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Gesundheitliche
Wirkung von
Fassadenbegrünungen
Hanns Moshammer, Daniela Haluza
Medizinische Universität Wien,
Institut für Umwelthygiene
Feinstaubminderung
durch begrünte Dächer
Daniela Haluza
Medizinische Universität Wien,
Institut für Umwelthygiene
Großraum Wien: Lebensraum für 2,4 Millionen Menschen.
Pro Tag 1 Million Treibstoff, 360 kg Feinstaub und 2,2 t Stickoxide.
Stadt Wien fördert die Begrünung von Dächern mit 8 - 25 EUR/m2
(max. 2.200 EUR).
Ideal…
…Realität!
Ökologische Vorteile
einer Dachbegrünung
Wasserrückhalt
Kleinklimaverbesserung
Erhöhter Schallschutz
Erweiterter Lebensraum für Mensch und Tier
Psychologische und ästhetische Aspekte
Bindung von Luftschadstoffen und Staub
Lebensqualität korreliert stark mit Luftqualität
Quellen des Feinstaubs
Natürliche Quellen: Vulkanausbrüche, Waldbrände, Sandkörner
Anthropogene Quellen
„primäre“ Emissionen
Industrie- und Kraftfahrzeugabgase, Hausbrand, Abrieb, staubende Materialien,
unbefestigte Fahrwege und Splitt/Salzstreuung
„sekundäre“ Aerosolpartikel
aus ursprünglich gasförmigen Emissionen (NH3, SO2, NOx, organische Verbindungen)
Erheblicher Ferntransport!
Durchschnitt Mitteleuropa, Datenbasis Universität Stuttgart/VDI/Umweltbundesamt
Einteilung und Wirkung der Staubpartikel
Je kleiner ein Partikel ist, desto tiefer kann es in die Lunge eingeatmet werden
und umso gesundheitsschädlicher sind die Folgen für den menschlichen Körper!
Ökonomische Analyse der Umweltaspekte
von Dachbegrünung
Starker Auswirkung der Dachbegrünung
auf die Luftverschmutzung
32%65%
3%
Regenwasser
Energie
Luftverschmutzung
Schwache Auswirkung der Dachbegrünung
auf die Luftverschmutzung
7%
60%
33%
Regenwasser
Energie
Luftverschmutzung
Jährlicher ökonomischer Nutzen begrünter Dächern anhand zweier
unterschiedlicher Szenarien
Gesundheitsnutzen: geringe Gewichtung Energiesparpotential
Gesundheitsnutzen: mehr Bedeutung Luftverschmutzungsreduktion
Geldgegenwert von Gesundheitsverbesserung unklar, aber Public
Health - Nutzen von Dachbepflanzung evident
Anteile der durch Dachbegrünung
entfernten Luftschadstoffe
(Washington, DC)
Begrünte Dachflächen mit einer durchschnittlichen Größe von
2.000 m2 binden ca. 0,2 kg Schmutz pro m2 und Jahr.
www.greenroofs.org/resources/greenroofvisionfordc.pdf
Dachbegrünung in einem Ausmaß von 20% der bestehenden und 80%
der geplanten Gebäude leistet einen Viertel des Betrags der ca. 105.900
Bäume in Washington, DC.
Luftverbesserung durch Dachbegrünung
(Washington, DC)
Selektionseffekt der Staubkorngröße:
Partikel mit hoher Aufenthaltsdauer: Blattunterseite
Rasch sinkende größere Partikel (>10m/h; >10µm): Blattoberseite
Schwebende Stäube <1µm: beide Blattseiten
Fassadenbegrünungen besonders geeignet für die Reduzierung
lungengängiger Feinstäube!
Vertikale Wandbegrünung als Staubfilter
Elementgehalte in Lackabzügen von Blättern fassadenbegrünender dreispitziger Jungfernrebe relativ zur
Elementkonzentration der oberen Erdkruste. Links: Blattoberseite, rechts: Blattunterseite.
Literatur
Clark et al. (2008): Green Roof Valuation: A Probabilistic Economic
Analysis of Environmental Benefits.
Deutsch et al. (2005): Re-greening Washington, DC: A Green Roof
Vision Based on Quantifying Storm Water and Air Quality Benefits.
Di und Wang (1999): Cooling effect of ivy on a wall.
Delfino et al (2005): Potential role of ultrafine particles in associations
between airborne particle mass and cardiovascular health.
Dürr A. (1994): Dachbegrünung. Ein ökologischer Ausgleich.
Peck et al. (1999): Greenbacks From Green Roofs: Forging a New
Industry in Canada.
Radtke et al. (2000): Situationsanalyse von Luftschadstoffen –
Gebäudebegrünungssysteme als innovative Minderungsstrategie.
Haluza D, Neuberger M (2010): Die grüne Lunge auf dem Dach.
Weitere Aspekte
Hanns Moshammer
Medizinische Universität Wien,
Institut für Umwelthygiene
Mikroklima
- Innen: Isolierung
- Außen: Luftfeuchte
Sehr wichtig!
Klimawandel, städt. Hitzeinsel
Schallschutz „Lärm“ wird nicht nur in Dezibel gemessen!
Psychologische Wirkung
Naturerleben / Naturverbundenheit
Wirkung von Farben, natürliche Variation
von Schattierungen
Beschleunigte Heilvorgänge (Ulrich, 1984)
Psychokognitive Entwicklung von Kindern
Be-„greifen“ und er-„fahren“
… oder auch nur „sehen“?
Ängste („schmutzig“, „Ameisen &Spinnen“)
Literatur
Ulrich (1984): View through a window may influence recovery from
surgery.
Kaplan (1995): The restorative benefits of nature: Toward an
integrative framework.
Frumkin (2001): Beyond toxicity: Human health and the natural
environment.
Whitehouse et al. (2001): Evaluating a children's hospital garden
environment: Utilization and consumer satisfaction.
de Vries et al. (2003): Natural environments -- healthy environments?
An exploratory analysis of the relationship between greenspace and
health.
Maas et al. (2006): Green space, urbanity, and health: how strong is
the relation?
Velarde et al. (2007): Health effects of viewing landscapes –
Landscape types in environmental psychology.
Vielen Dank!
Hanns Moshammer
Fragen: hanns.moshammer@
meduniwien.ac.at