Erhöhungen der Bonusrückstellung aufgrund der positiven Ergebnisentwicklung.

Ertragslage

105

F INANZIELLE ANALYSE

Die Abschreibungen im Konzern erhöhten sich auf 871 Millionen Euro nach 787 Millionen Euro im Vorjahr. Dieser Anstieg betrifft im Wesentlichen die Abschreibungen auf Entwicklungsleistungen sowie Werkzeuge, die unter den Betriebs- und Geschäftsausstattungen ausgewiesen sind.

Das Ergebnis vor Finanzergebnis beläuft sich auf 2.045 Millionen Euro und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr um 371 Millionen Euro erhöht.

Das Finanzergebnis ist mit 63 Millionen Euro nahezu unverändert (Vorjahr: 62 Millionen Euro). Der negative Saldo aus Erträgen und Aufwendungen aus der Fair-Value-Bewertung von Devisenkurs- und Zinssicherungsgeschäften, die nicht in das Hedge Accounting einbezogen werden, belastet das Finanzergebnis im Berichtsjahr mit rund 80 Millionen Euro (Vorjahr: 28 Millionen Euro). Nach Berei-nigung dieses Effekts ergibt sich eine Verbesserung des Finanzer-gebnisses um 53 Millionen Euro, die im Wesentlichen auf die Ver-besserung der durchschnittlichen Nettoliquidität zurückzuführen ist.

Das Ergebnis vor Steuern hat sich im Porsche AG Konzern im Vergleich zum Vorjahr von 1.736 Millionen Euro auf 2.108 Millionen Euro erhöht. Das Ergebnis nach Steuern beträgt 1.460 Millionen Euro, nach 1.207 Millionen Euro im Vorjahr. Die Steuerquote beträgt in der aktuellen Berichtsperiode 31 Prozent.

Die gesunde Kostenstruktur und die nachhaltig hohe Ertragskraft des Konzerns spiegeln sich auch in den wesentlichen Renditekenn-größen wider. So erzielte der Porsche AG Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Umsatzrendite vor Steuern von 19 Prozent (Vorjahr: 19 Prozent). Die operative Umsatzrendite beträgt eben-falls 19 Prozent (Vorjahr: 18 Prozent). Die Kapitalrendite, definiert als Operatives Ergebnis nach Steuern im Verhältnis zum durch-schnittlichen investierten Vermögen des Bereichs Fahrzeugge-schäft beträgt 32 Prozent (Vorjahr: 30 Prozent). Die Eigenkapital-rendite nach Steuern beträgt 21 Prozent (Vorjahr: 21 Prozent).

ERTRAGSLAGE

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106

Finanzielle Daten Kurzfassung des Konzernabschlusses der Porsche AG ohne Anhang*

* Der Konzernabschluss der Porsche AG in der gesetzlichen Form ist mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, versehen und wird im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt.

107

F INANZIELLE DATEN

Mio. € GJ 2011 RGJ 2010

Umsatzerlöse 10.928 3.867

Bestandsveränderungen und Andere aktivierte Eigenleistungen 1.095 258

Gesamtleistung 12.023 4.125

Sonstige betriebliche Erträge* 657 263

Materialaufwand – 6.822 – 2.267

Personalaufwand – 1.349 – 511

Abschreibungen auf Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Vermietete Vermögenswerte – 871 – 338

Sonstige betriebliche Aufwendungen* – 1.593 – 566

Ergebnis vor Finanzergebnis 2.045 706

Finanzierungsaufwendungen – 323 – 154

Übriges Finanzergebnis* 386 170

Finanzergebnis 63 16

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2.108 722

Ertragsteuern – 648 – 218

Ergebnis nach Steuern 1.460 504

davon Ergebnisanteil nicht beherrschender Anteilseigner 29 9

davon Ergebnisanteil Anteilseigner 1.431 495

Gewinnabführung an die Porsche Zwischenholding GmbH – 871 – 330

* Vorjahr angepasst. Zur Verbesserung der Darstellung der operativen Ertragslage wurden in Anlehnung an die in vergleichbaren Abschlüssen der

Automobilindustrie angewendete Bilanzierungspraxis Erträge und Aufwendungen aus der Fair-Value-Bewertung von Devisenkurs- und Zins-

sicherungsgeschäften, soweit diese nicht in das Hedge Accounting einbezogen werden, in diesem Geschäftsjahr erstmals im Finanzergebnis

ausgewiesen. Die entsprechenden Beträge in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung des Vorjahres wurden entsprechend IAS 8 angepasst.

Dadurch wurden Sonstige betriebliche Erträge von 75 Mio. € (Vorjahr: 31 Mio. €) sowie Sonstige betriebliche Aufwendungen von – 155 Mio. €

(Vorjahr: – 49 Mio. €) in das Übrige Finanzergebnis umgegliedert. Der Ausweis in der Bilanz ist von dieser Anpassung nicht betroffen.

Gewinn- und Verlustrechnungdes Porsche AG Konzerns vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

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108

Mio. € GJ 2011 RGJ 2010

Ergebnis nach Steuern 1.460 504

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Wertpapiere)

im Eigenkapital erfasste Fair-Value-Änderungen – 11 54

darauf direkt mit dem Eigenkapital verrechnete Steuern 0 17

in die Gewinn- und Verlustrechnung übernommen – –

darauf entfallene Steuern – –

Cashflow Hedges

im Eigenkapital erfasste Fair-Value-Änderungen* – 354 76

darauf direkt mit dem Eigenkapital verrechnete Steuern* 106 – 23

in die Gewinn- und Verlustrechnung übernommen* – 15 28

darauf entfallene Steuern* 5 – 8

Währungsumrechnungsdifferenzen 31 – 4

Direkt im Eigenkapital erfasste Aufwendungen und Erträge – 238 140

Gesamtergebnis 1.222 644

davon Ergebnisanteil Anteilseigner 1.193 634

davon Ergebnisanteil nicht beherrschender Anteilseigner 29 10

* Vorjahr angepasst.

Gesamtergebnisrechnungdes Porsche AG Konzerns vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011

109

F INANZIELLE DATEN

Mio. € 31.12.2011 31.12.2010

Aktiva

Immaterielle Vermögenswerte 1.757 1.255

Sachanlagen 2.850 2.433

Finanzanlagen 130 141

Vermietete Vermögenswerte 1.207 1.129

Forderungen aus Finanzdienstleistungen 1.207 1.375

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 9.470 9.599

Ertragsteuerforderungen 39 46

Wertpapiere 9 9

Aktive Latente Steuern 283 325

Langfristige Vermögenswerte 16.952 16.312

Vorräte 1.051 834

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 284 242

Forderungen aus Finanzdienstleistungen 663 607

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 1.593 1.108

Ertragsteuerforderungen 42 56

Wertpapiere 99 86

Flüssige Mittel 884 670

Kurzfristige Vermögenswerte 4.616 3.603

21.568 19.915

Passiva

Gezeichnetes Kapital 45 45

Kapitalrücklage 5.806 5.806

Gewinnrücklagen 1.123 803

Eigenkapital 6.974 6.654

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 990 922

Sonstige Rückstellungen 677 605

Passive Latente Steuern 340 269

Finanzschulden 5.679 4.988

Sonstige Verbindlichkeiten 562 400

Ertragsteuerverbindlichkeiten 3 0

Langfristige Schulden 8.251 7.184

Ertragsteuerrückstellungen 41 30

Sonstige Rückstellungen 995 732

Finanzschulden 2.098 3.296

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.032 761

Sonstige Verbindlichkeiten 2.148 1.241

Ertragsteuerverbindlichkeiten 29 17

Kurzfristige Schulden 6.343 6.077

21.568 19.915

Bilanz des Porsche AG Konzerns zum 31. Dezember 2011

BILANZ

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110

Mio. € GJ 2011 RGJ 2010

1. Operativer Bereich

Ergebnis nach Steuern 1.460 504

Abschreibungen 871 338

Veränderungen der Pensionsrückstellungen 68 34

Cashflow 2.399 876

Veränderung der Sonstigen Rückstellungen 328 1

Tatsächlicher Ertragsteueraufwand 439 161

Veränderung der Latenten Steuern 209 57

Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge – 303 – 180

Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen – 104 – 28

Veränderung der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva – 233 – 53

Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva (ohne Ertragsteuerrückstellungen und Sonstige Rückstellungen) 358 261

Gezahlte Ertragsteuern – 477 – 138

Erhaltene Ertragsteuern 28 11

Veränderung der Vermieteten Vermögenswerte – 273 – 177

Veränderung der Forderungen aus Finanzdienstleistungen 151 146

Mittelzufluss/-abfluss aus laufender Geschäftstätigkeit 2.522 937

2. Investitionsbereich

Einzahlungen aus Abgängen von Immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 216 64

Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen abzüglich erworbener Finanzmittelbestände – 16 –

Auszahlungen für Investitionen in Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen – 1.678 – 480

Veränderung der Geldanlagen in Wertpapiere und Darlehen – 13 – 13

Mittelzufluss/-abfluss aus Investitionstätigkeit – 1.491 – 429

Kapitalflussrechnungdes Porsche AG Konzerns vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011

111

F INANZIELLE DATEN

Mio. € GJ 2011 RGJ 2010

3. Finanzierungsbereich

Kapitaltransaktionen mit nicht beherrschenden Anteilseignern – 30 – 2

Auszahlungen an Anteilseigner – 310 – 537

Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten – 1.753 – 45

Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten 2.434 308

Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen – 1.141 –

Veränderungen der Sonstigen Finanzverbindlichkeiten – 109 103

Mittelzufluss/-abfluss aus Finanzierungstätigkeit – 909 – 173

4. Finanzmittelbestand

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes (Zwischensumme 1. bis 3.) 122 335

Wechselkursbedingte Wertänderung des Finanzmittelbestandes 51 – 1

Finanzmittelbestand am 1.1.2011 bzw. 1.8.2010 604 270

Finanzmittelbestand am 31.12.2011 bzw. am 31.12.2010 777 604

Darstellung Bruttoliquidität*

Schecks, Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 884 670

Wertpapiere 108 95

Brutto-Liquidität 992 765

* Hierin sind Flüssige Mittel, die einer Verfügungsbeschränkung unterliegen, in Höhe von 107 Mio. € (Vorjahr: 66 Mio. €) enthalten.

KAPITALFLUSSRECHNUNG

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112

Eigenkapitalveränderungsrechnung des Porsche AG Konzerns vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011

Gezeichnetes

Kapital Kapital-

rücklage Gewinnrücklagen

Eigenkapital vor nicht

beherrschen-den Anteilen

Nicht be-herrschende

AnteileKonzern-

eigenkapital

Ange-sammelte

Gewinne Kumuliertes übriges Eigenkapital

Mio. €

Markt-bewertung

WertpapiereCashflow Hedges

Währungs-umrechnung

Stand am 1.8.2010 45 5.806 637 43 – 209 29 6.351 – 6.351

Effekte aus Währungsumrechnung – – – – – – 5 – 5 1 – 4

Finanzinstrumente gemäß IAS 39 – – – 54 104 – 158 – 158

Direkt mit dem Eigenkapital verrechnete Steuerpositionen – – – 17 – 31 – – 14 – – 14

Erfolgsneutral erfasste Aufwendungen und Erträge – – – 71 73 – 5 139 1 140

Ergebnis nach Steuern – – 495 – – – 495 9 504

Gesamtergebnis – – 495 71 73 – 5 634 10 644

Ergebnisabführung – – – 330 – – – – 330 – – 330

Dividendenzahlungen nicht beherrschende Anteile – – – – – – – – 2 – 2

Andienungsrechte nicht beherrschende Anteile – – – 2 – – 1 – 1 – 8 – 9

Latente Steuern auf Andienungsrechte nicht beherrschende Anteile – – – – – – – – –

Stand am 31.12.2010 45 5.806 800 114 – 136 25 6.654 – 6.654

Stand am 1.1.2011 45 5.806 800 114 – 136 25 6.654 – 6.654

Effekte aus Währungsumrechnung – – – – – 31 31 0 31

Finanzinstrumente gemäß IAS 39 – – – – 11 – 369 – – 380 – – 380

Direkt mit dem Eigenkapital verrechnete Steuerpositionen – – – 0 111 – 111 – 111

Erfolgsneutral erfasste Aufwendungen und Erträge – – – – 11 – 258 31 – 238 0 – 238

Ergebnis nach Steuern – – 1.431 – – – 1.431 29 1.460

Gesamtergebnis – – 1.431 – 11 – 258 31 1.193 29 1.222

Ergebnisabführung – – – 871 – – – – 871 – – 871

Dividendenzahlungen nicht beherrschende Anteile – – – – – – – – 30 – 30

Andienungsrechte nicht beherrschende Anteile – – 0 – – 0 0 1 1

Latente Steuern auf Andienungsrechte nicht beherrschende Anteile – – – 2 – – – – 2 – – 2

Stand am 31.12.2011 45 5.806 1.358 103 – 394 56 6.974 – 6.974

113

F INANZIELLE DATEN

EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG

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ModellLeistung

kW (PS)

Kraftstoff-verbrauchinnerorts(l/100 km)

Kraftstoff-verbrauchaußerorts

(l/100 km)

Kraftstoff-verbrauchkombiniert

(l/100 km)

CO2 -Emissionenkombiniert

(g/km)

911 Black Edition 254 (345) 15,5 7,4 10,3 242

911 Black Edition PDK 254 (345) 14,7 7,0 9,8 230

911 Black Edition Cabriolet 254 (345) 15,6 7,5 10,4 245

911 Black Edition PDK Cabriolet 254 (345) 14,9 7,0 9,9 233

911 Targa 4 254 (345) 15,9 7,7 10,6 249

911 Targa 4 PDK 254 (345) 15,5 7,4 10,3 242

911 Targa 4S 283 (385) 16,5 7,9 11,0 259

911 Targa 4S PDK 283 (385) 15,8 7,7 10,7 251

911 Turbo 368 (500) 16,5 8,3 11,6 272

911 Turbo PDK 368 (500) 16,5 8,1 11,4 268

911 Turbo S PDK 390 (530) 16,5 8,1 11,4 268

911 Turbo Cabriolet 368 (500) 16,7 8,4 11,7 275

911 Turbo PDK Cabriolet 368 (500) 16,7 8,2 11,5 270

911 Turbo S PDK Cabriolet 390 (530) 16,7 8,2 11,5 270

911 GT3 RS 4.0 368 (500) 20,4 9,9 13,8 326

911 GT2 RS 456 (620) 17,9 8,7 11,9 284

Panamera 220 (300) 16,4 (16,1**) 7,8 (7,6**) 11,3 (11,1**) 265 (260**)

Panamera PDK 220 (300) 12,7 (12,5**) 6,9 (6,8**) 9,3 (9,1**) 218 (213**)

Panamera Diesel 184 (250) 8,1 (7,8**) 5,6 (5,5**) 6,5 (6,3**) 172 (167**)

Panamera S 294 (400) 18,8 (18,5**) 8,9 (8,7**) 12,5 (12,3**) 293 (288**)

Panamera S PDK 294 (400) 15,3 (14,9**) 7,8 (7,5**) 10,5 (10,3**) 247 (242**)

Panamera 4 PDK 220 (300) 12,8 (12,7**) 7,2 (6,9**) 9,6 (9,4**) 225 (220**)

Panamera 4S PDK 294 (400) 16,0 (15,7**) 7,9 (7,7**) 10,8 (10,6**) 254 (249**)

Panamera GTS PDK 316 (430) 16,1 (15,8**) 8,0 (7,8**) 10,9 (10,7**) 256 (251**)

Panamera S Hybrid 279 (380)* 7,6 (7,4**) 6,8 (6,6**) 7,1 (6,8**) 167 (159**)

Panamera Turbo PDK 368 (500) 17,0 (16,7**) 8,4 (8,3**) 11,5 (11,3**) 270 (265**)

Panamera Turbo S PDK 405 (550) 17,0 (16,7**) 8,4 (8,3**) 11,5 (11,3**) 270 (265**)

Cayenne 220 (300) 15,9 8,5 11,2 263

Cayenne Tiptronic 220 (300) 13,2 8,0 9,9 236

Cayenne Diesel 180 (245) 8,4 6,5 7,2 189

Cayenne S 294 (400) 14,4 8,2 10,5 245

Cayenne S Hybrid 279 (380)* 8,7 7,9 8,2 193

Cayenne Turbo 368 (500) 15,8 8,4 11,5 270

* Gesamtleistung** In Verbindung mit 19-Zoll-All-Season-Reifen (rollwiderstandsoptimiert)

ModellLeistung

kW (PS)

Kraftstoff-verbrauchinnerorts(l/100 km)

Kraftstoff-verbrauchaußerorts

(l/100 km)

Kraftstoff-verbrauchkombiniert

(l/100 km)

CO2 -Emissionenkombiniert

(g/km)

Boxster 195 (265) 11,4 6,3 8,2 192

Boxster PDK 195 (265) 10,6 5,9 7,7 180

Boxster S 232 (315) 12,2 6,9 8,8 206

Boxster S PDK 232 (315) 11,2 6,2 8,0 188

Cayman 195 (265) 13,8 6,9 9,4 221

Cayman PDK 195 (265) 13,6 6,5 9,1 214

Cayman S 235 (320) 14,4 7,2 9,8 230

Cayman S PDK 235 (320) 14,1 6,6 9,4 221

Cayman S Black Edition 243 (330) 14,4 7,2 9,8 230

Cayman S PDK Black Edition 243 (330) 14,1 6,6 9,4 221

Cayman R 243 (330) 14,2 7,1 9,7 228

Cayman R PDK 243 (330) 14,0 6,6 9,3 218

911 Carrera 257 (350) 12,8 6,8 9,0 212

911 Carrera PDK 257 (350) 11,2 6,5 8,2 194

911 Carrera S 294 (400) 13,8 7,1 9,5 224

911 Carrera S PDK 294 (400) 12,2 6,7 8,7 205

911 Carrera Cabriolet 257 (350) 13,1 7,0 9,2 217

911 Carrera PDK Cabriolet 257 (350) 11,4 6,7 8,4 198

911 Carrera S Cabriolet 294 (400) 14,1 7,2 9,7 229

911 Carrera S PDK Cabriolet 294 (400) 12,4 6,9 8,9 210

911 Carrera 4 254 (345) 15,9 7,7 10,6 249

911 Carrera 4 PDK 254 (345) 15,2 7,2 10,1 237

911 Carrera 4S 283 (385) 16,5 7,9 11,0 259

911 Carrera 4S PDK 283 (385) 15,8 7,5 10,5 247

911 Carrera 4 Cabriolet 254 (345) 16,2 7,8 10,8 254

911 Carrera 4 PDK Cabriolet 254 (345) 15,5 7,4 10,3 242

911 Carrera 4S Cabriolet 283 (385) 16,8 8,0 11,2 263

911 Carrera 4S PDK Cabriolet 283 (385) 16,1 7,7 10,7 251

911 Carrera GTS 300 (408) 15,9 7,6 10,6 250

911 Carrera GTS PDK 300 (408) 15,3 7,2 10,2 240

911 Carrera GTS Cabriolet 300 (408) 16,2 7,7 10,8 254

911 Carrera GTS PDK Cabriolet 300 (408) 15,5 7,3 10,3 242

911 Carrera 4 GTS 300 (408) 16,5 7,9 11,0 259

911 Carrera 4 GTS PDK 300 (408) 15,8 7,5 10,5 247

911 Carrera 4 GTS Cabriolet 300 (408) 16,8 8,0 11,2 263

911 Carrera 4 GTS PDK Cabriolet 300 (408) 16,1 7,7 10,7 251

Emissions- und Verbrauchsangaben

114 115

WEITERE INFORMATIONEN

EMISSIONS- UND VERBRAUSANGABEN

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