Goerrisch, Dieter - Stoersender Von VHF Bis Mikrowelle (Franzis 2004, DIN A5 Reformat by Steelrat)

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  • Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek

    Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiblio-

    grafie; detaillierte Daten sind im Internet ber http://dnb.ddb.de abrufbar

    2004 Franzis Verlag GmbH, 85586 Poing

    Alle Rechte vorbehalten, auch die der fotomechanischen Wiedergabe und der Speiche-

    rung in elektronischen Medien. Das Erstellen und Verbreiten von Kopien auf Papier, auf

    Datentrger oder im Internet, insbesondere als .pdf, ist nur mit ausdrcklicher Genehmi-

    gung des Verlages gestattet und wird widrigenfalls strafrechtlich verfolgt.

    Die meisten Produktbezeichnungen von Hard- und Software sowie Firmennamen und

    Firmenlogos, die in diesem Werk genannt werden, sind in der Regel gleichzeitig auch

    eingetragene Warenzeichen und sollten als solche betrachtet werden. Der Verlag folgt

    bei den Produktbezeichnungen im Wesentlichen den Schreibweisen der Hersteller.

    Satz: Fotosatz Pfeifer, 82166 Grfelfing

    art & design: www.ideehoch2.de

    Druck: Legoprint S.p.A., Lavis (Italia)

    Printed in Italy

    ISBN 3-7723-4019-9

  • xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

    Vorwort

    Nach einer Welle von Viren, Wrmern und trojanischen Pferden auf unseren Computern

    stellen Strsender mglicherweise die nchste Bedrohung unseres technologischen Um-

    feldes dar. Drahtlos arbeitende Zutrittssysteme, per Funk abgefragte Preisetiketten oder

    GPS-gesttzte Mautsysteme sind lohnende Ziele fr die Hacker der Zukunft. Man sollte

    bei aller Technikbegeisterung daher den Bezug zur Realitt wahren, schon jetzt erschei-

    nen uns die letzten Errungenschaften wie Internet und E-Mail nicht mehr besonders ver-

    trauenswrdig. Wo viele Mglichkeiten warten, da lauern eben auch viele Gefahren!

    Das vorliegende Buch soll Mglichkeiten und Geheimnisse rund um das Thema Str-

    sender lften. Es zeigt, dass solche Gerte keinesfalls nur ein Werkzeug von Geheim-

    diensten sind, sondern auch von Spavgeln und Kriminellen, aber auch zu unserem

    Schutz eingesetzt werden knnen. Zahlreiche Schaltungsbeispiele fhren in die grundle-

    gende Technik von UKW-Stroszillatoren kleiner Leistung ein, was aber nicht als Auf-

    forderung zum Bau und Betrieb von Strsendern verstanden werden sollte! Nachhaltige

    und vorstzlich verursachte Funkstrungen werden vom Gesetzgeber keinesfalls nur als

    Unfug gewertet, besonders wenn die Sicherheit von Menschen auf dem Spiel steht!

    Nachfolgendes Bild zeigt den Autor in den frhen 60er Jahren an seinem Schreibtisch.

    Sogar ein erster Zuhrer hat sich bereits eingefunden.

    Abb. 0.1 Privat Dieter Grrisch (www.goerrisch.de)

    PS: Dieses Buch widme ich meiner Mutter Lotte Grrisch, die im November 2002 ei-

    nem Krebsleiden erlag und meinen Vater nur um zwei Jahre berlebt hat.

  • xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx Inhalt xxxxxxxxxxxxxxxxxxx

    Inhalt

    Vorwort ............................................................................................................................ 3

    Inhalt ................................................................................................................................ 4

    Einleitung ......................................................................................................................... 7

    Theoretische Grundlagen ................................................................................................. 9

    2.1 Grundlegende Eigenschaften elektromagnetischer Schwingungen ........................ 9

    Reflexionen und Mehrwegeempfang ..................................................................... 12

    2.2. Strprinzipien ...................................................................................................... 12

    Punktstrung .......................................................................................................... 12

    Bandstrer .............................................................................................................. 13

    Rauschgeneratoren ................................................................................................. 14

    Intelligente Strverfahren....................................................................................... 15

    RFID-Strer ........................................................................................................... 15

    Strsender in der Praxis ................................................................................................. 17

    3.1 Beispiele gezielt ausgefhrter Funkstrungen ...................................................... 18

    Funkalarmanlage .................................................................................................... 18

    Kfz-Funkschlssel .................................................................................................. 20

    Geschwindigkeitsberwachung .............................................................................. 21

    Industrie-Fernsteuerungen ...................................................................................... 22

    Funktelefone (Handys) ........................................................................................... 23

    Funkrelais............................................................................................................... 26

    Drahtlose Videoberwachungsanlagen .................................................................. 27

    GPS-Satellitennavigationsempfnger ..................................................................... 28

    TEMPEST .............................................................................................................. 30

    Schutz vor ferngesteuerten Bomben....................................................................... 30

    3.2 Beispiele fahrlssiger Funkstrungen .................................................................. 31

    Kabelfernsehen ...................................................................................................... 31

    Netzgerte und Computer ...................................................................................... 32

    Halbleiterschaltungen .................................................................................................... 34

    4.1 Oszillatoren .......................................................................................................... 34

    POS-Module .......................................................................................................... 35

    VCO-Module von MAXIM ................................................................................... 37

    Stromversorgung von 3-Volt-Schaltkreisen ........................................................... 38

    Oszillatoren ausgemusterter Empfangstuner verwenden ........................................ 39

    4.2 Steuergeneratoren................................................................................................. 40

    Manuelle Abstimmung ........................................................................................... 40

    Steuergenerator mit XR2206 .................................................................................. 42

  • xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx Inhalt xxxxxxxxxxxxxxxxxxx

    Intelligente Steueroszillatoren ................................................................................ 47

    4.3 Hf-Verstrkerstufen .............................................................................................. 48

    MMIC-Breitbandverstrker .................................................................................... 48

    Resonanzgekoppelte Verstrker ............................................................................. 50

    Hybridmodule......................................................................................................... 51

    Antennen -Breitbandverstrker............................................................................... 56

    4.4 Fertige Sendemodule ............................................................................................ 57

    Strsender mit Rhrenoszillatoren ................................................................................. 59

    5.1 Rhrenoszillator mit ECC81 ................................................................................ 59

    5.2 Leistungs-Gegentaktoszillator mit QQE3/12 ........................................................ 61

    5.3 Problem Rhren-Spannungsversorgung ............................................................... 63

    5.4 Der Rhrenoszillator in Betrieb ............................................................................ 66

    5.5 Mechanisches Wobbeln des Rhrenoszillators zur Bandstrung: ........................ 67

    High Energy Radio Frequency (HERF) ......................................................................... 69

    6.1 Magnetrons ........................................................................................................... 69

    6.2 Magnetrons als (Zer-)Strsender? ........................................................................ 74

    6.3 Impulsmodulation ................................................................................................. 75

    Magnetron als leistungsstarker Mikrowellenpulser ................................................ 78

    Impulsmodulator mit Funkenstrecken als Hochspannungsschalter ........................ 79

    6.4 Mikrowellen als Waffe fr Polizei und Militr? ................................................... 81

    Spezielle Strverfahren .................................................................................................. 83

    7.1 Funkensender ....................................................................................................... 83

    7.2 Rauschgeneratoren ............................................................................................... 84

    7.3 Intelligenter Strsender ........................................................................................ 85

    Modifikation des Zhlers fr einen Streinsatz ...................................................... 88

    7.4 PC-gesteuerter Strsender .................................................................................... 88

    Messgerte und Tipps ..................................................................................................... 89

    8.1 Schaltungsaufbau ................................................................................................. 89

    8.2 Hf-Messtechnik .................................................................................................... 89

    Oszillograph ........................................................................................................... 90

    LCR-Messgert ...................................................................................................... 91

    Hochfrequenztastkopf (Schtzeisen") ................................................................... 92

    Prflampe ............................................................................................................... 93

    50 Ohm-Abschlusswiderstnde (Dummy).............................................................. 93

    Digitales Leistungsmessgert ................................................................................. 95

    Frequenzzhler ....................................................................................................... 95

    Grid-Dip-Meter ...................................................................................................... 97

    Spektrumanalyzer ................................................................................................... 97

    Breitbandempfnger (Scanner) ............................................................................... 98

    Stehwellenmessgerte ............................................................................................ 99

    Hochspannungstastkopf ........................................................................................ 101

  • xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx Inhalt xxxxxxxxxxxxxxxxxxx

    Antennen ...................................................................................................................... 102

    9.1 Frequenzbereich ................................................................................................. 102

    9.2 Punkt- oder Bandstrung.................................................................................... 103

    9.3 Richt- oder Rundstrahler .................................................................................... 104

    9.4 Kombinierter Antennenbetrieb ........................................................................... 104

    9.5 Praxisbeispiele von Antennen: ........................................................................... 104

    Duoband-Fahrzeugantenne .................................................................................. 104

    Breitband Disconeantenne ................................................................................... 105

    Breitband Richtantenne ........................................................................................ 106

    Monoband Quadantenne fr Mikrowellen ........................................................... 107

    GSM-Magnetfussantenne ..................................................................................... 107

    Breitband Hornantennen ...................................................................................... 108

    GPS-Antennen ..................................................................................................... 111

    Anhang ......................................................................................................................... 112

    10.1 ISM-Frequenzbereiche: .................................................................................... 112

    10.2 Bezugsquellen: ................................................................................................. 113

    10.4 Datenbltter: ..................................................................................................... 113

  • xxxxxxxxxxxxxxxxx Einleitung xxxxxxxxxxxxxxxxxx

    Einleitung

    Der Begriff Strsender" (engl. Jammer") wird seit jeher mit unglaublichen Geschich-

    ten und Verschwrungstheorien verbunden. Kaum jemand kennt eigentlich die ver-

    schiedenartigen Facetten dieses Themas.

    Ob eine Sendeeinrichtung als Strsender bezeichnet werden darf, hngt nicht zuletzt

    auch von den Absichten seines Eigentmers ab. Als Beispiel sei hier der Mittelwellen-

    sender Osterloog in Ostfriesland genannt. In den 30er Jahren als Mittelwellen-Grund-

    netzsender fr das damalige Deutsche Reich gebaut, diente er in den nachfolgenden

    Kriegsjahren gleichermaen als Rundfunksender, Strsender und Peilbake fr zurck-

    kehrende deutsche Bombenflugzeuge (bis heute ermglichen die in alle Flugzeuge

    eingebauten NDB-Peilempfnger brigens die Navigation mit Hilfe gewhnlicher Mit-

    telwellen-Rundfunksender). Natrlich kann man jeden Rundfunksender auch als Str-

    sender gegen andere Rundfunksender einsetzen. Oft gengt der Austausch einer einzi-

    gen Baugruppe (sog. Wobbeleinschub") innerhalb der Sendeanlage und der Rundfunk-

    sender wird zum Strer. Strungen knnen aber auch mit regulren Radioprogrammen

    bewusst verursacht werden: So wurde der Empfang von RIAS-Berlin bis 1978 von

    Rundfunksendern der DDR gestrt, sie wurden frequenzmig einfach knapp neben die

    RIAS-Frequenz gesetzt und strahlten ein ganz gewhnliches Rundfunkprogramm aus.

    Der Empfang der RIAS-Sendungen in der DDR war damit weitgehend unterbunden.

    Somit ist es also keinesfalls nur eine Frage der Technik, ob ein Sender zum Vor- oder

    Nachteil seines Hrers" betrieben wird. Allerdings gibt es auch reinrassige Strsender,

    die ausschlielich fr diesen Zweck gebaut werden und eine Nutzung zur Kommunika-

    tion gar nicht erst zulassen.

    Die zahlenmig meisten Streinrichtungen besitzt und betreibt das Militr. Damit

    werden im Ernstfall die gegnerische Kommunikation, Radareinrichtungen und Waffen-

    systeme gestrt. Die grte, jemals bekanntgewordene militrische Einzelaktion war der

    Abwurf von sog. Aluminiumstreifen im Rahmen der folgenschweren Bombardierung

    Hamburgs im Juli 1943. 92 Millionen dieser Streifen wurden von den britischen Flug-

    zeugen abgeworfen und blendeten" die deutschen Funkmessgerte. ber 50.000 Schuss

    der Flak gingen ins Leere, nur drei Zufallstreffer wurden erzielt! Parallel zu kriegeri-

    schen Auseinandersetzungen luft meist eine Propagandaschlacht an, in deren Verlauf

    die mediale Infrastruktur (TV- und Rundfunksender) des Gegners ganz ausgeschaltet

    oder zumindest nachhaltig gestrt wird. Als Beispiel sei hier der Irak-Krieg genannt. Die

    amerikanischen Truppen schalteten zunchst die gegnerischen Sendeanlagen aus und

    strahlten dann eigene Programme ber dem Irak ab. Propagandasendungen (Radio und

    TV) wurden teilweise ber Sender ausgestrahlt, die in groen Flugzeugen eingebaut,

  • xxxxxxxxxxxxxxxxx Einleitung xxxxxxxxxxxxxxxxxx

    stundenlang im Luftraum ber dem Irak kreisten. Daran kann man den groen Aufwand

    erkennen, der heute von den Militrs in der elektronischen Kriegsfhrung" betrieben

    wird.

    Ganz neue Aspekte treten in Zusammenhang mit der weitverbreiteten Konsumelektronik

    zu Tage. Drahtlose Anwendungen sind heute ganz selbstverstndlich geworden. Handys,

    drahtlose Kfz-Funkschlssel oder Funkfernsteuerungen gehren zum Inventar eines je-

    den Haushaltes. Hier erffnen Strsender vllig neue Mglichkeiten, fr groben Unfug

    und fr Kriminelle!

    Die nachfolgenden Kapitel ermglichen einen Einblick in die Technik, Einsatz und die

    grundlegende Problematik beim Einsatz von Strsendern. Zahlreiche Schaltungen bieten

    einen Eindruck aktueller Schaltungstechnik.

    An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass der Betrieb von Sendeeinrichtungen

    in jedem Staat grundstzlich gesetzlich geregelt ist. Beachten Sie daher die in Ih-

    rem Land geltenden Vorschriften. Wer darber hinaus durch seine Aussendungen

    das ffentliche Leben und die allgemeine Sicherheit gefhrdet, macht sich in be-

    sonderem Mae strafbar! Nachbau und Betrieb der angegebenen Schaltungen ge-

    schieht auf eigenes Risiko und eigene Gefahr. Experimente mit hohen Spannungen

    und Hf-Ausgangsleistungen bergen ein erhebliches gesundheitliches Risiko fr An-

    wender und Mitmenschen. Auf Versuche mit Magnetrons muss aus Sicherheits-

    grnden generell verzichtet werden!

  • 2 Theoretische Grundlagen x

    Theoretische Grundlagen

    Alle Theorie ist grau und dennoch notwendig. Gerade zum Thema Funkwellen herr-

    schen die abenteuerlichsten Vorstellungen und die in den letzten Jahren angelaufenen

    Diskussionen zum Thema Elektrosmog haben auch nicht gerade zur Versachlichung

    beigetragen.

    2.1 Grundlegende Eigenschaften elektromagneti-

    scher Schwingungen

    Ein elektronischer Schwingungserzeuger (Oszillator) erzeugt zunchst einmal eine

    Wechselspannung einstellbarer Frequenz. Dadurch kommt es zum zyklisch wechselnden

    Stromfluss in seinem Schwingelement (Spule, Quarz, dielektrischer Resonator dgl.).

    Wird der so erzeugte hochfrequente Wechselstrom in eine (mglichst resonante) Anten-

    ne eingespeist, entsteht dort ein elektromagnetisches Wechselfeld, das sich abschnrt

    und in einiger Entfernung noch wirkt. Die Reichweite dieses elektromagnetischen Kraft-

    feldes hngt von verschiedenen Dingen ab:

    - Sendeleistung des Oszillators/Senders

    - Freiraumdmpfung und Effekte (Reflexionen, Abschattung dgl.)

    Wie das nachfolgende Diagramm zeigt, nimmt die abgestrahlte Sendeleistung mit dem

    Abstand zur Sendeantenne sehr schnell ab!

    Abb. 2.1 Feldstrkeverlauf Whrend sich in unmittelbarer Umgebung der Sendeantenne sogar Energie bertragen

    lsst (RFID-Chips gewinnen aus dieser hohen Feldstrke ihre Betriebsspannung!), ist in

  • 2 Theoretische Grundlagen x

    einigen Metern Abstand von der eingespeisten Sendeleistung nur noch ein winziger

    Bruchteil brig geblieben. Einerseits verteilt sich die Sendeleistung mit wachsendem

    Abstand in ein immer grer werdendes Raumvolumen, andererseits tragen Luftmolek-

    le und Wasserdampf zustzlich zur Dmpfung der elektromagnetischen Felder bei. Das

    bedeutet aber auch, dass in unmittelbarer Nhe der Sendeantenne sehr groe Feldstrken

    herrschen, die sich kaum durch einen weiter entfernten Strsender berdecken lassen.

    Ohne die Bercksichtigung der verwendeten Antennen gilt die Formel:

    Freiraumdmpfung [dB] = 32,45 + 20 log d [km] + 20 log f [MHz] d. h. mit steigender Frequenz und steigender Entfernung wird die Dmpfung immer

    hher, die bertragene Hf-Leistung zum Empfangsort immer kleiner.

    Die Freiraumdmpfung bewirkt schlielich, dass sich die Sendeenergie in einer be-

    stimmten Entfernung schlielich ganz aufgezehrt hat, der Sender ist dann nicht mehr

    empfangbar. In der Praxis kann man die unvermeidliche Signaldmpfung durch erhhte

    Sendeleistung wieder ausgleichen, wie nachfolgendes Beispiel zeigen wird. Doch hier

    sind Grenzen gesetzt, ein Sachverhalt der in ganz besonderem Mae bei Strsendern

    deutlich wird.

    Beispiel:

    Eine ISM-Funkanwendung mit einer Leistung von 1 mW Sendeleistung auf 433 MHz,

    erzeugt in einem Abstand von 50 Metern einen Pegel von -79 dBm am Empfnger. Um

    am Empfangsort den gleichen Signalpegel aus einer Entfernung von 2 km zu erzeugen,

    sind bereits 16 mW Sendeleistung erforderlich! Bei einer Entfernung von 5 km sind es

    bereits 100 mW!

    Abb. 2.2 Pegelvergleich 1

    Drastischer werden die Unterschiede, wenn zwischen einem der Sender und dem Emp-

    fnger kein nennenswerter Abstand besteht. Das ist tgliche Praxis bei Anwendung der

  • 2 Theoretische Grundlagen x

    weitverbreiteten Kfz-Funkschlssel. Erst unmittelbar am Fahrzeug wird der Funkschls-

    sel bettigt, der Abstand zum Fahrzeug betrgt oft nur wenige Meter. Im nachfolgenden

    Pegelplan erzeugt der Sender 1 mW, in 5 Metern Entfernung einen Empfangspegel von -

    39 dBm, die Streckendmpfung ist also sehr gering. Um den gleichen Pegel zu erzeu-

    gen, sind in 500 Metern Entfernung 10 Watt und in 2 km bereits 200 Watt an Hf-Leis-

    tung erforderlich.

    Abb. 2.3 Pegelvergleich 2

    Man erkennt deutlich, welchen Stellenwert die Entfernungen zwischen Sender und Em-

    pfnger haben.

    Das sind natrlich rein theoretische berlegungen, ohne Bercksichtigung von zustzli-

    chen Hindernissen im Funkweg, Reflexionen und den Einfluss richtstrahlender Anten-

    nen.

    Um einen nachhaltigen Strerfolg zu erzielen, muss der Strsender zudem einen deut-

    lich strkeren Pegel am Empfnger erzeugen als das Nutzsignal. Nur dann wird das

    Nutzsignal sicher zugedeckt" und unwirksam. Wie gro dieser Pegelabstand zwischen

    Nutz- und Strsignal tatschlich sein muss, ist ein Erfahrungswert. Geht man von 20 dB

    Pegelabstand aus, liegt man auf der sicheren Seite. Leider ist das in der Praxis nicht

    immer erreichbar.

    Obiges Beispiel zeigt auch, dass der Einsatz eines Strsenders grundstzlich umso effek-

    tiver ist, je nher er am Empfnger positioniert ist. Eine Erhhung der Strleistung

    gleicht die wachsende Entfernung nur sehr uneffektiv aus! Es kann also durchaus auch

    Sinn machen, mehrere Strsender kleiner Leistung in unmittelbarer Umgebung der Em-

    pfnger zu platzieren. Der Empfang des RIAS-Rundfunksenders wurde auf dem Gebiet

    der DDR zeitweise mit zahlreichen, rtlich verteilten 50 Watt-Mittelwellensendern ge-

    strt. Eine weitere Mglichkeit besteht darin, Strsender mit Richtantennen auszustatten

    und so den Feldstrkepegel am Empfangsort wirksam zu steigern.

  • 2 Theoretische Grundlagen x

    Reflexionen und Mehrwegeempfang

    Speziell auf kurzen Wellenlngen (>30 MHz) wirkt sich noch ein weiterer Effekt beson-

    ders aus, der hier kurz angesprochen werden soll. Das Sendesignal erreicht den Empfn-

    ger in der Praxis nicht nur auf dem direkten Wege, sondern auch ber Reflexionen (bei-

    spielsweise an Husern oder Bergen). Durch diese Umwege bedingt, kommt das reflek-

    tierte Sendesignal mit einiger Verzgerung beim Empfnger an und berlagert sich mit

    dem direkt empfangenen Sendesignal. Unter bestimmten Bedingungen (180 Grad-Pha-

    senverschiebung der beiden Signale) kann es hier zur Signalauslschung (Fading) kom-

    men. Das macht sich in der Praxis durch flackernde Feldstrken bemerkbar. Schlimm-

    stenfalls kommt es geographisch bedingt sogar zur Ausbildung eines stehenden Wellen-

    feldes und der Sender ist trotz guter Feldstrke an bestimmten Positionen gar nicht mehr

    zu empfangen. Diesen Fall erlebt man oft im Kraftfahrzeug, wenn beim Anhalten der

    empfangene UKW-Sender pltzlich im Rauschen untergeht. Rollt man einige Meter

    weiter, ist der Sender wieder glasklar empfangbar. Das bedeutet fr einen Strsender,

    dass er unter beschriebenen Umstnden trotz ausreichender Sendeleistung am Zielort

    nicht empfangbar ist. Dann hilft nur ein Positionswechsel.

    2.2. Strprinzipien

    Die Aufgabe eines Strsenders ist es schlichtweg, am Empfnger ein strkeres Anten-

    nensignal zu erzeugen als der Nutzsender. Dann kommt es zur Beeintrchtigung oder

    vlligen Unterdrckung des Nutzsignales. Die mindestens erforderliche Sendeleistung

    des Strsenders ist von zahlreichen Faktoren abhngig, wobei im Zweifel immer die

    Formel viel Leistung hilft viel" gilt. Die Arten der Strung sind unterschiedlich und

    hngen vom Angriffsziel" ab. Grundstzlich kann jede drahtlose bertragung gestrt

    werden, egal ob Rundfunkprogramme, Sprechfunk oder digital codierte Daten. Whrend

    Strungen klassischer Betriebsarten (AM oder FM) fr den Hrer mehr oder minder

    hrbar sind, reagieren digitale bertragungen unterschiedlicher. Intelligente Funksyste-

    me versuchen die Strung durch Kanalwechsel zu umgehen, was sich beispielsweise

    durch lautes Knacken im Lautsprecher bemerkbar macht. Auch extrem breitbandige

    bertragungsverfahren (Spread Spectrum-Technik), wie sie u. a. vom GPS-Navigations-

    system verwendet werden, sind keinesfalls so bertragungssicher, wie immer behauptet

    wird.

    Punktstrung

    Bei der Punktstrung handelt es sich um die effektivste Art der Beeinflussung, die auch

    auf grere Entfernung zum Empfnger eingesetzt werden kann. Bei altgedienten Fun-

    kern ist sie unter der Bezeichnung Trgern" bekannt und berchtigt. Das Strsignal

    wird dazu genau auf das Nutzsignal gelegt, die Frequenzbandbreite des Strers muss

    grer sein als die des Nutzsignals. Eine klassische Anwendung ist beispielsweise die

  • 2 Theoretische Grundlagen x

    Strung eines AM-Rundfunksenders. Der Strsender wird mit seiner Frequenz genau

    auf die Arbeitsfrequenz des Radiosenders gesetzt. Ist der Strsender ausreichend stark,

    wird der Radiosender am Empfangsort stark gestrt. In der Praxis ist das allerdings nicht

    ganz so einfach. Da bei Amplitudenmodulation die Empfangsfeldstrke von der Modu-

    lation abhngig ist, hrt man das Nutzsignal immer wieder durch". Auch durch Fading

    (physikalisch bedingte Signalschwankungen durch Laufzeitunterschiede der Funkwel-

    len) wird eine dauerhafte und vollstndige Signalberdeckung schwierig. Daher wendete

    man in der Vergangenheit zahlreiche Tricks an: Auf Mittel- oder Kurzwellen setzte man

    den Strsender gelegentlich nicht direkt auf das Nutzsignal, sondern knapp daneben, da-

    durch entsteht im Empfnger ein starkes Interferenzpfeifen der beiden AM-Trgersig-

    nale. Um die volle Bandbreite des Nutzsenders zu berdecken, wird der Strsender spe-

    ziell moduliert oder gewobbelt (engl. to wobble = taumeln, schwanken). Die Strsen-

    dermodulation muss so erfolgen, dass der gestrte Nutzsender in seiner gesamten Band-

    breite voll berdeckt wird. In der Praxis ist das nicht immer leicht zu lsen. Das men-

    schliche Gehr ist nmlich durchaus in der Lage, die charakteristische Stimme einer

    Person aus einer Geruschkulisse herauszuhren. Art und Qualitt der Strsendermodu-

    lation sind daher von entscheidender Bedeutung fr den Strerfolg. Whrend des letzten

    Krieges wurden von der damaligen Reichsrundfunkgesellschaft sogar Volksgemurmel-

    Schallplatten" zum Strsendereinsatz erstellt, da dieses Stimmengewirr das menschliche

    Gehr ziemlich berfordert. Bei frequenzmodulierten Aussendungen ist die Situation

    etwas einfacher, hier kommt der sog. Wegdrckeffekt" zum Tragen. Da frequenzmodu-

    lierte Sender unabhngig von ihrer Modulation immer mit ihrer vollen Leistung senden,

    ist ein Durchhren" des gestrten Nutzsignales kaum mglich.

    Besonders wirksam und gefrchtet ist die Punktstrung auf Eingabefrequenzen von sog.

    Funkrelais. Diese Einrichtungen werden hierzulande von Behrden und Amateurfunkern

    in groer Anzahl eingesetzt. Wird ein Funkrelais durch einen Strtrger auf seiner Ein-

    gabefrequenz gestrt, ist es fr alle anderen Funkteilnehmer nicht mehr benutzbar und

    der komplette Funkverkehrskreis erfolgreich blockiert.

    Zur Punkstrung eignet sich grundstzlich jeder Oszillator (mit entsprechender Fre-

    quenzstabilitt) oder handelsbliche Funkgerte. blicherweise ist die Bandbreite eines

    Funkgertes durch schaltungstechnische Manahmen auf Normwerte begrenzt und fr

    Streinstze ggf. auf grere Bandbreiten zu modifizieren.

    Bandstrer

    In vielen Anwendungsfllen sind die Arbeitsfrequenzen der Nutzsignale nicht vorher

    bekannt. Soll beispielsweise das ferngesteuerte Znden einer Autobombe verhindert

    werden, lsst sich die dazu benutzte bertragungsfrequenz bestenfalls abschtzen. Man

    ist also gezwungen, alle dafr in Frage kommenden Frequenzen (oder Frequenzbnder)

    zu stren. Das bewerkstelligt man so, dass ein oder auch mehrere Strsender zyklisch

  • 2 Theoretische Grundlagen x

    zwischen zwei Eckfrequenzen hin- und herwandern. Die wirksame Strleistung wird

    dabei natrlich ber einen weiten Frequenzbereich gestreut" und wirkt entsprechend

    schwcher. Wird ein Strsender mit einer Ausgangsleistung von 300 Watt ber einen

    Frequenzbereich von 1 bis 550 MHz gewobbelt, betrgt die erzeugte Strleistungsdichte

    nur noch 0,5 Watt/MHz und ist damit wesentlich schwcher als bei einer Punktstrung!

    Diesen unvermeidlichen Effekt kann man auch durch hhere Sendeleistung kaum aus-

    gleichen, weshalb Bandstrer nur im Nahfeld echte Wirkung zeigen. Dennoch werden

    Bandstrer zur Prvention gerne eingesetzt, auch wenn darber hinaus noch zahlreiche

    weitere Probleme mit der Frequenzbandbreite von Verstrker und Antennen auftreten.

    Denn auch Endstufen und Antennen haben nur einen eingeschrnkten Arbeitsfrequenz-

    bereich. Somit kann eine wirksame Bandstrung ber einen weiten Frequenzbereich

    eine echte Materialschlacht" werden.

    Sender zur Bandstrung mssen in ihrer Arbeitsfrequenz schnell verstimmbar sein, was

    am besten ber einen VCO-Steuerspannungseingang funktioniert. Moderne Funkgerte

    steuern ihre Oszillatoren vielfach ber interne Datenschnittstellen an (beispielsweise

    I2C-Bus) und sind damit fr Wobbelbetrieb nicht geeignet. Die Datenbertragung ist

    einfach zu langsam, auch die weitverbreiteten externen Datenschnittstellen (CI-5 von

    Icom) eignen sich dafr nicht!

    Ein ganz wesentlicher Punkt ist die Wobbelfrequenz, d. h. wie schnell luft der Trger

    des Strsenders ber das Band. Ist er zu langsam, knnen Nutzsignalanteile zum Emp-

    fnger durchkommen, was den Strerfolg in Frage stellt. Die Frequenz des Steueroszil-

    lators darf also nicht zu langsam sein. Andererseits gibt es Randeffekte, die sich ggf.

    nutzen lassen: Zahlreiche Funksysteme lassen sich durch bestimmte Wobbelfrequenzen

    besonders gut auer Tritt bringen, das sind allerdings wohlgehtete Betriebserfahrungen.

    Rauschgeneratoren

    Einen ganz besonderen Fall der Bandstrer stellen Rauschgeneratoren dar. Rauschen

    entsteht durch Elektronenbewegungen und ist in den meisten elektronischen Schaltun-

    gen ein Schmutzeffekt, den es zu verhindern gilt. Bei einem Rauschgenerator macht

    man sich den Effekt aber zunutze und erzeugt so ganz bewusst eine Rauschglocke",

    deren Frequenzbereich von hrbaren Anteilen bis in den GHz-Bereich reicht. Der Vor-

    teil eines Rauschgenerators ist sein relativ einfacher Aufbau und sein unkomplizierter

    Einsatz. Wegen der enormen Frequenzbandbreite ist die erzeugte Strleistungsdichte

    und die somit erzielbare Reichweite aber auch entsprechend gering. Da keine Eckfre-

    quenzen eingestellt werden knnen, stren Rauschgeneratoren immer das komplette

    Frequenzband. Das ist nicht immer erwnscht, gelegentlich bentigt man ein Funkfens-

    ter", also ein noch nutzbares Frequenzband fr die Einsatzkrfte. Dennoch kommen

    auch Rauschgeneratoren im Nahfeld zum Einsatz, etwa in kleineren Rumlichkeiten

    (Zimmer) oder Spezialfllen.

  • 2 Theoretische Grundlagen x

    Intelligente Strverfahren

    Mit dem Einbau von Mikroprozessoren in die Funktechnik lassen sich wesentlich intel-

    ligentere Strverfahren realisieren. Solche Systeme sind in der Lage, Funksignale in

    festgelegten Frequenzbndern selbstndig zu erkennen und automatisch zu stren.

    Durch kurzzeitiges Abschalten des eigenen Strsignales kann ein intelligenter Strsen-

    der das Vorhandensein eines Nutzsignales auch whrend des Strens weiter beobachten.

    Mehrere Trgersignale knnen gleichzeitig gestrt, neue Signale entdeckt werden. Das

    ist heute unumgnglich, wenn ebenso intelligente Funksysteme gestrt werden sollen.

    Hier arbeitet man nmlich sehr gerne mit Frequenzsprungverfahren, d. h. die genutzten

    bertragungskanle werden stndig gewechselt und Strungen durch Dritte automatisch

    erkannt. Mit Einfhrung intelligenter Funksysteme (ALE" = Automatic Link Establis-

    hing, einem automatischen Verfahren, das selbstndig und ohne Funker auskommt)

    werden auch die Strverfahren zunehmend komplexer werden.

    Als Beispiel fr einen militrischen Strsender sei hier der Strsender 33 - Hummel"

    der deutschen Bundeswehr genannt. Er strt einen Frequenzbereich zwischen 1,6 und

    512 MHz mit einer Leistung von 1 (optional 2) Kilowatt! Die Anlagen sind in mobilen

    Funkkoffern (sog. Shelter") oder in Fahrzeuge eingebaut. Um mit dem Strsender

    mglichst auch in Frontnhe arbeiten zu knnen, steht das System auch als Rstsatz fr

    den 3-Achs-Transportpanzer Fuchs" zur Verfgung.

    RFID-Strer

    Die neueste Errungenschaft der Funktechnik sind Transponderchips, kurz RFID (=

    Radio Frequency Identification Device). Die Funktion ist einfach zu beschreiben: Gert

    ein solcher Chip in das Funkfeld des zugehrigen Abfragesystems, sendet er fest ein-

    programmierte Daten zurck. Auf diese Weise lassen sich drahtlose Abfragen schnell

    und automatisch erledigen (beispielsweise RFID-Chips als Preisauszeichnungen in

    kassenlosen Kaufhusern). RFID-Systeme arbeiten durchweg auf einem der zahlreichen

    ISM-Bnder, vorzugsweise auf 13,56 MHz oder 2,54 GHz (neuerdings kommen sogar

    Dual-Band Chips zum Einsatz).

    Diese Schaltkreise bestehen aus einem berdimensionierten Schwingkreis, einem Sende-

    Empfnger (sog. Transceiver) und einem Mikroprozessor. Diese Chips kann man als

    Schlfer" bezeichnen, denn sie werden erst in einem elektromagnetischen Feld be-

    stimmter Frequenz aktiv. Der Schwingkreis des Chips arbeitet dabei nicht nur als An-

    tenne fr Sendung und Empfang der Daten, sondern auch als Energieabsorber. Denn ein

    RFID-Chip besitzt keine eigene Energiequelle, sondern bezieht auch seine geringe

    Betriebsenergie aus dem elektromagnetischen Feld des Abfragesystems. RFID-Chips

    sind so klein, dass sie in Preisschilder oder unter Klebeplaketten Platz finden. Tieren

    werden sie unter die Haut gespritzt, als eine Art elektronische Ttowierung zur eindeuti-

  • 2 Theoretische Grundlagen x

    gen Identifizierung. Wie soll es auch anders sein, sogar gegen RFID-Abfragesysteme

    sind bereits wirksame Abwehrchips" entwickelt worden. In eine Jute-Einkaufstasche

    eingenht, behindern sie das Kassensystem beim Abfragen der RFID-Chips in den

    Preisauszeichnungen.

    Die Strung eines RFID-Chips kann allerdings auch auf andere Art und Weise erledigt

    werden. Metallfolien oder Ferritabsorber in unmittelbarer Nhe eines solchen Chips

    verstimmen dessen Antenne. Die notwendige Energie- und Funkbertragung zwischen

    RFID-Chip und Abfragestation werden dadurch nachhaltig gestrt, der Chip gibt in

    diesen Fllen kein Antwortsignal.

    Mglicherweise wird es in Zukunft auch aktive Strsysteme gegen RFID-Systeme ge-

    ben, die Ladendieben ein Vorbeischmuggeln der Ware an automatischen Kassensyste-

    men ermglichen.

  • 3 Strsender in der Praxis

    Strsender in der Praxis

    Grundstzlich werden Strsender im gesamten elektromagnetischen Spektrum verwen-

    det. Die meisten Stranlagen werden im militrischen Bereich eingesetzt. Zur Strung

    gegnerischer Radar- und Kommunikationsanlagen steht meist ein ganzes Arsenal ver-

    schiedenartigster Strgerte zur Verfgung. Dazu werden die elektronischen Systeme

    der potenziellen Gegner bereits Jahre vorher ausgekundschaftet und auf Strmglichkei-

    ten untersucht. Die Fernmeldeaufklrung beschrnkt sich also keineswegs nur auf das

    Abhren von Sprechfunk oder E-Mails. So wurden an der damaligen Zonengrenze ber

    Jahrzehnte hinweg die Empfangssignale russischer Radargerte aufgezeichnet und ge-

    speichert. Die elektronischen Fingerabdrcke" eines jeden Gertetyps sind damit be-

    kannt, ermglichen Rckschlsse auf deren Funktionsweise und dienen zur Entwicklung

    entsprechender Strmanahmen fr den Verteidigungsfall.

    Im Zeitalter des globalen Terrorismus verschmelzen zivile und militrische Anwendun-

    gen immer mehr. Wer htte frher gedacht, dass ausgerechnet Mobiltelefone als Bom-

    benznder eingesetzt werden? Aber auch der ganz normale Brger wird immer hufiger

    mit Funktechnik und deren Schwchen konfrontiert, wie die Strungen der Kfz-Funk-

    schlssel eindrucksvoll zeigen. Gelegentlich werden auch gewhnliche Gerte der Kon-

    sumelektronik zu Strsendern, wie Schaltnetzteile oder Computersysteme. In Wohnan-

    lagen werden durch solche Strungen ganze Stockwerke betroffen. Wie einige Beispiele

    zeigen, nutzen auch Kriminelle immer hufiger die Schwchen drahtloser Anwendungen

    fr ihre Zwecke aus. Eine ganz besondere Rolle spielen dabei die sog. ISM-Frequenz-

    bereiche (Auflistung siehe Anhang).

    Auf einige ISM-Bnder begann in den letzten Jahren ein wahrer Sturmlauf der Industrie

    anzusetzen. Zuverlssige Ausbreitung und Reichweite des 70 cm- und 13 cm-ISM-Ban-

    des einerseits und billige Herstellung der dazu erforderlichen Hf-Komponenten anderer-

    seits drften wohl die Hauptgrnde fr diese Entwicklung sein. Wie simpel die Technik

    ausgefhrt ist, zeigt das nachfolgende Bild. Das Empfangsteil des Funkschalters ist als

    sog. Pendelempfnger mit nur einem einzigen Transistor ausgefhrt (der betreffende

    Schaltungsteil ist umrandet). Diese Schaltungstechnik stammt aus den 50er Jahren!

    Wer das Frequenzspektrum des 70 cm-ISM-Bandes mit einem Breitbandempfnger

    (Modulationsart WFM!) lngere Zeit beobachtet, findet hier zahlreiche zyklische Aus-

    sendungen unterschiedlichster Bandbreiten und Modulation. Unbeabsichtigte gegensei-

    tige Strungen von Gerten, die in diesen Frequenzbereichen arbeiten sind an der Ta-

    gesordnung. In sicherheitskritischen Anwendungen lassen sich mit gezieltem Einsatz

    von Strsendern Effekte erzielen, die von Kriminellen ausgenutzt werden knnen. Kfz-

    Funkschlssel und drahtlose Alarmanlagen stehen dabei im Mittelpunkt.

  • 3 Strsender in der Praxis

    Abb. 3.1 Drahtloser Funkschalter

    3.1 Beispiele gezielt ausgefhrter Funkstrungen

    Funkalarmanlage

    Als Beispiel hier die Funktion einer drahtlosen Alarmanlage einfacher Bauart: Die de-

    zentralen Melder und Sensoren der Alarmanlage sind hier ausschlielich ber das Funk-

    signal mit der Alarmzentrale verkoppelt, daher sind sie mit einem leistungsschwachen

    Datensender ausgerstet. Spricht also etwa ein im Wohnzimmer installierter PIR-Bewe-

    gungsmelder auf einen Einbrecher an, sendet der Melder ein oder mehrere Datentele-

    gramme aus. Die Alarmzentrale (etwa im Schlafzimmer untergebracht) ist mit einem

    Empfangsmodul ausgerstet und dekodiert dieses Telegramm. Die Alarmzentrale lst

    jetzt Alarm aus und kann aus den Daten des Telegramms erkennen, von welchem Mel-

    der es geschickt wurde. Die Betriebsfrequenz des Datensenders in den Meldern mit nur

    einigen mW Sendeleistung liegt meist im 70 cm-ISM-Band. Der Vorteil einer solchen

    Funk-Alarmanlage liegt ausschlielich darin, dass man sich eine umfangreiche Verkabe-

  • 3 Strsender in der Praxis

    lung spart, denn alle notwendigen Informationen werden ja ber Funk bertragen. Doch

    auch genau das ist die grte Schwachstelle: Um eine solche Alarmanlage auszuschal-

    ten, gengt bereits ein handelsbliches LPD-Funkgert, das im selben Frequenzbereich

    arbeitet und eine Sendeleistung von 10 mW hat.

    Abb. 3.2 LPD-Funkgert

    Nachdem die Arbeitsfrequenz der Alarmanlage durch Beobachtung (steht meist auch in

    den technischen Daten der Bedienungsanleitung) ermittelt wurde, wird das LPD-Hand-

    funkgert auf diese Frequenz eingestellt. Geht man jetzt auf Sendung, ist der Empfnger

    in der Alarmzentrale blockiert und kann die Sendungen der Melder nicht mehr empfan-

    gen. Die Alarmanlage ist damit auer Betrieb gesetzt! Ein leichtes Spiel fr technisch

    versierte Kriminelle.

    Sicherlich fllt ein Gelegenheitseinbrecher auf eine solche elektronische Sicherung he-

    rein. Doch professionellen Ttern ist eine solche Funk-Alarmanlage kein Hindernis.

    Gerade aus diesem Grund werden einfache Funk-Alarmanlagen bis heute von vielen

    Versicherungen nicht anerkannt. Aufwendigere Alarmkonzepte arbeiten beispielsweise

    mit zwei Parallelfrequenzen oder stndiger Datenkommunikation zwischen allen betei-

    ligten Komponenten. Kommt es zu einer Strung dieses stndigen Datenaustausches,

    wird diese Strung erkannt und eine Meldung von der Alarmzentrale ausgegeben.

  • 3 Strsender in der Praxis

    Generell sollte auf drahtlose Alarmanlagen einfacher Bauart nur in Ausnahmefllen

    zurckgegriffen werden. Das Verkabeln der Komponenten einer Alarmanlage ist sicher-

    lich aufwendige Arbeit, gewhrleistet aber einen zuverlssigeren Betrieb der Anlage

    ohne Manipulationsmglichkeiten Dritter.

    Kfz-Funkschlssel

    Auch wenn Kraftfahrzeuge in den letzten Jahren enorme Preissteigerungen erfahren

    haben, qualitativ bleiben doch einige Wnsche offen. Die praktischen drahtlosen Funk-

    schlssel arbeiten ebenfalls auf dem 70cm ISM-Band. Wie zahlreiche Versuche gezeigt

    haben lassen sie sich besonders einfach stren. So wurde im Rahmen von Dreharbeiten

    mit dem Fernsehsender SAT1 gleich ein ganzer Parkplatz in der Mainzer Innenstadt mit

    handelsblichen LPD-Funkgerten gestrt, die Reaktion der Autofahrer beobachtet und

    gefilmt. In einigen Fllen wurden die Betroffenen danach auch befragt und aufgeklrt.

    Die gemachten Erfahrungen stimmten mehr als bedenklich!

    Abb. 3.3 SAT1 Beim Bettigen des drahtlosen Schlssels wird wie im vorhergehenden Beispiel ein kur-

    zes Datentelegramm ausgesendet. Das Empfangsgert im Kraftfahrzeug nimmt diese

    Sendungen auf und dekodiert die Daten. Wurde der zugehrige Code empfangen, ver-

    /entriegelt das Fahrzeug. Ist es der falsche Code, passiert gar nichts.

    Wie sich gezeigt hat, arbeiten die meisten Fahrzeughersteller wieder im 70-cm-ISM-

    Band und zwar auf den Frequenzen 433,600 bis 433,900 MHz. Wird die kurzzeitige

    Datenbertragung durch das Signal eines Dritten berlagert, kann der Fahrzeugempfn-

    ger nichts empfangen und die Schlieanlage reagiert nicht. In der Praxis ist dies mit

    einem LPD-Funkgert leicht zu bewerkstelligen. Wie sich bei den Filmaufnahmen

    gezeigt hat, verlassen sich Autofahrer beinahe blind auf das Funktionieren ihres Funk-

    schlssels.

  • 3 Strsender in der Praxis

    Abb. 3.4 Kfz-Funkschlssel

    Kriminelle knnen nun ganz bewusst das korrekte Verschlieen eines Kraftfahrzeuges

    durch den Einsatz eines LPD-Funkgertes als Strsender verhindern. Da sich zahlreiche

    Autofahrer nicht darum kmmern, ob das Fahrzeug nach dem Bettigen des Funkschls-

    sels nun tatschlich verriegelt ist, bleiben deren Fahrzeugtren mglicherweise unver-

    riegelt. Einem Diebstahl steht dann nichts mehr im Wege. Wird das Fahrzeug von den

    Ttern danach wieder manuell verschlossen, wird es sogar schwierig werden, eine sol-

    che Straftat berhaupt nachzuweisen.

    Geschwindigkeitsberwachung

    Auch Messgerte arbeiten gerne mit drahtlosen Verbindungen. Beispielsweise Ge-

    schwindigkeitsmessgerte, die zur Verkehrsberwachung eingesetzt werden.

    Das Prinzip ist einfach zu verstehen. Die Geschwindigkeit aller Fahrzeuge wird mit

    einem Lichtschrankensystem gemessen, das auf beiden Seiten der Fahrbahn aufgestellt

    wird. Wird eine voreingestellte Geschwindigkeit eines Fahrzeuges berschritten, kommt

    es zu einem Ansprechen des Gertes. Die zur Beweissicherung erforderlichen Fotos (mit

    der Einblendung der gemessenen Daten wie Geschwindigkeit, Ort, Datum dgl.) werden

    von einem autonomen Kamerasystem geschossen. Das Auslsesignal wird ber Funk

    bertragen, im 70 cm-ISM-Band (Frequenz: 434,700 MHz). Der Vorteil einer solchen

    drahtlosen bertragung wirkt gleich mehrfach. Man spart sich die Verkabelung und

    kann parallel auch mehrere Kamerasysteme gleichzeitig auslsen (Bild von vorn und

    hinten!). Einige Verkehrsteilnehmer stren diese bertragungsfrequenz punktuell mit

    (teilweise leistungsgesteigerten) LPD-Funkgerten, die fest in ihrem Kraftfahrzeug

    eingebaut sind und dauerhaft auf dieser Frequenz senden. Die Wirkung ist so einfach

    wie wirksam: das LPD-Funkgert wirkt als Strsender und legt die Empfnger der Ka-

    merasysteme lahm.

  • 3 Strsender in der Praxis

    Fazit: die Geschwindigkeitsmessung findet zwar statt, es werden aber keine Beweisbil-

    der geschossen!

    Abb. 3.5

    Radar-Geschwindig-keitsberwachung

    Industrie-Fernsteuerungen

    Zahlreiche Datenbertragungsstrecken unterschiedlichster Art werden im 70 cm ISM

    Band abgewickelt. Ein Beispiel dafr sind Funkfernsteuerungen fr Bau- und LKW-

    Ladekrne. Obwohl es sich dabei um sog. Sicherheitsfernsteuerungen handelt, sind sie

    durch selektive Strung leicht auer Gefecht zu setzen. Sicherheitsfernsteuerung heit in

    diesem Zusammenhang nmlich nur, dass die Datenbertragungssicherheit besonderen

    Anforderungen gengen muss. Schlielich will man Fehlfunktionen verhindern, da es in

    deren Folge zu schweren Unfllen mit den Arbeitsgerten kommen kann. Gerade des-

    halb reagieren diese Gerte sehr empfindlich auf Strtrger. Ein weit verbreitetes Gert

    arbeitet beispielsweise auf der ISM-Frequenz 434,700 MHz. Eine Strung mit einem

    LPD-Handfunkgert quittiert der Fernsteuerempfnger sofort mit einem Nothalt des

    gesteuerten Krans, eine bei Sicherheitsfernsteuerungen geforderte Eigenschaft.

    hnliche Situationen finden wir in der Industrie in unterschiedlichsten Bereichen. Fah-

    rerlose Transportsysteme (FTS) kommunizieren mit dem ortsfesten Steuerungsrechner

    ebenfalls ber Datenstrecken im 70 cm ISM-Band. Eine Strung hat nicht selten den

    Totalausfall des gesamten Frdersystems zur Folge.

  • 3 Strsender in der Praxis

    Den wenigsten Anwendern ist dabei bewusst, dass eine punktuelle Funkstrung ihre

    Datenstrecken lahmlegt und ihr Betrieb steht.

    Abb. 3.6 Kranfernsteuerung

    Funktelefone (Handys)

    Funktelefone geraten immer mehr in den Mittelpunkt ffentlicher Diskussionen. Nicht

    nur, dass sich Theaterbesucher ber das permanente Klingeln whrend der Vorstellun-

    gen aufregten. Interessanter waren da schon einige spektakulre Abhraktionen, bei de-

    nen Handys als Wanze missbraucht wurden. Vorstzlich liegengelassene Funktelefone

    knnen whrend Besprechungen per Anruf geruschlos fernaktiviert (vorher Menpunkt

    automatische Gesprchsannahme" einschalten) werden und leiten so die vertraulichen

    Informationen nach drauen. Einige wenige Meneinstellungen gengen und die (welt-

    weit fernaktivierbare) Wanze ist fertig!

    Doch es kam noch besser, mit wenigen Eingriffen lassen sich Handys auch zur (eben-

    falls weltweit funktionierenden) Funkfernsteuerung umbauen. Was geschickte Bastler

    zum Einschalten ihrer Heizung im Wochenendhaus verwenden, nutzen darber hinaus

    Terroristen (um Bomben zu znden) und Geheimdienste (um gegnerische Agenten mit

    prparierten Handys in die Luft zu sprengen).

    Bei den GSM-Funktelefonnetzen handelt es sich um eine europische Entwicklung, die

    den letzten Stand der Funktechnik reprsentiert und einen weltweiten Siegeszug antritt.

  • 3 Strsender in der Praxis

    GSM-Netze arbeiten allerdings auf unterschiedlichen Betriebsfrequenzen. Whrend

    hierzulande das 900 und 1800 MHz-Band dafr vorgesehen wurde, arbeitet man in den

    USA auf 1900 MHz und in anderen Lndern auf 400 MHz.

    Das grundlegende Arbeitsprinzip bleibt aber unabhngig von der Betriebsfrequenz stets

    gleich. Das Handy sucht sich beim Einschalten den am besten empfangbaren Frequenz-

    kanal heraus und bucht sich dann in der betreffenden Basisstation ein. Die weitere

    Steuerung bernimmt dann die Basisstation aufgrund der stndigen Messdaten, die vom

    Handy geschickt werden. Man unterscheidet grundstzlich zwischen Down- und Uplink-

    frequenz. In einem Frequenzbereich empfngt das Handy, auf dem anderen sendet es.

    Zu jedem Telefonkanal gehren deshalb zwei Frequenzen.

    Abb. 3.7 GSM-Funkverbindung Dass sowohl Handy, als auch Basisstation jeweils nur einen sog. Zeitschlitz auf den

    Funkfrequenzen fr eine Funkverbindung belegen, spielt beim Stren keine Rolle. Wird

    der gesamte bertragungskanal gestrt, sind alle Zeitschlitze auf dieser Frequenz betrof-

    fen, d. h. Strungen anderer Funktelefongesprche sind nicht auszuschlieen. Mchte

    man ein Handy in seiner Nhe stren, ist die Downlinkfrequenz die bessere Wahl, denn

    hier empfngt das Handy die weiter entfernte Basisstation. Der Strsender in unmittel-

    barer Nhe drckt das Signal der Basisstation weg. Auch wenn das System jetzt automa-

    tisch verschiedene Mechanismen (Kanalwechsel) in Gang setzt, um die Verbindung zu

  • 3 Strsender in der Praxis

    retten, ist der Gesprchspartner nicht mehr zu verstehen. Nach einer lngeren Strungs-

    dauer wird die Verbindung vom Telefonsystem automatisch gelst.

    Das untenstehende Bild zeigt einen GSM-Strsender, der in ein Handygehuse einge-

    baut wurde und damit vllig unauffllig einsetzbar ist.

    Abb. 3.8 Strhandy Eine GSM-Basisstation kann natrlich ebenfalls gestrt werden, hier ist der Uplinkfre-

    quenzbereich die neuralgische Stelle. In diesem Frequenzbereich sendet das Handy und

    es empfngt die Basisstation. Ein Strsender beeinflusst die Basisstation am besten in

    ihrer unmittelbaren Nhe. Bei einer Bandstrung im gesamten Uplinkfrequenzbereich

    fllt diese Basisstation praktisch aus (auch bei Betrieb ber 3-Sektoren mit je einer

    eigenen Arbeitsfrequenz).

    Das Stren eines ganzen zellularen Mobilfunknetzes erfordert einen sehr hohen Auf-

    wand, da die ber die Versorgungsflche verteilten Basisstationen nicht nur unterschied-

    liche Frequenzen verwenden, sondern in ihrem kleinen Versorgungsbereich relativ hohe

    Feldstrken erzeugen. Allenfalls aus der Luft oder von einem sehr hoch positionierten

    Standort aus wre eine solche Straktion sinnvoll. Dennoch wird der Ruf nach Handy-

    freien-Zonen" immer grer, aus welchem Grund auch immer. Das lsst sich nur durch

    (voll-)abgeschirmte Rume oder eben einfacher durch einen Strsender realisieren.

  • 3 Strsender in der Praxis

    Abb. 3.9 GSM-Basis-Station Funkrelais

    Wie bereits erwhnt, sind Punktstrungen auf Eingabefrequenzen von Funkrelais keine

    Seltenheit, dazu gengen handelsbliche Sprechfunkgerte. Doch zunchst zur grundle-

    genden Funktion eines Funkrelais: Funkrelais sind vollautomatisch arbeitende Funkstel-

    len an geographisch gnstigen Positionen. Sie verbessern die Funkabdeckung fr einen

    beschrnkten Teilnehmerkreis. Dazu besitzen sie eine Eingabe- und eine Ausgabefre-

    quenz. Funkstellen, die ber das Funkrelais arbeiten mchten, mssen auf der Relais-

    Eingabefrequenz senden und auf der Relais-Ausgabefrequenz empfangen. Die entspre-

    chende Umschaltung zwischen den beiden Frequenzen wird im Funkgert einprogram-

    miert (sog. Relaisablage in MHz). Das Funkrelais empfngt durch seinen gnstigen

    Standort nahezu jede Station im Versorgungsgebiet und sendet die empfangene Informa-

    tion zeitgleich auf seiner Ausgabefrequenz wieder aus. Somit knnen auch leistungs-

    schwache oder ungnstig platzierte Stationen miteinander kommunizieren. Der Nachteil

    einer Relaisfunkstelle liegt auf der Hand, es kann nur immer eine Station darber arbei-

    ten.

    Setzt sich der Strer mit seiner (modulierten oder unmodulierten) Trgerfrequenz mit

    einem starken Signal auf die Eingabefrequenz, blockiert er das Relais fr alle anderen

    Stationen. Die Wirkung ist enorm, denn das Relais ist in diesem Fall vollstndig blo-

    ckiert. Da Relaisstationen die grorumige Funkversorgung fr Teilnehmer mit kleinen

    Sendeleistungen sicherstellen sollen, kann ein Strer auf diese Weise groe Gebiete

  • 3 Strsender in der Praxis

    lahm legen. Relaisstationen knnen mit ganz gewhnlichen FM-Funkgerten punktuell

    gestrt werden. Nachfolgendes Bild zeigt ein Duoband-Handfunkgert fr Amateur-

    funkzwecke mit den Frequenzbereichen 130 bis 170 MHz und 390 bis 490 MHz mit

    einer Hf-Ausgangsleistung von 5 Watt.

    Abb. 3.10 Funkrelais

    Abb. 3.11 Handfunkgert Drahtlose Videoberwachungsanlagen

    Videoberwachungen sind als Sicherheitskomponenten in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Ob in Hotels, Gaststtten oder Schmuckgeschften, besonders drahtlose

    berwachungssysteme erfreuen sich groer Beliebtheit. Die Gerte sind preiswert und

    ohne grere Verdrahtungsarbeiten zu installieren und arbeiten durchweg auf wenigen

    Kanlen innerhalb des 2,4 GHz ISM-Frequenzbands. Um die Funkbertragung einer

    solchen Kamera auer Funktion zu setzen, ist gerade mal ein handelsblicher Video-

    Link-Sender erforderlich, denn viele Hersteller nutzen genau die gleichen vier bertra-

    gungsfrequenzen, die an den Komponenten mit einem Schiebeschalter einstellbar sind.

  • 3 Strsender in der Praxis

    Es gengt also, den Videosender auf die gleiche Frequenz einzustellen, auf dem die Vi-

    deoberwachung arbeitet. Ist man nher am Empfnger dran, wird das Kamerasignal

    weggedrckt und der Bildschirm des Kontrollmonitors wird wei.

    Da solche Anlagen gerne zur berwachung des Verkaufsraumes oder toter Winkel in

    unbersichtlichen Rumen genutzt werden, haben Kriminelle leichtes Spiel. Sie knnten

    den Empfangsmonitor durch berlagern mit einem Strsender blenden" und in diesem

    Zeitraum aktiv werden.

    Den meisten Benutzern solcher drahtlosen Applikationen ist nmlich nicht bewusst, dass

    ihr berwachungssystem nicht nur die eigenen Bilder in die ganze Umgebung aussen-

    det, sondern dass sie darber hinaus sehr leicht gestrt werden knnen! Nachfolgendes

    Bild zeigt einen handelsblichen Videoempfnger (sog. Video-Link), der Betrieb ist auf

    einem der vier schaltbaren bertragungskanlen mglich.

    Abb. 3.12 ISM-Videosender

    GPS-Satellitennavigationsempfnger

    (Zivile) GPS-Empfnger empfangen ber die Frequenz 1575 MHz die zeitlich synchro-

    nisierten Daten der GPS-Satelliten. Aus den Laufzeitunterschieden dieser Satellitensig-

    nale kann ein GPS-Empfnger seinen eigenen Standort ermitteln und ermglicht seinem

    Benutzer weltweite Navigation.

    Mittlerweile wird GPS fr zahlreiche technische Anwendungen genutzt, beispielsweise

    fr das deutsche Mautsystem auf Autobahnen. Immer wieder wird behauptet, dass die

    Strung eines GPS-Empfngers praktisch nicht mglich wre und das Mautsystem daher

    als sehr sicher anzusehen ist.

    Bereits ein einfacher Oszillator (POS-Modul 2000) mit nachgeschaltetem MMIC-Ver-

  • 3 Strsender in der Praxis

    strker vermag den Empfang eines GPS-Empfngers in einigen Metern Umkreis wirk-

    sam zu stren. Nachfolgendes Bild zeigt einen so aufgebauten GPS-Strer an einer kom-

    merziellen Patch-Antenne. POS-Modul und MMIC-Nachverstrker sind auf einer Plati-

    ne untergebracht.

    Abb. 3.13 GPS-Strer Die Satelliten-Anzeige auf einem GPS-Handempfnger (hier ein Garmin etrex") sieht

    wenige Sekunden nach dem Einschalten des Strsenders dann so aus:

    Abb. 3.14 Gestrter GPS-Handempfnger Dieser einfache Versuch beweist auf recht eindrucksvolle Weise, wie leicht sich GPS-

    Empfnger im nheren Umkreis stren lassen. Gerade im Zusammenhang mit der Ein-

  • 3 Strsender in der Praxis

    fhrung des deutschen Mautsystems wurde die Manipulationssicherheit von GPS-

    Empfngern immer wieder diskutiert.

    TEMPEST

    Unter der Bezeichnung TEMPEST (= Temporary Emanation and Spurious Transmissi-

    on) versteht man ungewollte, hochfrequente Abstrahlungen von Computersystemen. So

    knnen die Streusignale handelsblicher Computermonitore noch in einer Entfernung

    bis zu 50 Metern Umkreis mit modifizierten Fernsehempfngern empfangen und darge-

    stellt werden. Im militrischen und industriellen Bereich versucht man daher, diese Ab-

    strahlungen durch besondere Abschirmung der Gerte zu unterdrcken (sog. TEM-

    PEST-Hrtung). Eine andere Mglichkeit bietet ein Strsender, der einen kugelfrmigen

    Schutzschild mit mehreren Metern Durchmessern erzeugt und entsprechende Empfangs-

    versuche vereiteln soll. Das Gert mit der Bezeichnung secu-Dat600" ist dabei nicht

    wesentlich grer als eine Zigarettenschachtel.

    Nachfolgendes Bild zeigt das TEMPEST-Problem. Das Monitorbild des Laptops wird

    vom darunterstehenden Fernsehempfnger empfangen und dargestellt. Das verwendete

    TV-Gert war nicht einmal modifiziert!

    Abb. 3.15 TEMPEST-Effekt Schutz vor ferngesteuerten Bomben

    Politiker leben seit jeher in stndiger Angst vor Attentaten. Besonders gefrchtet sind

    ferngesteuerte Bomben, mit denen ganze Fahrzeugkonvois attackiert werden knnen.

    Um das Znden der Bombe zu verhindern, kann der Fernsteuerempfnger mit einem

    Strsender blockiert werden. Das groe Problem dabei ist, dass man die Fernsteuerfre-

    quenz nicht vorher kennt und einen groen Frequenzbereich stren muss. Es ist also die

    klassische Bandstrung erforderlich, entweder durch gewobbelte Strsender oder durch

  • 3 Strsender in der Praxis

    einen breitbandigen Rauschgenerator. Nachfolgende Grafik (Quelle Radio-Scanner")

    zeigt das Pegelschema eines solchen Szenarios.

    Abb. 3.16 Eskortenschutz durch Strsen-der (Quelle www.funkempfang.de)

    Vorausfahrendes und nachfolgendes Begleitfahrzeug sind mit einem Band-Strsender

    ausgerstet und strahlen die Hf-Leistung ber Richtantennen jeweils nach vorne ab.

    Dabei wird je 300 Meter vor und hinter dem geschtzten Fahrzeug in der Mitte ein so

    groer Strpegel erzeugt, dass kein Funkempfang mehr mglich ist. Ferngezndete

    Sprengkrper in der Nhe des Fahrzeugkonvois werden somit wirksam blockiert.

    3.2 Beispiele fahrlssiger Funkstrungen

    Kabelfernsehen

    Das Fernseh-Kabelnetz ist ein Paradebeispiel einer fahrlssigen Funkstrung im gesam-

    ten deutschen Bundesgebiet. Durch unsachgeme Verkabelungen von nachgeschalteten

    TV-Verteilanlagen kommt es durchweg zu Strungen zahlreicher Funkdienste. Kabel-

    fernsehsysteme nutzen zur bertragung der Fernsehprogramme nmlich Frequenzkan-

    le, die bereits terrestrisch durch verschiedenste Funkdienste genutzt werden. Der Ama-

    teurfunkdienst ist im 2 Meter-Band (144 bis 146 MHz) in besonderem Mae betroffen,

    der Sonderkanal S6 des Kabelnetzes ist mitten im 2 m-Amateurband zu empfangen. Der

  • 3 Strsender in der Praxis

    seit Jahren andauernde Streit um diesen Sachverhalt dauert auch weiterhin an, Kritiker

    bezeichnen das deutsche Kabelnetz als grten Strsender der Welt".

    Nachfolgendes Bild zeigt einen Kabel-bergabepunkt im Keller eines Hauses. Oft

    wurden von Fachfirmen" die vorhandene Dachantenne einfach abgeklemmt und das

    vorhandene Stammleitungsnetz einfach auf den Kabel-bergabepunkt geschaltet. Die

    alten Koaxkabel und Anschlussdosen erfllen in den seltensten Fllen die heutigen

    Anforderungen. Es kommt zu massiven Funkstrungen wegen der mangelnden Ab-

    schirmung.

    Abb. 3.17 Kabel-bergabepunkt Netzgerte und Computer

    Die meisten Haushalte sind bereits im Besitz eines wirksamen Bandstrers, ohne es zu

    wissen. Millionen von Schaltnetzteilen arbeiten in Fernsehern, Computern und Netzge-rten. Das Arbeitsprinzip ist stets das Gleiche, Spannungsregelung durch Pulsweitenmo-

    dulation. Leider entstehen dabei sehr steile Schaltflanken, die sich durch einen hohen

    Oberwellenanteil auszeichnen. Im Umkreis von mehreren Metern werden Rundfunkge-

    rte bis in den UKW-Bereich gestrt. Auch Mainboards von Computern stehen da nicht

    nach, der weitverbreitete C64-Heimcomputer strte beim Betrieb den Rundfunkempfang

    ganzer Wohnhausetagen. Seit Einfhrung strengerer EMV-Richtlinien sind diese St-

    rungen zurckgegangen, dennoch tauchen immer wieder schwarze Schafe" auf, die

    durch weitreichende Funkstrungen auffallen. Das ist auch kein Wunder, denn eine

    EMV-Pflichtprfung gibt es nicht, die Hersteller mssen lediglich eine Selbsterklrung

    abgeben, dass die geltenden Vorschriften erfllt sind. Eigene Umbauten an Gerten

    reduzieren in den meisten Fllen die EMV-Manahmen der Hersteller, in diesen Fllen

    haftet der Betreiber alleine fr die Folgen.

    Vermeintlich unsinnige Teile sollten nicht entfernt werden. Die hufig verbauten Ferrit-

    absorber beugen Funkstrungen vor, leider liegen sie vielen Gerten nur als Bausatz bei

  • 3 Strsender in der Praxis

    und werden vom Kunden erst gar nicht angebracht.

    Abb. 3.18 Schaltnetzteil Abb. 3.19 Ferritabsorber

  • 4 Halbleiterschaltungen

    Halbleiterschaltungen

    In diesem Kapitel werden halbleiterbestckte Komponenten und Baugruppen bespro-

    chen, die weitgehend miteinander kombiniert werden knnen.

    4.1 Oszillatoren

    Jede Frequenz muss zunchst einmal erzeugt werden. Das lsst sich in sog. diskreten"

    Schaltungen (mit Einzelbauteilen) oder heutzutage auch mit integrierten" Schaltkreisen

    (IC) erzielen. Als Faustformel lsst sich sagen, dass ein Oszillator ungefhr eine Fre-

    quenzvariation von 1:2 bis 1:5 (je nach bestrichenem Frequenzbereich) erreicht. Sollen

    grere Bereiche abgedeckt werden, muss der Oszillator entweder umschaltbar ausge-

    fhrt sein, oder es mssen mehrere Einzeloszillatoren (deren Frequenzbereiche sich er-

    gnzen) aufgebaut werden. Dieses grundlegende Problem wurde erst mit neueren Schal-

    tungsverfahren (z. B. DDS", digitale Frequenzsynthese) gelst. Durch dieses Verfahren

    ist man in der Lage, auch sehr groe Frequenzbereiche mit einem Schaltkreis abzude-

    cken. Da der Aufbau diskreter Oszillatoren gerade im Bereich hoher Frequenzen immer

    mit einem groen Funktionsrisiko verbunden ist, sollen zunchst fertige VCO-Module

    besprochen werden. Diese Oszillatoren bentigen keine Schwingkreise mehr und erfor-

    dern nur noch eine geringfgige Beschaltung mit externen Bauteilen. Die Steuerung

    dieser Oszillatoren erfolgen durchweg mit einer Steuerspannung, weshalb diese Kom-

    ponenten auch als Voltage Controlled Oscillator" (kurz VCO") bezeichnet werden. Sie

    lassen sich ber diesen Steuereingang auch problemlos in ihrer Frequenz modulieren.

    Abb. 4.1 POS-Module

  • 4 Halbleiterschaltungen

    POS-Module

    Die amerikanische Firma Mini-Circuits liefert eine ganze Typenreihe ihrer VCO-Mo-

    dule, die sich als Bandstroszillatoren hervorragend eignen. Die erforderliche Beschal-

    tung beschrnkt sich auf ein Minimum. Neben der Betriebsspannung ist nur noch die

    VCO-Steuerspannung anzulegen und schon steht das Hf-Ausgangssignal mit verwertba-

    rer Ausgangsleistung (ca. 10 dBm) zur Verfgung.

    Die derzeit lieferbaren VCO-Module decken den Frequenzbereich von 15 MHz bis ber

    2 GHz ab. Die jeweilige Typenbezeichnung ist in das metallische Gehuse eingestanzt.

    Auch wenn diese Komponenten nicht ganz billig sind, ersparen sie doch zahlreiche Pro-

    bleme (Anschwing- und Oberwellenprobleme). Man muss sich allerdings bereits vorher

    fr das richtige Modul entscheiden, Modifikationen (Frequenzwechsel) an vorhandenen

    Modulen sind im Gegensatz zu diskret aufgebauten Oszillatoren nicht mehr mglich.

    Nachfolgendes Foto zeigt die Innenansicht des POS-1060 Bausteines, die Blechkappe

    wurde entfernt und danebengelegt.

    Abb. 4.2 POS-Innenansicht Die grundstzliche Anschaltung aller POS-Module erfolgt nach folgendem Schema:

  • 4 Halbleiterschaltungen

    Achtung, die Betriebs- und Abstimmspannungen der Module sind je nach Typ

    unterschiedlich!

    Durch berschreitungen dieser Spannung kann das Modul zerstrt werden. Im Anhang

    finden Sie eine Auflistung aller aktuell lieferbaren POS-Module und deren wichtigsten

    Daten.

    Der Aufbau einer Oszillatorschaltung mit einem POS-Modul gestaltet sich in der Praxis

    recht unkritisch. Fr eine erste Inbetriebnahme gengt eine gewhnliche Lochraster-

    Experimentierplatine. Alle POS-Module sind gleich beschaltet, der Isolierring von PIN

    1 (Unterseite !) hebt sich farblich von den restlichen Anschlssen ab. Die Beinchen sind

    entsprechend zu verlten und anzuschlieen. Legt man die entsprechende Betriebsspan-

    nung und Steuerspannung an, lsst sich am Ausgangspin (2) bereits eine Hf-Spannung

    abnehmen.

    Achtung: Die Betriebsspannungen der POS-Module sind unterschiedlich und be-

    wegen sich zwischen 10 und 16 Volt!

    Diese Spannung sollte keinesfalls berschritten werden, andernfalls verabschiedet sich

    das teure Bauteil geruschlos. Die Steuerspannung zum Einstellen der erzeugten Fre-

    quenz kann direkt an ein Potenziometer angeschlossen werden, damit lsst sich der erste

    Abstimmvorgang gut bewerkstelligen. Je hher die angelegte Steuerspannung, desto

    hher die Frequenz. Auf eine Stabilisierung der eingesetzten Spannungsversorgung ist

    unbedingt zu achten. So betrgt die Abstimmempfindlichkeit beim Modul POS-535 je

    nach eingestellter Frequenz bei 10 bis 24 MHz pro Volt! Bereits kleinste Schwankungen

  • 4 Halbleiterschaltungen

    der Versorgungsspannung sorgen also fr gehrige Frequenzabweichungen. Ein direkter

    Betrieb an der Bordspannung des Kraftfahrzeugs ist damit schon ausgeschlossen, denn

    hier treten Spannungsschwankungen bis zu 2 Volt auf.

    ber die Ausgangsimpedanz der POS-Module schweigt sich das Datenblatt aus, zudem

    fllt die Oszillatorfrequenz bei entsprechender Belastung des Ausganges ab. Der Fre-

    quenzabgleich ist daher immer am fertig verdrahteten Modul vorzunehmen.

    Abb. 4.4 POS-Platine

    Abb. 4.5 MAXIM-Platine

    VCO-Module von MAXIM

    VCO-Module werden heute auch als integrierte Schaltkreise angeboten. Die Beschal-

    lung beschrnkt sich auf die Stromversorgung und die VCO-Steuerspannung. Als Bei-

    spiele seien hier die vollintegrierten VCO-Module der Firma MAXIM angefhrt, die fr

  • 4 Halbleiterschaltungen

    zahlreiche Frequenzbereiche erhltlich sind.

    Im Anhang finden Sie die Datenbltter der VCO-Schaltkreise MAX2622/MAX2623/

    MAX2634.

    Die geringe Baugre wird allerdings auch mit einigen Nachteilen erkauft. So sind diese

    VCOs nur als SMD (Surface Mounted Device)-Version erhltlich. Das Lten der acht-

    beinigen Bausteine ist zwar mglich, aber nicht fr alle Bastler ein Spa. Man wird sich

    in Zukunft allerdings an derartige Abmessungen gewhnen mssen. Links im Bild ein

    gewhnliches Mini-Dip-Gehuse mit acht Beinchen, ganz rechts die Bauform des VCO-

    Schaltkreises der Fa. MAXIM.

    Abb. 4.6 MAXIM-Bausteine

    Vorteilhaft ist die niedrige Betriebsspannung der Schaltkreise von nur 3 Volt, nachteilig

    der im Verhltnis zu POS-Modulen niedrige Hf-Ausgangspegel von nur -3 dBm. Die

    VCO-Abstimmspannung bewegt sich ebenfalls im Bereich von 0 bis 3 Volt. Insgesamt

    also zahlreiche Detailunterschiede zu den bereits vorgestellten POS-Modulen.

    Stromversorgung von 3-Volt-Schaltkreisen

    Die Erzeugung der erforderlichen 3-Volt-Spannung ist mit herkmmlichen Bausteinen

    (etwa 78xx-Serie) nicht mglich. Mittlerweile sind aber auch zahlreiche Spezial-ICs fr

    diesen Zweck auf dem Markt. So beispielsweise der LD-1117V30 (Conrad-Best-Nr. 14

    70 10-33).

    Die angegebene Schaltung eignet sich beispielsweise zum Anschluss an weitverbreitete

    12-Volt-Stromversorgungen. Auf eine ausreichende Khlung ist zu achten, da bei ma-

    ximalem Stromfluss ber 7 Watt an Verlustleitung entstehen! Wird das o. g. MAXIM-

    VCO versorgt, ist das freilich nicht ntig (es bentigt nur 10 mA).

  • 4 Halbleiterschaltungen

    Abb. 4.7 3-V-Regler-Schaltung

    Abb. 4.8 3-V-Regler Oszillatoren ausgemusterter Empfangstuner verwenden

    Auch Baugruppen aus bestehendem Elektronikschrott lassen sich verwenden. Dafr

    eignen sich auch alte Tunermodule aus Satelliten- oder Fernsehempfngern hervorra-

    gend. Dazu sind die Blechkapselungen des Tuners zu ffnen und es lsst sich, nachdem

    der Oszillatorschaltkreis ausfindig gemacht wurde, das Hf-Ausgangssignal des Oszilla-

    tors auskoppeln. Die so wiederverwerteten Empfangstuner mssen vorher natrlich noch

    funktionsfhig gewesen sein!

    Der Hf-Pegel der Tuneroszillatoren ist meist relativ schwach und in der Grenordnung

    der VCO-Module von MAXIM. Wegen der enormen Vielzahl von Tunertypen ist hier

    auf eine nhere Beschreibung verzichtet. Bei eigenen Versuchen muss zunchst die

    Anschlussbelegung ermittelt werden. Diese steht hufig auf der Leiterplatte (vor dem

    Auslten beachten!), danach muss die korrekte Betriebs- und VCO-Steuerspannung am

    Empfangstuner angelegt werden. Die Betriebsspannung ist unterschiedlich (5 oder 12

    VDC), die (Kapazittsdioden-)Abstimmspannung bewegt sich immer zwischen 0 und 30

  • 4 Halbleiterschaltungen

    VDC). Dann mit einem Spektrumanalyzer oder einem (pegelanzeigendem) Frequenz-

    zhler den Oszillatorschaltkreis eingrenzen und den geeigneten Auskoppelpunkt suchen.

    Im nachfolgenden Bild sind zwei ausgeschlachtete Empfangstuner unterschiedlicher

    Hersteller abgebildet.

    Abb. 4.9 Ausgebaute Empfangstuner

    4.2 Steuergeneratoren

    Manuelle Abstimmung

    Mchte man jetzt ein Oszillatormodul in Betrieb nehmen, muss die Betriebsspannung

    angelegt und ein gewhnliches Potentiometer an seinen VCO-Steuereingang ange-

    schlossen (Pin 8 am POS-Modul) werden. Mit einem Frequenzzhler lsst sich die Os-

    zillatorfrequenz (Pin 2 am POS-Modul) berprfen. Mit dem Potentiometer lassen sich

    Spannungswerte zwischen 0 und 18 Volt abgreifen, das ist fr fast alle POS-Module der

    komplette Abstimmbereich (auer POS 25 und POS 50, siehe Datenblatt).

    Zur manuellen Abstimmung des Moduls gengt ein ganz gewhnliches Potenziometer,

    wer genauer abstimmen mchte, ist mit einem Przisionspotenziometer besser bedient.

    Je nach Typ sind 10 bis 20 Umdrehungen ntig, um den gesamten Widerstandsbereich

    durchzudrehen. Die Oszillatorfrequenz ist damit wesentlich feinfhliger und prziser

    einzustellen, verbunden mit dem Nachteil, dass die Stellung des Einstellknopfes nichts

    mehr mit dem eingestellten Widerstandswert zu tun hat! Daher gibt es zugehrige Ska-

    lenknpfe, die ber eine Art Zhlwerk die Umdrehungen mitzhlen.

  • 4 Halbleiterschaltungen

    Abb. 4.10 Poti-Schaltung

    Abb. 4.11 Poti Wie man schnell erkennen wird, ist eine

    hohe Frequenzstabilitt mit POS-

    Modulen nicht erreichbar. Dazu wre ein

    Regelkreis (PLL) erforderlich. Als durch-

    stimmbare Bandstrgeneratoren eignen

    sich POS-Module aber sehr gut. Ein POS-

    Modul kann mit dieser einfachen Be-

    schaltung dennoch als einfacher Prfsen-

    der fr Rundfunkempfnger verwendet

    werden. Das Bild zeigt einen UKW-

    Prfsender im Metallgehuse, basierend

    auf einem Modul POS-150.

    Abb. 4.12 UKW-Handsender

  • 4 Halbleiterschaltungen

    Mit einem Potenziometer am Steuereingang ist ein zyklisches Verstimmen des Oszilla-

    tormodules natrlich nicht mglich. Dazu bentigt man einen entsprechenden Steuerge-

    nerator, der die erforderliche, zyklische wechselnde Steuerspannung erzeugt. Als Kur-

    venform zur VCO-Steuerung eignet sich wegen der Symmetrie (und der damit statistisch

    gleichmigen Hf-Energieverteilung ber die gesamte Frequenzbandbreite) eine Drei-

    eck- oder Sgezahnschwingung. Grundstzlich kann aber auch mit jeder anderen Kur-

    venform (Sinus) angesteuert werden. Abhngig von der VCO-Steuerspannung steigt und

    fllt die Oszillatorfrequenz in einem ganz bestimmten Fenster. Die Lage der VCO-

    Steuerspannung bestimmt die Position, der Hub die Gre des Fensters und damit den

    berstrichenen Strfrequenzbereich.

    Abb. 4.13 Kurven-parameter

    Diesen Vorgang bezeichnet man als Wobbeln" eines Oszillators. Die Geschwindigkeit

    dieser Frequenznderungen nennt man Wobbelfrequenz.

    Steuergenerator mit XR2206

    Als idealer Steueroszillator fr POS-Module hat sich der altbekannte und bewhrte

    Funktionsgenerator-IC XR2206 von Exar erwiesen. Seine interne Schaltungstechnik

    ermglicht es, Hub, Lage und Wobbelfrequenz an drei angeschlossenen Potenziometern

    in weiten Bereichen getrennt einzustellen. Der IC bentigt daher nur wenige externe

    Komponenten und ist in einem groen Spannungsbereich einsetzbar. Nachfolgende

    Schaltung ermglicht die direkte Ansteuerung eines POS-Moduls.

    Die Schaltung arbeitet mit 24 Volt. ber drei Potentiometer knnen Wobbelfrequenz,

    Hub und Lage der Dreieckschwingungen eingestellt werden. Bei einer Betriebsspannung

    von 22 Volt erzeugt der XR2206 einen maximalen Pegel von 18 Volt, was zur Ansteue-

    rung des VCO-Steuereinganges der meisten POS-Module ausreicht (maximal 26 Volt

    knnen als Betriebsspannung an den XR2206 angelegt werden, der Ausgangspegel

    steigt dann entsprechend an). Zum ersten Abgleich der Schaltung ist ein Oszillograf

    ratsam, dann knnen neben der korrekten Kurvenform auch Lage und Hub wunschge-

    m eingestellt werden. Das nachfolgende Oszillogramm zeigt das Ausgangssignal des

  • 4 Halbleiterschaltungen

    XR2206 mit groer Signalamplitude (ca. 15 Vss), das POS-Modul wird beinahe ber

    seinen gesamten Frequenzbereich ausgesteuert.

    Abb. 4.14 XR2206-Sgezahnoszillator

    Abb. 4.15 Maximale Amplitude

    Soll nur ein kleinerer Hf-Frequenzbereich vom POS-Modul berstrichen werden, wird

    die VCO-Signalamplitude verkleinert, mit dem Lage-Potentiometer der Frequenzbereich

    eingestellt. Nachfolgend das Oszillogramm einer schmalbandigen Einstellung, mit ei-

  • 4 Halbleiterschaltungen

    nem Hub von 1,5 Vs, der einer VCO-Grundspannung von 15 Volt berlagert ist. Bei

    dieser Einstellung wird mit einem POS-1060 Modul ungefhr der (Downlink)-GSM-

    Frequenzbereich berstrichen.

    Abb. 4.16 Kleine Amplitude

    Ist der eingestellte Hub grer als der verfgbare Aussteuerungsbereich, kommt es zu

    Signalverzerrungen (ohne Oszillograf hat man keine Mglichkeit, so etwas festzustel-

    len!). Das so angesteuerte POS-Modul steht dann zu 50 % seiner Zeit auf der unteren

    Oszillatorfrequenz! (Abb. 4.17)

    Da man oftmals keine 24 Volt zur Verfgung hat, stellt sich gelegentlich das Problem

    der Spannungsversorgung dieser Schaltung. Da hilft ein kleiner StepUp-

    Spannungswandler vom Typ MC34063A, der aus wenigen Bauteilen besteht und eine

    einstellbare Spannung bis ber 50 Volt liefern kann. Auch wenn sich in der Ausgangs-

    spannung hochfrequente Schwingungsreste befinden, die Schaltung arbeitet in Verbin-

    dung mit dem XR2206-Steueroszillator hervorragend. Am Potenziometer lt sich die

    Ausgangsspannung auf genau 24 Volt einstellen, die zudem vom Regel-IC noch stabili-

    siert wird.

    Sollen noch grere Spannungsamplituden erzeugt werden, beispielsweise zur An-

    steuerung des Moduls POS-2000 (Abstimmspannung 0 bis 25 Volt) oder eines Tuner-

    Oszillators (Abstimmspannung 0 bis 30 Volt), kommt der XR2206 bald an seine Gren-

    zen. Hier bietet sich nachfolgende Schaltung an, bei der ein Kondensator ber eine

    Konstantstromquelle geladen und ber einen Entladethyristor (getriggert ber den

    NE555 Timerbaustein) zyklisch entladen wird. Die Schaltung erzeugt einen Sgezahn

    mit 30 Vss (je nach angelegter Betriebsspannung auch noch mehr). Nachteilig ist, dass

    Amplitude und Lage der erzeugten Schwingung nicht variabel verndert werden knnen

  • 4 Halbleiterschaltungen

    wie beim XR2206. Das Trimmpotentiometer verndert den Ladestrom des Kondensators

    und wird auf bestmgliche Linearitt der erzeugten Sgezahnkurve abgeglichen.

    Abb. 4.17 Teilweise bersteuert

    Abb. 4.18 Spannungswandler

    Natrlich knnen mit einem Steueroszillator auch mehrere POS-Module parallel anges-

    teuert werden. Das bietet sich bei groen Abdeckungsbereichen geradezu an, zu beach-

    ten sind allerdings die unterschiedlichen Daten der POS-Module. Nachfolgendes Bild

    zeigt das Labormuster eines Strers mit zwei POS-Modulen, die von einem XR2206-

    Steuergenerator angesteuert werden. (Abb. 4.20)

  • 4 Halbleiterschaltungen

    Abb. 4.19 Steuergenerator mit NE 555

    Abb. 4.20 Strsender Der Kippschalter ermglicht zudem die Umschaltung auf manuelle Frequenzeinstellung

    ber das Potentiometer. Ob das Strsignal ber zwei getrennte Antennen oder mittels

    Hybridkoppler ber eine gemeinsame Antenne abgestrahlt wird, hngt von den Einsatz-

    bedingungen ab. In diesem Fall wurden zwei Signalausgnge eingebaut.

  • 4 Halbleiterschaltungen

    Intelligente Steueroszillatoren

    Abb. 4.21 C-Control Natrlich lassen sich auch mit PCs und Microcontrollern Kurvenformen beliebiger Form

    und Frequenz erzeugen, mit denen ein variabler Oszillatorbaustein angesteuert werden

    kann. Voraussetzung ist allerdings ein analoger Spannungsausgang, der die erforderli-

    chen Spannungswerte liefern kann. Da die Ausgangsspannung ber Softwarekomman-

    dos beliebig programmiert werden kann, lassen sich unterschiedlichste Anforderungen

    erfllen. Beispielsweise das Wobbeln eines Frequenzbereiches in mehreren (nicht direkt

    zusammenhngenden) Bandsegmenten, mit nur einem POS-Modul:

    300-350 MHz / 370-390 MHz / 400-450 MHz

    Somit wren die Bereiche von 350-370 MHz und 390-400 MHz ungestrt und knnten

    zur eigenen Kommunikation benutzt werden. Dazu sind allerdings Programmierkenn-

    tnisse und -Software der jeweils eingesetzten Rechnersysteme erforderlich (Atmel, PIC

    oder PC). Vereinfacht wird die Situation allerdings durch die Tatsache, dass zahlreiche

    Mikrocontroller bereits einen D/A-Wandler eingebaut haben und damit einen analogen

    Spannungsausgang besitzen. Die verbreiteten C-Control Microcomputer von Conrad-

    Elektronik etwa haben Analogausgnge, die einen Spannungsbereich von 0 bis 5 Volt

    abdecken (softwaremig in 0,1 Volt Schritten einstellbar, erzeugt am nachgeschalteten

    POS-Modul einem Frequenzsprung von 1-3 MHz). Die so generierte VCO-Steuerspan-

  • 4 Halbleiterschaltungen

    nung muss ber einen entsprechenden Verstrkerbaustein allerdings noch an die erfor-

    derliche VCO-Steuerspannung desjeweiligen Oszillators angepasst und ber einen In-

    tegrator verschliffen" werden.

    Grundstzlich lassen sich auf diese Weise auch automatisch arbeitende (zeit- und ereig-

    nisgesteuerte) Strsender unterschiedlichster Machart realisieren. Darber hinaus kn-

    nen auch mehrere Oszillatoren gleichzeitig angesteuert werden.

    4.3 Hf-Verstrkerstufen

    Die Hf-Ausgangsleistung der VCO-Module alleine ist fr einen Streinsatz bestenfalls

    im absoluten Nahbereich des Empfngers geeignet. Mit wachsender Entfernung steigt

    der Hf-Leistungsbedarf eines Strsenders rapide an. Dann bleibt nichts anderes brig,

    als das Oszillatorsignal ausreichend zu verstrken. Dafr bieten sich mehrere Mglich-

    keiten an.

    MMIC-Breitbandverstrker

    Diese Schaltkreise sind noch relativ jung und ermglichen auf einfache Weise eine ex-

    trem breitbandige Hf-Verstrkung. MMICs (= Microwave Monolithic IC) sind Hochfre-

    quenzschaltungsblcke, die in Chipausfhrung bis einige 10 GHz verwendbar sind. Die

    preiswerteren Kunststoffausfhrungen erreichen immerhin noch einige GHz. Ihre hohe

    Frequenzbandbreite erreichen sie durch eine starke Gegenkopplung ihrer eingebauten

    Verstrkerstufen, eine sehr wirksame, schaltungstechnischen Manahme.

    Der MSA 1104 eignet sich zum Nachschalten an POS-Module sehr gut, da er mit einem

    Ausgangspegel von +17 dBm bereits eine deutliche Pegelanhebung des Oszillatorsignals

    erzielt. Wegen seiner Breitbandig-keit ist er fr jeden Frequenzbereich bis 2 GHz ein-

    setzbar und ist mit dem Ausgangspegel eines POS-Modules voll ausgesteuert (von

    einigen Modulen bereits leicht bersteuert, was zur Oberwellenbildung fhrt).

    Die erforderliche Beschaltung eines MMIC-Schaltkreises ist denkbar einfach. Zwei

    Kopplungskondensatoren und ein Widerstand samt Drossel in der Speiseleitung und

    fertig ist der Hf-Verstrker. Zumindest im Prinzip, denn in der Praxis sind doch noch

    einige Dinge mehr zu beachten. Das beginnt schon mal mit der Beschaltung, wo geht's

    rein und wo geht's raus mit der Hochfrequenz? Hier gibt es leider keinen einheitlichen

    Standard und so verfhrt jeder Hersteller wie er mchte. Der im nachfolgenden Bild

    gezeigte MSA1104 trgt nur die Aufschrift 11", sein Ausgangspin ist mit einem Punkt

    bezeichnet (der weitverbreitete MAR 8 hat dagegen den Eingangspin mit einem Punkt

    bezeichnet!).

    Bestehen Sie beim Einkauf solcher Schaltkreise also immer auf ein Datenblatt oder

    zumindest einer eindeutigen Hndleraussage. Die angebotenen Schaltkreise unterschei-

    den sich in zahlreichen technischen Daten, vor allen Dingen aber in ihrer Verstrkung

  • 4 Halbleiterschaltungen

    und ihrer Ausgangsleistung.

    Abb. 4.22 MSA 1104 Die wichtigsten Daten des MSA 1104:

    Arbeitsstrom Id = 55 mA (Max. 80 mA)

    Verstrkung = 17 dB Ud = 5,5 Volt (Spannung des Ausgangspins gegen Masse) Frequenzbereich 0,1 MHz bis 2 GHz

    Die Grundbeschaltung des MSA1104 ist recht einfach, sollte aber mglichst unter Hf-

    Gesichtspunkten (groe Masseflchen, kurze Anschlsse der Bauteile, SDM-Kondensa-

    toren, Ferritdrosseln) realisiert werden.

    Abb. 4.23 MSA 1104 Der Vorwiderstand R zur Ruhestromeinstellung berechnet sich nach der Formel:

    R = (Ub - Ud) / Id

    Bei einer Versorgungsspannung von 12 Volt und einem gewnschten Betriebsstrom von

  • 4 Halbleiterschaltungen

    50 mA ergibt sich als Vorwiderstand ein Wert von 180 Ohm.

    Der Maximalstrom von 80 mA sollte keinesfalls berschritten werden (je nach Einbausi-

    tuation (Wrmeabfuhr) wird der Schaltkreis entweder sofort oder in den nchsten Be-

    triebsstunden zerstrt). Im Zweifel sollte der Ruhestrom unbedingt mit einem Vielfach-

    instrument nachgemessen werden. Beachtet werden sollten in diesem Zusammenhang

    auch mgliche Spannungsschwankungen (Kfz-Betrieb!). Der ber den Vorwiderstand

    eingestellte Strom bleibt konstant (unabhngig davon, ob ein Hf-Signal anliegt oder

    nicht). Je hher dieser Ruhestrom eingestellt wird, desto hher ist auch der Hf-Aus-

    gangspegel. Zum ersten Experimentieren sollte man aber keinesfalls den Maximalwert

    einstellen.

    Beim Einbau ist darauf zu achten, dass beide Massefahnen kurz und mit einem dicken

    Tropfen Ltzinn an eine mglichst groe Masseflche angeltet werden. Das verbessert

    Hf-Eigenschaften (mglichst kleine Zuleitungsinduktivitten) und Wrmeabfuhr wirk-

    sam.

    Die Drossel darf nur entfallen, wenn R im Vergleich zur Ausgangsimpedanz (meist 50

    Ohm) gro ist, in der Praxis ab einer Widerstandsgre von etwa 500 Ohm. Dafr lsst

    sich beispielsweise eine Ferritkern-Breitbanddrossel VK200 oder einige Ferritperlen

    (ber die Beinchen des Vorwiderstandes steck