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65 Gesetze und Verordnungen sowie Gerichtsentscheidungen betr. Lebensmittcl. Beilage zur Zeitschrift fiir Lebensmittel-Untersuchung und .Forschung, Bd. 88, Heft 6. Gesetze und Verordnungen. Verwalt~tn.q des vereiniyten Wirtschaftsgebtetes. Verordnung des Wirtschaftsrats des vereinigten Wirtschaftsgebietes betr..ts,de- r~tnq der Ersfen Durcl~f~'i,h~,~gnflsyerordnun~.l zum Bew,rt.~'chaftu'~snotqesetz yore 1. Juli 1948. (AmtsbL ffir Ernahrung, Landwirtschaft und Forsten 1948, Nr. 15, S. 117). Die Reihe der bewirtschafteten Erzeugnisse wird durch Edelmefalle, Steine und Erden, Glas und E2eramik und daraus hergestellte \Varen erg~nzt. Lebensmittelrechtlich ohne t3edeutung. iF. Egger (hlannheim). Anordnung der Verwaltung ftir Ern~ihrung, Landwirtschaft und Forsten des Ver- einlgten Wirtschaftsgebietes betr. Verwendu~g vot~ 8q}qtmehl vom 2. August 1948. (Amtsbt. ffir Ern~hrung, Landwirtschaft und Forsten 1948, Nr. 17, S. 129). ,,Sojamehl entfettet" und ,,Sojamehl halbfett" sind bezugsbeschrXnkte Waren. Als ,,Soja- mehl entfettef" ist extrahiertes, vermahlenes Sojaschrot zu bezeichnen. Sofern die Ware zwi- schen 4 und 10 Prozent Fett enthXlt, ist die Bezeichnung ,,Sojamehl halbfett" zu wi~hlen. Be- stimmungen fiber die Verwendung beider Erzeugnisse bleiben vorbehalten. T'. Egger (Mannheim). Anlage zur Anordnung fiber die Marktregelung yon Gartenbauerzeugnissen betr. Sortier~er~g und Kee, nzeichn~t~l yon Obst. Gemf;se ~znd K'rd~,te~'~ v0m 6. Juii I948. (Amtsbl. ftir Ern~hrung, Landwirtschaft und Forsten 1948, Nr. 12, S. 95. Beilage zum Amtsbl. ffir ErnXhrung, Landwirtschaft und Forsten 1948, Nr. 17, S. 1). Die Vorschriften enthalten eingeh'ende Angaben fiber Gfiteklassen yon frischem Obst und Gemiise, sowie Kri~utern. Ferner werden Vorschriften gebracht fiber die J~ennzeichnung und die Beuri.eilung der genannten Erzeugnisse. F. Egger (Mannheim). Britische Besettzungszone. Bekanntmachung des Sozialministers des Landes Nordrhein-Westfalen, Abt. Off. Gesundheit, betrl ~Farnung vor Abgabe yon, Glykolen als Glyee~'inersatz. VerSffentl. in Siiddtsch. Apotheker-Ztg. 87, 234 (1947). ,,In einem Krankenhaus verstarben vier junge Frauen nach geringfiig~gen operativen Ein- griffen, nachdem ihnen in der fiblichen VvTeise Glycerineinl~ufe in den Darm gemacht worden waren. Die angestellten Unfersuchungen ergabe~ als Todesursache in allen F2tllen eine Vergiftung durch -~;_thylenglykoI. Es stellfe sich heraus, dab dieses A_thylenglykol yon der betreffenden Apotheke als Ersatzmittel ftir Glycerin geffihrt und dem Krankenhaus ohne jede Einschr~nkung hinsichtlich des Verwendungszweckes geliefert worden war. Danaeh waren sXmtliche Beteitigfen ohrie Kenntnis fiber die Giftnatur des Glycerinersatzmittels. Ferner ist ein FalI bekannt geworden, in welchem eine tSdliche Vergiftung durch das gleiche Mittel dadurch unabsichtlich herbeigeftihrt worden war, dal3 ein Arzt z~r Abtreibung yon Nieren- steinen Glyceri.n per os gegeben hatte. Nach rektaler Anwendung eines im Handel t~efindlichen Glycerinersatzes sind im Kranken- haus Lathen schwerste lebensbedrohende Z~vischenfalle (tiefe BewuBtlosigkeit, enge Pupillen, Areflexie) auch solche mit t6dlichem Ausgang eingetreten. Nach den Ergebnissen der im Pharmakologischen Institut ~'VItinster angestellten Tierversuche sind diese ZwischenfXlle mit ether an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit dutch den Glycerinersatz verursacht worden. Das ffir Lathen zustandige Gesundheitsamt wurde yon diesen Vorg~ngen in I~enntnis gesetzt und hat nach Mitteilung der Lieferfirma Btising & Pasch, Oldenburg, die Abgabe des Praparates gesperrt. Leben~mittel, Beilage, Bd. 88, Heft 6 {~

Gesetze und verordnungen

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65

Gesetze und Verordnungen sowie Gerichtsentscheidungen betr. Lebensmittcl.

Beilage zur Zeitschrift fiir Lebensmittel-Untersuchung und .Forschung, Bd. 88, Heft 6.

Gesetze und Verordnungen. Verwalt~tn.q des v e r e i n i y t e n Wir t schaf t sgeb te t e s .

Verordnung des Wirtschaftsrats des vereinigten Wirtschaftsgebietes b e t r . . t s , d e - r~tnq d e r Ersfen Durcl~f~'i,h~,~gnflsyerordnun~.l z u m B e w , r t . ~ ' c h a f t u ' ~ s n o t q e s e t z yore 1. Juli 1948. (AmtsbL ffir Ernahrung, Landwirtschaft und Forsten 1948, Nr. 15, S. 117).

Die Reihe der bewirtschafteten Erzeugnisse wird durch Edelmefalle, Steine und Erden, Glas und E2eramik und daraus hergestellte \Varen erg~nzt. Lebensmittelrechtlich ohne t3edeutung.

iF. Egger (hlannheim).

Anordnung der Verwaltung ftir Ern~ihrung, Landwirtschaft und Forsten des Ver- einlgten Wirtschaftsgebietes betr. V e r w e n d u ~ g vot~ 8q}q tmeh l vom 2. August 1948. (Amtsbt. ffir Ern~hrung, Landwirtschaft und Forsten 1948, Nr. 17, S. 129).

,,Sojamehl entfet te t" und ,,Sojamehl halbfett" sind bezugsbeschrXnkte Waren. Als ,,Soja- mehl entfet tef" ist extrahiertes, vermahlenes Sojaschrot zu bezeichnen. Sofern die Ware zwi- schen 4 und 10 Prozent Fet t enthXlt, ist die Bezeichnung ,,Sojamehl halbfett" zu wi~hlen. Be- stimmungen fiber die Verwendung beider Erzeugnisse bleiben vorbehalten.

T'. Egger (Mannheim).

Anlage zur Anordnung fiber die Marktregelung yon Gartenbauerzeugnissen betr. Sortier~er~g u n d Kee, n z e i c h n ~ t ~ l y o n Obst. G e m f ; s e ~znd K'rd~,te~'~ v0m 6. Juii I948. (Amtsbl. ftir Ern~hrung, Landwirtschaft und Forsten 1948, Nr. 12, S. 95. Beilage zum Amtsbl. ffir ErnXhrung, Landwirtschaft und Forsten 1948, Nr. 17, S. 1).

Die Vorschriften enthalten eingeh'ende Angaben fiber Gfiteklassen yon frischem Obst und Gemiise, sowie Kri~utern. Ferner werden Vorschriften gebracht fiber die J~ennzeichnung u n d die Beuri.eilung der genannten Erzeugnisse. F. Egger (Mannheim).

B r i t i s c h e Bese t t zungszone .

Bekanntmachung des Sozia lminis ters des Landes Nordrhein-Westfalen, Abt . Off. Gesundheit , betrl

~Farnung vor A b g a b e yon, G l y k o l e n a l s G lyee~ ' i ne r sa t z . VerSffentl. in Siiddtsch. Apotheker-Ztg. 87, 234 (1947).

, ,In einem Krankenhaus verstarben vier junge Frauen nach geringfiig~gen operativen Ein- griffen, nachdem ihnen in der fiblichen VvTeise Glycerineinl~ufe in den Darm gemacht worden waren.

Die angestellten Unfersuchungen ergabe~ als Todesursache in allen F2tllen eine Vergiftung durch -~;_thylenglykoI. Es stellfe sich heraus, dab dieses A_thylenglykol yon der betreffenden Apotheke als Ersatzmittel ftir Glycerin geffihrt und dem Krankenhaus o h n e jede Einschr~nkung hinsichtlich des Verwendungszweckes geliefert worden war. Danaeh waren sXmtliche Beteitigfen ohrie Kenntnis fiber die Giftnatur des Glycerinersatzmittels.

Ferner ist ein FalI bekannt geworden, in welchem eine tSdliche Vergiftung durch das gleiche Mittel dadurch unabsichtlich herbeigeftihrt worden war, dal3 ein Arzt z~r Abtreibung yon Nieren- steinen Glyceri.n per os gegeben hatte.

Nach rektaler Anwendung eines im Handel t~efindlichen Glycerinersatzes sind im Kranken- haus Lathen schwerste lebensbedrohende Z~vischenfalle (tiefe BewuBtlosigkeit, enge Pupillen, Areflexie) auch solche mit t6dlichem Ausgang eingetreten.

Nach den Ergebnissen der im P h a r m a k o l o g i s c h e n I n s t i t u t ~'VItinster angestellten Tierversuche sind diese ZwischenfXlle mit ether an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit dutch den Glycerinersatz verursacht worden. Das ffir Lathen zustandige Gesundheitsamt wurde yon diesen Vorg~ngen in I~enntnis gesetzt und hat nach Mitteilung der Lieferfirma Btising & Pasch, Oldenburg, die Abgabe des Praparates gesperrt.

Leben~mittel, Beilage, Bd. 88, Heft 6 {~

66 Gesetze und Verordnungen.

Um die M6glichkeit wei terer Vergif tungen fiir die Zukunf t a uszuschal ten, b i t t e ich, alle Gesundheits~imter yon diesen Vorg~ngen i n Kenn tn i s zu setzen und die Arz teschaf t zu warnen, Glycer inersa tzpr~para te innefl ich zur Anwendung zu bringen. Aul3erdem ersuehe ich, alle Apo- t h e k e n bzw. Krankenh~user darauf h inzuweisen , dab bei Abgabe yon Glycer inersa tzmit te ln darauf zu ach ten ist, ffir welchen Verwendungszweck dieses Er sa tzmi t t e l ve ro rdne t worden is t ."

• E n t s c h H e i ~ u n g d e s M i n i s t e r s f i ir E r n ~ h r u n g , L a n d w i r t s c h a f t u n d F o r s t e i l d e s '. ' • . " L a n d e s N o r d r h e i n - W e s t f a l e n V e t . - V I I a / 2 b e t r .

Ferwendung yon Bina~emitteln bei der WursthersteUun[i ~vom 4. Jun i 1948.

(Nicht ver6ffentl icht) . Verschiedene Vorkommnisse und vorgelegte Antr~ge geben mir Veranlassung, darauf hia-

zuweisen, dab die Verordnung d e s BMdI. und des tLM~fEuL, fiber Wurs twaren vom 14. J anua r 1937 auch heute noch uneingeschr~nkt Gfiltigkeit h a t und nach wie vor zu beach ten ist.

B indemi t t e l im Sinne dieser Verordnung sind zur E rh6hung der Bindef~higkei t d ienende Stoffe. Wurs twaren , die un te r Verwendung yon Bindemi t te ln hergestel l t sind, sind verfii lscht und auch bei Kenn t l i chmachung yore Verkehr ausgeschlossen.Ferner ist es verboten , Bindemi t te l fiir eine d e r a r t i g unzulAssige Verwendung herzustel len, anzubieten, feilzuhalten, zu verkaufen oder sons t in Verkehr zu bringen.

Nach § 21 des Fle ischbeschaugesetzes und der dazu ergangenen Verordnung fiber unzul~ssige Zus~tze und Behandlungsver fahren bei Fleisch und dessen Zubere i tungen ist auch der Zusatz yon Phospha t en (z. B. Fibrisol) zum ~rurs tbr~ t verboten . Es is t lediglich ges ta t te t , besonders zugelassene derar t ige Pr~para te im VerhAltnis 1 : 100 bei der Hers te l lung yon Blu tp lasma zu verwenden und das so gewonnene Blu tp lasma im VerhMtnis 1 : 100 Briih- und Kochwfirs ten zu- zusetzen.

U m die Ehrl ichkei t in der Wurs thers te l lung aufrecht zu e rha l ten oder n6tigenfalls wieder herzustel len, b i t t e ich, a l le Ih re Mitglieder auf diese Rechts lage nachdrficklich hinzuweisen.

Sollte d e r Zusatz yon Bindemi t te ln fiir besondere FAlle unbed ing t erforderl ich erseheinen, so b i t t e ich, mir ausreichend begrf indete AntrAge vorzulegen.

/~owjotiscl~e Besatzun~szone. V e r o r d n u n g d e r D e u t s c h e n Z e n t r a l v e r w a l t u n g f i i r d a s G e s u n d h e i t s w e s e n

i n d e r s o w j e t i s c h e n B e s a t z u n g s z o n e b e t r . tla¢lcflet~ch~ Schabefletsch und ~thnliehe~ Zubereitungen 1

( t taek fleisehverordnung ). I m R a h m e n des § 5, Nrn. 1, 5 des LMG. yore 5~ Juli 1927 (RGB1. I, S. 134) in der Fassung

v0m 17.-Jan. 1936 (RGB1. I, S. 17) and ihrer ~ n d e r u n g yore 14. August 1943 (RGB1. I, S. 488) wird verordne t :

B e g r i f f s b e s t i m m u n g . § 1. (1) Hackfleisch (Gehacktes, Gewiegtes) is t robes, nach der Tierart , oder bei Mischungen

yon Fleisch verscbiedener Tierarten, nach den Tierar ten bezeichnetes Skelet tmuskelf ie isch yon warmblf i t igen Schlacht t ieren in zerkle iner tem Zus tand ohne jeglichen anderen Zusatz ; auch ei~ . Zusatz yon F e t t (Flomen), Gekr6sefett , Talg usw. ist unzul~issig.

(2) Schabefleisch is t fe t t - und sehnenfreies (sehieres), robes Skelet tmuskelf leisch -coin Rind in rein zerkle iner tem Zus tand ohne jeden Zusatz.

(3) Zuberei te tes Hackfleisch (Hackepeter , Thfiringer Mett , 3Vursthackfle~sch, Bra twurs t - hack usw.) ist Hack- oder Schabefleisch oder eine Mischung yon beiden, dem Speisesalz (Stein- salz, Siedesa!z), Zwiebeln oder Gewtirze zugesetzt sind. Der Zusa tz yon fert igen Mischungen aus Speisesalz und Gewfirzen, Gewiirzausziigen, Konserv ie rungsmi t te ln oder anderen Fremds tof fen ist verboten.

(4) Der Zusatz vort Pferdehack- oder -schabefleisch zu zubere i te tem Hackfieisch (Abs. 3) aus dem Fleisch anderer Tierar ten ist verboten.

V o r s c h r i f t e n z u m S e h u t z d e r G e s u n d h e i t . § 2. (1) Hackfleisch, Schabefleisch und zuberei tetes Hackfleisch darf aus Gefrierfleisch nur

dann hergestel l t werden, wenn dies vor den Augen des K~ufers auf seinen Wunsch aus yon ihm gekauf tem Gefrierfleisch geschieht.

(2) Hackfieisch, Sehabefleisch und zuberei te tes Hackfleisch darf, vorbehal t l ich der nach- folgenden Vorschrif ten, gewerbsm~13ig nur in Schl~chtereien und Yleischereibetrieben hergestell t ,

1 Ver6ffentl . in Dtsch. Gesundhei tswes. 1 9 4 6 , S. 287.

S o w j e t i s c h e B e s a t z u n g s z o n e. - - Von Ess igessenz herges te l l t e Essige. 67

vorr~itig geha l ten , fe i lgehal ten oder v e r k a u f t werden . Fle ischereibet r iebe im Sinne dieser Vor- schr i f t s ind solche Betr iebe, in denen Fr ischf ie isch l au fend handwerksm~Big zerlegt u n d v e r k a u f t wird. Das Hers te l len , Vor r~ t igha l t en u n d Ve rkau fen im Freien, au f M~rk ten u n d StraBen, im H a u s i e r h a n d e l sowie in F re ib~nken u n d freibank~ihnlichen E i n r i c h t u n g e n i s t ve rbo ten . Dies gi l t a u c h ffir den Fall , dab Haekf le isch , Schabef le iseh oder zubere i te tes Hackf le i sch in D~irme, aueh in K u n s t d ~ r m e , B lasen oder andere Hfillen, eingefii l l t ist . Die Her s t e l lung y o n B r a t w u r s t h a e k a u f M~rk ten i s t j edoch d a n a ges t a t t e t , w e n n das sofor t in D~irme gef i i l l te ]3 ra twurs thack in g e b r a t e n e m Znstand~a, ls B r a t w u r s t abgegeben wird.

(3) I n n e r h a l b y o n M ark t ha l l en d a r f H a c k - oder Schabef ie iseh oder zubere i te tes Hackf le i sch n u r in abgeschlogsenen F le i schere ibe t r i eben herges te l l t u n d v e r k a u f t werden.

(4) I n G a s t s t ~ t t e n sowie in so,nsfigen Bet r ieben, in denen Lebensmi t t e l z u m u n m i t t e l b a r e n GenuB abgegeben werden, dar f H~6kfleisch, Schabef le isch oder zubere i te tes Hackf le iseh z u m RohgenuB n u r z u m Verzehr an Or t u n d Stelle u n d jeweils n u r in e iner Menge, die den yon G~isten vor l i egenden B e s t e l l u n g e n en t sp r i ch t , herges te l l t u n d abgegeben werden.

l

(5) Hackf ie isch , Schabef le iseh u n d zubere i te tes Hackf le isch , das n i ch t u n m i t t e l b a r nach der He r s t e l l ung u n d Z u b e r e i t u n g an den Ve rb rauche r abgegeben wird, muB in Ki ih l e in r i ch tungen oder u n t e r d ich t abschl ieBenden, lu f tdureh l~ss igen F l i e g e n s c h u t z v o r r i c h t u n g e n kiihl a u f b e w a h r t werden.

§ 3. (1 )Die Pol ize ibeh6rden kOnnen vorschre iben, dab Hackfle isch, Schabefleisch u n d zubere i te tes Hackf le i sch f r f ihes tens ~ S t unde vor den H a u p t a b s a t z z e i t e n u n d h 6 c h s t e n s in der ~Ienge herges te l l t werden darf , die d e m du rchschn i t t l i chen Bedar f des be t re f fenden Bet r iebes fiir eine H a u p t a b s a t z z e i t e n t s p r i c h t .

(2) Das a m Abend , n a e h Ladensch luB oder im Fal le des Abs . 1 n a c h einer H a u p t a b s a t z z e i t f ibr iggebliebene Hackf le isch , Schabef le isch u n d zubere i te te Hackf le i sch da r f als solches n i ch t abgegeben werden. E s i s t sofor t in e inen Z u s t a n d zu b r ingen , der die Abgabe als Hackf le isch , Schabef le isch oder zubere i te tes Hackf le i sch u n m 6 g l i c h m a c h t (durch Kochen , Bra ten , du rch Zuse t zen y o n so viel Salz, dab es im rohen Z u s t a n d ungen ieBbar i s t usw.) .

§ 4. Die zur He r s t e l l ung yon Hackf le isch , Schabefleisch oder zube re i t e t em Hackf le i sch v e r w e n d e t e n Ze rk l e i ne rungsvo r r i ch t ungen u n d sons t igen Ger~te mf issen t~gl ich n a c h jeder H a u p t a b s a t z z e i t , m i n d e s t e n s abe t m i t t a g s u n d abends , a u s e i n a n d e r g e n o m m e n u n d grt indl ich gere in ig t werden . N a c h V e r w e n d u n g yon c h e m i s c h e n R e i n i g u n g s m i t t e l n mfissen die GerXte vor h re r W i e d e r b e n u t z u n g m i t r e inem W a s s e r ausgespt i l t werden.

Grundsfitze fiir die Beurteilung. i § 5. Als n a c h g e m a c h t oder ver f~ l sch t s ind insbesondere a n z u s e h e n u n d a u c h bei Kenn t l i ch m a c h u n g v o m Verkehr ausgesch lossen :

1. Hackf le i sch u n d Schabefleisch, d e m W a s s e r oder andere F remds to f f e zugese tz t s ind; 2. zubere i te tes Hackf le isch , d e m andere Stoffe als Speisesalz (Steinsalz, Siedesalz), Zwiebeln

u n d Gewfirze oder d e m fert ige M i s c h u n g e n aus Speisesalz a n d Gewfirzen, Gewtirzauszfige, K o n s e r v i e r u n g s m i t t e l oder andere F r emds t o f f e zugese tz t s ind;

3. Hackf le isch , Schabef le isch a n d zubere i te tes HaeMleiseh , das ganz oder teflweise u n t e r V e r w e n d u n g yon a n d e r e m als Ske le t tmnske l f le i sch (z. B. Sehnen, Blut , Herz, Milz, Lungen , Speiser6hren, Drfisen) herges te l l t ist.

§ 6. E ine i rreff ihrende B eze i chnung l iegt insbesondere vor : 1. w e n n Hackfle isch, Schabef le iseh oder zubere i te tes Hackf le i sch m i t d e m N a m e n yon Tier-

a r t en beze ichne t ist, ohne dab das Fle isch ausschlieBlich yon diesen Tieren s t a m m t ; 2. w e n n Haekf le i seh Ms Schabef le iseh beze ichne t wird.

Inkrafttreten. Diese V e r o r d n u n g t r i t t a m ( D a t u m wird y o n den Landesregierunge .n u n d P rov inzen b e k a n n t -

gegeben) in Kra f t . Gleichzei t ig t r i t t die V e r o r d n u n g fiber Hackf le isch , Schabef ie iseh u n d andere Z u b e r e i t u n g e n yore 24. Ju l i 1936 (RGB1. I, S. 570) auBer ]Kraft.

V e r o r d n u n g des Pr~ i s identen der D e u t s c h e n Z e n t r a l f i n a n z v e r w a l t u n g in der s o w j e t i s c h e n B e s a t z u n g s z o n e betr .

Ess iges~enz u n d u n t e r V e r w e n d u n g y o n E s~ iges sen z herges t e l l t e E ~ M g e

vom IO. September x947. (Anszugsweise Wiedergabe. )

§ 1. B e g r i f f s b e s t i m m u n g .

Ess igessenz is t EssigsXure, die in andere r Weise als du reh G~rung herges te l l t ist , m i t e i aem Geha l t yon mindes t ens 50 g wasserf fe ier Ess igs~ure in 100 g, welche in ve rd f inn te r F o r m m i t

6*

68 Gesetze und Verordllungen. - - Zeitschriftenreferate.

15,5 g oder weniger wasserfreier Essigs~ure je 100 g Essig ftir den menschlichen GenuB geeigllet oder hierftir besollders zubereitet is~.

§ 3. E s s i g e s s e l l z ill T r o p f f l a s c h e n . (1) Essigessenz darf, vorbehaltlich der Vorschriften des § 4, als Lebellsmittel nur in Flaschert :

yon h6chstens 3 Litern Illhalt zum Vcrkauf vorr~tig gehalten, feitgebotell, verkauft oder sonst in den Verkehr gebracht werdell.

(2) Diese Flaschen miissen aus weiBem oder halbweiBem Glase gefertigt, l~llglich rund ge- formt, an eiller ]3reitseite ill der L~ngsrichtullg gerippt und mit einem SicherheitsausguB ver- sehen seill, der von dem ersten Drittel des Inhalts nicht mehr als 30 ecru in einer Millute aus- flieBell 1M3t. Der Sicherheitsausgul3 muB derart ill oder all dem Flaschenhals angebracht sein, dab er ohne Zerbrechen der Flasche nicht entferllt werden kann.

(3) An der n ich t gerippten Breitseite der Flasche muB ein Flaschenschild allgebracht seill, auf dem in deutscher Sprache ulld ill deutlich siehtbarer, leicht lesbarer Sehrift angegeben sind :: a) die Art des Inhalts und seill Oehalt all wasserfreier Essigs~iure ill Gewichtshundertteilen; b) die Menge des Inhalts naeh deutschem MaB oder Gewicht; c) die ]?irma, welche dell Illhalt hergestellt oder abgefiillt hat, sowie der Ort ihrer gewerblichen

Hauptniederlassung; d) am oberen Ende in roten Buchstaben yon gleieher Schriftart ulld Schriftgr6Be auf weil3em

, Grunde die Warnung: , ,Vorsich~! Unverdi~mct genossen lebensge/dhr l ich!"; e) eille Gebrauehsanweisullg fiir die Verwellldullg zu Speisezweckell.

(4) Weitere Aufsehriftell sowie Abbildungen irgellldweleher Art dtirfen nicht angebracht sein. Das Flaschenschild duff, auBer in dell Buchstabell der Warnung, keinell rotell ]?arbtoll aufweisen.

Essigessenz (in Tropfflaschen) darf nut zu folgenden Kle~nhandelspreisen je Flasche ab- gegeben werden :

Kle in f laschen: 80%ige Essigessenz (44 g Inhalt) 0.45 IRM; 60%ige Qualit~tsmarkell (42 g IllhMt) 0.35 RM; 50%ige Elbs Essigessellz (50 g Inhalt) 0,46 RM.

Flaschen yon 2oo g I 'nhalt: 80%ige Essigessenz 1.20 RM; 60% ige Qualit~ttsmarken 1.20 RM; 80~oige Qualit~tsmarken 1.25 RM.

Flctschen yon 35o g I n h a l t : 50%ige Elbs Essigessenz 1.80 RM. Flaschen yon 5oo g I n h a l t : 80%ige Essigessellz 3 . - - RM; 60~oige Qualit~tsmarkell 3 . - - RM;

80~oige Qnalit~tsmarken 3.10 RM. Flaschen yon I o o o g I n h a l t : 80 % ige Essigessellz 5.90 RM; 60 ~o ige Qualit~tsmarken 5.90 RM;

80~oige Qualit~tsmarken 6.50 RM. Unter , , Q u a l i t ~ t s m a r k e l l " ist Essigessenz mit Zusatz eines Extraktes aus Pflanzenteilei~

oder Gewiirzen zu verstehen.

V e r b o t der Verwendung y o n G l y k o l e n z u r Herstel lung pharmazeut i scher u n d kosmet i scher ErzeugnisseL

Die Verwendung yon G lyko l , D i g l y k o l und G l y k o I ~ t h e r zur Herstellung yon Lebens- mitteln, Sch6nheitsmitteln usw. ist auf Grund der Verbote vom I0. August 1942, 5. Marz 1946 und 31. Juli 1946 unzul~ssig, da sie schleichende Vergiftungserscheinungen, insbesondere schwere Nierensch~digullgen bewi÷ken k6llnen. Eine Ausnahme bilden 1 , 2 - P r o p y l e n g l y k o I , das zu Arzllei- und Sch6nheitsmitteln verwelldet werden d.arf, da es praktisch ungiftig ist und G l y c e r o- gell , dessell ~uBerliche Anwendung zul~tssig ist.

Die Giftigkeit der Verbindungen der Glykolreihe scheint mit derem technisehen L6sullgs- verm6gen zuzunehmell. W. E i c h (Miinchell).

Zeitschriffenreferate.

G. Willner: Einstufung d er Milch mit 0,7 kg Getreidewert? Molkerei-Ztg. 1,101 (1941). Bei dem neuen Ablieferungsverfahrell der landwirtschaftlichell Erzeugllisse soll der sog.

Getreidewert zu Grunde gelegt werden, wobei die pflanzlichen Erzeugnisse llach ihrem calorisehen Weft, die tierischen Erzeugllisse nach dem zu ihrer Erzeugullg ll6tigen Futteraufwand bemessen werdell. Nachrechllullg des vorgeschriebellell Getreidewertes ergibt, dab 0,7 kg Getreide (auch bei einer j~hrliehen Milchleistung yon 2500 kg) nicht zur Erzeugung roll 1 kg Milch ausreichem

d : Hesse (Mtinchen).

1 Pharmazie 2, 428 (1947).