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Goethe-Universität, Frankfurt/Main 1 Makro I Makro I Arbeitslosenversicherung (2) Ist Arbeitslosigkeit strukturell bedingt (und nicht nur vorübergehend), so behindert die Versicherung eine notwendige Strukturanpassung, weil der Anreiz zur Arbeitsplatzsuche abnimmt; die regionale Arbeitsmobilität verringer wird; Umschulungsmaßnahmen unterbleiben. Hinzu tritt ein moral hazard-Problem.

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 214 Arbeitslosenversicherung (2) Ist Arbeitslosigkeit strukturell bedingt (und nicht nur vorübergehend), so behindert

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Arbeitslosenversicherung (2)

• Ist Arbeitslosigkeit strukturell bedingt (und nicht nur vorübergehend), so behindert die Versicherung eine notwendige Strukturanpassung, weil– der Anreiz zur Arbeitsplatzsuche abnimmt;– die regionale Arbeitsmobilität verringer wird;– Umschulungsmaßnahmen unterbleiben.

• Hinzu tritt ein moral hazard-Problem.

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Reallohnstarrheit

• Neben die Strukturaspekte tritt häufig das Versagen des Reallohns, Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage zum Ausgleich zu bringen.

• Aufgrund von Lohnstarrheiten kann der reale Effektivlohn längere Zeit über dem Gleichgewichtslohn liegen.

• In diesem Fall übersteigt das Arbeitsangebot die Nachfrage, der Markt wird nicht geräumt.

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o I Lohnstarrheit und

Rationierung von Arbeit

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W/P

Arbeit

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Nachfrage

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Wartearbeitslosigkeit

• Wenn der Markt durch Lohnstarrheit nicht geräumt wird, spricht man von Wartearbeitslosigkeit.

• Arbeitnehmer warten einfach darauf, dass zum herrschenden Lohn Arbeitsplätze frei werden.

• Das Phänomen “Lohnstarrheit” erfordert eine Erklärung, da normalerweise eine Tendenz zum Gleichgewichtspreis besteht.

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Mindestlohngesetze

• Lohnstarrheit kann durch eine Mindestlohn-gesetzgebung hervorgerufen werden.

• Man vermutet, dass gesetzliche Mindestlöhne besonders die Einstellungschancen weniger Qualifizierter beeinträchtigen.

• Auch Jugendliche könnten dadurch benachteiligt werden, zumal zum Lohn noch die Ausbildungskosten hinzukommen.

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o I Sozialgesetze und relative

Einkommensposition (1)• Diese Argumentation um Mindestlöhne

ist zu einfach, weil Mindestlöhne meist sehr niedrig sind. [Z.B. beträgt er in den USA (seit 1994) $5,15 pro Stunde.]

• Allerdings liegen solche Löhne in der Nähe offizieller Armutsgrenzen, bei denen häufig Sozialleistungen gewährt werden.

• Dies kann den Anreiz zur Arbeit verringern.

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o I Sozialgesetze und relative

Einkommensposition (2)• Liegen Sozialleistungen bei oder über dem

Einkommen eines Mindestlohnbeziehers, so hat er keinen Anreiz, Arbeit anzubieten (auch wenn er sich registrieren lassen wird).

• Freilich gibt es in dieser Situation auch “echtes” Arbeitsangebot, so wenn ein Sozialleistungsempfänger sich diskriminiert fühlt oder eine Dequalifizierung befürchtet.

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o I Gewerkschaftliche Macht

und Tarifpolitik• Löhne sind das Ergebnis von

Verhandlungen zwischen Tarifpartnern.• Neben Löhnen erstreiten Gewerkschaften

auch Regelungen zu Arbeitsbedingungen, Arbeitszeiten und betriebl. Sozialleistungen.

• Tarifverträge betreffen Industriebereiche und sind regional differenziert, nicht aber nach Betrieben (Flächentarifvertrag).

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o I Der “standardisierte”

Arbeitsvertrag• Tarifverträge klassifizieren das Lohnentgelt

nach verschiedenen Kategorien von Tätigkeiten, die “standardisiert” sind.

• Nach Eingruppierung nimmt der Arbeitnehmer an der Einkommensentwicklung seiner Lohngruppe teil.

• Diese folgt der allgemeinen Entwicklung, wobei untere Löhne aber oft stärker steigen.

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o I Tarifverträge und

gewerkschaftliche Interessen• Tarifverträge

gelten für gewerkschaftlich organisierte und nicht organisierte Arbeitnehmer.

• Dualer Markt: “Insider” möchten Löhne hoch halten; “Outsider” möchten Tariflöhne unterbieten.

9,1

27

29,5

29,7

35,4

44,5

79

81

87,5

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Frankreich

Niederlande

Vereinigtes Königreich

Deutschland

Italien

Irland

Finnland

Schweden

Dänemark

Quelle: www.eiro.eurofund.ie

Gewerkschaftlicher Organisationsgrad

im Jahr 2000

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Effizienzlohntheorien

• Diese Theorien beruhen auf dem Gedanken, dass höhere Löhne produktivitätssteigernd wirken können.

• Sie gehen davon aus, dass ein wie auch immer “standardisierter” Arbeitsvertrag nie vollständig definiert werden kann.

• Der Lohn dient als Anreiz, den Vertrag um-fassend und effizienzsteigernd auszufüllen.

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Sam Goldwyn (Filmmagnat) über seinen besten Agenten:

“We are overpaying him, but he’s worth

it”

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Höhere Löhne ...

• sollen Transaktionskosten verringern, die durch häufige Kündigungen entstehen.

• sollen insbesondere qualifizierte Mitarbeiter halten und damit eine adverse Selektion verhindern.

• sollen Motivation und Arbeitsleistung der Belegschaft erhöhen und insbesonderemoral hazard reduzieren.

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Effizienzlohn und Arbeitslosigkeit

• Die Effizienzlohntheorie soll u.a. auch dafür herhalten, die Starrheit von Löhnen- und damit Arbeitslosigkeit- zu erklären.

• Dieser Ansatz ist fehlerhaft, denn der Arbeitsmarkt kommt wieder ins Gleichgewicht, wenn eine Produktivitätssteigerung eintritt,

d.h. es gilt wieder (W/P) = Y/ L.• Anders bei “dualem” Arbeitsmarkt:

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o I “Dualer” Arbeitsmarkt,

Effizienzlohn und Tarifvertrag• Besteht ein “dualer” Markt mit wenig

Qualifizierten (oder “outsidern”) und besser Qualifizierten (oder “insidern”); und

• sind die Löhne beider Märkte tarifvertraglich aneinander gekoppelt; und

• gilt für “insider” die Effizienzlohntheorie, für “outsider” aber nicht; dann

• produziert ein Lohnanstieg Arbeitslosigkeit.

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o I “Dualer” Arbeitsmarkt,

Effizienzlohn und Tarifvertrag

L1 L2

Vert

rag

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gekop

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(W/P)1

Lohnzuwachswird durch Effizienz

“validiert”

Arbeitslosigkeit

Beschäftigungszuwachs

(W/P)2

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“Relative” Lohnstarrheit

• Es ist nicht “absolute” Lohnstarrheit, die Arbeitslosigkeit erzeugt, sondern “relative”.

• Das Modell erklärt auch, weshalb Arbeitslosigkeit mit Überbeschäftigung zusammen existieren kann (“Überstunden”).

• Die Effizienzlohnkomponente erklärt zudem den verminderten Widerstand der Arbeitgeber gegen Lohnsteigerungen.

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o I Globalisierung und Relevanz

des dualen Arbeitsmarktmodells• Durch die Globalisierung wird der Arbeitsmarkt

in weiten Teilen “geöffnet”. Dadurch entsteht eine “globale Reservearmee”.

• Der Wettbewerb nimmt aber auch für qualifizierte Leistungen zu (Dienstleistungen).

• Das “duale” Modell dürfte dadurch auch für OECD-Länder an Bedeutung gewinnen.

• Es muss zur Divergenz von Löhnen kommen.

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o I Segmentierter Arbeitsmarkt

und Bildung

Heft 17 vom 16. April 1998

‘ Der technologische Fortschritt steigert permanent die Nachfrage nach gut

ausgebildeten Leuten und senkt den Bedarf an Leuten mit geringen Fähig-keiten. Diesen

Effekt können wir nur ausgleichen, indem wir das Angebot an gut Ausgebildeten parallel zur

steigenden Nachfrage erhöhen ’ (Paul Romer).

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o I Ungleichheit der

Lohnentwicklung: Evidenz für die BRD• Die Ungleichheit

der Bruttolöhne pro Individuum nimmt zu

• Im Osten ist die Zunahme erheblich stärker als im Westen

0

0,05

0,1

0,15

0,2

0,25

0,3

0,35

1990 1993 1995 1998

Ost

West

Gini-Koeffizient

Quelle: R. Hauser & H. Fabig sowie Armutsbericht 2000

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Lohnnebenkosten

• Maßgeblich für die Nachfrage nach Arbeit sind Lohnkosten einschl. ihrer Nebenkosten.

• Lohnnebenkosten sind– Lohnsteuer, Solidarzuschlag;– Sozialabgaben (RV, KV, AV, UnfV, PflV);– Betriebliche Sozialleistungen

(z.B. Lohnfortzahlung im Krankheitsfall);– Ausbildungs- und Umschulungskosten;– Friktionelle Kosten (z.B. Kündigungsschutz).

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o I Lohnbezogenes

Soziales SicherungssystemBeitragssätze der Sozialversicherungen

in Prozent des Bruttolohns

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o I Belastung der Einkommen

durch Steuern und Abgaben

Quelle: nach Heiner Flassbeck, DIW Berlin - Friedr.-Ebert-Stiftung

Westdeutschland Steuern und

Sozialversicherungsausgaben auf Löhne

Steuern auf Gewinne und

Vermögen

70

60

50

40

30

20

10

0

70

60

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40

30

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01970 1975 1980 1985 1990 1995

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o I Internationale Belastung der

Bruttoarbeitskosten durch persönliche Einkommenssteuer und Sozialabgaben

0

10

20

30

40

50

60

1979 1985 1991 1993 1995 1997

Australien

Belgien

Kanada

Deutschland

Japan

Großbritannien

USA

Quelle: OECD & Karl-Bräuer-Institut

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o I Lohnnebenkosten

und Faktorallokation• Der Faktor Kapital trägt weitaus geringere

Nebenkosten als der Faktor Arbeit.• Dadurch besteht ein Anreiz, Arbeit durch

Kapital zu substituieren.• Die höhere Kapitalintensität begünstigt

“insider”, die einen Effizienzlohn beziehen.• Entlassung von weniger Qualifizierten hebt

die Ø Produktivität und so den Effizienzlohn.

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Effizienz durch Entlassungen?

• Der Anstieg der Ø Produktivität bei Entlassungen von Minderqualifizierten erklärt auch den Anstieg von Aktienkursen bei gleichzeitiger Arbeitslosigkeit.

• Minderqualifizierte werden durch neue Technologien produktiv “ersetzbar”.

• Zudem kann Arbeitslosigkeit “disziplinierend” auf die verbleibenden insider wirken.

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o I Lohnnebenkosten

und AusweichstrategienFolgende Ausweichstrategien sind

üblich:– Überstunden (reduziert nicht alle

Nebenkosten);– Bezahlung unter Tariflohn im “dualen

Markt”;– “Schwarzarbeit”;– Entstehen eines “dritten Arbeitsmarkts”;

• “Zweiter” Job als Selbständiger;• “Outsourcing” und “Quasi-Selbständigkeit”;

– Verlagerung von Produktion ins Ausland.

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Die Bedeutung von VollzeitjobsDavon: 1970 1996Befristete Verträge 4,5 5,2Teilzeitbeschäftigte 4,7 11,2Geringfügig Beschäftigte 5,8 13,2Kurzarbeiter 0,2 0,8ABM-Jobs - 0,3Leiharbeiter 0,2 0,6Heimarbeiter 1,0 0,4"Quasi-Selbständige" 0,4 1,6

Quelle: Kommission für Zukunftsfragen (Freistaaten Bayern und Sachsen)

1970

1996

andere

Vollzeitjobs

andere

Vollzeitjobs

16%

84%

33%

67%

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Die Bedeutung von Vollzeitjobs

Anteil der Teilzeitbeschäftigten an den abhängig Beschäftigten in der BRD

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Die Bedeutung von Vollzeitjobs

Anteil der Teilzeitbeschäftigten an den abhängig Beschäftigten in der BRD

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... schafft den

Durchbruch ?

Welche Arbeitsmarktpolitik .

..

Welche Arbeitsmarktpolitik .

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o I Der naive Ansatz:

Arbeitszeitverkürzung

Varianten der These sind die Verkürzung: – der Wochenarbeitszeit (30-Stunden-Woche);– der Jahresarbeitszeit (Urlaub, “job sharing”)– der Lebensarbeitszeit (Frühverrentung).

Die These lautet: Wenn das erforderliche Arbeits(zeit)volumen zurückgeht, dann teilen wir

es besser auf “Köpfe” auf, indem wir die Arbeitszeit

pro Vertrag verkürzen.