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Gesundheitspolitik im Spannungsfeld von Rationierung, Rationalisierung und Priorisierung. Wert- und Nutzenstiftung für Patienten in der medizinisch-pflegerischen Versorgung. Fragen an die Politik. 6. - PowerPoint PPT Presentation
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Prof. Dr. Andrea Braun v. [email protected]
Osnabrück, den 22. August 2013
Gesundheitspolitik im Spannungsfeld von Rationierung, Rationalisierung und PriorisierungWert- und Nutzenstiftung für Patienten in der medizinisch-pflegerischen Versorgung
Fragen an die PolitikWie soll künftig der Spagat zwischen Zielgruppenmedizin und Versorgungs-medizin gemeistert werden?1
2
Wie kann künftig eine qualitativ hochwertige Flächenversorgung in ausreichender Menge ökonomisch vertretbar garantiert werden?2
Wie soll kann der Bevölkerung die Notwendigkeit einer Rationierung, Rationalisierung und Priorisierung der med. Versorgung vermittelt werden?3
Durch welche Governance-Modelle kann sichergestellt werden, dass KVen und Kostenträger wirtschaftlich, d.h. im Sinne eines Versorgungsoptimums arbeiten? 4
Wer trägt die Kosten der Akademisierung der Gesundheitsfachberufe und welcher Nutzen wird dadurch generiert (z.B. Entlastung der Mediziner)5
Wie und durch welche Maßnahmen lässt sich der Ärzte- und Pfleger(-innen)-Notstand lösen? Was kann die Personal- und Organisationsentwicklung leisten?6
Wie kann eine risikobereinigte Prozess- und Ergebnisevidenz sichergestellt werden, um klinikübergreifende Qualitätsvergleiche durchzuführen?7
Agenda
Herausforderungen und Zielgrößen in der Gesundheitsversorgung Alternativen zum dominanten Kosten- und Effizienzwettbewerb
1
What is value in healthcare?Optionen und Gestaltungsfelder der Wert- und Nutzenstiftung im Gesundheitswesen
3
Rationierung, Rationalisierung und Priorisierung der GesundheitswertschöpfungVon der Medizinmanufaktur zur integrierten Hochleistungsversorgung: Grenzen der Industrialisierung
2
Handlungs- und Entscheidungsimperative für Politik und GesundheitswirtschaftMehr Fragen als Antworten …
5
3
Der „Talentkrieg“ in der GesundheitswirtschaftWettbewerbsvorteile durch strategisches Personal- und Kompetenzmanagement
4
Anspruchsinflation im Gesundheitssektor
Einsatz neuer Behandlungsverfahren fördern
Medizinische Versorgungsqualität erhöhen
Finanzielle Belastung der Patienten senken
Belastung der Beitragszahler senken
Lohnnebenkosten senken
1
2
3
4
5
Gesundheitsbewusstes Verhalten fördern 6
Gleicher medizinischer Versorgungszugang
Bessere Informationen über Qualität
7
8
Mitsprache der Patienten stärken 9
Wahlmöglichkeiten für die Versicherten10
Quelle: Braun (2007).
Das Gesundheitswesenals administriertes Multi-anspruchsgruppensystemim Fadenkreuz von Politik,Wirtschaft und Gesellschaft
4
Mismanaged Institutions and Industries: Kernprobleme der Gesundheitswirtschaft
… überadministriert, aber nicht zwangsläufig unterfinanziert
… fehlendes Management wird (immer noch) durch „Bestandsverwaltung“ ersetzt
… häufig kurzfristig, unreflektiertes Handeln, statt langfristiger Planung
… (Re-)Positionierungsproblematik und Methodendefizit
… suboptimale Produktivitätsgrenze
… (unprofessionelle) Leitungs- und Kontrollorgane (Hospital & Healthcare Governance)
… Meritorische Güter mit einem Staat in der Fürsorgepflicht
… Voll-Kasko-Mentalität versus Eigenverantwortung und individueller Wahlfreiheit
… Anspruchsinflation bei gleichzeitig geringer Zahlungsbereitschaft
5
Agenda
Herausforderungen und Zielgrößen in der Gesundheitsversorgung Alternativen zum dominanten Kosten- und Effizienzwettbewerb
1
What is value in healthcare?Optionen und Gestaltungsfelder der Wert- und Nutzenstiftung im Gesundheitswesen
3
Rationierung, Rationalisierung und Priorisierung der GesundheitswertschöpfungVon der Medizinmanufaktur zur integrierten Hochleistungsversorgung: Grenzen der Industrialisierung
2
Handlungs- und Entscheidungsimperative für Politik und GesundheitswirtschaftMehr Fragen als Antworten …
5
6
Der „Talentkrieg“ in der GesundheitswirtschaftWettbewerbsvorteile durch strategisches Personal- und Kompetenzmanagement
4
Forderung nach Priorisierung
7
Freitag, 22. Mai 2009
Mainz – Der Präsident der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe, hat erneut eine offene Debatte über eine Priorisierung im Gesundheitswesen gefordert. „Manchmal schmerzt die Wahrheit, aber manchmal muss man auch den Mut haben, sie trotzdem auszusprechen“, erklärte Hoppe.
Schon jetzt sei in der medizinischen Versorgung eine heimliche Rationierung zu spüren. Die Ärzte seien Mangelverwalter. Angesichts der demografischen Entwicklung und des medizinischen Fortschritts werde sich diese Entwicklung verschärfen.
Freitag, 22. Mai 2009
Mainz – Der Präsident der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe, hat erneut eine offene Debatte über eine Priorisierung im Gesundheitswesen gefordert. „Manchmal schmerzt die Wahrheit, aber manchmal muss man auch den Mut haben, sie trotzdem auszusprechen“, erklärte Hoppe.
Schon jetzt sei in der medizinischen Versorgung eine heimliche Rationierung zu spüren. Die Ärzte seien Mangelverwalter. Angesichts der demografischen Entwicklung und des medizinischen Fortschritts werde sich diese Entwicklung verschärfen.
Industrialisierung der medizinisch-pflegerischen Versorgung als Alternative?
8
Expertensilos und hierarchische Top-down-Administration als Wertvernichter:40-50 % aller Kosten sind Koordinationskosten!!
HierarchieFunktionsorientierung Operative Inseln
+
Command and Order OrganizationTop-down
BrancheBrancheBranche
- -
NachsorgeKrankenhausMVZ, Einweiser
- -
Integrierte Versorgung
Inside-out
High-performance Klinik-OrganizationTop-down +bottom-up
Balanced strategyUnternehmens
grenzeUnternehmens
grenze
9
Evolutionspfad der Organisationsentwicklung im Healthcare-Sektor
Gesundheitsnetzwerk- Cross-Industry-Lösungen- Health-Maintenance-Org.- M&A / Branchentransformation- Fokus: Bspw. Transaktionskosten- Kritische Mindestmengen- Outpacing (Qualität&Kosten)- Hubs & Spokes- Innovationspotenziale: Tele-Med.
Klassische Krankenhaus-struktur
- Abteilungsegoismus- Abteilungsgrenzen- Schnittstellenproblematik- “schlummernde” Talente- Partielle Optimierungen- Hierarchie- und Statusdenken- Doppelbehandlungen
Mgt.-Kompetenz
Pflege-kompetenz
Medizin-kompetenz
Mgmt.
Pflege Medizin Admin.
Koordinierte Krankenhaus-struktur- Interne Kundenperspektive- Prozessorientierung- Teamorientierung- Ganzheitlicher Lösungsansatz- Leistungsgedanken- Koordination und Kommunik.
IT-Kompetenz und Einsatz als Haupttriebfeder für die Branchentransformation
10
Polarisierung und Zielgruppenbildung in der Gesundheitswirtschaft als Realphänomen
Qualitäts-, Innovations- und Serviceorientierung
Qualitäts- undService-Anforderungen
High-Tech- undGerätemedizin,(z.B. Innovationen)
Mitarbeiter-qualifikation(Ärzte, Pfleger, Verw.)
Maximale Leistungfür anspruchsvolle(Privat-)Patienten
Qualitätsführerschaft
Kostenführerschaft
„Qualitätswettbewerb“
WANZ-Prinzip: Wirtschaftlich + Ausreichend + Notwendig + Zweckmäßig
11
Healthcare quo vadis? Medizin im Spannungsfeld zwischen solidarischem Versorgungsauftrag und ökonomischem Wertsteigerungsauftrag
Rationierung &Diskriminierung
Rationalisierung , Ratio-nierung, Priorisierung
Zielgruppenorientierung &Wunschmedizin
Professionalisierung &Wertsteigerung
Hochleistungsmedizin vs.Versorgungsmedizin
Medizin als Managementfeld
Expansion & Wachstum
FlächendeckendeGrundversorgung
SolidarischerLastenausgleich
Staatsmedizin vorselektiver Prestigemedizin
Gesundheitsgüter als meri- torische Versorgungsgüter
Staatsfürsorge vorIndividualvorsorge
Medizin als Versorgungsfeld
Qualitätswettbewerb vorPreiswettbewerb
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Agenda
Herausforderungen und Zielgrößen in der Gesundheitsversorgung Alternativen zum dominanten Kosten- und Effizienzwettbewerb
1
What is value in healthcare?Optionen und Gestaltungsfelder der Wert- und Nutzenstiftung im Gesundheitswesen
3
Rationierung, Rationalisierung und Priorisierung der GesundheitswertschöpfungVon der Medizinmanufaktur zur integrierten Hochleistungsversorgung: Grenzen der Industrialisierung
2
Handlungs- und Entscheidungsimperative für Politik und GesundheitswirtschaftMehr Fragen als Antworten …
5
13
Der „Talentkrieg“ in der GesundheitswirtschaftWettbewerbsvorteile durch strategisches Personal- und Kompetenzmanagement
4
What is value in healthcare?
14
„Nutzenorientierter“ Wettbewerb (Studie Schweiz)
15
In den folgenden Bereichen sieht Teisberg Reformbedarf:
1.Leistungswettbewerb statt Kostenwettbewerb2.Neuorganisation der Gesundheitsversorgung nach Krankheitsbildern3.Generierung von risikobereinigten Ergebnisdaten4.Förderung eines auf den Patientennutzen orientierten Wettbewerbs5.Ausweitung und bessere Nutzung des E-Health6.Eigenverantwortung für Gesundheit fördern
„Ziel einer jeden Reform muss die Erhöhung des Patientennutzens sein“.
Studie von Elizabeth Olmsted Teisberg, Ph. D., University of Virginia, USA: Nutzenorientierter Wettbewerb im Schweizerischen Gesundheitswesen: Möglichkeiten und Chancen
Trends und Entwicklungen im Gesundheitswesen
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Agenda
Herausforderungen und Zielgrößen in der Gesundheitsversorgung Alternativen zum dominanten Kosten- und Effizienzwettbewerb
1
What is value in healthcare?Optionen und Gestaltungsfelder der Wert- und Nutzenstiftung im Gesundheitswesen
3
Rationierung, Rationalisierung und Priorisierung der GesundheitswertschöpfungVon der Medizinmanufaktur zur integrierten Hochleistungsversorgung: Grenzen der Industrialisierung
2
Handlungs- und Entscheidungsimperative für Politik und GesundheitswirtschaftMehr Fragen als Antworten …
5
17
Der „Talentkrieg“ in der GesundheitswirtschaftWettbewerbsvorteile durch strategisches Personal- und Kompetenzmanagement
4
Fachkräftemangel in Europa
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Welche Kompetenz- und Qualifikationssprünge muss ein Krankenhaus vollziehen, um Wachstum, Innovation und Patientenorientierung zu fördern?
Würden Sie in dieses Team Ihr Geld investieren?
Kompetenzentwicklung als strategisches Erfolgspotenzial
Welche Kompetenzen benötigen wir künftig im Medizin- und Pflegemarkt? Welche Managementkompetenzen benötigt unser Führungspersonal? Welche Schnittstellenkompetenz benötigen wir im Rahmen der integrierten Versorgung? Wie reagieren wir auf neue Studiengänge und Studienabschlüsse im Gesundheitswesen? Wie können wir vom Bologna-Prozess profitieren? Ausländische Bewerber? Wie transformieren wir uns von einer funktionalen Experten- in eine
„patientenzentrierte“ Workflow-Organisation?
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Neue Gesundheitsberufe: Physician Assistant
20Version 1.020.04.23© by Stefan C. Heitele
In den USA wird die Zahl der Physician Assistants bereits auf über 70.000 geschätzt. Ihr Tätigkeitsfeld liegt zwischen denen von Arzt und Krankenpfleger.
• Eingriffsvor- und nachbereitung• Assistenz bei Operationen• Wundverschluss und Verband• Funktionsdiagnostik• Dokumentation und DRG-Verschlüssellung• kleine chirurgische Eingriffe• Wundversorgung auf Station• technische Untersuchungen• Qualitätskontrolle und Patient Flow Management• Koordination medizinischer Abläufe• Steuerung betriebswirtschaftlicher Prozesse
Neue Gesundheitsberufe: Primary Nursing
21
Primary Nursing ist gekennzeichnet durch vier Kernelemente:
1. Verantwortung: Übertragung und Übernahme individueller Verantwortung für pflegerische Entscheidungen durch eine Pflegende;2. Kontinuität: Zuteilung der täglichen pflegerischen Arbeit nach der Fallmethode;3. Direkte Kommunikation4. Pflegeplanender ist zugleich Pflegedurchführender.
(Manthey 1980, Ersser & Tutton 2000, Pontin 1999)
Austrittsgründe von Fachärzten
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Austrittsgründe von Assistenzärzten in Weiterbildung
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Agenda
Herausforderungen und Zielgrößen in der Gesundheitsversorgung Alternativen zum dominanten Kosten- und Effizienzwettbewerb
1
What is value in healthcare?Optionen und Gestaltungsfelder der Wert- und Nutzenstiftung im Gesundheitswesen
3
Rationierung, Rationalisierung und Priorisierung der GesundheitswertschöpfungVon der Medizinmanufaktur zur integrierten Hochleistungsversorgung: Grenzen der Industrialisierung
2
Handlungs- und Entscheidungsimperative für Politik und GesundheitswirtschaftMehr Fragen als Antworten …
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Der „Talentkrieg“ in der GesundheitswirtschaftWettbewerbsvorteile durch strategisches Personal- und Kompetenzmanagement
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Themen, Trends, Thesen…
„Nutzenorientierter“ Wettbewerb versus „Kostenwettbewerb“1
Einführung von innovativen Versorgungsmodellen und –konzepten (u.a.Gesundheitsnetzwerke2
Anforderung: Steigende Versorgungsqualität bei sinkenden Kosten (DRG-Systeme)3
Trend zur Zwei- und Mehrklassenmedizin (Marktsegmentierung) 4
Durchführung von krankenhausübergreifenden Leistungsvergleichen (Benchmarking)5
Veröffentlichung von („risikobereinigten“) Leistungsindikatoren (z.B. Mortalität) 6
Steigende Ansprüche an Patientenorientierung: Patientensicherheit und- zufriedenheit7
Aufklärung und Information als Reaktion auf kritische (mündige) Patienten8
Die Zukunft der Krankenkassen: „Vom Payer zum Player?“9
Trend zur Zwei- und Mehrklassenmedizin (Marktsegmentierung) 11
Selbstbeteiligung der Versicherten: Wahl- und Zusatzleistungen, Menümodelle10
Gesundheitsversorgung als „Wirtschaftsfaktor“!12
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Themen, Trends, Thesen…
26
Steigende Bedeutung der Wohlbefindlichkeitsmedizin (z.B. Viagra, Pille, Stimulanzien)
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Wissenschaftliche Fortschritte in der Medizintechnik und der Pharmazie 14
Ethische Grenzen der Hochleistungsmedizin: Genetik, Biochemie, Reproduktion15
Au Aufklärung und Information als Reaktion auf kritische (mündige) Patienten16
Optimierung der Versorgungskette von der Vorsorge bis zur Nachsorge18
Steigendes Gesundheitsbewußtsein in den westlichen Industrienationen19
Gesundheitsmarkt als wachsender Zukunftsmarkt in Schwellenländern24
Erneute Zunahme von Fusionen und Übernahmen 13
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