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Gestalten als Beruf Berufe/Funktionen

Gestalten als Beruf - SDBB · 2020. 9. 23. · Sich im Beruf kreativ zu betätigen, ist der Traum vieler. Der Gedanke liegt nahe, ... oder sich erfolgreich selbstständig zu machen,

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Gestalten als BerufBerufe/Funktionen

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Impressum

5., vollständig überarbeitete Auflage 2017© 2017 SDBB, Bern. Alle Rechte vorbehalten.

Herausgeber:Schweizerisches Dienstleistungszentrum Berufsbildung l Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung SDBBSDBB Verlag, www.sdbb.ch, [email protected] Das SDBB ist eine Institution der EDK.

Redaktion: Maya Sauter, Informationsspezialistin, BIZ Kanton Bern, Zentrale Dienste Fachlektorat: Erika Zürcher Gmür, Informationsspezialistin, BIZ Kanton Bern, Zentrale Dienste Korrektorat: Margrit ZwickyLayout: Naima Borchert, BIZ Kanton Bern, Zentrale Dienste Titelblattkonzept: Jenny LeibundgutFotos: Michael MeierDruck: Cavelti AG

Vertrieb, Kundendienst:SDBB VertriebIndustriestrasse 1, 3052 ZollikofenTel. 0848 999 001, [email protected], www.shop.sdbb.ch

Artikelnummer: LI1-3023ISBN: 978-3-03753-113-6

Wir danken allen beteiligten Personen und Firmen herzlich für ihre Mitarbeit.Mit Unterstützung des SBFI.

neutralDrucksache

01-17-587941myclimate.org

PERFORMANCE

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Inhalt

InhaltEditorial 4Seien Sie kreativ 4Gestalterische Richtungen 6

Berufe im Überblick 8Gestalterische Berufe 8

Überblick Bildungssystem 10Das Schweizer Bildungssystem 10

Gut zu wissen 14Kreativ sein heisst: Neues schaffen 15Quereinstieg 16Einstieg in den Arbeitsmarkt 17Gestalterisches Propädeutikum 18Berufsmaturität Gestaltung und Kunst 19

Berufe & Funktionen 20

Zum Beispiel 46Mauro Schönenberger, Visueller Kommunikator FH, 46

Stellvertretender Geschäftsführer Sonia Sägesser, Einrichtungsgestalterin HFTG 48Peter Enzler, Gestalter im Handwerk (BP), 50

Arbeitsvorbereiter Helena Wyss-Scheffler, Gestalterin HF bildende Kunst, 52

Assistentin der Kuratorin

Medien & Links 55Ergänzende Adressen 55

Index 57Stichwörter von A–Z 57

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Editorial

Seien Sie kreativSich im Beruf kreativ zu betätigen, ist der Traum vieler. Der Gedanke liegt nahe, dass Menschen mit gestalterischen Berufen aussergewöhnlich sind. Vielleicht eine Spur freier, eine Portion eigenwilliger? Besondere Menschen, die ihrer Kreativität im Beruf Raum geben und eigene Ideen umsetzen dürfen. Und erst noch Geld damit verdienen.

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Editorial

In vielen gestalterischen Berufen ist die Nachfrage nach einem Arbeits- oder Praktikumsplatz höher als das Angebot. Damit der Traum Realität werden kann, ist nicht nur Kreativität gefragt. Um sich durchzusetzen und später eine feste Anstellung zu finden oder sich erfolgreich selbstständig zu machen, ist oft viel Engage-ment nötig. Was Berufsleute im gestalterischen Bereich aus-zeichnet, ist nicht nur ein überdurchschnittliches Mass an Gestaltungskraft, sondern auch Fleiss, Durchhaltewille, Herzblut, Neugierde und die Fähigkeit, immer wieder die Fühler in alle Richtungen auszustrecken. Sich der Konkurrenz zu stellen, im Wettbewerb zu stehen und den eigenen Weg zu finden, sollte als Bereicherung angesehen werden. Das individuelle kreative Poten-zial weiterzuentwickeln und ein künstlerisch-gestalterisches Profil zu entwickeln als spannende Herausforderung.

Dieses Heft soll anregen, sich vertieft mit den beruflichen Mög-lichkeiten im gestalterischen Bereich auseinanderzusetzen, soll inspirieren, informieren und mögliche Wege aufzeigen. Wer es in den Händen hält, hat in der Regel eine abgeschlossene Vorbil-dung und interessiert sich für eine Weiterbildung, eine zweite berufliche Grundbildung oder ein Hochschulstudium.

Unter Berufe & Funktionen werden gestalterische und künst-lerische Berufe vorgestellt und Hinweise auf Ausbildungsmög-lichkeiten gegeben: von der beruflichen Grundbildung über eidgenössische Abschlüsse der höheren Berufsbildung bis zu Berufen, die ein Hochschulstudium voraussetzen.

Was bedeutet kreativ sein? Gelingt der Einstieg in den Arbeits-markt? Für wen eignet sich das gestalterische Propädeutikum? Ist die Berufsmaturität Gestaltung und Kunst ein Weg für mich? Wie gelingt ein Quereinstieg? Im Kapitel Gut zu wissen werden diese und andere Themen aufgegriffen.

Vom Haustechnikplaner zum Visuellen Kommunikator, von der Rezeptionistin zur Einrichtungsgestalterin, vom Möbelschreiner zum Gestalter im Handwerk, von der Kauffrau zur Künstlerin. In der Rubrik Zum Beispiel gewähren Berufsmänner und -frauen Einblick in ihren Berufsalltag und ihren beruflichen Werdegang.

Für weiterführende Informationen beachten Sie auch die Seite Medien & Links am Ende dieser Broschüre.

Kreative Berufe sind sehr unterschiedlich – dementsprechend verschieden sind die Tätigkeiten, Aufgaben und verlangten Fähig-keiten und Stärken. Blättern Sie eine Seite weiter und erfahren Sie mehr zum Thema.

Kreativität heisst, neue Wege zu finden. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim kreativen Gestalten Ihrer Laufbahn.

Maya SauterInformationsspezialistin, BIZ Kanton BernVerantwortliche Fachredaktorin für dieses Heft

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Editorial

DESIGN

VISUELLE KOMMUNIKATION

PRODUKT- UND INDUSTRIEDESIGN

Produkte & virtuelle

Welten entwerfen

Botschaften in visuelle Sprache

übersetzen

Räume gestalten, Bauwerke planen und konstruieren, Kleidermodelle entwerfen

Z.B. ATMOSPHÄRE, FARBEN, LICHT, MATERIALIEN

_ Gestaltungsvorschläge visualisieren _ Skizzen und Zuschnittpläne erstellen_ Modetrends beobachten

Gegenstände des Alltags und der Arbeitswelt gestalten, funktionale Entwicklung industriell gefertigter Produkte, interaktive Spiele entwickeln

Z.B. INDUSTRIELL GEFERTIGTE SERIENPRODUKTE, NEUE MATERIALIEN, MENSCH-COMPUTER- SCHNITTSTELLEN, GAME DESIGN, PROZESSE

_ Ideen und Entwürfe entwickeln

_ Pläne und Modelle umsetzen

Kommunikation gestalterisch umsetzen, Inhalte bildhaft vermitteln

Z.B. PLAKATE, LOGOS, FOTOGRAFIEN, AUDIOVISUELLE INHALTE, WEBSITES

_ grafische und typografische Konzepte entwickeln_ digitale und gedruckte Produkte gestalten

Funktionalität & Ästhetik verbinden

GESTALT ERISCHERICHT UNGEN

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Editorial

KUNST

KUNSTHANDWERK

KULTURERHALTUNG

Themen und Gefühle zum Ausdruck bringen

Eigenständige Ideen entwickeln und verdichten, physische und virtuelle Kunstwerke realisieren

Z.B. MALEREI, INSTALLATION, VIDEO-PRODUKTION,

NETZKUNST, THEATER

Konzepte, Ideen bis zur Umsetzung führen _ Weiterentwicklung des künstlerischen Themas _

Ein Unikat herstellen

Eigenständige, handwerkliche Produkte herstellen

Z.B. SCHMUCK, GLASMALEREI, KORBWAREN, KERAMISCHE PRODUKTE

altes, überliefertes Wissen und Können anwenden _ gestalterische, handwerkliche und _

Kunst und Kulturgüter erfassen, dokumentieren und für die Zukunft sichern

Z.B. GEMÄLDE, TEXTILIEN, BILD-, TON- UND DATEN-

TRÄGER, BAUWERKE

stil- und materialgerechte Lösungen finden _ reparieren und restaurieren _

Kunst und Kulturgüter erhalten

GESTALT ERISCHERICHT UNGEN

technische Kompetenzen verbinden

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Berufe im Überblick

Design, Visuelle Kommunikation, Produkt- und Industriedesign Kunsthandwerk und Kulturerhaltung Kunst

Berufliche Grundbildung

Architekturmodellbauer/in EFZBekleidungsgestalter/in EFZFlorist/in EFZ Fotograf/in EFZGestalter/in Werbetechnik EFZGewebegestalter/in EFZGrafiker/in EFZInnendekorateur/in EFZInteractive Media Designer EFZMediamatiker/in EFZ

Mikrozeichner/in EFZPolydesigner/in 3D EFZPolygraf/in EFZPrintmedienverarbeiter/in EFZ BuchbindereiTextiltechnologe/-login EFZ DesignWohntextilgestalter/in EFZZeichner/in EFZ

Geigenbauer/in EFZGlasmaler/in EFZGoldschmied/in EFZHolzbildhauer/in EFZHolzhandwerker/in EFZ DrechslereiKeramiker/in EFZKorb- und Flechtwerkgestalter/in EFZMusikinstrumentenbauer/in EFZSteinbildhauer/in EFZVergolder/in-Einrahmer/in EFZ

Theatermaler/in EFZ

Höhere Berufsbildung

Bekleidungsgestalter/in (BP) (HFP)Einrichtungsberater/in (BP)Farbdesigner/in (BP)Farbgestalter/in HFFashiondesigner/in (HFP)Fashion Spezialist/in (BP)Gestalter/in HF InnenausbauGestalter/in HF Kommunikationsdesign– Film– Fotografie– Interaction Design– Interactive Media Design– Schrift und Typografie– Visual Merchandising Design– Visuelle Gestaltung

Gestalter/in HF ProduktdesignGrafik-Designer/in (HFP)Innendekorateur/in (BP) (HFP)Techniker/in HF Bauplanung, InnenarchitekturTechniker/in HF Textil – Fashion– TextilTypografische/r Gestalter/in vis. Kommunikation (BP)Werbetechniker/in (HFP)Wohntextilgestalter/in (BP)

Gestalter/in im Handwerk (BP)Gestaltungsexperte/-expertin im Handwerk (HFP)Handwerker/in in der Denkmalpflege (BP)

Gestalter/in HF bildende KunstKunsttherapeut/in (HFP)– Gestaltungs- und Maltherapie– Intermediale Therapie

Hochschulen Architekt/in FH, Uni, ETHDesign FH– Bild & Typografie– Cast/Audiovisuelle Medien– Game Design– Graphic Design– Illustration– Industrial Design– Interaction Design– Modedesign, Textildesign– Prozessgestaltung (Hyperwerk)– Style & Design– Video, Animation, Camera Arts– Visuelle Kommunikation– Web Design – Wissenschaftliche Illustration / Scientific Visualization

Filmemacher/in FHInnenarchitekt/in FHLehrer/in Sekundarstufe I PH, Uni– Technisches und Textiles GestaltenVermittler/in von Kunst und Design FH

Konservator/in-Restaurator/in FH Bildende/r Künstler/in FHBühnenbildner/in FH / Szenograf/in FHLehrer/in Sekundarstufe I PH, Uni– Bildnerisches GestaltenVermittler/in von Kunst und Design FH

Funktionen, Fach- ausbildungen, Kurse

Art DirectorCreative DirectorEinrichtungsgestalter/in HFTGVideo Editor/inWohnberater/in / Interior Designer/in

Kostümbildner/inMaskenbildner/inRequisiteur/inTheaterschneider/in

Gestalterische Berufe

*

* In vielen weiteren gestalterischen Berufen gibt es Ausbildungen auf Stufe höhere Berufsbildung (BP und HFP). Zum Beispiel: Florist/in EFZ > Florist/in (BP), Goldschmied/in EFZ > Goldschmiedemeister/in (HFP)

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Berufe im Überblick

Design, Visuelle Kommunikation, Produkt- und Industriedesign Kunsthandwerk und Kulturerhaltung Kunst

Berufliche Grundbildung

Architekturmodellbauer/in EFZBekleidungsgestalter/in EFZFlorist/in EFZ Fotograf/in EFZGestalter/in Werbetechnik EFZGewebegestalter/in EFZGrafiker/in EFZInnendekorateur/in EFZInteractive Media Designer EFZMediamatiker/in EFZ

Mikrozeichner/in EFZPolydesigner/in 3D EFZPolygraf/in EFZPrintmedienverarbeiter/in EFZ BuchbindereiTextiltechnologe/-login EFZ DesignWohntextilgestalter/in EFZZeichner/in EFZ

Geigenbauer/in EFZGlasmaler/in EFZGoldschmied/in EFZHolzbildhauer/in EFZHolzhandwerker/in EFZ DrechslereiKeramiker/in EFZKorb- und Flechtwerkgestalter/in EFZMusikinstrumentenbauer/in EFZSteinbildhauer/in EFZVergolder/in-Einrahmer/in EFZ

Theatermaler/in EFZ

Höhere Berufsbildung

Bekleidungsgestalter/in (BP) (HFP)Einrichtungsberater/in (BP)Farbdesigner/in (BP)Farbgestalter/in HFFashiondesigner/in (HFP)Fashion Spezialist/in (BP)Gestalter/in HF InnenausbauGestalter/in HF Kommunikationsdesign– Film– Fotografie– Interaction Design– Interactive Media Design– Schrift und Typografie– Visual Merchandising Design– Visuelle Gestaltung

Gestalter/in HF ProduktdesignGrafik-Designer/in (HFP)Innendekorateur/in (BP) (HFP)Techniker/in HF Bauplanung, InnenarchitekturTechniker/in HF Textil – Fashion– TextilTypografische/r Gestalter/in vis. Kommunikation (BP)Werbetechniker/in (HFP)Wohntextilgestalter/in (BP)

Gestalter/in im Handwerk (BP)Gestaltungsexperte/-expertin im Handwerk (HFP)Handwerker/in in der Denkmalpflege (BP)

Gestalter/in HF bildende KunstKunsttherapeut/in (HFP)– Gestaltungs- und Maltherapie– Intermediale Therapie

Hochschulen Architekt/in FH, Uni, ETHDesign FH– Bild & Typografie– Cast/Audiovisuelle Medien– Game Design– Graphic Design– Illustration– Industrial Design– Interaction Design– Modedesign, Textildesign– Prozessgestaltung (Hyperwerk)– Style & Design– Video, Animation, Camera Arts– Visuelle Kommunikation– Web Design – Wissenschaftliche Illustration / Scientific Visualization

Filmemacher/in FHInnenarchitekt/in FHLehrer/in Sekundarstufe I PH, Uni– Technisches und Textiles GestaltenVermittler/in von Kunst und Design FH

Konservator/in-Restaurator/in FH Bildende/r Künstler/in FHBühnenbildner/in FH / Szenograf/in FHLehrer/in Sekundarstufe I PH, Uni– Bildnerisches GestaltenVermittler/in von Kunst und Design FH

Funktionen, Fach- ausbildungen, Kurse

Art DirectorCreative DirectorEinrichtungsgestalter/in HFTGVideo Editor/inWohnberater/in / Interior Designer/in

Kostümbildner/inMaskenbildner/inRequisiteur/inTheaterschneider/in

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Überblick Bildungssystem

Das Schweizer Bildungssystem

Eidgenössisches Berufsattest EBADie 2-jährige berufliche Grundbildung schliesst mit einem Eid-genössischen Berufsattest EBA ab und stellt schulisch einfa-chere Anforderungen an die Lernenden als die 3- oder 4-jährigen Berufslehren EFZ. Die Ausbildung findet in der Regel an den drei Lernorten Lehrbetrieb, Berufsfachschule und in überbetriebli-chen Kursen statt. Wer die berufliche Grundbildung mit Berufs-attest EBA mit guten Noten abschliesst, kann je nach Beruf in das zweite Lehrjahr der anspruchsvolleren beruflichen Grund-bildung EFZ einsteigen.

Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis EFZ Die 3- oder 4-jährige berufliche Grundbildung (Lehre) schliesst mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis EFZ ab. Die Dauer unterscheidet sich je nach Beruf. Die Ausbildung findet in der Regel an den drei Lernorten Lehrbetrieb, Berufsfachschule und

in überbetrieblichen Kursen statt. Die berufliche Grundbildung EFZ eröffnet den Zugang zu vielen Weiterbildungen auf Stufe höhere Berufsbildung, zum Beispiel eidgenössische Prüfungen (Berufsprüfung und Höhere Fachprüfung) oder Bildungsgänge an Höheren Fachschulen.

Berufsabschluss für Erwachsene Für Personen ohne berufliche Grundbildung gibt es vier Wege, ein Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis EFZ oder ein Eidgenössi-sches Berufsattest EBA zu erwerben:

– die Validierung von Bildungsleistungen − die Zulassung zur Abschlussprüfung

– die verkürzte berufliche Grundbildung (verkürzte Lehre) – die berufliche Grundbildung (Lehre)

Die Voraussetzungen und das Vorgehen für die vier Wege sind unterschiedlich.

Quelle: Erziehungsdirektion des Kantons Bern

www.berufsberatung.ch/bildungsschemaWeitere Informationen zu Bildungswegen und Abschlüssen

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Überblick Bildungssystem

Berufsmaturität BMBei sehr guten schulischen Leistungen kann während oder nach der beruflichen Grundbildung EFZ zusätzlich die Berufs-maturitätsschule besucht werden. Die Berufsmaturität vermit-telt eine erweiterte Allgemeinbildung und ermöglicht das Studium an einer Fachhochschule, je nach Studienrichtung prüfungsfrei oder mit Aufnahmeverfahren. Berufsmaturanden und Berufsmaturandinnen haben die Möglichkeit, sich mit der sogenannten «Passerelle» auf eine Ergänzungsprüfung vorzu- bereiten, die ihnen den Zugang zu universitären und Pädagogi-schen Hochschulen verschafft.

Gymnasiale MaturitätGymnasiale Bildungsgänge zielen auf eine breite und vertiefte Allgemeinbildung. Sie schliessen mit einem eidgenössisch aner-kannten gymnasialen Maturitätsausweis ab, welcher den direkten Eintritt an die universitären und Pädagogischen Hochschulen ermöglicht. Die Zulassung zu den Fachhochschulen ist mit Zusatz-leistungen verbunden. Die Dauer der Lehrgänge variiert von Kanton zu Kanton zwischen 3 und 6 Jahren (Langzeitgymnasium). Erwachsene können die Maturität auf dem zweiten Bildungsweg nachholen, indem sie eine vorbereitende Schule (öffentlich oder privat) besuchen oder sich direkt für die Schweizerische Maturi-tätsprüfung anmelden.

Fachmittelschule FMS und FachmaturitätDie 3-jährige Fachmittelschulausbildung schliesst mit einem schweizerisch anerkannten Fachmittelschulausweis ab und bereitet auf eine Ausbildung an einer Höheren Fachschule vor, zum Beispiel in den Berufsfeldern Gesundheit, Soziales, Päda-gogik. Mit einer 1-jährigen Zusatzausbildung kann die Fachma-turität erworben werden, welche den Zugang zu bestimmten Studiengängen an Fachhochschulen und Pädagogischen Hoch-schulen ermöglicht, je nach Studienrichtung prüfungsfrei oder mit Aufnahmeverfahren. Fachmaturandinnen und Fachmatu-randen haben die Möglichkeit, sich mit der sogenannten «Passerelle» auf eine Ergänzungsprüfung vorzubereiten, die ihnen den Zugang zu universitären und Pädagogischen Hoch-schulen verschafft.

Berufsprüfung (BP)Die Berufsprüfung führt zu einem eidgenössischen Fachausweis. Dieser bestätigt, dass Absolventinnen und Absolventen über die nötigen beruflichen Kenntnisse verfügen, um eine Vorgesetzten-funktion zu übernehmen oder eine Funktion zu erfüllen, die fach-lich wesentlich höhere Anforderungen stellt als die berufliche Grundbildung. Voraussetzungen für die Zulassung zu einer

Berufsprüfung sind in der Regel eine abgeschlossene berufliche Grundbildung oder eine vergleichbare Ausbildung und Berufs-praxis im entsprechenden Fachgebiet (meist 2 bis 3 Jahre). Die Vorbereitung auf eine Berufsprüfung erfolgt in berufsbeglei-tenden Kursen.

Höhere Fachprüfung (HFP)Mit der Höheren Fachprüfung erwerben Berufsleute ein eidgenös-sisches Diplom, das sie für Kaderstellen qualifiziert, die sehr gute Fach- und Führungskenntnisse verlangen. Voraussetzungen für die Zulassung zu einer Höheren Fachprüfung sind eine bestan-dene Berufsprüfung oder eine andere anerkannte Vorbildung sowie mehrjährige Berufspraxis im entsprechenden Fachgebiet (in der Regel 4 bis 8 Jahre). Die Vorbereitung auf eine Eidgenössi-sche Höhere Fachprüfung erfolgt in berufsbegleitenden Kursen.

Höhere Fachschule HFDie Bildungsgänge von Höheren Fachschulen vermitteln Studie-renden Kompetenzen, die sie befähigen, in ihrem Bereich selbst-ständig Fach- und Führungsverantwortung zu übernehmen. Voraussetzung für den Besuch einer Höheren Fachschule ist in der Regel eine abgeschlossene berufliche Grundbildung (Lehre), ein Fachmittelschulausweis oder eine gleichwertige Qualifika-tion im entsprechenden oder in einem verwandten Bereich. Zudem sind je nach Bereich Eignungsverfahren zu absolvieren. Die Bildungsgänge HF sind praxisorientiert und vermitteln in erster Linie Fachwissen des jeweiligen Bereichs. Sie werden als Vollzeit- und/oder berufsbegleitende Studien angeboten. Nach-diplomstudien NDS HF erlauben den Studierenden eine weitere Spezialisierung und/oder Vertiefung. Sie sind in der Regel berufsbegleitend und dauern circa 1 Jahr.

Fachhochschule FHFachhochschulen bieten in mehrjährigen, mehrheitlich vollzeitli-chen Ausbildungsgängen eine breite Aus- und Weiterbildung an. Fachhochschulabgänger/innen sind sehr gut qualifizierte Spezia-listinnen und Spezialisten. Sie arbeiten auf allen Kaderstufen. Zulassungsvoraussetzung für die Aufnahme ist in der Regel eine abgeschlossene berufliche Grundbildung (Lehre) mit Berufsmatu-rität oder eine Fachmaturität. Wer keine einschlägige Berufs-praxis hat (z.B. Personen mit einer gymnasialen Maturität), muss in der Regel eine mindestens einjährige praktische Tätigkeit in einem der Studienrichtung entsprechenden Bereich absolvieren. Für viele Studiengänge werden zudem Aufnahmeverfahren durchgeführt.

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Überblick Bildungssystem

Pädagogische Hochschule PHDie Ausbildung zur Lehrerin/zum Lehrer für die Vorschul-, die Primar- und die Sekundarstufe I erfolgt in den meisten Fällen an Pädagogischen Hochschulen. Für die prüfungsfreie Zulassung wird in der Regel eine gymnasiale Maturität oder aber eine Berufs- oder Fachmaturität mit erfolgreich absolviertem Passe-rellen-Programm (Ergänzungsprüfung) verlangt. Kandidatinnen und Kandidaten mit einer Fachmaturität Pädagogik werden prüfungsfrei zum Studiengang Vorschul- und Primarstufe zu- gelassen. Nach Bestehen einer Prüfung haben z.T. auch Inhaber- innen und Inhaber anderer Abschlüsse Zugang zu einer Pädago-gischen Hochschule.

Universität / Eidgenössische Technische Hochschule ETHIm Unterschied zu den Fachhochschul-Lehrgängen sind die Uni- und ETH-Studien stärker theoretisch und wissenschaftlich aus-gerichtet. Wer ein solches Studium absolvieren will, braucht in der Regel eine gymnasiale Maturität. Zum Studium zugelassen wird auch, wer über eine Berufs- oder Fachmaturität mit erfolg-reich absolviertem Passerellen-Programm (Ergänzungsprüfung) verfügt oder wer einen Bachelorabschluss einer anerkannten Schweizer Fachhochschule oder Pädagogischen Hochschule vorweisen kann.

Bachelor und MasterBachelor und Master sind die Hochschulabschlüsse an Fachhoch-schulen, Pädagogischen Hochschulen und Universitäten/ETH. Bachelor ist der Abschluss nach einer Studienzeit von mindestens 3 Jahren. An den Fachhochschulen ist der Bachelor meist der berufsqualifizie-rende Regelabschluss. Der Master ist ein auf einem Bachelor auf-bauender Abschluss nach einem weiteren vertiefenden Studium von 1½ bis 2 Jahren. An Universitäten/ETH ist der Master der Regel- abschluss. Der «konsekutive» Masterstudiengang schliesst an das gleichnamige Bachelorstudium an. Der «spezialisierte» Master ist meist ein fächerübergreifender Studiengang mit einem themati-schen Schwerpunkt. Beide Masterabschlüsse dürfen nicht mit dem Master of Advanced Studies MAS (Weiterbildungsstudiengang) verwechselt werden.

Master of Advanced Studies MASMit Master of Advanced Studies werden meist berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengänge bezeichnet, für die mindestens 1800 Stunden aufgewendet werden müssen.

Diploma of Advanced Studies DASMit Diploma of Advanced Studies DAS werden berufsbegleitende Weiterbildungslehrgänge bezeichnet, für die mindestens 900 Stunden aufgewendet werden müssen.

Certificate of Advanced Studies CASMit Certificate of Advanced Studies CAS werden berufsbegleitende Weiterbildungslehrgänge bezeichnet, für welche mindestens 300 Stunden aufgewendet werden müssen.

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Gut zu wissen

GEDANKLICHE GRENZEN SPRENGEN

INFRAGESTELLEN VON BESTEHENDEM

NEUE WEGE FINDEN

VISIONEN VERWIRKLICHEN

OFFEN SEIN FÜR NEUES

NEUE HERANGEHENSWEISEN FINDEN

NEUE IDEEN ZULASSEN

SICH VON ANDEREM INSPIRIEREN LASSEN

GEWOHNTE DENK- BAHNEN VERLASSEN

RISIKEN EINGEHEN – AUS RÜCKSCHLÄGEN LERNEN

KREATIV SEIN

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Gut zu wissen

«Gestalten» bedeutet, einer Sache eine bestimmte Form, ein bestimmtes Aussehen zu geben, Einfluss zu nehmen auf die ästhetische Erscheinung von Dingen. Wer einen gestalterischen Beruf ausübt, ist kreativ, ist innovativ, hat Ideen, findet neue Wege, verwirklicht seine Visionen. Es gibt unzählige Berufsleute, die in ihrer täglichen Arbeit kreativ tätig sind. Sei dies in einem gestalterischen Beruf, der in dieser Broschüre näher beschrieben wird, oder in einem Beruf mit gestalterischem Aspekt.

Der Anteil an kreativer Arbeit hängt nicht ausschliesslich vom gewählten Beruf ab, sondern ebenso sehr von der Arbeitsstelle, von den Aufträgen und nicht zuletzt von den gestalterischen Ansprüchen der einzelnen Person.

Kreativ sein kann auch bedeuten, einen Arbeitsablauf zu gestalten, sich den nächsten Schritt vorstellen zu können, auf ungewohnten Wegen die Lösung für ein Problem zu finden. Solche Herausforderungen stellen sich vielen Berufstätigen, die mit Menschen arbeiten, oder in Gebieten, wo unberechen-bare Situationen auftauchen. In praktisch allen verantwor-tungsvollen Positionen, wo Hindernisse nicht per Checkliste aus dem Weg zu räumen sind, ist Kreativität gefragt.

Vielleicht entdecken Sie auch in Ihrem Arbeitsgebiet kreative Aspekte.

Weitere Berufe mit gestalterischem AspektDie Grenze zwischen «gestalterischen Berufen» und «Berufen mit gestalterischem Aspekt» ist fliessend. Köchinnen und Köche sind gestalterisch tätig: sie stellen fantasievolle Menüs zusammen, dekorieren und präsentieren ihre Speisen verlockend – essen doch die Gäste auch mit den Augen. Möbelschreiner/innen kre-ieren praktische, ästhetische Möbelstücke, an denen sich Käufer/ -innen jahrelang freuen können. Gärtner/innen stellen mit Blumen in Parks in aufeinander abgestimmten Farben Muster oder Bilder zusammen. In Gartenzentren überraschen sie mit Ausstellungen und der fantasievollen Präsentation von Pflanzen und Gartenzubehör.

Lassen Sie sich von der folgenden Liste inspirieren, Berufe mit gestalterischem Aspekt zu entdecken. Die Liste ist nicht abschlies-send zu verstehen und lässt sich ergänzen.

BühnenberufeCarrosserielackierer/in EFZCoiffeur/-euse EFZDetailhandelsfachmann/-frau EFZ Uhren-Schmuck-EdelsteineDrucktechnologe/-login EFZ SiebdruckErgotherapeut/in FHFachmann/-frau Leder und Textil EFZFarb- und Modestilberater/in BPFormenbauer/in EFZFotofachmann/-frau EFZGärtner/in EFZGemmologe/-loginGlaser/in EFZGraveur/in EFZIndustriekeramiker/in EFZKnitwear Spezialist/in STFKoch/Köchin EFZKosmetiker/in EFZKunsthistoriker/inLandschaftsarchitekt/in FHLichdesigner/inLichtplaner/in (BP)Maler/in EFZMusikberufeOberflächenbeschichter/in EFZOberflächenveredler/in Uhren und Schmuck EFZPflästerer/Pflästerin EFZProjektleiter/in Farbe (BP)Pyrotechniker/in Radio- und FernsehberufeSchreiner/in EFZSignaletiker/inSteinmetz/in EFZStuckateur/inTechniker/in HF MedienTechniker/in HF PolygrafieTechno-Polygraf/in (BP)Uhrenmacher/in EFZVisagist/in (BP)WerbeberufeZahntechniker/in EFZ usw.

www.berufsberatung.chDie Informationsplattform zu Beruf und Studium, Aus- und Weiterbildung und Arbeitswelt

Kreativ sein heisst: Neues schaffen

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Gut zu wissen

Die Konkurrenz in gestalterischen Berufen ist gross. Auf eine Lehrstelle bewerben sich zum Teil bis zu hundert Interessierte. Auch Praktikumsplätze nach einer Ausbildung sind sehr begehrt und nur mit etwas Glück zu finden. Für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger sind die Einstiegshürden hoch. Die Betriebe ver-langen Kenntnisse und Fertigkeiten, die noch nicht oder nur teil-weise vorhanden sind, während die Schulen praktische Erfahrung oder eine entsprechende Anstellung als Aufnahmekriterium vor-aussetzen. Trotzdem trifft man in kaum einem anderen Berufsfeld auf einen so hohen Anteil an quer Eingestiegenen. Die Wege, die sie gehen, um ihre Kompetenzen zu ergänzen und auch offiziell nachzuweisen, sind unterschiedlich. Etliche eignen sich ihr Wissen autodidaktisch und in Kursen an, finden eine Arbeit, wo sie ihre gestalterischen Fähigkeiten anwenden und einbringen können oder gestalten in ihrer Freizeit neben- oder ehrenamtlich.

Im gestalterischen Bereich gibt es ein breites Kursangebot öffentlicher sowie privater Institutionen. Diese einzelnen Kurse sind in der Regel inhaltlich nicht aufeinander abgestimmt. Diejenigen, die sich umfassendere Grundlagen aneignen wollen, um in eine gestalterische Tätigkeit einzusteigen, stossen hier an Grenzen. Für sie bieten verschiedene öffentliche und private Schulen Lehrgänge und Teilzeitausbildungen mit schuleigenen Diplomen an. Vergleichen Sie die verschiedenen Angebote, sprechen Sie mit Absolventinnen und Absolventen über deren Ausbildungen und Chancen auf dem Arbeitsmarkt und/oder informieren Sie sich bei der Berufs-, Studien- und Laufbahn-beratung und lassen Sie sich beraten.

Eidgenössisch anerkannte Abschlüsse der höheren Berufsbildung, wie Berufsprüfungen, Höhere Fachprüfungen oder Höhere Fach-schulen, können ebenfalls als Einstieg dienen. Sie setzen meist eine berufliche Grundbildung, mehrere Jahre Berufserfahrung im entsprechenden Berufsfeld oder eine gleichwertige Vorbildung voraus. Für die berufsbegleitenden Vorbereitungskurse muss eine dem Berufsfeld entsprechende berufliche Tätigkeit nachgewiesen werden. Aufnahmen «sur Dossier» sind möglich. Informieren Sie sich direkt bei den Anbietern über die Voraussetzungen. Eine breite gestalterische Grundlage und Vorbereitung auf eine gestal-terische Ausbildung auf Stufe Hochschule bietet das gestalteri-sche Propädeutikum. Mehr dazu auf Seite 18.

Quereinstieg

Den Traumjob schrittweise erreichenDie gestalterische Berufstätigkeit neben der aktuellen Arbeitstä-tigkeit, dem «Broterwerb», aufzubauen und seinen Traumberuf schrittweise zu erreichen, kann ein geeigneter Weg sein. Viel-leicht wird die gestalterische Tätigkeit ein zweites Standbein, vielleicht Hauptjob, vielleicht bleibt sie ein Hobby. Die finanzielle Sicherheit der Hauptarbeitstätigkeit bleibt bestehen, daneben kann je nach Zeit und Möglichkeit der Fokus verstärkt auf das Hobby respektive die Nebentätigkeit gelegt werden. Vielleicht besuchen Sie einen Kurs, Sie mieten ein kleines Atelier, mögli-cherweise ergeben sich Aufträge oder Sie verkaufen Ihre Produkte auf einem Markt. Wenn sich die gestalterische Tätigkeit weiterent-wickelt, Sie Erfolg haben und die Freude und der Elan bestehen bleiben, kann der Zeitpunkt kommen, an dem Sie entscheiden müssen, ob die Nebentätigkeit zum Hauptjob werden soll. Inzwi-schen haben Sie Erfahrungen gesammelt, konnten sich vernetzen, haben sich im Kleinen etwas aufgebaut, konnten sich mit Ihren Stärken und Neigungen auseinandersetzen. Möglicherweise ist eine Ausbildung nötig, um weiterzukommen, oder Sie wagen den Sprung in die Selbstständigkeit.

Cappuccino-Worker haben mehrere Jobs bei verschiedenen Arbeitgebern. Der Hauptjob entspricht dem schwarzen Kaffee bei einem Cappuccino. Mit diesem verdient der Cappuccino-Worker sein Haupteinkommen. Die Nebentätigkeiten sind der Milch-schaum, die unregelmässigen Einzelprojekte das Schokopulver.

www.berufsberatung.ch/weiterbildungDie grösste Aus- und Weiterbildungsdatenbank der Schweiz bietet Informationen zu Kursen und Lehrgängen in der Schweiz – von der beruflichen Weiterbildung bis zu Hochschulangeboten.

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Gut zu wissen

StudiumIm Gegensatz zum Weg über eine gestalterische Grundbildung werden Sie nach einem Bachelor eher noch nicht direkt in den Arbeitsmarkt eintreten. Ein Bachelorstudiengang in visueller Kom-munikation beispielsweise vermittelt die Fähigkeit, ein Produkt zu kreieren, der Master die Fähigkeit, das Produkt zu vermarkten. Arbeitserfahrungen müssen oft über Praktika gemacht werden. Sich zu vernetzen, ist das A und O, um im Arbeitsmarkt Fuss fassen zu können. Wer sich während des Studiums vernetzt, findet eher eine Stelle oder Praktikumsstelle. Networking ist oft erst im Mas-terstudium Ausbildungsthema. Studierende bauen jedoch häufig auf Eigeninitiative ihr berufliches Netzwerk bereits während des Bachelorstudiums auf. Weitere Themen eines Masterstudiums können sein: strategische Vermarktung, Finanzierung von Pro-jekten, Konzeption und Management von Projekten. Der Aufbau der Selbstständigkeit ist meistens erst im Masterstudium ein Thema. Ein Masterstudium kann gezielt den Fokus auf das Weiter-entwickeln von Fähigkeiten und das Aneignen neuer Kompe-tenzen legen. Ebenso bieten Weiterbildungen in Form von CAS, DAS und MAS die Gelegenheit dazu.

Sich informierenGrosses Engagement, Flexibilität und die Bereitschaft, sich ständig weiterzuentwickeln, sind nötig, um im gestalterischen Arbeitsmarkt Fuss zu fassen. Eine bewusste Karriereplanung ist hilfreich, um das angestrebte Ziel zu erreichen. Eine Laufbahn-beratung kann Sie dabei unterstützen. Sprechen Sie mit Berufs-leuten oder Absolventinnen und Absolventen von Aus- und Weiterbildungen. Nehmen Sie Kontakt auf zu Anbietern von Aus- und Weiterbildungen, besuchen Sie Informationsveranstal-tungen und lassen Sie sich bei einem Gespräch beraten.

Eine allgemeine Information über den Arbeitsmarkt gestalteri-scher Berufe abzugeben, ist schwierig. Floristinnen sind ange-stellt, Grafiker schon weniger und Künstlerinnen sind meist auf sich selbst gestellt. Je nach Beruf müssen Sie jedoch damit rechnen, dass der Einstieg in den Arbeitsmarkt nicht einfach wird. Die Konkurrenz ist gross, die Arbeitsstellen je nach Beruf dünn gesät. Oft müssen Arbeitserfahrungen über Praktika gemacht werden und Praktikumsplätze sind nicht immer ein-fach zu finden. Trotzdem, Berufsleute mit einer gestalterischen Ausbildung finden Arbeitsplätze, verdienen ihren Unterhalt und bleiben im gestalterischen Arbeitsbereich tätig. Die Wege sind unterschiedlich. Wichtig ist es, beweglich zu bleiben, sich vertiefte Kenntnisse anzueignen, sich zu spezialisieren und bereit zu sein, seinen eigenen Weg zu suchen. Es kann auch eine Flexibilität betreffend Arbeitsort nötig sein; Agenturen finden sich zum Beispiel vor allem in grösseren Städten. Mögli-cherweise ist ein zweites Standbein nötig. Auch die Selbststän-digkeit kann ein Weg sein. Die Weiterbildung hat auch im gestalterischen Bereich einen wichtigen Platz. Sie kann dazu dienen, sich zu spezialisieren, sich ein neues Berufsfeld zu erschliessen, sich selbstständig zu machen oder einfach frische Impulse für die professionelle Tätigkeit zu bekommen.

Berufliche Grundbildung und höhere BerufsbildungNach einer beruflichen Grundbildung gestaltet sich der Einstieg in den Arbeitsmarkt ganz unterschiedlich. Der Stellenmarkt kann je nach Beruf klein sein und entspricht oft dem Angebot an Lehr-stellen. Sich ständig weiterzuentwickeln ist unabdingbar, um langfristig Erfolg zu haben. Kurse bieten eine Vertiefung im gelernten Gebiet und das Aneignen von zusätzlichen Fähigkeiten. Möglicherweise ist eine längere Weiterbildung nötig, um das Profil zu schärfen oder um sich selbstständig zu machen. Die höhere Berufsbildung bietet Gelegenheit dazu, auch für Quer- einsteigende mit Berufserfahrung. Abschlüsse der höheren Berufsbildung können Ihre beruflichen Qualifikationen tiefge-hend spezialisieren oder Ihnen den Umstieg in ein anderes gestal-terisches Umfeld ermöglichen. In einer Weiterbildung knüpfen Sie Kontakte und erweitern Ihr Netzwerk. Sie schärfen Ihre Posi-tion und Ihre Unique Selling Proposition (Einzigartigkeit Ihrer Produkte, Ihres Angebotes) auf dem Markt.

Einstieg in den Arbeitsmarkt

www.arbeitsmarktinfo.ch Arbeitsmarktinformationen für Berufswahl, Weiterbildung und Stellensuche

www.berufsberatung.ch/studium › Studiengebiete und Berufsmöglichkeiten Informationen zu den Berufsmöglichkeiten nach Studienabschluss in den Studiengebieten Kunst und Design

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Gut zu wissen

Das gestalterische Propädeutikum (von einigen Anbietern auch «Vorkurs» genannt) dient als Vorbereitung auf ein Studium an einer Hochschule für Gestaltung und Kunst. Es setzt in der Regel eine gymnasiale Maturität, eine berufliche Grundbildung (je nach Schule zusätzlich Berufsmaturität) oder eine Fachmaturität voraus. Aufnahmen «sur Dossier» sind unter Umständen möglich. Die Ausbildung bietet den Studierenden eine breite gestalterische Grundausbildung, die nicht berufsbezogen ist. Gleichzeitig bietet sie Einblick in verschiedene Berufsfelder. Sie fördert experimen-telle und kreative Prozesse sowie die gestalterischen Anlagen und die handwerklichen Fertigkeiten der Teilnehmenden. Die Ausbil-dung bietet eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeit. Das gestalterische Propädeutikum soll nicht nur über die eigene kreative Kraft, sondern auch über die eigene Persönlich-keit, die Stärken und Schwächen Aufschluss geben.

DauerVollzeit dauert die Ausbildung in der Regel ein Jahr, Teilzeit zwei Jahre. Nicht alle Schulen bieten eine Teilzeitausbildung an.

FächerIm Fächerkatalog enthalten sind unter anderem: Zeichnen, Illustration, Malen, Fotografie, Video, Animation, Layout, visuelle Kommunikation, plastisch-räumliches Gestalten, Farben- und Kompositionslehre, Kultur und Kommunikation, Konzept, Port-folio. Das Fächerangebot unterscheidet sich je nach Schule.

Gestalterisches Propädeutikum

Öffentliche Angebote:Aarau www.sfgaargau.chBasel www.sfgbasel.chBern www.sfgb-b.chLuzern www.vorkursluzern.chSt. Gallen www.gbssg.chZürich http://propaedeutikum.zhdk.ch

Aufnahmeverfahren Für die Aufnahme ins Propädeutikum ist es wichtig, sich schon vorher gestalterisch betätigt zu haben und sich grundsätzlich für gestalterisch-kreative Fragen zu interessieren. Die Aufnahmeprü-fung besteht meist aus zwei Teilen: der Zulassungsprüfung in Form von gestalterischen Hausaufgaben und einer Hauptprüfung oder einem Gespräch an der Schule. Bei einigen Schulen wird zusätzlich eine Arbeitsmappe mit gestalterischen Arbeiten verlangt, die ein aktuelles Bild des persönlichen Gestaltungsspektrums vermitteln soll. Interessentinnen und Interessenten wenden sich für detail-lierte Informationen direkt an die infrage kommenden öffentlichen Schulen. Achtung: Die Anmeldefrist läuft an gewissen Schulen bis zu neun Monaten vor Ausbildungsbeginn ab.

Verschiedene Institutionen, meist private, bieten auch Vorkurse zur gestalterischen Orientierung, Einschätzung und Festigung an. Diese können Ausgangspunkt für verschiedene gestalteri-sche Berufe sein, sie sind jedoch nicht Bedingung für eine Auf-nahme in eine Aus- oder Weiterbildung.

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Gut zu wissen

Die Berufsmaturität Gestaltung und Kunst schafft die Grundlagen für den späteren Besuch einer Hochschule für Gestaltung und Kunst. Für weitere Aus- und Weiterbildungen in gestalterischen Berufen kann sie den Zugang erleichtern.

FächerGrundlagenbereich: Deutsch Französisch Englisch MathematikSchwerpunktbereich: Gestaltung, Kunst, Kultur Information und KommunikationErgänzungsbereich: Geschichte und Politik Technik und Umwelt

Dauer der Ausbildung Die Berufsmaturität kann lehrbegleitend während der beruflichen Grundbildung/Lehre (BM 1) oder aber nach der beruflichen Grundbildung (BM 2) erworben werden (berufsbegleitend in 3 bis 4 Semestern oder als Vollzeitausbildung in einem Jahr).

AusrichtungenDie Berufsmaturität wird in fünf Ausrichtungen angeboten. Die Ausrichtung Gestaltung und Kunst gilt als Ergänzung einer beruf-lichen Grundbildung im Bereich künstlerischer, technisch-hand-werklicher Berufe. Die Ausrichtung der BM 2 kann jedoch frei gewählt werden. Wer die BM 2 Gestaltung und Kunst absolvieren möchte, muss nicht zwingend eine gestalterische berufliche Grundbildung mitbringen.

AufnahmebedingungÜber die Voraussetzungen und die Verfahren der Zulassung zum Berufsmaturitätsunterricht entscheiden die Kantone. Beachten Sie, dass Sie für den Eintritt in eine BM 2 Ausrichtung Gestaltung und Kunst möglicherweise eine gestalterische Eignungsprüfung bestehen müssen, auch wenn Sie für die allgemeinbildenden Fächer (Grundlagenbereich) prüfungsfrei aufgenommen werden. Detaillierte Informationen erhalten Sie direkt bei den Schulen und bei den Berufsbildungsämtern.

Berufsmaturität Gestaltung und Kunst

www.adressen.sdbb.ch › Erweiterte Suche › Typ: Berufsbildungsämter

Adressen Berufsbildungsämter

www.sbfi.admin.ch › Bildung › Maturität › Berufsmaturitätwww.berufsberatung.ch › Aus- und Weiterbildung › Lehre und Lehrstellen › BerufsmaturitätWeitere Informationen zur Berufsmaturität

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Berufe & Funktionen

Berufe & FunktionenIm Folgenden werden gestalterische Berufe und Funktionen aus den Berufsfeldern Natur, Textilien, Schönheit, Gestaltung/Kunst, Druck, Holz/Innenausbau, Metall, Informatik, Kultur, Bildung und Soziales beschrieben. Neben einem kurzen Text über die Tätigkeiten finden Sie weiterführende Links zum Beruf und zu Ausbildungswegen.

Beachten Sie, dass je nach gewählter Ausbil-dung unter Umständen unterschiedliche Vor-aussetzungen erforderlich sind: eine berufliche Grundbildung, ein Abschluss der höheren Berufsbildung, die Berufsmaturität, die Fach-maturität, die gymnasiale Maturität, das Pro-pädeutikum, Berufspraxis, Bestehen des

Aufnahmeverfahrens usw. Können Sie keinen der geforderten Bildungsabschlüsse vorweisen, ist eventuell eine Aufnahme «sur Dossier» möglich. Fragen Sie direkt bei der Ausbildungs- institution nach.

Die Auswahl soll informieren und inspirieren und erhebt keinen Anspruch auf Vollständig-keit. Weitere Anregungen finden Sie unter «Kre-ativ sein heisst: Neues schaffen» auf der Seite 15 und auf www.berufsberatung.ch/berufe.

www.berufsberatung.chDie Informationsplattform zu Beruf und Studium, Aus- und Weiterbildung und Arbeitswelt

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Berufe & Funktionen

Architekturmodellbauer/in EFZ

Architekturmodelle dienen dem Zweck, gestalterische Ideen zu veranschaulichen und die dreidimensionale Wirkung zu überprüfen. Im Bereich Architektur erstellen Architekturmodellbauer/innen Modelle von einzelnen Gebäuden oder Gebäudeteilen, von Überbauungen und ganzen Ortschaften, von Strassen, Brücken, Parkanlagen und Geländeausschnitten (Reliefs). Daneben sind sie auch für andere Bereiche wie Produkt- und Industriedesign tätig. Dort bauen sie Modelle von Gegen-ständen, technischen Geräten und Maschi-nenteilen, damit überprüft werden kann, ob ein Produkt funktionstüchtig und ästhe-tisch ansprechend ist. Anhand von Plänen erstellen Architekturmodellbauer/innen Zeichnungen und Werkpläne, nach denen sie die Modelle massstabgetreu nach-bauen. Die Ausführung kann unterschied-lich aufwendig sein: Neben einfachen würfelförmigen Massenmodellen fertigen sie auch äusserst detailreiche Versionen an, bei denen etwa die Innenräume bis hin zu den Türgriffen und der Beleuchtung nachgebildet werden. Architekturmodell-bauer/innen verwenden Materialien wie Holz, Metall, Gips, Kunststoff, Karton oder Kork. Zum Bearbeiten und Zuschneiden der Materialien setzen sie Handwerkzeuge und Maschinen ein. Auch computergesteu-erte Maschinen wie CNC-Fräsen kommen zum Einsatz. Die einzelnen Bauteile ver-binden sie durch Kleben, Schrauben oder Löten. Sie überziehen Rohmodelle mit Spachtelmasse sowie mit Streu- und Natur-materialien und färben das Modell oder Teile davon ein. Mit Figuren, Möbeln, selbst angefertigten Bäumen und Büschen geben sie dem Modell den letzten Schliff.Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 4 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab.www.architektur-modellbau.ch

Art Director

Art Directors arbeiten mit bei der Ideen- findung für ein Werbekonzept. Sie sind verantwortlich für die Visualisierung und den Stil, von der Entwurfsphase bis zur Umsetzung und Realisation einer Idee für verschiedene Werbeträger wie Film, Radio und Printmedien. Art Directors arbeiten im Team zusammen mit Texter/innen, assis-tiert durch Designer/innen, Grafiker/innen, Layouter/innen.Ausbildung:In der Regel höhere Berufsbildung Grafik-Design/Kommunikationsdesign oder Studium, z.B. Grafik-Design/visuelle Kommunikation. Die Hochschule Luzern bietet den CAS «Art Direction» an. Die Ad School bietet den Lehrgang «krea-tion» an, der von der Hochschule für Wirt-schaft Zürich HWZ als «CAS in Strategischer Planung und Kreation» anerkannt wird.www.hslu.ch/design-kunstwww.leadingswissagencies.chwww.adschool.chwww.adc.ch

Architekt/in FH, Uni, ETH

Architektinnen und Architekten planen Wohn- und Geschäftshäuser, Industriege-bäude sowie öffentliche und kulturelle Bauten wie Schulhäuser, Stadien, Kirchen usw. Mit Kreativität und breitem Fach-wissen bearbeiten sie Problemstellungen, die sich mit baulichen Mitteln sinnvoll lösen lassen. Sie gestalten Neues und erhalten Bestehendes. Die Berufsleute analysieren Bedürfnisse, führen Mach- barkeitsstudien durch und präsentieren ihre Ideen anhand von Skizzen, CAD-Visu-alisierungen und plastischen Modellen. Da Aufträge oft in Wettbewerben vergeben werden, ist das Bearbeiten von Wettbe-werbsprojekten ein wichtiger Teil ihrer Arbeit. Architektinnen und Architekten wickeln Baubewilligungsverfahren ab und befassen sich mit der Ausschreibung, wobei es um die Auswahl der ausfüh-renden Betriebe geht. Sie verantworten die gestalterische Leitung der Bauarbeiten, machen Kostenvoranschläge und über-nehmen je nach Objekt auch die Baulei-tung. Architektinnen und Architekten sind angestellt in Architektur- und Ingenieur-büros, bei Unternehmen des Baugewerbes, bei einem Hoch- oder Tiefbauamt, in Immobilienfirmen, bei Versicherungen, in Beratungsfirmen oder sie sind Inhaber/ -innen eines eigenen Architekturbüros. Ausbildung:Universitäre Hochschulen: Der Master ist der Regelabschluss. Studiendauer: Vollzeit 10 Semester, Teilzeit entsprechend länger.Fachhochschulen (FH): Der Bachelor ist der Regelabschluss. Studiendauer: Vollzeit 6 Semester, Teilzeit entsprechend länger.Traditionellerweise sind Architektinnen FH eher in der Ausführung tätig, Archi-tekten UH eher im Entwurf. Dieser Unter-schied hebt sich aber zunehmend auf, da sich die Ausbildungen an beiden Hoch-schultypen angleichen.www.berufsberatung.ch/architekturwww.sia.chwww.fsai.chwww.architekten-bsa.ch

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Berufe & Funktionen

Bekleidungsgestalter/in (BP) (HFP)

Bekleidungsgestalterinnen und -gestalter (BP) entwerfen entweder individuelle Kleidermodelle oder sie stellen praktische Arbeitskleidung her. Sie führen oft ein eigenes Atelier, können aber auch in lei-tender Funktion in einem Bekleidungsge-schäft tätig sein.Bekleidungsgestalterinnen und -gestalter (HFP) leiten einen Couture-Betrieb oder führen ein eigenes Atelier. Sie entwickeln individuelle Labels und entwerfen eigene Kollektionen. Als Führungskräfte sind sie für die erfolgreiche Positionierung des Geschäfts auf dem Markt verantwortlich.Ausbildung:Der Schweizerische Modegewerbeverband bietet berufsbegleitende Vorbereitungs-kurse auf die Berufsprüfung (4 Semester) und auf die Höhere Fachprüfung (2 Semes-ter) an.www.smgv-usmm.ch

Bildende/r Künstler/in FH

Bildende Künstler/innen entwickeln und realisieren eigenständige Werke oder Pro-jekte. Neben handwerklichen Grundlagen verfügen sie über kunstgeschichtliches und theoretisches Wissen zur Reflexion ihrer Arbeit. Bildende Künstler/innen sind geübt in der Bearbeitung verschiedenster Materialien sowie im Umgang mit Medien. Sie kennen die Ausdrucksmöglichkeiten und die verschiedenen Disziplinen, die ihnen zur Verfügung stehen: Malerei, Plastik, Installation, Raumkunst, Foto-grafie, Video, Live Art, Konzept- und Netz-kunst usw. Im Laufe ihrer künstlerischen Entwicklung spezialisieren sie sich auf eine Disziplin und vertiefen ein Thema. Ihr kunstgeschichtliches und theoretisches Wissen ermöglicht es ihnen, ihre eigene Arbeit zu reflektieren, zu analysieren und zu dokumentieren. Bildende Künstler/ -innen sind freiberuflich tätig und organi-sieren ihre Tätigkeit als Künstler/in selbst. Sie kennen sich im Kunstmanagement aus und sind mit der Praxis des Kuratierens vertraut. Dadurch erhöhen sich ihre Chancen bei der Suche nach Ausstellungs-möglichkeiten und im Wettbewerb um Stipendien. Nur wenige können von ihrer Kunst allein leben. Oft übernehmen die Berufsleute pädagogische und gestalteri-sche Aufgaben oder verwandte Arbeiten wie grafische Gestaltungen, Illustrations- oder Dekorationsaufträge.Ausbildung:Dreijähriges Bachelorstudium an einer Hochschule für Gestaltung und Kunst. Möglicherweise gefolgt von einem Master-studiengang im Bereich Kunst.FHNW: Studiengang Bildende KunstHKB: Studiengang Fine ArtsHSLU: Studiengang Kunst und VermittlungZHdK: Studiengang Medien & Kunstwww.fhnw.ch/hgkwww.hkb.bfh.chwww.hslu.ch/design-kunstwww.zhdk.ch

Bekleidungsgestalter/in EFZ

Bekleidungsgestalter/innen entwickeln individuelle Modelle für Kleidungsstücke. Sie setzen die Wünsche ihrer Kundinnen und Kunden um und beraten sie bei der Ausgestaltung der Ideen. Dabei nutzen sie ihre Kenntnisse über Mode, Farben und die Eigenschaften der verschiedenen Materia-lien. Wenn der Entwurf steht, berechnen sie den Preis des Kleidungsstücks und machen einen Kostenvoranschlag. Für das Schnittmuster erfassen die Berufsleute die Masse des Kunden. Oft passen sie einen bereits vorhandenen Grundschnitt indivi-duell an. Dann übertragen sie das Schnitt-muster auf den Stoff und schneiden ihn zu. Anschliessend verstärken oder fixieren sie die zugeschnittenen Teile mit Einlage. Dann richten sie die Nähmaschine ein. Wenn nötig nähen sie Details von Hand an. Bekleidungsgestalter/innen kontrollieren ihre Näharbeit fortlaufend, bügeln das Kleidungsstück und bringen es in die gewünschte Form. Bei der Endkontrolle beurteilen sie Symmetrie, Nahtverläufe, den Gesamteindruck des Kleidungsstücks und nehmen allfällige Anpassungen vor. Wenn Bekleidungsgestalter/innen eigene Modelle erarbeiten, recherchieren sie aktu-elle Modetrends, legen ihre Zielgruppe fest, wählen Farben und Stoffe aus. Sie erstellen einen Prototyp und präsentieren diesen. Mit Zeichnungen und Bildern dokumen-tieren sie ihre Konzepte und Arbeiten.Innerhalb des Berufes gibt es fünf Schwer-punkte: Damenbekleidung, Herrenbeklei-dung, Pelzbekleidung, Kopfbedeckung und Berufs- und Schutzkleidung. Der Schwer-punkt wird vor Beginn der beruflichen Grundbildung festgelegt.Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 3 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab.www.ibbg.ch

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Berufe & Funktionen

Creative Director

Creative Directors leiten und koordinieren die verschiedenen Gestaltungsgruppen (Bild und Text) einer Werbeagentur und sind damit verantwortlich für die Perfektion der gesamten künstlerischen Agenturarbeit. Sie konzipieren Werbekampagnen und Gestaltungsmittel. Creative Directors moti-vieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Ideen und Vorschläge zu bewerten und auszuwählen. Sie vertreten oft auch das kreative Anliegen gegenüber der Kundin/dem Kunden.Ausbildung:Voraussetzung für den Karriereschritt zum Creative Director ist in der Regel eine mehr-jährige Praxis als Art Director (siehe Seite 21) oder Texter/in oder auch als Grafiker/in (siehe Seite 33). www.leadingswissagencies.chwww.adschool.chwww.adc.ch

Bühnenbildner/in FH Szenograf/in FH

Bühnenbildner/innen verleihen einer Theater- oder Filmproduktion mit einer stimmigen Ausstattung ein kennzeich-nendes Gesicht. In enger Zusammenarbeit mit der Regie planen sie den gestalteri-schen Gesamtauftritt der Produktion. Auf-grund von Textvorlage, Vorgesprächen und Recherchen sowie unter Berücksichtigung des Inszenierungskonzepts entwickeln sie Ideen zur Art und Gestaltung von Bauten, Möbeln und Requisiten. Von Hand oder mithilfe von CAD zeichnen sie Pläne und bauen massstabgetreue Modelle. Bühnen-bildner/innen kümmern sich um die Aus-führung der Bauten und Ausstattungen. Dabei arbeiten sie mit Bühnenhandwer-kern, Theatermalerinnen, Technikern usw. zusammen. Sie organisieren und koordi-nieren die Arbeiten, fertigen die nötigen Unterlagen für die Werkstätten an, leiten die Mitarbeitenden an und überwachen die Ausführung. Vermehrt werden zur Visuali-sierung neue Medien und Technologien wie Videoprojektion, Computeranimation oder 3-D-Simulation eingesetzt. Die Berufs-leute sind auch hier zuständig für Konzep-tion, Organisation und Umsetzung, bei Bedarf in Zusammenarbeit mit entspre-chenden Fachleuten. Bühnenbildner/ -innen übernehmen auch Aufträge von Event- oder Werbeagenturen, Messebau-firmen oder Konzertveranstaltern. In der Schweiz ist der Arbeitsmarkt sehr klein. Festanstellungen sind selten, üblich ist eine freiberufliche Tätigkeit. Im Ausland ist das Stellenangebot grösser, jedoch auch die Konkurrenz.Ausbildung:Studium an der Zürcher Hochschule der Künste: Bachelor of Arts in Theater mit Vertiefung Szenografie (6 Semester Voll-zeit), Master of Arts in Theater mit Vertie-fung Bühnenbild (3 Semester Vollzeit). In Deutschland und Österreich bieten Kunstakademien Studiengänge an. www.zhdk.chwww.buehnenverein.de

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Berufe & Funktionen

Design, Visuelle Kommunikation, Produkt- und Industriedesign

Cast/Audiovisuelle Medien: Cast-Absol-venten erzählen journalistische oder fiktio- nale Geschichten multimedial und inter-aktiv. Im Mittelpunkt steht die Gestaltung und Produktion von audiovisuellen Inhalten für Online- und mobile Medien. Die Bezeichnung Cast leitet sich von Begriffen wie Podcast, Webcast und Broad-cast ab. Erzählt werden die Geschichten also auf Smartphone-, Tablet-, Computer- oder anderen kleineren Bildschirmen. Online- und Mobile-Media sind die am stärksten wachsenden Medienbereiche. Cast-Absolventinnen sind in Medienhäu-sern, Agenturen, Radio- und Fernsehan-stalten sowie in New-Media-Start-ups tätig. Sie begleiten mit audiovisuellen Inhalten und ihrem Crossmedia-Verständnis den digitalen Wandel, teilweise auch als Free-lancer/innen oder in einer eigenen Agentur.www.zhdk.ch

Game Design: Game-Designer/innen ermöglichen den spielerischen Umgang mit digitalen Welten. Sie erarbeiten Spiel-anwendungen zur Unterhaltung, als Lernsoftware oder zu informellen Zwe-cken. Sie entwickeln Spielideen, erar-beiten Spielregeln und -mechaniken, erstellen die Story und das Spielkonzept und erschaffen Figuren, Design- und Soundkonzepte. Sie kennen die unter-schiedlichen Produktionsmethoden und beherrschen auch die Programmierung. In der Regel spezialisieren sie sich in einem der zahlreichen Bereiche des Game Designs. Sie arbeiten in der Computer-spiel-Industrie, zunehmend auch für die Bildung, Forschung und die Wirtschaft. Der Arbeitsmarkt in der Schweiz ist klein.www.zhdk.chwww.sae.ch

Industrial Design: Industriedesigner/ -innen planen, entwerfen und gestalten Alltagsgegenstände, die in der Regel industriell hergestellt werden. Sie analy-sieren bestehende Probleme in der Benut-zung sowie im Umfeld eines Produkts und entwickeln aufgrund dieser Erkenntnisse ein neues Produkt. Neben Ästhetik und Funktionalität berücksichtigen sie auch Gestaltungsfaktoren wie Sicherheit, Technik, Ökologie und Ökonomie. Ihre Ideen setzen sie in Entwürfe, Pläne und Modelle um. Sie berücksichtigen dabei die Bedürfnisse der potenziellen Kundschaft, neue wissenschaftliche Erkenntnisse und die Möglichkeiten der Produktion. Sie gestalten auch immaterielle Produkte wie Dienstleistungen/Services, Interaktions-prozesse und Trendkonzepte. Industriede-signer/innen arbeiten mit Fachpersonen aus Forschung, Entwicklung, Produktion, Marketing, Vertrieb und Verkauf zusam- men. Sie sind in Designateliers, in Indust-riebetrieben und Designagenturen ange-stellt oder im eigenen Atelier tätig.www.fhnw.ch/hgkwww.hslu.ch/design-kunstwww.zhdk.ch

Interaction Design: Neue Technologien bestimmen zunehmend unseren Alltag und verändern die Art und Weise, wie verschiedenste Menschen miteinander interagieren. Interaction-Designer/innen gestalten die Schnittstellen zwischen Menschen, Produkten und Diensten mit dem Ziel, diese möglichst zweckdienlich und bereichernd zu gestalten. Smart-phone-Apps, Social-Media-Plattformen, interaktive Materialien und Umgebungen – digitale Produkte und Systeme werden heute in enger Zusammenarbeit mit Interaction-Designer/innen konzipiert, gestaltet und entwickelt. Interaction-Desi-gner/innen interessiert die Frage, welche Systeme der Mensch braucht, um sein Leben nützlicher, erfahrungsreicher und verbundener zu gestalten.www.zhdk.ch

Modedesign, Textildesign: Modedesi-gner/innen gestalten Produkte für alle Bereiche der Mode- und Bekleidungsin-dustrie. Sie entwerfen und konzipieren Modellkollektionen. Dazu gehören die Entwicklung eines Gestaltungskonzeptes, das Anfertigen von Modellskizzen, die Auswahl von Materialien, Farben und der formgebenden Details, das Erstellen eines Prototyps unter Einbezug der Passform und der Fertigungstechnik. Sie verbinden gestalterisches Talent mit technischem Können. Daneben verfügen sie über Kennt-nisse in PR und Planung. Textildesigner/innen entwickeln Stoffe für vielfältige Kontexte wie Mode, Innen- architektur oder Produktdesign – mit aus-geprägtem Sinn für Farben, Muster, Tex-turen und Strukturen, Funktionalität und Sinnlichkeit, Tradition und Innovation. Sie arbeiten in Kreativabteilungen der Textil-industrie, kaufen Stoffe für Handelsunter-nehmen und Modehäuser ein oder wirken in Theatern und Opern im Kostümbereich. Sie gründen ihr eigenes Label oder machen sich als Stylisten selbstständig. Sie beraten Innenarchitektinnen und Pro-duktdesigner, sind für Modemagazine tätig oder arbeiten in Forschungsteams zur Entwicklung innovativer Textilien.www.fhnw.ch/hgkwww.hslu.ch/design-kunst

Prozessgestaltung (Hyperwerk): Die Entwicklungen von Digitaltechnologie, Klimaerwärmung und Globalisierung erhöhen den Bedarf an umfassend konzi-pierten Strukturen und Strategien. Prozessgestalterinnen und -gestalter ent- werfen unter Berücksichtigung ökonomi-scher, ökologischer und gesellschaftlicher Aspekte Projekte zum gesellschaftlichen Umbau.www.hyperwerk.ch

Ausbildung:Bachelorstudium, in der Regel Vollzeit 3 Jahre, nur wenige Studiengänge sind berufsbegleitend möglich.

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Berufe & Funktionen

Visuelle Kommunikation, Illustration, Graphic Design, Bild & Typografie, Web Design: Visuelle Kommunikatorinnen und Kommunikatoren erfassen komplexe Fragen und Sachverhalte und setzen diese in zielgruppengerechte Bildbotschaften um. Sie entwickeln prägnante Schrift- und Zeichensysteme sowie visuell attraktive grafische und typografische Konzepte. Sie werden vielerorts gebraucht: in der Öffentlichkeitsarbeit, in der Politik, bei der Entwicklung und Illustration von Büchern und Lehrmitteln, in der Werbung für jeg-liche Produkte, bei der Erarbeitung der Corporate Identity (CI) für eine Firma, bei der Planung und Gestaltung von Ausstel-lungen und Messen. Sie arbeiten in Büros für visuelle Kommunikation, Agenturen für Corporate Design, in Verlagen und pri-vatwirtschaftlichen Inhouse-Designabtei-lungen oder bei kulturellen Institutionen. Teilzeitarbeit und freie Mitarbeit sind häufig, ebenso die Gründung eines eigenen Ateliers. In der Regel spezialisieren sie sich auf gewisse Bereiche innerhalb des grossen Themenfeldes der visuellen Kommunikation.www.fhnw.ch/hgkwww.hkb.bfh.chwww.hslu.ch/design-kunstwww.zhdk.chwww.sae.ch

Wissenschaftliche Illustration/Scien-tific Visualization: Wissenschaftliche Illustratorinnen und Illustratoren machen abstraktes Wissen oder Prozesse sichtbar, lesbar und begreifbar. Sie doku-mentieren Objekte, Befunde usw. oder illustrieren Lehr- und Sachbücher, Zeit-schriften und wissenschaftliche Publika-tionen. Neben dem handwerklichen Zeichnen und Malen beherrschen sie die neuen Medientechnologien.www.hslu.ch/design-kunstwww.zhdk.ch

Style & Design: Designer/innen Style & Design sind Generalistinnen und Genera-listen. Im Bereich Trendforschung bieten sie Recherchen, Marktanalysen und Prog-nosen an. Sie arbeiten für Print- und Online-Medien in den Bereichen Styling, Bildredaktion oder Journalismus. Als Aus-statter/innen sind sie in Foto-, Film- oder Theaterproduktionen tätig. Sie konzipieren Markenwelten und Events. Oder sie machen sich mit eigenen Produkt- oder Dienstleistungskonzepten selbstständig.www.zhdk.ch

Video, Animation, Camera Arts: Die Faszination am Animationsfilm liegt in der Möglichkeit, Zeichnungen, Malerei, Puppen oder Gegenstände zum Leben zu erwecken und durch die Technik der ein-zelbildweisen Aufnahme jede nur denk-bare Filmgestaltung kreieren zu können. Absolventen und Absolventinnen beherr-schen nebst der Film- und Videotechnik und des Sounddesigns die verschiedenen Techniken der 2-D- und 3-D-Animation. Camera Arts erprobt fotografisch-visuelle und transmediale Strategien.www.hslu.ch/design-kunstwww.sae.ch

Porträt S. 46

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Berufe & Funktionen

Einrichtungsgestalter/in HFTG

Einrichtungsgestalter/innen sind primär in Innenarchitekturbüros, in Einrichtungshäu-sern und in der Raumgestaltung tätig. Ihre Kernkompetenzen liegen im kreativen, lösungsorientierten Gestaltungsprozess. Sie haben einen geschulten Blick für die Ausgewogenheit der Proportionen und das Zusammenspiel von Architektur, Farbe, Licht und Mobiliar und ein Gespür für die Verbindung von Handwerk und Innovation. Einrichtungsgestalter/innen zeichnen mit CAD. Dies erlaubt ihnen, sich sowohl als gestaltende Planer/innen als auch als Pro-jektleiter/innen zu betätigen. Um kompe-tent zu beraten, verfügen sie über gute Design-, Farben-, Material-, Bau- und Stil-kenntnisse. Sie arbeiten im Entwurfsprozess und besitzen Voraussetzungen, um Verant-wortung übernehmen zu können.Ausbildung:Der Lehrgang Einrichtungsgestalter/in HFTG ist in 2 Module zu 10 bzw. 15 Monate aufgeteilt und schliesst mit einem schulei-genen Diplom ab, ausgestellt durch den Kanton Zug. Ausbildungsort ist die HFTG Zug, Höhere Fachschule für Technik und Gestaltung Zug. Voraussichtlich wird der Lehrgang in Zukunft auf die geplante Berufsprüfung Einrichtungsgestalter/in (BP) (Arbeitstitel) vorbereiten, siehe auch Einrichtungsberater/in (BP) links.www.hftg.ch

Farbdesigner/in (BP)

Farbdesigner/innen sind Fachleute für Fragen der Farbgestaltung. Sie kennen die Grundlagen der Farbenlehre und verstehen die Zusammenhänge der Licht- und Farb-wahrnehmung. Sie setzen sich mit der ästhetischen, psychologischen und symbo-lischen Wirkung der Farben auseinander. Das Wissen von Farbdesignern und Farb-designerinnen wird von den verschie-densten Fachbereichen in Anspruch genommen: Innenarchitektur, Produkt-design, Raumgestaltung, Mode, Werbung usw. Farbdesigner/innen nehmen Aufträge entgegen für die Entwicklung von Farbkon-zepten, -kombinationen und -vorschlägen, z.B. für Innenräume oder Bekleidung. Sie berücksichtigen neben der Funktion des Objektes auch die Bedürfnisse der Auftraggebenden und überlegen sich, wie die beabsichtigte Stimmung vermittelt werden kann. Bei der Entwicklung des Farbkonzepts beziehen sie die vorhan-denen Materialien mit ein. Farbdesigner/ -innen setzen sich mit den charakteristi-schen Farbgebungen von Epochen aus- einander, von der Antike bis zur Gegen-wart. Sie wissen Bescheid über Stilrich-tungen, Entwicklungstendenzen und Modeströmungen in den Bereichen Innen-architektur, Dekoration, Textildesign und Produktdesign. Eine wichtige Rolle in der Arbeit von Farbdesignern und Farbdesig-nerinnen spielt die gezielte Beratung der Auftraggebenden. Sie gehen auf die individuellen Bedürf-nisse ihrer Kundschaft ein und tragen den unterschiedlichen Ansprüchen Rechnung. Die meisten Farbdesigner/innen sind selbstständig erwerbend und üben ihre Tätigkeit in Ergänzung zu einem gestalteri-schen Beruf aus.Ausbildung:Die berufsbegleitende Weiterbildung dauert 4 Semester und schliesst mit dem eidgenössischen Fachausweis ab.www.stf.ch

Einrichtungsberater/in (BP)

Einrichtungsberater/innen sind in Innen-dekorationsbetrieben, im Möbelfachhandel und im Einrichtungsbereich in leitender Stellung tätig. Sie erarbeiten Einrichtungs-konzepte und setzen diese um. Sie ver-kaufen Möbel, Teppiche sowie Heimtex- tilien und beraten ihre Kundschaft in Fragen rund um die Möblierung, Raumge-staltung, Farben, Akustik, Raumaufteilung, Beleuchtung und Innenbeschattung. Einrichtungsberater/innen kennen sich in allen Sparten der Inneneinrichtungs-branche aus und wissen Bescheid über Farbenlehre, sodass sie gezielt auf die Fragen und Wünsche der Kundschaft ein-gehen können. Sie haben einen geschulten Blick für die Proportionen und das Zusam-menspiel von Raum, Material, Farben und Möbel. Für die Visualisierung von Einrich-tungskonzepten wenden sie das perspekti-vische Zeichnen an. Bei Bedarf besuchen sie ihre Kundinnen und Kunden zu Hause, wo die Wirkung von Formen und Farben sowie Probleme der Raumaufteilung oft am besten diskutiert und gelöst werden können. Ausbildung:Die berufsbegleitende Weiterbildung dauert 4 Semester und schliesst mit dem eidgenössischen Fachausweis ab. Eine überarbeitete Prüfungsordnung tritt vor-aussichtlich im Sommer 2018 in Kraft. Geplanter Abschluss (Arbeitstitel): Einrichtungsgestalter/in (BP). www.interieursuisse.ch

Porträt S. 48

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Berufe & Funktionen

Fashiondesigner/in (HFP)

Beim Entwerfen von neuen Produkten und Modekollektionen orientieren sich Fashiondesigner/innen an der internatio- nal geprägten Mode- und Textilwelt. Sie haben ein Gespür für Trends und verfolgen die neusten Entwicklungen in der Branche. In der Entwicklungsphase eines Produkts analysieren Fashiondesigner/innen die spezifischen Rahmenbedingungen und Voraussetzungen und sie evaluieren den Erfolg ihrer letzten Kollektion. Sie experi-mentieren mit neuen Formen, Farben und Materialien. Dann entwickeln sie für die geplanten Produkte Farb-, Material- und Designkonzepte. Um ihre Ideen zu visuali-sieren, setzen Fashiondesigner/innen branchenspezifische Software ein. Damit präsentieren sie ihre Kollektionen und Produktlinien, oft in Zusammenarbeit mit Fachleuten aus dem Bereich der visuellen Gestaltung. Sie fertigen Prototypen an und dokumentieren ihre Vorgehensweise. Als Geschäftsführende haben Fashion- designer/innen in der Regel verschiedene weitere Aufgaben. Sie sind beispielsweise für die Beschaffung der geeigneten Materialien und das Kostenmanagement zuständig. Oft sind sie auch an der Ent-wicklung und Umsetzung von Marketing-konzepten und Werbemassnahmen beteiligt. Die Berufsleute arbeiten in Betrieben der Bekleidungsindustrie (Pro-duktentwicklung), in Modehäusern und -ateliers oder in Einkaufsabteilungen von Handelsbetrieben. Weitere Einsatzgebiete sind Moderedaktionen oder Trendfor-schungsbüros. Selbstständige Fashion- designer/innen arbeiten im eigenen Ate-lier, gründen in der Regel ein eigenes Label und vermarkten dieses.Ausbildung:Die berufsbegleitende Vorbereitung auf die Höhere Fachprüfung dauert 4 Semester.www.stf.chwww.swisstextiles.ch

Fashion Spezialist/in (BP)

Fashion Spezialistinnen und Spezialisten sind in verschiedenen Bereichen der Textil- und Bekleidungsbranche tätig. In Nähateliers fertigen sie Modelle nach individuellen Kundenwünschen an. Sie erfassen die Körpermasse der Kundschaft, beraten sie in Bezug auf die Farb- und Schnittwahl, den persönlichen Stil und die geeigneten Materialien. Dabei nutzen die Berufsleute ihre Kenntnisse in der Mode und bringen ihr Wissen über die Gebrauchs-, Trage- und Pflegeeigen-schaften von Stoffen zum Einsatz.In Modellateliers von Industriebetrieben sind Fashion Spezialistinnen und Spezia-listen für die Entwicklung von Prototypen zuständig. Aufgrund von Vorgaben erstellen sie Schnittmodelle und achten darauf, dass diese rationell verarbeitet werden können. Die Verarbeitungsme-thode stimmen sie auf das Material ab, um eine optimale Qualität zu erzielen.In Modefachgeschäften beraten Fashion Spezialistinnen und Spezialisten die Kund-schaft. Dabei wenden sie ihre Kenntnisse in Farb- und Stilberatung sowie spezifische Kommunikationsmethoden an.Im Detailhandel bzw. in grösseren Mode-häusern übernehmen sie Aufgaben in den Abteilungen Einkauf oder Qualitäts-sicherung. Mit ihrem Gespür für Mode-trends sind sie mitverantwortlich für die Auswahl des Produktsortiments bzw. der Saisonkollektionen.Eine neue Fachrichtung «Knitwear» ist geplant. Genauere Informationen erhalten Sie bei der Schweizerischen Textilfach-schule STF.Ausbildung:Die Weiterbildung dauert Vollzeit 2 Se- mester, berufsbegleitend 4 Semester und schliesst mit dem eidgenössischen Fach-ausweis ab.www.swisstextiles.chwww.stf.ch

Farbgestalter/in HF

Farbgestalter/innen HF sind Fachleute für die farbliche und materialgerechte Gestaltung von Oberflächen am Bau. Sie entwerfen Farbkonzepte, präsentieren diese der Kundschaft und setzen sie um. Ein breites Wissen über die Wirkung und die Kulturgeschichte von Farbe bildet die Grundlage ihrer Arbeit. Dieses Wissen verbinden sie mit fundierten materialtech-nischen Kenntnissen über Untergründe, Pigmente, Anstrich- und Beschichtungs-stoffe sowie über den materialgerechten und stilsicheren Einsatz von Werkstoffen. Ihre gestalterischen Ideen vermitteln Farb-gestalter/innen HF sowohl mit visuellen wie auch mit sprachlichen Mitteln: Sie fertigen Skizzen und perspektivische Zeichnungen an, bauen Modelle, fotogra-fieren, wenden digitale Techniken an und verfügen über ein präzises sprachliches Ausdrucksvermögen. In der Umsetzung ihrer Farbkonzepte stehen sie den ausfüh-renden Handwerkern beratend zur Seite. Sie fertigen Muster an und sichern die Qualität der Ausführung vor Ort. Farbge-stalter/innen HF arbeiten mehrheitlich freiberuflich für Malergeschäfte, Architek-turbüros, private, genossenschaftliche oder öffentliche Bauherrschaften sowie General-unternehmen. Von grösseren Malereibe-trieben und Architekturbüros werden sie im Angestelltenverhältnis beschäftigt. Ausbildung:Lehrgang «Farbgestaltung am Bau». Die Basismodule dauern 1 Jahr berufsbe-gleitend, die Aufbaumodule 2 Jahre berufsbegleitend. Jedes Modul kann auch als Einzelkurs besucht und mit Zertifikat abgeschlossen werden. Der Bildungsgang befindet sich im Verfahren zur neurechtli-chen Anerkennung, das voraussichtlich im Sommer 2018 abgeschlossen wird. Geplanter Titel (Arbeitstitel): Techniker/in HF Bauplanung.www.hausderfarbe.ch

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Berufe & Funktionen

Florist/in EFZ

Floristinnen und Floristen arbeiten in Blumenfachgeschäften und Gartenzen-tren. Sie pflegen und bearbeiten die ein-gekauften Pflanzen und Schnittblumen und beraten die Kundschaft beim Kauf von Blumen und Pflanzen. Vor allem aber stellen sie Sträusse, Kränze und Bepflan-zungen her. Sie verwenden Schnitt-blumen, Grünpflanzen, Zapfen und Beeren, aber auch Bänder, Kerzen, Draht und Dekorationsfiguren. Neben Sträussen für den alltäglichen Gebrauch fertigen sie saisonale Gefässfüllungen und Gestecke an. Sie stellen Sträusse und anderen Blu-menschmuck für Anlässe wie Hochzeiten, Geburtstage oder Beerdigungen zusammen. Vor Ort dekorieren sie Festsäle und Kir-chen. Bei der Gestaltung richten sie sich nach den Wünschen der Kundinnen und Kunden, sie berücksichtigen aber auch die Art des Anlasses, die Preisvorgaben sowie die jeweilige Raumarchitektur. Bei dieser Tätigkeit sind Kreativität, Formen- und Farbensinn sowie Einfühlungsver-mögen gefragt. Im Blumenfachgeschäft sind Floristinnen dafür zuständig, die Blumensträusse, Pflanzen und die vielfältigen Werkstücke möglichst attraktiv zu präsentieren. Dazu gehört auch, das Schaufenster und die Räume einladend zu gestalten. Floristen übernehmen auch Aufträge ausserhalb des Ladenlokals: Sie pflegen die Innenbe-pflanzungen für Büros, Spitäler, Galerien und Firmen oder sie planen und gestalten die Bepflanzung von Balkonen, Terrassen oder Ausstellungen.Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 3 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab. Die Gartenbauschule Oeschberg (BE) bietet eine schulische Voll-zeitausbildung an.www.oeschberg.chwww.florist.ch

Filmemacher/in FH

Filmemacher/innen beherrschen das filmi-sche Handwerk und kennen die einzelnen Stufen der filmischen Projektentwicklung. Die verschiedenen Erscheinungsformen und Ausdrucksarten wie Dokumentarfilm, Spielfilm, Animationsfilm, Kurzfilm, Experi-mentalfilm, Musikvideo oder Werbefilm sind ihnen vertraut. Je nach Spezialisierung und Filmphase sind sie für den gestalteri-schen, technischen oder organisatorischen Bereich verantwortlich. Ihr Know-how deckt die meisten Bereiche ab, die für das filmi-sche Schaffen relevant sind: Drehbuch, Inszenierung, Regie, Schauspielführung, Produktion, Kamera, Licht, Ton, Montage, Postproduktion, Kalkulation und Finanzie-rung. Filmemacher/innen kennen die struk-turierte Zusammenarbeit in Produktions- teams und verstehen die Abläufe und Arbeitsformen beim Film. Je mehr Leute an einem Filmprojekt beteiligt sind, desto anspruchsvoller sind für Filmemacher/ -innen die Zusammenarbeit in einem Team und die Aufgabe der Personalführung. Sie arbeiten mit verschiedenen Berufsleuten zusammen: mit Bühnenbildnern, Masken-bildnerinnen, Tontechnikern, Beleuchte-rinnen usw. In der Regel sind Filmemacher/ -innen freischaffend. Als Einsatzbereiche kommen z.B. Doku-mentar- und Spielfilmregie, Regieassistenz, Dokumentarfilmrealisation, Kamera, Mon-tage, Postproduktion, Skript, Stoffentwick-lung oder Produktionsleitung infrage. Die aussichtsreichsten Tätigkeitsfelder sind die Filmwirtschaft sowie das öffentlich-recht-liche und private Fernsehen.Ausbildung:Dreijähriger Vollzeit-Bachelorstudiengang an der Zürcher Hochschule der Künste oder Hochschule Luzern. Alternativer Bil-dungsweg: Bildungsgang auf Niveau Höhere Fachschule als dipl. Gestalter/in HF Kommunikationsdesign, Vertiefung Film (siehe Seite 30).www.zhdk.chwww.hslu.ch/design-kunst

Fotograf/in EFZ

Fotografinnen und Fotografen verbinden in ihrem Beruf gestalterische Kompe-tenzen mit technischem Know-how. Mit geeigneten Geräten und Arbeitstechniken halten sie Ereignisse, Situationen und Objekte fest und setzen sie in Bilder um. Die hauptsächlichen Tätigkeitsgebiete sind Werbung, Mode, Architektur, Indus-trie, Wissenschaft, Landschaft, Reportage und Porträt. Je nach Auftrag kann es vor-kommen, dass Fotografen nicht nur mit der Umsetzung beauftragt, sondern auch bei konzeptuellen Fragen mit einbezogen werden. In solchen Fällen, in denen auch die Wahl des Aufnahmeortes und der Models zur Aufgabe gehören kann, ist ihre Kreativität gefragt. Im Zuge der Entwick-lung der digitalen Technik sind die nach-trägliche Bildbearbeitung sowie die Aufbereitung der Bilder für verschiedene Wiedergabemöglichkeiten in diesem Beruf wichtiger geworden. Fotografinnen sind deshalb versiert in der Anwendung von Bildbearbeitungssoftware und im Umgang mit bildverarbeitenden Systemen. Fotografen arbeiten als Selbstständig-erwerbende im eigenen Atelier. Wenige Anstellungsmöglichkeiten bieten auch Fotoateliers, Fotofachgeschäfte, Werbe-agenturen, Verlage, Presseagenturen oder grössere Institutionen wie z.B. Industrie- betriebe oder Spitäler.Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 4 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab. Sie kann in einem Lehrbetrieb oder in der Fachklasse Foto-grafie der F+F Schule für Kunst und Design in Zürich oder der Schule für Gestaltung in Vevey absolviert werden. Das Angebot an Lehrstellen ist sehr klein.www.photographes-suisse.chwww.ffzh.chwww.cepv.ch

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Berufe & Funktionen

Gestalter/in HF bildende Kunst

Gestalter/innen HF bildende Kunst entwi-ckeln und realisieren künstlerische Werke oder Projekte. Sie arbeiten in der Regel als selbstständige und unabhängige Autoren und Autorinnen im eigenen Atelier. Die Kunstwerke entstehen aus eigener Initia-tive, auf Anfrage von Auftraggebern oder auf Ausschreibungen von Wettbewerben hin. Es kommt auch vor, dass sie tem-porär oder in Teilzeit im Auftrag von anderen Künstlerinnen und Künstlern, Kulturschaffenden oder Unternehmen im kreativen Bereich arbeiten. Zum Beispiel wirken sie mit bei Film- und Videopro-duktionen, Bühnenbildern oder Archi-tektur- und Designprojekten. Gestalter/ -innen HF bildende Kunst eignen sich spezifische Themengebiete an, die sie künstlerisch reflektieren und bearbeiten. Sie entwickeln eigenständige Ideen und verdichten diese durch Inhalt und Form, durch die Wahl von Materialien und Tech-niken und durch die Inszenierung im Ausstellungskontext. Das kunstgeschicht-liche und theoretische Wissen ermöglicht es ihnen, ihre eigene Arbeit zu analy-sieren, zu dokumentieren und darüber zu schreiben. Gestalter/innen HF bildende Kunst sind geübt in der Bearbeitung verschiedenster Materialien und erfahren im Umgang mit Medien. Sie sind einge-bunden in ein System von Kuratoren, Kritikerinnen, Kunstliebhabern, Mäze-ninnen, Sammlern, Medien, Galerien, Kunstmessen, Auktionshäusern, Behörden, Kunstschulen und Künstlerkol-leginnen. Darin finden sie sich zurecht, knüpfen Kontakte und pflegen ein Netz-werk zur Selbstvermarktung. Damit erhöhen sie ihre Chancen bei der Suche nach Ausstellungsmöglichkeiten und im Wettbewerb um Stipendien.Ausbildung:Die Ausbildung dauert 6 Semester und kann je nach Ausbildungsort vollzeitlich oder berufsbegleitend absolviert werden.www.gbssg.chwww.ffzh.ch

Geigenbauer/in EFZ

Geigenbauer/innen befassen sich nicht nur mit Geigen, sondern auch mit Brat-schen, Celli, Kontrabässen und anderen Streichinstrumenten; je nach Ausrichtung des Ateliers, in dem sie tätig sind, auch mit Zupfinstrumenten wie Gitarren oder Lauten. Je nach Atelier unterscheidet sich auch ihre Haupttätigkeit: Während die einen auf das Restaurieren von alten Inst-rumenten spezialisiert sind, bilden in anderen der Verkauf, die Vermietung und der Unterhalt von Streichinstrumenten und Zubehör die Grundlage des Einkom-mens. Der Bau von Instrumenten macht in vielen Geigenbau-Ateliers nur einen kleinen Teil der Arbeit aus. Geigenbauer/ -innen reparieren Streichinstrumente: Sie ersetzen Stege und Stimmstöcke, richten Griffbretter ab, erneuern Wirbel und leimen offene Randstellen nach. Das Leimen von Rissen, das Ersetzen von Hälsen oder Retouchierarbeiten bei Lack-schäden gehören zu den aufwendigeren Arbeiten. Eine häufige Servicearbeit ist auch die Neubehaarung von Streich-bögen. Geigen, Bratschen, Celli und Kont-rabässe entstehen oft noch in Handarbeit. Wichtigstes Arbeitsmaterial von Geigen-bauer/innen ist Holz, welches sie mit verschiedenen Handwerkzeugen bear-beiten. Die einzelnen Teile verleimen sie mit wasserlöslichem Warmleim, damit sie reparaturbedürftige Instrumente wieder auseinandernehmen können. Geigen-bauer/innen beherrschen das Spielen eines Streichinstruments so gut, dass sie die klanglichen und spieltechnischen Qualitäten eines solchen Instruments beurteilen können.Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 4 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössi-schen Fähigkeitszeugnis ab. Sie kann in einem Geigenbauatelier oder in der Fach-klasse der Geigenbauschule in Brienz absolviert werden.www.geigenbauschule.chwww.geigenbauer.ch

Porträt S. 52

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Berufe & Funktionen

Gestalter/in HF Innenausbau

Gestalterinnen und Gestalter HF Innen-ausbau entwerfen, zeichnen und gestalten in Zusammenarbeit mit der Produktion Pläne für den Innenausbau von öffentli-chen und privaten Räumen und entwi-ckeln Teile der Inneneinrichtung. Sie arbeiten als Konstrukteure sowie Bauleite-rinnen eines Innenausbaubetriebes und sind für einen Bauauftrag von der Bauein-gabe über die Vorbereitung der Ausfüh-rung, die Ausführungsplanung und die Bauleitung bis zum Abschluss verantwort-lich. Die Berufsleute arbeiten in Konstruk-tions- und Entwicklungsbüros, beispiels- weise in der Möbelindustrie oder in Küchenherstellungsbetrieben. Sie schaffen Entscheidungsgrundlagen für die Wahl von Konstruktionen, Materialien und Farben. Die Entwürfe setzen sie konst-ruktiv und gestalterisch folgerichtig in Ausführungspläne und Baubeschriebe um. Anschliessend planen sie die Abwicklung der Innenausbauprojekte und Bauabläufe konstruktions-, material- und kostenge-recht und organisieren, überwachen und kontrollieren die Bauausführung. Gestalte-rinnen und Gestalter HF Innenausbau führen die Bauadministration und über- wachen die Baukosten.Ausbildung: Die Vollzeitausbildung dauert 4 Semester.www.hftg.ch

Gestalter/in HF Kommunikationsdesign

Gestalter/innen HF Kommunikations- design arbeiten als Mitglied eines Kreativ-teams in Grafikateliers, Werbe- und Kom-munikationsagenturen, Beratungsfirmen der Kommunikationsbranche, Aufnahme- und Produktionsstudios, Marketing- oder Kommunikationsabteilungen von grös-seren Betrieben. In freiberuflicher Tätig-keit bieten sie ihre Dienste Kunden an, die fachliche Unterstützung im Bereich Kommunikation, Werbung, Promotion und Corporate Identity benötigen. Im Rahmen von Projekten entwerfen sie marktfähige Produkte, oft arbeiten sie in interdisziplinären Teams. Teilweise leiten sie Projektgruppen. Im Gespräch mit ihren Kundinnen klären die Berufsleute den Auftrag und entwickeln Ideen. Ihre visuellen Entwürfe machen sie in Kon-zepten fassbar und präsentieren sie dem Kunden. Im Anschluss an den kreativen Prozess realisieren sie einen Prototypen, eine Vorlage oder ein Unikat bzw. ziehen dafür Spezialistinnen bei. Sie präsen-tieren ihren Kunden das Produkt und beraten sie in Bezug auf die Umsetzung. Gestalter/innen HF Kommunikationsde-sign verfügen über einen Überblick über das Schaffen auf internationaler Ebene auf ihrem Gebiet. Aktuelle Entwicklungen und zukunftsgerichtete Visionen lassen sie in die eigene Arbeit einfliessen. Je nach gewählter Vertiefung können die Produkte auch Fotografien, Filme, Videos, Schriften oder dialogische Systeme wie Internetanwendungen sein.Ausbildung:Die berufsbegleitende Ausbildung dauert 6 Semester (F+F Zürich: 6 Semester Voll-zeit). Vertiefungsrichtungen: Film, Foto-grafie, Interaction Design, Interactive Media Design, Schrift und Typografie, Visual Mer-chandising Design, Visuelle Gestaltung.www.sfgb-b.chwww.gbssg.chwww.medienformfarbe.chwww.ffzh.chwww.sfgbasel.ch

Gestalter/in im Handwerk (BP)

Gestalter/innen im Handwerk setzen gestalterische Schwerpunkte in ihrem erlernten Beruf. Angesprochen sind gestal-terisch interessierte Handwerker/innen aus allen gewerblich-handwerklichen Berufen: Boden-Parkettleger, Floristinnen, Gärtner, Gestalterinnen Werbetechnik, Gipser, Innendekorateurinnen, Maler, Metallbauerinnen, Pflästerer, Plattenlege-rinnen, Polydesigner 3-D, Sanitärinstalla-teurinnen, Schreiner, Zimmerleute und andere Berufsleute. Gestalter/innen im Handwerk nehmen ihre Aufträge von Vorgesetzten entgegen und führen diese selbstständig in der Werkstatt oder auf der Baustelle aus. Mit sicherem Gespür für Farben, Formen, Materialien und Oberflä-chen setzen sie die gestalterischen Visi-onen um. Gegenüber ihren Mitarbeitenden und ihrer Kundschaft treten sie als kompe-tente Gesprächspartner/innen auf. Die projektorientierte Arbeitsweise verlangt von Gestaltern und Gestalterinnen im Handwerk organisatorische Fähigkeiten und adressatengerechte Umgangsformen. Sie leiten Mitarbeitende bei der handwerk-lichen Umsetzung an, kontrollieren die Qualität und überwachen Termine. Bei der Arbeitsplanung profitieren sie von ihren Kenntnissen in Projektplanung. Ausbildung:Die berufsbegleitende Weiterbildung dauert 3 Semester und schliesst mit dem eidgenössischen Fachausweis ab.www.hausderfarbe.chwww.gestaltungimhandwerk.ch

Porträt S. 50

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Berufe & Funktionen

Gestalter/in Werbetechnik EFZ

Gestalter/innen Werbetechnik gestalten, produzieren und montieren Beschrif-tungen für Fassaden, Fahrzeuge, Schau-fenster, Werbe- und Bautafeln, Messe- stände, Informations- und Orientierungs-systeme usw. Die Konzepte dazu erarbeiten sie entweder selbst nach Kundenvorgaben oder übernehmen sie von Grafikateliers und Werbeagenturen. In der Werbetechnik wird jedes Produkt kunden- und auftrags-spezifisch gestaltet und produziert. Die Kundenberatung ist deshalb sehr wichtig. In Gesprächen ermitteln Gestalter/innen Werbetechnik die Kundenbedürfnisse, analysieren diese und entwickeln daraus Ideen und Lösungsansätze. In der Arbeits-vorbereitung stellen die Berufsleute alle für die Produktion notwendigen Unter-lagen bereit. Sie bestimmen geeignete Werkstoffe, Produktions- und Befesti-gungstechniken und erstellen eine detail-lierte Arbeits- und Terminplanung. Ihr wichtigstes Arbeitsgerät ist der Computer. Sie setzen ihn nicht nur für Entwurf und Gestaltung ein, sondern auch für die Pro-duktion. In der Druckvorstufe erstellen sie die erforderlichen digitalen Daten. Sie lesen die Vorlagen in den Computer ein und bearbeiten sie. Das Ausschneiden von Schriftzügen und Bildzeichen aus Folien geschieht ebenfalls computergesteuert. Trotz Computertechnologie ist für gewisse Aufgaben Handarbeit erforderlich, zum Beispiel für Siebdrucke oder die Bearbei-tung von Materialien wie Kunststoff, Metall, Glas oder Holz. Mithilfe eines Ausführungs-plans montieren Gestalter/innen Werbe-technik die Beschriftung vor Ort.Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 4 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab.www.verband-werbetechnik-print.ch

Gestaltungsexperte/-expertin im Handwerk (HFP)

Gestaltungsexpertinnen und Gestaltungs-experten im Handwerk leiten selbstständig einen kleinen Betrieb oder übernehmen in grösseren und mittleren Betrieben eine leitende Funktion. Mit ihren Kenntnissen und Fähigkeiten pflegen und fördern sie die gestalterische Kompetenz in einer Firma. Gestaltungsexpertinnen und Gestal-tungsexperten im Handwerk haben ursprünglich einen handwerklichen Beruf gelernt wie Schreinerin, Maler, Gipserin, Polydesigner, Innendekorateurin, Beklei-dungsgestalter, Floristin, Gärtner, Speng-lerin, Boden-Parkettleger, Plattenlegerin oder Metallbauer. Aus ihrem angestamm- ten Handwerk heraus entwickeln sie eigene Produktideen und setzen sie um. Dabei experimentieren sie mit traditio-nellen und neuen Materialien, Techniken und Konstruktionen und fördern so die Innovation in ihrem Handwerk. Bei der Ideenentwicklung tauschen sie sich mit Fachleuten aus den Bereichen Architektur, Innen- und Landschaftsarchitektur, Farb- und Lichtgestaltung, Design, Mode und Industrie aus. Ausgehend von technischen und ästhetischen Anforderungen erar-beiten sie handwerklich wie gestalterisch überzeugende Lösungen und Produkte. Die Berufsleute nehmen die individuellen Kundenbedürfnisse und -vorgaben auf und können Varianten und Alternativen vorschlagen. Sie planen die Arbeitsab-läufe für die Umsetzung von Gestaltungs-projekten, kalkulieren sämtliche Projekt- phasen und überwachen Termine, Kosten und Qualität. Sie führen ein Team und leiten die Mitarbeitenden bei der hand-werklichen Umsetzung an.Ausbildung:Die berufsbegleitende Vorbereitung auf die Höhere Fachprüfung dauert 5 Semester.www.hausderfarbe.chwww.gestaltungimhandwerk.ch

Gestalter/in HF Produktdesign

Gestalter/innen HF Produktdesign sind in Agenturen, Entwurfs- oder Designbüros, in Designabteilungen grösserer Betriebe oder im eigenen Atelier tätig. Im Rahmen von Projekten gestalten sie selbstständig und eigenverantwortlich marktfähige Produkte. Das Spannungsfeld zwischen Idee und Machbarkeit ist für sie von besonderer Bedeutung. Mit ihren Kenntnissen über die unterschiedlichen Produktionsverfahren und Materialeigenschaften sowie mit ihren handwerklichen Fähigkeiten sind sie in der Lage, die Machbarkeit abzuschätzen. Je nach Funktion bearbeiten die Berufs-leute ganze Projekte oder einzelne Projekt-phasen. Sie bearbeiten die Projekte selbst-ständig oder in interdisziplinären Projekt- teams. Im Gespräch mit ihren Kunden klären sie den Auftrag und entwickeln Ideen, die sie überarbeiten und konkreti-sieren. Auf der Basis ausgewählter Ideen formulieren sie visuelle Entwürfe und machen sie in Konzepten fassbar. Diese präsentieren sie ihren Kundinnen. Im Anschluss an den kreativen Prozess reali-sieren sie zwei- oder dreidimensionale Prototypen und Modelle oder lassen diese durch externe Fachleute herstellen. Das Produkt präsentieren sie ihrer Kundschaft und beraten diese bei der Umsetzung. Gestalter/innen HF Produktdesign ver-fügen über einen Überblick über das Schaffen auf internationaler Ebene auf ihrem Gebiet. Aktuelle Entwicklungen und zukunftsgerichtete Visionen lassen sie in die eigene Arbeit einfliessen.Ausbildung:Die Ausbildung dauert 4 bis 6 Semester und kann je nach Anbieter berufsbeglei-tend oder Vollzeit absolviert werden. Vertiefungsrichtungen: Industrial Design, Textildesign, Modedesign, Designer d’objets horlogers.www.sfgbasel.chwww.gbssg.chwww.cifom.chwww.ibw.chwww.ffzh.ch

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Berufe & Funktionen

Glasmaler/in EFZ

Glasmaler/innen führen traditionelle und moderne Glasmalereien und Kunstvergla-sungen aus. Unter anderem gestalten und fertigen sie auch Kirchenfenster. Je nach Ausrichtung des Ateliers, in dem sie tätig sind, unterscheidet sich der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit. Sie entwickeln Farbent-würfe und Gestaltungsideen, die sie mit Skizzen und technischen Zeichnungen visualisieren. Bevor sie mit der eigentli-chen Arbeit beginnen, besprechen sie die Zeichnungen mit den Kunden. Neben eigenen Gestaltungsideen werden auch Entwürfe von Kunstschaffenden umge-setzt, wobei es vor allem auf die präzise Handarbeit und weniger auf das gestalte-rische Flair ankommt. Bei der Glasmalerei, dem Malen auf Glas, wenden Glasmaler/innen traditionelle Techniken wie Schwarzlotbemalung, Silbergelbauftrag, Emailauftrag oder Siebdruck an.Bei der Bleiverglasung werden farbige Gläser zu einem Bild zusammengefügt. Als verbindendes Element zwischen den einzelnen Glasteilen verwenden Glas-maler/innen mit Lötzinn verbundene Bleiruten. Immer mehr werden auch neue Techniken zur Fertigung von Kunstver- glasungen eingesetzt. Dazu gehören das Verschmelzen, Abformen und Verkleben von Glas.Glasmaler/innen sind auch für die Pflege, Konservierung und Restaurierung histori-scher Glasmalereien zuständig. In Zusam-menarbeit mit der Denkmalpflege stellen sie den Erhalt der wertvollen Kulturgüter und Zeitzeugnisse sicher. Ihre Arbeiten dokumentieren sie, damit sie für die Nachwelt nachvollziehbar sind. Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 4 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab.www.glasmalerei-schweiz.chwww.sfgb-b.ch

Goldschmied/in EFZ

Goldschmiedinnen und Goldschmiede arbeiten hauptsächlich mit Edelmetallen wie Gold, Silber, Platin, Palladium und deren Legierungen. In exakter Handarbeit stellen sie Schmuck, Juwelen, Gerät und verwandte Produkte her. Als Vorlagen dienen ihnen Skizzen, Muster oder Modelle, die sie nach eigenen Ideen oder Kundenwünschen erstellen. In der Pla-nung der Arbeitsabläufe berechnen sie Flächen und Inhalte sowie das benötigte Material und bestimmen die Herstellungs-techniken. Bei allen Vorbereitungen achten sie darauf, dass die Arbeiten genau, effizient und materialsparend ausgeführt werden können. Auch Abänderungen und Reparaturen gehören zu ihrem Beruf. Die Berufsleute arbeiten in Bijouterien, Manu-fakturen, Silberwarenfabriken, Kleinbe-trieben oder im eigenen Atelier. Je nach gewählter Fachrichtung unterscheidet sich der Schwerpunkt ihrer Arbeit. Gold-schmiede mit Fachrichtung Goldschmieden stellen vor allem Schmuckstücke her. Gold-schmiedinnen mit Fachrichtung Silber-schmieden stellen Gerät wie Schalen, Platten, Kannen, Becher und Besteck, aber auch Schmuck her. Goldschmiede mit Fachrichtung Edelsteinfassen setzen Edel- und Schmucksteine sowie organische Sub-stanzen in Schmuckstücke ein.Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 4 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab. Die Ausbildung kann in einem Lehrbetrieb oder an einer Fach-klasse der Schulen für Gestaltung in Genf und La Chaux-de-Fonds absolviert werden.www.detail.chwww.bq-goldschmied.ch

Gewebegestalter/in EFZ

Gewebegestalter/innen entwerfen und weben Stoffe an Handwebstühlen und an computergesteuerten Webstühlen. Sie verarbeiten Naturfasern wie Wolle, Baum-wolle, Leinen und Seide sowie Kunstfasern und textilfremde Materialien. Sie stellen hochwertige Stoffe für Bekleidung, Acces-soires oder Wohntextilien her. Auch Spezi-algewebe für Kunstobjekte oder Trachten gehören zu ihrem Angebot. Ihre Produkte entwickeln Gewebegestalter/innen nach eigenen Ideen oder nach Kundenwün-schen. Auf Papier oder am Computer erar-beiten sie Skizzen und Entwürfe. Dabei nutzen sie ihre Kenntnisse der Farbenlehre und Gestaltungsmöglichkeiten. Entspre-chend der gewünschten Qualität wählen sie das Material und die Gewebestruktur. Dann zeichnen sie eine technische Zeich-nung, Patrone genannt, die zum Einrichten des Webstuhls dient. Das Einrichten umfasst mehrere Arbeitsgänge, die dem eigentlichen Webprozess vorausgehen. Zur Nachbehandlung benutzen sie Methoden wie Waschen, Dekatieren und Aufrauen. Je nach Artikel und Auftrag verarbeiten und vernähen sie die Stoffe. Ihre Produkte präsentieren sie im eigenen Geschäft sowie an Messen und Ausstellungen.Gewebegestalter/innen arbeiten in Web- ateliers. Das Angebot an Arbeitsplätzen ist klein. Weitere Anstellungsmöglichkeiten bieten die Textilindustrie, Schulen, Kurs-anbieter und therapeutische Ateliers, ver-einzelt auch Museen, in denen antike Gewebe restauriert werden.Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 3 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab. Eine schulische Voll-zeitausbildung in italienischer Sprache bietet das Centro scolastico per le industrie artistiche in Lugano an.www.textilforum.chwww.csia.ch

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Berufe & Funktionen

Grafik-Designer/in (HFP)

Grafik-Designer/innen führen ein eigenes Atelier, die Grafikabteilung einer Kommu-nikations- und Werbeagentur oder eine unternehmensinterne Kommunikations- und Werbeabteilung. Dort lösen sie komplexe Aufgaben im konzeptionell- gestalterischen Bereich der visuellen Kommunikation. Gemeinsam mit Fach-leuten aus Marketing, Marktkommunika-tion und Public Relations analysieren sie Kommunikationsfragen und erarbeiten passende Lösungen. Mit geeigneten Mit-teln setzen sie übergeordnete Kommuni-kationsstrategien in visuelle Botschaften um. Sie analysieren dabei die Strategie, entwickeln ein Gestaltungskonzept und gestalten auf dieser Grundlage die vorge-sehenen Medien. Aufgabengebiete sind Corporate Design, Informationsdesign, Verpackungsdesign, Lehrmittelgestal-tung, Informations- und Präsentations-ausstellungen oder Illustration. Grafik-Designer/innen kennen sich aus in Betriebswirtschaft, Unternehmenspolitik und Personalführung. Mit einer effizi-enten Organisation sowie einer professio-nellen finanziellen Führung und Projekt- abwicklung gewährleisten sie die Errei-chung der langfristigen Ziele. Ausbildung:Die berufsbegleitende Vorbereitung auf die Höhere Fachprüfung dauert 4 Semester.www.grafik-designer-hfp.chwww.sgv.chwww.sgd.ch

Handwerker/in in der Denkmalpflege (BP)

Die Pflege, der Unterhalt und die Renova-tion historisch bedeutender Bauten wie Schlösser, Kirchen, Villen oder Gartenan-lagen erfordern spezialisiertes Wissen. Ältere Bauwerke sowie historische Gärten oder Inneneinrichtungen erfordern bei Reparaturen und Unterhaltsarbeiten besondere Handfertigkeiten sowie Spezial-wissen und -kenntnisse. Handwerker/ -innen in der Denkmalpflege bringen diese Spezialkenntnisse mit. Die Tradition ihres Handwerks ist ihnen vertraut, und sie kennen sich aus in den Bereichen Materi-altechnologie, Bauphysik, Bauchemie und Gestaltung. Je nach Beruf, in dem sie ursprünglich ausgebildet wurden, sind sie in einer der folgenden acht Fachrich-tungen tätig: Holzbau, Möbel/Innen-ausbau, Stuck, Malerei, Mauerwerk/Verputz, Pflästerung/Trockenmauerwerk, Naturstein, Gartenbau. Kulturell wertvolle Bauten müssen sorgfältig gepflegt und individuell unterhalten werden. Hand-werker/innen in der Denkmalpflege analy-sieren die vorhandene Bausubstanz und die angewandten Techniken und planen stil- und materialgerechte Lösungen. Die handwerkliche Umsetzung einer Idee besprechen sie mit verschiedenen Fach-leuten wie Konservatoren-Restauratoren, Architektinnen oder Denkmalpflegern.Die Berufsleute beherrschen die histori-schen Arbeitstechniken ihres jeweiligen Handwerks. Handwerker/innen in der Denkmalpflege wirken auch in Neubaupro-jekten mit, wo Ausführungen in histori-schen Techniken verlangt werden.Ausbildung:Die berufsbegleitende Weiterbildung dauert 2 Jahre und schliesst mit dem eidge-nössischen Fachausweis ab.www.handwerkid.ch

Grafiker/in EFZ

Grafiker/innen sind Fachleute für die visu-elle Vermittlung von Information. Sie erarbeiten Gestaltungskonzepte für Printmedien, elektronische Medien, Räume oder ganze Unternehmensauftritte. Sie gestalten und realisieren Plakate, Bro-schüren, Bücher, Zeitschriften, Websites, Firmenlogos, Messestände, Ausstellungen usw. Grafiker/innen formulieren Bildbot-schaften für Information oder Werbung und lenken die öffentliche Aufmerksam-keit auf eine Idee, ein Produkt oder ein Unternehmen. Beim Entwickeln von gestalterischen Ideen gehen Grafiker/ -innen auf die Bedürfnisse der Auftrag-geber ein. Sie arbeiten mit professioneller Design-Software, aber auch Scannern, Foto- und Filmkameras. Grafiker/innen begleiten die Herstellung von Print- und anderen Medien und optimieren bei Bedarf den Produktionsprozess. Sie koordinieren alle Arbeitsschritte detailliert, vernetzen die beteiligten Personen und legen einen Zeitplan fest. Grafiker/innen werden von ihren Kundinnen und Kunden aufgrund ihrer bereits geleisteten Arbeiten ausge-wählt. Eine klare Positionierung ihrer Leis-tungen, ein professionelles Portfolio und gutes Networking sind sehr wichtig für die Kundengewinnung. Angestellt sind sie in Grafikateliers, Werbe- oder Kommunika- tionsagenturen, Verlagen und firmeneige- nen Werbeabteilungen oder sie arbeiten auf eigene Rechnung.Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 4 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab. Einige Schulen für Gestaltung führen auch Grafikklassen, d.h., die Lehre wird an der Schule absolviert.www.sgv.chwww.sgd.ch

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Berufe & Funktionen

Holzhandwerker/in EFZ Fachrichtung Drechslerei

Holzhandwerker/innen der Fachrichtung Drechslerei stellen Dreh- und Frästeile her: Tisch- und Stuhlbeine, Treppengeländer-sprossen, Säulen und andere Innenaus-bauteile sowie Schalen, Schüsseln, Teller, Werkzeuggriffe, Spielsachen, Kunstobjekte und vieles mehr. Ihr Berufsspektrum umfasst sowohl das industrielle Arbeiten an Automaten wie auch die kunsthand-werkliche Richtung. Die Spezialität von Holzhandwerker/innen sind Produkte, die durch Rundungen, gebogene oder geschweifte Formen bestechen. Während manche Drechslereien mehrheitlich Kunst-handwerk produzieren, konzentrieren sich andere auf technische Teile. Die Berufs-leute wickeln Aufträge selbstständig ab, vom Entwurf über die Fertigung bis zum Verkauf, und befassen sich auch mit der Vermarktung ihrer Produkte. In der Arbeitsvorbereitung erstellen sie Zeitpläne und Materiallisten, planen Produktions- und Arbeitsabläufe für Einzel- und Serien-produkte, fertigen Skizzen und Freihand- zeichnungen an und erstellen technische Zeichnungen. Für die eigentliche Formge-bung benutzen Holzhandwerker/innen der Fachrichtung Drechslerei die Drehbank. Sie spannen das zugesägte Holzstück ein und bearbeiten das rotierende Holzstück mit scharfkantigen Drechselwerkzeugen. So entfernen sie Span um Span, und der Rohling nimmt allmählich die gewünschte Form an. Zu den Abschlussarbeiten gehören das Schleifen, Bleichen, Beizen, Färben und Lackieren oder Ölen der Oberflächen. Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 4 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab.www.holzbildhauerei.chwww.kunsthandwerk-holz.ch

Innenarchitekt/in FH

Innenarchitektinnen und Innenarchi-tekten planen und gestalten Räume im öffentlichen und privaten Bereich. Sie entwickeln Raumkonzepte für Um- und Neubauten, befassen sich mit temporärer Architektur und gestalten Innenausbau- elemente. Sie setzen sich mit den zu gestaltenden Räumlichkeiten ausein-ander, analysieren deren Funktionen, die geschichtlichen Gegebenheiten und erfassen die Bedürfnisse aller Beteiligten. Bei der Planung und Realisierung berück-sichtigen sie zudem Faktoren wie Budget, Gebäudestruktur, bauliche Vorschriften, Haustechnik usw. Je nach Auftrag über-nehmen sie die komplette technische und wirtschaftliche Planung und Überwa-chung von der Konzeption über den Ent-wurf und die Planung, die Ausführung und Bauleitung bis zur Abrechnung. Neben der Gestaltung von Innenräumen in Wohnbauten, Hotels, Kinos, Schulhäu-sern, Spitälern oder Bürogebäuden befassen sich Innenarchitekten auch mit der Planung und Gestaltung von tempo-rären Räumen: Ausstellungen, Messe-stände, Bühnenbilder usw. Bei der Ausarbeitung von Raumkonzepten und für die Plandarstellung wenden sie spezi-elle Software an. Ihre Gestaltungsvorschläge visualisieren sie mit Modellen, Fotos, Videos und 3-D-Animationen. Sie entwickeln und gestalten auch Möbel und andere Innen-ausbauelemente. Innenarchitektinnen sind freiberuflich tätig oder arbeitenin Innenarchitektur- und Architektur-büros, Generalunternehmen oder Einrich-tungs- und Designabteilungen der Industrie. Weitere Einsatzgebiete sind Museen und Themenparks, Theater und Fernsehen, Wohn- und Architekturzeitschriften. Ausbildung:Dreijähriges Vollzeitstudium in Basel, Luzern, Genf oder Lugano. In Luzern auch Teilzeitstudium (4–5 Jahre).www.fhnw.ch/hgk/iiswww.hslu.ch/technik-architekturwww.vsi-asai.ch

Holzbildhauer/in EFZ

Holzbildhauer/innen stellen aus Holz Tier- und Menschenfiguren sowie kunstgewerb-liche Artikel her, schnitzen Ornamente und Inschriften. Dabei verbinden sie hand-werkliches Geschick und gestalterische Fähigkeiten. Sie entwerfen Einzelstücke und kleinere Serien nach den Vorstel-lungen und Wünschen der Kundschaft. Holzbildhauer/innen fertigen Skizzen, Zeichnungen sowie Modelle und beurteilen diese mit dem Auftraggeber/der Auftragge-berin. Für Schreinereien verzieren sie Möbel, für Orgelbauer/innen schnitzen sie Kirchenorgel-Ornamente. Im Auftrag von Kirchen stellen sie Chorgestühle und reli-giöse Figuren her, für Giessereien fertigen sie Gussmodelle. Für Vereine schnitzen sie Wanderpreise und für Private Familien-wappen, Skulpturen oder Grabmale. Mit Band- oder Motorsäge sägen Holzbild-hauer/innen die grobe Form zu, um danach in aufwendiger, geduldiger Hand-arbeit, an der Schnitzbank stehend, nach und nach mit dem Schnitzeisen die eigent-liche Form herauszuschlagen und heraus-zuschneiden. Ein besonderes Arbeitsgebiet ist die Restauration. Holzbildhauer/innen restaurieren zum Beispiel Altäre und reli-giöse Figuren in Kirchen und andere antike Schnitzereien. Einige Holzbildhauer/innen spezialisieren sich auf die Herstellung von Souvenirartikeln. Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 4 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab. Sie kann in einem Holzbildhaueratelier mit Besuch der Berufsfachschule in Brienz oder an der Schule für Hozbildhauerei Brienz absol-viert werden.www.holzbildhauerei.chwww.kunsthandwerk-holz.ch

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Berufe & Funktionen

Innendekorateur/in (BP) (HFP)

Innendekorateurinnen und -dekorateure (BP) sind in kleinen und mittleren Betrieben der Innendekorationsbranche für die Planung und Ausführung von anspruchsvollen Arbeiten zuständig. Neben dem Handwerk und der Gestaltung decken ihre Kenntnisse auch das Berech-nungswesen ab. Innendekorateurinnen und -dekorateure (HFP) führen einen eigenen Betrieb oder sind in leitender Funktion in einem Unter-nehmen der Inneneinrichtungsbranche tätig. Die Berufsleute kümmern sich um administrative, organisatorische und fach-liche Angelegenheiten. Sie betreuen einen Auftrag von der Projektierung bis zur Fer-tigstellung und Abrechnung. Innendekora-teure (HFP) beraten die Kundschaft umfassend und erarbeiten kundenorien-tierte Lösungsvorschläge für die Ausgestal-tung und Einrichtung von Innenräumen. Dabei stellen sie Material-, Farb- und Formvorschläge zusammen, planen den Personaleinsatz und erstellen eine Materi-alliste. Im Atelier und auf der Baustelle überwachen sie die fach- und terminge-rechte Erledigung der Aufträge durch die Mitarbeitenden. Der Wareneinkauf bei den Zulieferbetrieben ist eine weitere Aufgabe von Innendekorateurinnen (HFP). Mit Verhandlungsgeschick und Gespür für Modeströmungen sorgen sie für ein viel- fältiges und zeitgemässes Sortiment. In kleinen Unternehmen beteiligen sich die Geschäftsführer an der praktischen Arbeit. Der grösste Teil ihrer Tätigkeit wird aber durch die Unternehmensführung und durch administrative Aufgaben in Anspruch genommen. Ausbildung:Die Vorbereitungskurse auf die Berufs- prüfung und auf die Höhere Fachprüfung werden durch die Fachschule von Interieur- suisse angeboten und bestehen aus je 8 Modulen à 2 Wochen.www.interieursuisse.ch

Interactive Media Designer EFZ

Interactive Media Designer sind Fachleute der modernen Kommunikation. Sie entwi-ckeln und realisieren interaktive digitale Kommunikationsmittel (Tablets, Smart-phones, TV usw.). Sie planen Websites, Apps, soziale Foren, soziale Netze oder POS-Auftritte wie zum Beispiel Benutzer-oberflächen von Billettautomaten. Bei der Entwicklung und Umsetzung dieser Kom-munikationsmittel arbeiten Interactive Media Designer mit statischen und ani-mierten Bildern, Texten und Infografiken sowie Audio-, Video- und 3-D-Dateien. Diese Elemente integrieren sie in ihr Pro-jekt, bestimmen die Funktionen und spezi-fizieren die Interaktionen. Die interaktiven digitalen Kommunikationsmittel, zum Beispiel eine Website oder eine App, testen und publizieren sie auf digitalen Kommu-nikationssystemen wie Smartphones, Tab-lets, Computern, Grossleinwänden und anderen Bildschirmanwendungen. Inter- active Media Designer achten darauf, dass ihre Produkte mediengerecht und benut-zergerecht sind. Einerseits berücksichtigen sie die verschiedenen Displayformate, in denen ihre Anwendungen dargestellt werden. Andererseits sorgen sie dafür, dass die Systeme für die Nutzerinnen und Nutzer einfach zu bedienen sind. Beim Interactive Media Designer handelt es sich um einen technisch anspruchsvollen Beruf, doch das kreative Gestalten steht im Vordergrund. Mögliche Arbeitsorte sind Online- und Werbeagenturen, Radio-, Fernseh- und Online-Redaktionen, Grafik- ateliers oder Kommunikationsabteilungen grosser Unternehmen. Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 4 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab. Schulen in der West-schweiz bieten die Grundbildung als schu-lische Vollzeitausbildung an.www.simd.ch

Innendekorateur/in EFZ

Innendekorateurinnen und Innendekora-teure tragen mit ihrer Arbeit dazu bei, dass Wohn- und Geschäftsräume behaglich und komfortabel werden. Sie verlegen Teppiche und Bodenbeläge, montieren Vorhänge, Dekorationen, Wandverspannungen, Leuchten sowie Innenbeschattungsan-lagen und polstern, reparieren, pflegen und restaurieren Möbel. In der Grundbil-dung spezialisieren sie sich auf eine von vier Fachrichtungen. In der Fachrichtung Polstern steht das traditionelle Polstern im Vordergrund. In der Fachrichtung Boden-belag werden vor allem Hart- und Parkett-beläge verlegt. In der Fachrichtung Montage liegt der Schwerpunkt bei der Montage von Möbeln und dem Anpassen von Böden, Wänden und Decken. Innende-korateure der Fachrichtung Vorhang sind spezialisiert auf die Anfertigung und Mon-tage von Vorhängen sowie auf die Herstel-lung von Bettwaren. Die meisten Arbeiten werden im Atelier vorbereitet und ausge-führt. Im Ladenlokal beraten Innendekora-teurinnen ihre Kundinnen und Kunden in Bezug auf Gestaltungsmöglichkeiten und Materialwahl. Für Massaufnahmen und Montagearbeiten fahren sie zu ihren Kun-dinnen und Kunden.Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 4 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössi-schen Fähigkeitszeugnis ab. Eine neue Bildungsverordnung tritt voraussichtlich 2020 in Kraft.www.interieursuisse.ch

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Berufe & Funktionen

Keramiker/in EFZ

Keramiker/innen entwerfen und produ-zieren Gebrauchskeramik, Baukeramik und Objekte der freien Kunst. Bei der Pla-nung und Realisierung von Projekten ver-binden sie gestalterische, handwerkliche und technische Kompetenzen. Diese nutzen sie auch, um mit Formgebungs-, Oberflächengestaltungs- und Brenntech-niken zu experimentieren. Beim Entwerfen neuer Produkte setzen sich Keramiker/ -innen mit den Marktbedürfnissen ausein-ander und versuchen Trends aufzuspüren. Sie sammeln Informationen mit Bezug zum geplanten Produkt und werten diese aus. Bei der Teilnahme an Kunstkeramik-Wettbewerben oder der Bewerbung um einen Auftrag visualisieren sie ihre Pro-dukte und formulieren die Inhalte schrift-lich. In der Produktionsvorbereitung wählen Keramiker/innen die geeigneten Materialien und berechnen die benötigten Rohstoffmengen. Um allfällige Produkti-onsprobleme identifizieren zu können, setzen sie sich mit technologischen Fragen auseinander und führen eine Pilotproduk-tion durch. Die Realisierungsphase umfasst die Formgebung, die Oberflächen- gestaltung, die Trocknung, das Brennen und die laufende Qualitätskontrolle. Kera-miker/innen erkennen Bearbeitungsfehler und korrigieren bei Bedarf die einzelnen Arbeitsschritte. Sie entwickeln eine auf das Produkt ausgerichtete Werbe- und Verkaufsstrategie und positionieren sich damit auf dem Markt. Keramiker/innen nehmen regelmässig an berufsrelevanten Veranstaltungen teil und schaffen sich so ein dichtes berufliches Netzwerk.Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 4 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab. Einige Schulen führen Fachklassen, d.h. die Lehre wird an der Schule absolviert.www.swissceramics.ch

Korb- und Flechtwerkgestalter/in EFZ

Korb- und Flechtwerkgestalter/innen ver-arbeiten vorwiegend natürliche Materia-lien: Weide, Rattan und Rattanprodukte, Binsen und verschiedene Schnüre. Die erlernten flechttechnischen Fähigkeiten lassen sich jedoch auch auf andere Materi-alien anwenden. So gehört zum Beispiel auch das Ersetzen von Kunststoffge-flechten an Gartenmöbeln zu ihren Auf-gaben. Von der Vorbereitung des Materials bis zur Oberflächenbehandlung führen Korb- und Flechtwerkgestalter/innen sämtliche Arbeitsschritte in Handarbeit aus. Sie stellen nicht nur traditionelle Körbe her, sondern auch Einrichtungsge-genstände, Dekorationsobjekte und Sicht-schutzelemente, Zäune oder Garten- pavillons. Viele Produkte der Korbflech-terei sind Einzelanfertigungen. Nach Ideen oder Massvorgaben der Kundschaft gestalten die Berufsleute individuelle Produkte. Sie produzieren aber auch kleine und grosse Serien eines Artikels. Korb- und Flechtwerkgestalter/innen sind im eigenen Atelier tätig. Dies erfordert grosses Engagement. Billige, industriell hergestellte Produkte erschweren den Absatz von qualitativ hochstehenden Handarbeiten. Deshalb ist es wichtig, sich mit eigenständigen Flechtarbeiten auf dem Markt zu profilieren. Selbstständigerwer-bende Korb- und Flechtwerkgestalter/ -innen verfügen idealerweise über ein zweites Standbein: z.B. einen Handel mit Korbwaren oder eine Lehrtätigkeit an einem Kurszentrum. Sozial engagierte Berufsleute arbeiten in Behindertenwerk-stätten, Heimen und ähnlichen Instituti-onen als Werkstattleiter/in.Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 3 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab.www.korbflechten.chwww.kunsthandwerk-holz.ch

Konservator/in-Restaurator/in FH

Konservatoren-Restauratoren und Konser-vatorinnen-Restauratorinnen erfassen, erhalten und dokumentieren Kunst und Kulturgüter. Sie erfassen den allgemeinen Zustand der zu erhaltenden Objekte, allfäl-lige Schäden und bereits erfolgte Eingriffe. Mit verschiedenen, vor allem chemischen und physikalischen Verfahren analysieren sie die Beschaffenheit sowie verwendete Materialien. Danach entscheiden sie, mit welchen Verfahren die Objekte ange-messen konserviert und/oder restauriert werden. Bei Bedarf entwickeln sie selbst neue Verfahren und Vorgehensweisen. Viele Arbeitsschritte führen die Fachleute manuell aus. Sie setzen aber auch techni-sche Hilfsmittel und Computer ein. Konser-vatoren-Restauratoren sind verantwortlich für die gesamte Abwicklung eines Auftrags respektive Projekts. Fast immer arbeiten sie eng mit weiteren Fachleuten wie Kunst-historikerinnen, Archäologen, Architek-tinnen und Naturwissenschaftlern zusammen. Sie arbeiten oft selbstständig. Anstellungen bieten Museen, Archive, private und öffentliche Sammlungen, Denkmalpflege und Forschung, teilweise auch Firmen. Die Branche ist klein und erfordert eine hohe Spezialisierung.Ausbildung:Bachelorstudium: 3 Jahre VollzeitMaster: 2 Jahre VollzeitJe nach Studienort werden Vertiefungsrich-tungen angeboten. Bern: Architektur, Innenausstattung und Möbel; Gemälde und Skulptur; Bücher, grafische und fotografi-sche Objekte; Moderne Materialien und neue Medien; Textilien. HE-Arc: Objets archéologiques et ethnographiques; Objets scientifiques, techniques et horlogers.Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana, SUPSI: Dipinti murali, stucchi e superfici lapidei.Das Centro del bel libro in Ascona bietet Kurse in Buch- und Papierrestaurierung an.www.skr.chwww.hkb.bfh.chwww.swiss-crc.chwww.he-arc.chwww.supsi.ch/dacdwww.cbl-ascona.ch

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Berufe & Funktionen

Kostümbildner/in

Kostümbildner/innen kreieren die zu einer Theateraufführung passenden Kostüme, vom Hut bis zum Schuh. Sie bestimmen auch die Gestaltung von Gesicht und Haaren. Die Kostümentwürfe setzen eine klare Gesamtvorstellung des auszustat-tenden Stücks voraus, welche aus dem Studium des Stückes und aus den Bespre-chungen mit Regie und Bühnenbild her-vorgeht. Kostüme sind nicht nur eine schöne Dekoration, sondern Ausdrucks-mittel, welche die Aussage des Stückes und der Darstellerinnen und Darsteller unter-stützen. Kostümbildner/innen sind neben dem Entwerfen der Kostüme auch verant-wortlich für das Überwachen der Herstel-lung der Kostüme in der Theaterschnei- derei, den Materialeinkauf und die Aus-wahl von Kostümen aus dem theater-eigenen Fundus. Bei allen Kostümproben und Hauptproben kontrollieren sie die Kostüme und ihre Wirkung. Sie arbeiten vielfach mit Gewandmeisterinnen und -meistern zusammen, welche für die kor-rekte Anfertigung der Kostüme verantwort-lich sind. Genäht werden die Kostüme von Theaterschneiderinnen und -schneidern. Arbeitgeber von Kostümbildner/innen sind vor allem grössere Theater oder Fernseh-anstalten. Sie können aber auch freiberuf-lich an einmaligen Aufträgen zur Ausstattung einzelner Stücke arbeiten. Die Chancen, eine feste Anstellung zu finden, sind gering.Ausbildung: Mögliche Ausbildung in der Schweiz: Bachelor of Arts in Mode-Design an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel. In Deutschland und Österreich gibt es Studiengänge, z.B. in Kostümbildnerei/ -gestaltung.www.fhbb.ch/hgkwww.buehnenverein.dewww.karrierekompass.at

Lehrer/in Sekundarstufe I PH, Uni Bildnerisches Gestalten Technisches und Textiles GestaltenLehrpersonen für die Sekundarstufe I unterrichten Jugendliche der sechsten oder siebten bis neunten Klasse. Sie bereiten den Stoff didaktisch auf, vermitteln fach-liche Kenntnisse in verschiedenen Fächern und leiten die Jugendlichen zu selbststän-digem Lernen an. In der Regel unterrichten sie zwei bis vier Fächer. Bildnerisches Gestalten oder Technisches und Textiles Gestalten kann eines davon sein.Kinder und Jugendliche erleben im Fach «Gestalten» ganzheitliche Prozesse von der Idee bis zur Realisierung eigener Bilder, Objekte und Produkte. Sie erfahren und reflektieren, dass Gestaltungsaufträge und Prozesse verschieden gelöst werden können. Im Bildnerischen Gestalten lernen die Schülerinnen und Schüler, ihre Umwelt bewusst wahrzunehmen und sich selber über Bilder und Objekte auszudrü-cken. Dabei ist der Prozess genauso wichtig wie das Endprodukt. Im Textilen Gestalten setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit textilen Materialien auseinander und stellen eigene Produkte her. Im Techni-schen Gestalten befassen sie sich mit drei-dimensionaler funktionaler Gestaltung.Ausbildung:Studium mit Masterabschluss an einer Pädagogischen Hochschule (PH) oder Uni-versität, Vollzeit mind. 9 Semester, Teilzeit möglich.www.swissuniversities.chwww.edk.chwww.lch.ch

Kunsttherapeut/in (HFP) Gestaltungs- und Maltherapie Intermediale TherapieMit künstlerischen Mitteln stärken Kunst-therapeutinnen und Kunsttherapeuten Menschen in ihrer Gesundheit, unter-stützen sie in Krankheits- und Krisen-fällen sowie bei grundlegenden Veränderungen. Sie aktivieren die Res-sourcen und Selbstheilungskräfte von Patientinnen und Klienten, fördern deren Sinneswahrnehmung, Kreativität und persönliche Entwicklung, festigen ihre Autonomie und zeigen ihnen einen krea-tiven Umgang mit Problemen auf. Kunst-therapeutinnen arbeiten meist nach ärztlicher Verordnung. In ihre Arbeit inte-grieren sie medizinische Diagnosen sowie eigene Beobachtungen und Befunde. Sie betrachten Menschen ganzheitlich und berücksichtigen soziale, körperliche und psychische Aspekte. Gemeinsam mit der Klientin, dem Klienten vereinbaren sie Therapieziele. Kunsttherapeuten wählen geeignete künstlerische Mittel, erarbeiten ein Therapiekonzept und entwickeln dieses laufend weiter. Therapien führen sie mit Einzelpersonen oder Gruppen durch, dokumentieren den Verlauf, werten ihn aus und leiten die Ergebnisse an beteiligte Fachpersonen weiter. Je nach Fachrichtung setzen Kunsttherapeutinnen bei ihrer Arbeit spezifische Mittel ein. In der Gestaltungs- und Maltherapie ani-mieren sie Menschen zum bildnerischen Gestalten und zur Auseinandersetzung mit dem verwendeten Material. Sie kon-frontieren sie mit ihrem Werk und erör-tern ihnen den möglichen Zusammen- hang zwischen dem gestalteten Bild und dem Körper, dem Seelenleben sowie der Biografie. In der intermedialen Therapie setzen die Fachpersonen unterschiedliche künstlerische Mittel ein, vom bildneri-schen Gestalten über Poesie, Tanz, Musik bis hin zu Theater und neuen Medien. Sie reflektieren gemeinsam mit den Betreuten das kreierte Werk.Ausbildung:Die berufsbegleitende Ausbildung auf die Höhere Fachprüfung dauert in der Regel 5 Jahre.www.artecura.ch

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Berufe & Funktionen

Mediamatiker/in EFZ

Mediamatiker/innen gestalten und pflegen Websites, erstellen Präsentationen und betreuen Veranstaltungen. Dazu nutzen sie ihre Kenntnisse über Multimedia, Design, Marketing, Informatik und Administration. Sie bereiten Informationen fürs Internet und neue Medien auf, gestalten und pflegen Intranets, realisieren Werbemate-rial und stellen Dokumentationen zusammen. Weiter erstellen sie auch Druck- sachen. Aufgrund der Wünsche der Kun-dinnen oder Vorgesetzten planen sie den Projektablauf und wählen die entspre-chenden technischen Hilfsmittel. Je nach Auftrag erstellen Mediamatiker/innen zunächst Rohdaten, zum Beispiel kurze Filmsequenzen, Fotos oder Tonauf-nahmen. Mit geeigneten Programmen bearbeiten sie diese Rohdaten. Dann ent-wickeln sie Designvorschläge für das Screen- oder Printprodukt. Sie sind ver-sierte Gestalter/innen, beherrschen Bildbe-arbeitungs- und Layoutprogramme und kennen die Wirkung von Farben und Formen. Bei Websites binden Mediama-tiker/innen grafische Elemente oder Appli-kationen ein. Sie können ein Content Management System installieren und eine kleinere Datenbank erstellen. Beim Design achten sie auf eine verständliche Ober-fläche und Benutzerführung. Printpro-dukte bereiten Mediamatiker/innen für den Druck vor. Für Präsentationen visuali-sieren Mediamatiker/innen Informationen. Sie wissen, wie Inhalte rasch erfasst werden, und kennen geeignete Darstel-lungstechniken und Anwendungen. Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 4 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab. In einzelnen Kan-tonen können die ersten 2 Lehrjahre an einem Project-Learning-Center absolviert werden.www.ict-berufsbildung.ch

Mikrozeichner/in EFZ

Mikrozeichner/innen erarbeiten techni-sche Zeichnungen und Entwürfe in 3-D, die als Grundlage für die Herstellung von kleinsten Teilen dienen. Sie erstellen bei-spielsweise Konstruktionspläne für Präzisi-onswerkzeuge, Schaltungen, Messinstru- mente, Elektrozahnbürsten und andere mikrotechnische Produkte. In der Uhrenin-dustrie zeichnen sie Pläne für die Herstel-lung einer Uhr, in der Medizinaltechnik erstellen sie die Grundlagen für Hörappa-rate. Da sie winzige Teile herstellen, müssen Mikrozeichner/innen äusserst präzis arbeiten. Bei der Entstehung eines neuen Produkts sind Mikrozeichner/innen von Anfang bis Ende dabei. Sie entwickeln Prototypen und stellen Fertigungsmittel her. Sie wählen geeignete Maschinen, richten diese ein und überprüfen die Qua-lität der Bearbeitung. Mikrozeichner/innen interpretieren die Vorgaben der Designer und Ingenieurinnen und erarbeiten ent-sprechende Konstruktionslösungen mit exakten technischen Plänen. Sie erstellen die Konstruktionspläne meistens mit einem CAD-Programm, einer Software für dreidimensionales Zeichnen. Mikro-zeichner/innen finden Stellen in allen Branchen, in denen feintechnische Geräte hergestellt werden: Uhrenindustrie, Optik, Robotik, Luftfahrt, Informatik, Medizinal-technik, Eletronik oder Telekommunikation. Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 4 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössi-schen Fähigkeitszeugnis ab. Lernende absolvieren die praktische Ausbildung entweder am Berufsbildungszentrum in Biel (im Rahmen der deutsch-französi-schen Vollzeitschulausbildung) oder bei einem Betrieb der Mikrotechnik- oder Uhrenbranche.www.bbz-biel.chwww.cpih.ch

Maskenbildner/in

Maskenbildner/innen verwandeln Schau-spieler/innen: Sie machen aus jungen Men-schen Greise, setzen Verletzungen, Deformationen und Krankheiten effektvoll in Szene und hauchen Fantasiewesen Leben ein. In Absprache mit Regie und Kostüm-bildner/in erstellen sie das maskenbildneri-sche Konzept und fertigen Entwürfe und Skizzen als Grundlage für die späteren Schmink- und Frisierarbeiten an. Aus Silikon, Heiss- und Kaltschaum, Gummi, Gips und diversen Kunststoffen modellieren sie ganze Masken oder Gesichtsteile wie Nasen, Kinne oder Glatzen. Die Masken bemalen sie so, dass charakteristische Züge gut zur Geltung kommen. Für die Darstel-lung von Unfällen und Verbrechen fertigen sie Dummy-Köpfe und -Glieder, Wunden oder Narben an. Vor Proben und Auffüh-rungen bzw. Aufnahmen setzen Masken-bildner/innen die Maskenteile auf, schminken die Gesichter und frisieren das Eigenhaar oder passen Glatzen, Haarteile und Bärte an. Beim Make-up berücksich-tigen sie die Besonderheiten von Bühne und Film und achten auf Lichtverhältnisse sowie Aufnahmetechniken. Während der Aufführungen betreuen sie die Verwand-lungen. Während der Dreharbeiten bessern sie das Make-up nach. Nach den Auffüh-rungen und nach Drehschluss helfen sie beim Maskenentfernen.Ausbildung:In der Schweiz gibt es keine reglementierte Ausbildung. Coiffeure/-eusen, Kosmetiker/ -innen, Visagisten/-innen o.ä. steigen über ein Volontariat bei Theater, Film oder Fernsehen ein. Privatschulen bieten Lehr-gänge an. Es empfiehlt sich, diese sorg-fältig bezüglich Qualität und Praxisbezug bzw. Inhalt, Dauer, Umfang und Kosten zu vergleichen. In Deutschland gibt es eine betriebliche Ausbildung (Lehre), ein Fach-hochschulstudium und Lehrgänge an Pri-vatschulen, teils mit anerkanntem Abschluss.www.svtb-astt.chwww.maskewartenberg.chwww.buehnenverein.dewww.berufsberatung.ch/weiterbildung

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Berufe & Funktionen

Polydesigner/in 3D EFZ

Polydesigner/innen 3D gestalten mit ver-schiedenen Gestaltungstechniken und einem sicheren Gefühl für Formen und Farben Schaufenster, Verkaufs- und Veran-staltungsräume, Messestände und Fas-saden. Im Beruf werden drei Schwerpunkte unterschieden: Polydesigner/innen 3D mit Schwerpunkt Kreation befassen sich vor-wiegend mit der Entwicklung von Ideen und Konzepten. Mithilfe von Gestaltungs-software visualisieren sie ihre Ideen und erstellen Pläne, präsentieren ihren Auf-traggebenden die Konzeptidee, gehen auf Änderungswünsche ein und setzen sie um. Sie erstellen Skizzen, Pläne, Fotomon-tagen, Modelle, Prototypen und die für die Produktion benötigten digitalen Daten. Das Anfertigen von Plänen und Visualisie-rungen am Computer gehört auch zu den Aufgaben von Polydesigner/innen 3D mit Schwerpunkt Realisation. Die handwerkli-chen Arbeiten stehen in ihrem Beruf jedoch im Vordergrund. Beim Bau von Gestaltungselementen verarbeiten sie Werkstoffe wie Textilien, Holz und Kunst-stoffe usw. Sie planen die Arbeitsabläufe, beschaffen die benötigten Materialien und erstellen bei Bedarf Prototypen. Auch die Montage, Demontage und umweltgerechte Weiterverwendung von Gestaltungsele-menten gehören zu ihrem Aufgaben-bereich. Polydesigner/innen 3D mit Schwerpunkt Styling sind in Waren- und Modehäusern für die visuelle Verkaufsför-derung zuständig. Mit einem Gespür für Trends, Stilsicherheit und ausgeprägter Kundenorientierung inszenieren und prä-sentieren sie Produkte und Dienstleis-tungen. Dabei berücksichtigen sie die Vorgaben bestimmter Marken oder der eigenen Marketingabteilung.Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 4 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab. Sie wird in einem Lehrbetrieb oder in einer Fachklasse (schu-lische Vollzeitausbildung) absolviert.www.polydesign3d.ch

Polygraf/in EFZ

Polygrafinnen und Polygrafen gestalten und bearbeiten Texte und Bilder für Printmedien und elektronische Medien. Am Computer sorgen sie für ein sauberes Layout und bringen die Daten in eine druck- bzw. reproduktionsfähige Form. Ob Buch, Broschüre oder Tageszeitung, Website, Trailer oder App: Polygrafen sorgen dafür, dass Print- und Screenme-dien ein ansprechendes Layout haben und in der richtigen Datenform für die Weiter-verarbeitung vorliegen. Sie bereiten am Computer Texte, Bilder, Grafiken und Illustrationen so auf, dass sie fehlerfrei, übersichtlich gegliedert und ästhetisch überzeugend sind. Je nach Schwerpunkt befassen sie sich mit der Aufbereitung von Print- oder Screenmedien. Nach den Wün-schen und Bedürfnissen der Kundschaft oder auf der Grundlage vorgegebener Corporate Designs planen Polygrafinnen ihre Arbeit und legen die gestalterischen Spezifikationen fest. Nach typografischen und gestalterischen Regeln erstellen sie mediengerechte Publikationen: Sie plat-zieren die Textelemente, bestimmen Schriftarten und -grössen sowie Zeilenab-stände und -breiten, erstellen Grafiken und bearbeiten Bilder. Aufbereitete Texte und Bilder fügen sie zu einem stimmigen Ganzen zusammen und legen die Seiten-umbrüche fest und nehmen grammatikali-sche und orthografische Korrekturen am Text vor. Polygrafen arbeiten in Druckvor-stufenbetrieben, Druckereien, Grafikate-liers, Werbeagenturen und bei Multimedia- Dienstleistern.Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 4 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab.www.viscom.ch www.medien-macher.ch

Musikinstrumentenbauer/in EFZ

Musikinstrumentenbauer/innen sind in Werkstätten, Ateliers und Fachgeschäften tätig. Sie warten, reparieren, bauen und verkaufen Musikinstrumente. Um deren klangliche und spieltechnische Qualitäten beurteilen zu können, haben sie ein geschultes Gehör und beherrschen das Spielen des jeweiligen Instruments. Im Beruf gibt es fünf Fachrichtungen. Im Blasinstrumentenbau fertigen sie aus Blechen, Rohren, Stangen und Halbfabri-katen Trompeten, Posaunen, Waldhörner, Kornetts, Tuben und andere Blechblasinst-rumente mit Kesselmundstück. In der Blasinstrumentenreparatur warten und reparieren sie Holz- und Blechblasinstru-mente. Dafür müssen sie diese meistens zerlegen oder sogar auseinanderlöten. Nach dem Zusammenbauen justieren sie mit viel Feingefühl die Mechanik. Musikin-strumentenbauer der Fachrichtung Kla-vierbau befassen sich vor allem mit dem Unterhalt und der Reparatur sowie mit dem Stimmen von Klavieren und Flügeln. Im Orgelbau stellen Musikinstrumenten-bauer/innen verschiedene Einzelteile einer Orgel her und bauen diese zusammen: Spieltisch, Klaviaturen, Trakturen, Wind-laden, Ton- und Registerventile, Windver-sorgung, Holz- und Metallpfeifen sowie das Gehäuse. Dabei verarbeiten sie Massiv-hölzer und Metalle. Musikinstrumenten-bauer/innen der Fachrichtung Orgelpfeifen- bau spezialisieren sich auf die Herstellung von Pfeifen. Sie arbeiten nach Plänen der Orgelbauer. Das Reparieren und Ersetzen von beschädigten Orgelpfeifen gehört ebenfalls zu ihren Aufgaben. Der Arbeits-markt in der Schweiz ist klein, doch die Nachfrage nach begabten Fachleuten stabil.Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 4 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab.www.musikinstrumentenbauer.ch

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Berufe & Funktionen

Steinbildhauer/in EFZ

Steinbildhauer/innen verarbeiten Natur-stein zu Grabsteinen, Grabplatten, Brunnen, Denkmälern, Figuren und Reliefs, Fassadenverzierungen und freien Kunstwerken. Sie entwerfen das geplante Objekt auf Papier. Dabei lassen sie sich von Farbe, Form und Struktur des Natur-steins inspirieren. Steinbildhauer/innen legen viel Wert darauf, die Eigenheiten des Steins zur Geltung zu bringen. Je nach Auftrag beziehen sie auch Kundenwün-sche in den Entwurf ein. Ausgehend von ihren Skizzen erarbeiten sie Werkzeich-nungen und Modelle als Vorlagen. Bevor sie mit der Arbeit am Stein beginnen, fer-tigen sie oft zusätzlich noch ein Ton- oder Gipsmodell an. Bei der Herstellung von Figuren und komplizierten Reliefs ver-wenden Steinbildhauer/innen oft ein Punktiergerät oder einen Messzirkel. Mit diesen Hilfsmitteln übertragen sie die Vorlage Punkt für Punkt auf den Stein. Für die Grobbearbeitung des Steins setzen Steinbildhauer/innen moderne Maschinen ein: Steinfräsmaschinen, Trennscheiben, Presslufthämmer, Schleifmaschinen und andere leistungsfähige Diamant- und Hartmetallwerkzeuge. Die zugeschnit-tenen Blöcke formen sie mit traditionellen Werkzeugen wie Hammer und Meissel, Setzer, Schlageisen, Spitzeisen, Stock-hammer und Handfäustel. Steinbildhauer/ -innen kennen sich im Gestalten und Aus-führen von Inschriften aus. Es handelt sich dabei um Reliefs oder Gravuren. Je nach Auftrag vergolden oder verbleien sie die gravierten Inschriften. Steinbild-hauer/innen führen auch Restaurations-arbeiten aus.Ausbildung:Die berufliche Grundbildung in einem Bildhauerbetrieb dauert 4 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössischen Fähig-keitszeugnis ab. Die Bildhauerschule Mülheim bietet eine 4-jährige Vollzeit- ausbildung an (Schuldiplom).www.vsbs.chwww.bildhauerschule.com

Requisiteur/in

Requisiteure und Requisiteurinnen sorgen dafür, dass bei Bühnen-, Film- oder Fern-sehproduktionen rechtzeitig alle Ausstat-tungsgegenstände, die sogenannten Re- quisiten, bereitstehen. Zudem richten sie den Aufnahme- oder Aufzeichnungsort für Proben, Vorstellungen und Aufnahmen her. In der Regel unterhalten sie ein Lager gängiger oder schon verwendeter Gegen-stände. Was hier nicht zu finden ist, beschaffen sie entweder durch Kauf oder Ausleihe – oder sie stellen es aus Materia-lien wie Kunststoff, Metall, Holz oder Stoff selbst her. Gemeinsam mit der Regie, der Bühnentechnik oder der Filmarchitektur erstellen sie vor jeder Produktion anhand des Drehbuchs oder Sendeablaufs eine Requisitenliste mit Gegenständen, Arbeits- und Hilfsmitteln, die benötigt werden. Sind zum Beispiel Effekte notwendig, Tiere Teil der Show oder benötigt man einen speziellen Drehort, organisieren sie oft auch dies. Sie kalkulieren die voraussicht-lich anfallenden Lager-, Herstellungs-, Wartungs- und Transportkosten. Während der Aufführungen oder Aufnahmen sind die Requisiteure und Requisiteurinnen anwesend, um bei den Szenenwechseln die Darstellenden mit den nötigen Requisiten zu versehen und die Dekorationen auszu-wechseln. Die Arbeitszeiten sind entspre-chend unregelmässig. Anstellungen finden die Berufsleute bei Betrieben der Filmwirt-schaft, bei Opern- und Schauspielhäusern oder Musicalproduktionen. Ausbildung:In der Schweiz gibt es keine reglementierte Ausbildung. Leute mit handwerklicher Grundbildung (z.B. Dekorationsgestaltung, Innendekoration) bilden sich im Theater on the job aus. Die Europäische Medien- und Event-Akademie in Deutschland bietet Kurse an.www.svtb-astt.chwww.buehnenverein.de

Printmedienverarbeiter/in EFZ Buchbinderei

Printmedienverarbeiter/innen bringen Drucksachen in die endgültige Form. Mit komplexen Anlagen schneiden, kleben, falzen, heften und binden sie Bücher, Broschüren sowie Zeitschriften und machen sie versandfertig. Printmedi-enverarbeiter/innen der Fachrichtung Buchbinderei arbeiten meistens in klei-neren Ateliers, wo sie direkten Kunden-kontakt haben. Mit gestalterischem Flair und in Handarbeit fertigen sie exklusive Einzelstücke an oder erstellen mit spezi-ellen Maschinen und Werkzeugen Ein-bände, Ringbücher, Mappen, Schachteln oder Alben in Kleinserien.Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 4 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab.www.viscom.chwww.medien-macher.ch

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Berufe & Funktionen

Techniker/in HF Bauplanung Innenarchitektur

Techniker/innen HF Bauplanung sind in Architektur- und Ingenieurbüros tätig. Sie übernehmen Aufgaben in der Planung, Gestaltung und Bauleitung. Aufgrund von Projektunterlagen von Ingenieuren und Architektinnen erarbeiten sie Konstrukti-onen und überwachen die Planbearbei-tung. Neben der gestalterischen Absicht der Architekten berücksichtigen sie auch die besonderen Anforderungen des Stand-orts und der Nutzung. Techniker/innen HF Bauplanung haben die Bauleitung im tech-nischen und administrativen Bereich inne. Sie erstellen Kostenschätzungen und Kos-tenvoranschläge, erarbeiten Ausschrei-bungsunterlagen und werten Offerten aus. Auf der Baustelle überwachen sie den Bau-verlauf, überprüfen die ausgeführten Arbeiten, nehmen sie ab und übergeben sie mit den nötigen Informationen der Bauherrschaft.Techniker/innen HF Bauplanung der Vertiefung Innenarchitektur planen und gestalten öffentliche und private Innen-räume: Arztpraxen, Büros, Hotels, Restau-rants, Ladengeschäfte, Schulen, Kinosäle usw. Bei der Erarbeitung von Raumkon-zepten setzen sie sich intensiv mit beste-henden Raumstrukturen auseinander sowie mit der Erschliessung, Strukturie-rung und Gestaltung von Räumen.Ausbildung:Die berufsbegleitende Ausbildung dauert 6 Semester. Ausbildungsorte sind Aarau, Bern, Chur und Zürich.www.odec.ch

Techniker/in HF Textil Fashion / Textil Techniker/innen HF Textil des Fachbe-reichs Fashion beobachten Modetrends. Aufgrund ihrer Analyse entwickeln sie Bekleidung und betreuen deren Realisa-tion. Je nach Schwerpunkt ihrer Ausbil-dung (Design oder Technologie) unter- scheidet sich ihr Einsatzort: Sie arbeiten zum Beispiel im Einkauf, in der Produk-tion, im Produktmanagement, in Designab-teilungen oder in der Modellentwicklung. Im Fachbereich mit Schwerpunkt Design befassen sie sich mit der marktgerechten Entwicklung, Gestaltung und Präsentation von Kollektionen. Ihre Entwürfe beurteilen sie gemeinsam mit Verkaufs- und Marke-tingfachleuten. Mit der Wahl der geeigne-ten Materialien setzen sie zielgruppen- spezifische Sortimente zusammen. Sie planen die Produktion und erstellen die Fertigungsunterlagen. Techniker/innen HF Textil des Fachbe-reichs Textil sind sowohl innovativ in der Erzeugung und Veredlung des Materials als auch auf die technischen Abläufe speziali-siert. In Firmen der Textil-, Textilmaschi-nen- und Chemiefaserindustrie sowie an Prüf- und Forschungsinstituten stehen Pro-duktentwicklung, Produktion, Beschaffung, Vermarktung, Design, Führung und Pro-zessverständnis im Vordergrund. Ausbildung: Die berufsbegleitende Ausbildung an der Textilfachschule dauert 6 Semester. www.stf.ch

Textiltechnologe/-login EFZ Design

Textiltechnologinnen und Textiltechno-logen der Fachrichtung Design sind in Kreativabteilungen von Webereien, Sti-ckereien oder Textildruckereien tätig. Auf Basis der aktuellen Trends und des Zeitgeistes entwerfen sie neue Designs für gewobene Stoffe, für hochwertige Drucke oder Stickereien. Beim Kreativ-prozess beachten sie sowohl die Wünsche und Ideen der Kundinnen und Kunden wie auch die Vorgaben des Betriebs. Mit verschiedenen Entwurfstechniken wie Skizzieren, Zeichnen, Malen und Kolo-rieren oder beim Experimentieren mit Garnen und Stoffen setzen sie ihre Ideen von Hand oder mit verschiedenen CAD- Computerprogrammen um. Bei ihrer kre-ativen Arbeit berücksichtigen sie auch die technischen Produktionsbedingungen.Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 3 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab.www.textilberufe.ch

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Berufe & Funktionen

Typografische/r Gestalter/in visuelle Kommunikation (BP)

Typografische Gestalter/innen für visuelle Kommunikation beraten ihre Kundschaft bei der Gestaltung aller Arten von Printme-dien sowie Neuen Medien. Meist arbeiten sie für Werbebüros, Redaktionen, Verlage, Druckereien u.ä., oder sie sind als Free-lancer/innen tätig. Sie setzen Botschaften visuell ansprechend um. Die Berufsleute vermitteln Informationen gut lesbar, gra-fisch überzeugend und passend zu Inhalt und Medium. Sie berücksichtigen neben den Wünschen und Bedürfnissen der Auf-traggebenden auch die Machbarkeit bzw. typografische Gestaltungsprinzipien, tech-nische Erfordernisse und die Wirtschaft-lichkeit der Produktion. Typografische Gestalter/innen konzipieren zunehmend auch crossmediale Lösungen, die inhalt-lich und formal für unterschiedliche Medientypen (Print und Web) anwendbar sind. Sie bestimmen zum Beispiel Schriftart, -farbe und -format sowie Zeilen-breiten und -abstände, platzieren die ein-zelnen Textelemente wie Titel und Lauftext und sorgen dafür, dass der gesamte Seitenumbruch stimmt. Werden Bilder verwendet, bearbeiten sie diese wo nötig und fügen sie ins Layout ein. Ausserdem veranschaulichen sie Inhalte anhand von Tabellen und Grafiken sowie weiteren gestalterischen Elementen.Ausbildung:Die berufsbegleitende Weiterbildung schliesst mit dem eidgenössischen Fach- ausweis ab. Sie erfolgt in der Regel nach einer beruflichen Grundbildung in der grafi-schen Branche. Berufsbild und Titel sind in Überarbeitung. Die Änderungen treten voraussichtlich auf Herbst 2018 in Kraft.www.viscom.chwww.medien-macher.ch

Theaterschneider/in

Theaterschneider/innen fertigen Kostüme für Theater, Oper, Ballett, Film und Fern-sehen auf Mass an; die Vielfalt der Kos-tüme ist fast grenzenlos. Entsprechend versiert in verschiedenen Stilen, vertraut mit den Anforderungen diverser Materia-lien und handwerklich geschickt müssen sie sein. Entwurf, Gestaltung, Skizzen und Schnittmuster liegen je nach Grösse des Theaters meistens in der Verantwortung des Kostümbildners bzw. der Gewand-meisterin. Die Theaterschneider/innen sind zuständig für die Umsetzung. Sie achten darauf, dass spätere Änderungen möglich sind, und nähen so solide, dass die Kostüme die Strapazen mehrerer Auf-führungen unbeschädigt überstehen. Bei Bedarf versehen sie Kostüme mit Sti-ckereien oder Ornamenten und verar-beiten auch ungewöhnliche Materialien. Sie helfen bei den Anproben und sorgen dafür, dass spätestens bei der Hauptprobe alles sitzt. Bei vielen Aufführungen werden Kostüme aus dem Fundus wieder-verwendet. Die Theaterschneider/innen ändern diese ab und passen sie den Massen der Schauspieler/innen an. Immer wieder führen sie auch Repara-turen aus. Bisweilen müssen sie sehr kurzfristig Änderungen vornehmen, wenn zum Beispiel während der Vorstellungen Nähte reissen oder andere Schäden ent-stehen. Zu den weiteren Tätigkeiten gehören Instandhaltung und Reinigung der Kostüme. Ausbildung:In der Schweiz gibt es keine reglementierte Ausbildung. Die Fachschule Modeco in Zürich und die Ecole de Couture in Fri-bourg (in französischer Sprache) bieten Ausbildungen an. Für Bekleidungsge-stalter/innen mit Berufserfahrung und fachlicher Weiterbildung ist ein Einstieg durch Einarbeiten on the job möglich. Ausbildungen werden auch im Ausland angeboten, z.B. in Deutschland.www.modeco.chwww.ecolecouture.chwww.buehnenverein.de

Theatermaler/in EFZ

Theatermaler/innen arbeiten nach den Entwürfen der Bühnenbildner/innen. Sie bemalen und bearbeiten Kulissen und Dekor für Theaterbühnen, Film- und Fern-sehsets. Theatermaler/innen malen auf verschiedenen Materialien wie Baumwoll- oder Tüllstoffen, bearbeiten Möbel und Requisiten, behandeln Oberflächen und zeichnen Schriften. Die Bühnenentwürfe setzen sie auf die im jeweiligen Theater gebräuchlichen Masse um. Mithilfe von Rastern oder Projektionen übertragen sie die Vorlagen ins passende Format. Je nach gewünschtem optischem Effekt wenden sie eine geeignete Mal-technik an. Sie imitieren zum Beispiel die Oberflächenstruktur von verschiedenen Materialien oder behandeln die Ober-fläche mit geeigneten plastischen Massen. Die Ausbesserung und Instandhaltung von Dekorationsteilen und Bühnenbau- elementen gehören ebenfalls zu den Auf-gaben von Theatermalern und Theater- malerinnen. Zum Bearbeiten und Ver-binden der verschiedenen Materialien und Werkstoffe setzen sie Handwerk-zeuge, Apparate und Maschinen ein. The-atermaler/innen arbeiten individuell an kleinen Arbeiten und im Team an grossen Dekorationsteilen. Sie arbeiten eng mit weiteren Theaterleuten wie Bühnenbild-nerinnen, Theaterschreinern und Metall-bauerinnen zusammen.Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 4 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössi-schen Fähigkeitszeugnis ab.www.stmv.ch

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Berufe & Funktionen

Vergolder/in-Einrahmer/in EFZ

Vergolder/innen-Einrahmer/innen stellen Bilderrahmen her, rahmen Bilder ein und vergolden Rahmen und Objekte wie zum Beispiel Holzskulpturen, Wirtshaus-schilder usw. Sie reparieren, konservieren und restaurieren einerseits Altes, anderer-seits stellen sie neue Bilderrahmen her. Für Reparaturen und Restaurierungen wenden sie sowohl traditionelle als auch neue Techniken an. Meistens arbeiten sie im Atelier, bei Restaurierungsarbeiten manchmal auch direkt auf Baustellen in Kirchen. Für die Rahmenherstellung schneiden die Berufsleute passende Holz-profile exakt auf Mass zu, verleimen die zugeschnittenen Rahmenschenkel zu einem Rahmen und fixieren die geleimten Stellen mit geeigneten Hilfsmitteln. Nach gründlichen Schleifarbeiten grundieren sie den Rahmen. Bei der Vergoldung von Rahmen und Objekten schneiden die Berufsleute Blattmetall zu und übertragen es auf die zu vergoldende Fläche. Der Rahmen wird anschliessend gestrichen, patiniert und falls nötig lackiert. Bei Bedarf bearbeiten sie die Oberfläche, um Alte-rungsspuren zu imitieren. Die Rahmen- herstellung wird mit der Einrahmung voll-endet. Diese umfasst neben weiteren Auf-gaben den Zuschnitt von Karton für den Passepartout (Papier- oder Kartonumrah-mung), den Glaszuschnitt sowie die Bear-beitung der Glaskanten, das Aufspannen und Montieren des Bildträgers und schliesslich das Einrahmen. Vergolder/ -innen-Einrahmer/innen beraten ihre Kundschaft, sie erfassen deren Wünsche, machen stilsichere Vorschläge und wickeln die Aufträge professionell ab.Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 4 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab.www.svbr.infowww.sfgb-b.ch

Vermittler/in von Kunst und Design FH

Vermittler/innen von Kunst und Design mit Bachelorabschluss sind qualifiziert für vielfältige Tätigkeiten im Bildungs-, Kultur- und Sozialbereich. In der Regel übernehmen sie eine projektbezogene, assistierende, begleitende oder unterstüt-zende Funktion. Eine Tätigkeit im Bil-dungsbereich kann die Konzeption und Durchführung von Kursen, Workshops oder Events im schulischen Bereich beinhalten. Im Kulturbereich geht es um die Konzep-tion und Durchführung von Ausstellungen, museumspädagogischen Workshops, Füh-rungen oder Events in Institutionen wie Museen, Galerien und Kulturzentren. Im Sozialbereich übernehmen sie begleitende und betreuende Aufgaben in sonderpäda-gogischen Werkstätten und entwickeln sozialpädagogische Angebote im Freizeit- bereich. Vermittler/innen von Kunst und Design mit Masterabschluss sind dafür qualifiziert, an Sekundar-, Mittel- und Berufsfachschulen zu unterrichten, ebenso in der Erwachsenenbildung sowie in Heimen, Schulen und Werkstattbetrieben für Menschen mit besonderen Lernvoraus-setzungen. Im Freizeit- und Kulturbereich übernehmen sie die Konzeption und Reali-sierung von Kursen, Ausstellungen, Begleit-veranstaltungen für Festivals und Events sowie von Projekten von Kommunikations- und Design-Agenturen. Je nach Vertiefung im Masterstudiengang sind Vermittler/ -innen von Kunst und Design auch als Kulturpublizisten und Fachjournalistinnen tätig oder übernehmen Aufgaben in der Öffentlichkeitsarbeit von kulturellen Institutionen.Ausbildung:Das Bachelorstudium dauert 3 Jahre und wird an den Kunsthochschulen Basel, Bern, Luzern und Zürich angeboten. Das Masterstudium dauert 2 Jahre.www.hkb.bfh.chwww.hslu.ch/design-kunstwww.fhnw.ch/hgkwww.zhdk.ch

Video Editor/in

Aus dem von Journalistinnen, Kamera-leuten und Tonoperateuren angelieferten Bild- und Tonmaterial schneiden Video Editors in Zusammenarbeit mit den Auto-rinnen/den Autoren sendefertige Beiträge. Sie beraten die Auftraggebenden in Fragen der Gestaltung, Dramaturgie, Bildsprache, Technik sowie des Schnittrhythmus. Ihr Arbeitsspektrum reicht von der aktuellen Berichterstattung über Magazinsendungen, Sportsendungen, Dokumentationen, Serien und Spielfilme bis hin zu multimedialen Produktionen. Video Editors sind mit den technischen Möglichkeiten vertraut und nutzen die zunehmend komplexe Vernet-zung der Mittel effektiv. In einem ersten Arbeitsschritt wählen sie Bildsequenzen aus, importieren, ordnen und kürzen diese und fügen sie neu zusammen. Anschlies-send werden grafische Elemente, wie zum Beispiel Titel, animiert und eingefügt, die einzelnen Sequenzen farbkorrigiert und die sendefertigen Bildbeiträge vertont und abgemischt. Video Editors werden als Fest-angestellte oder als freie Mitarbeiter/innen von Film-, Video- und Fernsehproduktions-firmen beschäftigt. Sie arbeiten in Früh- und Spätschichten, auch an Wochenenden und Feiertagen. Der rasche Wandel der Technik erfordert von den Berufsleuten ständige Fortbildung.Ausbildung:Es gibt keine eidgenössisch reglemen-tierte Ausbildung in der Schweiz. Studio 1, in Zusammenarbeit mit der Pro-duktionsfirma tpc ag: Fachlehrgang für Kamera, Video-Edition und Filmgestal-tung (3 Semester berufsbegleitend). www.studioeins.chRSS Medienschule: Video-Lehrgang (7 Monate Vollzeit, 13 Monate berufsbegleitend).www.rss-medienschule.chSAE Institute: Lehrgang Digital Film Pro-duction (24 Monate berufsbegleitend).www.sae.edu

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Berufe & Funktionen

Wohnberater/in / Interior Designer/in

Wohnberater/innen befassen sich mit Fragen der Raumgestaltung. Sie verkaufen Möbel, Teppiche sowie Heimtextilien und beraten ihre Kundschaft in Bezug auf die Möblierung und Raumkomposition, Beleuchtung und Innenbeschattung. Sie erklären ihren Kundinnen und Kunden die Vor- und Nachteile bestimmter Glas- und Holzarten, zeigen ihnen die Unterschiede zwischen verschiedenen Kunststoffen, Lederqualitäten, Textilien und Bodenbe-lägen und klären sie auf über Verarbei-tungsmethoden und Möbelkonstruktionen. Mit ihren Fachkenntnissen und ihrem Sinn für Ästhetik suchen sie zusammen mit der Kundschaft nach Einrichtungslösungen. Sofern erforderlich, fertigen sie während des Verkaufsgesprächs Skizzen an, um die Ausstattung eines Raumes bildhaft darzu-stellen. Bei Bedarf besuchen Wohnberater/ -innen ihre Kundinnen und Kunden zu Hause, wo die Wirkung von Formen und Farben sowie Probleme der Raumauftei-lung oft am besten besprochen und gelöst werden können. Ausserdem beschriften sie Möbel, kontrollieren Bestellungen, erstellen Offerten und bearbeiten Aufträge. Wohnberater/innen sind in Innendekora-tions-, Schreiner- oder Innenausbaube-trieben sowie in Möbelfachgeschäften tätig. Vermehrt unterstützen sie mit ihrem Fach-wissen auch Architektinnen und Planer. Ausbildung:Die Ausbildung ist nicht eidgenössisch reglementiert. Das Berufs- und Weiter- bildungszentrum Lyss und Interieursuisse bieten Lehrgänge in Wohnberatung an. Die ibW Höhere Fachschule Südostschweiz und die Schweizerische Textilfachschule bieten Lehrgänge zum/zur Interior Desi-gner/in an.www.interieursuisse.ch www.bwzlyss.chwww.wohnberater.chwww.stf.chwww.ibw.ch

Wohntextilgestalter/in EFZ

Wohntextilgestalter/innen arbeiten in Betrieben der Innendekorationsbranche. Sie sind zuständig für die Fertigung von Vorhängen, Bettwaren, Überzügen für Polster und Kissen sowie Dekorations- elementen. Zudem beraten sie die Kund-schaft und geben Tipps für die Innenein-richtung. Die Produkte von Wohntextil- gestaltern sind in der Regel Einzelanferti-gungen. Die kostbaren Stoffe erfordern eine gute Planung der Verarbeitung. Zuerst wird der Stoff gebügelt, damit er anschliessend genau gemessen und zuge-schnitten werden kann. Nach dem Zu- schneiden wird der Stoff geheftet und von Hand oder mit der Industrienähmaschine genäht. Das Nähen mit der Maschine ist der wesentliche Teil der Arbeit von Wohn-textilgestalter/innen. Oft ist aber auch Handarbeit gefragt, bei-spielsweise beim Nähen von Volants, Posamenten und Spitzen sowie Vorhang-ringen, -gleitern oder -haken. Wichtige Handwerkzeuge sind der Doppelmeter, der Zirkel, das Winkelmass sowie Scheren und Nähnadeln. Neben verschiedenen Stoffen verarbeiten Wohntextilgestalter/innen auch Leder und Füllmaterialien, die zum Beispiel für wattierte Überwürfe oder Bett-waren gebraucht werden. Zudem fertigen sie nicht nur die verschiedenen Produkte für den Inneneinrichtungsbereich an, sondern sie sind auch für die Montage von beispielsweise Vorhang- und Beschat-tungssystemen zuständig. Wohntextilge-stalter/innen beraten ihre Kundschaft, erfassen deren Wünsche, machen stilsi-chere Vorschläge, erstellen Offerten und wickeln die Aufträge ab.Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 3 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab.www.interieursuisse.ch

Werbetechniker/in (HFP)

Werbetechniker/innen sind in Betrieben der Branchen Werbetechnik, Siebdruck und Leuchtwerbung als leitende Angestellte tätig oder führen ein eigenes Unternehmen. Sie bieten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Gestaltung, Herstellung und Montage an: Beschriftungen für Fassaden, Fahrzeuge und Schaufenster, Werbe- und Bautafeln, Messebau, Siebdruck, Leucht-werbung, Signaletik usw. Ihre Kundschaft besteht vorwiegend aus Organisationen, die für die Marketing-Kommunikation Dienst-leistungen und Produkte benötigen. Werbe-techniker/innen akquirieren, kalkulieren und planen Kundenprojekte. Sie entwickeln Gestaltungskonzepte in den Bereichen Text- und Bildkommunikation, Typografie, Farbe sowie Form und Material. Ihre Produktpa-lette passen Werbetechniker/innen laufend den Markt- bzw. Kundenbedürfnissen an und führen neue Produkte oder Dienstleis-tungen ein. Mit gestalterisch-technischer Fachkompetenz und den geeigneten Pro-duktionsmitteln setzen Werbetechniker/ -innen die Produkte und Dienstleistungen um. Sie instruieren und motivieren ihre Mitarbeitenden und sorgen für Arbeitsbe-dingungen, die speditives und sicheres Arbeiten erlauben. Als leitende Angestellte oder Geschäftsinhaber/innen tragen sie die Führungs- und Kostenverantwortung für ihren Bereich oder die Firma. Zudem sind sie verantwortlich für administrative und buchhalterische Aufgaben.Ausbildung:Die berufsbegleitende Vorbereitung auf die Höhere Fachprüfung dauert 2 Semester.www.verband-werbetechnik-print.chwww.sfgb-b.chwww.sfgz.ch

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Berufe & Funktionen

Wohntextilgestalter/in (BP)

Wohntextilgestalter/innen mit eidg. Fach-ausweis führen ein eigenes Geschäft oder sind in einem Innendekorationsbetrieb in leitender Stellung tätig. Im Geschäft oder beim Kunden zu Hause beurteilen sie die Wirkung von Materialien und Farben, nehmen Mass an Räumen und Mobiliar und erstellen aufgrund dieser Vorgaben Skizzen, Zuschnittpläne und Schablonen. Als Geschäftsführer/innen oder leitende Angestellte in einem Nähatelier sind sie für die Auftragsabwicklung verantwortlich. Sie bereiten Aufträge vor, indem sie den Arbeitsablauf planen, einen Zeitplan erstellen, das Personal einteilen und den Materialbedarf ermitteln. Aufgrund dieser Unterlagen erstellen sie einen Kostenvor-anschlag. Bei der Ausführung des Auftrags überwachen sie die Einhaltung der Ter-mine. Wohntextilgestalter/innen leiten ihre Mitarbeitenden an und unterstützen sie beim Bewältigen von besonders anspruchsvollen Aufgaben. Sie stehen in Kontakt mit den Kundinnen, besprechen mit ihnen Einzelheiten und suchen bei unvorhergesehenen Schwierigkeiten nach Lösungen. Den Arbeits- und Materialauf-wand protokollieren sie laufend und erstellen nach Abschluss eines Auftrags die Unterlagen für die Abrechnung. Sie beurteilen marktübliche Materialien, kennen die Stilepochen und wissen dank sicherem Gespür für Farben und Formen, welches Material und welche Verarbei-tungstechnik in einer bestimmten Umge-bung am besten wirken. Wohntextilgestalter/innen bringen für ihre Aufgabe ein breites Fachwissen, Kenntnisse über die administrativen Abläufe und Organisationstalent mit. Ausbildung:Die berufsbegleitende Weiterbildung dauert 2 Jahre und schliesst mit dem eidge-nössischen Fachausweis ab.www.interieursuisse.ch

Zeichner/in EFZ

Zeichner/innen zeichnen und konstruieren Pläne, Skizzen und Modelle für Baupro-jekte. Sie halten sich dabei an Entwürfe von Fachleuten, z.B. Architekten, Bauinge-nieurinnen oder Raumplanern. Bei Bedarf führen sie zuerst vor Ort Aufzeichnungen durch. Aufgrund dieser Daten und beste-hender Pläne erstellen sie mithilfe von CAD-Programmen oder von Hand techni-sche Zeichnungen, massstabgetreue Darstellungen und 3-D-Ansichten. Die Berufsleute übernehmen auch fachtechni-sche und planerische Aufgaben. Zeichner/ -innen unterstützen die Fachpersonen der Bau- und Raumplanung auf allen Projekt-stufen. Bei der Erarbeitung von Lösungen für Bauvorhaben nehmen sie mathemati-sche Berechnungen vor und berücksich-tigen naturwissenschaftliche Gesetze sowiebaurechtliche Vorgaben. Sie kennen che-mische und physikalische Eigenschaften von Baumaterialien und achten auf eine umweltgerechte Bauweise. Zudem führen Zeichner/innen administrative Aufgaben, Präsentationen sowie Baukontrollen durch. Je nach Betrieb und Fachrichtung spezialisieren sie sich auf einen Bereich: Architektur, Ingenieurbau, Innenarchi-tektur, Landschaftsarchitektur oder Raumplanung. Zeichner/innen arbeiten entsprechend ihrer Fachrichtung in Archi-tektur-, Bauingenieur-, Planungsbüros oder in kommunalen Bauämtern.Ausbildung:Die berufliche Grundbildung dauert 4 Jahre und schliesst mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab.www.bbv-rbp.ch

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Zum Beispiel

Zusammenarbeit und VernetzungNoch während dem Bachelorstudium in Visueller Kommunikation an der Berner Fachhochschule gründet Mauro Schönen-berger zusammen mit Arbeitskollegen die Agentur für Kommunikationsdesign Captns & Partner. «Jeder hatte seine Pro-jekte. Zum Teil arbeiteten wir zusammen. Es war sinnvoll, uns zusammenzutun und Synergien zu nutzen. Die Agentur ist nach und nach gewachsen. Heute sind wir sechs Mitarbeitende − vom Visuellen Kom-munikator, über den Fotografen und Inter-action Designer bis zum Programmierer.» Die Mitarbeitenden bringen nicht nur ihre Kompetenzen mit, sondern auch ihre Kontakte. Dadurch ist die Agentur breit abgestützt. «Im gestalterischen Bereich ist die Vernetzung wichtig. Durch unsere unterschiedlichen Kontakte nach aussen ist ein grosses Netzwerk zusammenge-kommen. Dies ist essenziell, um Aufträge zu erhalten und Erfolg zu haben.»

Selbstständigkeit und NebenerwerbKeines der Teammitglieder von Captns arbeitet Vollzeit im Betrieb. Jeder Mitar-beitende hat eine oder mehrere Neben- tätigkeiten. Beispielsweise projekt- spezifisch als Lichttechniker oder tage-weise in einer Kindertagesstätte. Mauro Schönenberger hilft projektbezogen bei anderen Gafikbüros aus.

Auch bei solchen Nebentätigkeiten knüpfen die Teammitglieder Kontakte, welche sie bei Captns & Partner ein-bringen können. In einem klassischen Anstellungsverhältnis möchte Mauro Schönenberger in naher Zukunft nicht mehr arbeiten. Die Herausforderungen der Selbstständigkeit bereiten ihm Freude. Sich selbstständig zu machen und für die eigene Firma verantwortlich zu sein, war immer sein Wunsch. Mit der Gründung der eigenen Agentur hat sich eine Stellensuche nach dem Studium erübrigt. Diese ist nicht immer einfach. Viele seiner Mitstudierenden mussten sich in mehreren Praktika Berufserfah-rung aneignen, bevor sie eine Festanstel-lung fanden. Die Selbstständigkeit ist eine Alternative.

Konzeptionell arbeiten«Gezeichnet und gestaltet habe ich schon immer. Eine ständige Auseinandersetzung mit Gestaltung ist für einen kreativen Beruf unabdingbar. Zudem eine gewisse Hartnäckigkeit. Vor Rückschlägen habe ich mich nicht abschrecken lassen. So musste ich dreimal die Aufnahmeprüfung zum Vorkurs machen, bis es geklappt hat. Mein Wunsch, gestalterisch tätig zu sein, war zu gross, um aufzugeben. Es hat sich gelohnt.» Bei Captns & Partner ist Mauro Schönenberger Visueller Kommunikator

und Stellvertretender Geschäftsführer. Wobei er betont, dass es innerhalb des Teams keine Hierarchien gibt und wich-tige Entscheidungen gemeinsam getroffen werden. Studiert hat er Visuelle Kommu-nikation. Seine Funktion bezeichnet er gerne auch als Grafiker. «Der Unterschied zwischen einem Grafiker mit beruflicher Grundbildung und einem Visuellen Kom-munikator ist nicht einfach zu definieren. Der Grafiker ist meiner Meinung nach eher der Handarbeiter, der Visuelle Kom-munikator übernimmt mehr Verantwor-tung in der konzeptionellen Arbeit.» Dazu gehört der enge Austausch mit den Kun-dinnen und Kunden, den Mauro Schönen-berger sehr schätzt. Bedürfnisse und Wünsche will er genau definiert haben. Dazu gehört das systematische Analy-sieren einer Firma und das Bestimmen der Zielgruppe.

Aufträge in den Bereichen Grafik und WebentwicklungCaptns & Partner führt Aufträge im Bereich Grafik, Fotografie und Webentwicklung aus. Im Bereich Grafik kann ein Auftrag lauten, das Gestaltungskonzept für einen Firmenauftritt zu entwickeln, das Layout eines Heftes komplett zu überarbeiten oder ein Logo zu kreieren. Mauro Schönenberger trifft sich mit dem Kunden, bespricht den Auftrag und macht

«Ich übernehme die konzeptionelle Verantwortung»

Mauro SchönenbergerVisueller Kommunikator FH, Stellvertretender Geschäftsführer

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daraufhin einen oder mehrere Vorschläge. Diese präsentiert er dem Kunden. Er weiss genau, auf was zu achten ist und was er von ihm wissen muss. Im Austausch mit der Kundschaft entwickelt er gemeinsam mit seinen Teammitgliedern das Produkt. Er gestaltet das Titelbild, wählt die Farben, bestimmt die Schrift, platziert die Fotos, gestaltet den Text, entwickelt ein Logo. Auch administrative Arbeiten gehören zu seinen Aufgaben, von der Offerte einholen bis zum Druckauftrag erteilen. Im Bereich Webdesign stehen andere Herausforderungen an. Als Fachperson mit viel Erfahrung weiss Mauro Schönen-berger genau, was heutzutage von einer Website verlangt wird. Die Struktur ist sehr wichtig. Wie muss eine Site aufge-baut sein, damit der Besucher sich zurechtfindet? Wo muss der Kontakt platziert sein, wo ein Beschrieb des Angebotes? Die Site soll auf den Kunden und sein Zielpublikum zugeschnitten sein, soll passen, und dies in anspre-chendem Design. Beim Webdesign arbeitet er eng mit dem Programmierer von Captns zusammen.

Immer up to date seinDen Anschluss nicht zu verlieren, ist das A und O. Mauro Schönenberger hält immer die Augen offen, liest Forenbei-träge und Blogs und hält sich so auf dem Laufenden, was in der Grafikwelt passiert. Der Austausch mit dem Programmierer von Captns ist ebenfalls wichtig. Was ist technisch machbar? Was tut sich in der Welt der Programmierung?

«Schön ist es, ein Heft in den Händen zu halten, das ich gestaltet habe. Oder wenn ich sehe, dass eine Website, die wir über-arbeitet haben, zum Kunden passt, funk-tioniert und das Design gefällt.»

Berufslaufbahn von Mauro Schönenberger, Visueller Kommunikator FH, Stellvertretender Geschäftsführer

16–20 Berufliche Grundbildung als Haustechnikplaner Lüftung EFZ (heute: Gebäudetechnikplaner Lüftung EFZ), Basler & Hofmann

20 Haustechnikplaner Lüftung, Basler & Hofmann

21 Reisen in verschiedenen Ländern

21–22 Technische Berufsmaturität, Gewerblich-Industrielle Berufsschule Bern gibb

22–23 Gestalterischer Vorkurs (heute: Propädeutikum Kunst und Design), Schule für Gestaltung Bern und Biel

23–27 Bachelorstudium Visuelle Kommunikation, Berner Fachhochschule

24 Gründung Captns & Partner

seit 25 Visueller Kommunikator FH und Stellvertretender Geschäftsführer, Captns & Partner, Kehrsatz

www.captns.ch

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Zum Beispiel

«Ich habe meine Leidenschaft zum Beruf gemacht»

Sonia SägesserEinrichtungsgestalterin HFTG

Mit Begeisterung Räume einrichtenNach Abschluss der Handelsschule arbeitet Sonia Sägesser mehrere Jahre im kaufmännischen Bereich. Den Kun-denkontakt schätzt sie sehr. Ihr fehlt jedoch die Kreativität im Beruf. Aus diesem Grund beschliesst sie nach einer Familienzeit, nicht in ihren ange-stammten Beruf zurückzukehren, son-dern neue Wege zu gehen. Von ihrer Mutter, gelernter Innendekorations- näherin (heute: Wohntextilgestalterin EFZ), lernt Sonia Sägesser, Kissenbezüge, Vorhänge und andere Wohnaccessoires zu nähen. Mit Begeisterung stellt sie diese Dekorationsartikel her und ent-deckt, wie leidenschaftlich gerne sie ihr Zuhause einrichtet. Beim Bau ihres eigenen Hauses ist sie in der Planung stark involviert. Gemeinsam mit ihrem Schwiegervater, der als Architekt für den Bau verantwortlich ist, plant sie das Haus und ist für die komplette Einrich-tungsgestaltung zuständig. Sechs Jahre später darf sie zusammen mit ihm ein Chalet umbauen. Diese beiden Erfah-rungen zeigen ihr, dass es ihr liegt, Räume zu gestalten und einzurichten. Farben und Materialien auszuwählen, die passende Möblierung auszusuchen und Bad- und Küchenkonzepte zu bestimmen, bereitet ihr viel Freude.

Ausbildung zur Einrichtungs- gestalterinEin Innenarchitektur-Studium kommt für Sonia Sägesser nicht infrage. Bei der Höheren Fachschule für Technik und Gestaltung HFTG in Zug findet sie den ide-alen Bildungsgang. Sie schaut sehr gerne auf die Ausbildung zurück. Geschätzt hat sie, dass die Schule ein breites Wissen über die Einrichtungsgestaltung vermittelt. Ein-richtungsgestalter/innen müssen in erster Linie einen geschärften Blick für die Ausge-wogenheit der Proportionen haben. Sie verfügen über ein Gespür für passende Kombinationen von Farben, Materialien, Licht und Mobiliar und über gute Design-, Bau- und Stilkenntnisse. Während der Aus-bildung lernt Sonia Sägesser, sowohl ver-schiedene Gestaltungsprogramme wie CAD Vectorworks, InDesign und Photoshop anzuwenden wie auch zu skizzieren und zu zeichnen. Die HFTG Zug führt die Teilneh-menden zudem in die Marketingwelt ein.

Mit Kreativität Wünsche umsetzenSonia Sägesser versucht, mit Kreativität die Wünsche und Vorstellungen der Kund-schaft umzusetzen. Im Gespräch ermittelt sie deren Bedürfnisse und erstellt ein Grobkonzept, aufgrund dessen sie die Materialien, Möbel, Accessoires aussucht. Während des ersten Treffens skizziert sie oft, um ihre Ideen sichtbar zu machen.

In Katalogen zeigt sie zudem ganz konkret mögliche Möbel, Farbkombinationen und Raumkonzepte. Anschliessend erarbeitet sie mit dem Computerprogramm CAD das Gesamtkonzept, das sie dem Kunden präsentiert. Die Ansichten und 3-D-Zeich-nungen veranschaulichen ihre Vorschläge und machen sie gut vorstellbar. Zurzeit ist Sonia Sägesser mit der Einrich-tung einer medizinischen Massagepraxis beschäftigt. «Aufgrund des Gesprächs mit dem Kunden habe ich ein Gesamtkonzept für die Wartelounge, die Therapieräum-lichkeiten, das Grossraumbüro, die Küche, den Aufenthaltsraum und die Badezimmer erstellt. Der Kunde hatte noch keine genauen Vorstellungen. Im Austausch mit dem Kunden habe ich versucht herauszufinden, was zu ihm passt. Da es naturverbundene Personen sind, habe ich natürliche Materialien vorgeschlagen, vor allem Holz. Das Farb-konzept habe ich ausgehend vom Logo geplant, einem Vogel in Grau-Blau. Zu einer Massagepraxis passen warme Farben gut. Die Wände werden deshalb in einem warmen Grau gestrichen. Nun steht die Umsetzung an: Ich hole Offerten ein, bestelle Möbel, biete in Zusammenar-beit mit dem Architekten die Handwerker auf. Zu meinem Beruf gehören auch viele administrative Arbeiten. Dies wird oft unterschätzt.»

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Berufslaufbahn von Sonia Sägesser, Einrichtungsgestalterin HFTG

15–18 Ecole Supérieure de Commerce, Siders

18–19 Rezeptionistin, Führung des Sekretariates, Hotel Mirabeau, Crans-Montana

19–21 Führung des Sekretariates, Patria Versicherungen, Basel

21–24 Führung des Sekretariates, Schweizerischer Bankverein, Basel

24–26 Stellvertretende Leiterin Kundendienst, Das Beste aus Reader’s Digest, Basel

26–30 Führung des Sekretariates, Credit Suisse Trust, Zürich

30–43 Familienzeit

43–45 Ausbildung zur Einrichtungsgestalterin HFTG, Höhere Fachschule für Technik und Gestaltung, Zug

seit 45 Selbstständige Einrichtungsgestalterin

www.hftg.ch

Für das Gesamtpaket zuständig Als freischaffende Einrichtungsgestalterin arbeitet Sonia Sägesser in ihrem Büro zu Hause. Die Freiheit, die sie als Selbststän-digerwerbende hat, sieht sie als grossen Pluspunkt. «Ich schätze es sehr, für das Gesamtpaket zuständig zu sein. Ich bin sowohl für den kreativen Teil wie auch für die ganze Administration verantwortlich. Einrichtungsgestalter arbeiten jedoch auch in Architektur- oder Innenarchitektur-büros oder in einem Einrichtungshaus. Der Einstieg in die Arbeitswelt führt meis-tens über ein Praktikum. Gleich nach Abschluss eine Festanstellung zu finden, ist eine Herausforderung, da von den Arbeitgebern meistens Berufserfahrung verlangt wird. Im Praktikum kann diese Erfahrung erworben werden. Zudem sind die Chancen gross, dass das Praktikum in eine Festanstellung umgewandelt wird. Als Einrichtungsgestalterin muss man sich gut verkaufen können, um eine Anstellung zu finden. Sobald die Architekten oder Innenarchitektinnen jedoch erkennen, was wir während der Ausbildung gelernt haben, steigt das Interesse. Die Diplom- arbeit gestaltet sich wie ein Portfolio und zeigt klar auf, welches Wissen und welche Fähigkeiten Einrichtungsgestalter mit-bringen. Dies hilft bei der Stellensuche.»

ZukunftspläneDiesen Sommer wird Sonia Sägesser die Ausbildung zur Gestalterin HF Innen-ausbau an der HFTG Zug in Angriff nehmen. Sie freut sich sehr auf die neue Herausforderung. «Die Ausbildung wird mir die Möglichkeit geben, speziell ange-fertigte Möbel oder persönliche Lösungen für meine Kundschaft selber entwickeln zu können. Dies sehe ich als grosse Berei-cherung für meine Arbeit.»

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Zum Beispiel

«Ich nehme Einfluss auf die Gestaltung der Möbel»

Peter EnzlerGestalter im Handwerk (BP), Arbeitsvorbereiter

Als Möbelschreiner arbeitet Peter Enzler in verschiedenen Bereichen der Produk-tion: Als Bankschreiner ist er an der Werkbank tätig und fertigt Möbelstücke an, als Maschinist bedient er CNC-gesteu-erte Maschinen. Die Aufgaben sind inter-essant und anspruchsvoll, ihm fehlt jedoch der Fokus auf die kreative Arbeit. Die Möbel, die er herstellt, sind bereits fertig geplant, die gestalterische Phase ist abgeschlossen. Er möchte kreativer arbeiten und nicht nur in der Produktion Einfluss nehmen können, sondern auch in der Gestaltung. Aus diesem Grund ent-schliesst er sich, eine gestalterische Wei-terbildung zu machen. Noch während der Ausbildung zum Gestalter im Handwerk beim Haus der Farbe wechselt er bei der Schreinerei Weishaupt von der Produk-tion in die Planung. In der designorien-tierten Appenzeller Schreinerei findet er Gelegenheit, das Gelernte anzuwenden und gestalterisch anspruchsvolle Auf-träge zu übernehmen.

Peter Enzler, was gefällt Ihnen an Ihrer jetzigen Tätigkeit?Seit ich als Arbeitsvorbereiter im Bereich Planung arbeite, plane und zeichne ich die Möbel selber. Es macht mir Freude, wenn ich die Wünsche und Vorstellungen der

Kundschaft mit meinen gestalterischen Ideen umsetzen kann. Ebenso gut gefällt es mir, wenn ich ein Produkt für mich selbst, für Freunde oder Familienmit-glieder entwickeln kann. Dabei dauern die Prozesse etwas länger. Als Erstes zeichne ich einen Prototyp. Diesen stelle ich in der Produktion selbst her. Oft sind noch klei-nere Änderungen nötig. Ich passe den Prototypen an, bis das Produkt so ist, wie ich es mir vorgestellt habe und mir gefällt. Nebst der Herstellung der Prototypen begleite ich in der Produktion alle meine Projekte. Ich führe die ausführenden Personen in das Projekt ein und mache Qualitätskontrollen.

Sie haben an der Berufswelt- meisterschaft teilgenommen. Wie ist es dazu gekommen?An den Berufsschweizermeisterschaften erreichte ich in der Kategorie «Massivholz-Schreiner» den ersten Rang. Dies ermög-lichte mir eine Teilnahme an den World- Skills 2011 in London. Um mich auf diese Weltmeisterschaft vorzubereiten, trai-nierte ich drei Monate lang bei der Schrei-nerei Huwyler in Bex. Ich feilte an Arbeitsabläufen, verinnerlichte mir das Handling der Werkzeuge, trainierte Genau-igkeit, Geschwindigkeit und das Lesen

von Plänen. An den WorldSkills erhielt ich zwei Aufgaben: Herstellen eines geschwungenen Fensterrahmens und eines Treppenfragmentes, bestehend aus drei Stufen. Ich durfte mit vielen zusätzli-chen Erfahrungen und einer Silberme-daille im Gepäck heimreisen.

Welche Voraussetzungen sind für Ihre gestalterischen Aufgaben nötig?Für die Gestaltung braucht man vor allem genügend Zeit. Wenn ich ein Produkt entwickle, habe ich das Ziel immer im Kopf. Auch in der Freizeit. Wenn ich gestalte, kann ich mich nicht einfach an einen Tisch setzen und mit dem Entwi-ckeln der Produktionspläne beginnen. Ich setze mich mit dem Projekt über län-gere Zeit und an verschiedenen Orten auseinander. Wenn man beispielsweise durch die Stadt oder durch einen Wald geht, erhält man ganz unterschiedliche Inspirationen. Erst das intensive Beschäf-tigen mit dem Projekt bringt mich zu einer Lösung. Ich skizziere oft von Hand. Dies hilft mir bei der Ideenfindung. Mit dem Computerprogramm CAD zeichne ich meinen Vorschlag, drucke diesen aus und koloriere ihn für die Besprechung mit dem Kunden.

Wer sind Ihre Kundinnen und Kunden?Vor allem Privatpersonen nehmen meine Arbeit in Anspruch. Sie möchten ein spe-ziell gestaltetes Bett, suchen ein passendes Sideboard, träumen von einem ganz besonderen Tisch. Ich kenne mich mit dem Material Holz aus, weiss, was möglich ist, und versuche, die Wünsche der Kund-schaft umzusetzen.

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Berufslaufbahn von Peter Enzler, Gestalter im Handwerk (BP) / Arbeitsvorbereiter

17–21 Berufliche Grundbildung als Schreiner EFZ, Fachrichtung Möbel/Innen-ausbau, Schreinerei Weishaupt AG, Appenzell

20 Teilnahme an den Berufsschweizermeisterschaften

21–23 Möbelschreiner und Lehrlingsbetreuer, Schreinerei Weishaupt AG

21 3-monatiges Vorbereitungstraining auf die Berufsweltmeisterschaften, Schreinerei Huwyler, Bex

21 Teilnahme an den Berufsweltmeisterschaften in London

23–25 CNC-Maschinist, Schreinerei Weishaupt AG

24–26 Weiterbildung zum Gestalter im Handwerk (BP), Haus der Farbe, Zürich

seit 26 Arbeitsvorbereiter, Schreinerei Weishaupt AG

www.weishaupt.ch

Wer wird Gestalterin, Gestalter im Handwerk?Für die Berufsprüfung ist eine handwerk-lich gewerbliche Grundausbildung Voraus-setzung. Der Lehrgang richtet sich jedoch auch an Interessierte mit einem anderen beruflichen Hintergrund. Dadurch ent-stehen spannende Zusammensetzungen der Klassen, von der Künstlerin bis zum Handwerker. In meiner Klasse waren wir ein bunt gemischter Haufen: Schreiner, Floristin, Malerin, Polydesignerin 3D, Bau-spengler, Zimmermann. Diese Vielfältig-keit hat mir sehr zugesagt.

Wie sieht der Arbeitsmarkt für Gestalterinnen und Gestalter im Handwerk aus?Ich habe noch nie ein Inserat gesehen, in dem explizit nach einem Gestalter im Handwerk gesucht wird. Berufsleute finden aber durchaus Gelegenheit, das Gelernte als Arbeitnehmende anzu-wenden, so wie ich. Es ist jedoch nicht ganz einfach, eine Stelle zu finden. Aus diesem Grund machen sich viele selbstständig, entweder als Handwer-kerin, oftmals auch als Künstler.

Gestalten Sie auch in Ihrer Freizeit?Ich gestalte in meiner Freizeit sehr gerne Möbel für meinen eigenen Haushalt. Mein Bett, Esstisch, Couchtisch und eine Vitrine habe ich selbst gestaltet und auch selbst produziert. Zurzeit entsteht ein Gartentisch. Meine eigenen Möbel zu kreieren, bereitet mir grosse Freude. Zudem «pröble» ich gerne an neuen Pro-dukten herum.

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Zum Beispiel

«Kunst zu machen, ist eine Art Reise»

Helena Wyss-SchefflerGestalterin HF bildende Kunst, Assistentin der Kuratorin

Helena Wyss-Scheffler, warum sind Sie Künstlerin geworden?Schon als Kind wollte ich Künstlerin werden. Nachdem ich in einem Kunstge-schichtsbuch Gemälde gesehen hatte, zeichnete ich jeden Tag auf Papier oder malte in Gedanken. Gleich nach der obli-gatorischen Schulzeit Kunst zu studieren, war mir nicht möglich. Mein Ziel verlor ich jedoch nie aus den Augen. Jetzt, nach der Ausbildung zur Künstlerin, bin ich genau dort angekommen, wo ich schon immer sein wollte. Am Ende meiner Arbeit angelangt bin ich jedoch nicht. Ganz im Gegenteil.

Welche Themen beschäftigen Sie als Künstlerin?Kunst zu machen, ist eine Art Reise. Das Schöne ist, dass man nie ankommt. Wenn ich doch eines Tages ankommen sollte, müsste ich die Kunst verlassen. Es würde keinen Sinn mehr machen, weiter-zuarbeiten. Ich habe jedoch keine Angst, dass dies geschehen wird. Es gibt immer etwas zu entdecken, zu überarbeiten, zu hinterfragen. Ich arbeite als künstlerische Forscherin. Stellen Sie sich mein Atelier jedoch nicht wie ein Labor vor. Forschen

ist für mich eine natürliche Haltung: Es geht darum, etwas zu untersuchen, etwas nachzugehen, zu experimentieren und Resultate nebeneinander zu legen. Meine Themen befassen sich mit Vergäng-lichem. Ich denke, dass ich mich noch sehr lange damit beschäftigen werde. Immer ergibt das eine das andere und so gräbt man sich weiter und wird dabei immer präziser. Zurzeit interessieren mich alte Fotografien. Ich verwende Elemente aus alten Fotografien als Vorlagen. Haupt-sächlich arbeite ich an zwei Werkgruppen: In der einen Werkgruppe geht es um Einblicke in Innenräume. An diesem Thema arbeite ich seit eineinhalb Jahren. Seit diesem Winter beschäftige ich mich auch mit Menschen aus verschiedenen Orten und Zeiten, die auf meinen Bildern zusammenkommen.

Warum haben Sie sich für eine Kunstausbildung entschieden?Die Ausbildung war eine Art Grundstein für mein jetziges Leben. Das Wichtigste war mir, dass ich lerne, wie ich mich in der Kunst positionieren möchte. Ich denke, in der Kunst geht es darum, dass man selbstständig entscheiden können

muss und dass man sich selbst Aufgaben stellt. Bei diesem Prozess der eigenen Entwicklung wurde ich von den Dozie-renden der F+F Schule für Kunst und Design sehr gut unterstützt und indivi-duell begleitet. Vor einem Jahr habe ich abgeschlossen. Inzwischen ist viel passiert und ich konnte meine Arbeit vorantreiben. Das ist ein unglaublich gutes Gefühl.

Wie war Ihr Einstieg ins Berufsleben als Künstlerin?Der Einstieg in die Kunstwelt begann mit der Ausbildung, nicht erst mit dem Diplom. Ich habe bereits während der Ausbildung bei Wettbewerben mitge-macht und konnte an verschiedenen Orten ausstellen. Es ist wichtig, Erfah-rungen zu sammeln und zu erfahren, was funktioniert und was nicht. Die Vernet-zung und dass man immer Ausschau hält, spielen im Kunstsystem eine grosse Rolle. Ich lese verschiedene Zeitschriften. Im Kunstbulletin informiere ich mich über die schweizerische Kunstszene und erfahre, welche professionellen Wettbe-werbe stattfinden. Nicht immer ist es möglich, sich zu bewerben. Wenn kein Wettbewerb ausgeschrieben ist, macht eine Spontanbewerbung einen schlechten Eindruck. Ein Portfolio an eine Galerie zu senden, ist zwecklos. Kontakte zu knüpfen, ein Netzwerk aufzubauen und an professionellen Wettbewerben teil- zunehmen, ist essenziell.

Kann man sich als Künstlerin oder Künstler seinen Lebensunterhalt verdienen?Man muss damit rechnen, nur mässig vom Verkauf der eigenen Werke leben zu können. Es ist jedoch eine individuelle Entscheidung, ob man überhaupt davon leben möchte, und wenn ja, wie. Man kann jedoch mit der Kunst leben. Mir ist es wichtig, dass meine Arbeitsstellen in Verbindung zum Künstlersein stehen.

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Berufslaufbahn von Helena Wyss-Scheffler, Gestalterin HF bildende Kunst und Assistentin der Kuratorin

16–19 Berufliche Grundbildung als Kaufmännische Angestellte EFZ (heute: Kauffrau EFZ), OFRAG Vertriebsgesellschaft

19–30 Diverse kaufmännische Stellen

30–33 Gestalterin HF bildende Kunst, F+F Schule für Kunst und Design, Zürich

31 Praktikum Galerie Christinger de Mayo, Zürich

31 Praktikum im Schweizer Pavillon, 14. Architektur-Biennale Venedig

seit 32 Assistentin der Kuratorin Claudia Spinelli, Kunstraum Baden

seit 33 Selbstständige Künstlerin

seit 33 Sekretärin, F+F Schule für Kunst und Design

www.helenawyss.ch

Im Sekretariat der F+F, wo ich vorüberge-hend eingesprungen bin, habe ich nicht viel mit der Kunst direkt zu tun. Ich begegne jedoch vielen Leuten aus der Kunst. Im Kunstraum Baden lerne ich als Assistentin der Kuratorin sehr viel über die Kunst. Was macht eine gute Aus-stellung aus? Wie kann Kunst präsentiert werden? Ich lerne verschiedene Positi-onen und Ideen kennen und was Kunst alles sein kann. Hier bin ich intensiver und länger mit den ausgestellten Arbeiten und den Künstlern konfrontiert als beim Besuch einer Ausstellung. Die Gespräche mit den Künstlerinnen und Kunstinteres-sierten sind spannend. Zudem entwickle ich dabei eine eigene Haltung, die mir wiederum beim Künstlerinnensein hilft.

Sie belegen zurzeit ein Atelier der Stiftung BINZ39. Wie ist es dazu gekommen?Die Stiftung BINZ39 bietet Künstlerinnen und Künstlern einen kostenlosen Atelier-Aufenthalt. Ich bewarb mich und erhielt eine Zusage. Es ist grossartig, so viel Platz zu haben, und dies mitten in Zürich, gleich in der Nähe von anderen Ausstel-lungsräumen. Gegen Ende meines zwei-jährigen Atelierstipendiums darf ich eine Ausstellung in den Räumlichkeiten der BINZ39 realisieren.

Natürlich wäre ich gerne den ganzen Tag im Atelier. Es ist jedoch wichtig, dass ich hinausgehe und mich sowohl in der Kunstwelt wie auch im Alltag umschaue. In der Kunst geht es meiner Meinung nach um eine Reflexion, die wie auch immer geartet ist. Wenn man sich im Atelier ein-sperrt, hat man auch nicht mehr viel zu reflektieren und lebt in den Gedanken eher in einer Spirale. Natürlich könnte ich dies als Künstlerin suchen, mir würde es jedoch nicht zusagen.

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Medien & Links

Ergänzende Adressen

www.berufsberatung.ch Die Informationsplattform zu Beruf und Studium, Aus- und Weiterbildung und Arbeitswelt

www.berufsberatung.ch › BIZ Adressen und Angebote der kantonalen Berufs-, Studien- und Laufbahnberatungen

www.berufsberatung.ch/berufe Berufe suchen: Mehr als 2600 Berufe werden beschrieben.

www.berufsberatung.ch/weiterbildung Die grösste Aus- und Weiterbildungsdatenbank der Schweiz

www.berufsberatung.ch/bildungsschema Das Bildungssystem der Schweiz mit Tabellen zu branchenspezifischen Aus- und Weiterbildungs-informationen

www.berufsberatung.ch/studium Schweizer Studienführer online (FH, PH, Uni/ETH)

www.swissuniversities.ch Hochschulen Schweiz

www.sbfi.admin.ch Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI

www.artschools.ch Kunsthochschulen Schweiz KHS

www.elia-artschools.org Kunstausbildungen in Europa

Medien und Branchenspezifisches

www.shop.sdbb.ch Weiterführende Medien zu Themen in diesem Heft. Viele liegen in den Berufsinformationszentren BIZ der Kantone auf und können zum Teil ausgeliehen werden, z.B. «Der andere Berufseinstieg», «Berufliche Ausbildungen für Erwachsene».

www.chancen.sdbb.ch Die Heftreihe «Chancen – Weiterbildung und Laufbahn» informiert über sämtliche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in 30 Branchen. Titel wie z.B. Kunst & Design / Textilien, Mode und Bekleidung / Holz und Innenausbau / Medien und Information 1 + 2

www.perspektiven.sdbb.ch Die Heftreihe «Perspektiven: Studienrichtungen und Tätigkeitsfelder» bietet ausführliche Informationen zu allen Studien an Fachhochschulen, Universitäten, ETH und Pädagogischen Hochschulen. Titel wie z.B. Design / Kunst / Architektur und Landschaftsarchitektur / Unterricht Volksschule / Unterricht Mittel- und Berufsfachschulen

www.arbeitsmarktinfo.ch Arbeitsmarktinformationen für Berufswahl, Weiterbildung und Stellensuche

www.visarte.ch Berufsverband visuelle Kunst Schweiz

www.suisseculture.ch Dachverband der Organisationen der professionellen Kultur- und Medienschaffenden der Schweiz und der schweizerischen Urheberrechtsgesellschaften

www.formforum.ch Schweizer Verein und Plattform für Design und zeitgenössisches Kunsthandwerk

www.sgbk.ch Schweizerische Gesellschaft Bildender Künstlerinnen

www.werkbund.ch Vereinigung von Gestalterinnen und Gestaltern in der Schweiz

Weitere Verbands- und Schuladressen sind in der Rubrik Berufe & Funktionen bei den einzelnen Berufen oder Studiengängen aufgeführt.

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Stichwörter von A–Z

A Audiovisuelle Medien 8, 24Animation 8, 25Architekt/in FH, Uni, ETH 8, 21Architekturmodellbauer/in EFZ 8, 21Art Director 8, 21

BBachelor 12Bekleidungsgestalter/in (BP) (HFP) 8, 23Bekleidungsgestalter/in EFZ 8, 22Berufsabschluss für Erwachsene 10Berufsmaturität BM 11 Berufsprüfung (BP) 11Bild & Typografie 8, 25Bildende/r Künstler/in FH 9, 22Bühnenbildner/in FH 9, 23

CCamera Arts 8, 25CAS Certificate of Advanced Studies 12Cast/Audiovisuelle Medien 8, 24Creative Director 8, 23

DDAS Diploma of Advanced Studies Design 12

EEidgenössische Technische Hochschule ETH 12Eidgenössisches Berufsattest EBA 10Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis EFZ 10Einrichtungsberater/in (BP) 8, 26Einrichtungsgestalter/in HFTG 8, 26, 48Einrichtungsgestalter/in (BP) 26

FFachhochschule FH 11Fachmaturität 11Fachmittelschule FMS 11Farbdesigner/in (BP) 8, 26Farbgestalter/in HF 8, 27Fashion Spezialist/in (BP) 8, 27Fashiondesigner/in (HFP) 8, 27Filmemacher/in FH 8, 28Florist/in EFZ 8, 28Fotograf/in EFZ 8, 28

GGame Design 8, 24Geigenbauer/in EFZ 9, 29Gestalter/in HF bildende Kunst 9, 29, 52Gestalter/in HF Innenausbau 8, 30

Gestalter/in HF Kommunikationsdesign 8, 30Gestalter/in HF Produktdesign 8, 31Gestalter/in im Handwerk (BP) 9, 30, 50Gestalter/in Werbetechnik EFZ 8, 31Gestaltungsexperte/-expertin im Handwerk (HFP) 9, 31Gewebegestalter/in EFZ 8, 32Glasmaler/in EFZ 9, 32Goldschmied/in EFZ 9, 32Grafik-Designer/in (HFP) 8, 33Grafiker/in EFZ 8, 33Graphic Design 8, 25Gymnasiale Maturität 11

HHandwerker/in in der Denkmalpflege (BP) 9, 33Höhere Fachprüfung (HFP) 11Höhere Fachschule HF 11Holzbildhauer/in EFZ 9, 34Holzhandwerker/in EFZ Drechslerei 9, 34Hyperwerk 8, 24

IIllustration 8, 25Industrial Design 8, 24Innenarchitekt/in FH 8, 34Innendekorateur/in (BP) (HFP) 8, 35Innendekorateur/in EFZ 8, 35Interaction Design 8, 24Interactive Media Designer EFZ 8, 35Interior Designer/in 8, 44

KKeramiker/in EFZ 9, 36Konservator/in-Restaurator/in FH 9, 36Korb- und Flechtwerkgestalter/in EFZ 9, 36Kostümbildner/in 9, 37Kunsttherapeut/in (HFP) 9, 37

LLehrer/in Sekundarstufe I PH, Uni, Bildnerisches Gestalten 9, 37Lehrer/in Sekundarstufe I PH, Uni, Technisches und Textiles Gestalten 8, 37

MMAS Master of Advanced Studies 12Maskenbildner/in 9, 38Master 12Mediamatiker/in EFZ 8, 38Mikrozeichner/in EFZ 8, 38Modedesign 8, 24Musikinstrumentenbauer/in EFZ 9, 39

PPädagogische Hochschule PH 12Polydesigner/in 3D EFZ 8, 39Polygraf/in EFZ 8, 39Printmedienverarbeiter/in EFZ Buchbinderei 8, 40Prozessgestaltung 8, 24

RRequisiteur/in 9, 40

SSchweizer Bildungssystem 10Scientific Visualization 8, 25Steinbildhauer/in EFZ 9, 40Style & Design 8, 25Szenograf/in FH 9, 22

TTechniker/in HF Bauplanung, Innenarchitektur 8, 41Techniker/in HF Textil 8, 41Textildesign 8, 24Textiltechnologe/-login EFZ Design 8, 41Theatermaler/in EFZ 9, 42Theaterschneider/in 9, 42Typografische/r Gestalter/in visuelle Kommunikation (BP) 8, 42

UUniversität 12

VVergolder/in-Einrahmer/in EFZ 9, 43Vermittler/in von Kunst und Design FH 8, 9, 43Video Editor/in 8, 43Video 8, 25Visuelle Kommunikation 8, 25, 46

WWeb Design 8, 25Werbetechniker/in (HFP) 8, 44Wissenschaftliche Illustration 8, 25Wohnberater/in 8, 44Wohntextilgestalter/in (BP) 8, 45Wohntextilgestalter/in EFZ 8, 44

ZZeichner/in EFZ 8, 45

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