GPS-Check - Ein Instrument zur Beurteilung von ... · 2 GPS-Check zur Beurteilung von Ganzheitlichen Produktionssystemen Vorwort Ganzheitliche Produktionssysteme professionell planen,

Arbeitsgestaltung und Gesundheitsschutz

VorstandEuropäische Union

Arbeitshilfe für betriebliche Interessenvertretungen

GPS-CheckEin Instrument zur Beurteilung von ganzheitlichen Produktionssystemen

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GPS-Check zur Beurteilung von Ganzheitlichen Produktionssystemen

Impressum

Herausgeber �� Industriegewerkschaft Metall Vorstand, Funktionsbereich Arbeitsgestaltung und Qualifizierungspolitik Wilhelm-Leuschner-Str� 79, 60329 Frankfurt am Main Tel� 069 / 6693 2223, Fax 069 / 6693 2203 www�igmetall�de/gutearbeit, ags@igmetall�de

Autor �� Dr� Detlef Gerst

Redaktion �� Dr� Detlef Gerst, Klaus Pickshaus, Karl-Heinz Hageni

Bildnachweis �� Onidji/Fotolia

Druckvorstufe/Grafik �� LingoVision Hamburg

Druck �� Druckhaus Dresden GmbH

Auflage �� 1� Auflage, Juni 2014

Copyright �� IG Metall, Frankfurt am Main

Produktnummer �� 29009-49764

Die vorliegende Arbeitshilfe wurde mit Mitteln des ESF gefördert

(Projekt »Ganzheitliche Produktionssysteme« IIB1-E006-HE-013 und IIB1-E006-HE-504)

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Inhalt

Vorwort .............................................................. 2

1 Einführung .................................................... 4

2 Das Toyota Produktionssystem ..................... 5

3 Produktionssysteme zwischen Beschreibung und Realität ............................ 6

4 Ziele und Nutzen des GPS-Checks ................. 8

5 Gewerkschaftliches Konzept eines ganzheitlichen Produktionssystems ............. 9

6 Gestaltungsfelder und Leitmerkmale ...........10

7 Durchführung der Beurteilung .....................127.1 Auswahl der Untersuchungseinheit .............13

7.2 Begründete und abgestimmte Urteile ..........13

7.3 Ergänzende Beurteilungen ..........................13

8 Auswertung .................................................13

GPS-Check ...................................................14

Darstellung der Ergebnisse ......................... 48

9 Literatur ...................................................... 50

Die Kampagne »Gute Arbeit – gut in Rente« ..................................51

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Vorwort

Ganzheitliche Produktionssysteme professionell planen, beurteilen und verbessern

viele Beschäftigte eine ganz andere Realität� Sie berichten von steigendem Zeitdruck, Verlust an fachlich anspruchsvollen und abwechslungs-reichen Aufgaben und steigenden Arbeitsbela-stungen� Betriebsräte berichten darüber hinaus von Verbesserungsprozessen, die nicht nachhal-tig sind, von Fehloptimierungen und der Unfä-higkeit von Unternehmensleitungen, aus Gestal-tungsfehlern zu lernen�

Dass diese Probleme nicht zwangsläufig infolge der Umstellung auf ein ganzheitliches Produk-tionssystem auftreten müssen, zeigt ein vom Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördertes Be-ratungs- und Qualifizierungsprojekt des Ressorts Arbeitsgestaltung und Gesundheitsschutz� Ent-scheidend für die Wirkungen der neuen Produkti-onskonzepte ist die Gestaltung des Umsetzungs-prozesses� Von ihm hängt ab, ob Unternehmen langfristig in der Lage sind, sowohl die Arbeits-bedingungen als auch die Produktionsabläufe zu verbessern�

Schon seit Jahren sind Betriebsräte in vielen Be-trieben kompetente Akteure bei der Gestaltung von Produktionssystemen� Um ihnen ein Hilfs-

Ganzheitliche Produk-tionssysteme gelten mittlerweile als indus-trieweiter Standard� Sie finden sich mit ver-schiedener Bezeich-nung in allen Branchen unserer Gewerkschaft, in Betrieben ganz un-terschiedlicher Größe und darüber hinaus

längst nicht mehr nur in der Montage und der Fertigung, sondern auch in den Büros� In all die-sen Einsatzfeldern geht es um eine fließende und getaktete Produktion und um Verbesserungs-prozesse, die die sogenannte Verschwendung beseitigen und nach und nach alle Tätigkeiten synchronisieren�

Was das für die Beschäftigten bedeutet, wis-sen wir durch zahlreiche Tagungsberichte und durch Befragungen von Betriebsräten� Während Berater und betriebliche Planer von ruhigen harmonischen Bewegungsabläufen reden und von den Menschen, die bei den neuen Produk-tionssystemen im Mittelpunkt stehen, erleben

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mittel für eine systematische Beurteilung von Produktionssystemen an die Hand zu geben und um weitere Betriebsräte zu ermutigen, eigene Vorstellungen in die Gestaltung ihres Produkti-onssystems einzubringen, hat die IG Metall den GPS-Check entwickelt� Das Instrument erlaubt, Produktionssysteme zu planen, zu beurteilen und zu verbessern� Grundlage ist ein gewerkschaft-liches Konzept eines ganzheitlichen Produkti-onssystems, das statt der üblichen rein betriebs-wirtschaftlichen Prüfkriterien vor allem Kriterien einer menschengerechten Arbeitsgestaltung enthält� Der Check zielt auf Gestaltungsfelder, die wesentliche Einflussfaktoren für eine schritt-

weise Verbesserung der Arbeitsbedingungen und für betriebliche Lernprozesse sind�

Wir bedanken uns bei den zahlreichen betrieblichen Praktikern, die uns bei der Entwick-lung dieses GPS-Checks mit ihren Erfahrungen wirksam unterstützt und die Praxistauglichkeit unter Beweis gestellt haben�

Hans-Jürgen UrbanGeschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall

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1 Einführung

der IG Metall mit Betriebsräten� Das Instrument verdichtet Praxiserfahrungen des vom Europä-ischen Sozialfonds im Zeitraum 2010 bis 2014 ge-förderten Projektes »Weiterbildung für ganzheit-liche Produktionssysteme«� Durchgeführt wurde das Projekt vom Ressort Arbeitsgestaltung und Gesundheitsschutz beim Vorstand der IG Metall�

Gegenstand des GPS-Check sind Produktions-systeme� Diese umfassen Ziele, Prinzipien und Methoden, die grundlegend dafür sind, wie ein Unternehmen Produkte und Dienstleistungen erzeugt� Das Produktionssystem lässt sich als Bedienungsanleitung für die Gestaltung und kon-tinuierliche Verbesserung von Produktionspro-zessen verstehen�

Der GPS Check soll nicht die firmeneigenen Evaluierungsinstrumente und Methoden zur Reifegradermittlung eines Produktionssystems ersetzen� Diese haben jedoch häufig eine tech-nologische Ausrichtung und zielen deshalb vorwiegend auf den Umsetzungsstand einzelner Methodenbausteine und auf kurzfristige wirt-schaftliche Effekte� Der GPS-Check ermöglicht demgegenüber eine Beurteilung der Prozesse, die für die Qualität der Arbeitsbedingungen und eine nachhaltig erfolgreiche Gestaltung des Pro-duktionssystems entscheidend sind�

Der GPS-Check ist für die Beurteilung verschie-dener Arten von Produktionssystemen geeignet, auch wenn er mit Blick auf Betriebe entwickelt wurde, die sich am Toyota Produktionssystem (TPS) orientieren�

Mit dem GPS-Check hat die IG Metall ein Instru-ment entwickelt, das erlaubt, die Qualität eines Produktionssystems anhand von ausgewählten Prüfkriterien zu beurteilen und darauf aufbauend Schwerpunkte für die weitere Entwicklung der

Systeme zu definieren� Es han-delt sich nicht um ein betriebs-wirtschaftliches oder produkti-onstechnisches Instrument, son-dern um ein Instrument, mit dem sich Produktionssysteme aus Arbeitnehmersicht beurteilen und gestalten lassen� In einer übergeordneten Perspektive ste-hen dabei zwei Gesichtspunkte

im Vordergrund: die langfristige Verbesserung der Arbeitsbedingungen und die Fähigkeit des Unternehmens zu lernen� Beiden Zielen ist nur gedient, wenn das Instrument nicht zur Vergabe von Noten oder Kennziffern für das Produktions-system verwendet wird, sondern Grundlage einer arbeitspolitischen Debatte wird� Dafür wurde es konzipiert�

Entwickelt wurde das Instrument vom Ressort Arbeitsgestaltung und Gesundheitsschutz beim Vorstand der IG Metall� Die Entwicklung erfolgte in einem Diskussionsprozess, an dem Akteure aus den Fachabteilungen beim Vorstand der IG Metall, weitere Hauptamtliche der IG Metall aus Verwaltungsstellen, der Arbeitskreis GPS der Technologischen Beratungsstellen des DGB, Wissenschaftler und Betriebsräte beteiligt waren� Von besonderer Bedeutung war ein zweijähriger Entwicklungsprozess in enger Zusammenarbeit

Ziele des GPS-Check:

Verbesserung der Arbeits-bedingungen und der Lern-fähigkeit des

Unternehmens

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2 Das Toyota Produktionssystem

von Station zu Station weitergereicht�XX Takt: Alle Arbeitsvorgänge sind Takten zuge-ordnet und zeitlich aufeinander abgestimmt�XX Pull-Steuerung: Es gibt keine Materialbestän-de und es wird erst produziert, wenn der fol-gende Prozess ein Zwischenprodukt erfordert�XX Null-Fehler: Im Prozess wird fehlerfrei ge-arbeitet� Treten dennoch Fehler auf, wird die Fehlerursache dauerhaft abgestellt�

Im TPS gibt es noch zwei weitere, in Deutschland jedoch wenig beachtete Prinzipien:XX Langfristorientierung: Der langfristige Erfolg ist wichtiger als die kurzfristige Einspa- rung von Kosten�XX Personalentwicklung: Basis des Produktions- systems ist die Förderung und Entwicklung von Gruppen und Teams�

Die Methodenbausteine des TPS sind auf die Erreichung der übergeordneten Ziele und Prin-zipien zugeschnitten� Dabei geht es vorrangig darum, Verschwendung zu erkennen und zu ver-meiden� Als Verschwendung gilt im TPS alles, was einem Produkt keinen Mehrwert hinzufügt�

Unternehmen richten ihr Produktionssystem heu-te weitgehend am Vorbild Toyota aus, auch wenn sie ihr Produktionssystem nicht nach Toyota benennen, sondern betriebsspezifische Bezeich-nungen verwenden� Das TPS verfolgt und verbin-det die ZieleXX Produktivität,XX Flexibilität,XX Geschwindigkeit undXX Qualität�

Diese Ziele sollen im TPS durch eine spezielle Gestaltung der Produktionsabläufe besser mit-einander vereinbart werden als dies in einem herkömmlichen Produktionssystem möglich ist� Das übergeordnete Prinzip im TPS ist Just-in-time� Damit ist der Anspruch verbunden, immer das richtige Produkt in der richtigen Menge mit der richtigen Qualität zum richtigen Zeitpunkt zu produzieren� Der richtige Zeitpunkt ist dadurch gekennzeichnet, dass ein nachfolgender Prozess oder Kunde das Produkt benötigt� Just-in-time umfasst die TeilprinzipienXX Fluss: Es gibt keine Bearbeitung am ste-henden Produkt, sondern das Produkt wird

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3 Produktionssysteme zwischen Beschreibung und Realität

XX geben der ergonomischen Gestaltung und dem Gesundheitsschutz einen unterschiedlich hohen Stellenwert,XX verstehen die Gestaltung des Produktions-systems nicht immer als bewusst zu steuernde Organisationsentwicklung, sondern lediglich als Anwendung von Werkzeugen,XX unterscheiden sich in der Qualität der Perso-nalführung undXX sind unterschiedlich fähig aus Erfahrungen zu lernen�

Dies gibt Anlass, die Qualität des Produktionssy-stems im Hinblick auf die bereits eingetretenen oder absehbaren Folgen für die Arbeitsbedingun-gen und die Lernfähigkeit des Unternehmens zu beurteilen� Hierbei liegt es nahe, die bekannten Unterschiede in der Umsetzung der Produktions-systeme zum Gegenstand einer Evaluation zu ma-chen� Hierfür stellt der GPS-Check Prüfkriterien bereit�

Der GPS-Check zielt weniger auf eine unmittel-bare Beurteilung der Qualität der Arbeitsbedin-gungen, sondern stärker auf die Qualität von Ge-staltungsprozessen� Prozesse werden darauf hin überprüft, inwieweit sie Voraussetzungen fürXX eine gute Qualität der Arbeitsbedingungen undXX eine kontinuierliche und nachhaltige Verbes-serung des Produktionssystems enthalten�

Dass der GPS-Check nicht zum Ziel hat, unmit-telbar die Qualität der Arbeitsbedingungen zu beurteilen, hat zwei Gründe� Zum einen unter-

Unternehmen beschreiben ihre Produktions-systeme in inhaltlich stark übereinstimmenden Handbüchern� Als Zielzustand findet sich darin heute fast ausschließlich eine Produktion ähnlich wie bei Toyota� In der Arbeitswissenschaft wird das TPS, wenn es um dessen Übertragung in die deutsche Industrie geht, meist als ganzheitliches Produktionssystem (GPS) bezeichnet� Im TPS und in allen Konzepten eines ganzheitlichen Produk-tionssystems wird der Idealprozess einer ver-schwendungsfreien Produktion als Zielzustand beschrieben� Dieser Zielzustand findet sich eben-so wie die Gestaltungsprinzipien und Methoden-bausteine übereinstimmend in den betrieblichen Handbüchern zum Produktionssystem, und zwar bei ganz unterschiedlichen Unternehmen�

Trotz dieser Übereinstim-mungen gibt es recht große Unterschiede in der Umset-zung der Produktionssysteme� Betriebe oder auch Teilbe-reiche von Betrieben

XX akzentuieren die Ziele des Produktions- systems unterschiedlich,XX wählen auch bei Anwendung gleicher Metho-den jeweils andere Lösungen für die Arbeits-platzgestaltung, Vielfalt der Arbeitsaufgaben (Arbeitsstrukturierung) und die zeitwirtschaft-liche Gestaltung,XX unterscheiden sich darin, wie sie die Beschäf-tigten und die Interessenvertretung an der Prozessgestaltung beteiligen,

Unterschied-liche Qualität der Umset-

zungsprozesse

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eingesetzt werden� Zu nennen sind hier der bei der Hans Böckler Stiftung bestellbare Bela-stungsschnellcheck (BSC) oder der Fragebogen zum DGB-Index Gute Arbeit� Von der IG Metall wurden zur Beurteilung von Arbeitsbedingun-gen und zur Ermittlung von Gefährdungen der Arbeitszeit-TÜV, das Stress-Barometer und Stress-Bürometer entwickelt� Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere in der Praxis bewährte Instrumente zur Gefährdungsbeurteilung� Es wird empfohlen, diese ergänzend zum GPS-Check einzusetzen�

scheiden sich Produktionsprozesse so stark voneinander, dass es weitgehend unmöglich ist, prozessübergreifende einheitliche Gestal-tungsanforderungen plausibel zu begründen� Beispielsweise können eine Mindesttaktlänge, ein gutes Mischungsverhältnis von direkten und indirekten Tätigkeiten oder der Einsatz von Technologie, Werkzeugen und Hilfsmitteln nur prozessspezifisch definiert werden� Zum ande-ren gibt es bereits Instrumente, mit denen sich die Qualität der Arbeitsbedingungen beurteilen lässt� Diese können ergänzend zum GPS-Check

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4 Ziele und Nutzen des GPS-Checks

gilt für die Beurteilung des Produktionssystems ebenso wie für die Ablei-tung von Handlungsbedarf und die Entwicklung von Lösungen� Nur so macht die Arbeit mit dem GPS-Check Sinn�

Der GPS-Check ist kein Instrument für einen Benchmark oder einen Vergleich von Standorten und Herstellern� Dies ist darin begründet, dass unterschiedliche Beurteiler durchaus zu unter-schiedlichen Einstufungen ihres Produktionssy-stems gelangen können� Darüber hinaus würde das Ziel eines Standortvergleichs dazu führen, dass der Check nach politischen Kriterien aus-gefüllt würde� Er würde damit seinen Nutzen verlieren� Die Versuchung, den Check mit dem Ziel eines Benchmarks durchzuführen, dürfte vor allem in vom Controlling dominierten Be-trieben groß sein, weil hier den Ausprägungen von Kennzahlen oft größere Bedeutung beige-messen wird als den tatsächlichen Abläufen und weil es in der Kommunikation meist an Offen-heit fehlt�

Der GPS-Check erlaubt eine Beurteilung der Qualität der Prozesse für die Gestaltung, Einfüh-rung und den laufenden Betrieb des Produkti-onssystems�

Ziel des GPS-Checks ist nicht die Vergabe von Schulnoten oder eines Gütesiegels� Der GPS-Check ist ein Hilfsmittel, um Stärken und Schwächen des eigenen Produktionssystems zu erkennen� Der GPS-Check verfolgt zudem Ziele, die über die reine Beurteilung des Produktions-systems hinausgehen: Wer mit dem Instrument arbeitetXX wird sich ein begründetes Urteil über die Stär-ken und Schwächen des Produktionssystems erarbeiten,XX wird bereits im Prozess der Beurteilung mit Kollegen, operativ Beschäftigten, Führungs-kräften und Arbeitsplanern diskutieren,XX wird Ansatzpunkte für eine Optimierung des Produktionssystems gewinnen undXX aufgrund der Beurteilungsergebnisse Diskus-sionen über die weitere Entwicklung des Pro-duktionssystems führen können�

Damit ist die Arbeit mit dem GPS-Check Anlass und Grundlage, um über die Gestaltung des Produktionssystems eine arbeitspolitische De-batte zu führen� Beteiligte dieser Debatte sind Betriebsräte, Planer, Führungskräfte und operativ Beschäftigte� Die Chancen einer arbeitspoli-tischen Debatte sollten genutzt werden� Denn sinnvoll wird die Arbeit mit dem Instrument erst, wenn sie in eine dialogorientierte betriebliche Veränderungsstrategie eingebunden wird� Dies

Kein Instru-ment für einen

Benchmark

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5 Gewerkschaftliches Konzept eines ganzheitlichen Produktionssystems

des Unternehmens angepasst und ergono-mische Verbesserungen sind Teil des Gesamt-konzeptes�XX Der Gestaltungsprozess lässt eine bewusste, nachhaltige und mitbestimmte Umgestaltung des Produktionssystems erwarten� Dies setzt voraus, dass der Gestaltungsprozess verstan-den und bewusst gesteuert wird�XX Die Arbeitsgestaltung beruht auf, mit dem Betriebsrat abgestimmten, definierten Min-destanforderungen, deren Einhaltung auch überprüft und durch Planungsrichtlinien geför-dert wird�XX Es ist ausgeschlossen, dass das Produktions-system Entgelte verschlechtert und Leistungs-anforderungen in unzumutbarer Weise erhöht�XX Es wird durch Qualifizierungsmaßnahmen si-chergestellt, dass Beschäftigte, Betriebsräte und Führungskräfte ihren Aufgaben im Pro-duktionssystem gewachsen sind�XX Die Unternehmenskultur ermöglicht einen wertschätzenden Umgang, Kreativität und Lernprozesse�XX Das Unternehmen entspricht Anforderungen einer lernenden Organisation�XX Die Umsetzung ist sozialverträglich�

Der GPS-Check deckt nicht die ganze Bandbreite möglicher Prüfkriterien für Produktionssysteme ab� Es handelt sich um ein gewerkschaftliches Konzept, was bedeutet, dass Kriterien im Vorder-grund stehen, die von besonderer Bedeutung für die Qualität und Sicherheit der Arbeitsplätze sind� In diesem Konzept wird der Begriff des Ganzheitlichen so aufgegriffen, dass das Konzept des Produktionssystems sowie die installierten Prozesse eine gute Qualität der Arbeitsbedin-gungen und eine lernende Organisation ermögli-chen� Die Verbindung dieser beiden Dimensionen liegt darin begründet, dass eine lernunfähige Or-ganisation in der Regel auch keine guten Arbeits-bedingungen ermöglicht� Lernunfähige Organi-sationen sind nur eingeschränkt in der Lage, den Nutzen einer guten ergonomischen Gestaltung zu erkennen, aus Gestaltungsfehlern und –erfolgen zu lernen sowie die Dynamik soziotechnischer Systeme zu verstehen�

Zu den gewerkschaftlichen Anforderungen an ein Produktionssystem zählen:XX Das Produktionssystem hat eine solide strate-gische Grundlage� Dies bedeutet, das Produk-tionssystem ist an den tatsächlichen Bedarf

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6 Gestaltungsfelder und Leitmerkmale

1 Strategische Grundlagen1�1 Begründete Konzeptgestaltung1�2 Verbindung mit einer Standort-Entwicklungs-Strategie1�3 Berücksichtigung ergonomischer Ziele1�4 Erweitertes Verständnis von Wirtschaftlichkeit2. Gestaltungsprozess2�1 Beteiligung der Beschäftigten2�2 Beteiligung des Betriebsrats2�3 Beteiligung der gewerkschaftlichen Vertrauensleute2�4 Gremien und Regelkreise2�5 Kennziffern für ergonomische Ziele2�6 Umsetzungsbewertung und Kommunikation3. Arbeitsgestaltung3�1 Verbindliche Anforderungen3�2 Ergonomische Planungsrichtlinien3�3 Teamarbeit / Gruppenarbeit3�4 Gefährdungsbeurteilung3�5 Belastungswechsel3�6 Ergonomieförderliche Anwendung von GPS-Methodenbausteinen4 Entgelt und Leistungsbedingungen4�1 Mitbestimmte Leistungsanforderungen4�2 Erhalt der Wertigkeit der Arbeit4�3 Entgeltabsicherung5 Qualifizierungsmaßnahmen und Bildungsorganisation5�1 Qualifizierungsmaßnahmen für Betriebsräte5�2 Qualifizierungsmaßnahmen für operativ Beschäftigte5�3 Qualifizierungsmaßahmen für untere Führungskräfte5�4 Qualifizierungsmaßahmen für mittlere und obere Führungskräfte5�5 Steuerung von Qualifizierungsprozessen6 Lernfähigkeit der Organisation (Organisationslernen)6�1 Kontinuierliche Verbesserungsprozesse (KVP)6�2 Lernen im Arbeitsprozess6�3 Wissensmanagement für Standardwissen und Problemlösungen7 Unternehmenskultur und Führung7�1 Motivierende Führungsgrundsätze7�2 Etablierte und akzeptierte Verfahren der Konfliktbewältigung7�3 Maßnahmen zur Entwicklung der Unternehmenskultur8 Sozialverträglichkeit8�1 Integration aller Beschäftigtengruppen8�2 Beschäftigungssicherung8�3 Teilhabe am Produktivitätsfortschritt

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Hierbei handelt es sich nicht um wichtigere, sondern um leichter greifbare und zu be-arbeitende Gestaltungsfelder� Betriebsräten, die mit dem Instrument arbei-ten, wird empfohlen, sich bei der Ableitung von Maßnahmen zunächst auf diese Felder zu kon-zentrieren, da hier am ehesten für die Beschäf-tigten spürbare Verbesserungen erzielbar sind� Dennoch sollte eine Beurteilung in allen Gestal-tungsfeldern vorgenommen werden� Die Auswahl der Handlungsfelder für die weitere Betriebsrats-arbeit sollte sich dann an der Frage orientieren: Was eignet sich am ehesten für eine betriebsöf-fentliche arbeitspolitische Debatte und wo sind Erfolge im Sinne einer besseren Gestaltung des Produktionssystems zu erwarten?

Wenn die Gestaltungsfelder »strategische Grund-lagen« (1), »Führung/Kultur« (7) und »Organisa-tionslernen« (6) nicht als Einstiegsdimensionen empfohlen werden, bedeutet dies nicht, dass sie weniger bedeutsam sind� Sie sind jedoch kom-plexer und deshalb schwieriger und nur langfri-stig zu gestalten� Langfristig sollten jedoch diese Gestaltungsfelder nicht vernachlässigt werden, denn darin liegen Voraussetzungen, um auch in den vermeintlich leichter zu gestaltenden Feldern gute und stabile Lösungen zu realisieren�

Das Instrument ermöglicht eine Beurteilung in acht Gestaltungsfeldern� Jedes Gestaltungsfeld umfasst mehrere Leitmerkmale� Bei den Leit-merkmalen handelt es sich um Teilaspekte der jeweiligen Gestaltungsfelder� Die Übersicht auf Seite 10 zeigt, dass das zugrundeliegende Ver-ständnis des Produktionssystems mehr umfasst als nur Methodenbausteine� Berücksichtigt wird eine Vielzahl von Gesichtspunkten der sozio-technischen Systemgestaltung, die gemeinsam das ausmachen, was ein Unternehmen benötigt, um langfristig erfolgreich Produkte zu erstellen� Aus der Beurteilung aller Gestaltungsfelder eine strategische Stoßrichtung abzuleiten, könnte ein Steuerungsgremium überfordern, das sich erst in das Thema GPS einarbeitet� Aus diesem Grund wird empfohlen, einen Kernbereich auszuwäh-len, der am ehesten greifbar und veränderbar ist� Hierbei handelt es sich um Gestaltungsfelder mit den stärksten Mitwirkungs- und Mitbestim-mungsrechten� Der Kernbereich umfasst die The-menXX Gestaltungsprozess (2),XX Arbeitsgestaltung (3),XX Entgelt- und Leistungsbedingungen (4),XX Qualifizierung (5) undXX Sozialverträglichkeit (8)�

Auswahl der Gestal-tungsfelder

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7 Durchführung der Beurteilung

Produktionssystems� In diesem Zusammenhang lenkt der GPS-Check als Planungsinstrument den Blick auf möglicherweise vernachlässigte Gestal-tungsfelder�

Zur Festlegung der Relevanz des einzustufenden Merkmals steht folgendes Formular zur Verfügung:

Anforderung erfüllt?

gar nicht vollständig

Die Einstufung sollte in einem Intervall von etwa einem Jahr wiederholt werden, um Trends erken-nen zu können�

Betriebsräte erhalten für die Anwendung und Auswertung des Checks Unterstützung durch die IG Metall� Hierzu werden Hauptamtliche in den Verwaltungsstellen und den Bildungseinrich-tungen der IG Metall als Multiplikatoren geschult� Es wird zudem ein Netzwerk für den Erfahrungs-austausch und die kollegiale Beratung zur Arbeit mit dem Check aufgebaut�

Als Hilfsmittel werden erstellt:XX Ein Excel-Tool zur Durchführung und Auswer-tung der BeurteilungXX Eine Arbeitshilfe mit dokumentierten betrieblichen Beispielen und Gestaltungs-empfehlungen

Das Instrument zielt nicht auf subjektive Urteile, sondern auf begründete Beurteilungen� Dies erfordert, dass die Beurteiler Informationen zu-sammentragen, diese auswerten und gemeinsam bewerten�

Es ist vorteilhaft, die Beurteilung in einem Work-shop durchzuführen, an dem neben Betriebsrä-ten auch Führungskräfte, Beschäftigte und Planer beteiligt sind� Dies erweitert die Fachkompetenz, fördert einen Dialog zwischen den verschiedenen Betriebsparteien und erleichtert die Ableitung von Handlungsschwerpunkten und Maßnahmen�

Das Instrument ist von Beurteilern mit arbeits-wissenschaftlichen Vorkenntnissen nach einer eintägigen Schulung anwendbar� Die Beurteiler sollten mit dem Produktionssystem anhand der Unterlagen ebenso wie mit der Praxis im eigenen Betrieb vertraut sein� Da die Beurteiler nicht jede Frage spontan beantworten können, wird es auch erforderlich sein, zu recherchieren und andere Personen zu befragen, beispielsweise Experten aus Fachabteilungen oder operativ Beschäftigte� Der Zeitaufwand für die Beurteilung umfasst etwa einen Tag�

Die Beurteiler sollten vor der Einstufung auswählen, wel-che Gestaltungsfelder und Leitmerkmale für den einge-

stuften Bereich relevant sind� Dies erlaubt eine Einstufung bereits in der Phase der Planung des

Relevanz der beurteilten

Leitmerkmale

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7.1 Auswahl der UntersuchungseinheitDas Beurteilungsteam sollte vorab eine Untersu-chungseinheit auswählen� Geht es darum, das Produktionssystem eines Unternehmens insge-samt zu beurteilen, kann die Einheit »Unterneh-men« gewählt werden� Bei der Beurteilung gehen dann jedoch Unterschiede zwischen Standorten, Produktionsbereichen oder zwischen direkten und indirekten Bereichen verloren� Es ist deshalb sinnvoll, Bereiche, die sich in der Arbeitsgestal-tung und in den Arbeitsabläufen unterscheiden, getrennt zu beurteilen�

7.2 Begründete und abgestimmte UrteileBei der Arbeit mit dem GPS-Check ist zu beach-ten, dass sich die Qualität eines Produktionssy-stems nicht exakt messen lässt� Unterschiedliche Beurteiler können deshalb zu abweichenden Einstufungen gelangen� Die Einstufungen sind aber nicht beliebig� Eine Übereinstimmung unter-schiedlicher Beurteiler wird dadurch gefördert,

dass zu den Prüfkriterien Einstufungshilfen vor-liegen� Darüber hinaus ist es erforderlich, dass die Bearbeiter ihre Einstufungen diskutieren und begründen� Für die arbeitspolitische Debatte sind die Begründungen von ebenso großer Bedeutung wie die Einstufungen�

7.3 Ergänzende BeurteilungenMit einem zweiten Instrument, dem GPS-Strate-giecheck, können Betriebsräte ihr eigenes strate-gisches Vorgehen beurteilen� Das Instrument ist bei der IG Metall erhältlich� Er ist abgedruckt in der Arbeitshilfe »Ganzheitliche Produktionssys-teme menschengerecht gestalten«�

Darüber hinaus wird empfohlen, die Qualität der Arbeitsbedingungen mit Hilfe des DGB Indexes Gute Arbeit zu ermitteln� Dieses Instrument zielt unmittelbar auf die Qualität der Arbeitsbedingun-gen und ist deshalb sehr gut geeignet, den GPS-Check zu ergänzen�

8 Auswertung

Es wird empfohlen, in einer ersten Auswertung nur die Leitmerkmale zu berücksichtigen, deren Stellenwert als »eher wichtig« eingestuft wurde�

In der Ergebnisdarstellung sollten keine Durch-schnittswerte verwendet werden� Es ist sinnvoller die Ergebnisse aller als wichtig eingestuften Leit-merkmale abzubilden� Dies ist darin begründet,

dass bei der Verwendung von Mittelwerten inner-halb der einzelnen Gestaltungsfelder wichtige Detailinformationen verloren gehen�

Für die Durchführung und Auswertung des GPS-Check steht im Intra- und Extranet der IG Metall ein Analysetool auf der Basis von Microsoft Excel zur Verfügung�

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GPS-Check

Beurteilte Einheit

Unternehmen ��

Standort ��

Bereich ��

Teilbereich ��

Datum ��

Beurteiler ��

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Begründung für die Einstufung

Stellenwert der Anforderung | Sollte zukünftiges Handlungsfeld werden

eher wichtig eher unwichtig ja nein


1 Strategische Grundlagen1.1 Begründete Konzeptgestaltung

Das Konzept des Produktionssystems wird mit Blick auf einen tatsächlichen und konkret benannten Bedarf des Unternehmens gestaltet�

Einstufungshilfe:XX Das Konzept beruht auf einer Analyse von Stärken und Schwächen des Unternehmens� Es geht nicht nur darum, einer Mode zu folgen�XX Die Ziele des Produktionssystems und deren Bezug zu den erkannten Stärken und Schwächen sind vor Ort bekannt�XX Die weitere Umsetzung des Produktionssystems geschieht auch heute noch mit Blick auf die Stärken und Schwächen des Unternehmens� Diese Perspektive ist nicht im Laufe der Zeit aus dem Blickfeld geraten�XX Standorte und Produktionsbereiche haben Wahlmöglichkeiten bei der Auswahl und Anwendung der im Konzept beschriebenen Methodenbausteine�

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1.2 Verbindung mit einer Standort-Entwicklungs-StrategieDas Konzept des GPS ist mit einer Strategie der Standortentwicklung verbunden�

Einstufungshilfe:XX Es existiert eine Strategie für die Standortentwicklung, die die Kategorien Produkte, Produktmengen, Märkte, Personal und Produktionsverfahren umfasst�XX Das Konzept des Produktionssystems wird in regelmäßigen Abständen mit der Standortstrategie abgeglichen�XX Die Verknüpfung von Standortentwicklung und Gestaltung des Produktionssystems ist nicht nur ein formaler Akt, sondern auch im täglichen Arbeitsprozess spürbar und den Akteuren vor Ort bewusst�

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1.3 Berücksichtigung ergonomischer ZieleIm Konzept des Produktionssystems haben ergonomische Ziele einen hohen Stellenwert�

Einstufungshilfe:XX Grundlage ist ein weites Verständnis von Ergonomie� Die Anforderung ist erfüllt, wenn die Vermin-derung körperlicher und psychischer Belastungen, die Erhöhung der Arbeitszufriedenheit sowie ausreichende Lern- und Denkanforderungen im Arbeitsprozess angestrebt werden�XX Die ergonomischen Ziele sind konkret benannt�XX Es existieren Prozesse, die gewährleisten, dass ergonomische Ziele in der Arbeitsgestaltung tatsäch-lich einen hohen Stellenwert haben�

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1.4 Erweitertes Verständnis von WirtschaftlichkeitAls Grundlage der Wettbewerbsfähigkeit wird nicht nur eine laufende Kostensenkung definiert� Im Konzept des Produktionssystems haben auch Kriterien einer erweiterten Wirtschaftlichkeitsbetrach-tung einen hohen Stellenwert�

Einstufungshilfe:XX Kriterien einer erweiterten Wirtschaftlichkeitsbetrachtung sind:• Flexibilität und Veränderungsfähigkeit,• Ressourceneffizienz,• Innovationsfähigkeit,• Qualitätsverbesserungen,• Motivationsverbesserungen sowie• der Vorrang langfristiger Vorteile gegenüber kurzfristigen Zielen�XX Diese Ziele sind den Akteuren vor Ort bekannt�

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2. Gestaltungsprozess

2.1 Beteiligung der BeschäftigtenDie Beschäftigten werden an der Gestaltung des Produktionssystems und an Verbesserungsaktivi-täten beteiligt�

Einstufungshilfe:XX Dies umfasst die rechtzeitige und umfassende Information und die Diskussion über mögliche Folgen der Umgestaltung�XX Beschäftigte werden hierzu regelmäßig befragt�XX Bedenken der Beschäftigten über die Folgen der Produktionssystemgestaltung werden bei der Ge-staltung berücksichtigt�XX Anregungen der Beschäftigten zur Konzipierung, Einführung und Verbesserung des Produktionssys-tems werden berücksichtigt�

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2.2 Beteiligung des BetriebsratsDer Betriebsrat wird an der Gestaltung des Produktionssystems und an Verbesserungsaktivitäten be-teiligt�

Einstufungshilfe:XX Der Betriebsrat wird rechtzeitig und umfassend über das Konzept und geplante Umsetzungen infor-miert� Die Mitbestimmung wird beachtet�XX Mit dem Betriebsrat wird über mögliche Folgen der Gestaltung beraten�XX Anregungen des Betriebsrates werden bei der Gestaltung berücksichtigt�XX Zu den geplanten Veränderungen wurden Betriebsvereinbarungen abgeschlossen�

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2.3 Beteiligung der gewerkschaftlichen VertrauensleuteGewerkschaftliche Vertrauensleute werden an der Gestaltung des Produktionssystems und an Verbes-serungsaktivitäten beteiligt�

Einstufungshilfe:XX Vertrauensleute werden rechtzeitig und umfassend über das Konzept und geplante Umsetzungen informiert�XX Mit Vertrauensleuten wird über mögliche Folgen der Gestaltung beraten�XX Anregungen der Vertrauensleute werden bei der Gestaltung berücksichtigt�XX Vertrauensleute werden zu den Gestaltungselementen des Produktionssystems geschult�

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2.4 Gremien und RegelkreiseZur Gestaltung des Produktionssystems existiert ein steuerndes Gremium�

Einstufungshilfe:XX An dessen Sitzungen nehmen die maßgeblichen Entscheider, einschließlich des Betriebsrats teil�XX Dem Gremium wird umfassend und rechtzeitig über die Umsetzung berichtet�XX In dem Gremium werden die Umsetzung von Methodenbausteinen, Ergebnisse ergonomischer Beur-teilungen sowie veränderte Arbeitsabläufe beraten und gegebenenfalls Maßnahmen beschlossen�XX Das Gremium befasst sich mit der Abstimmung unterschiedlicher Produktionsprozesse und mit dem Zusammenhang der eingesetzten Methoden�XX Das Gremium befasst sich mit der Auswirkung von Maßnahmen auf vor-, nach- und nebengelagerte Bereiche und betreibt ein Schnittstellenmanagement�

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2.5 Kennziffern für ergonomische ZieleErgonomische Ziele sind konkret benannt und mit Kennzahlen hinterlegt� Die Erreichung ergono-mischer Ziele wird dadurch überprüfbar�

Einstufungshilfe:XX Die ergonomischen Ziele sind so formuliert, dass der Grad ihrer Erreichung beurteilbar ist�XX Es gibt Kennzahlen für körperliche und psychische Belastungen� (Hinweis: Kennzahlen können aus Gefährdungsbeurteilungen gewonnen werden)�XX Es gibt visualisierte Übersichten (z�B� Ampelsysteme) zu den Belastungen an den Arbeitsplätzen�XX Es gibt Experten, die die Kennzahlen ermitteln und visualisieren�XX Es wird überprüft, ob die ergonomischen Ziele erreicht werden�

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2.6 Umsetzungsbewertung und KommunikationDie Umsetzung des Produktionssystems wird beurteilt� Fortschritte und Schwierigkeiten sowie Zielab-weichungen werden erkannt�

Einstufungshilfe:XX Fortschritte, Schwierigkeiten und Zielabweichungen der Umsetzung werden systematisch ermittelt� Dies umfasst auch ergonomische Ziele�XX Ziele und Standards sind den Akteuren vor Ort (Arbeitskräfte, untere Führungskräfte) bekannt�XX Die Ergebnisse werden übersichtlich, verständlich und gut zugänglich dokumentiert�XX Fortschritte und Schwierigkeiten werden dem steuernden Gremium, dem Führungskreis und den Beschäftigten kommuniziert und diskutiert�

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3. Arbeitsgestaltung3.1 Verbindliche AnforderungenDer Betrieb verfügt über mit dem Betriebsrat abgestimmte verbindliche Qualitätsmerkmale der Ar-beitsgestaltung�

Einstufungshilfe:Die Merkmale umfassenXX die ergonomische Gestaltung der ArbeitsplätzeXX einschließlich der Mischung unterschiedlicher Arten von Tätigkeiten�XX Zur Definition von Qualitätsmerkmalen werden auch Beschäftigte befragt�XX Für die Zielformulierung existiert eine Übersetzung in die Arbeitssystembeschreibung und die Ar-beitsorganisationsplanung�

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3.2 Ergonomische PlanungsrichtlinienDer Betrieb verfügt über ergonomische Richtlinien, die bei der Planung von neuen Arbeitsplätzen zu berücksichtigen sind�

Einstufungshilfe:XX Die Richtlinien umfassen Anforderungen an die ergonomische Gestaltung�XX Die Richtlinien wurden unter Beteiligung des Betriebsrats abgestimmt�XX Die Richtlinien wurden unter Beteiligung von operativ Beschäftigten abgestimmt�XX Die Anforderungen sind planungskompatibel, d�h� eindeutig und für Planer verständlich�XX Es gibt einen definierten Eskalationsweg für nicht gelöste Gestaltungsfragen�

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3.3 Teamarbeit / GruppenarbeitDie Beschäftigten arbeiten in Teams (Gruppen), wodurch es möglich wird, sich gegenseitig zu vertre-ten und zu unterstützen�

Einstufungshilfe:XX Die Teams verfügen über gemeinsame Aufgaben�XX Die Arbeit erfordert persönliche Zusammenarbeit und erlaubt gegenseitige Unterstützung�XX Im Team wird ein Arbeitsplatzwechsel realisiert�XX Es gibt im Team auch Tätigkeiten, die für Einsatzeingeschränkte geeignet sind�XX Teamarbeit ist ein durchgängiges Gestaltungsmerkmal im Betrieb und nicht nur auf wenige Arbeits-bereiche beschränkt�

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3.4 GefährdungsbeurteilungFür alle Arbeitsplätze existieren Gefährdungsbeurteilungen, die sowohl körperliche als auch psy-chische Belastungen berücksichtigten�

Einstufungshilfe:XX Die Gefährdungsbeurteilungen erfassen Belastungen aus der Arbeitsaufgabe, der Arbeitsorganisation sowie der physischen und der sozialen Arbeitsumgebung�XX Die Beschäftigten werden an den Gefährdungsbeurteilungen beteiligt�XX Auf Grundlage der Gefährdungsbeurteilung werden Maßnahmen definiert und umgesetzt� Diese beschränken sich nicht auf die Verhaltensprävention�XX Maßnahmen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz werden auf ihre Wirksamkeit hin überprüft�

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3.5 BelastungswechselSpielräume für Belastungswechsel werden ermöglicht und genutzt�

Einstufungshilfe:XX Der Aufgabenmix ermöglicht eine Entlastung und einen Belastungswechsel�XX Es gibt einen systematischen Arbeitsplatzwechsel zwischen Tätigkeiten, die einen Belastungswechsel erlauben�XX Auf Arbeitsplätzen mit einer hohen Arbeitsbelastung werden die Beschäftigten nur für kurze Zeiträu-me eingesetzt�

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3.6 Ergonomieförderliche Anwendung von GPS-MethodenbausteinenDie im Produktionssystem eingesetzten Methodenbausteine werden so angewendet, dass sie in ihrer Gesamtheit zu einer kontinuierlichen Verbesserung der ergonomischen Gestaltung beitragen�

Einstufungshilfe:XX Kontinuierliche Verbesserungsprozesse (KVP) werden auch mit ergonomischer Zielsetzung durch-geführt�XX Standards zur Ausführung von Arbeitstätigkeiten werden unter Beteiligung der betroffenen Beschäf-tigten definiert�XX Shopfloor Management (auch bekannt als Führen vor Ort), erfolgt auch mit dem Ziel, laufend die ergonomische Gestaltung zu verbessern�XX Die Beschäftigten haben einen Einfluss auf die Gestaltung von Informationstafeln�XX Neu entstehende Umfeldtätigkeiten, etwa in der Materialbereitstellung werden ergonomisch beurteilt�

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4 Entgelt und Leistungsbedingungen

4.1 Mitbestimmte LeistungsanforderungenDer Betriebsrat bestimmt über die Leistungsanforderungen mit�

Einstufungshilfe:XX Im Zeitentgelt wird entweder nicht mit Leistungsvorgaben gearbeitet oder die Leistungsvorgaben werden im Rahmen einer erweiterten Mitbestimmung zusammen mit dem Betriebsrat definiert�XX Im Leistungsentgelt erfolgt eine Mitbestimmung über die Leistungsvorgaben bzw� die Personalbe-messung�

32







4.2 Erhalt der Wertigkeit der ArbeitDie Umsetzung des Produktionssystems gefährdet nicht die Wertigkeit der Arbeitstätigkeiten� Leitbild ist eine qualifizierte Arbeit�

Einstufungshilfe:XX Das Konzept des Produktionssystems führt nicht zu einer verminderten Wertigkeit der Arbeit (nach den Kriterien der Entgeltrahmentarifverträge)�XX Im Umsetzungsprozess werden Möglichkeiten erweiterter Arbeitsaufgaben genutzt, statt eine größere Arbeitsteilung und eine Dequalifizierung von Arbeit voran zu treiben�

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4.3 EntgeltabsicherungEs wird ausgeschlossen, dass Beschäftigte durch das neue Produktionssystem Entgelt verlieren�

Einstufungshilfe:XX Den Beschäftigten wird im Fall von Rationalisierungsmaßnahmen ein gleichwertiger Arbeitsplatz zugesichert�XX Beschäftigte, die aufgrund von Umgestaltungen versetzt werden, erhalten eine Entgeltgarantie�XX Diesen Grundsätzen wird die Praxis auch gerecht�

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5 Qualifizierungsmaßnahmen und Bildungsorganisation

5.1 Qualifizierungsmaßnahmen für BetriebsräteBetriebsräte werden für ihre neuen Aufgaben im Rahmen der Gestaltung des Produktionssystems ausreichend qualifiziert�

Einstufungshilfe:XX Qualifizierungen umfassen Ziele und Methoden des neuen Produktionssystems�XX Sofern die Betriebsräte durch das neue Produktionssystem neue Aufgaben erhalten, werden sie dafür qualifiziert�XX Die Qualifizierung umfasst Möglichkeiten einer Beteiligung von Beschäftigten an der Gestaltung von Arbeitsprozessen�XX Qualifizierungsangebote können zeitnah wahrgenommen werden�

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5.2 Qualifizierungsmaßnahmen für operativ BeschäftigteDie Beschäftigten werden für ihre neuen Aufgaben im Produktionssystem ausreichend qualifiziert�

Einstufungshilfe:XX Die Beschäftigten werden zu den Zielen und Methoden des neuen Produktionssystems qualifiziert�XX Sofern die Beschäftigten durch das neue Produktionssystem neue Aufgaben erhalten, werden sie dafür qualifiziert�XX Vor der Änderung von Standards werden die Beschäftigten gehört� Sie erhalten hierzu eine Unter-weisung�XX Qualifizierungsangebote können zeitnah wahrgenommen werden�

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5.3 Qualifizierungsmaßahmen für untere FührungskräfteUntere Führungskräfte (Meister, Vorarbeiter, Teamleiter, …) werden für ihre Aufgaben im neuen Pro-duktionssystem ausreichend qualifiziert�

Einstufungshilfe:XX Die Qualifizierung umfasst Ziele und Methoden des neuen Produktionssystems�XX Führungskräfte werden für ihre Unterstützerrolle im KVP und für das Thema Führen vor Ort qualifiziert�XX Die Qualifizierung umfasst die ergonomische Gestaltung und den Gesundheitsschutz�XX Die Qualifizierung umfasst Möglichkeiten einer Beteiligung von Beschäftigten an der Gestaltung von Arbeitsprozessen�

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5.4 Qualifizierungsmaßahmen für mittlere und obere FührungskräfteMittlere und obere Führungskräfte (Bereichsleiter, …) werden für ihre Aufgaben im neuen Produkti-onssystem ausreichend qualifiziert�

Einstufungshilfe:XX Die Qualifizierung umfasst Ziele und Methoden des neuen Produktionssystems�XX Führungskräfte werden für ihre Unterstützerrolle im KVP und für das Thema Führen vor Ort qualifiziert�XX Die Qualifizierung umfasst die ergonomische Gestaltung und den Gesundheitsschutz�XX Die Qualifizierung umfasst Möglichkeiten einer Beteiligung von Beschäftigten an der Gestaltung von Arbeitsprozessen�

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5.5 Steuerung von QualifizierungsprozessenQualifizierungsmaßnahmen zum neuen Produktionssystem werden systematisch geplant und in ihrer Wirksamkeit beurteilt�

Einstufungshilfe:XX Der Qualifizierungsbedarf wird unter Beteiligung der Beschäftigten regelmäßig und systematisch ermittelt�XX Qualifizierungsbedarf wird dokumentiert�XX Die Wirksamkeit der Qualifizierungsmaßnahmen wird ermittelt� Dies muss durch eine Befragung der Beschäftigten und kann zusätzlich durch eine Fremdbeurteilung geschehen�

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6 Lernfähigkeit der Organisation (Organisationslernen)

6.1 Kontinuierliche Verbesserungsprozesse (KVP)Im Unternehmen sind kontinuierliche Verbesserungsprozesse (KVP) verbreitet�

Einstufungshilfe:XX Es gibt Anreize für Beschäftigte, sich an kontinuierlichen Verbesserungsprozessen zu beteiligen�XX Für kontinuierliche Verbesserungsprozesse existieren förderliche Rahmenbedingungen wie Räume, Medien, zeitliche Spielräume und Prozessberater�XX Kontinuierliche Verbesserungsprozesse liegen in der Verantwortung der Führungskräfte�XX Es gibt Prozesse, um KVP-Vorschläge schnell zu bewerten und in Kooperation mit dem Betriebsrat umzusetzen�

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6.2 Lernen im ArbeitsprozessIm Unternehmen wird arbeitsprozessnahes Lernen systematisch unterstützt�

Einstufungshilfe:XX Es existieren Maßnahmen für arbeitsprozessnahes Lernen� Hierzu zählen: Lernwerkstätten, Mentoring, Coaching, Qualitätszirkel, kollegiale Beratung und Lernpartnerschaften�XX An den Arbeitsplätzen befinden sich Lehr- und Lernmaterialien�XX Die Beschäftigten haben Einblick in vor-, nach- und nebengelagerte Tätigkeiten�XX Die Beschäftigten erstellen selbst Materialien zur Unterstützung von Lernprozessen�XX Für Lernen im Arbeitsprozess gibt es Zeitspielräume als vergütete Zeiten�

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6.3 Wissensmanagement für Standardwissen und ProblemlösungenStandardwissen und Problemlösungen (Best Practice) sind den Beschäftigten gut zugänglich�

Einstufungshilfe:XX Wissen wird systematisch erfasst und dokumentiert�XX Wissen ist übersichtlich und verständlich aufbereitet und auf einem aktuellen Stand�XX Wissen ist für alle Beschäftigtengruppen gut zugänglich: Wer etwas sucht, findet es auch�XX Wegweiser helfen unterschiedlichen Zielgruppen bei der Suche nach Informationen�

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7 Unternehmenskultur und Führung

7.1 Motivierende FührungsgrundsätzeFührungskräfte vermitteln glaubhaft ein Leitbild des Produktionssystems, das die Beschäftigten moti-viert, dessen Umsetzung zu unterstützen�

Einstufungshilfe:XX Führungskräfte stehen glaubhaft für innovationsförderliches Handeln, Veränderungsförderlichkeit, Gemeinsinn, gegenseitige Unterstützung, gemeinsames Lernen, Eigeninitiative, Kreativität, Rücksicht, Fairness, Wertschätzung und Mitbestimmung�XX Fehler werden nicht vertuscht, sondern als Lernchance begriffen�XX Das Leitbild existiert nicht nur auf dem Papier, sondern prägt auch den Arbeitsalltag�

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7.2 Etablierte und akzeptierte Verfahren der KonfliktbewältigungEs gibt eingeübte, anerkannte und praktizierte Verfahren, um Konflikte konstruktiv zu lösen�

Einstufungshilfe:XX Es gibt weniger eine Anweisungskultur, sondern eher eine Kultur des Dialogs�XX Es gibt Gremien, Anlaufstellen und Eskalationswege zur Klärung von Konflikten�XX Es gibt Einrichtungen und Veranstaltungen während der Arbeitszeit zur Förderung von Kommunikation wie Workshops, Arbeitskreise zum regelmäßigen Erfahrungsaustausch oder Führungskräftedialoge�XX Zusammenarbeit und Kreativität werden nicht durch ungelöste Konflikte beeinträchtigt� Konflikte können produktiv ausgetragen werden�

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7.3 Maßnahmen zur Entwicklung der UnternehmenskulturEs gibt Maßnahmen zur gezielten Förderung der Unternehmenskultur und des Führungsverhaltens�

Einstufungshilfe:XX Zur Unternehmenskultur und zum Führungskräfteverhalten gibt es Befragungen und Workshops�XX Ergebnisse von Befragungen werden im Unternehmen auch mit den Beschäftigten besprochen�XX Aus den Ergebnissen werden Maßnahmen abgeleitet und diese umgesetzt�XX Führungsspannen und Aufgabenbeschreibungen der Führungskräfte lassen einen regelmäßigen Dialog und persönlichen Kontakt mit den Beschäftigten zu�XX Beschäftigtenbefragungen bestätigen, dass Führungskräfte in ihrem Verhalten guten Leitlinien folgen� Sie führen Dialoge, respektieren Personen und Leistung der Beschäftigten�

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8 Sozialverträglichkeit

8.1 Integration aller BeschäftigtengruppenArbeitsprozesse sind so organisiert, dass keine Beschäftigtengruppe isoliert oder ausgegrenzt wird�

Einstufungshilfe:XX Das Unternehmen verfügt über eine genaue Vorstellung darüber, wie sich die Belegschaft nach Ge-schlecht, Herkunft, Alter und Einsatzfähigkeit zusammensetzt, welche Beschäftigungsinteressen die einzelnen Gruppen verfolgen und auf welche Einsatzprobleme und Benachteiligungen sie stoßen�XX Es wird Wert auf eine Arbeitsplatzgestaltung und Arbeitsorganisation gelegt, die die verschiedenen Beschäftigtengruppen integriert, Benachteiligungen verhindert und eine gute Zusammenarbeit er-möglicht�

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8.2 BeschäftigungssicherungDie Einführung des Produktionssystems gefährdet nicht die Beschäftigung�

Einstufungshilfe:XX Es ist ausgeschlossen, dass Beschäftigte aufgrund von Rationalisierungsmaßnahmen ihren Arbeits-platz verlieren� Mit der Einführung des Produktionssystems wurde eine Beschäftigungsgarantie vereinbart�XX Bei absehbaren Rationalisierungsmaßnahmen wird frühzeitig und systematisch über alternative Beschäftigungsmöglichkeiten der Betroffenen beraten�XX Bei dem neuen Produktionssystem handelt es sich nicht um ein Programm zur Ausweitung von Leih-arbeit und Werkverträgen�

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8.3 Teilhabe am ProduktivitätsfortschrittBeschäftigte erhalten einen gerechten Anteil am Produktivitätsfortschritt�

Einstufungshilfe:XX Die durch die Neugestaltung von Wertströmen und durch kontinuierliche Verbesserungsprozesse (KVP) ermöglichten Kosteneinsparungen kommen auch den Beschäftigten zu Gute�XX Eine Teilhabe am Produktivitätsfortschritt kann in Form von Entgelt, Prämien oder verbesserten Ar-beitsbedingungen geschehen�

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Pos. Gestaltungsfeld/Leitmerkmal WichtigHand-lungs-

feld

Gar nicht

Voll- ständig

1. Strategische Grundlagen

1�1 Begründete Konzeptgestaltung 1�2

Verbindung mit einer Standort-Entwicklungs-Strategie

1�3 Berücksichtigung ergonomischer Ziele 1�4

Erweitertes Verständnis von Wirtschaftlichkeit

2. Gestaltungsprozess

2�1 Beteiligung der Beschäftigten 2�2 Beteiligung des Betriebsrats 2�3

Beteiligung der gewerkschaftlichen Vertrauensleute

2�4 Gremien und Regelkreise 2�5 Kennziffern für ergonomische Ziele 2�6

Umsetzungsbewertung und Kommunikation

3 Arbeitsgestaltung

3�1 Verbindliche Anforderungen 3�2 Ergonomische Planungsrichtlinien 3�3 Teamarbeit / Gruppenarbeit 3�4 Gefährdungsbeurteilung 3�5 Belastungswechsel 3�6

Ergonomieförderliche Anwendung von GPS-Methodenbausteinen

4 Entgelt und Leistungsbedingungen

4�1 Mitbestimmte Leistungsanforderungen 4�2 Erhalt der Wertigkeit der Arbeit 4�3 Entgeltabsicherung

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Pos. Gestaltungsfeld/Leitmerkmal WichtigHand-lungs-

feld

Gar nicht

Voll- ständig

5 Qualifizierungsmaßnahmen und Bildungsorganisation

5�1Qualifizierungsmaßnahmen für Betriebsräte

5�2Qualifizierungsmaßnahmen für operativ Beschäftigte

5�3Qualifizierungsmaßahmen für untere Führungskräfte

5�4Qualifizierungsmaßahmen für mittlere und obere Führungskräfte

5�5 Steuerung von Qualifizierungsprozessen 6 Lernfähigkeit der Organisation (Organisationslernen)

6�1Kontinuierliche Verbesserungsprozesse (KVP)

6�2 Lernen im Arbeitsprozess 6�3

Wissensmanagement für Standardwissen und Problemlösungen

7 Unternehmenskultur und Führung

7�1 Motivierende Führungsgrundsätze 7�2

Etablierte und akzeptierte Verfahren der Konfliktbewältigung

7�3Maßnahmen zur Entwicklung der Unternehmenskultur

8 Sozialverträglichkeit

8�1 Integration aller Beschäftigtengruppen 8�2 Beschäftigungssicherung 8�3 Teilhabe am Produktivitätsfortschritt

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Literatur

Gemeinsame Deutsche Arbeits-schutzstrategie: Leitlinie Beratung und Überwachung bei psychischer Belastung am Ar-beitsplatz� Berlin, 2012�

Hans-Böckler Stif-tung, Universität Kassel (Hrsg�), Be-lastungs-Schnell-Check (BSC), Anwendungshin-weise� Düsseldorf, 2012�

Gemeinsame Deutsche Arbeits-schutzstrategie: Leitlinie Gefähr-dungsbeurteilung und Dokumentati-on� Berlin, 2011�

IG Metall, Vorstand: Ganzheitliche Produkti-onssysteme menschen-gerecht gestalten� Frank-furt am Main, 2011�

IG Metall, Vorstand: Produktionssysteme alternsgerecht gestalten� Frankfurt am Main 2013�

IG Metall, Vorstand: Bü-roraumgestaltung� Frank-furt am Main, 2014�

IG Metall, Vorstand: Anti-Stress-Paket� Psychische Belastungen erfolgreich reduzieren� Frankfurt am Main, 2012�

Die Kampagne »Gute Arbeit – gut in Rente«

Missstände bei der Arbeitsgestaltung stellen in Frage, dass Beschäftigte gesund das gesetzliche Rentenalter erreichen� Die Kampagne »Gute Ar-beit – gut in Rente« macht auf diese Missstände aufmerksam und richtet an die Politik und Arbeit-geber die Forderung, Arbeit alters- und alternsge-recht zu gestalten sowie flexible Ausstiege in den Ruhestand zu ermöglichen�

XX Die Kampagne im Internet: www.gut-in-rente.deXX Auf der Internetseite finden sich um-fangreiche Materialien: Ergebnisse einer Betriebsrätebefragung, Studien und Hin-tergründe, betriebliche Beispiele, eine Arbeitshilfe zum betrieblichen Interessen-ausgleich, Flyer und Arbeitsmaterial�

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Raum für Notizen

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Raum für Notizen

Documents

GPS-Check - Ein Instrument zur Beurteilung von ... · 2 GPS-Check zur Beurteilung von Ganzheitlichen Produktionssystemen Vorwort Ganzheitliche Produktionssysteme professionell planen,