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G.Heyer Sprachprodukttechnologie SS 2001 1 Softwareergonomie: Arbeitsfreundliche Gestaltung von SW Ziel: die SW eines Computersystems, mit denen Benutzer arbeiten, an die Eigenschaften und Bedürfnisse dieser Benutzer anzupassen und ihnen einen hohen Nutzen zu ermöglichen. Probleme: 1) Arbeit -monotone/unterfordernde -überfordernde 2) Funktionalität (Aufgabenangemessenheit) 3) Bedienung Aufgaben: 1) Arbeitsstrukturierung 2) Funktionalität (Gestaltung der Anwendungs-SW) 3) E / A-Gestaltung 4) Dialog-Gestaltung

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Softwareergonomie:Arbeitsfreundliche Gestaltung von SW

Ziel: die SW eines Computersystems, mit denen Benutzer arbeiten, an die Eigenschaften und Bedürfnisse dieser Benutzer anzupassen und ihnen einen hohen Nutzen zu ermöglichen.Probleme: 1) Arbeit

-monotone/unterfordernde-überfordernde

2) Funktionalität(Aufgabenangemessenheit)

3) BedienungAufgaben: 1) Arbeitsstrukturierung

2) Funktionalität (Gestaltung der Anwendungs-SW)

3) E / A-Gestaltung4) Dialog-Gestaltung

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Gestaltungsebenen

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DIN 234 Teil 8 : Grundsätze ergonomischer Dialoggestaltung(ausgezeichnete Erläuterungen zu den fünf Grundsätzen in [42, 66])Aufgabenangemessenheit

Ein Dialog ist aufgabenangemessen, wenn er die Erledigung der Arbeitsaufgabe des Benutzers unterstützt, ohne ihn durch Eigenschaften des Dialogsystems unnötig zu belasten.Selbstbeschreibungsfähigkeit

Ein Dialog ist selbstbeschreibungsfähig, wenn dem Benutzer auf Verlangen Einsatzzweck sowie Leistungsumfang des Dialogsystems erläutert werden können und wenn jeder einzelne Dialogschritt unmittelbar verständlich ist oder der Benutzer auf Verlangen dem jeweiligen Dialogschritt entsprechende Erläuterungen erhalten kann.

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SteuerbarkeitEin Dialog ist steuerbar, wenn der Benutzer

die Geschwindigkeit des Ablaufs sowie die Auswahl und Reihenfolge von Arbeitsmitteln oder Art und Umfang von Ein- und Ausgaben beeinflussen kann.

Erwartungskonformität

Ein Dialog ist erwartungskonform, wenn er den Erwartungen der Benutzer entspricht, die sie aus Erfahrungen mit bisherigen Arbeitsabläufen oder aus der Benutzerschulung mitbringen, sowie den Erfahrungen, die sie sich während der Benutzung des Dialogsystems und im Umgang mit dem Benutzerhandbuch bilden.

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Fehlerrobustheit

Ein Dialog ist fehlerrobust, wenn trotz erkennbar fehlerhafter Eingaben das beabsichtigte Arbeitsergebnis mit minimalem oder ohne Korrekturaufwand erreicht wird. Dazu müssen dem Benutzer die Fehler zum Zwecke der Behebung verständlich gemacht werden.

Lernförderlichkeit

Individualisierbarkeit

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Relevante funktionale Einheiten des Menschen für die Mensch-Computer-Interaktion (Wandmacher 93, S. 21 )

Aufmerksamkeit

Zeichenerkennung

Sensorische Registervisuell, auditiv,haptisch usw.

SinnesorganeAuge, Ohr usw.

Langzeitgedächtnis (LZG)

Deklaratives WissenProzedurales Wissen- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Kurzzeitgedächtnis (KZG)Arbeitsgedächtnis

Kontrollierte kognitive Prozessez.B. Entscheiden,Elaborieren, Gedächtnissuche

Sprechen, Bewegungen des Arm-Hand-Finger-Systems usw.Augen- und Kopfbewegungen

Reize

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Benutzer- Anfänger:

keine Erfahrung mit der SW- Gelegenheitsbenutzer: regelmäßige Benutzung der SW, u.U. in wechselnden Zeitabständen langfristig größte Gruppe Anwendungsexperten- Experten: mehrjährige Erfahrung mit verschiedener SW, bzw. Anwendungs SW im Speziellen langfristig kleinste Gruppe SW Experte, weniger syntaktische Fehler, weniger Ausführungsfaktoren, ...

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Möglichkeiten der Dialoggestaltung• Bedienung mit Menüs und Fenstern

(Formulare)objektorientiert

• Kommandosprachenimperativ

• direkte Manipulation (GUI) objektorientiert

+ Mischformen

vgl. B. Shneiderman (Softwareergonomie)

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INTERACTION STYLE

Menu selectionshortens learningreduces keystrokesstructures decision-makingpermits use of dialog management toolseasy to support error handlingForm fill-insimplifies data entryrequires modest trainingassistance is convenientpermits use of form management tools

ADVANTAGES DISADVANTAGES

danger of many menusmay slow frequent usersconsumes screen spacerequires rapid display rate

consumes screen space

Advantages and disadvantages of the five primary interaction styles.

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Command languageflexibilityappeals to "power" userssupports user initiativeconvenient for creating user defined macrosNatural languagerelieves burden of learning syntax

Direct Manipulationvisually presents task conceptseasy to learneasy to retainerrors cam be avoidedencourages explorationhigh subjective satisfaction

poor error handlingrequires substantial training and memorization

requires clarification dialogmay require more keystrokesmay not show contextmay be hard to programmay require graphics display and pointing devices

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Selbsterklärungsfähigkeit

Steht dem natürlichsprachlichen System eine terminologiscche Wissensbasis und ein Funktionsmodell des Ist-Zustands des Anwendungssystems zur Verfügung, dann kann sich ein Benutzer durch Was-, Warum- und Wie-Fragen durch das natürlichsprachliche System das Verhalten des Anwendungssystems transparent machen.

Die Möglichkeit zur Selbsterklärung eines Software-Systems ist insbesondere dann sinnvoll, wenn es sich um ein komplexes, in seinem Umfang und seinen Wirkungen für den intendierten Benutzer wenig durchschaubares System handelt.

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NatürlichkeitVerfügt das natürlichsprachliche System über paraphrastische Kompetenz, d.h. behandelt es anwendungsbezogene Synonyma und Umschreibungen, dann kann der Benutzer in seiner Sprache Fragen oder Befehle an das System richten; die Entlastung von der Beherrschung einer bestimmten Begrifflichkeit wird in solchen Fällen sinnvoll sein, in denen der Anwendungsbereich des Systems für den Benutzer ungewohnt ist oder sich zwar der Sache nicht aber der Begrifflichkeit nach mit einem vertrauten Anwendungsbereich überschneidet. Als Beispiel sei ein Benutzer genannt, der seine Erfahrungen aus der Welt der elektronischen Schreibmaschine auf ein Textverarbeitungssystem anzuwenden versucht.

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UnmittelbarkeitEine natürlichsprachliche Schnittstelle

erlaubt es dem Benutzer, seine Fragen oder Befehle dem System unmittelbar einzugeben. Der Einsatz einer natürlichsprachlichen Schnittstelle ist prinzipiell dann sinnvoll, wenn die Oberfläche des Gesamtsystems aus umfangreichen und verschachtelten Menüs aufgebaut ist. - Die von der natürlichsprachlichen Schnittstelle zu verarbeitende syntaktische und semantische Komplexität ist im Einzelfall zu prüfen.

Generell sollte eine natürlichsprachliche Schnittstelle über die Möglichkeit verfügen, Imperative, Einwortsätze und ggf. vom Benutzer zu definierende Abkürzungen zu verarbeiten.

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GOETHE Instruktionen27

GOETHE ist eine natürlichsprachige Schnittstelle und ein natürlichsprachiges Hilfssystem für das Betriebssystem UNIX.Im folgenden Versuch werden Sie 3 verschiedene Eingabemöglichkeiten für UNIX benutzen:1. natürlichsprachige Eingaben in Englisch (GOETHE)2. UNIX-Befehle3. graphische Eingaben durch Anklicken mit der MausBitte lesen Sie die folgenden Instruktionen durch und befolgen Sie die Anweisungen genau.Der Versuchsleiter steht Ihnen für Erläuterungen zur Verfügung.

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1. Eingabe in natürlicher Sprache1.1. Sie wollen wissen, was eine Datei ist.Geben Sie die folgende Frage ein:what is a fileBilden Sie sich bitte bei dieser und den folgenden Aufgaben ein Urteil über die Ausführlichkeit und die Verständlichkeit der Antworten. Sie werden später Gelegenheit haben, zu diesen Aspekten Stellung zu nehmen. Achten Sie auch auf die Antwortzeiten des Systems.1.2. Sie wollen wissen, was ein Verzeichnis ist.Geben Sie die folgende Frage ein:

what is a dir

Geben Sie auf die Frage des Systems „y“ ein um weitere Informationen zu erhalten.

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1.15Sie wollen wissen, welche Optionen der UNIX-Befehl

"ls" hat.Geben Sie die folgende Frage ein:what are the options of command "ls"

1.16Sie wollen wissen, was die Option "l" des UNIX- Befehls "ls" bewirkt.

Formulieren Sie Ihre Frage bitte selbst (in Englisch).

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Auswertung des Hilfe-Systems GOETHE

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Vergleich von verschiedenen Systemen (1)

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Vergleich von verschiedenen Systemen (2)

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Vergleich von verschiedenen Nutzergruppen bei der

Anwendung des Hilfesystems GOETHE

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Vergleich der verschiedenen

Systeme (3)

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Vergleich von verschiedenen Nutzergruppen bei derAnwendung des Hilfesystems GOETHE (2)

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Auswertung des Hilfe-Systems GOETHE

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Ergonomics or interface applicationsSome conclusions

1.) Differentiate between command entry and help request mode for natural language interface applications (user preference for help request mode in GOETHE not generalisable)

2.) Where possible, consider combinations of GUI and natural language interface components

3.) Natural language user interfaces do not need to be 100% language understanders

4.) User acceptance of natural language user interfaces equally depends on a comfortable editor environment