5
6 7 gesundheitsförderung tipps zur vorsorge Gesundheitsvorsorge ist lebenswichtig, keine Frage. Aber nicht jede ärztliche Untersuchungsmethode hat sich bewährt. Bei einigen Maßnahmen sind Zweifel entstanden. Was ist zu empfehlen, was ist von zweifel- haftem Wert, was ist wirklich wichtig?

gesundheitsförderungtipps zur vorsorge - SECURVITA · Die regelmäßigen Stempel im Zahn-arztbonusheft sind außerdem Geld wert: Wenn Zahnersatz erforderlich wird, zahlt die Krankenkasse

Embed Size (px)

Citation preview

6

7

gesundheitsförderung

tipps zur

vorsorgeGesundheitsvorsorge ist lebenswichtig, keine Frage. Aber nicht jede ärztliche Untersuchungsmethode hat sich bewährt. Bei einigen Maßnahmen sind Zweifel entstanden. Was ist zu empfehlen, was ist von zweifel-haftem Wert, was ist wirklich wichtig?

n vergangenen Zeiten haben Pestund Pocken Millionen Menschen

das Leben gekostet. Diese alten Epidemiensind weitgehend besiegt. Stattdessen treten weltweit neue Gesundheitsgefahrenauf, die unauffälliger daherkommen, weni-ger furchteinflößend und doch nicht minderverheerend sind als die alten Seuchen. Rundum den Globus beobachten Wissenschaft-ler, dass sich Übergewicht, Bewegungsman-gel und ungesunde Ernährungsgewohnhei-ten ausbreiten. Die Weltgesundheitsorgani-sation WHO warnt vor den Folgen diesermodernen Krankheitsrisiken: UngesunderLebensstil sei »eine weitaus größere Bedro-hung der allgemeinen Gesundheit als jedeandere bekannte Epidemie«.

In Deutschland und anderen Ländernwird das Problem sichtbar an der Zunahmevon Diabetes sowie Herz-Kreislauf-Krank-heiten, Gelenk- und Rückenproblemen. Besonders alarmiert sind Gesundheitsex-perten über zunehmende Ernährungs -probleme und Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen.

politik fördert prävention

Das Thema Prävention und Vorsorge ist aufder politischen Agenda weit nach oben ge-rückt, wie die in diesem Jahr per Gesetz er-weiterte Gesundheitsprävention zeigt. DasAngebot an ärztlichen Vorsorgeuntersu-chungen, Gesundheitsförderung in Kinder-gärten und Schulen, Initiativen von Betrie-ben und Krankenkassen wird dadurch nochvielfältiger.

Allerdings gibt es in der öffentlichen De-batte auch Zweifel am Sinn und Nutzenvon bestimmten Tests und Vorsorgeunter-suchungen. Trotz öffentlicher Kampagnenwerden manche Angebote nur wenig ge-nutzt. Die SECURVITAL gibt einen Über-blick, worauf es ankommt und was zuempfehlen ist – von den klassischen Vor-sorgeterminen im Kinder- und Jugendalter

I

7

securvita - krankenkasse 3 | 16

»Es geht darum, Krankheiten zu vermeiden,bevor sie überhaupt entstehen.«Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe

8

über die verschiedenen Krebsvorsorgeun-tersuchungen bis hin zur aktiven Förde-rung der eigenen Gesundheit durch einengesünderen Lebensstil.

Vorsorgetermine für Kinder und Jugendliche

Die Vorsorgeuntersuchungen für Kindervon der Geburt bis zum Schulalter (U1 bisU9) sollen nach Ansicht von Kinderärztenmöglichst bald um zwei weitere Vorsorge-termine ergänzt werden: die U10 und U11für Kinder zwischen sieben und zehn Jah-ren. Außerdem ist eine weitere ärztliche Be-ratung für ältere Jugendliche (J2) geplant.Diese Vorsorgetermine sind für eine gesun-de Entwicklung von der Babyzeit bis zum Erwachsenwerden hilfreich und sinnvoll.»Je mehr die Vorsorgetermine genutzt wer-den, desto besser«, urteilt Götz Hachtmann,Vorstand der SECURVITA Krankenkasse.

Bei diesen U- und J-Untersuchungenkönnen die Kinder- und Hausärzte helfen,wenn sich Krankheiten oder Entwicklungs-störungen abzeichnen. Sie sichern den Kindern eine gute medizinische Betreuung

in allen Entwicklungsphasen. Je frühermögliche Probleme in der körperlichen, sozialen und geistigen Entwicklung er-kannt werden, desto besser können sie behandelt werden.

Die Kosten für die U1 bis U9 und J1 werden von den Krankenkassen übernom-men. Trotzdem werden diese Angebotesehr unterschiedlich angenommen. Dieersten U-Untersuchungen für Neugebore-ne finden fast immer statt, doch spätersinkt die Teilnahmequote an weiterenVorsorge terminen, obwohl sie von Kinder-und Jugendärzten empfohlen werden.

Die SECURVITA Krankenkasse unter-stützt die Kinder- und Jugendvorsorgenach Kräften. Sie hat zusätzliche Vorsorge-anbote wie die U10, U11 und J2 schon vorJahren im Programm »Clever für Kids« ein-geführt. Außerdem fördert sie alle U- und J-Untersuchungen mit Bonuspunkten fürdie Kinder oder ihre Eltern. Weitere Infor-mationen dazu finden Sie im Internet aufwww.securvita.de.

Zähne und Zahnreinigung

Auch wenn der Besuch beim Zahnarztnicht sonderlich beliebt ist, zeigt sich hierdoch einleuchtend das Prinzip der Vor -sorge: Ein kleines Kariesloch, früh ent-deckt, ist leichter und schmerzloser zu reparieren als später ein großes Loch imZahn. Die regelmäßigen Stempel im Zahn-arztbonusheft sind außerdem Geld wert:Wenn Zahnersatz erforderlich wird, zahltdie Krankenkasse einen 20 bzw. 30 Prozenthöheren Zuschuss, wenn in den fünf bzw. zehn Jahren vorher die Zahnvorsorge lückenlos durchgeführt wurde.

1.

2.

Hilfreich und sinnvoll: Die regelmäßigen Vorsorge-untersuchungen für Kinder.

weitere infos

Vorsorgekalender für Kinder und Erwachsene und Info-Blätter zu den verschiedenen Präventions -leistungen der SECURVITA Kranken-kasse finden Sie auf der Website www.securvita.de. Wenn Sie weitereFragen haben, rufen Sie an: Servicenummer 0800 / 14 14 300

(bundesweit gebührenfrei)

9

securvita - krankenkasse 5 | 09securvita - krankenkasse 3 | 16

Die professionelle Zahnreinigung, diezum Schutz der Zähne ebenfalls zu empfehlen ist, wird von Zahnärzten aufPrivatrechnung angeboten. Sie ist keineStandardleistung der Krankenkassen. Die SECURVITA zahlt aber einen Zuschuss von26 Euro zwei Mal pro Jahr. Außerdem gibtes Healthmiles-Bonuspunkte für Zahn -reinigung und Zahnvorsorge.

CheckUpAlle zwei Jahre zahlen die Kranken-

kassen für ihre Versicherten ab 35 Jahren ei-nen Termin beim Arzt zur Krankheitsfrüher-kennung. Dabei geht es um Beratung undUntersuchung zu verschiedenen Krank-heitsrisiken einschließlich Blut- und Urin-tests. Der individuelle Nutzen dieser Check -Ups ist allgemein anerkannt, allerdings gibtes Zweifel am gesundheitspolitischen Wert,weil zu dieser Früherkennung überwiegenddiejenigen Patienten kommen, die ohnehinauf ihre Gesundheit achten.

KrebsvorsorgeÜber die unterschiedlichen Krebs-

vorsorgeuntersuchungen (gegen Brust-,Haut-, Darmkrebs und so weiter) für Frau-en und Männer informiert die SECURVITAim Einzelnen auf www.securvita.de im In-ternet. Für alle trifft das Prinzip zu, dassFrüherkennung Leben retten kann. Aller-dings können die Untersuchungen aucheinen negativen Effekt haben – durch unklare Befunde, unnötige Angst, falscheDiagnosen und überflüssige Operationen.Besonders umstritten ist die Mammo -graphie-Reihenuntersuchung, zu der Frauen ab 50 alle zwei Jahre offiziell perPost eingeladen werden. Zwar werden dabei Tumore entdeckt, die noch im Ent-wicklungsstadium sind und frühzeitig behandelt werden können. Andererseitsscheint der Nutzen des Screenings oftüber schätzt zu werden und der statistischmessbare Effekt kleiner zu sein als erwar-tet. Deshalb wird es ab Sommer 2016 ver-änderte Einladungsschreiben geben mitpräziseren Informationen zur Nutzen- Risiko-Abwägung.

Umstritten ist auch der PSA-Test fürMänner, der Hinweise auf Prostatakrebs

3.

4.

Mammographie: Als Reihen -untersuchung umstritten, im konkreten Einzelfall aber ein wichtiges Diagnoseinstrument.

Von Sportmedizinern empfohlen:Viel Bewegung und regelmäßigerAusdauersport.

10

Bonusprogramm Healthmiles neben derärztlichen Vorsorge auch viele weitere Aktivitäten, die der Gesundheit dienen(www.healthmiles.de, siehe auch Seite12/13 in diesem Heft). Außerdem bezu-schusst die SECURVITA Krankenkasse eineVielzahl von Gesundheits- und Präventi-onskursen bei qualifizierten Anbietern,beispielsweise Yoga, Qigong und Pilates,autogenes Training, Rückenschule, Ernäh-rungs- und Entspannungskurse und vielemehr. Jeder kann etwas für das eigeneWohlbefinden tun und stärker auf die ei-gene Gesundheit achten.

Bewegung und Ernährung

Regelmäßige Bewegung und gesunde Er-nährung sind fundamental für die Erhal-tung der Gesundheit, für Kinder ebensowie für Erwachsene. Das Basisrezept fürdie Ernährung ist einfach: ausgewogen, vitaminreich, möglichst frisch zubereitet.Außerdem wenig Alkohol und kein Nikotin. Damit wäre viel gewonnen imKampf gegen die »modernen Epidemien«,die mit dem Lebensstil zusammenhängen.

Auch Sport und Bewegung sollten im Tagesablauf nicht fehlen: Fünf Mal wö-chentlich eine halbe Stunde oder drei Maleine ganze Stunde, empfehlen Sportmedi-ziner. Keine Hochleistung, sondern etwas,das motiviert und Spaß macht. Ob flottesGehen, langsamer Dauerlauf, Radfahrenoder einige Bahnen im Schwimmbad.

Es gibt viele weitere Aspekte, um indivi-duelle Gefahren (etwa durch Unfälle) oder schädliche Einwirkungen von außen(Infektionen, Umweltgifte, Lärm usw.) zuverringern. Die Weltgesundheitsorganisa-tion WHO zählt aus ihrer globalen Per-spektive die Ernährung und den Bewe-gungsmangel zu den größten Gesund-heitsproblemfeldern. Sie erfordern, wie es der Harvard-Professor Majid Ezzati in einer Studie im Wissenschaftsmagazin»The Lancet« formulierte, »eine kluge Ernährungspolitik und verbesserte Ge-sundheitsvorsorge« im internationalenMaßstab. Sonst werde in zehn Jahren welt-weit jeder fünfte Mensch ein krankhaftesÜbergewicht auf die Waage bringen. ■

liefern soll. Dieser Test ist keine Kassenleis-tung und wird in Arztpraxen in der Regelauf Privatrechnung angeboten. Doch dieErgebnisse sind in vielen Fällen nicht präzi-se und stürzen viele Betroffene fälschli-cherweise in die Angst, schwer krank zusein. Als sehr zuverlässig und effektiv giltdagegen die Darmspiegelung. Sie ist eineKassenleistung für Frauen und Männer ab55 Jahren und kann im Abstand von zehnJahren wiederholt werden.

Impfungen Im jüngsten Präventionsgesetz

hat die Bundesregierung eine umstritteneBeratungspflicht zum Thema Impfen ein-geführt. Sie schreibt den Eltern vor, sich ei-ne ärztliche Impfberatung bescheinigenzu lassen, wenn ihr Kind in einer Kinderta-gesstätte aufgenommen werden soll. EineVorschrift zur Impfung selbst ist im Gesetznicht enthalten. Nach wie vor bleibt es inder Verantwortung der Eltern, über eine

Impfung ihrer Kinder zu entscheiden. In-formationen über die Pro- und Contra-Ar-gumente zum Thema Impfen gibt die Ini-tiative »Ärzte für individuelle Impfent-scheidung« (www.individuelle-impfent-scheidung.de). Weniger umstritten ist dieImpfung gegen die von Zecken übertrage-ne FSME-Infektion in Risikogebieten. DieSECURVITA Krankenkasse übernimmt dieKosten dieser Impfung bei Versicherten,die in FSME-Gebieten leben oder beruflichdurch FSME gefährdet sind. Bei Reisen intropische Regionen sind die amtlich emp-fohlenen Impfungen zum Schutz gegenTropenkrankheiten sinnvoll, für die die SECURVITA auch die Kosten übernimmt.

Aktive Gesundheits-förderung

»Wir messen der Eigeninitiative großenWert bei der Gesundheitsförderung bei«,sagt SECURVITA-Vorstand Hachtmann.Deshalb fördert die SECURVITA mit dem

5.

6.

7.

Vitaminreich und frischzubereitet: AusgewogeneErnährung ist die Basis für ein gesundes Leben.