192
Rudi Friesch Gitarre und Harmonie In der Grundoktave ist die Oktave das wichtigste Intervall: Oktavverwandtschaft In der eingestrichenen Oktave ist die Quinte das wichtigste Intervall: Quintverwandtschaft In der zweigestrichenen Oktave ist die große Terz das wichtigste Intervall: Terzverwandtschaft In der dreigestrichenen Oktave ist die große Sekunde das wichtigste Intervall: diatonische Sekundverwandtschaft In der viergestrichenen Oktave ist die kleine Sekunde das wichtigste Intervall: chromatische Sekundverwandtschaft

Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

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Rudi Friesch

Gitarre und Harmonie

In der Grundoktaveist die Oktavedas wichtigste Intervall:Oktavverwandtschaft

In der eingestrichenen Oktaveist die Quintedas wichtigste Intervall:Quintverwandtschaft

In der zweigestrichenen Oktaveist die große Terzdas wichtigste Intervall:Terzverwandtschaft

In der dreigestrichenen Oktaveist die große Sekundedas wichtigste Intervall:diatonische

Sekundverwandtschaft

In der viergestrichenen Oktaveist die kleine Sekundedas wichtigste Intervall:chromatische

Sekundverwandtschaft

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Danksagung

2

Meinen herzlichen Dank an alle, die mit Wortund Tat an diesem Fachbuch “Gitarreund Harmonie” mitgewirkt haben.

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Vorwort

3

Bei unserer Reise mit der Gitarre ins Reich der Harmonie wandern wirgemeinsam durch eine Welt voller Anmut, aber auch harterGegensätze. Wir lernen die Namen einzelner Klänge kennen, stau-nenüber ihre vielfältige Wechselwirkung, ihre Schönheit. Sie rücken unsnäher, sie gewinnen an Kraft.

Klänge gleichen Alpenblumen in duftigem Gras, sie haben ihreunverwechselbare Form, besitzen ihre eigene Farbe. Arm ist jeder, dernur die fernen Gipfel der Bergwelt vor sich sieht, ohne Rast und Ruhvorwärts eilt, die Pracht der Alpenflora nicht beachtet, der dieMeisterschaft auf der Gitarre anstrebt, die Schönheit schlichterChoräle, den Hauch von Romantik einfacher Weisen nicht kennt.Unnahbar wie ferne Berggipfel, von Wolken umhüllt, erscheint dieHarmonielehre in vielen Fachbüchern. Aber jeder Bergwanderer weiß,dass der Wind allgegenwärtig im Gebirge ist. Er fegt über Grate, fälltüber Hänge, pfeift und johlt in Schluchten. Schon lichtet sich derSchleier, Schnee und Gletscher glänzen im Sonnenlicht. Ist der dunkleVorhang weggezogen, wird das Mysterium des Schöpfergeistes, diegöttliche Harmonie der natürlichen Obertonreihe uns offenbar.

Viele Lieder begleiten uns auf unserer Wanderschaft. Sie sind wieAlmen der Bergwelt mit kargem Felsengestein, herber klarer Luft undrieselndem Wasser, wie die duftende Heide im Spätherbst, das düstereMoor im Nebel. Lieder sind das Abbild einer Landschaft, einer Kul-tur.Aus der Begegnung mit ihnen entsteht echtes musikalisches Wissen.Lieder, mündliche Überlieferungen, alte Schriften bringen uns Kundeaus der Vergangenheit, geben uns Hinweise wie in alten TagenMenschen sangen und musizierten.

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Inhalt

4

Die akustischen Grundlagen

Die abendländischen Kirchentonarten

Dur und Moll

1.1 Bewegung und Schwingung 10

1.2 Die natürliche Obertonreihe 12

1.3 Die Klangfarbe 16

1.4 Konsonanz und Dissonanz 18

1.5 Reine und temperierte Stimmung 20

1.6 Die Oktave 21

1.7 Die Stammintervalle 22

2.1 Das authentische Ionisch 24

2.2 Die dorische Sexte 26

2.3 Die phrygische Sekunde 27

2.4 Die lydische Quarte 28

2.5 Die myxolydische Septime 29

2.6 Das authentische Aeolisch 30

3.1 Stammintervalle in Dur 32

3.2 Das natürliche Moll 34

3.3 Das harmonische Moll 35

3.4 Das melodische Moll 36

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Inhalt

5

Die Terzverwandtschaft

4.1 Der Dreiklang 38

4.2 Stufentheorie/Funktionstheorie 39

4.3 Oktav-, Terz- und Quintlage Dur 40Moll 46

4.4 Der authentische Schluss Dur 48Moll 50

4.5 Der plagale Schluss Dur 52Moll 54

4.6 Die einfache Kadenz Dur 56Moll 62

4.7 Die Umkehrung des Dreiklangs 68

4.7.1 Der Sextakkord 70

Der Tonikasextakkord Dur 72Der Subdominantsextakkord Dur 74Der Dominantsextakkord Dur 76

Der Tonikasextakkord Moll 78Der Subdominantsextakkord Moll 80Der Dominantsextakkord Moll 81

4.8 Der Quartsextakkord 82

4.8.1 Die Wechselnote 84Der Wechselquartsextakkord 85

4.8.2 Der Durchgang 86Der Durchgangsquartsextakkord 87

4.8.3 Die Vorausnahme 88Der Vorausnahmequartsextakkord 89

4.8.4 Der Vorhalt 90Der Vorhaltquartsextakkord 91Der kadenzierte Quartsextakkord 92

4.8.5 Der Umkehrungsquartsextakkord 93

4.9 Kleinterzverwandtschaft 94Großterzverwandtschaft

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Inhalt

6

Die diatonische Sekundverwandtschaft

5.1.1 Die pythagoräische Stimmung 96

5.1.2 Die mitteltönige Stimmung 97

5.1.3 Die temperierte Stimmung 98

5.1.4 Der elfte Teilton der natürlichen Obertonreihe 99

5.1.5 Richtungswillen der natürlichen Obertöne 100

5.1.6 Die harmoniefreie Diatonik 101

5.1.7 Das älteste musikalische Rätsel 102

5.2.1 Die achtstufige Naturtonleiter 1035.2.2 Das Quintenmühlrad der Naturtonleiter 1045.2.3 Quintverwandte Naturtonleitern 105

5.3.1 Der natürliche Septimenakkord 1065.3.2 Der temperierte Septimenakkord 108

5.4 Die Umkehrung des Septakkordes 110

5.4.1 Der Quintsextakkord 1115.4.2 Der Terzquartakkord 1125.4.3 Der Sekundakkord 112

5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114

5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 1165.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118

5.6.3 Umkehrung des Nonenakkordes 120

5.7.1 Der verminderte Septakkord 1225.7.2 Umkehrung des verminderten Septakkordes 124

5.7.3 Der natürliche Mollseptakkord 1265.7.4 Der temperierte Mollseptakkord 128

5.7.5 Umkehrung des Mollseptakkordes 130

5.8.1 Dursubdominante mit hinzugefügter Sexte 1325.8.2 Mollsubdominante mit hinzugefügter Sexte 134

5.8.3 Der subdominantische Sextakkord 136

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Inhalt

7

Die diatonische Sekundverwandtschaft

Die chromatische Sekundverwandtschaft

5.9.1 Nebendreiklänge in Dur 138

5.9.2 Die Tonikaparallele 1405.9.3 Der Trugschluss 1445.9.4 Der Tonikagegenklang 146

5.9.5 Die Subdominantparallele 1485.9.6 Die Dominantparallele 152

5.10.1 Nebendreiklänge in Moll 154

5.10.2 Die Molltonikaparallele 1565.10.3 Der Trugschluss 158

5.10.4 Der Molltonikagegenklang 160

5.11.1 Die erweiterte Kadenz 162

5.11.2 Die Wechseldominante 1685.11.3 Die Wechselsubdominante 172

5.11.4 Die Ausweichung in Dur und Moll 174

5.11.5 Klangfarbe in Dur und Moll 178

5.11.6 Die Parallelität von Dur und Moll 179

6.2 Halbton - Drittelton - Viertelton 183

6.3 Im Reich der Obertöne 184

6.4 Ein dunkler Punkt 185

Alphabetisches Verzeichnis der Lieder 186

Für eigene Aufzeichnungen 190

6.1 Natürliche und künstliche Tonsysteme 182

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Einleitung

8

Ein Buch mit sieben Siegeln ist die überlieferteklassische Harmonielehre nicht, ganz imGegenteil, sie ist bis in die letzten Winkelerforscht und auch der beste Theorielehrer wirdkeine grundlegende Offenbarung brin-gen,wenn er ein neues Lehrwerk schreibt, das denausgetretenen Pfaden folgt. Die überlieferteHarmonielehre stellt den Dreiklang alsruhenden Pfeiler in die Mitte eines gewaltigenLehrgebäudes, bringt alte Schulweisheiten, diesich aus den Werken großer Meister ableitenlassen - oder auch nicht. Die wahrewissenschaftliche Harmonielehre geht andereWege. Sie sucht nach naturgegebenenTatsachen, die empirisch erforscht werdenkönnen und leitet daraus unanfechtbare,zeitlose Erkenntnisse und Regeln ab.Eine akademische Denkweise verbannt anMusikhochschulen die Gitarre gelegentlich ausdem Harmonielehreunterricht. TheoretischeArbeiten werden vom Studenten gefordert, dielediglich auf dem Papier voll-zogen werden, umeine "innere" Tonvorstel-lung zu erreichen.Harmonische Zusammen-hänge können abernur durch Hören und Spielen wirklich erfasstwerden.

Bei gewissenhaftem Studium vermittelt dervorliegende Lehrgang in enger Verbindung mitder Gitarre lebendige Klangvorstellungen.Praktisches Spiel erleichtert das Verständnis fürmusikalische Zusammenhänge, denn aus-führliche textliche Erläuterungen, auch wennsie noch so gut geschrieben sind, genügen alleinnicht.Auf den folgenden Seiten wird der Leser mitdem Wesen der Klänge und ihren Beziehungenuntereinander bekannt gemacht. Dieses Wis-senermöglicht ihm ein Lied oder ein Musik-stückzu harmonisieren, erschließt ihm die analytischeBetrachtung von Meisterwerken.

Eine Behauptung, die bei ernsthaften Musik-wissenschaftlern nur ein ungläubiges Kopf-schütteln, eine müdes Lächeln hervorrufenwird. In einem einzigen klingenden Saitenton

liegt der Schlüssel für die gesamte klassischeHarmonielehre verborgen. Das Zauberwort"natürliche Obertonreihe" schließt einemusikalische Wunderwelt auf.

Zwischen Sattel und Steg eine Saite schwingt,dreidimensional die Harmonielehre erklingt!

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Die akustischen

Grundlagen

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1.1 Bewegung und Schwingung

10

Mensur nennen wir die schwingende Saiten-länge zwischen Sattel und Steg. Bundstäbchenteilen das Griffbrett in Halbtöne. Ihr Abstandwird vom Sattel zum Steg fortwährend kleiner,erreicht aber theoretisch nie den Wert Null.Allgemein werden für die Konzertgitarre19 Bundstäbchen verwendet. Sie bilden in ihrerSumme auf dem Griffbrett ein sichtbaresMuster, das jedem Gitarristen wohlbekannt ist.Sie sind die Grundlage für die temperierteStimmung.Schlagen wir eine Gitarrensaite an, hören wireinen Ton, den Grundton. Berühren wir dieschwingende Saite mit der Fingerkuppe genauin ihrer Mitte und dämpfen den laut klingen-den Grundton ab, hören wir etwas leiser denoktavierten Grundton.Berühren wir die schwingende Saite mit derFingerkuppe in einem Viertel ihrer Gesamt-länge über dem V. Bundstäbchen, dämpfen wirden Grundton und den oktavierten Grundtonab. Es erklingt noch leiser der doppelt okta-vierte Grundton.Berühren wir die schwingende Saite mit derFingerkuppe in einem Achtel ihrer Gesamt-länge knapp neben dem II. Bundstäbchen,dämpfen wir Grundton, oktavierten Grund-tonund doppelt oktavierten Grundton ab. Eserklingt sehr leise der dreifach oktavierteGrundton.

Berühren wir die schwingende Saite mit derFingerkuppe in einem Sechzehntel ihrerGesamtlänge knapp neben dem I. Bundstäb--chen, dämpfen wir Grundton, oktaviertenGrundton, doppelt oktavierten Grundton undden dreifach oktavierten Grundton ab. Eserklingt kaum hörbar der vierfach oktavierteGrundton.Die Oktavbereiche werden fortwährend um dieHälfte kleiner, erreichen theoretisch aber nieden Wert Null.

Oktavverwandtschaft: Steg bis Zargenrand

Quintverwandtschaft: Zargenrand bis V. Bundstäbchen

Terzverwandtschaft: V. Bundstäbchen bis II. Bundstäbchen

diatonische Sekundverwandtschaft: II. Bundstäbchen bis I. Bundstäbchen

chromatische Sekundverwandtschaft: I. Bundstäbchen bis Mitte I. Bundfeld

atonale Verwandtschaft: Mitte Bundfeld bis Sattel

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1.1 Bewegung und Schwingung

11

Der Schall pflanzt sich in Form von Wellen fortund spricht unser Ohr an. Der Physiker benutztfolgende Ausdrücke um das obige System zubeschreiben:

Die Quelle sendet aus, das Medium leitet weiterund der Empfänger nimmt auf. Wasausgesendet, weitergeleitet und aufgenommenwird ist Energie in verschiedenen Formen. BeiSchallwellen ist es elastische Energie, schnellabwechselnde Kompression und Expansion derLuft.

Schlagen wir eine Gitarrensaite an, schwingt sienicht nur zwischen den beiden FixpunktenSattel und Steg in ihrer Gesamtlänge hin undher, sie schwingt auch in sich selbst in Teil-schwingungen und erzeugt dadurch zumGrundton Obertöne. Die Teilschwingungenstehen in ganzzahligem Verhältnis zur Grund-schwingung. Von der Gitarre werden sie drei-dimensional in den Raum abgestrahlt. DieseSchallwellen gleichen Wasserwellen und lassensich zweidimensional darstellen.

Grund- und Obertöne, die Summe aller ein-zelnen Schallwellen ergibt ein neues zeitlichesSchwingungsmuster, eine

In der nebenstehenden Zeichnung sehen wireine Sägezahnwelle als Summe von Grundtonund vier Obertönen.Wenn wir noch mehr Obertöne mit höhererOrdnungszahl hinzufügen, nähert sich dieKurve immer mehr der Sägezahnform. Dieneue Schwingung ist periodisch, sie wiederholtsich.

Quelle - Medium - Empfänger

Sägezahnwelle.

Grundton

1. Oberton

2. Oberton

3. Oberton

4. Oberton

Sägezahnwelle

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1.2 Die natürliche Obertonreihe

12

Der Physiker bezeichnet eine Schallwelle, eineals . Einen

bezeichnet er als diemit , deren

Frequenzen sich zueinander wie ganze Zahlenverhalten.Diese Unterscheidung von Ton und Klangfinden wir weder bei der Musikwissenschaft,noch bei der Musikpädagogik.Schlagen wir auf der Gitarre eine leere Saite an,hören wir außer dem Grundton

in einer bestimmten Reihen-folge, zueiner Grundschwingung kommen weitereperiodische Sinusschwingungen, die einganzzahliges Vielfaches der Grundschwin-gungsind.Der 7., 13. und 14. natürliche Oberton klingen

etwas tiefer als in der temperierten Stimmung,der 11. Oberton etwas höher.Grundton und Obertöne treffen in unseremOhr auf das Trommelfell und versetzen es inperiodische Schwingungen. Im Innenohr wer-den seine rein mechanischen Schwingungen inNervenimpulse umgesetzt, zum Gehirn weiter-geleitet und dort als Klang wahrgenommen.Grundschwingung und Teilschwingungenstören einander nicht. Das Trommelfell folgtdem Schwingungsmuster, der Summe vonGrundschwingung und Teilschwingungen.Im Innenohr, in der Schnecke, wird diesesSchwingungsmuster wieder in seine Teil-schwingungen zerlegt.

reine Sinusschwingung Ton KlangSumme harmonischer

Töne reinen Sinusschwingungen

natür-licheObertöne

Die übliche Notenschreibweise ist nur für dierichtig. In der

widersetzen sich Ober-töne mit höheren Primzahlen (5 = Terz,7 = kleine Septime, 11 = reine Quarte,13 = große Sexte) dieser mathematischenOrdnung.

Im zweidimensionalen Notensystem werdenTonhöhe und Tondauer für die Musizierpraxisund für den Gesang festgehalten. Zur Erklä-rung harmonischer und melodischer Vorgängeist eine zusätzliche zweidimensionale Darstel-lung mit den beiden Parameternund T hilfreich.

temperierte Stimmung natür-lichen Obertonreihe

Lautstärkeonhöhe

AH ã

ã ãä Sä ä ä

å Så Så å å Så å Såå

Oktave

Quinte

Quarte

große Terz

kleine Terz

kleine Septime

kleine Sekunde

5. 7. 9. 11. 14.Oberton

klingt etwas höher als in der temperierten Stimmung

klingt etwas tiefer als in der temperierten Stimmung

Die natürliche Obertonreihe und ihre Intervalle

13.

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1.2 Die natürliche Obertonreihe

13

In der Grundoktaveist die Oktavedas wichtigste Intervall:Oktavverwandtschaft

In der eingestrichenen Oktaveist die Quintedas wichtigste Intervall:Quintverwandtschaft

In der zweigestrichenen Oktaveist die große Terzdas wichtigste Intervall:Terzverwandtschaft

In der dreigestrichenen Oktaveist die große Sekundedas wichtigste Intervall:diatonische

Sekundverwandtschaft

In der viergestrichenen Oktaveist die kleine Sekundedas wichtigste Intervall:chromatische

Sekundverwandtschaft

vierfach oktavierter Grundton´´´´

dreifach oktavierter Grundton´´´

zweifach oktavierter Grundton´´

oktavierter Grundton´

Grundton

große Sekunde´´´

große Terz´´

Quinte´

kleine Sekunde´´´´

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1.2 Die natürliche Obertonreihe

14

große Sexte´ ´ ´ / kleine Septime´ ´ ´ 13:14 = 0,928

kleine Septime´ ´ ´ /große Septime´ ´ ´ 14:15 = 0,933

große Septime´ ´ ´ /Grundton´ ´ ´ ´ 15:16 = 0,937

Grundton´ ´ ´ ´ /kleine Sekunde´ ´ ´ ´ 16:17 = 0,941

kleine Sekunde´ ´ ´ ´ /große Sekunde´ ´ ´ ´ 17:18 = 0,944

große Sekunde´ ´ ´ ´ /kleine Terz´ ´ ´ ´ 18:19 = 0,947

kleine Terz´ ´ ´ ´ /große Terz´ ´ ´ ´ 19:20 = 0,950

Grundton/oktavierter Grundton 1:2 = 0,5

oktavierter Grundton/doppelt oktavierter Grundton 2:4 = 0,5

doppelt oktavierter Grundton/dreifach oktavierter Grundton 4:8 = 0,5

Sieben verschiedene schwingende Saitenlängenzwischen 0,928 und 0,950, sieben verschiedenekleine Sekunden, die in der natürlichen Ober-tonreihe unmittelbar nebeneinander liegen.Berechnen wir von diesen sieben verschiede-nen Saitenlängen den Mittelwert, erhalten wirfür die kleine Sekunde 0,940.

Die kleine Sekunde zwischen Grundton´´´´/Sekunde´´´´kommt diesem Wert am näch-sten.Unser Ohr erkennt dieses Intervall als kleineSekunde.Die temperierte Stimmung löst dieses Problemmathematisch. Sie teilt die Oktave in zwölfgleiche Tonstufen, in zwölf kleine Sekunden.

Die Verhältniszahl Grundton/ObertonOberton/Oberton ergibt die schwingende Saitenlänge.

Schlagen wir auf der Gitarre eine Saite an, erklingt die Oktave zwischen

Die Verhältniszahl für die schwingende Saitenlänge ist für alle drei Oktaven gleich groß!

Zwischen folgenden Obertönen hören wir kleine Sekunden:

Für den Halbtonschritt gilt die Formel

Es ergibt sich für die schwingende Saitenlänge einer kleinen Sekunde :

x = = 1,059463112

2

12

2s = 1: = 0,9438

Das Intervall zwischen den beiden Obertönenkleine Sekunde´´´´/große Sekunde´´´´ kommtdiesen Wert am nächsten.Unser Tonhöhenempfinden ist das Endergeb-nis der Wahrnehmungsentwicklung im Kin-desalter. Ein "Tonhöhenerkenner", der auf dieersten sechs bis acht Obertöne anspricht,erkennt auch Intervalle. Die Resonanzen der

Obertöne mit höherer Ordnungszahlüberlappen sich auf der Basilarmembran desOhres, das Abstandverhältnis zwischen ihnenverschwimmt. Für die kleine Sekunde gibt es inunserem Tonempfinden einen ungefährenMittelwert mit einer breiten "Grauzone".

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1.2 Die natürliche Obertonreihe

15

Die natürliche Obertonreihe

Bei der nebenstehenden Darstellung der Ton-höhe wird die Oktave als Konstante gewählt,der üblichen Notenschreibweise angeglichen.Die schwingende Saitenlänge stimmt nur fürden Oktavbereich. Diese Änderung istnotwendig, um Obertöne mit höherenOrdnungszah-len noch einzeichnen zu können.Deshalb erscheint das Intervall

optisch kleiner als das Intervall

obwohl es in Wirklichkeit genau umgekehrt ist.

Der Schall verteilt sich räumlich um dieSchallquelle. Er nimmt mit dem Quadrat in derEntfernung ab. Die Lautstärke ist in waag-rechter Richtung eindimensional dargestellt.Nehmen wir für die Lautstärke bei einembestimmten Intervall die Fläche zwischen seineroberen und unteren Begrenzung, haben wir mitdieser zweidimensionalen Darstellung einenwesentlich besseren Maßstab zum Vergleich.Wollen wir die Lautstärke von Quint- undSekundverwandtschaft vergleichen, berechnenwir ihre Fläche:

Die diatonische Sekundverwandtschaft hat nurnoch eine Lautstärke von 5,2 % derQuintverwandtschaft.Beim Anschlag in der Mitte des Schall-Lochsbeträgt die Lautstärke der

Sekundverwandtschaft 1,5 %

Terzverwandtschaft 8,5 %

Quintverwandtschaft 27,1 %

Oktavverwandtschaft 62,9 %

kleine Septime´´/ Grundton´´´

Grundton´´´/ große Sekunde´´´,

FQ

= =28 + 10

x 48 mm2 2912 mm2

F = =2

x 48 mm 22

S

2 + 048 mm

Qu

intv

erw

an

dts

ch

aft

dia

ton

isch

eS

eku

nd

ve

rwa

nd

tsch

aft

große Sekunde´´´

Grundton´´´

kleine Septime ´´

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1.3 Die Klangfarbe

16

Die übliche Anschlagstelle liegt am rechtenRand des Schall-Lochs über der Rosette.Verschieben wir die Hand zum Steg hin, wirdder Klang härter, heller und metallischer,Anzahl und Lautstärke der Obertöne mithöheren Ordnungszahlen nimmt zu.Verschieben wir die Hand zum Sattel hin, wirdder Klang weicher, dunkler und wärmer, Anzahlund Lautstärke der Obertöne mit höhererOrdnungszahl nimmt ab.Die Schwingungsform der Saite wird durch denanschlagenden Finger beeinflusst.Töne, die an der Anschlagstelle eine große

Schwingungsamplitude haben werden hervor-gehoben, während Töne, die an der Anschlag-stelle einen Schwingungsknoten haben, ganzunterdrückt werden. Wird die Saite genau in derMitte angeschlagen, fehlen alle geradzah-ligenObertöne (oktavierter Grundton, dop-peltoktavierter Grundton, doppelt oktavierte Terz...). Wird die Saite in einem Drittel ihrerGesamtlänge angeschlagen, verschwindet dieoktavierte Quinte.

Oktavverwandtschaft

Quintverwandtschaft

Terzverwandtschaft

diatonische

Sekundverwandtschaft

chromatische

Sekundverwandtschaft

Anschlagstelle inRichtung Stegverschoben

Anschlagstelle inRichtung Sattel

verschoben

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1.3 Die Klangfarbe

17

Schlagen wir eine Saite kräftig an, wird derKlang heller und härter, Anzahl und Laut-stärkeder Obertöne mit höherer Ordnungs-zahlnimmt zu. Schlagen wir eine Saite schwach an,wird der Klang weicher und dunkler, Anzahlund Lautstärke der Obertöne mit höhererOrdnungszahl nimmt ab.Schlagen wir eine Saite mit der weichen brei-tenFingerkuppe an, wird der Klang warm undweich, denn Obertöne mit höherer Ordnungs-zahl werden schon beim Anschlag abge-dämpft.

Schlagen wir eine Saite mit der Nagel-spitze an,wird der Klang spitz und hart, denn Obertönemit höherer Ordnungszahl werden beimAnschlag bevorzugt.Die Klangfarbe wird mitbestimmt durchhervortretende Resonanzspitzen im Klang-spektrum, ausgeprägte Obertöne, sogenannteFormanten.Bei gleicher Tonhöhe klingt der gesungene Lauti ganz anders als ein gesungenes o!

Oktavverwandtschaft

Quintverwandtschaft

Terzverwandtschaft

diatonische

Sekundverwandtschaft

chromatische

Sekundverwandtschaft

Anschlag kräftigLautstärke groß

Anschlag schwachLautstärke gering

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1.4 Konsonanz und Dissonanz

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kleine Terz

Quarte

Quinte

kleine Sexte

Grundton

übereinstimmenderOberton

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1.4 Konsonanz und Dissonanz

19

H.L.F. von Helmholtz (1821 - 1894) brachte dieKonsonanz bei Intervallen mit der Anzahl derübereinstimmenden Obertönen in Verbin-dung.Um diese Anzahl übereinstimmender Obertönemöglichst groß zu halten, müssen die

Grundfrequenzen der Intervalle in einemganzzahligen Verhältnis stehen, bei welchenZähler und Nenner so klein wie nur möglichsein sollten.

Klingen zwei Töne als Intervall zusammen,nehmen wir im Innenohr zusätzlich noch einensogenannten Differenzton wahr, der im

ursprünglichen Schallreiz nicht vorhanden ist:Dieser Differenzton beeinflusst ebenfallsKonsonanz und Dissonanz.

Bei dieser überlieferten Darstellung wird nurdie rein mathematische Gleichung als Grad-messer der Konsonanz zugrundegelegt, dieLautstärke, die maßgebend daran beteiligt ist,wird nicht berücksichtigt.Ein genaueres Bild erhalten wir, wenn dieseGröße mit einbezogen wird. Von dertheoretisch unendlichen Obertonreihe wählenwir nur die grundlegenden Verwandtschaftsver-hältnisse (Oktavverwandtschaft bis diatonischeSekundverwandtschaft) aus, weil hier dieLautstärke gemessen werden kann, und weil nurdieser Bereich für die Konsonanzausschlaggebend ist.Recht deutlich erkennen wir die beherrschendeStellung der Oktave. Kein anderes Intervallkommt an Umfang und Reinheit ihr gleich.Auffällig ist auch die Außenseiterrolle derQuarte, die in der rein mathematischen Dar-stellung noch zu den vollkommen Konsonan-zen gerechnet wird. Sie liegt bereit im Grenz-

bereich zu den Dissonanzen, sie ist, wie dieMusikwissenschaft sich vorsichtig ausdrückt,eine Auffassungskonsonanz!Weiterhin können wir aus der graphischenDarstellung Seite 18 ablesen, dass die Kon-sonanz in ihrer Art verschieden ist, je nachdemin welchem Verwandtschaftsverhältniswir die übereinstimmenden Obertöne zusuchen haben.

Die Aussagen diese These lassen sich leicht aufder Gitarre nachprüfen. Wir spielennacheinander die große Sexte (c´-a´) und diekleine Sexte (c´- as´). Die kleine Sexte klingtkonsonanter. Denselben Versuch führen wir mitder großen Terz (c´- e´) und der kleinen Terz(c´- es´) durch.Die kleine Terz klingt konsonanter.

Wir erhalten für die Konsonanz folgendeReihenfolge:

Grundton Oktave Quinte kl. Terz kl. Sexte gr. Terz gr. Sexte Quarte

Intervall kl. Terz gr. Terz Quarte Quinte kl.Sexte gr. Sexte OktaveDifferenz kl. Sexte Grundton Quarte Grundton kl. Terz Quarte Grundton

Intervall Frenquenzverhältnis

Grundton 1:1

Oktave 2:1

Quinte 3:2

Quarte 4:3

große Sexte 5:3

große Terz 5:4

kleine Terz 6:5

kleine Sexte 8:5

vollkommeneKonsonanz

unvollkommeneKonsonanz

Page 20: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

1.5 Reine Stimmung und temperierte Stimmung

20

Im pythagoräischen System der Quintver-wandtschaft sind alle Quinten rein gestimmt, sieentsprechen den Verhältnissen in dernatürlichen Obertonreihe. Schichten wir siebenOktaven und zwölf reine Quinten übereinanderund vergleichen die Tonhöhe, ergibt sich einegeringfügige Abweichung.Der Unterschied beträgt

(3:2) : (2:1) = 129,74634:128 = 1,0136433.

Diese Differenz, das pythagoräische Komma

genannt, beschäftigte die Musiktheorie fast2 000 Jahre. Um diesen Mangel zu beheben teiltAndreas Werckmeister 1691 n. Chr. die Oktavein zwölf mathematisch gleiche Teile. DieOktavverwandtschaft trägt den Sieg über dieQuintverwandtschaft davon. Als einzigesIntervall klingt in der temperierten Stimmungdie Oktave rein, alle anderen Intervalle sindmehr oder weniger verstimmt, doch können wirnun in einem geschlossenem System in allenTonarten gleichzeitig musizieren.

12 7

pythagoräisches Kommanatürliche Obertonreihe

mitsieben reinen Oktaven

natürliche Obertonreihemit

zwölf reinen Quinten

Page 21: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

1.6 Die Oktave

21

Oktavverwandtschaft Quintverwandtschaft Terzverwandtschaft

diatonischeSekundverwandtschaft

chromatischeSekundverwandtschaft

atonaleVerwandtschaft

Die Oktave ist das einzige Intervalle, das in dertemperierten Tonleiter vollkommen reingestimmt werden kann. Bei Tonabständen, diegrößer als eine Oktave sind, versetzen wir denoberen Ton oktavenweise nach unten, bis wirein Intervall erhalten, das kleiner als eineOktave ist. Der Konsonanzgrad dieses letzen

Intervalls ist gleich dem des ursprünglichenIntervalls. Diese Eigenschaft der Intervalle sichin Oktaven zu wiederholen, nennen wir das

musikalischer Töne. Deshalb werdenauch alle Intervalle der natürlichenObertonreihe nach der entsprechendenVerwandtschaft benannt:

Chroma

Woher stammt diese beherrschende Eigen-schaft der allmächtigen Oktave?Die Oktave tritt als erstes Intervall in dernatürlichen Obertonreihe auf. Sie beanspruchtals einziges Intervall in der Oktavverwandt-schaft mehr "akustischen Raum" als alle andereIntervalle zusammen.Die Oktave ist das einzige Intervall, bei dem dieWiederholungsfrequenzen mit dem Grundtonidentisch sind, alle natürlichen Obertöne derOktave fallen mit dem Grund-ton zusammen.Kein anderes Intervall weist dieses Merkmalauf. Tonhöhenunterschiede (Oktave, Quinte,Quarte, große und kleine Terz) werden infrüher Kindheit vom Gehör als ein "Muster"erkannt und vertraut. Und hier ist es wieder die

Oktave, die sich beson-ders früh und festeinprägt.Die Oktave gleich dem Stamm eines Baumes,der Äste, Zweige und das Blätterdach trägt, aberauch unsichtbar durch kräftige Wurzeln mitdem Erdreich verbunden ist.Aber nicht nur in der Musiklehre, auch imInstrumentenbau taucht der Begriff Oktaveimmer wieder auf. In Chorpartituren werden oft"Oktavgitarren" als führende Melodie-instrumente vorgeschlagen. Als oktavreinbezeichnen wir eine Saite, wenn der amXII. Bund gegriffene Ton mit dem Flageolettim gleichen Bund übereinstimmt.

Die Oktave gliedert die natürliche Obertonreihe in

Auch unsere wohlbekannten

Noten mit ihrer festgelegtenTonhöhe werden in Oktaveneingeteilt:

großes A

kleines a

eingestrichenes a´

Terzverwandtschaftdiatonische

Sekundverwandtschaftchromatische

Sekundverwandtschaft

doppelt oktavierte Terz dreifach oktavierte Terz vierfach oktavierte Terz

Page 22: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

Der Mensch gliedert den Oktavraum mitdem Intervall, das nach der Oktave diestärkste musikalische Kraft aufweist, mit derQuinte.Die erste Stufe ist das harmonisch-melo-dische Kraftfeld von Grundton, Unter- undOberquinte. Von der Oberquinte geht es inQuinten aufwärts weiter bis der ganzeOktavraum in große und kleine Sekund-schritte unterteilt ist. Mit sieben Stamm-intervallen ist dieses Ziel erreicht:

Führen wir die letzte Quinte anstatt von dergroßen Terz nach oben, von der Quartenach unten aus, erhalten wir andereStammintervalle:

Kleine und große Septime schließen ein-ander aus.

Mit sieben Stammintervallen der Sekund-verwandtschaft wird im Mittelalter nachmusikalischen Möglichkeiten geforscht,Kirchentonarten entstehen und werdenimmer mehr verfeinert. Noch schweben dieMelodien frei im Raum, aber schon suchendie Menschen nach einer Mitte, nach einemBezugspunkt.

Am Anfang steht die reine Oktave, einkonsonantes Intervall. Im Dreitonraumtaucht mit der großen Sekunde neben denbeiden konsonanten Intervallen, der Quarteund der Quinte, die erste Disso-nanz auf. ImVerlauf der weiteren Entwick-lung wird derursprünglich konsonante Oktavraum in reindissonante Intervalle, in große und kleineSekunden aufgeteilt.

Prim - große Sekunde -große Terz - Quarte -Quinte - große Sexte -

große Septime

Prim - große Sekunde -große Terz - Quarte -Quinte - große Sexte

kleine Septime

1.7 Die Stammintervalle

22

Grundton

große Sekunde

Quarte

Quinte

große Sexte

große Terz

großeSeptime

Grundton

große Sekunde

Quarte

Quinte

große Sexte

große Terz

kleineSeptime

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23

Die abendländischen

Kirchentonarten

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2.1 Das authentische Ionisch

24

Jede Kirchentonart besteht aus zwei Tetra-chorden. Wir erhalten aus dem authentischenDorisch das plagale Hypodorisch, wenn wir denoberen Tetrachord nach unten versetzen. Auchlassen sich Tetrachorde verschiedenerKirchentonarten untereinander austauschen

und zu neuen Tongeschlechtern zusammen-fügen. Im 10. Jahrhundert sind acht Kirchen-tonarten bekannt. Der Schweizer Musikge-lehrte Glarean fügt 1547 n. Chr. noch Äolischund Ionisch hinzu.

Wollen wir aus den quintverwandten Kirchen-tönen c´- d´- e´- f´- g´- a´- h´ eine Tonleiterbilden, die der Untertonreihe am bestenentspricht, muss die kleine Sekunde innerhalbder Viertonreihe zuletzt erscheinen. Wir

erhalten denselben Bauplan wie bei der Ober-tonreihe nur in spiegelbildlicher Darstellung.Mit zwei nach unten weisenden Leittönenerfüllt das authentische Phrygisch als einzigeKirchentonart diese Voraussetzung.

AH ã

ã ã ã ã ã ã ãAHAH

AH ã ã ã ã

ã ã ã ãAHAH

Tetrachord

Tetrachord

Hypodorisch

Dorisch

In der natürlichen Obertonreihe werden dieIntervallabstände mit wachsender Ordnungs-zahl immer geringer.Wollen wir aus den quintverwandten Kirchen-tönen c´- d´- e´- f´- g´- a´- h´ eine Tonleiter

bilden, die der natürlichen Obertonreihe ambesten entspricht, muss die kleine Sekundeinnerhalb der Viertonreihe zuletzt erscheinen.Mit zwei nach oben weisenden Leittönen ist dasauthentische Ionisch geboren.

1. Tetrachord 2. Tetrachord

+große große kleine große große großeSekunde Sekunde Sekunde Sekunde Sekunde Sekunde

1. Tetrachord 2. Tetrachord

+große große kleine große große großeSekunde Sekunde Sekunde Sekunde Sekunde Sekunde

AA ã ã ã ã ã ã ã

EEã

Qã Qã ã ã Qã Qã ã

authentische Ionisch

authentische Phrygisch

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2.1 Das authentische Ionisch

25

c- Ionisch

= Finalis

Das authentische Ionisch entspricht unseremheutigen Dur, nur ist es melodisch bestimmt, Durdagegen ist harmonisch festgelegt.Wie Dur und Moll sind alle Kirchentonartentransponierbar. Beim authentischen Ionisch

und beim Dur stimmen die Vorzeichen über-ein, bei allen anderen Kirchentonarten nicht.Wenn wir den Schlusston (Finalis) kennen,finden wir Namen und Vorzeichen der Kir-chentonart mit Hilfe einer Tabelle leicht.

e- Ionisch: "All mein Gedanken" (Lochamer Liederbuch 1452 - 1460)

d-Ionisch: "Ich spring an diesem Ringe" (Lochamer Liederbuch 1452 - 1460)

c-Ionisch: "Nach grüner Farbe" (Ambraser Liederbuch)

AHQ ä å å ä ä å å ä å å å ä K åAHQ ä å å ä ä ä ä K å å. å

æä ä

AHQ ä å å å å ä ä ä K å å å å å ä2 32 2

Innsbruck, ich muss dich lassen

2

4 43

1 1 4 3 22 3

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30

1 2 3

01

0

1

0 4 0

1

�4

42 4

14

3

Heinrich Isaak1450 - 1517

AHQ å å ä å å å å å ä å å å ä åAHQ ä ä K å å å å å ä K å å å ä äAHQ ä ä K å å å å å ä K å å å å

å ä2

3 3 3 34

14 K 1

0 12 1

2

22

4

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1 4 43

4 4 44

14

3

4

AHQ å å ä å å å ä K å å å ä åAHQ ä ä K å å. åæ ä ä ä ä K åAHQ ä ä K å å å å å ä ä ä K å

2 43

33

0

21

2

0

343

11

2

4 0

4

12

0

4

1

0

AHQ.. å å. åê å ä å å å å å å å ä å ãAHQ.. å å ä

å. å å å å å å ä å ä K å.. ãAHQ.. å ä. å å å å å å ä ä K å ã�

33

33 1

2 0

1.

2

43

2.

2

03 2 0

30

14

1 4 4 44 2

30

Page 26: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

2.2 Die dorische Sexte

26

Ob eine Kirchentonart mit Dur oder Mollverwandt ist, bestimmt die Terz vom Grundtonbeziehungsweise vom Schlusston aus:

Dieses Intervall wird schon früh verändert, anStelle der großen "dorischen Sexte" tritt diekleine Sexte.

Dorisch = natürliches Moll mit großer Sexte= dorische Sexte

d- Dorisch: "So treiben wir den Winter aus" (Deutschland 16. Jahrhundert)

d- Dorisch: "Christ ist erstanden" (Deutschland 12. Jahrhundert)

d- Dorisch: "Weicht der Tag" (aus Dänemark)

AH24 åå åå åå ååAH24å å å å å å ååå å å å å å å å å å ååå å å åA

H24 å å åë å.. å å åë å..

What shall we do

23

43

0

1

aus England

AHåå åå å.å. ä å åAHå å å å å å å å å ååå åå å å å å åAH å å åë å..

å. å å ä33

3

0

4 4 4

4

4

42

2

1

AHåå åå åå ååAHå å. å ååå å å å å å. å ååå å å åAH ä åë å.. ä åë å..

123

0

43

AHåå åå å.å. ä å åAHå å. å å å å ååå åå å å å å åAH ä åë å..

å. å å ä3

c-Dorisch

= dorische Sexte

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2.3 Die phrygische Sekunde

27

Die kleine Terz vom Grundton aus zeigt dieVerwandtschaft der Kirchentonart "Phrygisch"mit dem natürlichen Moll.Diese Kirchentonart hat sich bis in die Zeitvon Johann Sebastian Bach behauptet.

Phrygisch = natürliches Moll mit kleinerSekunde

= phrygische Sekunde

e- Phrygisch: "Es sungen drei Engel" (Deutschland 13. Jahrhundert)

g- Phrygisch: "Ej, uchnejem" (aus Russland)

e- Phrygisch: "Sakura, sakura" (aus Japan)

AH: ä å å å åS å L åSê

å å å å å å åAH: ä å å å å å å å L å

æ å å å å å åAH: å åS å å å å å å å L ååê å å

å å å å

Aus tiefer Not

1 1

3 23

3 13

33

4

Wolfgang Dachstein1525

3 2 2

�0

01

1

13 0

11

4

0

4

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223

1

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41

AHäS ä å å å åS å L åSê

å å åAHä J ä å å å å å å å L å

æ å åAH ä J å åS å å å å å å å L ååê å å1 1

3 23

3 1 3

3 2 2

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01

1

1 30

4

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223

1

2 24

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AHå å å å åS å å å å å å å åê

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å å å å å L åæå å å å å å å å L å

æå å

AHå å å å å L ååê å

å å å å å å L åêå å

33

43

1 33

33

3

2

11

4

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3

1 13 1 3

01 3

0

11

24

14 2

44

44

4

1

2

AHåS å å å å åê å

å å å å å ãSAH

å å å å å å L åæ å å å å å å ãA

H ä å å å L åê åå å å å å å ã1 0

0

11 1 2 0 2

4

223

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13

24

4

1

23

4

3

1

0

0

43

1

2

0

1

c-Phrygisch

= phrygische Sekunde

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2.4 Die lydische Quarte

28

= lydische Quarte

c-Lydisch

f-Lydisch: "Chume, chum geselle min" (Adam de la Hale 1220 - 1287)

f-Lydisch: "Mädchen lauf" (aus Slowenien)

f-Lydisch: "Ich sang im armen Kleid” (aus Island)

Die große Terz vom Grundton aus zeigt dieVerwandtschaft der Kirchentonart "Lydisch"mit Dur:

Lydisch = Dur mit großer Quarte= lydische Quarte

AHå å ä å åå åå äQä ä ä å åå åå ää å å äA

Hä ä ä å ä ä ä å åQ å ä ä äA

HAHå å ä å å å ä ä ä å å å ä å å ä

Kyrie eleison

3

4

2

34

0

4

34 1

42

03

34

1

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3

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142

0

43

3

4

2

Martin Luther

1528

34

0

AHå åå åå ää ä ä å åå åå ää .. å å åå å å å äA

Hä å äQ ä ä å å å ä .. å å å äQ ä.ä.A

HAHå å å ä ä ä å å å ä ä å å åQ ä.3

4

34 1

42

0

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1

4

33

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3

4 43

4

AHå å åå åå åå ää å å å å å å ä å å å åå åå äA

Hå ä åQ å ä å å å ä ä.ä. å å å ääA

HAH å å å å å ä

.. ä å å åQ ä. å å å å å ä4

34

12

0

4

34

142

0

43

3

4 4 Q 12

0

4

34 1

2

0

43

AH.. å å å ä å å å å åå åå åå ää ..A

Hå å ä. å ä ä äA

HAH å åQ ä. å ä å å å

åQ å ä1

2

0

43

1

43

0

3

1

1

0

3

1

4 1

2

0

43

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2.5 Die mixolydische Septime

29

c-Mixolydisch

= mixolydische Septime

g-Mixolydisch: "Gelobet seist du, Jesu Christ" (Wittenberg 1524)

f-Mixolydisch: "Komm, Gott Schöpfer" (Martin Luther 1529)

d-Mixolydisch: "O wir armen Sünder" (Nürnberg 1527)

Die große Terz vom Grundton aus zeigt dieVerwandtschaft der Kirchentonart"Mixolydisch" mit Dur:

Mixolydisch = Dur mit kleiner Septime= mixolydische Septime

AHSAHS å å å å ä ä å å å å ã å å å å ä äAHS ð ð ð ð ð

Ehre sei dir, Christe

2

2 2

Deutschland

4

1

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AHSAHS å å å å ã å å å å ä ä å å å å ãAHS ð ð ð ð ð ð3

4

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2 2

AHSAHS å å å å ä ä å å å å ã å å å. å

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1 12 4 1

3 1

AHSAHS ä å å ä å å ã å. åæ å å ð ðAHS ð ð ð ð ä. å ã1 1

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11 23

4

44

Page 30: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

2.6 Das authentische Aeolisch

30

c-Aeolisch

d-Aeolisch: "Zwischen dem Ochs und dem Esel grau" (aus Frankreich)

g-Aeolisch: "There was a tailor" (aus England)

e-Aeolisch: "Arge winter" (aus den Niederlanden)

Das authentische Aeolisch entspricht unseremheutigen natürlichen Moll, nur ist das authen-tische Aeolisch melodisch bestimmt, das

natürliche Moll dagegen harmonisch fest-gelegt. Die Vorzeichen beider Tonartenstimmen überein.

AHQ : ä ä ä äAHQ : å å å å å

å å å å å å å åAHQ : ä ä ä ä

Maienwind am Abend sacht

0 0 0 0

42

�0 1 4 3

2

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1

2

442

aus Ungarn

AHQ ä ä ä äAHQ å å å å å

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4

2

AHQ ã ä ä ãAHQ å å å å å å ä å å å åAHä ä ä ä ä ä3 1

1

2

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4

3

AHQ ä ä ää ääAHQ å å ä å å å å äAHQ ä ä ã0

432

4

Page 31: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

31

Dur und Moll

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3.1 Dur

32

"Dur = das Tongeschlecht, dem alleTonarten mit der großen Terz zugehören, imGegensatz zu dem Moll (mit kleinerTerz). Diese beiden Tongeschlechter, die im16. und 17. Jahrhundert allmählich an die Stelleder verschiedenen Kirchentonarten traten,

haben sich im Zusammenhang mit demEntstehen des harmonischen Klangbe-wusstsein in der Europäischen Musik ausge-bildet."

männliche

weiblichen

aus " " Band 3 Seite 392Der große Brockhaus

C-Dur

= Grundton

C-Dur: "Mein Hut, der hat drei Ecken" (aus Deutschland)

A-Dur: "Die Leineweber haben eine saubere Zunft" (aus Schlesien)

G-Dur: "Happy birthday to you" (aus England)

AH68 L åæ L åæAH68 å åæ å åæ å åæ å åæ å. å å å åæAH68 å å å å. å å å å. åê

å åêå

Ihren Schäfer zu erwarten

32

0

0

1

aus Deutschland1771

AHAHå. å å å.å. ..

å åæ å. å å åå ååæå.å.A

H å å åå å. åê

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å åêå å å åå å L

Page 33: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

3.1 Dur

33

1. Herzliebchen mein unterm Rebendach,o hör mein kleines Lied!Des Trauten Stimme, sie ruft dich wach,von Sehnsuchtschmerz durchglüht.O zeig das Köpfchen, ich harre dein,ich bitte Schätzchen, o sag nicht nein!|:Herzliebchen mein unterm Rebendach,o hör mein kleines Lied!:|

2. Herzliebchen mein unterm Rebendach,o komm herab zu mir!Du denkst wohl nicht an den heut'gen Tag,doch ich, ich gratulier !Was sagst du zu meiner Liebe, wie?Hier steh ich singend um sechs Uhr früh.|: Herzliebchen mein unterm Rebendach,o komm herab zu mir! :|

AHSSS 68 å åê å.AHSSS 68 å

æ å åæ å å å åå ååæåå åæ åå åå

æåå å ååSA

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å åê å L å åê å åê0

1 1

Herzliebchen mein unterm Rebendach

0

4

1

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0

4

34 2

AHSSS å. å. å.AHSSS å.å. åå åå

æåå ååæ å å å åå åå

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æAHSSS å åê å åê å åê å.

å åê å L å. å.11

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1

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AHSSS åS . åAHSSS å.å. åå å

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1

AHSSS åS . å. å. å.AHSSS å åæ å å å åå åå

æåå åSæ å åæ å å å

AHSSSåêå å. å å å å L å. å.3

3

1 2 2

0

2

4 44

3

4

3 1

4 4

3

4 2

AHSSS å.AHSSS å åæ åå åæ åå åæ åå åæ å.å. åå åæAHSSS å. å åê å. å. å. å L

0

1

0

43

1

1

43 3

44

3

A. Conradi

AHSS S å.AHSS S ååRå ååå

æååå å ååå åå åå

æ å å å åå å åå åå ååæå.å. åå

æLA

HSS S å åê å åSê

å. å. å åê åå å å å å åê

L1 1 3

1 1 2 2

30

4

23

4 4

14

3

4

4

3

4

3

4

Page 34: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

3.2 Das natürliche Moll

34

Das natürliche Moll ist aus dem authentischenAeolisch hervorgegangen. Im Gegensatz zurDurtonleiter sind die beiden Tetrachorde dernatürlichen Molltonleiter voneinander

abweichend gebaut. Da von der siebten zurachten Stufe ein Ganztonschritt steht, fehltbeim natürlichen Moll der Leitton.

d-natürlich Moll: "Es führt über den Main" (Filicitas Kuckuck * 1914)

h-natürlich Moll: "Horch die Glocke tönt" (aus Finnland)

d-natürlich Moll: "Es kommt ein Schiff" (Andernacher Gesangbuch 16. Jahrhundert)

c-natürlich Moll

= Grundton

AHS 24 ää ää ä ääAHS 24 å å å å å å å å å åAHS 24 ä ä ä ä

Hab mir gemacht

000

2 243

4

3

000

aus Finnland

1 12

2

AHS ä ä ää ääAHS å å å å å å å å ..

äAHSä ä ä ä

1

1 1

2

0

3

2

3

4

23

243

AHS ä ää äää ääAHS åå å å å å å å å å å å å åAHSä ä ä ä

23

243

000

243

1

0

1

1

AHS ää ä ä ää ååAHS å å å å å å å å .. ä å KAHSä ä ä ä å K

243

2

1. 2.

423

3

Page 35: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

3.3 Das harmonische Moll

35

Durch die Erhöhung der siebten Stufe dernatürlichen Molltonleiter erhalten wir einenkünstlichen Leitton, der für die Kadenzierungvon großer Bedeutung ist.

Durch diese Erhöhung der siebten Stufe ent-steht ein übermäßiger Eineinhalbtonschritt vonder sechsten zur siebten Stufe.

f-harmonisch-Moll: "When Israel was in Egyptland" (aus den USA)

g-harmonisch-Moll: "Es waren zwei Königskinder" (aus Deutschland 15. Jahrhundert)

e-harmonisch-Moll: "Es fiel ein Reif" (Wilhelm von Zuccalmaglio 1803 - 1869)

c-harmonisch-Moll

= künstlicher Leitton

AHQQ 34 ä. ä. ä å ä.AHQQ 34 å å å å å å å å åS å å å åAHQQ 34 K ä. ä. ä å ä.

Al lado demi cabana

3 3

1

4 2

1

0

44

aus Spanien

AHQQ ä å ä. ä. åAHQQ å åS å å å å ä. å K KAHQQ ä å ä. å å å å K K3

03 1 0

4 2 42

AHQQ.. ä. äSAHQQ..å å å åå åå åå åSå åå åå åå å å ååA

HQQ.. ä. ä. ä. ä åS

4

3

23

13 1

3

4

1

13 1

3 13

4

31 4

1

10

0

22

AHQQ ä. ä å ä. åAHQQå å å å å å åS ä. å K K ..A

HQQ ä. ä å ä. å K K2

03

4

3

2 1 42

343

Page 36: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

3.4 Das melodische Moll

36

Durch eine zusätzliche Erhöhung der sechstenStufe wird der übermäßige Eineinhalbton-schritt vermieden. Die Spannung der erhöhtensechsten und siebten Stufe bei der Aufwärts-

bewegung entfällt bei der Abwärtsbewegung.Deshalb wird die melodische Molltonleiterabwärts meist wie die natürliche Molltonleitergespielt.

h-melodisch-Moll: "Ich steh an deiner Krippen hier" (J. S. Bach 1685 - 1750)

g-melodisch-Moll: "Reizend ist mein Schätzelein" (aus Finnland)

e-melodisch-Moll: "Alas my love" (aus England)

c-melodisch-Moll

= erhöhte sechste Stufe

AHS 24 ää ää ää ääAHS 24 å å å å å å å å å äAHS 24 ä ä ä ä2

1 0 1

Anicka

000

4

12

3 0

aus Mähren

2

34

AHS ää ää ä ääAHS å å å å å å åå å å äAHSä ä ä ä

31 4

23

4 2

34 2

13

AHS ä ä ä äAHS åå å å åå å å åå å å å åS åAHSä ä ä ä

423 3

443

44 4

3

AHS ä åå ååS ää ääAHS å åS åS å å å å ä .. äAHSä å å ä ä2

02

1

34 0

4

00

4

1.

000

2.

423

Page 37: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

37

Die Terzverwandtschaft

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4.1 Der Dreiklang

38

4. Oberton

5. Oberton

6. Oberton

Oberquinte

Unterquinte

DreiklangGrundton

DreiklangUnterquinte

DreiklangOberquinte

DreiklangGrundton

einfache Kadenz

Schlagen wir auf der Gitarre eine leere Saite an, hören wir nebendem unter anderem auch noch die oktavierte

und spiegelbildlich die oktavierte . Durcheinfache Oktavierung erhalten wir als

harmonisches KraftfeldUnterquinte - Grundton - Oberquinte.

Schlagen wir auf der Gitarre eine leere Saite an,erklingt zum Grundton der in der

als 4., 5. und 6. Oberton als natürlichesFlageolett über dem 5., 4. und nahe neben dem 3. Bundstäbchen,erklingt zur gegriffenen Unterquinte im V. Bund derselben Saiteder Durdreiklang in der Terzverwandschaft als 4., 5. und 6.Oberton im Sorschen Flageolett,erklingt zur gegriffenen Oberquinte im VII. Bund derselben Saiteder Durdreiklang in der Terzverwandtschaft als 4., 5. und 6.Oberton im Sorschen Flageolett.

Den Durdreiklang über dem Grundton, der Unter- und Ober-quintekönnen wir auf jeder Saite in

und(Flageolett) (Bundstäbchen)

spielen.

GrundtonOberquinte Unterquinte

DurdreiklangTerzverwandtschaft

Ø

Ø

Ø

reiner Stimmung temperierter Stimmung

natürlicheObertonreihe

SpiegelbildnatürlicheObertonreihe

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4.2 Stufentheorie/Funktionstheorie

39

Die Harmonielehre handelt von Klangbezie-hungen in der Musik. Ihre Grundlage ist derDreiklang.

entwickelt eineGeneralbass-Schrift, in der sämtliche Zusam-

menhänge vom Bass aus beurteilt und mitIntervallziffern dargestellt werden.

führt alleAkkorde auf eine Reihe von Grundformenzurück und prägt die Begriffe :

Heinrich Schütz (1585-1672)Jean Philipp Rameau (1683-1764)

Gottfried Weber (1779-1839) Hugo Rieman (1849-1919)geht von der Stel-lung der Akkorde in der Tonleiter aus undbezeichnet sie mit römischen Stufenzahlen, wiesie noch heute in der Stufentheorie gebrauchtwerden.

setzt sich mit denverwandtschaftlichen Beziehungen, mit derFunktion der Dreiklänge in diesem Aufbauin der Funktionstheorie auseinander:

Auf den folgenden Seiten wird die Stellung derverschiedenen Dreiklänge in der Obertonreiheund ihre Aufgabe beschrieben.Die "künstliche" Stufentheorie wird durch dienatürliche Stellung der Obertöne in Terz- und

Sekundverwandtschaft ersetzt, die Bezeichnun-gen der Funktionstheorie werden beibehalten.Damit sich die Theorie nicht im luftleerenRaum bewegt sind zahlreiche Notenbeispieleund Griffbrettdiagramme eingefügt:

Tonika = Dreiklang über der 1. Tonleiterstufe

Subdominante = Dreiklang über der 4. Tonleiterstufe

Dominante = Dreiklang über der 5. Tonleiterstufe

Stufentheorie Funktionstheorie

Dreiklang über der 1. Tonleiterstufe = Tonika

Dreiklang über der 2. Tonleiterstufe = Subdominantparallele

Dreiklang über der 3. Tonleiterstufe = Dominantparallele

Dreiklang über der 4. Tonleiterstufe = Subdominante

Dreiklang über der 5. Tonleiterstufe = Dominante

Dreiklang über der 6. Tonleiterstufe = Tonikaparallele

Dreiklang über der 7. Tonleiterstufe = verkürzter Dominantseptakkord

natürliche Obertonreihe Funktionstheorie

Dreiklang über dem Grundton = Tonika

Dreiklang über der großen Sekunde = Subdominantparallele

Dreiklang über der großen Terz = Dominantparallele

Dreiklang über der Quarte = Subdominante

Dreiklang über der Quinte = Dominante

Dreiklang über großen Sexte = Tonikaparallele

Dreiklang über großen Septime = verkürzter Dominantseptakkord

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4.3 Oktav-, Quint- und Terzlage

40

Ein Dreiklang besteht aus Grundton, Terz undQuinte. Im vierstimmigen Satz wird ein Inter-vall verdoppelt, meist der Grundton, gelegent-lich die Quinte und nur selten die Terz. Einesdieser Intervalle, den verdoppelten Grundton in

Form der Oktave, Quinte oder Terz finden wirals höchsten Ton in der obersten Stimme. Wirunterscheiden demnach:

Oktavlage - Quintlage - Terzlage.

2

1

1

1

1

1

4

3

1

1

2

4

AHSS ãããã2A

HSSAHSS

AHSS ãããã

4

2AHSSAHSS

Oktavlage in D-Dur

Quintlage in D-Dur

Terzlage in D-Dur

AHSS ãããã4

3AHSSAHSS

Oktav-, Terz- und Quintlage kennzeichnen wir durch hochgestellte Ziffern:

am Funktionssymbol:

am Tonartensymbol:

T T T

C C C

8 5 3

8 5 3

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4.3 Oktav-, Quint- und Terzlage

41

AHSS 34 ä å ä å ä å ä åAHSS 34 å

å å å å å å å å å å å åAHSS 34 ä å ä å ä å ä å

Drei Gäns im Haberstroh

12

4 2 4 412

43

2

aus Deutschland

03

0

AHSS ä. K å å ä.AHSS å å å åS ä åå å åS å åS ä åAHSS ä. ä. ä. å å å2 3 3

4

3

0

31

2 3 4 4

12 4 4

1

00

0

32

AHSS ä. K å å K å å

ä.AHSS å å å ä åå ä åå ä.AHSS ä. ä. ä. ä.2 3 3

31

2

04

1

43

00

0

AHSS ä å. åAHSS å

å å å å å å å å å å ää åå ä.ä.ä.AHSS K ä ä. ä. ä.L

1

�2

3 4

2

332

1 13 4

213

00 0

4

AHS : ä ä ä å ää L å

æå äA

HS : å å å å å å å å å å K ä ä ä KAHS : K ä ä ä å K å å ä ä K

Was haben die Gänse für Kleider an

010

120

23 3 0

3

3

� 4

0 1 123

3 4

0

aus Schlesien

AHS ä äS ä ä ä å å å åAHS å å å å å å å å å å å å å å å å å ååAHSK ä ä ä ä ä å å å å å

1

4 4

3 1

4

1

24

3

� 4

0

4

2

1 2 3

2 1 2 03

AHS ä å å ä åå åå åå åå ääAHS K ä ä ä K å å å å å å äAHSK å å ää ä K K å å å å å å ä

4 3

4 1

3 0 2 3 0

3

213

4

3

4 4

00

1312

4

00

Was haben die Gänse für Kleider an?Gi, ga, gack!

Sie gehen barfuss allezeitin einem weißen Federkleid,

gi, ga, gack!Sie haben nur einen Frack!

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4.3 Oktav-, Quint- und Terzlage

42

Auch die Veränderung der Lage, die Akkord-umlage, den Wechsel in der obersten Stimmebei gleichbleibenden Intervallen und unver-änderlichem Bass, beschreiben wir so:

= Tonika Terzlage nach Quintlage

= C-Dur Terzlage nach QuintlageMit Oktav-, Terz- und Quintlage wird derAbstand vom Bass zur obersten Akkord-stimme bezeichnet.

T

C

3-5

3-5

4

3

2

1

2

3

1

1

1

2

3

4

Oktavlage e-Moll

Quintlage e-Moll

Terzlage e-Moll

AHSãããã2

34

1AHSAHS

AHSãããã2

3AHSAHS

AHSãããã

342

1AHSAHS

Während in Moll Oktav-, Quint- und Terzlagein allen möglichen Tonarten auf den Melodie-saiten leicht spielbar sind, bereitet die Oktav-lage in Dis-Dur, die Terzlage in Ais-Dur und

H-Dur und die Quintlage in Gis-Dur griff-technisch Schwierigkeiten. Nur einungewöhnlicher Fingersatz bringt in diesenAusnahme-fällen eine brauchbare Lösung.

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4.3 Oktav-, Quint- und Terzlage

43

AHSS 24 å å å å å å å åAHSS 24å å å å å. å å å å å å åA

HSS 24 å å å å å å å å

Horch die Glocke tönt

2 2

4

34 4 4

43

aus Finnland

AHSS å å å å å å å åAHSS å å å. å å å å. å å å å å å åAHSSå å å å å å å å

01

10

1

4

3

22

3

4 4

1

2 4

43

AHSS å å å å å å å åAHSS å å å å å å å å å å å å å åAHSSå å å å å å å å2 2

4

3

4

�3

43

AHSS å å å å å å å åAHSS å å å. å å å å. å å å å å å åAHSSå å å å å å å å

01

10

1

4

3

22

3

4 4

1

2 4

43

AH: ãã ããS ããA

HQ : å å å å å ä ä å å å å å ää ääAHQ :ã ã ã ä ä

Hört ihr die Trommeln dröhnen

00

= D

423

�1 0

20

4 132

40 4

32

aus Deutschland

AHQ ã ãã ã äS ääAHQ å å å å å ä ä åå åå å å å å å å äAHQã ã ã ã

43

�2

1 243

143

2 44 1

2

4 3231

01

00

AHQ ã ãã å.

L äS ãAHQ ä å å ä ä å å å å å å å äääAHQã ã ä ä å å ä

2

3

0

3

10

4

432

43 4 1

2

4 2

3

4 123

Hört ihr die Trommeln dröhnen?Weit und breit im Lande

kämpfen des Tillys Mannenmutig ´gen Schmach und Schande;

trum hera, trum, trum,trum hera, trum, trum, trum.

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4.3 Oktav-, Quint- und Terzlage

44

Akkordumlagen lassen sich sehr leicht quer zumGriffbrett ausführen, die Oktavlage geht in dieQuintlage über, die Quintlage in die Terzlage,die Terzlage in die Okatvlage und umgekehrt,ohne dass die linke Hand umgrei-fen muss.

Allerdings ändert sich, ähnlich wie beimKlavier, die Klangfarbe.

Die Oktavlage wird oft auch mit Oktavlagebezeichnet.

1 8

2

2

2

1

1

1

1

1

1

3

3

4

Oktavlage C-Dur

Quintlage C-Dur

Terzlage C-Dur

AH ãããã2A

HAH

AH ãããã23A

HAH

AH ãããã234A

HAH

T1

T3

T5

T8

AH ãããã ããã

ããããã

ããããA

HAH 3

4

243

1

23

2Akkordumlagen in Dur längs und querzum Griffbrett können miteinander ver-bunden werden.

Page 45: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

4.3 Oktav-, Quint- und Terzlage

45

AHQ 24AHQ 24 åæåå å åå å åå L å

æåå å åå å åå LA

HQ 24 L å å å L L å å å L4

Trara die Post ist da

1

3

2

aus Deutschland

AHQ å åAHQ åæ å å åå å å å åå å åå å åå åå åå å ååA

HQ L å å å å å å å å åê

1

1

1

13 3 2 1 0 3

2

1

1

4

4

4

4

3

3

2

2

2

21

43

0

01 4

AHQAHQ åæåå å åå å åå L å

æåå å åå å åå LA

HQ L å å å L L å å å L4

1

3

2

AHQ å åAHQæ å åå åå å å å åå å åå å åå åå åå LA

HQ L å å å å å å å L3

32 3

0

0

14

1

2

AHQ 24AHQ 24åæ å å å å å å åå

åæ å å åå å åå L ..AHQ 24 L å å å. å å L å å å L

2 0 3

Was braucht man auf dem Bauerndorf

4

2 3 1

4

2 3

2

aus Deutschland

AHQ å å å. å å å å åAHQ åæ å. å å å å L åæ å. å å å å LA

HQ L å å å K å å å. å å L0 03

21

13 1

1

�1

2

4

30

2

4

3

24 4

3

AHQAHQåæ å å å å å å åå

åæ å å åå å åå LAHQ L å å å. å å L å å å L

2 0 3

4

2 3 1

4

2 3

2

|: Trara, die Post ist da. :|Es bläst sein Lied der Postillion,

man hört den Ton von weitem schon.|: Trara, die Post ist da. :|Trara, trara, trara, trara,

trara, die Post ist da.

ä

ä

Page 46: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

4.3 Oktav-, Quint- und Terzlage

46

Bei Akkordumlagen kann sich der Abstand dervier Stimmen im Tonsatz verändern.Unter einer verstehen wir einenAkkord, bei dem es nicht möglich ist einendreiklangseigenen Ton zwischen die Stimmen

Sopran, Alt und Tenor zu setzen. Unter einerverstehen wir einen Akkord, bei

dem es möglich ist einen (oder mehrere) drei-klangseigenen Ton zwischen die StimmenSopran, Alt und Tenor zu setzen.

engen Lageweiten Lage

1

1

1

1

1

1

1

1

1

4

3

Oktavlage a-Moll

Quintlage a-Moll

Terzlage a-Moll

AH ããããA

HAH

AH ãããã3A

HAH

AH ãããã4

3AHAH

3

AH ããã

ããããããããããããã

24

43

3AHAH

Akkordumlagen in Moll längs und querzum Griffbrett können miteinanderverbunden werden.

t1

t3

t5

t8

Page 47: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

47

AHS 68å åæ åå å

æå åæ å åæ å åæ åSå å

æå åååæ å åæA

HS 68 å. å. åS . å. å.å. å.. åå å.å.AHS 68 å.å. å. å åê

å. å. å. å åê å.

Will ein lustig Liedlein singen

243

.23

4

24 2 4

�423

aus Italien

3

13

3

1 3

2

AHS å å

æåå åæå åæ å åæ å åæ åSå å

æå åæ å å

æAHS å. å. åS. å. å.å. å.. å. å.å.AHSå.å. å. å åê

å. å. å. å å å å.243

.23

4

24 2 4

�423

23

13

3

1 3

1 01

AHS å å

æ å åæ å åæå åæ å å å åSå å å å åå

æ å åæAHS å.å. å.å. å. å. å.å. å.. å å.å.AHSå. å. å. å. å. å. å åê å.

1 1 3 01

01 0

000

2 243

4

22

042

34 4

3423

AHS å å

æ å åæ å åæå åæ å å å åSå å å å åå

æ å åæAHS å.å. å.å. å. å. å.å. å.. å å.å.AHSå. å. å. å. å. å. å åê å.

1 1 3 01

01 0

000

2 243

4

22

042

34 4

3423

AHQQ ååå å åå å åå å åå å ååå å ååå

æLA

HQQ å åAHQQ

å å å å å å åêL

Komm zum Tanz

2

30

3

03

2 34 4 3 4

1 3

1 42

21

aus Ungarn

AHQQ åå

å åå å åå å åå å åå å åå åå åå å åå åAHQQ å åAHQQ å å å å å å å å å å3

1 33 1

12

3 4

31

21

2

� 2

3

4 4

33

32

3

AHQQ ååå å åå å åå å åå å ååå å ååå

æLA

HQQ å åAHQQå å å å å å åê

L2

30

3

03

3 4

1 3

1 42

21

4.3 Oktav-, Quint- und Terzlage4.3 Oktav-, Quint- und Terzlage

Page 48: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

4.4 Der authentische Schluss

48

Zwei verschiedene Dreiklänge können inBeziehung zueinander gesetzt werden. Sieerhalten dadurch eine . Auf demGrundton der Tonleiter steht die .Sie ist Anfangs- und Endpunkt einer harmo-

nischen Entwicklung. Sie ist aber auch derMittelpunkt des harmonischen Geschehens,weil sich alle Klänge einer Tonart auf siebeziehen lassen.

FunktionTonika

2

2

2 3

2

3

4

4

4

4

1

1

1

1

1

1

1

1

1

1

1

1

1

1

AH ãããã2A

HAH

AHQ ãããã2A

HQAHQ A

HQ ãããã4

3AHQAHQ

AHSSS ãããã4

3AHSSSAHSSS A

HSSS ãããã2

4AHSSSAHSSS

AHãããã2

4AHAH

C-Dur Oktavlage

F-Dur Quintlage

A-Dur TerzlageunvollkommenerGanzschluss

unvollkommenerGanzschluss

vollkommenerGanzschluss

Auf der fünften Stufe der Tonleiter steht die. Dieser Dreiklang besitzt nach dem

Grundton der Tonika den zweitwichtig-stenTon einer Tonart, den .Der Leitton, die spannungsgeladene Terz derDominanten, will aufwärts in den Grundton der

Tonika aufgelöst werden, die Dominante führtzielstrebig weiter in das tonale Zentrum zurTonika.Die Verbindung Dominante - Tonika nennenwir oder .

Dominante

Leittonauthentischer Schluss Ganzschluss

Page 49: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

4.4 Der authentische Schluss

49

AHS 34 å å å å ää å å.AHS 34 å å å å

å å å å.å.å. å å å å å å å å.A

HS 34 å å å å å å å. å å å ä åS å

Kein schöner Land

3

3

0

3

33 2 2

20

1

2 0

1

��

4

4

4

3

11 4

21

� 24

4

� �

1 23

aus Deutschland

AHS ä äAHS å å å å å å å å å å å å å åå å å.å.AHS å. ä å å ä å å.

12

4 12

4 34

2 1

3

� �4 42

3

4 4

3

0 3 1 0 11

AHS ä äAHS å å å å å å å å å å å å å åå ååå å.å.å.AHS å. ä å å ä å å å.

2

00

4

0

1

0

4 4

0

3

12 0

3

AHSSS S 24 ä ä åAHSSS S 24 å

æ å å å å å å å åå å å LAHSSS S 24 L ä ä ä å L

Jetzt kommt das schön Frühjahr

13

1

�2

3

2

3

4 �

31

2

aus dem Pinzgau

AHSSS S ä ää äää åAHSSS S åæ å å å å å å å å å å LAHSSS S L ä ä ä å L1

�2

3

2

4

4

3 3

2

AHSSS S å. ä ä åAHSSS S åæ å å å åå å å å å å å å å LA

HSSS S L ä ä ä å L

1

0

2

2

4

43

2

4

2

43 4

1

AHSSS S å å ä å åAHSSS S åæå å å å å å å å å å åå åå åå LA

HSSS S L å å å å ä å L

3

1

2

3

4

3

3

2

44

2

4

32

3

Kein schöner Land in dieser Zeitals hier das uns´re weit und breit,

wo wir uns findenwohl unter Linden zur Abendzeit,

wo wir uns findenwohl unter Linden zur Abendzeit.

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4.4 Der authentische Schluss

50

Beim vollkommenen Ganzschluss wird dieOktavlage der Tonika als Schlussakkordangestrebt. Er wirkt am überzeugendsten, wennder Basston der Tonika durch einenQuintsprung abwärts von der Dominanten aus

erreicht wird.Von einem unvollkommenen Ganzschlusssprechen wir bei Quint- beziehungsweiseTerzlage der Tonika als Schlussakkord.

1

2

3

4

2

4

2

2

3

3

4

1

1

1

1

1

1

1

1

1

1

1

1

AHQQQ ãããRã

2

4AHQQQAHQQQ A

HQQQ ããããA

HQQQAHQQQ

AHQQQQ ãããã2

3AHQQQQAHQQQQA

HQQQQ ãRããã2A

HQQQQAHQQQQ

AH ããSãã4

3AHAH

AHãããã4

3

2

1AHAH

vollkommenerGanzschluss

c-Moll Oktavlage

unvollkommenerGanzschluss

f-Moll Quintlage

unvollkommenerGanzschluss

a-Moll Terzlage

Der authentische Schluss als einfachsteKadenzform zählt zu den wichtigstenHarmoniebeziehungen in der Musik.

: "Jede Wegbewegung von derTonika ist im strengsten Sinne Konflikt, dessenLösung nur durch die Rückkehr zu ihr möglichist."

Hugo Riemann

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4.4 Der authentische Schluss

51

AHQ : å. L ää äAHQ : å å å å å å å åSå å åå å åå å å å å å

å å å äää ååå KAHQ : ä ä ä å K ä ä ä. K0

01 0

Blau ist der Himmel

3

�2

132

1

34

2�

4 123

243

aus Finnland

AHQ å. L ää äAHQ å å å å å å å åSå å åå å åå å å å å å

å å å äää ååå KAHQ ä ä ä å K ä ä ä. K0

01 0

3

�2

132

1

3

42

�4 1

23

243

AHQ åS å ä ä å ä å åSAHQ.. å å

å å å å å å å å å å å å å å å ää åå K ..AHQ.. å.

ñê ä ä å K ä å å ä. K ..

0

4

flageolett

10 0

00

2

3

� 4

32

2

4 3 43

3

�23 2

3 2

1

AHQ : ä ä ä. ää ä ããAHQ : å å å å å. å å. å å. å å å å å å å ãAHQ : K ä ä ä. K ä ä ã

03

1

0

A cowboys life

4

�12 4 4

3

2

34

432

aus den USA

AHQ ä ä ä. ä ääS ãAHQå. å å. å åæ å åæ å. å å. å å å. å å. å å. å å å. å ãA

HQ ä ä ä. K ä ä ã3 3

31

01

4

2 41

4

3

�2 1

23

1

4

3

AHQ ä ä ä. ää ä ããAHQ å å å å å. å å. å å. å å å å å å å ãAHQ K ä ä ä. K ä ä ã0

31

0

4

�12 4 4

3

2

34

432

AHQ ä ä ä. ä ääS ãAHQå. å å. å åæ å åæ å. å å. å å å. å å. å å. å å å. å ãA

HQ ä ä ä. K ä ä ã3 3

31

01

4

2 41

43

�2 1

23

1

43

Page 52: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

4.5 Der plagale Schluss

52

Die beiden quintverwandten Akkorde Tonikaund Dominante genügen alleine nicht, um eineTonart eindeutig zu bestimmen. Sie brau-cheneinen Akkord, in dem die restlichen Töne derTonleiter enthalten sind, die Sub-dominante. Sie

ist die Ergänzung beider Akkorde und bildetgleichzeitig mit ihrem Klanggehalt einenwichtigen Gegenpol zum Spannungsgehalt derDominanten.

23

4

2

4

1

1

1

1

1

3

4

1

1

2

1

1

1

2

4

1

1

1

1

AHãããã4

3AHAH

AH ãããã2A

HAH

AHSSS S ãããã2

4AHSSS SAHSS S S A

HSS S S ãããã4

3AHSSS SAHSS S S

AHSãããã2A

HSAHS A

HS ãããã2

4AHSAHS

vollkommenerPlagalschluss

C-Dur Oktavlage

unvollkommenerPlagalschluss

E-Dur Quintlage

unvollkommenerPlagalschluss

G-Dur Terzlage

Auf der vierten Stufe der Tonleiter steht dieSubdominante. Die Subdominante enthält keineStrebetöne.Die Schlusswendung Subdominante -Tonika,der plagale Schluss, ist deshalb nicht so zwin-

gend wie der authentische Schluss. Dieserplagale Schluss vermittelt feierliche Ruhe. InJazzkreisen wird er deshalb scherzhaft "AmenKadenz" genannt.

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4.5 Der plagale Schluss

53

AHSSS S 24 ä ååAHSSS S 24 å

æåå å ååå å å å åå å. L å

æ å å å å å LAHSSS S 24 L ä å KK ä å L

0

4

Sam Bass was born in Indiana

0 13

�2 3

1

23

4

32 2

13

aus den USA

AHSSS S ä ä ä åAHSSS S åæ å å å å åæ å åæ å. å å å å LA

HSSS S L ä ä ä å L

0

22

3

1

0

4 4 34 2

AHSSS S ä å ä åAHSSS S åæ å. å å å å å. L å

æ å å å å åå LAHSSS S L ä å K ä å L

0

32

3

�4 1

4

3

2

34 2 2

AHSSS S ä ååAHSSS S åæ åå å ååå å å å åå å. L å

æ å å å å å LAHSSS S L ä å KK ä å L

0

4

0 13

�2 3

1

23

43

2 213

AHS : ä ä äAHS : å å å å å

å å å å å å å åå å å åå å ää åå å å åå å ä.ä...AHS : K ä ä ä å å ä å å ä.

Und ich steh hier vor der Tür

4 4

3

22 2

34

243

24 0

0

2 2

0

aus Südafrika

30 3

0

AHS åR å äS äAHS å å å å å å å å å å åå å å åå å ää åå å å åå å ä.ä.AHS å å å å ä ä å å ä å å ä.2 2

00

0

3

0

14

4

1

1

1

4

33

24

43

24 0

0

44

0

AHS åR å äS äAHS å å å å å å å å å å åå å å åå å ää åå å å åå å ä.ä.AHS å å å å ä ä å å ä å å ä.

2 2

0 3

14

44

33

24

43

24 0

0

42

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4.5 Der plagale Schluss

54

Während die spannungsgeladene Dominantezur Tonika drängt, strebt die Subdominante vonihr weg. Eine Rückführung wird nichtunbedingt erwartet.

Die Akkordverbindung

wird oft als Bestätigung des tonalen Zentrumverwendet.

Tonika - Subdominante - Tonika

1

2

3

4

2

3

1

2

3

4 2

3

1

1 1

1

1

1

1

1

1

1

1

1

AHSS ãããã2

3AHSSAHSS A

HSSããããA

HSSAHSS

AHS ãããã

1

3

42

AHSAHS A

HSãããã2

3AHSAHS

AH ããããA

HAH

AHãããã2

43

1AHAH

vollkommenerPlagalschluss

h-Moll Oktavlage

unvollkommenerPlagaschluss

e-Moll Quintlage

unvollkommenerPlagalschluss

a-Moll Terzlage

Wird die Subdominante beim plagalen Schlussstatt im üblichen Dur in Moll verwendet, wirddas schlichte Verweilen, die Entspannung, nochdeutlicher hervorgehoben.

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4.5 Der plagale Schluss

55

AHQ : ä ä äAHQ : å å. å

æ å å å. åæå å ää å.å. åå

æää KA

HQ : å ä ä ä ä

K å å å å å K0

0

0 3

Wir sind des Geyers schwarze Haufen

24

23

3

4 11 2

3 13

23 1

3 12

aus der Wandervogelbewegung

AHQ ä äS ä ä äS äAHQ å å å å å å å å å ää å. åæ ä.AHQ K ä ä ä ä å å å å ä.3

03

0

4 4 2 1

2

0 42

04

21

AHQ.. ä ä ä ä ä. ..AHQ.. K å. å

æ ä åå åå ä å å å å å å å å å ..AHQ.. K ä

ä ä ä ä ä ä. ..0

00 0

3

�2

1 13

23 2

3

43

31

2

AHS 68 åæ å åå

æååå åæ å.å. åå åå åå ååå L åå

æåS æ ååæ ååå åRåå

æAHS 68AHS 68 åê å åê å

åê å åê å L åê åê åê å åê

Es löscht das Meer

4

0

10

023

1

00

2

3

0

2

1

4

3

0

2

3

231

0

134 4

1 21

1

3

30 0

Friedrich. Silcher1789 - 1860

000

AHS ååæååæ ååæåå .. L åå

æååæååæåå ååæåå åååæåå ååæ

AHSAHSå åê å

.. L åê åê åê å åê å åê ååê

2

34

112

0

00

3

4

132

4

0

22

0

AHS å.å.å. åå

æååæååæåå ååæåå åæ å.å. åå åæ å åå

æååå åæ

AHSAHSå. åê åê åê å åê å

åêå. å åê å åê å

åê2134

01

24

34

AHS å.å. åå åå åå ååå L åå

æåS æ ååæ ååå åRåå

æåå å åå

æååA

HSAHSå åê å L åê åê åê å åê å åê å

1

23

4 12

0

00

3

Wir sind des Geyers schwarze Haufen,heia, hoho!

Und woll´n mit Tyrannen raufen,heia, hoho!

Spieß voran, drauf und dran,setzt aufs Klosterdach den roten Hahn!

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4.6 Die einfache Kadenz

56

2

3

2

4

3

4

1

1

1

1

1

1

AHãããã2

4AHAH

AHãããã4

3AHAH

AHãããã

23AHAH

Tonika Oktavlage

Subdominante

Dominante

Viele Lieder und Musikstücke beschränken sich in ihrem harmonischenAufbau auf Tonika, Subdominante und Dominante.Sehr häufig treffen wir die Akkordfolge

Subdominante und Dominante haben mit der Tonika je einen Tongemeinsam, sie sind mit ihr verwandt.

T - S - T - D - T

Tonika, Subdominante und Dominante sind in der Lage die jeweilige Tonarteindeutig zu bestimmen. Wir nennen sie Hauptdreiklänge.Um eine Tonart zu festigen müssen wir diese Hauptdreiklänge in einerbestimmten Reihenfolge anordnen.

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4.6 Die einfache Kadenz

57

AHSS S :AHSS S : å å. å å. å

æ å å. å å. åæ å. åæ å.å. åå

æä.ä. K ..A

HSS S :ä. å ä. å ä å å å å ä. K

Heute an Bord

00 1 2 2 3

12 3

43 1

4

3

44

3 2

1

aus Deutschland

AHSSS ä ä ä ä ä ä ä.AHSSS å. åæ å å ä å. å

æ å. åæ å å å ä å KAHSSSå å ä å å ä å å ä å ä K0

2 40

3

3

24

43

4 43 1

21

AHSS SAHSS S å å å å å. å

æ å å å å å. åæ å. åæ å.å. åå

æä.ä. KA

HSS Sä. å ä. å ä å å å å ä. K

00 1 2 2 3

12

34

3 14

3

44

3 2

1

AHQ 34 ä. ä å å ä ä.AHQ 34 å å å å å å å. å å å å å ä.AHQ 34ä. ä å ä. å å å å å

2

Droba em Oberland

43

4 4

2

aus Schwaben

4

3

AHQ ä. ä å å ä åAHQ å å å å å å å. å å å å å ä.AHQä. ä å ä. å å

å å å4

32

43

4 4

2

AHQ å å å å å å å å åAHQ å å

å å. åæ å åå åå åå å. åæ åAHQ å å å å. L å å å å ä å2 2

3 13 1

3 33

23

1

1

2

4

3

4

2

4

3

14

�14

14 4 4

3

AHQ ä. ä å å ä ä.AHQ å å å å. å å å å å. å å å å å ä.AHQä. ä å ä. å å å å å4

32

43

4 4

2

|:Droba em Oberland,ei, da ist es wunderschön.:|

Da ist die Jägerei,da ist das Schießen frei,da möcht i Oberjäger sei,

Schießen das ist meine Freud.

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4.6 Die einfache Kadenz

58

2

4

3

4

2

1

1

1

1

1

1

1

AHSSS ãããã2

4AHSSSAHSSS

AHSSS ãããã2A

HSSSAHSSS

AHSSS ãããã4

3AHSSSAHSSS

Tonika Terzlage

Subdominante

Dominante

Die Akkordfolge

nennen wir eine

Tonika - Subdominante - Dominante - Tonika

einfache Kadenz

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4.6 Die einfache Kadenz

59

AHSS 34 ä ä. å åAHSS 34 å å å å å å å åå åå åå ääAHSS 34 å å å å ä ä. ä. ä

Beim Kronenwirt

�=D

3

aus der Mark

4 3 1 00

12

12

2

1

032

2

� 43

13 4

1

AHSSAHSS K ää åå åå ää åå åå ä.ä. åå K ..AHSS K K ä å ä ä. å K

03

4

3

4

3

2

3

2

3

2

1

0

0

1

2

AHSS å å å å ä. äAHSS å å å å å å å å å åå ääAHSS K ä. ä. ä å ä1

00 0 3 3

11

0

23

43

4

3

1 4 43

1 4 4

1

AHSS ä. ä. ä.AHSS å å å å å å å å å å å å åAHSS K ä å ä å ä. ä.0

3 00

4

12

4

3

2

3

�4 1

AHSS å å ä.ä. å åAHSS ä.ä. åå åå åå å å å ä.ä.ä.A

HSS ä. ä. ä. ä.K K

00

4 23 2

3423

23

AHSS å å ä.ä. ä.ä.AHSS ä.ä.ä. ååå åå åå å å å å å å

AHSSä. ä. ä. ä.K 1

00

4

23

12 1

32

34

AHSS å å ä ä.ä. ä.ä.AHSS ä.ä. åå å å å å å ä.ä.A

HSS ä. ä. ä.

å å å åK0

0

43

4 23

44

23

2

AHSS å å ä. å å åAHSS ä.ä.ä. ååå åå åå ä.ä. ääA

HSSä. ä. ä. äK

4

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4.6 Die einfache Kadenz

60

S

S S

S S S

3

4

1

1

2

3

2

4

1

1

1

1

AHSSSS ãããã4

3AHSSSSAHSS SS

AHSS SS ãããã2

4AHSSSSAHSS SS

AHSS SS ãããã

23A

HSSSSAHSS SSDominante

Subdominante

Tonika Quintlage

QQ

QQQ

Q

Dominante

Tonika

Subdominante

Die einfache Kadenz lässt sich in einer unendlichen Quintgeraden dar-stellen. Von der Tonika aus erfolgt ein Quintfall zur Subdominanten, danachein zwei Quinten umfassender Sprung zur Dominanten und ein zweiterQuintfall zurück zur Tonika. Zwei absteigende Bewegungen führen in denBe-Bereich, eine aufsteigenden Bewegung in den Kreuz-Bereich. Quintgerade

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4.6 Die einfache Kadenz

61

AHS : å å äAHS : å å å åå å. å åå å å å åå å. å åå å å å

å å å åAHS : K. å å åê K. å å åê

K. ä å. åê

Ich bin Soldat

34

0

231 3

33

1 2

2

1

� �43

24

4

aus Schwaben

AHS å åAHS ää L å å å åå å. å åå å å å åå å. å åå å å åAHS å å J

å å åê K. å å åêK.2

3

11

1

AHS ä ä ä äAHS å å å å ä K å å å å åAHS ä å. åê å å J ä ä0 3

2

23

1

�32 2

4 1

AHS ä ä å å ä åAHS ä å å åå åå

å å å å å å å åAHS å ä. ä å å ä å K3

3 20 1

21

4

4

32

0

14 4

3 1

AHS ä ä ä ä å å äAHS å å å å ä å å å. å å å å å å åAHS ä ä å ä. å å ä3

30

� 4

3

1

AHS ä ä ä ä äAHS ä K å å. å å å å å å å å. å å å å åAHS ä J ä ä ä ä3 1 3

4 0

1

21

� 4

3

4

1

4

43

AHS ä ä ä å ä äAHS å å å. åæ å å å å å å å. å å å å å å åAHSå. åê

å å ä å K ä ä3 1

00 1

24

1

4

3

1 2

0

14 4

3

AHS ä ä ä ä äAHS å. å å å å å å å å. åæ ä KAHSä ä å. åê

å å ä K4 0 1 3 10

43

24

4

3

1

2

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4.6 Die einfache Kadenz

62

Die einfache Kadenz lässt sich aus der häufigen Akkordfolge

ableiten. Die beiden aufsteigenden Quinten werden zu einer einzigenBewegung zusammengefasst. Dieser musikalische Schritt fügt die beideneinfachsten Kadenzen, den authentischen und den plagalen Schluss, zueiner Einheit zusammen.

T - S - T - D - T

Quintgerade

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4.6 Die einfache Kadenz

63

AH24 äAH24 ååå ååå å ååå ååå å å å å å åå å åA

H24 å å å å ä ä

Chasskele

00

3

4 44 1

Jiddisch

AHAHåå åå åå å å å åå åå åå ååAHå å ä å

å å å3

3

00

42

�0 0

01

1

2

4

12

02

1

0

AHAH åå å åå å ää å å åå å ääAH å å å å å å å å å å å å å å

04

10 0

3 132

1 0 2

142

AHAHåSå å åå å åSå å åå å åå å åå å ääA

H å å å å å å ä3

0

0

1

24

2 0 1

23

AH: å å å å ä ä å å ä ä äSAH: å åS å. å

æ å å å å å å. åæ å å å å å. åæ äAH:å å ä ä ä ä ä å å ä

Freunde kommetaus Bayern

0

1

00

3

4

3

4

3

4 2

34

3

24

3

1

2

40 4

2

AHå å å å ä ä å å ä ä äSAHå åS å. å

æ å å å å å å. åæ å å å å å. åæ ääAH å å ä

ä ä ä ä å å ä0

1

00

3

1

4

3

4

3

4 2

3

4

3

24

3

1

2

40 4

2

AHä å å ä ä ä äAH

å å å å å. åæ å å å å åS å å åS å å å å å ååå åååS äääAH ä ä ä ä ä ä å å ä

2

2

3

41 1

3

4 44

4

30

3

2

2

3123 2

0

1

00

4

Freunde kommet zu den Reihen,kommt zu einem Ehrentanz!Tut euch all mit uns erfreuen,flechtet einen Sonnwendkranz.Reihen schließet all euch grüßet;

Freundschaft strahlt im Jugendglanz!

2

0

0

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4.6 Die einfache Kadenz

64

natürliches Moll: t s d tharmonisches Moll: t s D t

melodisches Moll: t S D t

1

2

3

4

3

4

1

1

1

1

1

1

AHãããã2

43

1AHAH

AH ããããA

HAH

AH ããSãã4

3AHAH

Dominante

subdominante

tonika Terzlage

Die einfache Kadenz in Moll kann in drei Formen auftreten:

Die harmonische Molltonleiter besitzt durch die Erhöhung der siebtenTonleiterstufe einen Durdreiklang mit Leitton. Die einfache Kadenz derharmonischen Molltonleiter wird allgemein als Mollkadenz bezeichnet.

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4.6 Die einfache Kadenz

65

AHQQQ 34 ä.ä. ä.ä. ä. äR åAHQQQ 34 å å å å å å åå å. åæ ä åAHQQQ 34 ä. ä. ä. ä å

Schtejt a Bocher

3

23

1243

23

4

212

Jiddisch

AHQQQ ä.äR . ä.äR. ä.äR . ä åAHQQQ å å å å å å å å. åæ ä åAHQQQä. ä. ä. ä å

1

2 3

4

23

4

13

4

23

AHQQQ ä. ä. ää ååAHQQQ å å å ä å å å. åæ ä åAHQQQ ä. ä. ä. ä å

333

�2

44

AHQQQ ä. ä.äR . ä åAHQQQå å. åæ ää åRå å å. åæ ä åA

HQQQ ä. ä å ä. ä å3

4

3

2134

123

4

23

AHQQQ ä.ä. ä.ä. ä. äR åAHQQQ å å å å å å åå å. åæ ä åAHQQQ ä. ä. ä. ä å2

33 3

1

42 2

3

4

212

AHQQQ ä.äR . ä.äR. ä.äR . ä åAHQQQ å å å å å å å å. åæ ä åAHQQQä. ä. ä. ä å

4

23

1

2 3

4

13

4

23

AHQQQ ä. ä. ää ååAHQQQ å å å ä å å å. åæ ä åAHQQQ ä. ä. ä. ä å

333

�2

4 4

AHQQQ ä. ä.äR . ä åAHQQQå å. åæ ää åRå å å. åæ ä åA

HQQQ ä. ä å ä. ä å3

4

3

2134

123

4

23

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4.6 Die einfache Kadenz

66

ImGeneral-

bass-zeitalter findenwir als weitere

einfache Kadenzdie Akkordfolge:

Das derSchlusstonika

weicht demaussage-

kräftigeren!

t - s - D - T

Moll

Dur

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4.6 Die einfache Kadenz

67

AHS 34 ä. äS .AHS 34å. å å å å. å å å å å å å å å å åA

HS 34ä. ä. ä. ä.

Ja Kujawiak

12

3

2

3

1 4

2

34 2

aus Polen

AHS ä. äS .AHS å. å å å å. å å å å å å å å å å åAHSä. ä. ä. ä.

12

3

2

3

1 4

2

34

2

AHS ä. ä.AHS å åS å å å å å. å ä å. å å å å. å å åAHSä. ä. ä. ä.3

2

4 23

21

3

24 4

32

AHS äS . ä.ä.AHS å åS å å å å å. å ä å å å å å ä.AHSä. ä. ä. ä.

32

42

2 423

AHS ; ä ä ä ä ä ä äSä ååAHS ; å å å å å å å å å. åæ å å åæ å. å KAHS ; ä ä ä ä ä ä ä å K

Auf der Geige spielt der Janos

4

0

23

2

3 2

3

4

2

aus Ungarn

AHS ä ä ä 32 å ä å åS ä åAHS å å å å å å å å 32 å

æL å å å å å å å å å å ; å

æå. å KA

HSä ä ä ä 32 åê K

. ä å å ä å K3

0 14

3

1

4

1

213

42

3 4 1 3 23

42

2

42

34

AHS ä ä ä 32 å ä å åSAHS å å å å å å å å 32 å

æL å å å å å å å å å å ; ååå

æ å. ååAHSä ä ä ä 32 åê K

. ä å å åê K. å0 13

4

3

2

4

1

213

42

3 41 3 2

34

2

2

423

4

3

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4.7 Die Umkehrung des Dreiklanges

68

In der Grundform des Dreiklanges liegt derGrundton, der 4. natürliche Oberton, im Bass.Bei der ersten Umkehrung liegt die große Terz,der 5. natürliche Oberton, im Bass.Bei der zweiten Umkehrung liegt die Quinte,der 6. natürliche Oberton, im Bass.

DreiklangGrundform

Dreiklangerste Umkehrung

Dreiklangzweite Umkehrung

4.5.6.

6.

6. 5.

8.

8.

10. Oberton

Oberton

Oberton

Für die Umkehrung ist die Begrenzung desKlanges zur Höhe hin bedeutungslos, es kommtauf den tiefsten Ton an, welche Stel-lung er imDreiklang, in der natürlichen Obertonreiheeinnimmt.Die Grundform des Dreiklanges grenzt an dieQuintverwandtschaft, sie steht auf breiterGrundlage. Die erste Umkehrung berührt die

diatonische Sekundverwandtschaft, sie istschon weniger fest. Die zweite Umkehrungerstreckt sich über Terz- und diatonischeSekundverwandtschaft, sie braucht eine Stütze!

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4.7 Die Umkehrung des Dreiklanges

69

Die Harmonielehre beschreibt die Klangbe-ziehung der dur-moll-tonalen Musik. IhreGrundlage ist der Dreiklang.

AH

ðSððAHAH

Der Dualismus betrachtet den Dreiklang alseine naturgegebene Einheit, ein gleichzeitigesErklingen des 4.,5. und 6. Obertones.

AHð Sð ð

großeTerz

kleineTerzA

HAH

Der Monismus leitet den Dreiklang ausder großen Terz (4. und 5. Oberton) undder kleinen Terz (5. und 6. Oberton) ab.

Beide Auffassungen vereint finden wir bei derErklärung des Dreiklanges:"Der Dreiklang besteht aus zwei übereinan-dergefügten Terzen, aus Grundton, Terz undQuinte."Bei der Grundform des Dreiklanges stimmenGrund- und Basston überein. Beginnen wir denDreiklang mit dem 5. Oberton, wird die großeTerz durch die Quarte ersetzt, Grund--undBasston liegen weit auseinander. Bei dieser sogenannten ersten Umkehrung des Dreiklanges(Sextakkord) entsteht eine akustische Lücke, dievon unserer inneren Vorstellung leichtüberbrückt wird. Beginnen wir den Dreiklangmit dem 6. Oberton, wird diese akustischeLücke wesentlich größer, Grund- und Basstonsind ebenfalls verschie-den. Diese so genannte

Zweitumkehrung des Dreiklanges(Quartsextakkord) offenbart sich als ein labilerAkkord, der musikalisch begrün-det werdenmuss.Grundton, Terz und Quinte haben in derGrundform des Dreiklanges eine klanglicheAufgabe.Der Grundton bildet das tragende Fundament,die Quinte wölbt darüber den Raum, die Terzbringt die Farbe, entscheidet über Dur undMoll.Diese Akkordfunktionen bleiben auch bei derUmkehrung des Dreiklanges unverändert. Fürdie Lage (Terz-, Quint- oder Oktavlage) ist dieBegrenzung des Klanges zur Tiefe hin bedeu-tungslos, es kommt auf den höchsten Ton an,welche Stellung er im Dreiklang einnimmt.

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4.7.1 Der Sextakkord in Dur

70

1

2

3

4

2

3

4

1

2

3

1

1

AHSS ãããã4

3

1

2AHSSAHSS

AHSS ãããã4

312A

HSSAHSS

AHSS ãããã3

2AHSSAHSS Terzlage D-Dur mit Terzverdopplung

Quintlage D-Dur mit Quintverdopplung

Oktavlage D-Dur mit Oktavverdopplung

Alle Formen eines Dreiklanges, bei denen nichtder Grundton im Bass erscheint, bezeichnenwir als Umkehrungen. Dabei behalten dieDreiklangtöne ihren Namen aus derGrundform als Grundton, Terz und Quinte.

Verlegen wir bei der 1. Umkehrung denGrundton in die Oktave, so liegt die Terz alsunterster Ton im Bass, wir erhalten einenSextakkord.

Im vierstimmigen Satz wird beim Sextakkord wiein der Grundform ein Intervall verdoppelt. Einesdieser Intervalle, der verdoppelte Grund-ton inForm der Oktave, Terz oder Quinte finden wir

als höchsten Ton in der Oberstimme. Wirunterscheiden demnach:

Oktavlage - Quintlage - Terzlage

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4.7.1 Der Sextakkord in Dur

71

Die Bezeichnung Sextakkord geht auf dasGeneralbasszeitalter im Barock zurück. Beidieser musikalischen Kurzschrift werden übereiner ununterbrochenen Basslinie mit Hilfe vonZiffern die Intervalle und damit auch die

Akkorde festgehalten. Der Spieler desGeneralbassinstrumentes (Laute, Theorbe,Orgel) ergänzt die Bass-Stimme aus demStegreif mit den Begleitakkorden.

T3= Tonikasextakkord

S3= Subdominantsextakkord

D3= Dominantsextakkord

I6= Sextakkord der Grundstufe

IV6= Sextakkord der vierten Stufe

V6= Sextakkord der fünften Stufe

Bei den Sextakkorden kann die Bass-Stimmefreier und melodischer geführt werden als in derGrundform. Die musikalische Regel, dass der

Dominanten die Tonika folgen muss, gilt beider Verwendung von Sextakkorden nicht mehr.

In der Stufentheorie gilt eine Bezifferung mit der Hochzahl 6 als Sextakkord.

Zu Beginn des Generalbasszeitalters wird übereinem Bass Terz und Quinte (Dreiklang) oderTerz und Sexte (Sextakkord) aufgebaut. Beidiesen Sextakkorden kann jeder Ton im vier-stimmigen Satz verdoppelt werden. Erst ab derWiener Klassik wird der Sextakkord alsDreiklangsumkehrung verstanden: Umkeh-

rungssextakkord. Im vierstimmigen Satz wird indieser Zeit wie bei der Grundform meist derGrundton oder auch die Quinte, in sel-tenenFällen auch die Terz verdoppelt. ZurUnterscheidung der verschiedenen Umkeh-rungen verwenden wir in der Funktions-theorieeine Basstonbezeichnung:

Beim Sextakkord beträgt der Abstand vom Bass

AH

ääAHAH äSexte

Terz

zum zweiten Ton eine Terz

zum dritten Ton eine Sexte

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4.7.2 Der Tonikasextakkokrd

72

Der Dreiklang in der Grundform bestimmt imvierstimmigen Tonsatz Anfang und Ende einerharmonischen Entwicklung. DerTonikasextakkord neigt zur harmonischenFortentwicklung:

Diese Akkordfolge finden wir wegen ihrermelodischen Bassführung häufig bei Liedernund Musikstücken.

T - T - S3

AHS 34 ä äAHS 34 å å å ä å ä å ä KAHS 34 å å å ä å ä. ä K

Ja grueß enk Gott

� 1

1

0

1

�3 1

4

3

1

4

3

00

aus Kärnten

AHS ä å ä å ä åAHS å. åæ å å. åæ å å å å ä åAHSå å å å å å ä. ä å2

31

00

1

4

0

�43

2 4

32

AHS ä å åå ää ä. äAHS å. åæ å å å. åæ å. åæ å ä KAHSå å å ä å ä. ä K

23

3 03

4

0

010

21

2

AHS ä å ä å ä åAHS å. åæ å å. åæ å å å å ä åAHSå å å å å å ä. ä å2

31

00

1

4

0

�43

24

32

AHS ä å åå ää ä. äAHS å. åæ å å å. åæ å. åæ å ä KAHSå å å ä å ä. ä K

23

3 03

4

0

010

21

2

AHS ä äAHS å å å ä å ä å ä KAHS å å å ä å ä. ä K

1

0

1

�3 1

4

3

1

4

3

2

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4.7.2 Der Tonikasextakord

73

Tonikasextakkorde werden durch Tonschrittoder Tonsprung in der Bass-Stimme erreicht.Die Weiterführung geschieht meist in einemSekundschritt auf- oder abwärts im Bass.

Häufig folgen verschiedene Sextakkordeeinander:

Gegenüber der Grundform verhalten sie sichklangsteigernd.

T - S - D3 3 3

AHS 34AHS 34 å å å å. åæ å å å å å. åæ åAHS 34 å å å å å å ä. å å å å å å ä.3

13

1 3

Singa is ins´re Freud

22

4

��

21

1

aus Tirol

AHSAHS å å å å. åæ å å å å ää KAHS å å å å å å ä. å å å å å å ä K3

21

2

AHSAHS å. åæ å å å å å. åæ åå äää KAHS å å å å å å å å å å å å ä K3

2 3

1

4

34

31

0

2

� 42

1

2 2 4

� 2

3

24

1

AHSAHS å. åæ å å å å å. åæ åå ää KAHS å å å å å å å å å å å å ä K3

3 34

13

14

3 31

4

2 2 2 2 2

4

24

3

AHSAHS å. åæ å å å å å. åæ åå äää KAHS å å å å å å å å å å å å ä K3

2 3

14

34

31

0

2

� 42

1

2 2 4

2

3

24

1

AHSAHS å. åæ å å å å ää K ää KAHS å å å å å å å å å ä K ä K3

3 34

13

14

3

4

2 2 2 2 1

2 2

Page 74: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

4.7.3 Der Subdominantsextakkord

74

Der Subdominantsextakkord bringt im Ver-gleich mit der Grundform eine Klangstei-gerung und die Tendenz zur harmonischenFortentwicklung. Die musikalische Grund-regel, dass der Dominanten die Tonika folgenmuss, gilt für Sextakkorde nicht. Häufig treffenwir die Akkordfolgen:

D - S D - S S -T3 3 3 3 3

AHS :AHS : åå å K K åå å ää J åå åå K åå å åå å ää JAHS : å K K å ä J å K å å ä J

Nana Kru

30 0

3

12

�1

00

44

1

13

2

�4

1

�2 44

0

aus Liberia

AHS ä ä å å.AHS å ä å å å

æ å. J å å L åæ å å å å åå ää JA

HS ä äR ä J å K å. åê

ä J0 2 10 1 3

1

0

1 44

323

2

34

212

AHS ä äAHS åå å å åå å å åå å åå å å

å å. ååå K åå å åå å åå å åå å å åSå åå KA

HS å å å å ä å K å å å å ä å K03

0 0 00 3

123

ù41

4143 2

1 3 4

2

1

4 1 3 41

2

AHS ä ä å å.AHS å ä å å å

æ å. J å å L åæ å å å å åå ää K. åæA

HS ä äR ä J å K å. åê

ä J0

213

1

01

AHS å. äAHS å å å L L å å åå å ä K. å

æåå å åå å åå å åå å ää JA

HS å. K. å ä J å å å å ä J2

AHS ä ä å å.AHS å ä å å å

æ å. J å å L åæ å å å å åå ää JA

HS ä äR ä J å K å. åê ä

J0

43

2

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4.7.3 Der Subdominantsextakkord

75

AHSS S : ä ä å å å

åä ä å å å

åAHSS S :ä ä åæ å. å K ä ä åæ å. å KA

HSS S : å å å å ä. K å å å å ä. K

Good night, ladies

4

3

11

0

3 3 1

0

32

1

2 2

4

31

2

4

3

aus England

AHSSS å å å

åä ä ä.A

HSSS ääRä äää

åæ å. å å å. åæ å. åæ ä. KAHSSS å å åR å

ä. K å å å å ä. K1

0

1 3

0

12

1 3

423

24

3

4

34 4

34

1

2

AHSSS ä ääää ä ä ååååAHSSS å.å. åå åå åå å å å å å å å å å å.å

.åå åå åå å å å å. å åå åå ääAHSSSä ä

ää ä ä

ää­

­­

­­­0

4

3

4

3

1

2

AHSSS ä ä äää ä ä ä äää äAHSSS å. å å å å å å å å å å å å å. å å å å å å å. å å å äAHSSSä ä ä ä ä ä ä ä2 ­

­¬­­¬

0

3

AHSS 24 å å å å å åAHSS 24 å å. å

å å å å å å å å å å å åAHSS 24 å å å å å å å å

Auf Mädel, putz dich schön

0 03

3

�4 4 2

34

1

2

�2

31

aus England

AHSS å åAHSS å å å. å å å å. å å å å. å å å ååAHSS å å å å å å å å3

2

20

02

2

3

14

14

3

1

43 1

4

AHSS å å å åAHSS å å å. å å å å å å å å å å å å åAHSS å å å å å å å å3 3

30

3

21

41 4

1

�2

31

Good night, ladies! Good night, ladies!Good night, ladies! We´re going to leave you now.

Merrily we roll along , roll along , roll along.Merrily we roll along o´er dark blue sea.

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4.7.4 Der Dominantsextakkord

76

Bei der ersten Umkehrung der Dominanten,beim Dominantsextakkord, liegt die Terz alstiefste Stimme im Bass. Sie ist Leitton zurTonika und darf nicht verdoppelt werden, weilsonst im vierstimmigen Tonsatz zwangsläufigverbotene Oktavparallelen in der Stimmfüh-rung vorkommen. Es kann daher beim Domi-nantsextakkord nur der Grundton oder dieQuinte verdoppelt werden. Der Dominantsext-akkord führt grundsätzlich zur Tonika:

D - T3

AHSSS S : ä å å å ä ä ä å åå ä.AHSSS S : å å å å. åæ å å åå å å å å å å å å

å å ä.AHSSS S : K ä ä å. åê å

K ä å å ä.

Ein Hase saß im tiefen Tal

33

1 2 1 2 11

2

0

4

3

01

4

3 01

1

�4 4

3

4

24 4

3

aus den USA

AHSSS S ä å åS åR ä å å å å å ä.AHSSS S å å å å. åæ å å å å å å å å å å å å å ä.AHSSS S K ä ä å. åê å

K å å å å ä.23

1

33 3

0

3

24

01

44 1

2

AHSS S S å å å å å å å å ä ä å å å åAHSS S S å å ä.ä. å å ä.ä. å å å å å å ä.ä.AHSS S S K ä.

Kä.

K ä ä ä.�

4

4

3

1

1

�3 2

31

1

�3

44

1

3 4

AHSS SS ä ä ä ä å å å å ä.AHSS SS å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å ä.AHSS SS K ä ä ä ä å å å å ä.2

1

33

3 3

1

�2 4

3

4

3

4 2 1

2

AHSS S S å å å å å å å å ä ä å å å åAHSS S S å å ä.ä. å å ä.ä. å å å å å å ä.ä.AHSS S S K ä.

Kä.

K ä ä ä.�

4

4

3

1

1

�3 2

31

1

�3

44

1

3 4

AHSS SS ä ä ä ä å å å å ä.AHSS SS å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å ä.AHSS SS K ä ä ä ä å å å å ä.�

21

33

3 3

1 2 4

3

4

3

4 2 1

2

��

2

Page 77: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

4.7.4 Der Dominantseptakkord

77

AHQ 34 ä ä å å å å ä åAHQ 34å. å å å å å å å å åå å å åA

HQ 34 å å å å ä å å å å å ä å

O du lieber Augustin

0 3

4

3

1

1

21 3 1 1 33 0 2

2

3

4 42 4

34 1

2

�4

01

3

aus Wien1679

AHQ ä ä å å å å åAHQå. å å å å å å å å åå å K KA

HQ å å å å ä å å å å å å K K

AHQ å å ä å å å ä åAHQ å å åå å å å å å åå å å åAHQ å å å å å ä å å å å å å ä å4

AHQ ä ä å å å å åAHQå. å å å å å å å å åå å K KA

HQ å å å å ä å å å å å å K K

AHQ 68 å. å. å. å. å. å.å. å.å.AHQ 68 å å

æ å åæ å. å å å. å. å å å å å å. å.AHQ 68 åê å å. å. å.

å. å. å å å å.

Drei Zigeuner fand ich einmal

2

3 4

1

�1

4

2

3

aus der Jugendbewegung

AHQ å. å å. å. å.AHQ å å

æ å å åå åå åå åå å.å. å å åå å å å å.å. å.å.AHQ å. å åê

å å å å. å åê å. å. å.�

13 1 3

1 4 3 3

4

3

�4

4

2

4

3

4

22 4

32

24 1

2

AHQ å. å å. å. å å å å å.AHQ å å

æ å å åå åå åå åå å.å. å å åå å å å å. å.AHQ å. å åê

å å å å. å åê å åê å. å.4

3

2

2

Drei Zigeuner fand ich einmalliegen an einer Weide,

als mein Fuhrwerk mit müder Qualschlich durch die sandige Heide.

4

åå�

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4.7.5 Der Sextakkord in Moll

78

Alle Formen eines Molldreiklanges, bei denennicht der Grundton im Bass erscheint, be-zeichnen wir als Umkehrungen.Zur Unterscheidung der verschiedenen Um-kehrungen in Moll verwenden wir in derFunktionstheorie eine Basstonbezeichnung:

=

s =

=

t

d

3

3

tonikasextakkord

subdominantsextakkord

dominantsextakkord

3

1

2

1

2

3

4

1

2

3

4

4

4

AHQ ãããã4

1

2AHQAHQ

AHQ ãããã4

12

3AHQAHQ

AHQ ãããã

41

23

AHQAHQ

Oktavlage d-Moll mit Oktavverdopplung

Quintlage d-Moll mit Quintverdopplung

Terzlage d-Moll mit Terzverdopplung

Bei Sextakkorden in Moll verdoppeln wir wiein Dur den Grundton des Akkordes, seltener dieQuinte und nur in Ausnahmefällen die Terz.

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4.7.6 Der tonikasextakkord

79

AHS 34 ä. ä. ä. åS å ä.AHS 34 å å å å å

å. åæ å å å å å å å å å å å å å åAHS 34 K ä. ä. ä. å å K ä.

Kristallen den fina

1 3 13

1

3

�1 2

3

4

12

4

3

�4 4 2 2

4 1 2

3

aus Schweden

AHS ä ååAHS å.å. å

æ å äS .ä.ä. ååå K .. ä.ä.ä. ååå K

åAHSä å ä. å K .. å å å å å K K

143

4

1.

2

2.

4

0 4

33 4

3

AHS ä.ä. ä.ä. ä. ä ä.ä.AHS ä å ä å ä å å å å ä åAHSK ä å ä å ä ä K K ä

2 23 3

4

3

4

AHS ä. ä. ä ä.ä. ä ååAHS ää å ä å å å å å å å å å å.å. å

æ åAHSå ä å ä ä K ä. ä å

243

1

143

0

4

4

AHS ä.ä. äAHS äS.ä.ä. ååå K å å å å å å.å. å

æååå ä.ä.ä.A

HSä. å K K ä. ä å å å å å4

3 4

2

AHS ä.AHS ååå K

å å.å. åæå å å å å å å å åå ääA

HS å K K K ä å å å å å å ä4 1

4 2 224 4

23

33

31 1

3

Page 80: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

4.7.7 Der subdominantsextakkord

80

AHS : å åå åå åå åå åå åå ååAHS : å å å å å å å å å å å å å å å åAHS : å å å å å å å å

Schpilt she mir

2

0

2

00

04 4 3 0

00

Jiddisch

4

AHS å åå åå åå åå åå åå ååAHS å å å å å å å å å å å å å å å å å å åAHSå å å å å å å å0

AHS åå å åå åå ååS å äAHS å å å å å å å å å å å äAHSå å å å å å ä2

3

24

323

4

23

23

�4 1

2

1

1

3

AHS ä å å åAHS å å åS å å å. å å å åå åå å ääAHS ä å å å å ä3 1 3

1

4

24

4

3

4

22

34

4 2 4

3

AHS åå å å å ääAHS å å å å å.å. åæ å å å å äAHSå å å å å å å å

3

1 2

4

23

43 4

4

32

AHS åå åå å å åS å ääAHS å. å å å å. å å å å å å å äAHSå å å å å å ä2 3 1

4

00

�2

4

2 000

Page 81: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

4.7.8 Der Dominantsextakkord/dominantsextakkord

81

AHQ 34 ä å ä. ä å ää åAHQ 34å å å å ä å å å å ä åA

HQ 34 ä å å ä ä å ä å

Bin ich mir gegangen

3

1

4

3

1

2

4

4

2

Jiddisch

AHQ ä å ä.AHQ å å å å å å å ä.ä.ä. äää åAHQ ä å ä. ä.

ä K4

3

4

34

2

43

13

AHQ ä å ä. ää åå äS åAHQ å å å ä å å å å ä åAHQ ä å å ä ä å ä å�

2

3

0 3

4

3

1

4123

4

224

3

AHQ äS. ä. å. åæ å å å äAHQ å å å å å å ä. ä.AHQä. äS . ä. ä.2

3 0

1

2

0

1 3 2

1

4 4 31

AHQ.. å å å ä å ä å ä åAHQ.. å å å å. åæ å å å å å. åæ åAHQ.. å å å å ä å ä åS ä å

0

121

423

44

1

3

AHQ å å å ä å ä å ä.AHQ å å å å. åæ å å å å ä. ..AHQå å å å ä å ä åS ä.4

1

3

21

0

4

Page 82: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

4.8 Der Quartsextakkord

82

Verlegen wir beim Sextakkord den Basston,die Terz, in die Oktave, so liegt die Quinte alsunterster Ton im Bass, wir erhalten einenQuartsextakkord.Auch bei dieser zweiten Umkehrung behalten

die Dreiklangstöne ihren ursprünglichenNamen als Grundton, Terz und Quinte.

2

3

2

4

1

2

3

4

1

1

1

1

AHSS ãããã

2

3AHSSAHSS

AHSS ãããã1

432A

HSSAHSS

AHSSãããã2

4

AHSSAHSS

Oktavlage

Quintlage

Terzlage

Quartsextakkord mit Quintverdoppelung

Im vierstimmigen Satz wird beim Quartsext-akkord wie in der Grundform ein Intervallverdoppelt. Eines dieser Intervalle, den ver-doppelten Grundton in Form der Oktave, Terzoder Quinte finden wir als höchsten Ton in derOberstimme.

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4.8 Der Quartsextakkord

83

Die Bezeichnung Quartsextakkord geht auf dasGeneralbasszeitalter im Barock (etwa 1600 -1750 n. Chr.) zurück. Werden Grundton undTerz um eine Oktave aufwärts versetzt, so dass

die Quinte den Basston bildet, dann erscheintim Generalbass die Bezifferung . Der Spielersoll statt der Terz eine Quarte und statt derQuinte eine Sexte spielen.

6

4

Die Quarte nimmt bei der Einordnung derTonabstände nach dem Konsonanzprinzip eineSonderstellung ein. Sie prägt auch denQuartsextakkord. Je nach seiner Stellung imvierstimmigen Tonsatz erscheint er einmal alsKonsonanz, dann wieder als Dissonanz.

Die Quarte über dem Bass lässt den Dreiklangin seiner zweiten Umkehrungen labil erschei-nen. Deshalb müssen Quartsextakkorde musi-kalisch nach ihrer Stellung im vierstimmigenTonsatz begründet werden

Zur Unterscheidung der verschiedenenUmkehrungen verwenden wir in derFunktionstheorie eine Basstonbezeichnung:

In der Stufentheorie gilt die Bezifferung mitden Hochzahlen als Quartsextakkord.Quartsextakkorde können auf leichter undschwerer Taktzeit eintreten. Auf leichter

Taktzeit stehende Quartsextakkorde habenwenig musikalische Bedeutung und können oftdurch andere, bessere Klänge ersetzt werden.

=

=

=

T

S

D

3

3

3

Tonikasextakkord

Subdominantsextakkord

Dominantsextakkord

=

=

=

l

lV

V

6

6

6

4

4

4

Quartsextakkord der Grundstufe

Quartsextakkord der vierten Stufe

Quartsextakkord der fünften Stufe

Durchgangsquartsextakkokrd

Wechselquartsextakkord

Vorausnahmequartsextakkord

Umkehrungsquartsextakkord

AH

ääAHAH

äQuarte Sexte

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4.8.1 Die Wechselnote

84

Die Wechselnote umschreibt einen harmonie-eigenen konsonanten Melodieton durch dieobere oder untere Nebennote. Sie bewegt sichdabei in einem Tonschritt (chromatisch oderdiatonisch) vom Ausgangston weg hin zurNebennote und kehrt wieder zurück. DieWechselnote steht immer auf unbetontemTaktteil und ist dissonant. Wechselnotenkönnen auch gleichzeitig in mehreren Stim-menauftreten.

AHS 34 å å å å ä å å å å ä å å åAHS 34 å å åå å. å ä å å åå å. å ä å å å åAHS 34 ä å å å ä ä å å ä å å å

Wenn ich ein Vöglein wär

3

02 3 3

20

3 0

1

�4 1

4

14

4

1

1

�13

2

4

3

1

4 12

0

4

1

12

4

aus Österreich

AHS ä ä. ä å å å å å å å å åAHS ä K å å åå ä K å åå åå å å åAHS ä K ä å ä K å å å ä.

2 12

41

4

2

30

4

34

1

3

3

21

2

0

AHS å å å å å å å å å å å

å å å ä å åå åAHS å å å å å å å å å å ä K å å ååAHSä. ä å å å å ä K å å å4

41

23

2 4

3

1

243

1

AHS å å å å å å å å å å å å å å å å å

å å å äAHS å å å å å å å å å å å å å ä KAHSä. ä. ä å å å å ä K

2

AHSS 68 å. å åAHSS 68 å. å å å. å åå å.å. K. å.å. åå åå å. å åå å.å. K.AHSS 68 å. å åê

å. K. å. å å å åêå. K.0

2 1

03 0

2

1

Studie

W

4

W

4

1

W

4

343

W

2 24 2

3

R. Friesch

Wenn ich ein Vöglein wär´und auch zwei Flügel hätt´,

flög ich zu dir, flög ich zu dir!Weil´s aber nicht kann sein,

nicht kann sein, nicht kann sein,bleib ich allein.

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4.8.1.1 Der Wechselquartsextakkord

85

Beim Wechselquartsextakkord bewegen sich ausder Grundform des Dreiklanges Terz undQuinte parallel zur oberen Nebennote undkehren wieder zurück. Der Bass bleibt unver-ändert. Der Wechselquartsextakkord steht alsDissonanz auf leichter Taktzeit.Im vierstimmigen Satz wird die im Bass liegen-de Quinte verdoppelt

AHQ 38AHQ 38 å å å å å å å å å å å å å å åAHQ 38 å. å å å åê å å å å å åê

Quando si pianta

3 3 32

2

�4 4 4

3

1

aus Italien

AHQ å. å å å

å å åAHQ å å å å å å å åæ å. å.å.å.AHQ å. å. å. å.

å.2 0

43

4 4 1 13 1

3

2

14

2

32 0

3

AHQAHQ å.å.å. å.å.å. å.å.å. åå åå åå å å åAHQ å. å. å. å. å.3 4 4 3

100

2 42 0

AHQAHQ å åå å å å å å åå å å å å å.AHQ å. å. å. å. å.3

13

3

2

3

42

3

2

AH: å å å å å å å å å ä JAH: ä å å å å å å ä å å äAH: å å ä å å å å å ä å å ä J4

43

4

Studie

12 4

432

2 10

1

24

3

1

2

R. Friesch

21

3 32 0 1 2 3

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4.8.2 Der Durchgang

86

Werden harmonieeigene Töne durch Ton-schritte (aufwärts oder abwärts) miteinanderverbunden, entstehen harmoniefremde Töne,die wir als Durchgang bezeichnen. Der ein-fache Durchgang überbrückt Terzintervalle, derdoppelte Durchgang Quartintervalle. DerDurchgang steht auf unbetontem Taktteil.Durchgänge können auch in mehreren Stim-men gleichzeitig auftreten.

AHSS S : å åæ L å å å å å å å å å å ä.AHSS S : å å. å

æ å å å å ä å å å å åå åå ä.ä.AHSS S : K ä å å ä å å å å å å ä.

Wie lieblich ist der Maien

4 1

13

01

2 10 1

3

02

3

4 4

3

4

24 2

3 0

1

2

3

143

423 2

Johann Steuerlein

AHSS S å åæ L å å å å å å å å å å ä.AHSS S å å. åæ å å å å ä å å å å åå åå ä.ä.AHSS S K ä å å ä å å å å å å ä.

4 1

4

0

13

01

2 10 1

02

3

4 4

34

24 2

3 0

1

2

3

143

423

AHSS S ä ä å å åå åå åå å å.AHSS S å å. åæ å å å ää å å å å å å å åSå äS .ä.AHSS S K å å ä ä ä å å ä å ä3

11

3 3

4 4

34

43

24

4

3

44

2 2

AHSS S å ä ä å å å å å å å å ä.AHSS S å å. åæ å å å å ä å å å å åå åå ä.ä.AHSS S å å å ä ä å å å å å å ä.3 1

00

0

4

2

3

4 4

1

3 2 0 23

4

AHSS 38AHSS 38 åå åå å

å å å å å å åå åR åS ååR å.å.AHSS 38 å. å. å. å.0

10

12

Studie

13

13

24

3

13

R. Friesch

Wie lieblich ist der Maienaus lauter Gottesgüt.

Des sich die Menschen freuen,weil alles grünt und blüht.

Die Tier sieht man jetzt springenmit Lust auf grüner Weid,

die Vöglein hört man singen,die loben Gott mit Freud.

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4.8.2.1 Der Durchgangsquartsextakkord

87

Beim Durchgangsquartsextakkord bewegt sichdie Bass-Stimme in Sekundschritten aufwärtsoder abwärts. Der Durchgangsquartsext-akkorderscheint auf leichter Taktzeit alsScheindominante zwischen Grund- und Sext-akkord der Tonika oder als Scheintonikazwischen Grund- und Sextakkord der Sub-dominanten.Die Sekundverbindung im Bass rechtfertigtdiesen labilen Akkord und lässt ihn konso-nantklingen.

AHSS ; åå åå ä ä ä ä ä å åå ääAHSS ; å å å å ä å å ä ä åAHSS ; å å ä ä ä ä å å å å ä3

4

1

20 1 3

10 1 3

3

201 3

R. Friesch

231

Studie

0

221

4

3

1

0

4 4

3 2 21

AHSS S :ä ä å å å å åå å å å å ä JA

HSS S : ä ä å å åå å å å å å äAHSS S :å å å å

å å å å å å å åä J

4

3

4

3

2

3

4

4

2

2

021

04

1

1

2

aus SüddeutschlandEs, es, es und es

0

12 1

0

2

0

3

AHSSS ä ä å å å å åå å å å å ä KAHSSS ä ä å å åå å å å å å äAHSSSå å å å

å å å å å å å å ä K

AHSSS å å ååå ååå ååå

å å ååå ååå ååå å å ååå ååå ååSå å å åå åå ååAHSSS K ä. K

ä.K å å å K å å å

1 3 342

4

32

4

13

4 3 143

432

413

42

43 2

2 4 2 4

3

4

3

0

1

0

3 12

0

AHSS S ååå å

å åå åå åå å. åæåå åå ä ä ä JA

HSS S ä å å å å äAHSS S å å å å å å å

å å ä ä ä J3 1

2

2

3

0

04

1

4

22

3

1

4

3

Es, es, es und es, es ist ein harter Schluss,weil, weil, weil und weil, weil ich aus Frankfurt muss.

Drum schlag ich Frankfurt aus dem Sinnund wende mich Gott weiß wohin,

ich will mein Glück probieren, marschieren.

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4.8.3 Die Vorausnahme

88

Wird ein Ton der nachfolgenden Harmonie inSekundschritten auf- oder abwärts vorzeitigerreicht, so entsteht eine Vorausnahme(Antizipation). Die Vorausnahme erscheintmeist als ausgesprochene Schlusswendung aufleichtem Taktteil.Die Auflösung des hamoniefremden Toneserfolgt auf betontem Taktteil. Die Bewegungkann auf- oder abwärts erfolgen. Die Voraus-nahme tritt gelegentlich auch in mehrerenStimmen gleichzeitig auf.

AHSS : ä äAHSS : å å å

å å å å å å å å å å. åæ å. åæ ää JA

HSS : ä ä ä ä ä ä ä ä ä J0

1 0

2 01

03

2

Studie

33

�4 4

2 4 1 1 2 2 4

23

41

2

R. Friesch

AHQQ 34 å å å å. å

æ å å å å å å å. åæ åAHQQ 34 å å å å. åê

å å å å å å å å å å1

03

4 2 3 2 0 1 3 3 3

03

Ihr kleinen Vögelein

42

2 1

�4 4 2 2 2

44

Ernst Kopp

AHQQ å å å å å. åæ å å å å å åR. åæ åAHQQ å å å å å åR å å å å å å2 2

440

AHQQ å å å å å å å K å å å å å å å KAHQQ å å å å å å å å å å å åR å å å å å å å å å å å å4 2

42

4 1

1 2

0 1 3 01 3 2 4

2 4 3 1

AHQQ å å å å. å

æ å å å å å å. åæ åA

HQQ å å å å. åê

å å å å å. åê å10

3 4 2 3 2 3 3

1

34 2 2 1

�4

1

1 42

4

Ihr kleinen Vögelein, ihr Waldergötzerlein,ihr süßen Sängerlein, stimmt mit mir überein.

Ich will den Herren preisen mit meinen Liebesweisen,ich will von Herzensgrund ihm auftun meinen Mund.

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4.8.3.1 Der Vorausnahmequartsextakkord

89

Beim Vorausnahmequartsextakkord wird dieHarmonie des nachfolgenden Akkordes beiliegenbleibendem Bass vorzeitig erreicht. DerVorausnahmequartsextakkord erscheint meistals ausgesprochene Schlusswendung auf leich-tem Taktteil. Der Vorausnahmequartsext-akkord ist im Tonsatz von untergeordneterBedeutung. In vielen Fällen kann er durch einebessere Lösung ersetzt werden.

AHS : å å å å å å å å å å å å ä äAHS : å å

å å å å å å å å å å å. åæ ääAHS : ã ã ä å å å å ä

Freude, schöner Götterfunken

0 3

23

13

13 1

3

1

2

4

3

1

Ludwig van Beethoven1770-1827

143

0

AHS å å å å å å å å å å å åAHS å å å å å å å å å å å å å.å.å. åå

æäääA

HS ã ã ä å å å å ä

143

1

2 23

0

AHS ä ä å å ä å å å å ääAHS å å å å å å å å å å å å å å å å å ååAHS ä ä ä ä ä å å ä ä

4

1

3

13

2 4

1

� ¢0

0

AHS å å å å å å å å å å å åAHS åå å å å å å å å å å å å å.å.å. åå

æäääA

HS ã ã ä å å å å ä

2

AHSS 68 å.å.AHSS 68 å.å. ååå åå

æå.å.å. ååå å ååå å.å.å.

å åæ ä.ä.ä.AHSS 68 å. å åê å. å åê

å. å. ä.30 0

4

1

0

1

2

Studie

4132

423

1 213

423

4 4

R. Friesch

Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium,wir betreten feuertrunken, Himmlische dein Heiligtum.

Deine Zauber binden wieder, was die Mode streng geteilt.Alle Menschen werden Brüder, wo dein sanfter Flügel weilt.

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4.8.4 Der Vorhalt

90

Beim Vorhalt hält eine Stimme ihren Ton ausdem vorhergehenden Akkord fest, während dieanderen Stimmen den Wechsel vollziehen. DerVorhalt tritt auf betontem Taktteil ein und löstsich auf leichtem Taktteil durch einenSekundschritt abwärts in einen harmonie-eigenen Ton auf. Die häufigsten Vorhaltsbil-dungen sind Quart- und Nonenvorhalt. Der"vorenthaltene" Ton darf in einer anderenStimme nicht vorkommen.

AH24 å åå å åå

æAH24 åæåå å åå å åå å åå åæ å. åæ åA

H24 L å å å å å å å åê

21

42

3

De camptown ladies

4

1

�4

243

aus den USA

AHAHåæ åå å åå å åå å åå ååå ååå å å.å. ..A

H L å å å å å å å.21 3

4

1

�4

243 2

3

41

2

AH

å å å å å å å å å å.AHL å. å å å å. åå

æå. å å å å.A

H L å å å ä å å å å.13

4

1

2

24

433

� 4

21

AH

åå ååAHå å åå å åå å å å åå å åå ååå å å å å å å.å.AH L å å å å å å å å.

0 14

243 2

3

4 41

22

3

AHQ 34 ä äAHQ 34 åæ å å å å å å L åæ å å å å å å L åå

æää LA

HQ 34 L ä. ä K ä. ä L åê ä

L

Studie

1

�2

14

21

�1

� �

42

4

2

11

22

R. Friesch

3 0 33

Page 91: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

4.8.4.1 Der Vorhaltsquartsextakkord

91

Beim Vorhaltquartsextakkord werden aufbetontem Taktteil Quinte oder Terz einesDreiklanges dem Hörer durch die Nachbar-töneSexte oder Quarte vorenthalten. Die Auflösungdieses Doppelvorhaltes (der Sexte in dieQuinte, der Quarte in die Terz) erfolgt durchSekundschritte abwärts auf leichter Taktzeit.Vor der Tonika hat der Vorhaltquart-sextakkordeine plagale Wirkung, vor der Sub-dominantenin Moll erscheint er als sogenann-te phrygischeWirkung.

AHS : ä ä å. å

æ ä å åAHS : å å å å å å å å å å å å å å.å.å. å

æåå åå åå

æAHS : K. ä ä ä ä å. åê

å å å å åê

In einen Harung

2

33

0 0 03

4 1 1

22 2

2

4

143 1

43 1

4

34

1

2 2

aus Deutschland

AHS å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å K å å å å åæAHS å å å å å å å å å å å å å å. åæ å å å

æAHSå. ä ä å å å å ä å å å å åê0

43 0

3

1

3 1

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31

4

31

2

�3

21 4

2

AHS ä å å å åAHS L å å. å

æå å å å L åå åå åå ååå ååå L ååå ååå ååå ååå ååå LA

HSK. å å ä ä ä ä ä å å L

0 03

4

4 3 43 2

4

3

43

2 24

12

AHS ä å å å å ää ä ääAHS L å å. åæ å å å å L åå åå åå å å å å ä LAHSK. å å ä ä ä ä ä ä L4

3

43

2

23

0

AHSS 34AHSS 34 ååå ååå åå ååå ååå ååå ååå å.å. åå

æäää KA

HSS 34 å å å å å å å å å å ä K

0 1 34

0 1 0

1

04

231

Studie

020

21 2

4

23

04

0

231

02

0

0

213

R. Friesch

In einen Harung jung und stramm,zwo, drei, vier : Sstata, tirallala,

der auf dem Meeresgrunde schwamm,zwo, drei, vier : Sstata, tirallala,

verliebte sich, o Wunder,´ne olle Flunder, ´ne olle Flunder.

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4.8.4.2 Der kadenzierende Quartsextakkord

92

Beim Vorhaltquartsextakord über demDominantgrundton wird die Dominanteerwartet, jedoch durch den Quartsextakkordder Tonika verzögert. Dieser dominantischeVorhaltsklang ist als Mittel der Schlussbildungbesonders in der Wiener Klassik von so großerBedeutung, dass er einen eigenen Namenerhalten hat:

" ".kadenzierender Quartsextakkord

AHS 68 å.AHS 68 åæ å åæ åå åå å å.å. åå ååå å ååA

HS 68 L åê å åê å

å å å å åêå

Ich geh durch einen grasgrünen Wald

34 0

3 11

01

1

�2

1

32

4

2

4

3

4 2 4

3

aus Hessen

AHS å å åêAHS ååæ

åå åå åå å. å ååå å.å. ååAHSåê

å å å å å å å. å

y13

4

3

4

1

4

3 2 132

43

Fine

2

01 2 1

0

AHS å å å å å å

å å

AHS ååæ

åå å åå å ååæ

åå å å ååAHS åê å åê

å åêå åê

å3

3 2 1 3 1

1

2

4

3

4

3

24

1

�4

3

�2 4

2

3

AHS åAHS ååæ

åå ååæ å. å åå åå åæ ååA

HS åê å åê

å å å å åêå2

13

2

D. S. al Fine

4

2

30

3

AHSS 34 å å å ä å å å åå ää åå ääAHSS 34 å

å å å ä å å å å å ä å ä KAHSS 34 å å å å ä å å å å ä å ä K

Studie

3

0 1 33

20

04

12

4

2

4 4

12

12

2

00

231

021

213

R. Friesch

Ich geh durch einen grasgrünen Waldund höre die Vögelein singen.

Sie singen so jung , sie singen so alt,die kleinen Vögelein in dem Wald,

die hör ich so gerne wohl singen.

3

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4.8.4.3 Der Umkehrungsquartsextakkord

93

Bei Durchgangs-, Wechsel-, Vorhalt- undVorausnahmequartsextakkorden schreitet derBass in Sekundschritten weiter, beim Umkeh-rungsquartsextakkord springt der Bass vomGrundton, der Terz oder der Oktave in dieQuinte beziehungsweise zurück, während dieanderen Stimmen die Harmonie beibehalten.Den Umkehrungsquartsextakkord finden wirhäufig in Form des Wechselbasses bei der ein-fachen Liedbegleitung.

AHS : å å å å å

å å å ä ää ää äAHS : å å å å å å å ä å. åæ å å ä K ..AHS : K ä å K ä ä å å ä ä K ..

Wohlauf in Gottes schöne Welt

2

4 21

4

11

0

4 2 44

3

aus der Mark

33

30

1

AHS ä äR ä å ä ä å å å åAHS å å å å å å å. åæ å å å. åæ å å å. åæ åAHSK ä ä ä ä å å ä ä å2

41 3 14

� 4 4

3

24

4

1

2 2 4 2 23

1 1

00

AHS å å å å å å å å å å ä å å äAHS K å. å

æ å å å. åæ å å å. åæ å å å å ååA

HSK ä å å ä å å å å å å ä å1

1

03

30

01 2 3 1

34 2

4 23

4 4

21

4

1

2 4

3

4

11

2

4 4

3

AHS å å å å å å å å å å ä å å ä.AHS K å. åæ å å å. åæ å å å. åæ å å ä.AHSK ä å å ä å å å å å å ä.1

1

03

30

01 2 3

34 2

4 23

4 4

21

4

1

2 4

3

4

11

2

AHSS :AHSS : K ååå K ååå K ååå J K ååå K ååå K ååå J J äääAHSS : ä ä ä å å ä ä ä å å ä ä0

0

3 0 3 1

03 4

Studie

231

4

21

243

312

R. Friesch

Wohlauf in Gottes schöne Welt, lebe wohl, ade!Die Luft ist blau und grün das Feld, lebe wohl, ade.

Die Berge glühn wie Edelstein,ich wandre mit dem Sonnenschein.

|:Lalalalalalala, ins weite Land hinein.:|

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4.9 Kleinterzverwandtschaft/Großterzverwandtschaft

94

Im 19. Jahrhundert, in der Romantik, gewinntdie Terzverwandtschaft neben der Quintver-wandtschaft an Bedeutung. Mit der Terzver-wandtschaft der natürlichen Obertonreihehaben die rein mathematischen Groß- undKleinterzverwandtschaften nur den Namengemeinsam. Die Schichtung großer Terzenführt zu vier möglichen Reihen.

Grundton - große Terz - übermäßige Quinte

kleine Sekunde - Quarte - große Sexte

große Sekunde - übermäßige Quarte- übermäßige Sexte

kleine Terz - Quinte - große SeptimeBei all diesenReihen sind enharmonische Verwechslungen inder temperierten Stimmung möglich. Bei derSchichtung kleiner Terzen erhalten wir dreimögliche Reihen.

Großterzverwandtschaft:

KleinterzverwandtschaftGrundton C

GroßterzverwandtschaftGrundton C

c

fis

cis

d

dis

e

fg

gis

a

ais

h

c

cis

d

dis

e

fg

fis

gis

a

ais

h

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95

Die diatonische

Sekundverwandtschaft

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8:9Sekunde

2:3Quinte

8:9Terz

2:3Sexte

3:4Septime

3:4Quarte

1:2Oktave

temperierteStimmung

5.1.1 Die pythagoräische Stimmung

96

St. Odo von Cluny (935 nach Christus)Darstellung dera:b = Verhältniszahlen der schwingendenSaitenlänge

pythagoräischen Stimmung

Die mittelalterliche Musiktheorie bevorzugt mitder pythagoräischen Stimmung die reineQuinte. Im 16. - 18. Jahrhundert bemüht sich

die Musiktheorie mit der mitteltönigen Stim-mung um einen Kompromiss möglichst reinerQuinten und naturreiner großer Terzen.

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5.1.2 Die mitteltönige Stimmung

97

Pythagoräische und mitteltönige Stimmungkönnen wir in einer einfachen Grafik dar-stellen. Die waagrechte x-Achse ist gleichbe-deutend mit der unendlichen Quintengerade dertemperierten Stimmung.In Richtung y-Achse werden die Abweichun-gen der Tonschritte in Cents (HundertstelHalbtonschritte) eingezeichnet. Bei der

pythagoräischen Stimmung sind in der leichtsteigenden Geraden elf naturreine Quinten(+2 Cents) erkennbar. Im Gegensatz zurtemperierten Stimmung ist fis nicht gleich ges,der Unterschied beträgt -24 Cents, das pytha-goräische Komma. Der Schritt von fis (+12Cents) nach des (-10 Cents) wird als Wolfs-quinte (-22 Cents) bezeichnet.

Bei der mitteltönigen Stimmung sind in derleicht fallenden Geraden elf mitteltönigeQuinten (-3,5 Cents) erkennbar. Im Gegensatzzur temperierten Stimmung ist ges nicht gleichfis, der Unterschied beträgt + 42 Cents! DerSchritt von fis (-21 Cents) nach des (+17,5Cents) wird als Wolfsquinte (+38,5 Cents)

bezeichnet. Wollen wir die Art der großenTerzen bestimmen, müssen wir wieder denUnterschied zwischen den beiden Intervall-tönen bilden. Als Ergebnis erhalten wir

(-14 Cents) und(+ 28 Cents).

acht naturreine große Terzenvier unbrauchbare Wolfsterzen

Wollen wir die Art der großen Terzenbestimmen, müssen wir den Unterschiedzwischen den beiden Intervalltönen bilden:

h (+10 Cents)g -(+ 2 Cents) = +8 Cents

=

Als Ergebnis erhalten wirund

pythagoräische Terzacht pythagoräische Terzenvier fast naturreine große Terzen.

es/dis (- 6 Cents)h -(+10 Cents) = -16 Cents

= -14 Centsnaturreine große Terz

fish des as es b f c g d a e h fis des

-17,5 -21 +17,5 +14 +10,5 +7 +3,5 0 -3,5 -7 -10,5 -14 -17,5 -21 +17,5Cent

Mitteltönige Stimmungmitteltönige Quinten

Wolfsquintefis - cis

Wolfsterza - cis

Pythagoräische Stimmungnaturreine Quinten

fish des as es b f c g d a e h fis des

-10 -8 -6 -4 -2 0 +6 +8 +10 +12 -10+10 +12 +2 +4Cent

pythagoräischeTerz Wolfsquinte

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Saitenlänge ‰des Grundtones

500

533

571

615

640

666

695

727

800

842

888

941

1000

Intervall

Oktave

große Septime

kleine Septime

große Sexte

kleine Sexte

Quinte

übermäßige Quarte

Quarte

große Terz

kleine Terz

große Sekunde

kleine Sekunde

GrundtonSaitenlänge ‰

des Grundtones

500

529

561

594

629

667

707

749

793

840

890

943

1000

Obertonreihetemperierte Stimmung

5.1.3 Die temperierte Stimmung

98

Berechnen wir für die Gitarre die Bundab-stände der g-Saite in einer historischen Stim-mung und ziehen anschließend die d-Saite auf,klingen einige Intervalle in Bezug auf den Aus-gangston g grausig falsch, denn in der Natur derSaiteninstrumente liegt es, Halbtonschritteeinander anzugleichen.Der französische Mathematiker und Musik-theoretiker Marin Mersenne (1588 - 1648n. Chr.) gibt in seinem Hauptwerk "Harmonieuniverselle" den jeweiligen Bundabstand mit1/18 der vorhergehenden Saitenlänge an undgelangt zu einem theoretischen Wert, dergeringfügig kleiner als die temperierte Stim-mung ist.Andreas Werckmeister teilt 1691 n. Chr. dieOktave in zwölf mathematisch gleiche Halb-tonschritte. Er verzichtet auf die Reinheit derQuinte. Sie wird geringfügig verengt:

= 702 Cents= 700 Cents

Dadurch verschwindet das pythagoräischeKomma.

Auch die naturreine große Terz wird auf-gegeben. Sie wird ersetzt durch die rauetemperierte Terz:

= 386 Cents= 400 Cents

Nun gibt es außer der Oktave kein rein klin-gendes Intervall mehr, aber wir können indiesem gleichstufigen System in allen Ton-artengleich gut musizieren.Bei Instrumenten mit temperierter Stimmungwerden ursprünglich unterschiedliche Töneaustauschbar:

fis = ges ces = h

Wir nennen dies eine enharmonische Ver-wechslung. Aber nicht nur einzelne Töne, ganzeTonarten sind enharmonisch gleich:

Fis - Dur = Ges - Durces - Moll = h - Moll

Der Vergleich Obertonreihe/temperierteStimmung zeigt wie gut dieser Versuch gelun-gen ist, offenbart aber gleichzeitig auch dieSchwachstellen.

reine Quintetemperierte Quinte

naturreine große Terzentemperierte große Terzen

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5.1.4 Der elfte Teilton der natürlichen Obertonreihe

99

In der Musiktheorie wird der elfte Teilton dernatürlichen Obertonreihe als übermäßigeQuarte bezeichnet. Ordnen wir diesen Ton indie temperierte Durtonleiter ein, zeigt sich, dasser im geometrischen Mittel 1,56 ‰ näher an derübermäßigen als an der reinen Quarte liegt.Daraus wird nun rein rechnerisch der Schlussabgeleitet, dass dieser elfte Oberton eineübermäßige Quarte sein muss.Berechnen wir in der chromatischen Sekund-verwandtschaft der natürlichen Obertonreiheüber dem vierfach oktavierten Grundton dieübermäßige Quarte (Verhältniszahl 16:23) undzeichnen sie in die Grafik der diatonischenSekundverwandtschaft ein, entdecken wir, wienah die beiden übermäßigen Quarten dertemperierten und der natürlichen Stimmungbeieinander liegen. Der elfte Teilton der natür-lichen Obertonreihe entpuppt sich eindeutig alseine zu hoch klingende reine Quarte. In derOktav- und Quintverwandtschaft dernatürlichen Obertonreihe finden wir nur reineIntervalle, in der Terzverwandtschaft und derdiatonischen Sekundverwandtschaft folgengroße und kleine Intervalle (bezogen auf den

Grundton beziehungsweise als Ergänzung aufseine Oktave). Die übermäßige Quarte tanzthier vollkommen aus der Reihe. Einen solchgroben Fehler hätten die Musiktheoretikerlängst erkennen müssen! Aber was ein großerGeist einmal niedergeschrieben hat, wird meistohne weitere Prüfung auch über lange Zeit-abschnitte hinweg gedankenlos übernommen.

Die natürliche Obertonreihe baut sich überihrem Grundton auf. Wenn wir die Stamm-intervalle berechnen, müssen wir sie auf diesenGrundton beziehen:

kleine Terz 5./6. Oberton (Musiktheorie)Verhältniszahl 5:6 = 0,833

kleine Terz 16./19. Oberton (Obertonreihe)Verhältniszahl 16:19 = 0,842

kleine Terz temperiertVerhältniszahl = 0,840

Wieder findet die Musiktheorie nicht die besteLösung!

reine Quinte

übermäßige Quarte

reine Quarte

große Terz

unbenanntes Intervall

reine Quinte

übermäßige Quarte

reine Quarte

große Terz

natürliche Obertonreiheschwingende Saitenlänge

temperierte Stimmungschwingende Saitenlänge

Unterschied 1,56 ‰

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5.1.5 Richtungswillen der natürlichen Obertöne

100

Der Anfang der Musik liegt weit zurück imDunkel der Vergangenheit. Auf dem Musik-bogen, dem allereinfachsten, ursprünglichstenSaiteninstrument, lassen sich neben demGrundton durch Berühren der Saite imSchwingungsknoten Oktave und oktavierteQuinte spielen. Damit ist die melodischeUrzelle, der Spannungsbogen

gegeben.

In der Naturtonleiter liegt die Quinteakkustisch und optisch genau in der Mitte alsHöhepunkt. Sie stellt die weiteste Entfernungvom Grundton dar und bildet zu ihm denGegenpol. Untersuchen wir die Obertöne derSekundverwandtschaft, die Naturtonleiter, aufihren melodischen Richtungswillen, so er-scheinen die vier oktavierten Obertöne derTerzverwandtschaft (Grundton, große Terz,Quinte und kleine Septime) als Ruhepunkte.

Untersuchen wir die Obertöne der Terz-verwandtschaft auf ihren melodischenRichtungswillen, so erscheinen die beidenoktavierten Obertöne der Quintverwandt-schaft als Ruhepunkte. Untersuchen wir dieObertöne der Quintverwandtschaft auf ihrenmelodischen Richtungswillen, so erscheint deroktavierte Grundton als Ruhepunkt. Unter-suchen wir den Oberton der Oktavverwandt-schaft auf seinen Richtungswillen, so erscheintder Grundton als Ruhepunkt.

Unser Musikempfinden bezieht alle melo-dischen Erscheinungen auf diesen Grundton,die Tonika. Alle Obertöne bewegen sicheinheitlich abwärts in verschieden großenSprüngen oder Schritten auf diesen Grundtonzu. Dabei wird immer die kleinste Einheitgewählt.

Die dreifach oktavierte große Septime und dervierfach oktavierte Grundton liegen sehr nahezusammen. In unserem Ohr überlappen sichbeide Resonanzbereiche, wir hören nur einenTon mit schwebender “Lautstärke”.Wir empfinden diese Schwebung als rau, diegroße Septime soll in die Oktave aufgelöstwerden. Die Kraft dieses "Leittons" überwiegtgegenüber dem Richtungswillen des Obertons.

Grundton - Quinte - Grundton

Ruhepunkteder diatonischen

Sekundverwandtschaft

Ruhepunkte derTerzverwandtschaft

Abwärtsbewegungin Sekundschritten

Abwärtsbewegungin Terzsprüngen

Richtungswillender natürlichenObertöne

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5.1.6 Die harmoniefreie Diatonik

101

Die natürliche Obertonreihe besteht seitErschaffung der Welt und wird auch in ferneEwigkeit bleiben. Die harmoniefreie Diatonikist Jahrtausende alt. Sie bildet die Grundlage fürdie einstimmig, unbegleitet gesungenenHymnen des klassischen Griechenlands, für diefrühkirchliche Liturgie, für die Kirchen-tonarten des Mittelalters. Der lineare Kontra-punkt der Niederländer im 15. und 16. Jahr-hundert mit melodischen Schlussformeln undLeitton schließt daran an. Zur Zeit J. S. Bachsverschwindet die harmoniefreie Diatonik ausdem alltäglichen Musikgeschehen, weicht deruneingeschränkten Herrschaft von Dur undMoll, gehört zur Vergangenheit.

Die Menschen des Mittelalters, der Renais-sance, des Barocks, der Klassik, hören Klängeund Geräusche anders als wir, sind Kinder ihrerKultur mit allen Möglichkeiten undBegrenzungen, aber sie kennen genau wie wirdie

"natürliche Obertonreihe".

Sie ist das verbindende Glied zwischen Ver-gangenheit und Gegenwart. Aufzeichnungenaus jenen Tage zeugen davon, geben uns Hin-weise auf Auffassungen und Wissen unsererAhnen. Wir werden, ob wir es wollen odernicht, durch die Musik aus anderen Stilepo-chengeprägt. Deshalb gehört zur Harmonie-lehreder Gegenwart wertvolles Liedgut aus derVergangenheit.

Es ist erstaunlich, dass sich Lieder über Jahr-hunderte hinweg auch ohne Aufzeichnungenerhalten haben. Begreiflicherweise verwandelnsie sich unter bestimmten Bedingungen, passensich einem Kulturkreis an.

Bei unserer Wanderung durch das Reich derHarmonielehre sind wir allmählich auf-gestiegen in höhere Gefilde, haben Oktav - undQuintverwandtschaft hinter uns gelassen. UnserBlick schweift über eine veränderteMusiklandschaft. Die Harmonie der Drei-klänge, die Terzverwandtschaft, majestätischund stumm, spricht in ihrer Schönheit zu uns.In weiter Ferne erblicken wir Zacken und Grateder diatonischen Sekundverwandtschaft.

Nebendreiklängein Moll

Hauptdreiklängein Dur

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5.1.7 Das älteste musikalische Rätsel

102

AA

AA

A

A

A

A

AA

A

A

A

A

A

A

Der griechische Philosoph lehrtim 6. Jahrhundert v. Chr., dass die Musik aufharmonischen Zahlenproportionen beruht. MitHilfe einer schwingenden Saite berechnetPythagoras die Stammintervalle.

Der griechische Philosoph vonTarrent (354 - 300 v. Chr.) lehrt, dass die Mu-siksich auf die Hörerfahrung des Menschen stützt.Mit Hilfe einer schwingenden Saite verweistAristoxenes auf hörbare Obertöne.

Pythagoras Aristoxenes

pythagoräischeStimmung

natürlicheObertonreihe

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5.2.1 Die achtstufige Naturtonleiter

103

AA

AA

A

A

A

A

Grundton

Quinte

Dom

inante

gro

ße S

eku

nd

eW

ech

se

ldo

min

an

te

große Sexte

Dom

inante

3. Grades

großeTerzDominante4. Grades

große

Septim

e

Dom

inante

5. Gra

des

kle

ine S

ep

tim

eW

ech

se

l-su

bd

om

ina

nte

Quart

e

Subdom

inante

pythagoräischeStimmungdiatonische

Sekundverwandtschaft

Seit jener Zeit liegen beide Musiktheorien imWiderstreit, und es ist der Musikwissenschaftbisher noch nicht gelungen eine Lösung zufinden. Das Ei des Kolumbus liegt in dernatürlichen Obertonreihe, genauer gesagt in derdiatonischen Sekundverwandtschaft. In derMusiktheorie suchen wir diese achtstufigeNaturtonleiter vergebens, weil durch einenDenkfehler der 11. Oberton falsch bezeichnetwird. Diese Naturtonleiter ist der naheverwandten Durtonleiter melodisch undharmonisch weit überlegen.

Die Menschheit steht im 15. Jahrhundert kurzvor der Entdeckung der achtstufigen Natur-tonleiter, vor einer Sternstunde. Aber dann gibtder Schweizer Musiktheoretiker HenricusGlareanus sein

in lateinisch und deutsch heraus; die Kirchen-tonart Ionisch ist in aller Munde, sie gewinntdas Rennen um die Vorherrschaft der Musik-systeme. Und doch ist sie nur zweite Wahl! Diebessere Lösung ist auch heute noch dieachtstufige Naturtonleiter, in ihr löst sich einJahrtausende alter musikalischer Widerstreit!

Aus der Analyse zahlreicher Stücke von WilliamByrd (1543 - 1623),Leo Haßler (1564 - 1612),Orlando di Lasso (1532 - 1594),Leonard Lechner (1553 - 1606)

und vielen anderen mehr, wird im 16. Jahr-hundert folgendes Tonmaterial verwandterKlänge verwendet:

B F C G D A

Aus diesem Tonmaterial lässt sich die acht-stufige Naturtonleiter ableiten:

F G A B C D

Dodekachordon

Es E

Es E

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5.2.2 Quintverwandte Naturtonleitern

104

Durch unsere musikalische Grundausbildungsind wir gewöhnt, Dur- und Molltonleitern überden Quintenzirkel zu erschließen. Dieachtstufige Naturtonleiter können wir als einemit der kleinen Septime erweiterte Durton-leiter betrachten. Für beide gelten die gleichenRegeln und Gesetze.

Die Durtonleiter besteht aus zwei gleicharti-genTetrachorden, die durch einen großenSekundschritt miteinander verbunden sind:

Quarte + große Sekunde + Quarte

Die achtstufige Naturtonleiter besteht aus zweiverschiedenartigen Fünftonreihen, dieunmittelbar miteinander verbunden sind:

Quinte + Quarte

Quinte: Ganzton + Ganzton+ Halbton + Ganzton= drei Ganztöne + ein Halbton

Quarte: Ganzton + Halbton+ Halbton + Halbton= ein Ganzton + drei Halbtöne

Wollen wir in die Tonart der Oberquinte

wechseln, müssen wir zur Quarte einenGanzton hinzufügen und die unterenHalbtöne in einen Ganzton umwandeln. Wollenwir in die Tonart der Unterquinte wechseln,müssen wir von der Quinte den oberstenGanzton wegnehmen und den nächstfolgendenin zwei Halbtonschritte umwandeln.

Wechseln wir von der reinen Stimmung in dietemperierte Stimmung wird aus der

ein .

beiden

acht-stufigenNaturtonleiter natürliches Dur

A å å å å å å Qå Råå

A Qå å å å å å Qå Rå

å

A S å å å å å å Rå Såå

Naturtonleiter in G

Naturtonleiter in C

Naturtonleiter in F

QuintverwandteNaturtonleitern

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5.2.3 Das Quintenmühlrad der Naturtonleiter

105

Der Quintenzirkel der temperierten Durton-leiter und das Quintenmühlrad der achtstu-figen Naturtonleiter sind im Aufbau und in denVorzeichen gleich.

Die Quintengerade der natürlichen Oberton-reihe ist unendlich, steigend nach oben imKreuzbereich, fallend nach unten im Be-Bereich. Die Anordnung der Tonarten imQuintenzirkel ist nur für die temperierteStimmung richtig, weil Töne enharmonischverwechselbar sind. Für die reine Stimmung derObertonreihe ist die Quintenspirale bes-ser,weil enharmonisch gleichgesetzte Töne (z.B. fisund ges) übereinander liegen. Günstig ist auchdie Anordnung im Quintenmühlrad, denndeutlich erkennbar ist, dass ein Ton ver-schieden klingt, je nachdem ob er durch dieOber- oder Unterquinte erreicht wird. Spielenwir auf der leeren d-Saite über dem XII. Bund-stäbchen flageolett die Oktave d' und an-

schließend über dem VII. Bundstäbchenflageolett die oktavierte Oberquinte a', klingtdiese zwei Cents höher als in der temperiertenStimmung. Spielen wir auf der A-Saite etwaüber dem III. Bundstäbchen die zweifacheQuinte e´´ und anschließend als Unterquinte imV. Bund flageolett den doppelt oktaviertenGrundton a', klingt dieser zwei Cents tiefer alsin der temperierten Stimmung.

gro

ße

Terz

gro

ße S

exte

gro

ße

Seku

nde

reine Quinte

großeSeptime

übermäßige Quarteverminderte Quinte

kleineSekunde

klein

eS

ext

e

kle

ine

Te

rzkl

ein

eS

eptim

ere

ine QuarteGrundton

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5.3.1 Der natürliche Septimenakkord

106

Die Terzverwandtschaft birgt zwei Dreiklänge:

4., 5. und 6. Oberton

5., 6. und 7. Oberton

Sie sind in ihrem Aufbau verschieden:

große/kleine Terz = Durdreiklangkleine/kleine Terz = verminderter Dreiklang

Beide haben die mittlere kleine Terz alsgemeinsames Intervall, sie sind terzverwandt.

Der kleine Septimenakkord e´- gis´- h´- d´´

(e´- gis - h´) + (gis´- h´- d´´)aus drei Terzen:

( e´- gis´) + (gis´- h´) + (h´- d´´).

Die schwingende Saitenlänge beträgt bei dergroßen Terz 800 ‰ desGrundtonesmittleren kleinenTerz 833 ‰ des

Den naturreinen kleinen Septimenakkorde´- gis´- h´- d´´ können wir als Flageolett dertiefen E-Saite im V., IV. und III. Bund spielen.

desGrundtones E besteht aus zwei Dreiklängen:

Grundtonesoberen kleinen Terz 857 ‰ desGrundtones

verminderterDreiklang

Grundton´ ´

Dreiklangin Dur

großeTerz´´

Quinte´´

kleineSeptime´´

Grundton´´´

Der natürliche kleine Septimenakkord zeigteinen verhältnismäßig hohen Verschmelzungs-grad der Schwingungszahlen, er wirkt ruhig undentspannend. Der temperierte kleineSeptimenakkord mit seiner weit in RichtungOktave verschobenen kleinen Septime strebtnach Auflösung in eine Konsonanz.

Auf dem doppelt oktavierten Grundton derOberquinte steht der wichtigste Septimen-akkord, der Dominantseptakkord. Durch diekleine Septime wird die Spannung der Domi-nanten gegenüber der Tonika zusätzlich erhöht.Der Dominantseptakkord tritt erst zur ZeitJ. S. Bachs allmählich mehr in den Vorder-grund. In älteren Vokalwerken suchen wir ihnals eigenständigen Akkord vergebens. Wirfinden ihn nur als Folge einer Durchgangs-

bewegung oder einer Vorhaltsbildung. In derKlassik und Romantik ist er eine wichtigeklangliche Erscheinung.

AHAHã Sã ã ãA

H

terzverwandteDreiklänge

Terz

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5.3.1 Der natürliche Septimenakkord

107

AHSSS 34 I I I I

AHSSS 34

å å å å å å å å å å åå åå ää KAHSSS 34 I I K å å ä K

Iseltaler Jodler

Gitarre1

aus Osttirol

13

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Gitarre 2

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AHSS S å å å å å å å. å å. å å å å å å å å å. å å. å åAHSS S

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3

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2

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34

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3

4

3

4

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2

3

4

3

4 1 3 4

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å å å å å å ää K

AHSSS å å å å å å å. å å. å å å å å å å å ääAHSSS

4

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4

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4

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3

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AHSSS I I I I

AHSSS ñ ñ ñ

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5.3.2 Der temperierte Septimenakkord

108

1

2

3

4

4

3

1

1

1

2

3

1

AHQQQ ãããQã1

34

2AHQQQAHQQQ

AHQQQ ãQããã3A

HQQQAHQQQ

AHQQQ ããQãã

3

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42A

HQQQAHQQQ

Septimenakkord Septlage

Septimenakkord Quintlage

Septimenakkord Terzlage

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5.3.2 Der temperierte Septimenakkord

109

AHSSS ; L åæ å å å. åæ å å å. åæ å å å. å

æä.A

HSSS ; L åê å

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AHSSS ; K K L åæ å å å. åæ å å å. åæ å å å. åæ åAHSSS ; åê å

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1

3 3 3 1 1

Gloggaijodler

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21

1

2 2 2 0

aus Tirol

3

2

4

4 2 2

3

13 3 3 3

AHSSS L åæ å å å. åæ å å å. åæ å

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å å. åê åå å. åê å å å. åê å

3 33 3 3 1

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2 2

1

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11

2 42 1

AHSSS L åæ å å å. åæ å å å. åæ å å å. å

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HSSS L åê å å å. åê å

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AHSSS åæ K L åæ å å å. åæ å å å. åæ å å å. åæ åAHSSS åê

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å å. åê å å å. åê å

1

3 3 3 1 1

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21

1

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3

13 3 33

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4

4 2 2

AHSS S L åæ å å å. åæ å å å. åæ å

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AHSS S å å åå L å

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å å. åê åå å. åê å å ä.

3 33 3 3 1

1

2 2

1

4 2 2 2

110 4

11

3

2 4

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3 2�

3

24

3

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5.4 Die Umkehrung des Septakkordes

110

AHSAHSK å K å K å KA

HS K ååRå K åRåå K

RåååKRåååå

AHSAHSK å K å K å K RåA

HS K åRåå K Rååå K ååRå K ååå

AHSAHSK å K å K å K RåA

HS K Rååå K ååRå K åRåå K ååå

Septakkord

Septlage

Terzlage

Quintlage

Quintsextakkord

Oktavlage

Quintlage

Septlage

Terzquartakkord

Terzlage

Septlage

Oktavlage

Sekundakkord

Quintlage

Oktavlage

Terzlage

Wie beim Dreiklang können wir auch dieeinzelnen Töne des Septakkordes umstellen.Die Bezeichnung der Umkehrung richtet sichim Generalbass nach der Lage des Sekund-intervalls.Ein Quintsextakkord entsteht, wenn die Terzdes Septakkordes im Bass ist, ein Terzquart-akkord entsteht, wenn die Quinte des Sept-akkordes im Bass ist, ein Sekundakkordentsteht, wenn die Septime des Septakkordes imBass ist.Die Dominantseptime (Gleitton) löst sich

abwärts in die Tonikaterz auf, die Dominant-terz (Leitton) strebt aufwärts zum Grundtonder Tonika.Die häufigste Form von Septakkorden ist derQuintsextakkord, die erste Umkehrung. DieGrundform mit ihren dreiübereinandergetürmten Terzen finden wirselten.

7

7

7

65

65

65

43

43

43

2

2

2

Zur Unterscheidung der verschiedenen Umkehrungenverwenden wir in der Funktionslehre eineBasstonbezeichnung:

Grundform = Septakkord =

1. Umkehrung = Quintsextakkord =

2. Umkehrung = Terzquartakkord =

3. Umkehrung = Sekundakkord =

D

D

D

D

7

7

7

3

5

7

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5.4.1 Der Quintsextakkord

111

AHSSS 24AHSSS 24 å å å å å å å å å å å åAHSSS 24 ä ä å å å å

Bodaj by vàs

0

33 3 2

22

�1

4 4 1 1

aus der Slowakei

AHSSS ää ååAHSSS å å å å å å å å å å å åååAHSSS ä ä ä å å0

3

1

0 2

2

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4

23

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AHSSSAHSSS å å åå å åå å åå å å å åå å åå å åå åAHSSSå å å å å å å å

0

1

3

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AHSSS ää ää ää åAHSSSå å å å å å å åå KA

HSSS ä ä ä å K

4 3 432

1 423 2

0

AHS 24 å åAHS 4åæ å. å å å åå å åå å å å å å å å åA

HS 4 L ä å å å å

Ja grueze wohl Frau Stirnima

42

3

12 3

243

13 2

aus der Schweiz

AHS å åAHS å å å å åå

æ åæ å. å å å åå å åA

HS å åê

L å å ä3

3

4 43

4

21

42

4 4 2

AHSAHS å å å å å å å å å å å å åæ .. å.å.å. LAHSå å å L .. å. L4 4

2 21

1.

2

2.

2

03

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5.4.2 Der Terzquartakkord

112

My Bonnieaus England

AHS ä. ä.ä.AHS å å å å å å å ä.ä.ä. ååå KAHSK ä. ä. ä. å K

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AHS å å å ä. å å å äSAHS K ä. ä. ä. äAHSK ä. å å å ä. ä3 4 0

3 21

1 1 0 1 10

22

44

AHS ä.ä. ä.ä.AHS å å å å å å å ä.ä.ä. ååå KAHSK ä. ä. ä. å K1

12

0 03

2 23

3 02

AHS 34 ä. ä. å åQ åAHS 34 å

å. åæ å å å å å ää åå KAHS 34 å ä. ä. ä. å K

3 3 3

0

3

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0

00

AHS ä. ä.äS . ä å åS åAHS å å. åæ å å å å ä.ä. åå KAHSK ä. ä. ä. å K3 3 2

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AHS ä. ä. å åQ åAHS å å. åæ å å å å å ää åå KAHSå ä. ä. ä. å K

3 3 3

0

3

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00

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5.4.3 Der Sekundakkord

113

AH48AH48 åæåå å å å å å å å å å å å å å å åå å å å åå

æAH48 L å å å å å å å åê

2

Min Vatter ist en Appenzeller

4

3

2 23

41

4 3

4

33

24

4

41

aus der Schweiz

1 14

3 2 3

AHAHåæ åå å å å å å å å å å å å å å å å.å.AH L

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2

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44

44 4

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AHSS 34 å å.AHSS 34 åå åå åå å åå å. å å å å å å å åå

å ååå åå å å åå LAHSS 34 K. å å å å

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In die Berg bin i gern

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4

aus Kärnten

AHSS å å. ä åAHSS åå åå åå å åå å. å å å å å å å å.å. å

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HSS K. å å å å

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14

3 24

1

2

AHSS å å. ä åAHSS åå åå åå å åå å. å å å å å å å å.å. å

æå ååå LA

HSS K. å å å å

å å å å å å åL2

0

20

0

31 1

4

1

4

34

31

2

�43 4

3

�4

14

34

2

2

4

In die Berg bin i gernund då g´freut si mei G´müat,

wo die Ålmröslan wåxnund da Enzian blüaht.

Page 114: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord

114

verkürzterDominantseptakkord

Grundstellung

verkürzterDominantseptakkord1. Umkehrung

großeTerz

Quinte

kleineSeptime

Grundton

großeTerz

natürlicheObertonreihe

verkürzterDominant-septakkord

D7

5

verkürzterDominant-septakkord

D7

5

AHããQãA

HAH

AHãQããA

HAH

verkürzterDominantsepakkord

D7

verkürzterDominantsepakkord

D7

In der Terzverwandtschaft der Obertonreihefinden wir einen Klang, der wegen seinesRahmenintervalls (verminderte Quinte)

genannt wird. Derverminderte Dreiklang wird in der Musik-theorie als Dominantseptakkord ohne Grund-ton aufgefaßt, auch verkürzter Dominant-septakkord genannt. Das Zeichen für denwegfallenden Grundton ist ein Schrägstrichdurch das Funktionssymbol:

= Dominantseptakkord

= Dominantseptakkord ohne GrundtonDen verkürzten Dominantseptakkord finden

wir häufig in seiner 1. Umkehrung als Sext-akkord, selten in der Grundstellung.

Im vierstimmigen Satz wird beim verkürztenDominantseptakkord die Quinte im Bassverdoppelt, weil der Grundton fehlt und diebeiden anderen Töne Leittöne sind.

Der Dominantseptakkord ohne Quinte (mitverdoppeltem Grundton) heißt unvollstän-digerDominantseptakkord:

verminderter Dreiklang

D

D

D7

7

7

5

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5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord

115

AH38

åæ åæAH38 L åå åå ååê

åå L åå åå ååêåå L åå åA

H38 å. åê

å å. åêå å.

El tortillero

1

31

1

43

� �

4

2

34

1

aus Chile

AHå.AHå åæ ååå åå

æå.å. L åå åå åå

æååA

H å.å åê

å. å. åê å41

� �412 1

24

1 4

23

3 43

�3

AHAHL åå åå åå

æåå L åå åå åå åå

æååæåA

Hå. åê å å. å åê å åê3

0 312

41

12

13 1

2 132 1

32

4

AHåê åê åê å å.å. å.å.A

Hå. å L å.å.å. å åæ å åæ

AH å. å L å. å. å.1

10 2 0

0 2 24

3

3

AHåå å.å. å. å. åêA

Hå L å. åå åæ åå

æ å ååæL åæ

AHå L å. å. å. åê K

1

423

23

42

AHå. å å. ååAHåæ åæ åæ å åå

æååæå å L å.å.å.A

H å. å åê å. å L å.3

1

1

241

4

23

423

AHå. å. å å. å.AHåå åæ åå

æ å ååæL åæ å å å å åæA

Hå. å. åê

K å. å.23 3

42 2

�12 2

3

AH

åæ åæ å.A

Hååæåå å.å.å. åå åå

æåå å åå å.å.A

Håê å å. å åê

å. å.230

3

33

4

2 2

14

0

4

0

1 010

4

2

Page 116: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.6.1 Der natürliche Nonenakkord

116

Grundton´´

große Terz

Quinte´´

kleine Septime´´

Grundton´´´

große Sekunde´´´

Durdreiklang

Molldreiklang

Erweitern wir die Terzverwandtschaft um einegroße Sekunde aus der Sekundverwandtschaft,erhalten wir in der Obertonreihe vier"terzverwandte" Dreiklänge:

4., 5. und 6. Oberton (Prim-Terz-Quinte)5., 6. und 7. Oberton (Terz-Quinte-Septime)6., 7. und 8. Oberton (Quinte-Septime-Oktave)7., 8. und 9. Oberton

In der temperierten Stimmung werden dieletzten beiden terzverwandten Dreiklänge derObertonreihe zu einem einzigen Dreiklangzusammengefasst. Die temperierten Drei-klänge sind in ihrem Aufbau verschieden:

große/kleine Terz = Durdreiklangkleine/kleine Terz = verminderter Dreiklangkleine/große Terz = Molldreiklang

Der natürliche große Nonenakkorde´- gis´- h´- d´´- fis´´

besteht aus den drei Dreiklängen:

(e´- gis´- h´)+ (gis´- h´- d´´)+ (h´- d´´- fis´´)

aus vier Terzen:

(e´- gis´) + (gis´- h´) + (h´- d´) +(d´´- fis´´).

Den naturreinen großen Nonenakkorde´- gis´- h´- d´´- fis´´

können wir als Flageolett der tiefen E-Saite imV., IV. und III. Bund spielen.

(Septime-Oktave-Sekunde)

Auf dem doppelt oktavierten Grundton derOberquinte steht der wichtigste Nonen-akkord,der Dominantnonenakkord. Durch die großeSekunde wird die Spannung der Dominantengegenüber der Tonika weiter erhöht. DerDominantnonenakkord spielt in der Romantikeine wichtige Rolle. Er ist in dieser Zeit einneuer, unverbrauchter, eigen-ständiger Klang,während er im Barock als Nonen-Oktav-Vorhalt im Dominantbereich zur MusikspracheJ. S. Bachs gehörte.

AHå Så å å

SåAHAH

TerzTerz

terzverwandte Dreiklänge

temperierter Nonenakkord

verminderterDreiklang

Page 117: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.6.1 Der natürliche Nonenakkord

117

6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.

Bundstäbchen

Griffbrett Gitarre

Obertöne

Oktavee´´

Terzgis´

Septimed´´

Nonefis´´

Schluss ad. libitum

AHSSS : ä å å ä å ä å ååAHSSS : å å å. å å å. å ä å å å å. å å å. åAHSSS : K ä å å å å å K ä å å

Uns locken die sonnigen Tage

4

2

1 1

24 2 21

43

2 23 2

44

04 3

4

3

aus Schweden

0 01 0 1 3 2 0

1

AHSS S ä å ä ä ä å ä äAHSS S ää å å å å. å å å. å ä å å å å å åAHSS Så å å å K ä ä ä å K ä ä0 04

12 3

1 2 2

23

0 0

34

0

11

22

3 �4 3 4 3

4

AHSSS å å åAHSSS å. å å. å åå

æM åç å. å å. å å. å å. å å. å åå.. å å. åA

HSSSå å åê L å å å

å å å åå�

3

0

2 3 3

� �

0

2 23

4

1

42

4 21 14

3 3

2 2

34 1

AHSSS å. ää å åå åAHSSS å.å. å å. å å. å å. å å. å å. å åå å. å å. å åAHSSSä ä å å ä å1

2

3

1

0 0

124

4 04 3

423

2 4 23

AHSSS ä ä ä å ä ä äAHSSS å å å å å. å ä å å å å å å ä KAHSSS K ä ä ä å K ä ä ä K

31 2 2

0

34

0

1

0

1

� 2

�2

3 � 4 3 4 34 4

1

AHSSSAHSSS ñ

ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ð KAHSSS ñ ð ð ñ ñ ñ ñ ð K4

1 3

2 33

1

1

1

Page 118: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.6.2 Der temperierte Nonenakkord

118

2

1

2

3

4

4

3

1

4

2

3

1

AHQ ãããQ ã3

24

1AHQAHQ

AHQ ãQ ããã

3

2

41

AHQAHQ

AHQ ããQãã3

2

41A

HQAHQ

tempierter NonenakkordNonenlage

F9

temperierter NonenakkordTerzlage

F9

temperierter NonenakkordSeptlage

F9

Page 119: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.6.2 Der temperierte Nonenakkord

119

AHSS 34 ä å ä.AHSS 34 å. å å. å

æ å å. åæå å. å

æ å ååå KAHSS 34 å. å ä. ä. ä. å K

Kleinwalser Jodler

203

00 0

1

�2

14

13 1

04 2

13

aus Vorarlberg

AHSS ä. ääAHSS å. å å. å

æ å å. åæå å. å

æ å åå KAHSS å. å

ä. ä. ä. å K1

AHSS ä å ä. ååAHSS å. å å. å

æ å å. åæå å. å

æ å å KAHSS å. å ä. ä. ä. å K

AHSS ä åå ä.AHSS å. å å. å

æ å å.å. åæå ä.ä. åå KA

HSS å. å ä å ä. å

ð ñK

320

0

423

12 4

43

11

00

1�

AHSS 34AHSS 34 å å å å

å åå å å ååå åå åå å åå å ååå åå å å å åå

åAHSS 34 K å å å å å å å å å å å

Mittsiller - Jodler

1

ù3 1 2

41

2 10

4 213

4 2

3

4

aus Salzburg

30

00

AHSSAHSSå å å åå å ååå å å å å åå å å åå

åååå åå å å å åå

åAHSS K å å å å å å å å å å å

4

ù

ù

3 1 24

�1

4

2 1

�4

31

2 2

3

1

4

0

3 3

0

2

0

0

AHSSAHSSå å å åå å ååå å å å å åå å å åå

å ååå å å ääAHSS K å å å å å å å å å ä

0

3 31

01

4 3 1 24

�1

4

2 1

�4

21

0

4 423

1

2 43

Page 120: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.6.3 Umkehrung des Nonenakkordes

120

AHSAHSãA

HSRããã A

HSAHSãA

HS ãRãã

AHSAHSãRããA

HSãã A

HSAHSRãããA

HSã

AHSAHS ããAHSãRã

AHSAHSAHSRãããã A

HSAHSAHSRãããã

Quintsextseptakkord Quintsextseptakkord

NonenakkordNonenakkordTerzlage

NonenakkordSeptlage

Sekundterzquarakkord Sekundterzquartakkord

Zur Unterscheidung der verschiedenen Umkehrungen desDominantseptakkordes verwenden wir in der Funktionstheorieeine Basstonbezeichnung:

Grundform = Nonenakkord =

1. Umkehrung = Quintsextseptakkord =

2. Umkehrung = Terzquartquintsextakkord =

3. Umkehrung = Sekundterzquartakkord =

D

D

D

D

9

9

9

9

3

5

7

Wie beim Dreiklang können wir auch beim Nonenakkord dieeinzelnen Töne umstellen. Die Bezeichnung der Umkehrungrichtet sich im Generalbass nach der Lage der einzelnenIntervalle:

Ein vierstimmiger entsteht, wenn die Terzdes Nonenakkordes im Bass ist, ein fünfstimmiger

entsteht, wenn die Quinte desNonenakkordes im Bass ist, ein vierstimmiger

entsteht, wenn die Septime des Nonenakkordesim Bass ist.Die None selbst finden wir im Bass nie, weil der Nonen-abstand vom Grundton gewahrt werden muss. Wollen wireinen vierstimmigen Nonenakkord, fällt die Quinte weg.

Quintsextseptakkord

TerzquartquintsextakkordSekundterz-

quartakkord

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5.6.3 Umkehrung des Nonenakkordes

121

AHS 34 ä. ä.AHS 34 å å å. å

æå å. å

æå å. å

æääA

HS 34 K ä å ä å ä å ä

Mir san ja drei Brüder

30 3

11

21

1 1

2 42

aus Österreich

AHS ä.AHS K å å. å

æä L å

æå å. å

æääA

HSK ä å å å å å åê

L ä å ä0

3 4 3

2 � 2

14

AHS ä. ä.AHS å å å. å

æå å. å

æå å. å

æääA

HSK ä å ä å ä å ä3

40

1

� 2 4�

33

AHS ä.AHS K å å. å

æä L å

æä. å JA

HSK ä å å å å å åê

L å å å å å å J0

3 43

43

1

2 12

AHS å ä å å ä å å å å åAHS å å. åæ ä åå å å. åæ å JAHS å å å ä å å å å ä.1 3

00

3 1

12

4

23

4 2

AHS å ä å ä ä.AHS å å. åæ ää ååå å å. åæ ä.AHSå å å ä å å å å ä.3

03

23

13

2

14

�341

42

421

AHS å ä å å ä å å å å åAHS å å. åæ ä åå å å. åæ å JAHS å å å ä å å å å ä.1 3

12

4

23

4 2

03 1

0

AHS å äAHS å å. åæ ää å ä.ä.ä. ååå KAHSå å å ä å ä. å K

03 4

2

14

� 213

Page 122: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.7.1 Der verminderte Septakkord

122

kleine Sekunde´´´´

Grundton´´´´

kleine Septime´´´

Quinte´´´

große Terz´´´

Grundton´´´

verminderterSeptakkord

Das wichtigste Intervall in der chromatischenSekundverwandtschaft ist der erste Halbton-schritt über dem vierfach oktavierten Grund-ton, die kleine Sekunde. Die schwingendeSaitenlänge dieser kleinen Sekunde beträgt inder natürlichen Obertonreihe 16/17 = 941 ‰des Grundtons, in der temperierten Stimmung1:1,0594 = 943 ‰ des Grundtons. DerUnterschied von zwei Tausendstel ist gehör-mäßig nicht mehr zu erfassen. Übertragen wirden kleinen Septakkord aus der Terzverwandt-schaft in die diatonische Sekundverwandt-schaft und erweitern ihn um eine kleine Terz biszur kleinen Sekunde der chromatischenSekundverwandtschaft, erhalten wir dennatürlichen Nonenakkord:

beim Grundton Ee´´- gis´´- h´´- d´´´- f´´´.

Obwohl theoretisch die unendliche Oberton-reihe etwa bis zum 24. Teilton praktischdurchführbar ist, können wir diesen Akkord aufder Gitarre in Flageolettönen als sauberenKlang nur sehr schwer spielen.

Der natürliche kleine Nonenakkord besteht auseiner großen und drei kleinen Terzen:

aus einem Durdreiklang und zwei verminder-ten Dreiklängen.

Grundton - große Terz - Quinte- kleine Septime - kleine None

(e´´- gis)+(gis´´- h´´)+(h´´- d´´´)+(d´´´- f´´´)

Die kleine None über dem dreifach oktavier-tenGrundton der Oberquinte, der Dominant-nonenakkord, erzeugt einen scharfdissonierenden Klang und wird deshalb beiKomposi-tionen sehr selten verwendet. Lassenwir im vierstimmigen Satz den Grundton weg,ent-steht ein Akkord, der durch das Rahmen-intervall der verminderten Quintegeprägt ist, der "verminderte Septakkord". Vonseinen vier Tönen gehören drei zumDominantbereich gis´´- h´´- d´´´ und drei zumSubdominantbereich

(gis´´- f´´´)

h´´- d´´´- f´´´.

AHå Så å å

åAHAH

TerzTerz

Terz

verminderterSeptakkord

Grundton

Page 123: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.7.1 Der verminderte Septakkord

123

Bundstäbchen

Griffbrett Gitarre

Obertöne

1. 2. 3. 4.

N O S Qu T P

N = None O = Oktave S = Septime

Q = Quinte T = Terz P = Prim

AHS : ä ä ä äS åS å å åAHS : åæ å åæ ä åæ å åæ ä å å å å å å åA

HS : å å å å å å å å å å å å

I got a robe

2 3 23 1

11

3 3

1

�4

32

�4

2

4 2 24

aus den USA

AHS å L åæ åS åR å åå åå åå åå åå åAHS ã å å å å å å å å ååå

æ å åååæ å å å åA

HS å å å å å å å å å å å å3 2 1

213

0

4 44 4

23

AHS äS å

êå. ä L åê åQ å ä åA

HS å å å

æ å åæ å å å å ä å å äAHSä ä ä ä J ä2 3

4

1

3 1 41 1

� 4

2 2

AHS å ä å å å å å åå åå åå åAHS å å. å

æåå å å å å å å å å å å å å åA

HS J å å å å å å åQ å å å å3� 4

4 34

3

4

341

423

�4

42

1 3 21

1

AHS ä L åê åQ

ä ä åQ åRAHS å å ä å å å å å å å

æ å åæ L åæå å å äA

HSä ä K L åê

ä å å ä ã2 3 2

23

12

1

1

44 3

44 4

3

Page 124: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.7.2 Umkehrung des verminderten Septakkordes

124

22

44

33

11

4 4

2 2

3 3

1 1

AH SãããSãA

HAH

AHS ããS ãã

AHAH

AHãS ãSãã

AHAH

4

4

4 2

2

2 3

3

3 1

1

1

AHãSSããã4

231AHAH

verminderterSeptakkord

2. Umkehrung

1. Umkehrung 3. Umkehrung

Wie beim Dreiklang können wir auch dieEinzeltöne des verminderten Septakkordesumstellen. Sie behalten ihre Eigenschaften alsTerz (3),Quinte (5), Septime (7) und None (9).Die Funktionsbezeichnung richtet sich nachdem Basston:

Dominantnonenakkord =

verminderter Septakkord =

1. Umkehrung =

2. Umkehrung =

3. Umkehrung =

D

D

D

D

D

9

v

v

v

v

9

3

5

7

Der verminderte Septakkord und seine Um-kehrungen haben nicht nur optisch das gleicheGriffbild, sie klingen auch akkustisch gleich.Durch den besonderen Intervallaufbau ausgleichartigen kleinen Terzen gibt es beim

verminderten Septakkord nur drei verschiedenklingende Vertreter:

( c-dis-fis-a) + (cis-e-g-ais) + (d-f-gis-h) .

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5.7.2 Umkehrung des verminderten Septakkordes

125

Der vierstimmige Chorsatz J. S. Bachs enthältden verminderten Septakkord und seine dreiUmkehrungen in der Tonart g-Moll.Der Choral ist in der Kirchentonart g-Dorischaufgeschrieben, deshalb muss die Note e durchein zusätzliches Be zur Note es erniedrigtwerden.

AHQ : å å å åS å å å åS å åS å å åAHQ : å å å åS å å å åQ å åR å å å å å å

AHQ : å å å å å å å å å å å å å å åAHQ : å å å åQ å å å å å åS å å åQ åQ å å å å åR å åQ

2 34 R1

4

Ich hab mein Sach Gott heimgestellt

43

�24 2

113 1

2

u43 1

421

J. S. Bach1685-1750

4 3 1 0 3 13

3 3 0

k1

3

2 2 0 24 1 2 1 2 0

AHQ åS å å åRå å å å å å å å åAHQ å åQ å å å å å å åQ å å å å å

AHQ å å å å å å å å å å å å å å å åAHQå å å å å å å å å åQ å å åQ åR å åS å å

14 2

2 3 3 1 1 21 2

33 3 4

u1

42 2

�3 1

00

3k3 3 1 3 4 4

3

21 4 1 3 2

1 24

AHQ å å åS å åS å å å åS å åAHQ å åS å å å å å å åQ å å åR å å å

AHQ å. åæ å å å å å å å å å å å å å å åRAHQ å åQ å å å å å å åR å åS å å å

4 3

0 33 1 3 3 1 3 3

1 4 4

u2 4

1 4 4

u

0 1

k 3 02k

4 2 42 1 1 2 4 3

Gitarre 1

Gitarre 2

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5.7.3 Der natürliche Mollseptakkord

126

Grundton´´

große Terz

´

´´

Quinte´´

kleine Septime´´

Grundton´´´

große Sekunde´´´

große Terz´´´

Quarte´´´

Quinte´´´

große Sexte´´´

kleine Septimegroße Septime´´´

´´´

Grundton´´´´

NatürlicherMollseptakkord

NatürlicherDurseptakkord

Page 127: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.7.3 Der natürliche Mollseptakkord

127

NatürlicherMollseptakkord

NatürlicherDurseptakkord

Der natürliche Durseptakkordwiederholt sich in derdiatonischenSekundverwandtschaft.Natürlicher Mollseptakkord undnatürlicher Durseptakkordergänzen sich. Zusammenumfassen sie alle Töne der

Natürlicher Durseptakkord

+ natürlicher Mollseptakkoard

= Naturtonleiter

Page 128: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.7.4 Die fehlende kleine Septime

128

Vergleichen wir die Durtonleiter mit demnatürlichen Dur, der temperierten Natur-tonleiter, so finden wir als einzigen Unter-schied die fehlende kleine Septime bei derDurtonleiter.Bei der Erklärung des Septakkordes gerät dieMusiktheorie dadurch in Schwierigkeiten, denndie Septime ist ein leiterfremder Ton, wird aberwie ein leitereigener Ton behandelt. Auf demUmweg über die Kadenz, über die Verbindungvon Subdominanten und Dominanten, wirdversucht diesen Klang zu erklären:

Fügen wir dem Dominantdreiklang die aus derSubdominanten stammende dissonierendeSeptime hinzu, erhalten wir den Dominant-septakkord. Dieser Akkord wird zur Gruppeder ‘Akkorde mit charakteristischer Zusatz-dissonanz’ gerechnet. Als Funktionsbezeich-nung wird gewählt.”Diese Bezeichnung ist leider falsch, denn mitder Hochzahl 7 ist die große Septime gemeint.Mit der Schreibweise übernimmt dieMusiktheorie das natürliche Dur ohne sichdessen bewusst zu sein. Richtig müsste esheißen .

Auch bei der Erklärung, wie der Dominant-septakkord sich herausgebildet hat, spüren wirdie Unsicherheit:“Sicher ist auch die Septime zuerst als Vor-halts- oder Durchgangsdissonanz zur Domi-nanten getreten, mit der sie kraft ihres Ver-schmelzungsgrades als siebter Oberton leichtzu einem selbständigen Klangorganismusverwuchs.”

D

D

D

7

7

7b

aus Hermann Grabner: “ “ BärenreiterVerlag

allgemeine musiklehre

AH å å

å å å å åAHAH

AH å å

å å å å Qå RåAHAH

Durtonleiter

Natürliches Dur

AHããã ãããã ãããA

HAH

Dominante Subdominante

Dominantseptakkord

Page 129: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.7.4 Die fehlende kleine Septime

129

Vergleichen wir die Durtonleiter mit demnatürlichen Dur, der temperierten Natur-tonleiter, so finden wir als einzigen Unter-schied die fehlende kleine Septime bei derDurtonleiter.Bei der Erklärung des Mollseptakkordes gerätdie Musiktheorie dadurch in Schwie-rigkeiten,denn die kleine Septime kann bei derStufenbestimmung nicht mitgezählt werden,anstatt sieben erreichen wir mit der großenSeptime nur sechs Intervalle. Auf dem Umwegüber die Kadenz, über die Verbindung vonsubdominante und Dominante, wird versuchtdiesen Klang zu erklären:

é

“Fügen wir der Subdominanten in Moll diegroße Sexte hinzu, entsteht ein Vierklang, derals subdominante mit hinzugefügter Sextebezeichnet wird. Die Funktionsbezeichnunglautet . ”

Auch die subdominante mit hinzugefügterSexte (Sixte ajouteé) rechnen wir zur Gruppeder ‘Akkorde mit charakteristischer Zusatz-dissonanz’.

Auf den Zusammenhang zwischen demnatürlichen Durseptakkord und demnatürlichen Mollseptakkord, demDominantseptakkord und der subdominantemit hinzugefügter Sexte wird hingewiesen, kannaber nicht begründet werden:

“Was für die Dominante die kleine Septime, dasist für die Unterdominante die große Sexte.Durch Hinzutreten der großen Sexte zurUnterdominanten entsteht der ”accord de lasixte ajoute , der Akkord der hinzugefügtenSexte”.

s6

5

aus Hermann Grabner: “ ” BärenreiterVerlag

allgemeine musiklehre

AH ããã ãããã ãããA

HAH

subdominante Dominante

Sixte ajoutée

AH å å

å å å å åAHAH

AH å å

å å å å Qå RåAHAH

Durtonleiter

Natürliches Dur

Page 130: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.7.5 Mollsubdominante mit hinzugefügter Sexte

130

AHQQ 68 å. å.å. å.åS . å.å. å.å.AHQQ 68 å åæ å åæ å åæ å åæ å åæ ååå ååå

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C´était Anne de la Bretagne

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aus der Bretagne

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4 4 4

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143

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10

AHQ ; å. å

êäQ ä å ä ä ää ääA

HQ ; å å

å å å å å å å ååå å å å å å å å åA

HQ ; å å å ä å. åê ä ä ä ä ä

Über meiner Heimat Frühling

23

33 4 0

3 3

2

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3

14

4 4 43

aus Russland

AHQ ä äAHQ å å å å åå å åå å åSå å å å å å åå åSå ää ååAHQ ä ä å å å å ä å å ä å3

32

13

2 4 12 2 4

4 4

1

1 43

03 3

0 12 2 1

Page 131: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.7.5 Mollsubdominante mit hinzugefügter Sexte

131

AH: ä å åQ ä K å å å å åS äAH: K ä å å å. å

æ å åå ä ä ä KAH: K ä å å ä. å ä ä ä K

Hinunter ist der Sonnen Schein

4 03 4

2

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43

12

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43

1

2

0

Melchior Vulpius1609

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1 03 2

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0

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4

3

4

AHå å å å å ä å åS äAHåå åS åå å åå ää ä ää KAH å

å å å åQ å. åêä ä K

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0

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4

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å å å åQ å å ää äAHååå åå å åå åå å ååS åå å å ä KAHå å å å å å å ä ä K1

00

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0

4

3243

43

142

4

3432

423 1

3 42

AHS 24AHS 24 ååå å åå å ååå å åå å åå å åSå å åå å åå å ..A

HS 24 å å å å å å å å

Sascha geizte mit den Worten

3 31

24 4

1 23

43

aus Russland

AHSAHS åå å åå ååå å ååå åSå å åå å åå å åååAHS å å å å

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3

0

3 1 3

0

4

123

1

2

4 43

2 42

AHSAHS åå å åå ååå å ååå åSå å åå å ååå KAHS å å å å

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0

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0

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123

1

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4 43 2 4

23

Page 132: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.7.5 Mollsubdominante mit hinzugefügter Sexte

132

AH: å å å å. åæ å å å å å å å.AH: ä ä å å.å.AH: K. å å ä å å.

From far away

3

00

0

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1

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aus Irland

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1 4 43

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AHå å å å. åæ åå å å å ä LAH

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AHå å å å. åæ å å å å å å å.AH

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AHå å å å. åæ å å å å ä LAH

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3

AHå å å å. åæ å å å å åå å å.å.AH

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K. ä å å å. åêåê

2 3

3

1

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AHå å å å å å å å å å å ä LAH

ä ä ääAH å å ä ä L0 1 4 4

44

2 0 102

3

03

3

Page 133: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.7.5 Mollsubdominante mit hinzugefügter Sexte

133

AHS : å å å å å å å å å å å å å åSAHS : å å ä å åS åAHS : K å å ä å åS å

4

Let the farmer

02

3 4 4

3

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1

aus Irland

AHS å å å å å å å å äS.ä.ä.AHS ää ää K å åAHSK ä ä ä. 30

2

AHS å å å å å å å å å å å å åAHS ä å å åAHSK ä ä å åS å

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AHS å å å. å å å å å å å åAHS åS åAHSK å å å å ä.

1

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2

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4

AHS å. å å å å å å. å å. å å åAHS å å å å å å äAHS å å å å å å ä

4

32

2

22

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33

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4

3 24

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2

3

AHS å. å å. å å å å å åAHS å å ä å å äAHSå å ä ä.ä.0

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33

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2 14

3

AHS å å å. å å å å å ä.ä.ä.AHS åS å åAHS

K å å å å ä.2

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2 423

Page 134: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.8.1 Dursubdominante mit hinzugefügter Sexte

134

AH:AH: åå ååå ååSå ååå åRåå äää ååå ååå ååå ååå ååå åååS äää KAH: å å å å å å å å å å å å å ä K

Befiehl du deine Wege

00

04 3

4 34

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43

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3 2

G. Ph. Teleman1730

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2 3 22 2

3 2

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å ååå å å äää KAH å

å å å å å å å å åQ å ä ä K0

11 0

1 1

0 11 4

4

123

4

3

43

432

4

3 243

3

423

42

3

243

2 213

AH

äAHååå ååå åå åå ååå äää åSå åå å å åå åå äSää KAHå å å å å å å å å ä åQ å ä K3

41

3 10

33

1 1 1 1 4

2 243

41

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3

43

142

12

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2

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3 213

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Jesus meine Zuversicht

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3

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3

3

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3

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1

Berlin1653

AHä ä å å åå åå ää ååS åå åå å ää ããAHä ääS åS å å åS ä å å å å å. åæ ã

AHä ä å å å å å ä å å å å å å ã2

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1 1

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3

43

123 2

43

243

421

4

3432 2

Page 135: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.8.1 Dursubdominante mit hinzugefügter Sexte

135

AHS 34 å å å åAHS 34 åå åå å

å å. åæååå ååå ååå ååå ååå ååå ååå ä.ä.ä. ä.ä.ä.A

HS 34 å å å å å å å å å å å å ä å ä.

Lobet den Herren

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213

43

1

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4

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4

2

Stralsund1665

AHS å å å å ä åAHS åå åå åå å. åæ

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31

3

AHS å å å ä. å å åå ääAHS å å å ä. å å å å. åæ åå ä.ä.AHS å å å ä. å å å å å å å ä.00

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4 43

44

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3

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1

AHSAHS ååå ååå ååå ååå ååå åå ä.ä.

ä. ä.ä.ä.AHSå å å å å å ä å ä.4 3

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3

43

02

AHQ : å å å å å ä å å å å å å å å..AHQ :AHQ :å åå åå å å ää K åå åå åå åå åå ää åå..A

HQ : å å å å å å å ä K å å å å å ä å..3

Nun danket alle Gott

4

2 4

Johann Crüger1647

243

4 4

343 2

22 4

3

342

2

43

231

2 24 4

0

AHQ åå åå åå ä ää å å å å å äAHQ å å. åæ å. å

æä K å å å å åR ä KA

HQ å å å å å ä K å å å å å ä K4

343

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343

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31

31 1 1

AHQAHQ ååå åå åQåå åå ååå äää K ååå ååå ååå åå

å ååå ä.ä.AHQ å å å å åQ å ä K å å å å å ä.

43

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2

2

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3

342

42

3

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2

3

1

14 4

0 1

2

Page 136: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.8.2 Der subdominantische Sextakkord

136

große Terz

Quinte

Grundton

große Terz´´´

Quinte´´´

große Sekunde´´´

Quarte´´´

große Sexte´´´

kleine Septime´´

Grundton´´

´´´

´´

´´

subdominantischerSextakkord

Subdominant-sextakkord

Subdominanten in Dur und Moll, die statt derQuinte die große Sexte aufweisen, nennen wirsubdominantische Sextakkorde.Die Funktionsbezeichnung lautet und .Die leitereigene Sexte steigert den Klang derSubdominanten.

S s6 6

Wir unterscheiden zwischen dem Sextakkordder Subdominante, der 1. Umkehrung desSubdominantakkordes ( und ), und demsubdominantischen Sextakkord. Im vierstim-migen Satz wird beim subdominantischenSextakkord fast immer der Subdominant-grundton verdoppelt.

S s33

AHããã ãããA

HAH

AHããã ãããA

HAH

SubdominantischerSextakkord

Subdominant-sextakkord

AHS : å å å å å å å å å å åå åå å å å å å å å å å å ååAHS : å å å å å å å å å å å å å å å å å å å KAHS : å å å å å å å å å å å å å å å K2

Grün, grün, grün

2

10

22

1

02

aus der Mark Brandenburg

34 0

34 0

3

S.. å å åå åå åå åå å å å å å å å å å å å å ååAHS å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å K..AHS å å å å å å å å å å å å å å å å å å K

..2

12

4 23

4 4

32

10

20 4 3

01 1 3

4 0

Page 137: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.8.2 Der subdominantische Sextakkord

137

AHS 24 å åAHS 24 åæåå å åå åå åå åå åå åå å åå å åå åå åå L ..A

HS 24 L å å å å å å å å å å å L1

Ich bin der Doktor Eisenbart

00

3

12 3

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1

4

31

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22

aus Deutschland

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AHS å å å å å å å åAHS å. å å å å. å å å å å å å å å å åAHS å å å å å å å å2

1

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3

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31

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3

AHS åå åå åå å åå ååAHS å. å å å å. å å å å å å å å ååå LAHS å å å å å å å L4

11

1

213

43

2 423

4

3 2

AHS 24AHS 24 åå å å åå å åå å åå åå ååå å å ååå ååå åå åå åå ..AHS 24 å å å å å å å

Heididelitt

30 4

3 0

41

2

4

31

2

43

��

1

aus Mecklenburg

AHSAHS åå å åå å ååå å åå å ååå å ååå å åå å ååAHS å å å å å å å å0

13

2

12 4 2

43

3 4 43 11

3

AHSAHS åå å å åå å åå å åå åå ååå å å ååå ååå åå åå åååAHS å å å å å å å å å3

0 43 0

1

2

4

31

2

43

2

Heididelitt, Marie ist fleißig ,heididelitt, der Zwirn ist gar.Wenn Marie nicht fleißig wär,

wo kämen dann die Hemden her?Heididelitt, Marie ist fleißig ,heididelitt, der Zwirn ist gar.

ä

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5.9.1 Nebendreiklänge in Dur

138

Die theoretisch unendliche Obertonreihe endetpraktisch im Bereich der chromatischen Sekundver-wandtschaft. Die Biegesteife der Gitarrensaite wirdhier so groß, dass keine Teilschwingungen mehrmöglich sind. Im Übergangsbereich von der chroma-tischen zur diatonischen Sekundverwandtschaftfinden wir einen Durdreiklang (Prim - große Terz -Quinte) mit zwei terzverwandten Molldreiklängen(große Sexte - Prim - große Terz und große Terz-Quinte - große Septime). Über dem 9., 10. und 13.Oberton stehen Molldreiklänge. Sie sind mit denDurdreiklängen des 8., 11. und 12. Obertons terz-verwandt. Jeder Durdreiklang hat zwei Nebendrei-klänge, die zum Grundton des Hauptdreiklangs imTerzabstand stehen. Bei der Ableitung der Neben-dreiklänge unterscheiden wir:

Parallelklang im Abstand einer kleinen Terz

Funktionskürzel

Gegenklang im Abstand einer großen Terz

Funktionskürzel

Parallel- und Gegenklänge sind in Bezug auf ihrenHauptdreiklang gegengeschlechtlich. Dies erkennenwir auch in ihrer Funktionsbezeichnung:

= Tonikaparallele = tonikaParallele

Tonika Tonika Tonikaparallele gegenklang

In Dur finden wir die Parallelklänge stets unterhalb,die Gegenklänge stets oberhalb des Hauptdreiklangs.Für zwei Nebendreiklänge gibt es verschiedeneBezeichnungen:

Welche Bezeichnung gilt, können wir nur aus demharmonischen Zusammenhang ableiten.

p

g

Tp tP

Tg = Dp Tp = Sg

Oktave

große Septime

kleine Septime

große Sexte

Quinte

Quarte

große Terz

große Sekunde

Grundton

große Septime

kleine Septime

große Sexte

Dreiklangin Moll

Dreiklangin Dur

Dreiklangin Moll

diatonischeSekundverwandtschaft

AHS ãããAHSAHS ãããããã

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5.9.1 Nebendreiklänge in Dur

139

Bei der Verwendung von Nebendrei-klängen gibt es zwei Möglichkeiten:

Der Nebendreiklang vertritt denHauptdreiklang.

(Trugschluss)

Haupt- und Nebendreiklang werdenmiteinander verbunden.

T - S - D - Tp

T - Tp - S - Sp - D - T

Der Parallelklang ist ein besserer Vertre-ter des Hauptdreiklangs als der Gegen-klang, weil er den Grundton des Haupt-dreiklangs enthält. Nebendreiklängesteigern den Klanggehalt, bringen aberkeine zusätzliche Spannung.

Dominant-parallele

Dominante verkürzterDominant-septakkord

Tonika-parallele

Tonika Tonika-gegenklang

Subdominant-parallele

Subdominante

Subdominant-gegenklang

AHS ãããAHSAHS ããã ããã

AHS ãããAHSAHS ãããããã

AHS

ãããAHSAHS

ãããããã

Page 140: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.9.2 Die Tonikaparallele

140

Tonikaparallele Tonika

1

1

1

1

1 2

33

AHQQ ãããã

AHQQAHQQ

AHQQ ãããã

AHQQAHQQ

Tonika

Tonikaparallele

AHQQ : ä ää ä ä äAHQQ : å å åå åå åå åå å. åæ å å å. åæ å å ä KAHQQ : å å å å å å å ä å å ä ä K

Wohl ist die Welt

3 23 3

3

1

31

3

�2

12 3

41

12 4 2

342

4 43

aus Südtirol

AHQQ ää ää ää åå äR ää ääAHQQ å å. åæ å å å. åæ å å å. åæ å å ä KAHQQ K å å ä å å å K å å ä ä K3

3

4 4 44

24 4

2

AHQQ å å å ä ä ää ä ää äAHQQ å å. å

æ å å å. åæ å å å. åæ å å ä KAHQQ K ä ä å å ä å å ä ä K1 4 4

33

1

3

2

1 32 4

24

AHQQ ää ää ää åå äR ää ääAHQQ å å. åæ å å å. åæ å å å. åæ å å ä KAHQQ K å å ä å å å K å å ä ä K3

3

4 4 44

24 4

2

AHQQ K å å å å å å ä. L å å å å å åå å åAHQQ å

ä. å ä. å å. åæ åå å å å åAHQQ K ä. å å å å å K ä å å å å å

3 4 23 1

23

3

� 41

2

4 43

4

32

43 1

2

AHQQ K å å å å å å ä. L å å å å å ääAHQQ å

ä. å ä. å å. åæ åå å ä KAHQQ K ä. å å å å å K ä å å ä K3 4 2

3

3 1

3

� 41

2

44 3

4

32

Page 141: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.9.2 Die Tonikaparallele

141141141

AHQ 34AHQ 34 I I I IAHQ 34 å å. å å. å å åê

M å å. å ä K å å. å å. å

In einem Wassergraben

2

4 1

2

42 4 1

aus Spanien

AHQ ååAHQ I I ååå ååå ååå ååå å. å ååAHQ å åê

M å å. å ä K å å å å å å4

2

4 3 13

2

423

3

242

AHQ å åå åå å å å å å å åå åå åAHQ å å

å å å. å å å å å å å. å å. åAHQ å å å å å å å å å å å å2

1 31

01

3

4

3

2423

4

2

4 2 4

323

14

3 2

4 3

AHQ åå åå åå å å å ä åå ä.AHQ å å. å å. å ä K å å å å. åæ å å ä.AHQ å å å å. å å. å å.ê M å å

å å å å ä.2

31

2

33

1

3 44

1 43

24

3

AHQ 68 å. å. å. å å.å. å.AHQ 68 åæ å å å å å

æ å åæ å åæ å åæ å å å å.å. åå

æLA

HQ 68 åê å. å. å. å L å. å. å. åê L

The animals went in

30 3

01

3

0 2 11

�1

2

4 4

3

4 4

2123

4

3

�1

4

3

aus England

AHQ å. å. å. å å.å. å.AHQ åæ å å å å å

æ å åæ å åæ å åæ å å å å.å. åå

æLA

HQ åê å. å. å. å L å. å. å. åê L

30 3

01

30 2 3

1

� 4 4

3

4 4

2123

4

3

1 1

2

AHQ.. å å å å å. å. å. å... L å å åAHQ..å. å. åæ å åæ L å

æ å åæ å å å å. å.å... å. åæAHQ.. å. å. åê

å åê K å. å. å. å... å. åêL 2 L 2

1.

2

2.

��

2 4

4 3 24

1

�4

3

4

3

14

1

3 13

12

2 13

3

Page 142: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.9.2 Die Tonikaparallele

142

AH24 å å ä å å åAH24 å å å åæ å åæ å å å KAH24 å å å å å å å K

Mädel, mein Mädel

3

31

2

�12

43

4

aus der Slowakei

AHå åS å. å åS åAHå å å åæ å åSå

æå å å KA

Hå å å å å å å K

1

2

13

12

4 21

30

00

ä å å å.äåæ å åæ åå åå åæ å åæ åå ååAH å

å å å å å å å2 2

3 1

43

4 3 3 1

4 4 243

12 4 4

243

AHä å. L å å åAHå å å åæ å åæ å å å KAHå. åê å å å å å K2

3 1 1 0 13

3

1 43

2 4

43 1

2 1

2

AHSSS 34 å å å åAHSSS 34 å å å å å å. å åå åå åå åå ååå ååå äää ..AHSSS 34 å å å å å å å å å å ä

Auf dem Berg

3

1

��

12

1 2

3

4

31

21

4

34

31 4

23

4

aus dem Bregenzer Wald

233

1

0

31 2

1

0

AHSSS å å å å å å å å å åAHSSS å å å å åå å. å åå å å å å å å å å. å åå å åAHSSS å åå

å å å å å å åå åå å å å å å å å0

13

31

3

�4

3213

�1 4

3 1

4

4

AHSS S å å åå å å å åAHSS S å å å å åå å. å åå åå å å å å

. å åå å ååå ååå äääAHSS S å å å å

å å å å å å å å å å å ä� �

1

��

12

1 243

423

12

4

323

44

34 2

43

4

31 4

23

4

233

1

0

1

00

11 2

1

0

Auf dem Berg so hoch da droben,da steht ein Schloss.

Und wir singen frohe Lieder,steigt das Schifflein auf und nieder.

Steigt das Schifflein in die Höh, ja Höh,dieweil wir fahren auf dem Bodensee.

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5.9.2 Die Tonikaparallele

143

AHS 68AHS 68 åæ å å å åå å å å.å.

æ å å ååAHS 68 L å. å. å.

å3

01

O give me a home

2 4 12 1 2

3

aus den USA

AHS å å å åêAHS å å åå å å å.å.å. å å å. åæ LAHS L å. å. å. å å L3

1 42 2

43

4

AHSAHS å å å å å åå å å å.å. å å ååAHSL å. å. å.

å1�

AHS å å å åêAHS å å å.å. å å å.å.å. å å å. åæ LAHSL å. å. å. å å L

1 12

3

3

0 4

4�

4

3

4 2

2

1

AHS å å å åêAHS L å.å. å.å.å. å å å. åæ LAHSL å. å. å. å å L3

4

42

24 2

AHS å. å.å. å å å åêAHS å å å å å å. å å å. åæ LAHSL å. å. å. å å L

1

30

0

2� 2

0

243

4

AHSAHS åæ å å å åå å å å.å. å å åååAHSL å. å. å.

å3

0

1

� 2 4 1 12

23

AHS å.å. å å å åêAHS å å å.å. å å å. å å å. åæ LAHSL å. å. å. å å L3

3

0 4

4 2 12 4

4

4

3

2

2

1

Page 144: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.9.3 Der Trugschluss

144

1

1

2

3

1

2

3

4

1

1

1

2

AHSS ãããã

1

243

AHSSAHSS

AHSS ãããã

1

243

AHSSAHSS

1

2

3

4

AHSãããã2A

HSAHS

AHSS ãã3AHSSAHSS

AHSãããã32A

HSAHS

AHSS ãããã

3

4

AHSSAHSS

Auf dem 4. Teilton der Oberquinte steht dieDominante. Folgt ihr statt der erwartetenTonika des Grundtons die Tonikaparallele,werden wir um den Schluss "betrogen" =

Trugschluss. Die Verbindung Dominante -Tonikaparallele nennen wir Trugschluss.

D > Tp

Beim Trugschluss in Quint- und Oktavlage wirdnach den allgemein gültigen musikali-schenRegeln im vierstimmigen Satz der Grundtonverdoppelt. Um die Eigenschaften alsstellvertretender Akkord noch stärker

hervorzuheben, wird beim Trugschluss in derTerzlage bei der Tonikaparallelen die Terz unddamit auch gleichzeitig der Grundton derTonika verdoppelt.

1

1

1

3

ãã

Oktavlage

Quintlage

1

1

1

3

4

Page 145: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.9.3 Der Trugschluss

145

AH68 å. å. å. åAH68 åæ å. å å å å å å. åA

H68 L å. å. å. å

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten

3

1

1

34

4

24 1

3 4

2

Friedrich Silcher1789 - 1860

AH

å. å åêåêA

Håæ å åæ åå å å å. åæ LA

H L å. å. å. åêL2

1 1

4 43 2 3

43

AH

å. å. å. åAHåæ å. å å å å å å. åA

H L å. å. å. å3

1

13

44

24 1

3 4

2

AH

å. å. å åæ åAHåæ å åæ å å å å. åå

æ LAH L å. å. å. åê

L41 3

4 43 2

41

2 2

AH

å. å. å. ååAHåæ å. å å å å å å. å

AH L å. å. å åS å å0

1 1 34

2

4

3

AH

å. å. å å åAHåæ å åæ åS å å å. ååå

æLA

H Lå. å. å. åê L

3

3 3

4

1

23 4

2

4

2

AH

å. å. å. ååAHåæ å. å å å å å å åæ å

AH L å. å. å. å3

0

1

34

4

24 1

2

4 432

AH

å. å.åæ å åæ å å å å.å. ååæLA

H L å. å. å. åêL

4

24

3 2

Page 146: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.9.4 Der Tonikagegenklang

146

AHS 68AHS 68 ååæåå ååæååå åååæååå åååæååå L åå L åå L å.å. åå

æLA

HS 68 åê å

åê å åê å åê åL å L å L å. åê

L

Ich stand vor einem Puppenhaus

1

10 1

3 10

23

2

3

4

3

143

243

23

010

23

4

3

4

3 2

aus den Niederlanden

AHSAHS ååæåå ååæååå åååæååå åååæååå L åå L ååå L å.å.å. åå

æLA

HSåê å

åê å åê å åê åL å L å L å å å åê L

23

2

3

4

3143

243 2

3010

23

4

3

�312

�4

00

1 1

10 1

3 10 3

20

0

AHSAHS åååæååå åååæååå ååæåå ååæååå åååæååååååæååå åååæåå åæåA

HSåê å åê

å åê å åê å åê å åêå åê

å. å1

00

11

12

02

0

243

432

143

4

3

43

4

00

4

00

231

4

00

4

21

AHSAHS åååæååå åååæååå ååå ååå ååå L å.å.

å. ååå åååæååå ååå ååå å

å L å.å.å. ååå åååæååå å ååå å.å.å. åååA

HSåêå åêå å å å L å. å åê å

åêå L å. å åê å åê

å. å1 1 3

0 20

2 0 44

3

243

432

010

4

00

2

432

4

3

4

02

23 4

32

AHSS : å å å å ä å å ä å å äAHSS : å å å å å å å.å. åæ åå

å å å.å. åæ å å ä K ..A

HSS : K å å å å å å å å å å å å ä K

Nun ade du mein lieb Heimatland

3 0 3

03

3 3

0

2

�1

4

2 1

4

2

143 2

1

4

2

1 4 4 43

aus Deutschland

AHSS .. å å å å ä å å å å å ä åAHSS å å .. å å å å å. å

æåå å å åå åå åå åå å. åæ ååA

HSS K .. å å å å å å å K å å å å å å å

0

30

20

4 30

3

�4 1

24 4

31

4 3 4 4

31

423 2 4 1

43

AHSS ä å å ä ää å å ääAHSS å å å. å

æ å å ä K å å.. å. åæ åå å ää KA

HSS K å å å å ä K K å å å å ä K

23

1.

1

2

4 43

2.

4 2

0

4

1

0

3

00

3 0

Nun ade, du mein lieb Heimatland,lieb Heimatland ade.

Es geht jetzt fort zum fremden Strand,lieb Heimatland ade.

Und so sing ich denn mit frohem Mut,wie man singet, wenn man wandern tut;

lieb Heimatland ade!

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5.9.4 Der Tonikagegenklang

147

AHS 24AHS 24 ååå å åå åå åå å åå å åå å åå å åå å åå åAHS 24 å. å å å å. å å å å å å

Ging ein Weiblein

4

00

23 4

3

12

1

2

4

3

� 4

3

2

1

2

4

3

1

aus Ostpreußen

3 0 1 1 03

13

AHSAHS ååå å åå åå åå å åå å ååå å ååå å åå

æL KA

HSå. å å å å. å å å å åê L K3 0 1 1 0

3 2 3

4

00

23 4

3 12

1

23�

21

0

4

3

11

2

AHSAHS åå å åå

å åå åå åå å ååå å åå å åå å åå åAHS å å å å å å å å å

3 11 3

10

2

21

2

4 4

3

44

342

4

3

4 24

3

�2

1

3

AHSAHS åå å åå

å åå åå åå å ååå å ååå ååå åååAHS å å å å å å å å å3 1

1 31

02 3

1

2

�4 4

3

44

3

4

24

3

4 23

4

31

2

AHSSS : ä ää å å å å ää å å åAHSSS : å å å å å å

å å å å å å å å å å ääAHSSS : ä ä å å å å ä å å ä å å å å

Was noch frisch und jung

32

4

31

3

20

4 1 1 4

1

2

14

321

� 24

32

32

34 2

3

aus Franken

AHSS S ä ää å å å å ää å å åAHSS S å å å å å å å å å å å å å å å å ääAHSS S ä ä å å å å ä å å ä ä3

2

4

31

3

20

1

1

2

14

321

�2

4

32

32

34 2

3

AHSSS å å å å å å ä ääR å å å å å ääAHSSSAHSSS å å å

å åå å å ä å. åæ å å åå å å äAHSSS å å å å å å ä å å å å å åå ä

�4

3

4

22 4

34

3

4

31 4

32

3

43 2

21

13

1 22

0

11

13

0

Was noch frisch und jung an Jahren,das geht jetzt auf Wanderschaft,

um was Neues zu erfahren,keck zu proben seine Kraft.

Bleib nicht sitzen in dei’m Nest,reisen ist das Allerbest!

Page 148: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.9.5 Die Subdominantparallele

148

AHSSS 34 å å.

åæ å å ä å å. åæ å å äA

HSSS 34 å ä åå ää å ä å äAHSSS 34 ä å ä å ä å

ä å

Hell glänzt des Mondes Licht

3

0

21

0

12

1 4

32

1

44

1

32

0

aus Italien

AHSSS å å. å

æ å åS äR å å å åå ääAHSSS å ä å ä å å å å äAHSSS ä å å å å ä å ä å3 3 3

12

0

4 41

4 24

4

13 0

432

0

AHSS S..å å å å å ää å å å åR åS å ä å å å å å åA

HSS S.. å å å å ä å å å ä å. åAHSS S.. å å å ä å ä å ä å ä å1 2 1

0

4

0

1

0

4

34

32

3

4

3

1432 1

20

2

3

4

34

13

2

AHSSS å å åå K åå å. å

æåå ää .. å

å å. åæ åå ääAHSSS å å å ä å ä .. å ää å äAHSSS å å K ä å å ä

.. ä å ä.2 00

3

1

43

432

1.

44

13

2 3

2.

413

2

AHQ : å. å

æå åå å. åæ å å ä å. åæ ä. K ..A

HQ : ä ä ä ä ä ä ä.AHQ : å å ä å å ä å å å å å ä. K

Deep the silence

3 2 0 3 1 01

2

2

342

1 4

31 0

01 4

3

4

3

aus Wales

AHQ å å å

å å å å å å å å å å å å åAHQ ä ä ä ää ää åå åå åå å äAHQ ä ä ä ä ä å å å å ä1

0 1 11 1

2

3

4 43 2

43

12

4 423

243

43

43

4

AHQ å. å

æå åå å. åæ å å ä å. åæ ä. KA

HQ ä ä ä ä ä ä ä.AHQ å å ä å å ä å å å å å ä. K3 2 0 3 1 0

1

2

2

342

�1 4

3

1 0

01 4

3

4

3

Page 149: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.9.5 Die Subdominantparallele

149

AHSS 24åæ å å å å å. å å å å å å å å LA

HSS 24 åå åå åå åå åå åå ååAHSS 24 L å å å å å å å L

Da streiten sich die Leut herum

0 1

2

0

00

1 432

1 431

2

00

0 14

1

2 2 0 231

Konradin Kreutzer1780 - 1849

AHSS åæ å å å å å. å å å å å å å å LA

HSS åå åå åå åå åå åå åAHSS L å å å å å å å L

1 432

1 431

2

00

0 14

12 2 0

23

1

0 1

2

0

0

AHSS åæååå ååå ååå åååS åå å åå å åååS å å.

å. å ååå LAHSSAHSS L å å å å å å å å

å L3

0

1

0

4

14

2

4

23

4 2

3

1

4

34 4

34

2213

AHSS åæååå å ååå å åå å åå å ååå å ååå å åå LA

HSS å åAHSS L å å å å å å å å L1

00 3 3

2

��

432

1 423

1 43

14

14

�423

1423 4

1

2

AHS : å å å. å å å å å å L å

æ å å å å å å ä KAHS : ää ää åå åå å ä å å äAHS : K ä ä ä å K ä ä ä K

Wir sind durch Deutschland gefahren

243

41 0

30

01

� 2

31

3 1

2

�13

�12

aus Deutschland

AHS å å å å åå å å å å å å å ååå ååå å åå å åå å äää KAHS å å ä ä åAHSK ä ä ä å K ð å å ä K2

3

24 2

31

11

1

4

2

244 2

13

4 3

03

34

AHS å å å å åå å å å å å L å

æ å å å å å ää KAHS å å ä ä å ä åAH K ä ä ä å K ä ä ä K3

3

40

0

23

24 2

1

23 4

12

Wir sind durch Deutschland gefahrenvom Meer bis zum Alpenschnee.

Wir haben noch Wind in den Haaren,den Wind von den Bergen und Seen.

Wir haben noch Wind in den Haaren,den Wind von den Bergen und Seen.

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5.9.5 Die Subdominantparallele

150

AHS 24 .. äAHS 24 å .. å. åå

æååå å ååå å åå å åå å å åA

HS 24 K .. å å å å å å å ä

Wir kamen einst von Piemont

1

�2 4

32 4

3

1

21 4

3

aus Frankreich

3 1 4 3

AHS ää ää .. ää äAHS å å ä K å .. ä K å å å å åAHSä ä K K .. ä K K ä4 4 0

4

3

1.

213

1

2.

213

412

AHS ä ä ä ä å å åAHS å å å å å å å å å å å å å åAHS ä ä ä ä å å å

13

00 0 0

12

4

1

2

3

1

4

32

AHS ä å å å å å å äAHS å å å å å å å å å å äAHS ä å å å å å å ä0 3 1

43

2

12

�4

4

3

AHS..AHS.. åå åå åå åå åå åå åå åå åå åå ää .. ääAHS.. å å å å å å å å å å ä ä3 0 2 4 3

04 3

3

01 1

2 12

1.

12

2.

00

AHS 68 å.å. å.å. å.å. å.AHS 68 åæ å åæ å å å å å å åå å å

å. åå å å å. åAHS 68 L å. å. å. åê

å å å å å å. å. åA long time ago

43

3 1 00

01

� 213

243

4 4

3

441

2

2

�13 4

12

13

aus England

AHS å. å. å. å.AHS åæ å åæ å å å å å å å å

æå.å. ååå å åå å.å. ååA

HSL å. å. å. å. å å å å åê

å.ñ

24

31 4 4 4 4

11

2423 2

3

flageolett0 3 3 4

3

2

4

Page 151: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.9.5 Die Subdominantparallele

151

AHS : ä ä ä ä ä äAHS : å å å å. å

æ å. åæ å å L å å å å. åæå. åæä LA

HS : K. å å å å ä ä å å å å ä L

Gleichwie die Möwe

1 3

1 0

3� 4

34 3 1

21 4

341

2

2

aus Deutschland

AHS å å å å å å ä ä äAHS L å å. å å å å å å å åå

æ å å å å. åæ å. åæ ä LA

HSK. å å å å å å åê

K. å å å å ä L1 1 3 2 00 0

2 1

3

4 4

1

4

323 1

32

4

3 1 13

4 4

3

AHS å å å ää ää äAHS å å å åå L å

æååå L åæååå å L å å å å. å

æ å. åæ ä LAHSK. å K å K å å J å å å å ä L2

41

3

1

1

00

1� 2

13

23

4

3423

4 2 12

AHS åå åå å å .. å. å

êå. åê ä .. äA

HS å å å å L å

æ å L åæ å å ..L å

æå å å å å å ä .. ää LA

HSK. å K å K å å .. J ä ä ä .. ä L

2 1 3

4 1

13

0

3

1� 2

13

23

4

32

4

� � �

3 1 13

0 2

1.

4

00

2.

4

00

AHS : å å å å å å å å å å äAHS : å å. åæ å å å å å å å å å åå å å ä KAHS : å å å å å å å å å K å å å å ä K

Dort niedn in jenem Holze

4

0 3 2 3 0 3 1 1 2 20

02 3

4

� 4

0 2 0

4

3

43 4

0

4

41

4

1

�2 1

4

3

1

2

Frankfurter Liederbuch1582

AHS ä ä ä å åS ä å å å åSAHS å å å. å

æ å å å å å å å. åæå å å å åA

HSK å å ä ä å å å å ä å å å

1

23

0 30 0

30

1 4 34 1 1

24 2

4

123

4 2 43 1

2 3

AHS å å å äAHS å å å å åå å å ä K å åå åå å åå

å åå ää KAHSK å å å å ä K K å å å å å å K2

00

2 3

20

02 3

4

41

4

1

2 14

3

1

2

4

41

4

1

2 14

3 2

Dort niedn in jenem Holzeleit sich ein Mühlen stolz,sie mahlt uns alle Morgen,sie mahlt uns alle Morgendas Silber und rote Gold.

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5.9.6 Die Dominantparallele

152

AHSS 24 å å å å å å å åAHSS 24 åå åå å åå åå å åå å åå å åå åSåAHSS 24 å å ä å å ä

Auf der Kasanka

00

0 1 0

231

021

243

43

aus Russland

AHSS å å å å å å å å åAHSS åå åå åå åå å å å å KAHSSä ä å å å K1

1 3

1 00

0243

021

4

10

2 2

AHSS å å å å åå åå å åAHSS å å å å å å å å å åå å åSåAHSS å å å å å å ä0

11 0

43

34 2

243

43

2

AHSS åå å å å å å åAHSS å å å å å å å å KAHSSå å å å å. åê å K

1

31 0

243

12 2

4 4

3

43

AHSS 68 å. å. å. å. å.AHSS 68 å å

æ å åæ å åæ å åæ å åæ å åæ å.å. å.å. ..A

HSS 68 å. å. å. å. å. å. å.

Als durch Lothringen ich wandert

�=D

02 1 2 1

0

2

� 4 4

1

�4

34 4

1

4

313

aus Frankreich

AHSS å.å. å L å. å. å.å. å.å. å.å. å.å.AHSS å å

æ å åæ å åæ å åæ å åæ å å

æ å åæ å åæAHSS å. å. å. å. å. å. å. å.

2431

0 03

0

4

14

�4 2 2

1

0 23

4 2 210

0

AHSS å.å. å. å. å. å.å. å. å.AHSS å å

æä.ä.ä. å åæ å åæ ä. å.A

HSSå. å.

å.å åê å. å åê å

å åê å

å

.

.

å.3

04

.243

4 4

21

44

01 2

13

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5.9.6 Die Dominantparallele

153

AHSSS 24AHSSS 24 å

å å ååå åå åå å å å åå å åå

å ååå åå ååå å åå å å åA

HSSS 24 å å å å å å å å

Rote Wangen

01

0

2

3

14

34

4 4

34

2

3

14

3 4 3

aus der Ukraine

AHSSSAHSSS åå å åå å ååå å å å åS å åå å ååå å ååå åååAHSSS å å å å å å å å

3

11 3

42

13 4

3

�2

4 23

43

�2

3

AH24 ä å å åå å å ååAH24å. åæ åå å.å.å. å å. å å å å å åA

H24 å å å å å å å å

Haul the bowline

43 3 3

4

2

33

1

22

3

42 1 4

43

aus England

AHä åå å åå å ååAHå. åæ å å. å å åå å KAHå å å å å å å K3

01

4

123

123

42

AHS : å. åæ å å å å å å å å å å å å åAHS : å å å å å å å å å ä ä ä ä.ä.AHS : å å å å å å å å ä ä ä ä.

A hundred years ago

L 43L L 3

23

11

34

3 34 1

2

�4

321

21

� 43

aus den USA

AHS äAHS åå ååå ååå åå åå å ååå å ååå åå åå ååå ååå å.å. å

æä.ä.ä.A

HSå å å å å å å å å å å å å å ä.

24

24

1 34

13 4

3

1

4213

43

2 4 213

03

13

0 44

1 4 2

4

Haul the bowlinefor Kitty my darling.Haul the bowline,the bowline haul.

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Im gerade noch hörbaren Bereich der chromatischenSekundverwandtschaft finden wir einen Molldrei-klang (große Sekunde - Quarte - große Sexte) mitzwei terzverwandten Durdreiklängen (kleine Septime -große Sekunde - Quarte und Quarte - große Sexte- Oktave). Über dem 8., 11. und 12. Oberton stehenDurdreiklänge. Sie sind mit den Molldreiklängen des9., 10. und 13. Obertons terzverwandt. Jeder Moll-dreiklang hat zwei Nebendreiklänge, die zum Grund-ton des Hauptdreiklangs im Terzabstand stehen.Bei der Ableitung der Nebendreiklänge unterscheidenwir:

Parallelklang im Abstand einer kleinen Terz

Funktionskürzel

Gegenklang im Abstand einer großen Terz

Funktionskürzel

Parallel- und Gegenklänge sind in bezug auf ihrenHauptdreiklang gegengeschlechtlich. Dies erkennenwir auch in ihrer Funktionsbezeichnung.

= tonikaParallele = tonikaGegenklang

tonika- tonika tonika-

In Moll finden wir die Parallelklänge stets oberhalb,die Gegenklänge stets unterhalb des Hauptdrei-klangs.Für zwei Nebendreiklänge gibt es verschie-deneBezeichnungen:

Der Gegenklang in Moll ist ein besserer Vertreter desHauptdreiklangs als der Parallelklang, weil er denGrundton des Hauptdreiklangs enthält.

P

G

tP tG

tG = sP tP = dG

Gegenklang Parallele

5.10.1 Nebendreiklänge in Moll

154

Oktave

große Septime

kleine Septime

große Sexte

Quinte

Quarte

große Terz

große Sekunde

Grundton

große Septime

kleine Septime

große Sexte

Dreiklangin Dur

Dreiklangin Moll

Dreiklangin Dur

diatonischeSekundverwandtschaft

AHQããã ããã ãããA

HQAHQ

Page 155: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.10.1 Nebendreiklänge in Moll

155

Bei der Verwendung von Nebendreiklängengibt es zwei Möglichkeiten:

Der Nebendreiklang vertritt den Hauptdrei-klang:

(Trugschluss)

Haupt- und Nebendreiklang werden miteinan-der verbunden:

t - s - D - tG

tP - t - tG - s - D - t6

5 8-7

Für die Harmonisierung in Moll sind folgendeNebendreiklänge möglich, aber entbehrlich:

Es verbleiben die beiden Nebendreiklänge:

und

sP, sG, Sp,Sg, dP, dG, Dp, Dg.

tP tG

AHQ ããã ããã ãããAHQAHQ

AHQããã ããã ãããA

HQAHQ

AHQ Qããã ããã ãããAHQAHQ

dominant-Gegenklang

dominante dominant-Parallele

tonika-Gegenklang

tonika tonika-Paralllele

subdominant-Gegenklang

subdominante

subdominant-Parallele

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5.10.2 Die Molltonikaparallele

156

AHS : ä å å ä å å ää å å äAHS : å å å å å å å å å å å å å ä JAHS : ä ä ä ä ä ä ä J

243

12

00

Schlaf mein Kindchen

43

�2 4

30

1

23

� 4

12 1

2

aus Russland

AHS ää ää ää ååS åå åå å ää ääAHS å å å å å å å å å å åå å å ä JAHSä äS ä ä å å ä ä J4

3

2 11

0

34

243

44

32

243

423

AHQQ : ä äR äS ä åAHQQ : å å å å å å å å å åå ååå ååå ååå ååå ääSä KAHQQ : K ä ä ä äS å å ä ä K

O Tannenbaum

2 1

03 1

0 0

1

�3

4

3

4

12 4 2

43

43

231

241

243

143

aus Westfalen

AHQQ ää ä ää åå åå åå åå å å äAHQQ å ä å å ä å å å å åå åSå ää KAHQQ K ä ä å. åê å

å å å å å ä K11

4 3 4 01

0

1 243

4

34

4243

143

4

AHSS 24AHSS 24 åS

æ.. åå å åå åS ååå ååå å ååå å ååå å å.å.A

HSS 24 L .. å å å å å å å.

Wer hat mich treu gepflegt

2

�43

24 4

23

44

43

aus Norwegen

2

3 1

0

AHSSAHSS åæååå åå å ååå å å ååå åå åå L åS

æ..A

HSS L å å å å åê

å å å å K ..31 1 0

1 01 0

4

�2

3

4 243

�4

3 423

43

1.

2

AHSS å å åå åå å åå ååAHSS åå K å. å å. å å. å å.å. å åS åAHSS å K å å åS å å. å å3 1 1 1

2.

4 423

423

4423

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5.10.2 Die Molltonikaparallele

157

AHS 34 ä. äAHS 34 å å

å å.å. åæå å å å ä å

AHS 34 ä. ä. ä. ä K

Blaubeeren leuchten im Garten

10

3

2 44

� 12

aus Schweden

AHS ä. ä ä. ä. ä.AHS ä å ä K å. åæ å å å å å å åAHS ä. ä K ä. ä. ä.4

2

AHS ä. å.. å å..AHS ä å å å. å å å å å å å å. å å åAHSä. ä. ä. ä.0 1

2

23

�4

23 4 4

30

AHS ä åS å å åAHS åå å åååS å å å å å ååSå äää ååSå äää KAHSä å ä å ä å ä å ä K4

3

� �

13 2 1

0

2

0243

�43

4

22

34

413

243

2 423

AHSS 68 å.å. å.å åå åå å. åAHSS 68 K

å å å å å å å å K å å å å å å å.å. LAHSS 68 K å. å. å å K å. å. å. L

Cual es aquel pajarito

0 10

3

0

243 3

12

42

1 443

aus Bolivien

AHSSAHSS å å åå åå åå å åå åå å å åå å

æåå åæå.å. LA

HSS K å å å å å K å. å. å. L0

30

3

10 0

1

2�

44

2 24

12 4 2

43

AHSSAHSS å å åå åå åå å åå åå å å åå å

æåå åæå.å. LA

HSS K å å å å å K å. å. å. L1

1

3 31

0 11

2�

4 4

3

��4

4

324

43 1 4

34

43

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Nur der Trugschluss in der Terzlage klingt inMoll musikalisch angenehm, Quint- undOktavlage sind zu vermeiden. Die Vertretungder tonika kann auch durch den Dreiklang der

gleichnamigen Tonart im anderen Tonge-schlecht erfolgen (Mediantklang):

(in Dur)(in Moll)

D TPD tg

5.10.3 Der Trugschluss

158

1

2

3

4

1

1

1

2

1

1

3

4

1

1

2

3

1

1

3

4

1

1

2

4

Oktavlage

Quintlage

Terzlage

AHS ãããã

23A

HSAHSA

HS ãããSã

2

34

1AHSAHS

AHSSSS ãããã2 TA

HSSSSAHSSSS A

HSSSS ãããã3

4AHSSSSAHSSSS

AHSS ããSãã3

4AHSSAHSS A

HSS ãããã2

4AHSSAHSS

Auf dem 4. Teilton der Oberquinte steht dieDominante. Folgt ihr statt der erwarteten tonikader tonikaGegenklang, werden wir von einemfremden Klang überrascht.

Die Verbindung Dominante - tonikaGegen-klang nennen wir ebenfalls Trugschluss.

D tG

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5.10.3 Der Trugschluss

159

AHS 34AHS 34 ååå å ååå å ååå å åå åå K åå å åå å åå

å ää KAHS 34 å å å å å K å å å äS K

Chile verde me pediste

000

2 243

4

3

0

0

1 34 4

3

aus Asturien

1 1 02 2 1

AHSAHS åå å åå å åå å åå åå L å

æåå åå å åSå å äSä

ä KAHSå å å ä K å å å ä K1 0 1 0 2 0

2

23 4

3

24

113

4

41 3 4 4

31

AHS äAHS å å åå å å åå åå ååSå å å ååå ååå ååå å äSä

ä KAHS ä å ä å ä å ä K1

01 0 2

4

3

44

11

1

34

23

23

423

1 4

3

1

AHS äAHS å å åå å å åå åå ååSå å å ååå ååå ååå å ääSä KAHS ä å ä å ä å ä K1

01 0

4

3

44

1 34

23

23

423

123

AHQ 34 ä åS å åå å å å å å å äS åAHQ 34 ä å ä å å å å ä. å å åAHQ 34 å å å å å å å å å å åS å

åS ä å å å å

Autumn comes

4

4

10 1 3

2

0 3

42

0 0 13 1 3

342

03

1

2

4

2 2

2

1

2

3

1

23

4

3

1

2

aus England

AHQ å å å ä. ä å å å ä å å å åAHQ ä å ä. ä K å å å ä å ä åAHQ å å å å å. åê å å ä K å å å å å å å å å å2

4 3 1 2 1 1 1 2 0 31 3

10

2

3

��

41

4

341

4

3

443

14

AHQ J å åS å å å å å ä. äAHQ ä å å å å ä å ä. ä KAHQ åS åR å å å å å å ä å å ä. ä K1

2 3

4

3

1

2032

43

1

201 4

2

1 00

0 3 10

3 00

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5.10.4 Der Molltonikagegenklang

160

AH68 å. å. å.å. åå å. å.AH68 å

æå å å å å å. å åæ å åæå åæ å.å.å. åååA

H68 L å. å. å. å L å. å. å. å

As I was going to Derby

11

1

11

30

2

323 4

23 4

3

0

2

323

aus England

AH

å. å. å.å. å å. å.AHåæ åæ å å å. å å å. åå åæ å å å å å

æå.å.å. åååA

H Lå. å. å. å L å. åê å K. å3

0

0

0

2

323 4

23 1

�42

44

2 21

11

43 3

3

1

AH

å.å. å.å. å.å. å.å. å. å.å.AHåæ å. å åæ å. å åæ å åæ å åæ å.å.å. åååA

H L å. å. å. å. å. å. å. å1

3

4

23

4 223

AH

å. å. å.å. å å. å.AHåæ å å å å. å å å. åå å å å å å å å

æå.å.å. åååA

H Lå. å. å. å L å. åê å K. å1

11

3 3

3

1

0

2

323 4

23

43

1

�42

44

2 2

AHQ 24 ä åS ä äAHQ 24 åæ åå å åå å å. å å åå å å å å. åæ å å åA

HQ 24 L å åS ä å å ä å. å å

Oj, dortn, dortn ibern Wasserl

0 13

00

1

3 1 33� 1

2 4 43 4

42

�1� 1

2 4

23

4

3

4

2

Jiddisch

AHQ å ä å. å å äAHQå å å å å ä å. å å å å å å å. å åA

HQ å å å. å å å å å. L åS å ä1

1 32 3 2 2 3

3

4

34 2 1 4 4

�2 2

1

42

2

AHQ å å å. å å å å å.AHQå å å å å å å.

åæ å å å å å å å å å.AHQ å å å. L å å å å å.

4 2 1 4 4

3

�4 4

31

� 23

14

23 4

34 4

23 1

0 0 1 0

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5.10.4 Der Molltonikagegenklang

161

AHS 24 å å å ååS åå ååAHS 24 åæ å åS å å å å å å å åSå LA

HS 24 L å å å å å å å L

Es ist nit allewege Festabend

1 13

230

0

0

42 2

34 0

10

4

13

14

aus Deutschland

AHS å å å å å å åSAHS åæ å åS å å å å å å åå LAHSL å å å å å å å L0 2

10

0 4 10 3 2

30

01

243

AHS å å å åå åSå ååAHS åæ å å å å å å å å. å å. å å LAHSL å å å å å å å å å L3 3

0

2

�4

43

2 2

3

4

4 3

2

4 143

AHS åå åå åå åå åå ååS ååAHS L å. å å å å å å. å å å å LAHSL å å å å å å å L3 3

1

0

1

44 4

243

4

2243

��

AHS å åå ååS ää ååAHS L K å å å å ä å KAHSL J å å ä å K0

0

14

13

� �

342

23

AHS : å å å å å å å å å

ä ä ä äSAHS : å å å å å å å å ä ä ä äAHS : å å å å å å å å å å å ä ä å å ä

Junges Mädchen

001

2 4

123

0

23

0

13

4

1

2

2

3 1 0

aus Finnland

AHS ä å. å

æ å å å å å å å å åS äAHS å å å å å å å å å å å å ä JAHSä ä å å å å å å å å å ä J1

231 0

23

43

1

4

01

2

23 3 4

3

11

00

2

4 2

31

Page 162: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.11.1 Die erweiterte Kadenz

162

Tonika Tonika-parallele

Subdominante Subdominant-parallele

Dominante Tonika

Bei dererweitertenKadenz werdenTeilbereiche einerObertonreihe, Akkorde,durch gemeinsame Tönemiteinander verbunden. DenAnfang bildet der Tonikadrei-klang der chromatischen Sekund-verwandtschaft (Grundton´´´´ - großeTerz´´´´ - Quinte´´´´). In einerabsteigenden Kurve wird in der Terzver-wandtschaft der doppelt oktavierte Tonika-dreiklang (Prim´´- große Terz´´- Quinte´´ )wieder erreicht.Die Funktionsfolgegehört zu den wichtigsten Verbindungen in derMusik. Aus ihr lassen sich viele vereinfachteFunktionsfolgen ableiten:

(einfache Kadenz)

(einfache Kadenz)

T - Tp - S - Sp - D - T

T- S - Sp - D- T

T - Tp - Sp - D - T

T - Sp - D - T

T- S - D - T

Grundton´´´´

großeSexte´´´

Quarte´´´

großeSekunde´´´

Quinte´´

Grundton´´

Obertonreihe der

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5.11.1 Die erweiterte Kadenz

163

AHS 68 å. å å. å å. å.AHS 68 åæ å å å å å åå å. å å å å.å.å. å å å

å å å. KAHS 68 L å. å. å. å L å. å. å. K

Am Ural da bin ich geboren

3

� 4

34 4

3 43 1

2

4

44 4

2

aus der Wetterau

3

1

3

AHS å. å å. å å.å. å.AHS åæ å å å å å åå å. å å å å.å.å. å å å

å å å. KAHSL å. å. å. å L å.

å. å. K3

1

3 3

3

4

34 4

3 12

4 44 4

1

2

AHS å. å. å. å.å. ååAHS åæ å å å å å å å. K å å åå å å å å å å. å å åAHSL å. å. å. K. å. å. å. å

122

00

4 1 41

� 13

24 4 4 2

34 4

3

4 213

AHS å. å. å. å.å. ååAHS åæ å å å å å å å. K å å åå å å å å å å. å å åAHSL å. å. å. K. å. å. å. å

122

02

1

13

24 4 4

2

34 4

3

4

04 1

AHSSS : å å å å å å å å å å å å ä å å äAHSSS : å å å å å å å å å å

å å å. åæ å å äAHSSS :ä å å å å å å å å å å å å åS å åR å å

Unser Leben gleicht der Reise

4 12

01 2

2 3

0

1 31 1 2 0 4 2

2

3

4

3

41

4

3

3

14

34

4

3

4

30

1

Beresinalied 1812

AHSSS å å å å ä ä å å å åAHSSS å å å å å å. åæ å å å å å å å åAHSSSå å ä å å ä å å å ä0 0

21

4 30

12

2

33

14

3

4

34 4

12

1

AHSSS å å ä å å å å å å äAHSSS åå å åå å ä å å å å åå å åå å ääAHSSS å å ä å å å ä å å ä

4

12

3

40

43

3

4 1

2

0

143

3

4 213

Unser Leben gleicht der Reiseeines Wand´rers in der Nacht.

Jeder hat in seinem Gleiseetwas, was ihm Kummer macht,etwas, was ihm Kummer macht.

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5.11.1 Die erweiterte Kadenz

164

AHS : å å ä å ä ä äAHS : å å å å å å ä å L åæ å å å å å ä LAHS : å å ä å å å å å K ä ä ä L

Und wieder blühet die Linde

3 23

03

1 3

1

11

4

31

23

12

4

0

24

2

aus Deutschland

AHS ä åå å å. å ä ä äAHS å å å å å å å. å

æå å å å å å å å ä LA

HSK ä å å å å å K ä ä ä L

02 1 4

3

1 03

1

3

4 4

3

42 4 2

1 2

3

443

4 1 1

2

AHS L åê

å å å. L L åêå å å ä äA

HS åæ å å ä å å å å ä å å å. å

æ å å å å å å åæ

AHSK. ä ä ä å K å

å å å ä åê3 1

22

03

0

3 3 33

� 4 4 4 4

41

4 4 2 1 2 4

AHS L åê

å å å. L L åêå å å ä ä äA

HS åæ å å ä å å å å ä å å å å å å å å ä LAHSK. ä ä ä å K ä ä ä L

3 12

20

31 0

3

� 4 4 443

443

4 1

2

AHSS : ä ä å å ä ää å å å ä äAHSS : å å å å å å å å å ä ä å å ä å. åæAHSS : ä ä å å ä ä å å ä ä

Wilde Gesellen

4

4

343

10

2

1

3

1 2

23

23

1

4 4

3

12

4

3 21

1

Fritz Sottke

AHSS ä å .... ä å. åæ ä ä ä å åAHSS ä å K ....

ä å å ä å. åæ ä å åAHSS ä å K .... ä å å å ä ä ä å å1

3 0 31 3

0 2

33 4

2

1

2

1

4

2

42

4 443

1

2 4

1

AHSS ä. ä å å å ä ä ä å ..AHSS ä. K ää å å ä å. åæ ä å K ..AHSS ä. K ä å å ä ä ä å K ..23 3

11

2 3 0

1

212

4

3

4

343

1 2

1

2

1

Page 165: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.11.1 Die erweiterte Kadenz

165

AHS : å å å å å å ä å å å å ä åAHS : å å å å å å å å å ä åå åå å å å åå å ä å KAHS : å å å å å å å å å å å å å å å å å K

Wiegende Wellen

12

1 3 10 0

43 3

4

3

4

3 43 2

4 4

3

143

4 31

4 3

421

aus Deutschland

AHS å å å å å å ä å å å å äAHS å å å å å å å å å ä åå åå å å å åå å ä KAHS å å å å å å å å å å å å ä K1

21 3 1

0 0

4

3

4

3 43 2

4 4

3

143

4 31

4 3

AHS å å å å å å ä å å ä åAHS L åæå å å L å

æå å å L å

æå. åæ å å å å ä åR åA

HSK å å å K å å å K å å å å L åê

å å å3

2 31

03

34

3

4

0

0

41

4

02

4

34

31

4 4 4

1

�2

4

23

1�

AHS å å å å å å ä å å äAHS L åæå å å å å L å

æå å å å å L å

æå. åæ å å åå å ä JA

HSK å å å K å å å K å å å å ä J3

3

4

31

0

3

4

4

1

1

4

02

4

34

31

4 4 34

2

AHS : å å å åå å å å å å å å å å åAHS : å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å..AHS : K å å å å å å å å å å å å å å å

Wir lieben die Stürme

23

0 0

3 3 33

1

11

1

4 4

34 4

34 3

2

1.

12

43 1

2 2 42

100

aus der Jugendbewegung

AHS å å å å å å å åAHS å å å å å å å å å å å å å K ä ä ä åAHSå å å å å å å å K

.. å å å å å å å å å å3

0

33 2 3 2 3 2

3 1 2

2.

243 1

2

1

0

4 4 4 3

21

�1

41

AHS å å å å å å å å ä. ä.AHS å å å å å å å å å å å åå å å ä. K .. ä.AHSK å å å å å å å å ä. K ä.

1. 2.

31 1 1

33

1�

2

4 4

3

4

24

34 3 4 3 1

2 2

Page 166: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.11.1 Die erweiterte Kadenz

166

AHSSS S 24 å å å å å å åå ååAHSSS S 24 å å å

å å å å å å å å å å å åAHSSS S 24 å å å å å å å å

Einst war ich in Tennesee

4

3

22 1 2

1

0

1

441

4

341

4

3

043

AHSSS S å å å å å å åå ååAHSSS S å. å å å å å å å å å å å å åAHSSS S å å å å å å å å

4

3

22 1 2

1 2

0

1

441

4

341

4

3

043 0

01

AHSSS SAHSSS S åå å åå å åå å åå ååå å å å å å ååå å. å.å.å.

åAHSSS S ä ä å å å å.ê

M33

4

1

44 2

4

3

34

AHSSS S å å åå ååAHSSS S åå å åå å åå å å. å åå å å å å å åA

HSSS Sä ä å å å å2

4

1

3 43

1 43

13

2

�1 4

31

2

13

43 0

01

aus den USA

AHS 68 å. å å.å. åAHS 68 åæ æå å å å å åæ å åå

æL ååæ å å å å å åå

ææåå ååæL..A

HS 68 L å. å. åê

å åê K å. å. åê å åê L

Oro purito

221 3 3

0

1

� 1 4 4

34 4

3

4

31�

34 2

442

1

AHS å å. å.å.

å å. å. å. åAHS åæ å å å å

æå åæ å ååå

æ å å å åæ åæ å åæ å å å åAHSL å åê å. å. åê

å å. å. å. å åê3 34

2

3

01

31

� 2 4 2 4

31

4

4

2 1

3 43

1 4 4

3 34 2

1

AHS.. å. åå åå å. å. åå å.å. åAHS..å åæ åå

æå å L å å å å å

æååæå å. å å å.. å.å.å. åååA

HS.. å. åê

å å L å. å. åêå å. å åê å. å

22 3 3

1

4

1.

2

21

�4

2.

24

4 03 3

3 33

aus Chile

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5.11.1 Die erweiterte Kadenz

167

AHSS S 34 å å åS å ää ååAHSS S 34 å.å. å

æå å.å. å å å ää åå ä. å. åæ å

AHSS S 34 K ä K ä K ä ä. å å å

Sitzt a klois Vögele

23

0

1 312

41

4

3

AHSSSAHSSS ååå ååå ååå äää ååå äää K .. äää K å å. å åA

HSSS ä å å å å å ä K å å K

ä å3 4 3

2

0

33

43

4

1.

243

1

123

2.

21

�4

AHSSSAHSSS å. å

æ å å å. åæ å. åæ å å.å. åæå å.å. å

æåA

HSSS å å å ä å å å åå K ä K ä3

14 3

1 43

34 2 1 4 4

32

12 4

AHSS S å å åS å ää åå åå åå åå ääAHSS S ää åå ä. å. åæ å å å å ä KAHSS S K ä ä. å å å ä å å å å K

3 2

0

1 33 4 3

12

14 4

34

aus Schwaben

AHSS : å å åå åå å å ä ä ää åå ååAHSS : å å å å å å å å å å å. åæ å. å

æå. åæ å å K.. KAHSS : K å å å å å å å å å å å å å å å ä K K

Wo mag denn nur mein Christian sein

3 0 1 01 0

3 0 3

01

00

2 2

�1

4 4

00

2 21

0 21

20

0

4431

2

AHSS å å. åå åå å. åå åå ää åå åå ååAHSS å å å

å. åæ å å å. ååæ å å å. åæ å å å KA

HSS å å å å å å å ä å å å å å å å ä å K2

3 1 0

2

3 1 00

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30

0

14

41 4

32

1 4

1

4

00

21

0432

1

AHSS å å. L åå åå å. åå åå ää ä ååAHSS å å å å. åæ å å å. åå

æ å å å. åæ å å åAHSS å å å å å å å ä å å å å å å å ä å2

13 1 0

2

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20 1

30

0 4

14

41 4

32

1 4

1

4

00

2

10 4 2

13

aus Ostpreußen

Wo mag denn nur mein Christian sein,in Hamburg oder Bremen?

Schau ich mir seine Stuba an,so denk ich an mein Christian.

Page 168: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.11.2 Die Wechseldominante

168

Wol-len wir

einen be-stimmten

Klang besondershervorheben, lösen

wir ihn aus demtonalen Zusammenhang

und weisen ihm die Funk-tion einer Tonika zu, indem wir

ihn durch seine eigene Domi-nante verstärken. Eine solche Domi-

nante nennen wir Zwischendominante,weil sie vermittelnd zwischen zwei Ton-

arten auftritt.

In der Funktionsbezeichnung werden Zwischen-dominanten in Klammern ( ) gesetzt. Die besonders

häufige Dominante der Dominanten heißt Doppel-dominante ( oder Wechseldominante. Der wichtigste

Ton der Wechseldominanten ist die große Terz. Sie liegt beider ursprünglichen Obertonreihe zwischen Quarte und Quinte,

wird aber trotzdem nicht als fremder Ton empfunden;bei einer C-Dur-Tonleiter zwischen f und g oft fis

gespielt. Wechseldominanten verursachen für kurze Dauer eineVerschiebung des tonalen Zentrums zu einem anderen Klang.

Bei vielen Liedern mit Durmelodien können wir diesen Vorgang, die kurz-fristige harmonische Ausweichung in die Dominanttonart, beobachten.

D D)

in der WienerKlassik wird z. B

Tonika Dominanten Wechseldominanten Dominant-parallelen

Tonika-parallelen

Obertonreiheder Tonika

Obertonreiheder Dominanten

Quinte

Quinte

Obertonreiheder Wechsel-dominanten

Obertonreiheder großen Terz

Obertonreiheder großen Sexte

Obertonreihe der

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5.11.2 Die Wechseldominante

169

AHSS 38AHSS 38 å. å åå

æå.å. å åå å åR å å

å. å å åååAHSS 38 L å å å å åê

å. å å å

Ach du klarblauer Himmel

3

4 1

24 4

12 1

3

4 3 3 143

0

3

0

3 1 10

AHSSAHSS å. å åå

æåå ååå åå åå åååS å åSå å.

å. å ååAHSS L åê åê åê

åê åê åê åê åêåê åê

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1 32

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2

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31

243

1

2

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3

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AHSSAHSS å. å åå

æåå åå å åå å. å å.å. å åå åååA

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0

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43

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1 31

24

2

423

AHSSAHSS å å ååå

æååå ååå å.å.å. å åå åå åå ååå

å åååAHSS L åê

åêåê åê åê åê å åê

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00

1

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32 2 1

43

4 4

33 1

2

010

4231

Friedrich Silcher1789 - 1860

AHS 34 å åAHS 34 å

å å.å. åæ åå å å. å åå å å å.å. ååæååå å äSääA

HS 34 K å å å å å K å. åê å ä

Nun leb’ wohl du kleine Gasse

2

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2 4

443 2

3

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4

1

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23

2213

03 3 1

00

AHS åS åS å å åS å å åAHS å. å å. å å å. å å. å å K å. å å åAHSå å å å å å K å å

2

3

14

24 4

32

3

14

24

32

43

00

00

AHS å å å åå åå åå ääAHS å å å åR åå åå å. å å å å åå äAHSå å å å å å å å ä0

2 1 4 30

2

4 12

4

31

243

23

432

23

Friedrich Silcher1789 - 1860

Nun leb’ wohl die kleine Gasse,nun ade du stilles Dach!

Vater, Mutter sah´n mir traurig ,und die Liebste sah mir nachund die Liebste sah mir nach.

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5.11.2 Die Wechseldominante

170

AHS 38 å. å å.AHS 38 å

æ å åæ å ååæå åæ åå

æ LAHS 38 L å å å å å å å. åê

L

Drei liebe schöne Mädele

1 0 11 2 2 3

2

3

4

3

4

3

1

21

2

AHS å å. å.AHS åS æ åå åå

æ å åæ å åæ ååæ

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åS å. åê L4

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AHS å. å. åAHS åæå.æ åç åæ åæ å

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AHS å. å. å. åAHS åæ å.æ åç åæ åæ åæ å

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3

AHS å. åAHS åæå åæ åæ å

æååæ å åæ ååA

HSL å. å.

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0

3 3

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43

113

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2

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AHSAHS åæ ååå

æL åååæ

å.å.æåç åæ åå

æL åæ

ååæ LA

HSL åê

L åê å. åê Låê åê L0

43

41

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2 4 3 21 1

3

AHS åê

åêåê åS .å. å. å.A

HS åæåS.å.æ åç åæ å åS æ å. å.å.A

HSL å.

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14

3

1

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4

2

2

4

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32­¬

aus Schwaben

Page 171: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.11.2 Die Wechseldominante

171

AHSAHS å.å. å.å. åå åå

æååæ L åæ å.å. åS åA

HSL å å L å å L å å åê L L å.1 3

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243 3

1 12 2 4

AHS å. å. åAHS å å å å å åR å L å.å. å.å.AHS å. å. å L L å å L å å3 3

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12

4 1 4

14 2 4

3

4

31

AHS å.AHS åå åå

æååæ L åæ å.å. åS å åå å å å å åSåA

HSL å å åê L L å. å å å å.

0 1 3

3 33

43

24 1

4 4

2

1 1

2

AHSAHS åå L å.å. å.å. åå åå

æååæ L åæA

HS å L L å å L å å L å å åê L L3

1

2

AHS å. å.å.AHS å åæ å åæ å.å. åå

æL åæ ååå

æL åååæ

AHSå. å. å åê

åê L Låê L åê4

312

4

34

0

243

AHS å.å. å.å.AHS ååæL åæååæL ååæåå L å. å å å å å

AHS åê L L åê L åê å L å. å.3

4

34 4

AHSAHS å.å.

ååæ L å

æååæL ååæåæ L å

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AHS å åê åRê L L åê

L åêåê L L åê L åê0 3 2 3

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AHSAHS åå L å.å.

æåS ç åæ ååå ååå

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HS å L å. å åê

å. åêL

02 3

432

413 2

Page 172: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.11.3 Die Wechselsubdominante

172

AH34 å åå å å å å å å å åå åå ååAH34 å

å å å å å å ä K å å å å å å åAH34 å å å ä K å å å

3 11

4

23

23

1

2

Lächelnd erwacht jeder Morgen

43

43 4

1

4 4 3

aus Chile

AH68 å. å.AH68 åæ å å åS åå

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æä åæ å å åS åå

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H68 L å. åê L åê å

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14

43

3

12 4

AH

å. å.AHåæ å å åS åå

æååRå ååå

æä åæ å å åS åå

æåå åå

æäA

H L å. åê L åê ååå åååêL å. åê L

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3

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2 4

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2

4

3

2

AH

å. å.AHåæ åQ å å åå

æåå å å å åå

æåå åå åå

æååæåå ää LA

H Lå. åê

å å. åêå ä å å ä L1 3

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3

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3

42

43

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3 132

01

AH

å. å.AHåæ åQ å å åå

æåå å å å åå

æåå åå åå

æååæåå ää LA

H Lå. åê

å å. åêå ä å å ä L1 3

01 0 2

3

42

3

42

43

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3

23 1

3 13 0

1

AHä K åQ å å å å åR åQ å

AHå å å å åå åå åA

H ä K å å å43

4

32

4 43

4 4

22

1 1

AHä L å

æ å. å ååå åå å ååå ää LA

Hå å åå åA

Hä K å å å å ä L2

1 2 1

11

43

2

3

4

3

1

4

34 4

23

43

Page 173: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.11.3 Die Wechselsubdominante

173

AH34 ä.ä. ä å ä åAH34 å

å å åå å å å å å å åå åå åå ååAH34 ä. ä å ä å

ä å

Der hat vergeben

3

33

11

2

2

3

4

4 2 4

2

� 4

2

4

4

2

43 2

43

Valentin Rathgeber

1682 - 1750

AHAHåå åå åå å å.å.å. ååå

æååå åå åå åå åA

H å å å å å å å å å0 1

43

1

00 3

243 2

43

AHAHå.å.å. ååå

æååå åå å å åå ååå å ä.ä.

S.. å å ååå

AH å å å å å å ä. ää åå0

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1

11

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ù

ù

AHS äAHS å. å

æ å åå å åå å åå å å. åæ åå åå ååå ååAHS å. åê

å å å å ä. å å å1 1 3 3 40

10

1

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3

33

3 3

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3

2

22

2

2

2

4

4 44 4

3 42 4

3

1 13

4

3

143

4

3

AHS ää å å åå å ää å åå åå åAHS å. åæ å å å å å. åæ å å å å å åå åAHS å å å å å å å å å å å å4

01

01 4

0

0

4

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2

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32 3 4

AHS ää R ä.ä. ä å ä åAHS ä K R å å å åå å å å å å åAHSå å åR å å

Rä. ä å ä å

33

332

23

4

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2

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2

4

AHAHåå åå åå åå åå åå åå å å.å.å. ååå

æåååA

H ä å å å å å å å11 0

4

2

43 2

43 2

43

100 3

2

AHAHåå åå åå å å.å.å. ååå

æååå åå å å åå ååå å ä.ä.A

H å å å å å å å å å ä.1 0 3 02

2

43 2

43

100

010

23

4�

0

3 1 43 2

34 4

1

Page 174: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.11.4 Die Ausweichung in Dur und Moll

174

Als Modulation bezeichnen wir das Über-wechseln in eine andere Grundtonart, denÜbergang zu einem neuen tonalen Zentrum,einer neuen Tonika. Wird die Grundtonart nurkurzfristig verlassen, sprechen wir von einerharmonischen Ausweichung.Im 18. Jahrhundert finden wir die Auswei-chung vor allem in die nah verwandten Ton-arten und , die auf denuntersten fünf Stammtönen der Sekundver-wandtschaft in der Oberreihe stehen. Ab derKlassik wird dieser Spielraum erweitert.Die Dominantmodulation ist als Ausweichungso häufig, dass sie in der Musiktheorie ihreneigenen Namen erhielt, die Doppeldominante

(Dominante der Dominanten), auch Wechsel-dominante genannt.Meist erfolgt die Ausweichung durch Umdeu-tung eines Akkordes, der beiden Tonartenangehört, so wird bei der Ausweichung in dieSubdominantparallele die große Sekunde zurneuen Tonika, in die Dominantparallele diegroße Terz zur neuen Tonika ...Bei der Ausweichung wird die neue Funktiondes Akkordes in eine Klammer ( ) gesetzt.

Tp, D, Dp, S Sp

Dominant-parallele

Dominante

Wechsel-subdominante

Tonika

Subdominant-paralelle

Subdominante

Tonika-parallele

ObertonreiheSekundverwandtschaft

Page 175: Gitarre und Harmonie - Gitarrenbrevier€¦ · 5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114 5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 116 5.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118 5.6.3 Umkehrung

5.11.4 Die Ausweichung in Dur und Moll

175

AHSS : å

å å å å. åæ å å å å å å å. åæ äAHSS : å å å å å å å å å å å å å å å å ä

AHSS : å å å å å å å å å å å å å å å å å. å äAHSS : å å å å å å å å å å å å å å å å ä

1 1 3 2 2 4 2 1 4

Alle Menschen müssen sterben

4

�4

4 2 4 4 43

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1 1 0 14

41

1 3 04

1 4 01

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3 0 2 0 4 2 0 1 0 3 0 2 0 24

AHSS åå å å å. åæ å å å å å å å. åæ äA

HSS å å å å å å å å å å å å å å å å ä

AHSS å å å å å å å å å å å å å å å å å. å äAHSS å å å å å å å å å å å å å å å å ä

1 1 3 2 2 4 2 1 4

4

�4

4 2 4 4 43

�1

1 1 0 14

41

1 3 04

1 4 01

0

3 0 2 0 4 2 0 1 0 3 0 2 0 24

AHSS å å å åS å å. åS æ å å å. åæ å å å. åæ å åAHSS å å å å å å å å å å å å å å å. åê å å

AHSS å å å å å å å å å. åæ å å å åS å åAHSSå å å å å å å å å å å å å å å å å å å

1 2 13

2 2

2 1 1 20 13 4 4 1

3

3 4 3

00

4 1 0 1

0

11 3 0 1 3

1

2 0 2 0 2 0 2 0

AHSS å å å å å åS ä å å å å å. åæ äAHSS å å å å å å ä å å å å å å å å ä

AHSS å å å å å å å å å ä å å å å å å. å äAHSS å å å å å å ä å å å å å å

å å ä

1 1 1 3 2 2 4 2 4 4

4

3 4 4 1 1 1 01 1

02 0 1

24

01

0

1 0 4 1 04 2

0 3 01 3

1 0 24

J. S. Bach1685 - 1750

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5.11.4 Die Ausweichung in Dur und Moll

176

AHQ 34 ä. ää å ää å åå ääAHQ 34 å å å å å

å å å å å å å å å å å åæ ñæ ñ ñA

HQ 34 ä. ä å ä å ä.

A la nanita nana

42

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23

2

34

432

123

v

0 01

0

AHQ ä å ä. ä. å äAHQ å å å

å å å å å å å å å å å å å å å å åæ ñæñ ñA

HQ ä å ä. ä. å ä3 3

03

03

4 4 4

12 1

34 2 4 4 4 1

20 4

AHSS.. ä. å äAHSS.. å å

å å å åå ää ååå ååå å åå åå å äää .. åå å ääAHSS.. ä. ä å ä å ä å .. å ä

00

3

0 0 03

44 4

23

142

�3

1.

43

4 143

2.

43

4 4

1

AHQ..AHQ.. ååå ååå å ååå å ååå äää ååSå ååå åå ååSå å ää åSå åå ååA

HQ.. å å å ä å ä å ä å.. å å å

243

123

4

23

1.

143

4

2.

23

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31

00

0 0

1

0

aus Spanien

AHSSS S 24 ä åAHSSS S 24 K

å å å å å å å å å å ä å å å åAHSSS S 24 J å å å å ä ä

Despedida del soldado

1 1 1 3

1

0

2 42 4

4

2 4 4

31 4 4

AHSSS S ää ä äAHSSS S åæ å. ååå

æL å å å å å å å å å åA

HSSS S ä åê K

. ä ä3 1

3

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3

4

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4 2

3

4

AHSSS S ä äAHSSS S ä å å å å åå

æå.å. åå KA

HSSS Sä ä åê å. å K

0

14 3

4

2

34 2 2

1

aus Spanien

flageolett

flageolett

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5.11.4 Die Ausweichung in Dur und Moll

177

AHS 68 å. å. å L å.å. å.å. å.å.AHS 68 åæ å å

æ å åæ å åæ å. å å å å åæ åS .å.å. åååA

HS 68 L å. å. å. å.

å. å. å. å

Kennt ihr den alten Maschero

1 1 1

0

3230

0 2 2

0

4 2

0

3312

4

aus Flandern

AHS å. å. å å.å. å.å. å.å. å. ååAHS åæ å åæ å åæ å å å å. å å å å åæ åSå å å åA

HSL å. å. å. å. å. å. å. å0

0 1

12 2

43

1 4 241

243

43

243

4 4

AHS å. å. åS . å.å.AHS åæ å å

æ å åæå.å.å. åå L åå å å å åæ å.å.å. åååA

HSL å. å. å å å å L å. å. å. å3

43 40

3 4 2 4

23

423

AH68 å å. å.AH68 åæ å å

æå å åæ å å å

æ å åS å åRå åæå. KA

H68 L å. å. å. å. å. å. å. K

He sailed away

3 43 3

30

0

01

4 2 21 0 4

24 0

2

å å. å. å. å. å.AHåæ å å

æå å åæ å å å

æå å å å å å å. KA

H L å. å. å. å. å. å. å. K33

1 30

0

01

4 2 42

1 00

1 0 4

32 4 1

2

AH å.å. å. åS . å.åS . å.å. å.å. åSAHå å å åæ åå å å åå

æå å å å å å

æå åæ å.å. KA

H L å. å. å. å L å. å. å. K0 0 2

13

132

0 231

013

4

�4

23

102

4 41

23

AH

å. å. å. å. å.AHå å å åæ å åæ å å

æ å å å å å å å å å å. KAH L å. å. å. å. å. å. å. K

0

aus Irland

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5.11.5 Die Klangfarbe in Dur und Moll

178

Oktave

Grundton

kleineSeptime

großeSekunde

Moll

Dur

In der natürlichen Obertonreihe finden wir inder diatonischen Sekundverwandtschaft denMolldreiklang

.

Alle drei Einzeltöne streben zu benachbartentiefer liegenden Ruhepunkten des Durdrei-klanges, ihr Richtungswillen ist eindeutig nachunten zum Grundton gerichtet. Was für denEinzelton gilt, verstärkt sich noch im Moll-dreiklang, aber auch im Mollseptakkord.Hinunter in die Tiefe, in den Schatten fällt Moll.Für unser Musikempfinden klingt es dunkel undweich.In der natürlichen Obertonreihe finden wir inder diatonischen Sekundverwandtschaft denDurdreiklang

Alle drei Einzeltöne sind Ruhepunkte. Schlagenwir sie in der angegebenen Reihen-folge an,spüren wir, wie sie als Akkord zum Licht, zurSonne emporsteigen. Der Durdrei-klang, auchder Durseptakkord, klingt hell und hart. Wirentdecken diesen Klangunter-schied auch inden Tonleitern. Spielen wir von der Prim bis zurkleinen Septime aufwärts, hören wir einstrahlendes Mixolydisch, spielen wir von derOktave bis zur großen Sekunde abwärts, hörenwir ein getragenes Dorisch.

große Sekunde - Quarte - große Sexte

Grundton - große Terz - Quinte.

Die ausgewählten Obertöne der diatonischenSekundverwandtschaft sind gleich, nur ihreBewegungsrichtung ist verschieden. W

Mixolydisch aufwärts gespielt werden.

ie bei denGriechen in der Antike möchte Dorischabwärts,

AH ã ã

ã ã ã ã QãAHAH

Mixolydisch - Durseptakkord

Dorisch - Mollseptakkord

AHã Qã ã ã ã ã ãA

HAH

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5.11.6 Die Parallelität von Dur und Moll

179

Dorisch mitkleiner Sexte

Hypoionisch

dreifachoktavierterGrundton

Sekundverwandtschaft

Dorisch mitgroßer Sexte

Lydisch mitübermäßigerQuarte

dreifachoktavierterGrundton

In der Sekundverwandtschaft der natürlichenObertonreihe weisen zwei Kirchentonartensechs gemeinsame Töne auf, sind eng miteinander verbunden

Lydisch und Dorisch.

Die Schlusstöne beider Tongeschlechter liegeneine kleine Terz auseinander. Ursprünglichwerden Lydisch und Dorisch mit der großenSeptime der achtstufigen Naturtonleiter ge-spielt, daher stammen auch ihre musikalischenEigenarten

Lydisch mit übermäßiger QuarteDorisch mit großer Sexte.

Schon früh wird die große Septime gegen diekleine Septime ausgetauscht. Wir haben jetzt

Lydisch mit reiner Quarte= Hypoionisch

Dorisch mit kleinerSexte

Nachdem sich Hypoionisch und Dorischgefestigt haben, verselbstständigen sie sich.Durch Transposition um eine Quarte nachunten feiern Ionisch und Aeolisch ihre Geburt.Es ist kein bloßer Zufall, dass der SchweizerMusikgelehrte Glarean 1547 n. Chr. beideTongeschlechter gleichzeitig veröffent-licht, dieZeit war reif für diesen Schritt, die Praxis warder Theorie, wie so oft in der Musik,vorausgeeilt. Den Beweis dieser These liefernuns die Kirchenweisen bis zum Ende des 16.Jahrhunderts:(Württembergisches Choralbuch)

Dorisch 31 ChoräleHypoionisch 21 Choräle

Ionisch 34 ChoräleAeolisch 12 Choräle

neben weiteren 19 weiteren Chorälen in ver-schiedenen Kirchentonarten.

Viele Theoretiker sehen heute noch im Moll-dreiklang ein Spiegelbild des Durdreiklanges.Andere wiederum halten den Molldreiklang alseine Trübung des Durdreiklanges, weil es nichtmöglich ist große und kleine Terzeneinwandfrei gegeneinander abzugrenzen.

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Irische Ballade

180

AHS 68 å å å å

æ å åæ åæ å åæ LA

HS 68 å. å. å. åêAHS 68 L å. å. å. åê

L

There´s a glen

0 1 4

0

3

0

aus Irland

AHS å å å å

æå åæ å.å. åå

æLA

HS å. å.AHSL å. å. å. åê L

4

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0

4

1

0

243

1

AHS å å å åS

æ å åR æ åæ å ååæ LA

HS å. å. å.AHSL å. å. å. åê L

000

0 1 20

1

4

3

1

1

AHS å å åå

å åååSæ å å

æå.å.å. åååæLA

HS å.AHSL å åRê å.åS . å. åê L

4

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3

12

4132

�4

2

AHS å å å å

æ å åæ åæ å åæ LA

HS å. å. å. åAHSL å. å. å. åê

L

AHS å å å å

æå åæ å.å. åå

æLA

HS å. å.AHSL å. å. å. åê L

AHS å å å å

æå åS æ å

æå åæ LA

HS å.å. å.å.AHSL å. å. å. åê L

4

�1 2 4

33

1

0

2

AHS å å åå

å åååSæ å å

æå.å.å. åååæLA

HS å.AHSL å åRê å.åS. å. åê L

2

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181

Buntes Allerlei

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6.1 Natürliche und künstliche Tonsysteme

182

natürlichePentatonik

künstlichePentatonik

Grundton

Quintenzirkel

Quintenspirale

Pentatonik

Bereits in der Antike bemühen sich in Grie-chenland Musiktheoretiker um ein "System",das alle bekannten Töne umfasst und ordnet.Doch jede Zusammenstellung, jede Einord-nung, hängt von den Gesichtspunkten ab, unterdenen die bezeichneten Merkmale aus-gewähltwerden. Mit der Vertiefung des Wissens wächstder Wunsch nach einem "natürlichen" System,das der vorgegebenen Ordnung im Reich derObertöne folgt. Je umfassender die Kenntnissewerden, je mehr Einzelheiten undZusammenhänge sich zeigen, desto mehrPunkte müssen bei einer Neuord-nungberücksichtigt werden. Die diatonischeDurtonleiter zählt zu den natürlichenTonsystemen, denn sie lässt sich aus derObertonreihe ableiten. Die chromatischeTonleiter ist ein künstliches Tonsystem. DerHalbtonschritt, die kleine Sekunde ist daseinzige Intervall. Dieser Baustein wird zumMaß aller Dinge, als ihn Andreas Werckmeister1691n. Chr. mathematisch genau berechnet:

Verhältniszahl Halbtonschritt

2 = 1,0594631

Natürliche und künstliche Tonsysteme ergän-zen sich gegenseitig, das natürliche System istmehr für die Musizierpraxis, das künstlicheSystem für die graue Theorie.

Lässt sich eine theoretische Tonfolge ganz oderteilweise aus der Obertonreihe ableiten, gehörtsie zu den natürlichen Tonsystemen:

Dur und MollKirchentonarten

Beruht eine theoretische Tonfolge auf mathe-matischen Berechnungen, liegt ihr eine genaufestgelegte Gleichung zugrunde, zählt sie zuden künstlichen Tonsystemen:

chromatische Tonleiter

Es gibt auch Tonsysteme, die sich geschicktanpassen können:

In der ist die Pentatonikein natürliches Tonsystem, denn sie gründetsich auf fünf übereinanderliegende reineQuinten mit je 702 Cents.In der ist die Pentatonik einkünstliches Tonsystem, denn die Tonhöhe wirdnach chromatischen Tonschritten festgelegt, dietemperierte Quinte beträgt nur 700 Cents.

Ö

pythagoräischen Stimmung

temperierten Stimmung

12

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6.2 Halbton - Drittelton - Viertelton

183

Bei temperierten Oktaveinteilungen sind alleTonstufen gleich groß. Eine Erklärung vonTonbeziehungen wird nicht gegeben.Temperierte Oktaveinteilungen sind:

5tönig im javanischen SlendroTonschritt 240 Cents

6tönig in der GanztonleiterTonschritt 200 Cents

12tönig in der chromatischen TonleiterTonschritt 100 Cents

18tönig in der DritteltonleiterTonschritt 75 Cents

24tönig in der VierteltonleiterTonschritt 50 Cents

In der chromatischen Sekundverwandtschaftgehen die natürlichen Obertöne vom Halbton-schritt allmählich in den Dritteltonschritt über,der Abstand dazwischen wird immer geringer.In der atonalen Verwandtschaft finden wir alserstes Intervall der Viertelton-schritt. Auf demfreistehenden Griffbrett der Gitarre können wirdie Knotenpunkte für den Drittel- undVierteltonschritt mathematisch genauberechnen, den Berührpunkt festlegen, aberdiese natürlichen Obertöne sind nicht mehrspielbar, die Biegesteife der Saite für solche"winzigen” Teilschwingungen ist viel zu groß.

Spielen wir mit dem kleinen Finger der linkenHand im III. Bund den dreifach oktaviertenGrundton ... (flageolett) und anschließend diedreifach oktavierte große Sekunde ...(flageolett) hören wir deutlich als Intervalleinen Ganzton. Einen Halbton über dem erstenBundstäbchen klanglich als Intervall zwischenzwei Obertönen hervorzubringen, erfordert vielMühe und führt zu einem unbefriedigend-enErgebnis. Der Viertelton in der Mitte desI. Bundfeldes ist nicht spielbar.Mehr als ein klirrendes Geräusch vermischt miteinem gedämpft klingenden Grundton könnenwir nicht erreichen.

Ganzton= Intervall zwischen dem 8. und9. natürlichen Oberton

Halbton = Intervall zwischen dem 16. und17. natürlichen Oberton

Viertelton = Intervall zwischen dem 32. und 33.natürlichen Oberton

Sekundverwandtschaft

chroma-tische diatonischeatonale

Verwandtschaft

Teilschwingung einer großen Sekunde´´´Ganzton

VierteltonHalbton

Griffbrett I. Lage

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6.3 Im Reich der Obertöne

184

Unsere Reise durch das Reich derObertöne gleicht der Besteigungeines schneebedeck-tenBerggipfels. Wir schauen zurückauf unseren mühsamenallmählichen Aufstieg. Frisch wehtder Wind unter dem Gipfelkreuz.Über der Schneegrenze, in deralpinen Stufe (atonale Verwandt-schaft) gedeihen nur nochanspruchlose Flechten ansonnenbeschienen Felsen. Bis zurSchneegrenze (chromatischeSekundverwandtschaft) schiebensich noch einzelne Rasenfleckenvor. Schutthalden sind mitunscheinbarem Mauerpfeffer,dem Gletschermannsschild undZwergprimeln besiedelt. Diesubalpine Zone (diatonischeSekundverwandtschaft) weist diereichste Alpenflora auf. DieAkelei entfaltet ihre prächtigenBlüten, gelb leuchten zweiblütigeVeilchen, rostrote Weiden-röschen.Etwas tiefer in der subalpinenStufe (Terzverwandtschaft) ragenWacholderbüsche und Alpen-rosen aus niedrigen Zwerg-sträuchern heraus.Bergföhrenwälder und Lärchen-bestände schließen sich an. In derBergstufe (Quintverwandtschaft)drängen sich Kiefern, Tannen undFichten. Obstgärten,Getreidefelder, ja sogar Rebhängesäumen den Fuß des Berges(Oktavverwandtschaft). DiePflanzengürtel sind nicht starr, siegehen allmählich inein-anderüber. Auch in der Obertonreihesteht nichts still, alle Grenzenfließen, Vorgänge verzahnen sich.Daraus ergibt sich eine wachsendeVielfalt von Formen undVorgängen, eine sich fortwährendverändernde Lage.

alpineStufe

atonaleVerwandtschaft

subalpineStufe

Terz-verwandtschaft

kollineStufe

Oktav-verwandtschaft

montaneStufe

Quint-verwandtschaft

subalpineStufe

Sekund-verwandtschaft

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6.4 Ein dunkler Punkt

185

Immer enger, leise, leise,ziehen sich die weiten Kreise,

schwindet hin was prahlt und prunkt,bleibt zurück ein dunkler Punkt!

Wollen wir ihn weise deuten,unsre Zeit damit vergeuden?

Würden diesen Weg wir gehen,würden nie ein Ziel wir sehen!

Reden klüger und gescheiter,und wir kommen doch nicht weiter,

wie die Obertöne klingen,wie die Saiten in sich schwingen.

Über atonal’ Verwandtschaft schreiben,lassen wir am besten bleiben,

hat wohl keinen Sinn,werfen wir den Krempel hin!

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Alphabetisches Verzeichnis der Lieder

186

A

B

C

D

E

ch du klarblauer HimmelA cowboys lifeA hundred years agoA la naninta nanaAl lado demi cabanaAlle Menschen müssen sterbenAls durch Lothringen ich wandertA long tim agoAm Ural, da bin ich geborenAnickaAs I was going to DerbyAuf dem Berg so hoch da drobenAuf der Geige spielt der JanosAuf der KasankaAuf Mädel, putz dich schönAus tiefer NotAutumn comes

ajuschki bajuBefiehl du deine WegeBeim KronenwirtBin ich mir gegangenBlaubeeren leuchten im GartenBlau ist der HimmelBodaj by vas

hasskeleChile verde me pedisteC'était Anne de BretagneCual es aquel pajarito

a streiten sich die Leut herumDe camptown ladiesDeep the silenceDer hat vergebenDespedida del soldadoDort niedn in jenem HolzeDrei Gäns im HaberstrohDrei liebe schöne MädeleDrei Zigeuner fand ich einmalDroben em Oberland

hre sei dir ChristeEin Hase saß im tiefen TalEinst war ich in TenneseeEl tortilleroEs, es und esEs ist nit allewege Festabend

Friedrich SilcherUSAUSASpanienSpanienJohann Sebastian BachFrankreichEnglandWetterauMährenEnglandBregenzer WaldUngarnRußlandEnglandWolfgang DachsteinEngland

RusslandGeorg Philipp TelemannMark BrandenburgJiddischSchwedenFinnlandSlowakei

JiddischAsturienBretagneBolivien

Konradin KreutzerUSAWalesValentin RathgeberSpanienFrankfurtDeutschlandSchwabenDeutschlandSchwaben

DeutschlandUSAUSAChileSüddeutschlandDeutschland

DDmGDmGmDDGGEmAmAEmDDPhrygischDm

EmDorischDDmEmDmA

AmEinGmHm

DCFCEmGDGFF

MixolydischEECAEm

16951

15317635

17515215016336

16014267

1527527

159

1561345981

15751

111

63159130157

14990

14817317615141

1707757

2976

16611587

161

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Alphabetisches Verzeichnis der Lieder

187

F

G

H

I

reude schöner GötterfunkenFreunde kommet in die RundeFrom far away

ing ein WeibleinGleichwie die MöweGlöggaijodlerGood night, ladiesGrün, grün, grün

ab mir gemachtHaul the bowlineHeididelittHell glänzt des Mondes LichtHerzliebchen meinHe sailed awayHeute an BordHinunter ist der Sonne ScheinHört ihr die TrommelnHorch die Glocke tönt

ch bin der Doktor EisenbartIch bin SoldatIch geh durch einen grasgrünen WaldIch hab mein Sach Gott heimgestelltIch stand vor einem Puppenhaus

Ludwig van BeethovenBayernIrland

OstpreußenDeutschlandTirolEnglandMark Brandenburg

FinnlandEnglandMecklenburgItalienA. ConradiIrlandDeutschlandMelchior VulpiusDeutschlandFinnland

DeutschlandSchwabenHessenJohann Sebastian BachNiederlande

GAmC

GGAAG

EmCGAACADorischDmHm

GGGDorischGCGBCDFGIonischA

GGEmCEEm

GEmDGmEmLydisch

8963

132

14715110975

136

3415313714833

17757

1314343

1376192

1251461451238832

1131419125

107

7211167

13449

161

49177119477928

Ich weiß nicht, was soll esI got a robeIhren Schäfer zu erwartenIhr kleinen VögeleinIn die Berg bin i gernIn einem WassergrabenIn einen HarungInnsbruck ich muß dich lassenIseltaler Jodler

a grüeß enk GottJa grüeze wohl Frau StirnimaJa KujawiakJesu meine ZuversichtJetzt kommt das schön FrühjahrJunges Mädchen saß am Meere

ein schöner LandKennt ihr den alten MascheroKleinwalser JodlerKommt zum TanzKristallen den finaKyrie eleison

Friedrich SilcherUSADeutschlandErnst KoppKärntenSpanienDeutschlandHeinrich IsaacOsttirol

KärntenSchweizPolenBerlinPinzgauFinnland

DeutschlandFlandernVorarlbergUngarnSchwedenMartin Luther

J

K

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Alphabetisches Verzeichnis der Lieder

188

L

M

N

ächelnd erwacht jeder MorgenLet the farmerLobet den Herren

ädel, mein MädelMaienwind am Abend sachtMin Vatter ist en AppenzellerMir san ja drei BrüderMittersiller JodlerMy Bonnie is over the ocean

ana KruNun ade du mein lieb HeimatlandNun danket alle GottNun leb wohl du stille Gasse

ChileIrlandStralsund

SlowakeiUngarnSchweizÖsterreichSalzburgEngland

LiberiaDeutschlandJohann CrügerFriedrich Silcher

CEmG

CAeolischCGDG

GDFG

172133135

14230

113121119112

74146135169

7714316016615655

85

153

53131806573

167

14118045

13053

164163117

4541

14784

O

Q

R

S

T

Ü

W

du lieber AugustinO give me a homeOj, dortn, dortn, ibern WasserlOro puritoO Tannenbaum, o TannenbaumOyfn Oyvl sitzt a Meydl

uando si pianta

ote Wangen

am Bass was born in IndianaSascha geizte mit den WortenSchpilt she mirSchtejt a BocherSiaga is insre FreudSitzt a klois Vögel

he animals went inThere´s a glenTrara, die Post ist da

ber meiner Heimat FrühlingUnd wieder blühet die LindeUnd ich steh vor der TürUnser Leben gleicht der ReiseUns locken die sonnigen Tage

as braucht man auf dem BauernhofWas haben die GänseWas noch frisch und jung an JahrenWenn ich ein Vöglein wär

WienUSAJiddischChileWestfalenJiddisch

Italien

Russland

USARusslandJiddischJiddischTirolSchwaben

EnglandIrlandDeutschland

RusslandDeutschlandSüdafrikaBeresinaliedSchweden

DeutschlandSchlesienFrankenÖsterreich

FGDmGGmDm

F

Fis m

EEmEmCmGA

FGF

DmGGAA

FGAG

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Alphabetisches Verzeichnis der Lieder

189

Wer hat mich treu gepflegtWhat shall we doWiegende WellenWie lieblich ist der MaienWilde GesellenWill ein lustig Liedlein singenWir kamen einst von PiemontWir lieben die StürmeWir sind des Geiers schwarze HaufenWir sind durch die Welt gefahrenWohlauf in Gottes schöne WeltWohl ist die WeltWo mag den nur mein Christian sein

NorwegenEnglandDeutschlandJohann SteuerleinDeutschlandItalienFrankreichDeutschlandDeutschlandDeutschlandMark BrandenburgSüdtirolOstpreußen

HmDorischGBDEmGGDmGGBD

15626

16586

16447

15016555

14993

140167

Eine kleine Hausmusik

Die Saite surrt, der Kater schnurrt.Der Holzbock ist um acht erwacht,er werkelt schrill die ganze Nacht.Er bohrt nur immer linksherum,

zum Rechtsherum ist er zu dumm.Der Holzwurm.

Die Saite surrt, der Kater schnurrt.Das Silberfischchen blitz und blanksitzt hinten in dem Kleiderschrank.

Es kaut laut schmatzend ein Stück Lein,die Hausfrau wird sich morgen freu’ n.

Der Silberfisch.

Die Saite surrt, der Kater schnurrt.Die Soundkart spielt dem Monitorein Stück aus ihren Schätzen vor.

Der Monitor begeistert ist,die Bildschirmfläche fast vergisst.

Der Monitor.

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Für eigene Aufzeichnungen

106

AHAHAH

AHAHAH

AHAHAH

AHAHAH

AHAHAH

AHAHAH

AHAHAH

AHAHAH

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Für eigene Aufzeichnungen

191

AHAHAH

AHAHAH

AHAHAH

AHAHAH

AHAHAH

AHAHAH

AHAHAH

AHAHAH

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192

Die Gunst des Augenblicks

Und so finden wir uns wiederin den heitern bunten Reihn,und es soll der Kranz der Liederfrisch und grün geflochten sein.

Aber wem der Götter bringenwir des Liedes ersten Zoll?Ihn vor allen lasst uns singen,der die Freude schaffen soll.

Aus den Wolken muss es fallen,aus der Götter Schoß das Glück,und der mächtigste von allenHerrschern ist der Augenblick.

Von dem allerersten Werdender unendlichen Naturalles Göttliche auf Erdenist ein Lichtgedanke nur.

Langsam in dem Lauf der Horenfüget sich der Stein zum Stein,schnell, wie es der Geist geboren,will das Werk empfunden sein.

Friedrich Schiller1802/1803