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D 6,80 € CH 13,50 SFR A 7,50 € NR. 23 FRÜHJAHR · SOMMER 2013 ANZÜGE · WEISS METALLIC MUSTER · JEANS BLOUSONS SAFARI · LEDER ACCESSOIRES UHREN DER HOLLYWOOD REBELL Plus HEDI SLIMANE YOHJI YAMAMOTO JUERGEN TELLER AI WEIWEI U.V. M. SERVICE GUIDE ETHAN HAWKE 354 SEITEN MANNER MODE

GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

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D 6,80 €

CH 13,50 SFRA 7,50 €

NR. 23FRÜHJAHR · SOMMER 2013

ANZÜGE · WEISS METALLIC

MUSTER · JEANS BLOUSONS

SAFARI · LEDERACCESSOIRES

UHREN

DER HOLLYWOODREBELL

PlusHEDI SLIMANE

YOHJI YAMAMOTOJUERGEN TELLER

AI WEIWEIU.V.M.

SERVICEGUIDE

ETHANHAWKE

354 SEITEN

MANNERMODE

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StyleGQ

INHALT

Mix

Bekenntnis

Inspiration

94

John Malkovich

Der Schauspieler mag seine

eigene Kollektion

96

Maxwell Snow

Warum er sich manchmal wie

eine Kakerlake fühlt

98

Cyril Hahn

In New Balance läuft es sich

beschwingt durchs Leben

100

Karl Bartos

Das Ex-Kraftwerk-Mitglied

schwört auf Desert Boots

102

Francesco Carrozzini

Was trägt ein Italiener am

liebsten? Klar, Armani

104

Kendrick Lamar

Sein Motto: Hauptsache bequem

106

Chilly Gonzales

Mit dem Morgenmantel auf die

Bühne? Kein Problem

66

Kooperationen I

Oliver Peoples x Maison Kitsuné,

Tod’s, Givenchy und DKNY

68

Kooperationen II

Raf Simons x Adidas, Fred

Perry, Bungalow x The White

Briefs und Louis Vuitton

81

Ausstellungen

Helmut Newton, David Bowie,

Dan Flavin und Polaroids

82

Neue Labels

Prêt-à-porter von Porsche

Design, The Suits und Aitor

Throup

84

Bally

Die Everest-Kollektion

86

Interior

Prada x AMO, Issey Miyake

und Lagerfeld für Cassina

88

Bildbände

Martin Parr, Lucien Clergue,

Henrik Purienne und Kafka

110

Astrid Andersen

Die Dänin experimentiert mit

Sportswear

112

Hunter Gather

Das Designkollektiv entwirft

essenzielle Mode

125

Katie Eary

Die Mission der Britin:

glamouröse Streetwear

126

Hardy Amies

Claire Malcolm führt das

Traditionshaus in die Zukunft

128

Shaun Samson

Der Kalifornier beschäftigt sich

mit der US-Straßenkultur

130

Qasimi

Der Sohn eines Sultans

mixt Kulturen

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S. 136

S. 170

S. 212

90

Jacken

Victorinox, Henry Cotton’s,

Stone Island und Valentino

Collection

21

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StyleGQ

INHALT

Fashion

212

Hollywood

Mode aus der goldenen Ära

der 40er- und 50er-Jahre

238

Kunstform

Geometrisch, monochrom und

modernistisch

252

Vater/Sohn

Zwei Generationen,

ein Sinn für Mode

136

Musterknabe

Blumen, Grafikprints und

Camouflage

170

Badlands

Reduzierte Mode in Outlaw-

Ambiente

188

Knalleffekt

Signaltöne und Accessoires?

Passt gut zusammen

Cover

Foto: Jem Mitchell

Styling: Tobias Frericks

Haare & Make-up: Jordan

Long/Exclusive Artist

Management

Fo

tos:

Ma

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Ble

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Mit

ch

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S. 198

S. 158

Features

Manual

266

Basiswissen

Die wichtigsten Trends für

Frühjahr und Sommer.

Inklusive Stylingtipps, Mode-

geschichte, Stoffkunde

und Trivia

Standards

39

Editorial

48

Contributors

56

Impressum

348

Kaufinfo

352

Letzte Seite

Ethan Hawke trägt PRADA

150

Posterman

Für GQ Style wagt sich Ethan

Hawke auf die Modebühne

158

Sportsgeist

Die Marke Y-3 von Adidas und

Yohji Yamamoto feiert

zehnjährigen Geburtstag

182

Mode und Macht

Ein Gespräch mit dem

Dissidenten Ai Weiwei

198

Lost Boys

Klaus Biesenbach über Hedi

Slimane. Plus: dessen erste

Männerkollektion für Saint

Laurent Paris

226

Zeiten des Aufbruchs

Wer ist wo? Wir zeigen, welcher

Designer aktuell für welches

Modehaus tätig ist

246

Juergen Teller

Eine Ausstellung in London

ehrt den Fotografen. Wir

zeigen deutschlandexklusiv

einige der Motive

Portfolio & Manual F·S 2013

23

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StyleGQ

EDITORIAL

Die Drei war bei den Vorbereitungen für die neue Ausgabe von

GQ Style eine wichtige Zahl. Zum einen war es die dritte Ausgabe unter

Führung von Modechef Tobias Frericks und Redaktionsleiter

Gordon Detels. Zum anderen haben wir das Heft in drei Teile gegliedert.

Für mehr Übersicht und um Ihnen die Orientierung zu erleichtern.

Im ersten Teil „Collection“ finden Sie Newsseiten zu Themen aus den Be-

reichen Mode, Design und Kultur. Prominente Männer schreiben private

Modebekenntnisse (Wussten Sie etwa, dass John Malkovich Kleidungsstücken

Namen gibt?). Außerdem stellen wir aufstrebende neue Designer vor.

Auffällig: Die meisten von ihnen haben einen London-Bezug.

Im „Portfolio“ entdecken Sie die aufwendigen Modestrecken sowie

längere Lesestücke. Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen der

Modehäuser und zeigen, welcher Designer aktuell für welche Marke arbeitet.

Außerdem sprechen wir mit dem chinesischen Künstler Ai Weiwei und dem

Designer Yohji Yamamoto (dem die Diät des Dramatikers Heiner Müller –

nur Fleisch und Wodka – gut gefällt).

Das bei Ihnen seit mehreren Ausgaben äußerst beliebte „Manual“ bildet

das dritte Element des Hefts. Auf 53 Seiten zeigen wir im Detail alle

aktuellen Modetrends, geben Ihnen wertvolle Stylingtipps und liefern

Dos and Dont’s für die kommende Saison.

Wo Sie mit dem Lesen oder Blättern der neuen GQ Style beginnen,

bleibt natürlich Ihnen überlassen. Ich kann Ihnen nur eines versprechen:

Es wird Ihnen überall perfekter Stil begegnen. In diesem Sinne

wünsche ich Ihnen viel Spaß mit dieser Ausgabe.

José Redondo-Vega Chefredakteur

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StyleGQ

CONTRIBUTORS

Brian Molloy

Stylist

Klaus Biesenbach

Museumsdirektor

Bruno Staub

Fotograf

Juergen Teller

Fotograf

Er wollte nie Modefotograf

sein, das sagte er schon in

einem Interview 1996. Sein Ein-

fluss auf die Mode ist aber bis

heute immens, auch wenn man

Tellers Fotos eher in Museen

sieht als in Magazinen. Bis Mitte

März läuft eine Teller-Ausstel-

lung im Londoner ICA. Wir zei-

gen deutschlandexklusiv einige

Aufnahmen. Dazu gehört auch

sein Eigenporträt oben.

S. 2

46

S. 19

8

S. 19

8

S. 2

38

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S. 2

12

Früher war er Fashion Editor

bei „V“ und „VMan“. Mittler-

weile arbeitet er als Stylist mit

Karl Lagerfeld und Mario

Testino zusammen. Seine

Arbeiten werden in Magazinen

wie „Dazed & Confused“

oder „i-D“ veröffentlicht. Mit

dem Fotograf David Slijper

verantwortete er die

Strecke „Kunstform“.

Der in Paris geborene und

in New York lebende Staub

fotografierte das Topmodel

Clément Chabernaud für

die Strecke „Hollywood“. In

L. A., versteht sich. „Ich war

schon immer besessen vom

Licht der Westküste“, kommen-

tierte Staub das Shooting.

Wie er das Licht eingefangen

hat, sehen Sie auf Seite 212.

„VMan“ und „Arena Homme+“

als Auftraggeber auf der einen

Seite, Fendi und Missoni als Kun-

den auf der anderen. Mel Bles

arbeitet für viele Magazine

und Labels. GQ Style fehlte bis-

her. Weil sie das ändern wollte,

hielt sie selbst eine starke

Erkältung nicht von dem Shoo-

ting ab. Danach erholte sie sich

einige Tage im Krankenhaus.

Der Chief Curator at Large

am Museum of Modern Art

und Direktor des MoMA-

Ablegers PS1 in New York ist

seit Langem mit Hedi Slimane

befreundet. Für GQ Style

erinnert er sich an das Kennen-

lernen und die erste gemein-

same Ausstellung mit dem

Designer, der auch als Foto graf

Aufmerksamkeit erregt.

Mel Bles

Fotografin

48

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StyleGQ

CONTRIBUTORS

Tobias Frericks

Fashion Director

Schon lange wollte Diekgerdes

Mode mal etwas anders

präsentieren. Für die Strecke

„Vater/Sohn“ standen der

seit vielen Jahren mit ihm be-

freundete Setdesigner Tom

Be wermeier und dessen Sohn

Jack als Models bereit. Ein

generationenübergreifendes

Fotoprojekt sozusagen.

Beau Grealy

Fotograf

S. 17

0

S. 2

52

S. 15

0

Clark Parkin

Autor

S. 2

26

Der Modejournalist stellte für

uns ein Lexikon zur Geschichte

wichtiger Modehäuser zusam-

men und erklärt, welcher

De signer gerade wo arbeitet.

Was andere in unzähligen

Label-Historien recherchieren

müssten, war für Clark ein

Leichtes. Er kann die wichtigen

Momente der Männermode der

vergangenen Jahrzehnte im

Schlaf aufsagen.

Bis alle Details eines Cover-

shootings geklärt sind, dauert

es oft Monate. Und dann

geht es plötzlich ganz schnell.

Die Zusage von Ethan Hawke

für eine Fotoproduktion kam

sehr kurzfristig. Zum Glück

war Jem Mitchell flexibel. Am

Montag sagte er den Job zu,

Mittwoch stand der Schauspie-

ler in New York vor seiner

Kamera. Noch in derselben

Nacht flog Mitchell wieder

zurück nach London für eine

andere Produktion.

Der Fashion Director hat

schon einiges erlebt. Die Vor-

sichtsmaßnahme seitens Saint

Laurent beim Shooting der

ersten Männerkollek tion, die

Hedi Slimane für das Haus

entworfen hat, überraschte

aber selbst ihn: Die Entwürfe

wurden per Zug von Paris

nach London gebracht, und

zwar persönlich von einer

Assistentin Slimanes.

Bereits als Teenager trat der in

Sydney geborene Grealy in die

Fußstapfen seines Vaters und

begann zu fotografieren. Nach

dem Umzug nach New York im

Alter von 20 war er erst Assis-

tent von Steven Klein. Längst

arbeitet er erfolgreich allein

für Hefte wie „i-D“, „Interview“

oder die US-„Vogue“.

Horst Diekgerdes

Fotograf

Jem Mitchell

Fotograf

50

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Chefredakteur

José Redondo-Vega

Stellv. Chefredakteur

Dominik Schütte

Fashion Director

Tobias Frericks

Redaktionsleitung

Gordon Detels

Art Director

Daniel Pietsch

Director of Photography

Roya Norouzi

Managing Editor

Margit Teuteberg

Chefin vom Dienst

Iryna Baumbach

Textchef

Dirk Peitz

Mode

Manuela Hainz (stellv. Modeleitung),

Fabian Kölmel (Features),

Alexander Gabriel (Ass.)

Style Editor

Marco Rechenberg

Bildredaktion/Booking

Dana Römhild (stellv. Director of

Photography), Christiane Weyrauch,

Carolin Küst (Prakt.)

Art Consultant

Jana Meier-Roberts

Art Department

Viola Müller-Hergerdt

(Schlussgrafik)

Dokumentation

& Schlussredaktion

Cornelia Greiner (Ltg.)

Mitarbeit: Juliane Braun,

Sonja Woyzechowski

Assistenz der Chefredaktion

Iryna Baumbach

Mitarbeiter dieser Ausgabe

Zachary Bako, David Baum,

Konstanze Behrend,

Klaus Biesenbach, Mel Bles,

Damien Blottiere, Karo Brandi,

Colophon Foundry (Anthony

Sheret & Edd Harrington),

Horst Diekgerdes, Mitchell

Feinberg, Beau Grealy,

Florian Haamann, Roland

Hagenberg, Andrea Issels,

Friederike Jung, Joachim Klede,

Thomas Lohr, Philipp Mattheis,

Jem Mitchell, Ingo Mocek,

Brian Molloy, Clark Parkin,

Anne Philippi, Markus Pritzi,

Josip Radovic, Daniel Riera,

Hella Schneider, Horacio Silva,

David Slijper, Bruno Staub,

Isabelle Thiry, Martin Trockner,

Grant Woolhead

Syndication

[email protected]

Büro Mailand

Anna Riva, Paola Dörpinghaus

Büro New York

Christina Schuhbeck

GQ.de

Tobias Oswald (Head of Digital),

Andreas Laux (Redaktions-

leitung Online), Mirella Sidro,

Max Walbersdorf, Markus

Löblein, Tobias Singer,

Laura Schwarz

GQ Style erscheint zweimal jährlich in der Condé Nast Verlag GmbH, Karlstraße 23, 80333 MünchenTelefon: 089 38104-0, Fax: 089 38104-260, [email protected]

Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 16, gültig ab 1.1.2013. Alle Rechte vorbehalten. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheber-

rechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist

eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar. Für unverlangt

eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.

ISSN-Nr. 1610-4315

Vertrieb Einzelverkauf

CNM Zeitschriftenvertriebs

GmbH & Co. KG, Ohmstraße 1,

85716 Unterschleißheim

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Druck

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Digitale Vorstufe

CLX Europe S.p.A.,

Via dell’Artigianato Nr. 8/a,

37135 Verona/Italien

Verantwortlich für den

redak tionellen Inhalt des

Magazins

José Redondo-Vega

Style

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Publisher

André Pollmann

Anzeigen

Advertising Director (Print)

Christina Linder, Tel. -430

Advertising Department

Verena Flammersfeld, Tel. -459

Jessica Loose, Tel. -377

Alexandros Visentin, Tel. -508

Livia Alicija Weber (Digital),

Tel. -191

Nadja Weidenberg (Sales Ass.),

Tel. -499

Media Solutions

Eva Locker, Tel. -381

Marketing Director

Andrea Beckmann

PR/Kommunikation

Ines Thomas

Anzeigen Marketing

Director

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Leitung Revenue Management

Katharina Schumm

Advertising Service Manager

Katrin Schubert

Advertising Service

Angela Baier, Andrea Diener-

Waasmann

München

Nielsen IV, Österreich,

Großbritannien

Katja Dörner, Petra Weichbrodt-

Börner, Michael Meyer (Digital),

Tel. -375

Karlstraße 23, 80333 München,

Tel. (089) 3 81 04-141,

Fax (089) 3 81 04-222

Frankfurt

Nielsen IIIa

Dagmar Backes,

Kristina Druskus

Goethestraße 13,

60313 Frankfurt/Main

Tel. (069) 9 20 39 93-0,

Fax (069) 9 20 39 93-10

Düsseldorf

Nielsen II*, Niederlande,

Luxemburg

Katja Möller,

Natalie Wesemann-Otte,

Mareike Mattern,

Corinna Heller (Digital)

Am Wehrhahn 8,

40211 Düsseldorf

Tel. (0211) 3 23 80 18,

Fax (0211) 13 12 87

Hamburg

Nielsen I*, V, VI, VII

Marion Fedder,

Christiane Schlenger,

Christiane Graeben (Digital)

Große Bleichen 12,

20354 Hamburg

Tel. (040) 34 16 72,

Fax (040) 34 23 78

Stuttgart

Cornelia Kleinmann,

Nielsen IIIb (außer Uhren/

Schmuck)

Pommernweg 15,

74385 Pleidelsheim

Tel. (0714) 42 61 18 91,

Fax (0714) 42 61 18 92

Nina Neuhaus

Frankreich, Schweiz (Fashion),

Belgien, Spanien

19, rue Duperré, F-75013 Paris

Tel. (0033-1) 43 36 33 84,

Fax (0033-1) 43 36 74 61

Stefanie Walkenhorst

*PLZ 32, 33, 34, 48, 49, 59

Heimkehrerweg 23a,

48153 Münster

Tel. (0251) 97 20 51 27

Christian Keller

Nielsen IIIb (Uhren/Schmuck),

Schweiz (außer Fashion)

Teckstraße 29, 72631 Aichtal

Tel. (07127) 9 55 06-31,

(0033) 4 68 49 28 37,

Fax (07127) 9 55 06-45

Italien

Elisabetta Paola

Piazza Principessa Clotilde 8,

I-20121 Milano

Tel. (0039-02) 6 57 55 00,

Fax (0039-02) 6 59 85 65

USA

Alessandro Cremona

One Penn Plaza 36 th floor,

New York ny 10119,

Tel. (001-212) 3 80 82 36,

Fax (001-212) 7 86 75 72

Finanzen

Director

Roland Riedesser

Vertrieb

Director

Roland Bollendorf

Objektbetreuung

Einzelverkauf

Karin Baumsteiger

Leitung Abonnement

Andreas Hoffmann

Objektbetreuung

Katherina Nord

Herstellung

Leitung

Lars Reinecke

Stellv. Leitung

Thomas Venne

Mitarbeiter

Christiane Binder,

Andreas Hofner, Brigitte

Gorissen, Joachim Renz

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Style

Verkaufsbüros

Herausgeber & Geschäftsführer

Moritz von Laffert

Chairman Condé Nast International

Jonathan Newhouse

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StyleGQ

COLLECTI

ON

COLLECTION

Es geht los. Mit neuen Labels, Designkooperationen, wichtigen

Ausstellungen und Bildbänden plus Interior-News. Außerdem

erzählen prominente Männer von ihrem liebsten Kleidungsstück,

und wir stellen neue Designer und Kreativdirektoren vor.

Im Detail:

Designer Aitor Throup installiert düstere Mode – Raf Simons

entwirft Adidas-Turnschuhe – Die Chapman Brothers haben Muster

für Louis Vuitton designt – Karl Lagerfeld fotografiert Möbel

von Cassina – Stone Island setzt auf leuchtende Jacken – Christopher

Raeburn ist der neue Kreativchef von Victorinox

Der Künstler Maxwell Snow liebt Hermès, fühlt sich aber ab und

zu wie eine Kakerlake – Produzent Cyril Hahn steht auf New Balance

– Kraftwerk-Kultfigur Karl Bartos läuft mit Desert Boots von Clarks

durchs Leben – Musikexzentriker Chilly Gonzales ernennt den

Hausmantel von Herr von Eden zum Look seines Lebens

Astrid Andersen überzeichnet mit ihrer Kollektion Sportswear-

Silhouetten – Hunter Gather sind ein neues Designkollektiv um

Stylist David Bradshaw – Katie Eary entwirft die zurzeit aufwen-

digsten Prints – Claire Malcolm führt das Label Hardy Amies

in die Zukunft – Khalid Al Qasimi remixt Kulturen

65

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StyleGQ

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2),

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1)

MIXKooperationen I

Für die "Double Stripe Collec-

tion“ kombiniert Tod’s alte Hand-

werkskunst mit neuem Design.

Das Ergebnis: Ledertaschen für

den mobilen Mann von heute, die

sich für Büro, Geschäftsreise und

Wochenendtrip eignen.

In den 90ern wurde das La-

bel DKNY zu einem textilen

Wahrzeichen New Yorks. Mitt-

lerweile ist es längst eine Ikone

amerikanischer Streetwear. Eine

Marke, die gerade auf dem glei-

chen Weg ist, ehrt nun das

Vorbild: Opening Ceremony legt

15 Kollektionsteile aus dem

DKNY-Archiv neu auf. Von Uni-

sex-Logo-T-Shirts bis zu Leg-

gings, die 2013 auch von Jungs als

Meggings (Men’s Leggings) getra-

gen werden können.

DKNY FOR OPENING

CEREMONY ist exklusiv in den OC-

Conceptstores in L. A., London,

NYC und Tokio erhältlich und

online unter openingceremony.us,

ab 110 Euro

Die „Double Stripe Collection“

von TOD’S umfasst

neun unterschiedliche Modelle.

Mehr unter tods.com/de

Das von Benjamin Shine für

Givenchy gestaltete Longsleeve

ist leider unverkäuflich

Die Brillenmodelle „Tokyo“

und „Paris“ von OLIVER PEOPLES

X MAISON KITSUNÉ sind

erhältlich unter shop.kitsune.fr,

ab 310 Euro

Immer stärker entwickelt sich

Maison Kitsuné vom Plattenlabel

zum anerkannten Namen in der

Mode. Aktueller Beweis: die Ko-

operation mit dem kalifornischen

Brillenhersteller Oliver Peoples,

aus der zwei Unisexmodelle im

Fifties-Look hervorgingen.

Erstmalig in seiner Karriere

hat Givenchy-Kreativdirektor Ric-

cardo Tisci jetzt mit einem Künst-

ler, dem Briten Benjamin Shine,

zusammengearbeitet: Dieser ist

bekannt für seine gestickten Tex-

tilporträts. Für Tisci presste und

faltete er mit dem Bügeleisen

Tüllstoff zu einer Art Heiligenfi-

gur. Seine Leinwand: ein Given-

chy-Longsleeve.

Doppelt gut

Knittergesicht

Wiedersehen

Rückblick

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StyleGQ

MIXKooperationen II

Ehrenhaft

Graubund

Die Zusammenarbeit mit

Künst lern hat Tradition bei Louis

Vuitton, die Namen Jake und Di-

nos Chapman für Herbst/Winter

2013/14 aber ließen ungewohnt

Heftiges erwarten – wurden die

Brit-Artists-Brüder doch einst

berühmt durch obszöne Pup-

pen- und Kriegsinstallationen.

Da wirken die Tiermotive, die sie

zu den farbenfrohen Entwürfen

von Kim Jones beisteuerten, fast

harmlos: Schneeleoparden, Eu-

len und, okay, etwas Furcht ein-

flößende Fabelwesen.

Noch mal Polohemd, nun

aber der Klassiker: Fred Perry.

Seit 60 Jahren gibt es das Shirt

von Perry, und das wird gefeiert:

60 Künstler, Musiker, Designer –

darunter Damon Albarn und No

Doubt – haben je ein Perry-Shirt

gestaltet. Die Stücke werden im

Lauf des Jahres versteigert, der

Erlös geht an die Amy Winehouse

Foundation.

Der Stuttgarter Modeladen

Bungalow hat gemeinsam mit

dem schwedischen Label The

White Briefs einen Sommerstan-

dard modernisiert, das Polo-

hemd. Der Entwurf ist wunder-

bar schlicht und, anders als bei

diesem Kleidungsstück üblich,

auch nicht in hundert Farben er-

hältlich, sondern einfach nur in

einer: Grau.

BUNGALOW, Stiftstraße 1A,

Stuttgart. Oder online unter

bungalow-gallery.com, 80 Euro

KunterbuntSchon seit Jahren entwirft

Raf Simons für seine Kollektionen

neben Kleidung ausgefallene

Sneakers. Nun hat Adidas den

Belgier gebeten, eine Sneakers-

Edition für sie zu gestalten. Das

Ergebnis: „adidas by Raf Simons“,

fünf kunterbunte Modelle, die

mit den Farben Rosa, Grün, Blau

und Burgund spielen.

Die Modelle der „adidas by Raf

Simons“-Edition kommen im Juli

in die Geschäfte, je 250 Euro

Die Zeichnungen von Jake

und Dinos Chapman für LOUIS

VUITTON fin den sich in der

Kollektion etwa auf Taschen,

Krawatten, Schals

Die Polos (hier das Modell des

Fotografen-Duos Inez & Vinoodh)

sind online zu sehen unter

fredperry.com/60-years-gallery

Fabelhaft

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MIXAusstellungen

Helmut Newton, berühmt ge-

worden durch seine weiblichen

Akte, hat nicht nur entblößte

Frauenkörper porträtiert. Wie

bedeutend er auch als Modefo-

tograf war, zeigt eine Ausstellung

in Berlin mit Aufnahmen aus der

Zeit zwischen den 60er- und

80er-Jahren. Der Titel der Schau

– „World Without Men“ – macht

aber deutlich, welches Ge-

schlecht dort eher nicht abgebil-

det ist. Zu sehen ist stattdessen:

ein männlicher Blick auf gut ge-

kleidete Frauen.

Das Frances Lehman Loeb Art

Center nahe New York zeigt ab

April, wie Künstler mit der Pola-

roid experimentierten, etwa

Evans, Hockney und Warhol. Und

wir lernen, wie jämmerlich dage-

gen unsere Fotofilter-Experi-

mente heute auf den Smart-

phones sind.

Für seine Kunst brauchte

Dan Flavin nur Licht. Und doch

zählt der amerikanische Minima-

list zu den bedeutendsten

Künstlern des 20. Jahrhunderts.

Im Kunstmuseum St. Gallen sind

ab Mitte März rund 30 Arbeiten

zu sehen – die übrigens nicht je-

der für Kunst hält. Die EU-Kom-

mission bewertete in ei nem

Mehrwertsteuerstreit Flavins

Werke 2010 mal schlicht als:

Leucht stoffröhren. Zum Glück

liegt St. Gallen in der Schweiz.

David Bowie war schon eine

Art Gesamtkunstwerk aus Musik

und Mode, da war Lady Gaga

nicht mal geboren. Das Victoria

and Albert Museum in London

ehrt ihn ab Ende März mit einer

Retrospektive, indem es nicht nur

Musiker-Memorabilien zeigt, son-

dern vor allem Bowies Bühnen-

kostüme. Zum Glück bleibt es

nicht beim Rückblick: Am 8. März

erscheint mit „The Next Day“

schon ein neues Bowie-Album.

Helmut Newton, „World Without

Men“, Museum für Fotografie,

Berlin, bis 13. Oktober. Das Buch zur

Ausstellung ist im TASCHEN VERLAG

erschienen, 39,99 Euro

„The Polaroid Years“, Frances Lehman

Loeb Art Center, Pough keepsie,

12. April bis 30. Juni. Das Buch zur

Ausstellung ist im PRESTEL VERLAG

erschienen, 39,95 Euro

„David Bowie is“, Victoria

and Albert Museum, London,

23. März bis 28. Juli

Dan Flavin, „Lights“, Kunst museum

St. Gallen, 16. März bis 18. August.

Der Aus stel lungs katalog ist

bei HATJE CANTZ erschienen,

39,80 Euro

Licht, gestaltet

Vor Instagram

Männlicher Blick

Mister Gaga

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StyleGQ

MIXNeue Labels

Von druntenDer Name des australischen

Labels „From Britten“ könnte zu-

mindest phonetisch ein Gag sein.

Aber die Marke will sich gar nicht

anhören wie ein Label aus dem

Vereinigten Königreich, sie trägt

einfach den Nachnamen der

Gründer Alex und Tim Britten-

Finschi. Die Brüder beginnen, ein

Mode-Exportschlager vom ande-

ren Ende der Welt zu werden,

mit präzisem Schneiderhandwerk

über abgerockter Streetwear.

Mehr Info unter

frombritten.com.au

The Suits ist in Deutschland bei

Pool in München erhältlich

Nähere Informationen unter

aitorthroup.com

Der Name Aitor Throup klingt

ein wenig so, wie die Mode (und

Kunst) des in England lebenden

Argentiniers auch aussieht: düs-

ter. Höchst komplex und konzep-

tuell ist dann auch Throups erste

Prêt-à-porter-Linie, die er nun in

einer Londoner Galerie präsen-

tierte: Was die in Installationen

festgeschnürten Menschenskulp-

turen da trugen, erinnerte un-

weigerlich an die Dementoren

aus „Harry Potter“. Oder gleich

an Darth Vader. Gut böse.

Wodurch unterscheiden sich

Männer, die Anzüge tragen müs-

sen, von Männern, die das wol-

len? Durch ihre Anzüge natürlich.

Für sie macht The Suits aus

Belgien Mode. Wie unschwer zu

erkennen ist.

Zweierlei Maß

Mode macht Porsche Design

schon lang. Nun aber wurde in

New York erstmals eine kom-

plette Prêt-à-porter-Kollektion

gezeigt. Die Ent würfe waren

wie ein Luxusrennauto: minima-

listisch und aus hochwertigsten

Materialien.

Die Modelle von Kreativdirektor

Thomas Steinbrück sind unter

anderem erhältlich im Porsche

Design Store Berlin

PS-Fashion

Die dunkle Macht

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GQ Style

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MIXBally, die Everest-Kollektion

Am 29. Mai 1953 erklomm der

erste Mensch den Gipfel des

höchs ten Berges der Erde. Und

der zweite, der Sherpa Tenzing

Norgay, der Edmund Hillary be-

gleitet hatte: Der trug ein Paar

Rentier-Himalaya-Boots von Bal-

ly. Anlässlich des 60. Jahrestages

bringt das Schweizer Traditions-

haus ab Mai (und für Herbst/

Winter 2013/14) eine Capsule-Kol-

lektion auf den Markt, die von

den Originalkleidungsstücken der

Everest-Expedition inspiriert ist.

Selbstredend wird es auch eine

Replica-Version von Norgays Fell-

stiefeln geben.

Vortritt

Tenzing Norgay (li.) setzt nach

der Erstbesteigung des Mount Everest

eine Fahne auf den Gipfel. Eine

Wiederauflage der Stiefel (o.), die

er bei der Expedition trug, bildet

das Kernstück der Everest-

Kollektion von Bally

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MIXInterior

Wohnen mit PradaMiuccia Prada und der Über-

Architekt Rem Koolhaas arbeiten

schon seit dem Jahr 2000 immer

wieder zusammen. Koolhaas’ Büro

OMA hat nicht nur diverse Prada-

Shops konzipiert, sondern ge-

staltet mit dem Schwester büro

AMO auch seit Jahren außerge-

wöhnliche Räume für Prada-

Schauen. Doch bislang konnte man

nie Teile der Koolhaas-Prada-

Inte ri eurs kaufen, sondern immer

„nur“ die darin gezeigte Mode.

Das ändert sich nun: Die eigens

für die quasi häusliche Präsenta-

tion der Prada-Männerkollektion

Herbst/Winter 2013/14 von AMO

entworfenen Möbel gehen in die

Serienproduk tion. Der traditions-

reiche De sign möbelhersteller

Knoll wird die zwölfteilige Kollek-

tion fertigen. Dem nächst kann man

also in Prada respektive Kool haas

endgültig auch: wohnen.

Design ist am Ende auch nur

Mathematik: Mit einer 3-D-Geo-

metrie-Software, die Issey Miya-

ke sonst für seine Modeentwürfe

verwendet, hat er nun für Arte-

mide Lampen gestaltet. Die zu-

sammenfaltbaren, aus Recycling-

material gefertigten Modelle der

Serie „In-Ei“, japanisch für „Schat-

ten“, spielen mit eben dem – und

mit Licht.

Heimleuchtenmit Miyake

Dass Karl Lagerfeld nicht nur

Mode entwirft, sondern auch

foto grafiert, ist bekannt. Für den

italie nischen Möbelhersteller

Cas sina widmete er sich nun

erstmals Objekten und setzte die

aktuelle Cassina-Kollektion in

Szene. Dies soll erst der Anfang

einer weiteren Zusammenarbeit

sein, heißt es bei Cassina.

Die zwölf verschiedenen Lampen

aus der Serie „In-Ei Issey Miyake“

sind seit Februar erhältlich

Die AMO-Möbel, die im April während

der Möbelmesse Salone del Mobile

in Mailand noch einmal offiziell

vorgestellt werden, kommen im Lauf

des Jahres in den Handel

Die Fotos, die Karl Lagerfeld für

Cassina gemacht hat, sind bis 10. März

im Cassina-Showroom in Paris zu sehen.

236, Boulevard Saint-Germain

Hingucken mitLagerfeld

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MIX

Bisher kannte man Lucien

Clergue eher als Objekt- und

Aktfotografen. In diesen bislang

unveröffentlichten Bildern aus

den 60ern feiert er Brasília, das

Meisterwerk des jüngst verstorbe-

nen Architekten Oscar Niemeyer.

Bildbände

AnsichtssacheUngeschminkt, hautnah, ver-

spielt, schamlos. So setzt der

Südafrikaner Henrik Purienne

gern halb nackte Frauen für Mo-

defirmen wie Adidas, Stussy

oder American Apparel (Bild

ganz unten) in Szene. Zugegeben:

Bei manchen Betrachtern lösen

die „Purienne Girls“ eher Unbe-

hagen als Wohlwollen aus – das

den Fotografien zugrunde lie-

gende Frauenbild ist nicht gera-

de, nun ja, komplex.

Henrik Purienne, „Purienne Girls“,

PRESTEL VERLAG, 39,95 Euro

Oben links:

Chantal Montellier, David Zane

Mairowitz, „Der Prozess“

(nach Franz Kafka). KNESEBECK

VERLAG, 22 Euro, ab 15. März

Martin Parr, „Life’s a Beach“,

SCHIRMER/MOSEL VERLAG,

19,95 Euro, ab April

Lucien Clergue, „Brasília“,

HATJE CANTZ, 48 Euro

CoverversionSo finden auch Lesefaule zur

Weltliteratur: Die Comic-Künst-

lerin Chantal Montellier hat Kaf-

kas „Prozess“ in Illustrationen

umgesetzt, die an Radierungen

erinnern. Der Schriftsteller und

Übersetzer David Zane Mairowitz

liefert die Texthäppchen dazu.

StrandpatrouilleIn seinem neuen Bildband

„Life’s a Beach“ versammelt der

britische Magnum-Fotograf Mar-

tin Parr die besten Strandauf-

nahmen, die er in den vergange-

nen vier Jahr zehnten gemacht

hat. Achtung: Die Fotos machen

viel Spaß, aber nicht gerade Lust

auf Meer.

Baudenkmal

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MIX

Actiontauglich

Christopher Raeburn, Absol-

vent des Londoner Royal College

of Art und seit Januar Art Direc-

tor des Modebereichs von Victo-

rinox, steht auf Fallschirmstoffe

und Militäruniformen. Und weil

Festivals ja auch eine Art Kampf-

einsatz sind, nur mit Musik, ist der

Parka aus Raeburns fünfteiliger

Cap sule-Kollektion „Protect“ ein

guter Grund, auf Regen zu hoffen.

Sylvester Stallone hangelte

sich in Henry Cotton’s durch

„Cliffhanger“, und Mel Gibson

war in „Lethal Weapon“ auch we-

gen der robusten Kleidung des

italieni schen Labels ein so stahl-

harter Profi. Für die zwölfteilige

„Rugged“-Linie legt Henry Cotton’s

nun diese und weitere (Holly-

wood-erprobte) Entwürfe wieder

auf. Action!

Die Lederlegende Schott NYC

hat runden Geburtstag. Fans

können mitfeiern: mit dem Buch

„100 Years of an American Ori-

ginal“, in dem auch Schott-Träger

wie die Ramones (s. o.) auftreten,

mit sechs historischen Model-

len der „Schott NYC 100 Series“

und mit der Neuauflage der

„MA1“-Pilo tenjacke (über Ameri-

can College).

Valentino überrascht mit ei-

ner Camouflage-Kollektion. Ent-

worfen wurde sie zusammen mit

dem Künstler Liu Bolin. Das passt:

Bekannt wurde der durch seine

Fotoserie „Hiding in the City“, für

die er sich selbst in Straßen-

szenen porträtierte – am ganzen

Kör per so getarnt angemalt,

dass er auf den Bildern nicht zu

erkennen war.

Die Jacken aus der zwölftei-

ligen „Marina“-Linie von Stone Is-

land leuchten einem unmittelbar

ein – sobald es dunkel wird. Dann

fängt ihr bei Tag weißer Stoff an,

grün fluoreszierend zu leuchten.

Möglich wird dies durch einen ei-

gens entwickelten doppellagigen

Polyester, der Licht aufnehmen

und an die Umgebung zurückge-

ben kann. Hellsichtig.

Jacke „Marina 436X5“, STONE

ISLAND, 700 Euro

Die Camouflage-Kollektion von

Valentino umfasst unter anderem

Schuhe, T-Shirts und Taschen

Rechts: Rin Tanaka, „100 Years of

an American Original“, RIN STUDIOS,

58 Euro. Erhältlich bei colette.fr

„Camo Festival Poncho“,

VICTORINOX, 300 Euro

Jacke, HENRY COTTON’S,

720 Euro. Ein Parkour-Video zu

„Rugged“ gibt es unter

henrycottons.it/rugged

Jacken

Freiluftig

Versteckt

Hundertjährig

Erleuchtet

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GQ Style

JOHNMALKOVICH

Bekenntnis

Eigentlich kennt man den

59-Jährigen vor allem als

Schauspieler. Doch seit

Jahren hat John Malkovich

immer auch mit Mode zu

tun gehabt. Jetzt aber richtig:

Er hat ein eigenes Label

gegründet und eine eigene

Kollektion entworfen. Wie

und warum, sagt er hier

„Schon als Junge habe ich

mich für Mode interessiert.

Wäh rend meines Theaterstudi-

ums war Kostümbildnerei Teil

meines Unterrichts, später habe

ich dann gelegentlich gemodelt.

Und für einen guten Freund,

den Designer Bella Freud, habe

ich insgesamt drei Fashionfilme

geschrieben und inszeniert.

Mein Interesse an Mode führte

schließlich dazu, dass ich an-

fing, selbst zu entwerfen. Nun

gibt es meine eigene Linie na-

mens ,Technobohemian‘. Der

Begriff ist einem unveröffent-

lichten Roman von Simone Ra-

milli entliehen. Ich fragte ihn,

ob ich ihn für mein Label ver-

wenden könne, und er war ein-

verstanden. ,Techno‘ kann na-

türlich für vieles stehen, ich

nehme es ganz wörtlich für

Technologie und die Freiheit,

die sie uns heute schenkt; und

,Bohemian‘ verstehe ich als ro-

mantische Art zu leben.

Für Yoox.com habe ich nun

eine kleine Capsule-Kollektion

entworfen. Die Stücke sind som-

merlich, farbenfroh, elegant.

Und alle haben einen eigenen

Namen. Ein Stück heißt etwa

,Ibiza 36 Hours‘, es ist inspiriert

von diesen englischen Touris ten,

die für anderthalb Tage nach

Ibiza fliegen und dort nonstop

in Clubs durchtanzen. Außer-

dem gibt es Sneakers, die ihrer

Farben wegen nach dem Istan-

buler Stadtteil ,Sultanahmet‘

be nannt sind, und eine Jacke

namens ,Beach Boys‘. Die ist

übrigens mein Favorit.“

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Style

MAXWELLSNOW

Bekenntnis

Maxwell Snow ist Fotograf.

Kunst hat in seiner Familie

Tradition, der 28-Jährige

entstammt der Mäzenaten-

dynastie der de Menil, und

der 2009 verstorbene

Dash Snow war sein Bruder.

Maxwell ist mit der Sty-

listin Vanessa Traina ver-

heiratet, modisch beraten

lässt sich ihr Gatte aber

offenbar nicht

„Ich denke so gut wie nie

über Männer in Kleidung nach,

dafür aber sehr oft an Frauen

ohne. Es fällt mir auch wirklich

schwer, mich an einen Typ zu

erinnern, den ich irgendwann

mal gut fand – nur weil er dafür

bekannt war, sich auf eine be-

stimmte Art anzuziehen. Des-

halb ahme ich wohl auch nie-

manden nach oder versuche

auszusehen wie ein anderer. Ich

trage immer das, worauf ich

gerade Lust habe, und das sind

eigentlich immer dieselben Din-

ge. Wer mag, kann das durchaus

auch einen Stil nennen. Müsste

ich dem einen Namen geben,

dann würde ich ihn ,Monoton‘

taufen. Man sieht mich schließ-

lich immer nur in Schwarz.

Das mag jetzt vielleicht ab-

fällig klingen, aber manchmal

komme ich mir vor wie eine Ka-

kerlake. Ich weiß, sie hat einen

schlechten Ruf, aber auch Stil.

Sie zieht ihr Ding durch, über-

lebt alle und ist irgendwie er-

haben. Kakerlaken sind glatt

und gestylt. Sie sehen aus, als

würden sie die ganze Zeit einen

per fekt geschnittenen Smoking

tra gen und sich einen Dreck

darum scheren, was die ande-

ren machen und von ihnen hal-

ten. Ich funktioniere genauso.

Ich den ke mir: So bin ich eben,

kommt damit klar, oder lasst

es bleiben.

Mein liebstes Teil ist eine

Lederjacke, die trage ich ständig.

Ich habe sie von Hermès be-

kommen, die haben sie extra für

mich gemacht. Auf Hermès las-

se ich nichts kommen. Nicht nur

der Lederjacke wegen. Ich habe

schließlich auch in einem Smo-

king von Hermès meine Frau

Vanessa geheiratet.“

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„Zugegeben, mein Klei-

dungsstil ist längst nicht so

komplex wie die Remixe, die ich

mache. Ich mag simple Looks.

Passend zu meiner entspannten

Art ist auch meine Garderobe

nicht laut oder gekünstelt, keine

kräftigen Töne, eher dezente.

Beim Arbeiten trage ich am

liebsten einfach nur gemütliche

Sachen, meist Jeans, Baggy-

Sweatshirts und darunter in der

Regel bloß ein billiges weißes

T-Shirt.

Mir geht es insgesamt mehr

um Qualität als um Style. Ob-

wohl ich eigentlich keine beson-

deren Favoriten unter den

Mode labels habe, gefallen mir

Fortyounce aus London und

Faded Lifestyle aus Toronto.

Beide Marken produzieren

hochwertige Mode und legen

großen Wert auf die verwende-

ten Materialien. Abgesehen da-

von finde ich es wichtig, dass

man junge, aufstrebende Desig-

ner unterstützt.

Was große Marken angeht,

kann ich eigentlich nur eine

nennen: New Balance. Ich trage

fast jeden Tag New-Balance-

Sneakers, mein absoluter Lieb-

lingsschuh ist das Modell 574.

Wenn ich die 574er ausnahms-

weise mal nicht anhabe, trage

ich meistens ein bestimmtes

Paar braune Vintagestiefel, die

ich vor ungefähr fünf Jahren in

einem Second-Hand-Laden ge-

funden habe. Ehrlich gesagt:

keine Ahnung, von welcher Fir-

ma die sind.“

CYRILHAHN

Bekenntnis

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Der DJ und Musikproduzent

aus Vancouver ist vor allem

durch seine vertrackten

Remixe bekannt geworden,

etwa seiner Version des

Destiny’s-Child-Hits „Say

My Name“. Modisch mag er

es eher einfach

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Style

KARLBARTOS

Bekenntnis

Karl Bartos war zwischen

1975 und 1990 Mitglied

der bis heute wichtigsten

Band der elektronischen

Musik: Kraftwerk. Der

60-Jährige fand in dieser

Zeit auch seine Uniform,

der er bis heute modisch

treu geblieben ist

„Bevor ich bei Kraftwerk

ein stieg, war ich Mitglied des

Orchesters der Deutschen Oper

am Rhein in Düsseldorf. Dort

war ich es gewohnt, dunkle An-

züge zu tragen. Praktisch, ich

musste mich für Kraftwerk

über haupt nicht umziehen. Die

Gruppe trat bewusst zunächst

als eine Art Streichquartett auf,

weil wir uns der europäischen

Kultur verpflichtet fühlten und

uns damit von der amerikani-

schen Rock- und Popmusik ab-

grenzen konnten. Das gilt auch

für die Schaufensterpuppen

und später die Roboter, die auf

der Bühne als unsere Stellver-

treter fungierten, während wir

schon wieder im Studio an neu-

en Sounds bastelten. Die trugen

zwar keine Anzüge mehr, aber

Hemd und Krawatte. Eine der

Puppen habe ich noch immer,

sie ist auf dem Cover meines

neuen Albums „Off The Record“

zu sehen. Bis heute bin ich die-

sem Stil treu geblieben, meine

Sakkos lasse ich mittlerweile je-

doch maßschneidern. Ich habe

eine ideale Lebenskleidung ge-

funden, eine Uniform. Sie ist

komplett entkoppelt von den

Strö mungen, die durch neue

Kollektionen entstehen. Mode an

sich ist aber ein wichtiger Teil

meiner Perfomance als Künst-

ler. Schwarzes Hemd, Sakko und

weiße Turnschuhe: Das passt

ein fach gut zusammen. Privat

trage ich jedoch keine Turn-

schuhe, sondern seit Ende der

60er-Jahre fast nur Desert Boots

von Clarks. Gerade habe ich mir

wieder drei neue Paar gekauft.“

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Style

FRANCESCO CARROZZINI

Bekenntnis

Der 30-jährige Carrozzini,

Fotograf für Magazine

wie „Vanity Fair“ und Sohn

der legendären italienischen

„Vogue“-Chefin Franca

Sozzani, liebt Eleganz. Das

strahlen auch die Bilder

des Wahl-New Yorkers aus

„Eleganz bedeutet für mich:

Präsenz und Haltung. Betritt

eine elegante Person den Raum,

bemerkt man diese Eigenschaft

an ihr sofort. Eleganz ist aber

nicht etwa eine Frage des Gel-

des, Alters oder der körper-

lichen Statur. Sie ist Ausdruck

der Person selbst, der Art, wie

jemand ist. Italiener, aber auch

Franzosen und Engländer haben,

glaube ich, ein ganz besonderes

Gespür für Eleganz, ja, ein re-

gelrechtes Fachwissen darin.

Und zwar nicht nur auf Mode

und Kleidung bezogen, sondern

auch in anderen Dingen, etwa in

Malerei oder Design.

Tagsüber laufe ich selbst

auch mitunter in Jeans und

T-Shirt herum. Wenn ich je-

doch elegant sein möchte – sei

es bei einem Cocktail oder

einem privaten Dinner –, greife

ich immer zu einem Armani-

Anzug. Denn Armani ist für

mich die Essenz von Eleganz.

Trage ich Stücke von ihm, fühle

ich mich stets makellos ange-

zogen. Und doch schränken

mich diese Kleidungsstücke kei-

neswegs in meiner Bewegungs-

freiheit ein. Sie fühlen sich ein-

fach bequem an.

Ich hatte bereits mehrmals

das Glück, Giorgio Armani per-

sönlich zu treffen. Im Jahr 1994

waren wir sogar einmal zusam-

men auf den Malediven im

Urlaub. Er hat sich über die Zeit

nicht verändert, ist immer er

selbst geblieben. Aber was ich an

ihm besonders schätze, ist die

Tatsache, dass er stets aufrichtig

und ehrlich ist – auch sich selbst

gegenüber. Das ist für mich die

wichtigste Tugend, die einen

Menschen auszeichnen kann.

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Der Smoking ist aus der

aktuellen Kollektion von

GIORGIO ARMANI

GQ 102

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GQ Style

KENDRICKLAMAR

Bekenntnis

Der 25-jährige Rapper aus

Kalifornien will auf der Büh-

ne gut aussehen und sich

frei bewegen können. Darum

mixt er mit Vorliebe Retro-

looks der 90er mit sehr

bequemer Designermode,

wie etwa T-Shirts von

Alexander Wang

„Ich denke, dass die neue

Rapgeneration sich von der da-

vor durch das Prinzip DIY, ,Do

It Yourself‘, unterscheidet. Wir

haben die Möglichkeit, uns

selbst zu promoten, uns auch

online Gehör zu verschaffen. Da

hatte es die Generation vor uns

schon viel schwieriger. Die

brauchten für all das eine Plat-

tenfirma. Aber natürlich sind

einige Dinge heute noch so, wie

sie früher schon waren.

Die Mode ist nach wie vor

ein Statussymbol in der Rap-

musik. In der Zeit, in der ich

geboren wurde, trugen Run-

D.M.C. beispielsweise Adidas-

Turnschuhe ohne Schnürsen-

kel, und plötzlich machten das

alle nach. Wenn ich heute auf

der Bühne stehe, will ich auch

vorzeigbar aussehen und dabei

einen eigenen Style haben.

Aber: Um meine Moves machen

zu können, muss ich mich in

meinem Outfit vor allem gut be-

wegen können. Darum ist es als

Allererstes wichtig, dass ich et-

was trage, in dem ich mich auch

wohlfühle.

Mich von Kopf bis Fuß in

Luxuslabels zu kleiden, das ist

nicht mein Style, und zudem

wäre das auch sehr teuer. Einen

Designer mag ich aber wirklich

gern: Alexander Wang. Seine

T-Shirts sehen nicht nur cool

aus, sie sind auch immer sehr

weich, der Stoff fühlt sich rich-

tig gut auf der Haut an. Dazu

mixe ich dann Retroteile aus

den 90er-Jahren. In dieser

Kombination sieht das Ganze

dann wahrhaftig nach: ,Do It

Yourself‘ aus.“

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Der kanadische Ex-Berliner

und Teufelspianist ist der

einzige Musiker, der sich

im Hausmantel auf eine

Bühne setzt. Außer, weiß

er selbst: Udo Jürgens.

Doch Gonzales hat nicht

nur die besseren Lieder

„Mein Bühnenoutfit, den

Mor genmantel und meine Pan-

toffeln, begreife ich als eine

Persiflage – meiner eigenen

Person. Aber auch als Einla-

dung an meine Gäste, sich auf

meine Musik einzulassen. Da

meine Lieder Elemente enthal-

ten, die einerseits altmodisch,

andererseits modern sind, fühle

ich mich gezwungen, die Leute

wissen zu lassen: Ich empfinde

mich als Mann der Gegenwart.

Darum trete ich nicht wie ein

typischer Pianist auf – ich bin

quasi ein Cartoon-Dandy.

Außer mir und vielleicht

noch Udo Jürgens, der bei Zu-

gaben auch einen Morgenman-

tel trägt, käme sicher kein an-

derer Künstler auf die Idee, in

einer ähnlichen Aufmachung

eine Bühne zu betreten.

Meine Pantoffeln trage ich

auch privat. Zu Hause eh, aber

ebenso, wenn ich in meinem

Viertel unterwegs bin und das

Wetter es zulässt. Ich mag es

halt gern bequem. Der Morgen-

mantel wiederum ist wie das

meiste, was ich anziehe, von der

Hamburger Firma Herr von

Eden. Ich kenne Bent, den Chef

des Labels, schon seit vielen

Jahren. Wir haben uns zum ers-

ten Mal in der Berliner

Underground szene getroffen.

Unser Verhältnis ist sehr gut

und unkompliziert, denn er ver-

steht mich. Ihm geht es in sei-

ner Arbeit auch um Komfort

und Übertreibung. Und so wie

ich, versucht auch Bent mit

dem, was er tut, stets das Beste

aus der Vergangenheit und der

Gegenwart zu verbinden.“

CHILLYGONZALES

Bekenntnis

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Der Hausmantel, den

Chilly Gonzales trägt, ist für

230 Euro online unter

herrvoneden.com/shop erhältlich

Style106GQ

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StyleGQ

Die dänische Designerin spielt

in ihren Entwürfen mit der

männlichen Physiognomie. Mal

versteckt sie die Körpersilhou-

ette völlig unter superweiten

Shorts, mal lässt sie Männer fast

kindlich wirken in bunt gemus-

terten Overalls, mal scheint die

goldene Farbe eines engen Out-

fits die Muskeln darunter iro-

nisch zu kommentieren (siehe

Fotos auf dieser Seite, Herbst/

Winter 2013/14). Aber lustig macht

sich Andersen nicht: Sie befreit

den Männerkörper vielmehr von

Klischees.

Schon ihre erste Kollektion

2011 fiel gleich auf, wegen ihres

progressiven Verständnisses von

Männermode. In den aktuellen

Entwürfen für den Sommer 2013

geht sie manchmal vielleicht so-

gar etwas arg weit: Basketball-

trikots mit Spitze sind schon,

nun ja, speziell.

Das Klischee besagt, ein

Männerkörper sei vor allem ein

Muskelapparat. Demnach wäre

Mode, zumal sportliche, haupt-

sächlich dafür da, diese Mus-

keln zu betonen. Astrid Ander-

sen sieht das anders.

ASTRIDANDERSEN

Körper-Forscherin

Andersen wurde be-

reits während ihres

Studiums am Lon doner

Royal College of Art

mit mehreren Mode-

preisen ausgezeichnet

Was ist männlich

am Männerkörper?

Astrid Andersens

Sportswear liefert

darauf eine höchst

moderne Antwort

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Redaktion

Fabian Kölmel

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StyleGQ

Das neue

britische Design-

kollektiv sucht nach

der Essenz der

Männermode

HUNTERGATHER

Die Stücke von

Hunter Gather sind

im ersten Flagship-

store des Labels

in London erhält-

lich und unter

huntergather.com

Zusammen-Macher

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er

Kurzarmhemd, Harrington-

oder Bomberjacke, ein Anzug

wie nach Maß: Das kleidet den

modernen Mann. Finden zumin-

dest Hunter Gather.

Der Jäger sammelt: Hinter

Hunter Gather verbirgt sich vor

allem der Stylist und Berater

David Bradshaw, der einst die

britische „GQ Style“ mitentwi-

ckelte. Eingesammelt hat er für

sein neues Modelabel Designer

wie Chris Bailey (ehemals Jig-

saw) und Kreative aus anderen

Bereichen, Autoren, Architek-

ten, Fotografen. Als Kollektiv

beschäftigen sie sich mit der

Frage: Was kleidet den Mann

heute wirk lich? Eine Frauenkol-

lektion und Designobjekte sol-

len folgen. Die Antwort: Klas-

sisches mit prä zisen Silhouetten

und gezielten Musterelementen.

Statt Experimente nur Essen-

zielles. Allein die Farben dürfen

waghalsiger sein, zartes Rosé bis

sattes Orange.

112

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StyleGQ

Antwort: für beide. Auf den

ersten Blick mag man bei den

stets entlang der Längsachse

gespiegelten Digitalprints auf

Katie Earys aufwendigen Ent-

würfen auch an Vintage-Versace

denken oder an Riccardo Tiscis

Arbeiten für Givenchy. Doch die

Kombination mit Streetwear-

Formen bei Eary ist erheblich

wagemutiger und irrer.

Trotzdem funktioniert das

scheinbar Unvereinbare zusam-

men: Oktopustentakel einer-

seits und Barockprunk anderer-

seits (Eary ist Absolventin des

Londoner Royal College of Art)

passen bestens auf weite

Streetwear-Silhouetten. Für ihre

aktuelle Sommerkollektion ließ

Eary nun nicht nur Neopren-

Shirts und Sets aus Sweatern

und Shorts bedrucken, sondern

selbst Skateboards. Ob die eher

für die Straße gemacht sind

oder fürs Museum? Antwort:

für beides.

Meeresgetier und Barock-

motive auf Skatershorts: Ent-

wirft Katie Eary für „Vice“-

Leser oder eher für Jungs, die

„Vogue“ lieben?

KATIEEARY

Katie Eary schafft

glamouröse Street-

wear. Indem sie ihre

Entwürfe randvoll

mit irrem, tollem

Kitsch bedruckt

Gleich nach Ende

ihres Kunststu-

diums wurde Eary

2008 als Designerin

entdeckt – von der

britischen „Vogue“,

obwohl sie gar nicht

für Frauen entwirft

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Print-Königin

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StyleGQ

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Danach sah es aber aus, als

Amies 2003 im Alter von 93 Jah-

ren verschied. 1946 hatte er sein

Modehaus eröffnet auf der Sa-

vile Row, Londons Herrenschnei-

derstraße. Doch Amies hatte als

Damencouturier begonnen und

war 1953 zum „Dressmaker to

Her Majesty“ ernannt worden,

erst 1959 entwarf er seine erste

Männerlinie. Ein stur Konservati-

ver war Amies jedoch nicht, im-

merhin schuf er 1967 die Kos-

tüme für Kubricks Zukunftsvision

„2001: Odyssee im Weltraum“.

Tradition und Erneuerung:

Claire Malcolm konnte an beides

anschließen, als sie 2010 das

Haus als reines Männerlabel

wiederbelebte. In dieser Saison

nun feiert sie den klassischen

Anzug, mit Doppelreihern, wie

sie einst der Duke of Kent trug,

und Einreihern aus Seide-Kasch-

mir-Mohair-Mix. Und die Erneu-

erung? Zeigt sich etwa in Quilt-

Prints auf Shorts und Parkas.

Vor zehn Jahren starb Hardy

Amies, „Dressmaker“ der Köni-

gin von England und selbst ein

König der Savile Row. Ende der

Geschichte? Nein.

CLAIREMALCOLM

Traditions-Erneuerin

Einst entwickelte Claire

Malcolm Kanye Wests

Modelinie, jetzt ist sie

Kreativdirektorin von

Hardy Amies. Steht ihr

und uns auch viel besser

Nobel wie ein Duke,

lässig wie ein Dude:

Claire Malcolm

führt das Traditions-

haus Hardy Amies

in die Gegenwart

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StyleGQ

Monster, Eishockey, Cam-

ping, Gebete: Das sind mal origi-

nelle Inspirationsquellen für

Mode. Diese nannte der junge

Kalifornier Shaun Samson im

Anschluss an die Präsentation

seiner Kollektion für Herbst/

Winter 2013/14 (siehe Preview-

Fotos auf dieser Seite). Immer-

hin: Der Eishockeyverweis lässt

sich leicht nachvollziehen an ei-

nigen übergroßen Jerseys. Und

der Rest erklärt sich aus einer

Situation, die sich Samson beim

Entwerfen vorgestellt hat: wie

sich Jungs beim Zelten draußen

im Wald vor Ungeheuern fürch-

ten und gegen ihre Angst das

„Gelassenheitsgebet“ aufsagen

– dessen Wortlaut Samson dann

auf einige Stücke drucken ließ.

Aber wie sieht das alles in

Mode verwandelt aus? Nun,

Samsons neue Designs imaginie-

ren den typischen US-Boy, der

erwachsen werden will: Er ist

noch zu sehr Junge, um sich von

seiner Streetwear trennen zu

wollen, aber schon Manns ge-

nug, um smart verarbeitete, et-

was exotische Stoffe und Wolle

wie Angora zu schätzen.

Boyz II Men: Schon bei sei-

ner ersten Kollektion vor zwei

Jahren beschäftigte sich Sam-

son mit Jungs der US-Straßen-

kultur. Nun will er sie beim Er-

wachsenwerden anziehen.

SHAUNSAMSON

Mode-Akademiker

Samson ist umfassend

ausgebildet: Er hat

in L. A. Modedesign,

Herstellung und

Produktentwicklung

studiert und in Lon-

don Männermode am

Central Saint Martins

Ist das noch Hip-

Hop oder schon

Kunst? Shaun

Samson entwirft für

Jungs, die Männer

sein wollen

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StyleGQ

Der aus den Emira-

ten stammende

Qasimi schafft in

seiner Mode eine

vereinigte Welt

KHALIDAL QASIMI

Kulturen-Beauftragter

Das Miteinander der Kul-

turen will der aus den Emiraten

stammende Qasimi in seinen

Entwürfen feiern: Da gibt es ur-

sprünglich indische Paisleymus-

ter, die auch auf Bandanas bei

amerikanischen Jugendgangs als

Erkennungszeichen auftauchen;

oder T-Shirts in Sandfarben, mit

denen Qasimi auf die Wüsten

seiner Heimat verweist.

Die Emirate verließ er be-

reits im Alter von neun Jahren,

denn da wurde er von seinen

Eltern – sein Vater ist der Emir

von Sharjah – nach England aufs

Internat geschickt. Später stu-

dierte er lateiname rikanische

Kulturwissenschaften, französi-

sche Literatur, Architektur und

schließlich Modedesign am Cen-

tral Saint Martins. Einen so uni-

versell gebildeten Designer gibt

es kaum ein zweites Mal – ein

guter Mann also, um die Kultu ren

der Welt einander näherzubrin-

gen. Und sei es nur in der Mode.

„Dystopia“ nennt Qasimi

seine Frühjahrskollektion 2013,

doch da ist keine Spur von End-

zeitstimmung. Die Botschaft

seiner Mode ist: Hoffnung.

Khalid Al Qasimis

Karriere begann

2008 mit einer

Frauenkollektion.

Ab 2009 widmete

er sich auch der

Männermode – seit

2010 ausschließlich

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StyleGQ

PORT

FOLIO

PORTFOLIO

Wollte man die Kollektionen für Frühjahr/Sommer 2013 unter

einen Oberbegriff stellen, so wäre es dieses Jahr:

Individualität. Die Entwürfe der Designer waren unterschiedlich

wie lang nicht mehr. Ein klares Thema wie etwa im vergangenen

Herbst und Winter Maskulinität gab es nicht. Aber

natürlich zeigen wir nicht nur Mode, es gibt auch diesmal Essays,

Interviews und Hintergrundberichte.

Im Detail:

Es ist Zeit für Grafikprints, Camouflage-Looks und

ausgefallene Blumendesigns – Der Hollywood-Outlaw Ethan Hawke

im GQ-Style-Covershooting und Interview – Die Partnerschaft

von Adidas und Yohji Yamamoto feiert ihr zehnjähriges

Jubiläum – Ein Gespräch mit dem Künstler Ai Weiwei über

Mode und Macht

Wir zeigen Saint Laurent by Hedi Slimane, und

Klaus Biesenbach spricht über seine Freundschaft mit dem Designer

– Entwürfe, die an die goldene Ära Hollywoods erinnern – Das

Personalkarussell bei den großen Häusern dreht sich so schnell

wie noch nie – Juergen Teller offenbart seinen ganz

speziellen Blick auf die Mode

135

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MUSTERKNABE

Fotos

Daniel Riera

Styling

Tobias Frericks

Blumen, Grafikprints, Camouflage:Der Sommer wird bunt. Nur alles Kleinkarierte ist

nun ausgemustert

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Blouson, T-Shirt und Hose,

alles VERSACE

Page 114: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Diese Seite:

Blouson, Rock und Clogs,

alles RICK OWENS.

Sonnenbrille, LANVIN

Rechte Seite:

Mantel, RAF SIMONS

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Page 117: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Diese Seite:

Sakko, Hemd, Bermudas

und Sandalen, alles

DRIES VAN NOTEN

Linke Seite:

Hemd, DOLCE & GABBANA.

Hose, KENZO

Page 118: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Diese Seite:

Hemd, BALENCIAGA

BY NICOLAS GHESQUIÈRE.

Hose, BOSS

Rechte Seite:

Hemd, J.W. ANDERSON.

Hose, BURBERRY PRORSUM.

Schuhe, DRIES VAN NOTEN

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Page 121: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Blouson und Rock, beides

RICK OWENS. Sonnenbrille,

LANVIN

Page 122: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Diese Seite:

Hemd und Poloshirt, beides

JIL SANDER

Rechte Seite:

Hemd und Shorts, beides

BURBERRY PRORSUM

Page 123: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)
Page 124: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Diese Seite:

Strick-Tanktop, JOHN

LAWRENCE SULLIVAN

Rechte Seite:

Seidenhemd, GUCCI.

Sonnenbrille, LOUIS VUITTON

Page 125: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

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Page 126: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

POSTERMAN

Styling

Tobias Frericks

Ethan Hawke war das Gesicht der Generation X. Etwas unbe-stimmt verlief lange auch die Karriere des heute 42-Jährigen.

Nun ist er zurück. Vor allem im Theater. Für GQ Style wagt er sich auf eine ihm neue Bühne: Mode

Fotos

Jem Mitchell

Interview

Anne Philippi

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Page 127: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Doppelreihiger Anzug,

RALPH LAUREN PURPLE LABEL.

Poloshirt, PRADA

Page 128: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)
Page 129: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Diese Seite:

Doppelreihiger Anzug und Hemd, beides EMPORIO ARMANI

Linke Seite:

Mantel, Hose und Poloshirt, alles PRADA

Page 130: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

GQ: Mister Hawke, bitte verzeihen

Sie, aber Ihr Cordanzug sieht ziemlich

mitgenommen aus.

Ethan Hawke: Ich liebe diesen Anzug.

Und ich weiß nicht mal, warum. Oder soll ich

Sie anlügen und sagen, ich verstünde etwas

von Mode?

Sie sagen das recht bockig.

Ich schau mir schon Modemagazine an,

aber ich will halt kein Pfau sein. Und ich

hasse es, wenn Leute mit teuren Uhren und

Anzügen vor anderen angeben, die sich das

nicht leisten können. In dem Moment geht

mir Mode auf die Nerven. Gleichzeitig ist es

toll, wenn man einen gut angezogenen Typ

sieht. Es ist das, was wir hier in Amerika ei-

nen „Clusterfuck“ nennen: Die Sache mit der

Mode ist eine verfahrene Angelegenheit. Sie

hat immer eine gute und eine schlechte Seite.

Ihre Lösung für das Problem lautet:

abgewetzter Cord?

Es liegt an meiner Mutter, dass ich mich

so anziehe. Sie stürzte mich früh – schon als

ich ein Junge war – in modische Verwirrung.

Sie hat sich für meinen etwas abgeschabten

Klamottenstil geschämt. Sie sagte zu mir:

„Ich kann nicht fassen, dass du solche Sa-

chen trägst. Glaubst du, die Leute denken,

das ist cool? In Wahrheit denken sie: Wer

hat denn diesen Typen großgezogen?“

Und da sind Sie dann tatsächlich bo-

ckig geblieben? Vielleicht wollte Ihre

Mutter nur mit einem Denkanstoß be-

hilflich sein?

Womöglich. Aber ich bin gern ein Out-

law, auch was Kleidung angeht. Ich freue mich

auch wahnsinnig, wenn meine Kinder einen

komischen Hut basteln, den niemand anders

tragen wird außer mir. Das gefällt mir.

Wir stellen fest: Sie stehen nicht auf

Anpassung.

Ich hatte schon immer ein Problem damit

dazuzugehören. Auch in Hollywood. Mit 18,

als „Der Club der toten Dichter“ ins Kino

kam, spürte ich das sehr heftig. Ich liebte

den Film. Er schrie einem die richtige Bot-

schaft ins Gesicht: „Mach das, was du für

richtig hältst. Aber du musst nicht dafür

sterben.“ In Japan war der Film besonders

erfolgreich. Dort, wo die Menschen dem

größten Anpassungsdruck unterliegen. Aber

der Erfolg des Films gab mir keine Energie.

Ich spürte, wie er mich bremste.

Was war das Problem?

Ich wollte für etwas berühmt werden, auf

das ich selbst stolz sein kann. Nicht für et-

was, das andere in mir sehen. Hollywood ver-

langt aber von dir, deine Person an der Gar-

derobe abzugeben. Ich hatte die Wahl zu

einer Marke zu werden, so wie Tom Cruise

oder Brad Pitt. Beides tolle Schauspieler,

aber heute eben Markenartikel. Ich wollte

Filme machen über kaputte Typen, Einzel-

gänger, Freaks. Über die Uncoolen eben.

Mein Ersatzvater Richard Linklater unter-

stützte mich dabei.

Der Mann, mit dem Sie „Before

Sunrise“ drehten. Wie hat Linklater Sie

behandelt?

Auf jeden Fall nicht mit Samthandschu-

hen. Wenn ich sagte „Hey Leute, Robert

Redford ist ein super Regisseur!“, brach er

vor Lachen zusammen und brüllte mich an,

ich solle endlich Filme von Jean-Luc Godard,

Michelangelo Antonioni und Rainer Werner

Fassbinder anschauen. Richard war mein

Ausbilder, er gab mir den Anstoß in Sachen

„Werde, wer du bist“. Er sagte zu mir: „Bring

das Buch raus, das du geschrieben hast, und

mach die Filme, auf die du stehst. Es ist deine

Kunst, die überlebt.“

Sie sagen, Sie wollen kein Stilheld

sein. Mit „Reality Bites“ wurden Sie

Mitte der 90er-Jahre aber einer. Auf

einmal war die Welt voll von Ziegen-

bärten und fettigen Haaren. Alle Jungs

sahen aus wie Sie. Und alle Mädchen

wollten einen Freund, der so aussah

wie Sie.

Es war für mich eine merkwürdige Zeit.

Ich stand daneben und schaute zu, wie sich

die Ziegenbärte und kaputten Hosen se-

kündlich vermehrten. Im Film schaute ich so

aus, ja. Aber es ist schon komisch. Obwohl

jeder damals sagte, er wolle nicht Main-

stream sein, legte plötzlich niemand mehr

Wert auf Individualität. Jeder zog sich an wie

Kurt Cobain. Nicht gut. Daher bin ich beson-

ders gespannt, wie „Before Midnight“ an-

kommt, das Ende der Linklater-Trilogie

(Anm. d. R.: Der Film startet in Deutschland

am 6. Juni.). Darin geht es darum, wie die Ge-

neration X sich in ihren Vierzigern verhält.

Und: Wie verhält sie sich?

Sie nimmt alles hin. Schade.

Wann haben Sie zuletzt rebelliert?

2004, nach meiner Scheidung von Uma

Thurman. Doch ich habe bloß gegen mich

selbst rebelliert. Ich zog für zwei Jahre ins

Ethan Hawke kommt in einem alten Cordanzug ins Fotostudio in New York, unterm Sakko trägt er eine Trainingsjacke. So eine Kom-bination trugen die Mitglie-der der deutschen Band Tocotronic auch mal. Mitte der 90er-Jahre. Zu dieser Zeit war Hawke auf dem Zenit seiner Hollywoodkarri-ere, die mit „Der Club der toten Dichter“ (1989) begann. Mit „Reality Bites“ (1994) und „Before Sunrise“ (1995) wur-de er zum Posterboy der Generation X: Wer als junger Mann nicht wie Kurt Cobain aussehen wollte, der wollte wie Ethan Hawke aussehen: kürzere Haare, Ziegenbart. Später gab es ein stetes Auf und Ab bei dem Schauspieler, beruflich wie privat. Und heute? Wie geht es Ethan Hawke als erwachsenem Posterman?

StyleGQ 154

Page 131: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Anzug und Poloshirt, beides ERMENEGILDO ZEGNA

Page 132: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Doppelreihiger Anzug,

RALPH LAUREN PURPLE LABEL.

Poloshirt, PRADA.

Page 133: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

kaputte „Chelsea Hotel“. Ich sagte meinem

alten Leben Goodbye und zelebrierte meinen

Absturz. Es fühlte sich an wie ein Haus-

brand. Nichts von dem, was ich für wahr

hielt, war mehr übrig. Die Liebe fühlte sich

nicht mehr so an, wie ich es mir in meinen

Zwanzigern vorgestellt habe. Damit kämpfen

alle, die ich kenne.

Ist das Ihre Formulierung für: Ver-

heiratet zu sein ist ganz schön hart?

Absolut. Und das beschäftigt nicht nur

mich. Judd Apatow hat zu diesem Thema ja

den Film „Immer Ärger mit 40“ gedreht. Er

bewältigt die Zweifel allerdings mit Witzen

über Gefurze im Bett – und was die Ehefrau

dazu sagt. Ich frage mich eher: Was passiert

mit der Romantik? Wie ist sie beschaffen?

Warum finden wir Romantik als Fortysome-

things lächerlich? Was ist denn, wenn du

deine alte Liebe wiedertriffst und eigentlich

zu alt bist für einen Neubeginn? Fühlst du

dich dann verarscht vom Leben? Hast du die

Kraft, noch mal alles herumzureißen und

dein altes Leben zu zertrümmern? Bringst

du das? Wir haben „Before Midnight“ jetzt

in Griechenland gedreht, und ich habe da

eine Menge über den Gott Eros gelesen.

Wussten Sie, dass er gleichzeitig der jüngste

und der älteste Gott ist? Er sagt uns: Die Lie-

be ist immer da, dein Alter spielt keine Rolle.

Sex ist lebenswichtig?

Absolut. Erst recht, wenn man älter wird!

In meinen Zwanzigern konnte ich jedenfalls

mit Sex nicht richtig umgehen – so wie mit

Drogen und Alkohol auch nicht. Sex machte

mir zu viel Spaß. Es gab ja theoretisch immer

jemand Neues, mit dem man Sex haben

konnte. Da ist die Gefahr groß, dass er zur

Obsession wird.

Im Alter verlagern viele Männer

ihre Obsessionen ganz aufs Geld.

Oder auf Macht, Fitness, Erfolg. Aber

Obsessionen lassen dich dein Leben ver-

schlafen. Du bist dann nicht wach.

Bedauern Sie trotzdem manchmal,

nicht mehr auf Macht und Geld geach-

tet zu haben? Sie könnten jetzt auch in

einem Haus in den Hollywood Hills mit

20 Schlafzimmern wohnen.

Ich fürchte, ich bin für das Berufsbild des

Celebrity nicht geeignet. Ich hätte aber ein

Celeb werden müssen, um als Schauspieler

in Hollywood wirklich Macht zu erringen. Ich

bewundere, wie andere mit Ruhm umgehen.

Wie etwa Leonardo DiCaprio seine Karriere

im Griff hat. Ich sah ihn kurz nach „Titanic“

mal in einer Bar sitzen. Es war, als ob ich ei-

nen Käfer beobachtete. Leo war in dieser

Nacht kein menschliches Wesen, er wurde

angegafft wie eine riesige Attraktion, ein

wundersames Tier hinter der Glasscheibe.

Alle Mädchen in der Bar wollten mit Leo

schlafen – und alle Jungs wollten ihm dafür

eins aufs Maul geben. Ich hatte mich damals

übrigens auch für die Rolle in „Titanic“ be-

worben, die Leo schließlich bekam. Aber ich

hätte diese Art von Erfolg nicht handeln

können.

Ist Misserfolg nicht genauso schwer

zu ertragen wie solche Anbetung?

Sicher. Ich blieb eine Weile stur, aber ir-

gendwann musste ich den Gesetzen von Hol-

lywood nachgeben. Sonst wäre ich endgültig

verschwunden. Großer Erfolg und großer

Misserfolg brachten jedoch die gleiche Men-

ge Chaos in mein Leben. Erfolg wie Miss-

erfolg wurden zu Dämonen, die ich bekämp-

fen musste. Sonst hätte mich einer von bei-

den umgebracht.

Jetzt klingen Sie wie Iwanow, der de-

pressive Selbstmörder aus dem Tsche-

chow-Stück, das Sie gerade hier in New

York spielen. Sie müssen sich Iwanow

sehr nah fühlen, Sie wechseln für Ihren

Auftritt auf der Bühne noch nicht ein-

mal die Frisur.

Ich fühle mich einfach wohl auf einer

Theaterbühne. Daran liegt das. Da brauche

ich keinen Haarstylisten, der mir die wirre

Frisur eines Depressiven auf den Kopf zau-

bert. Die habe ich selbst. Ich danke Gott je-

den Tag für das Theater. Es hat mich geret-

tet. Ich darf dort durchdrehen. Ich lebe jetzt

nach dem Rezept: „Spießer zu Hause, Irrer

im Beruf“. Nicht mehr umgekehrt.

Mal angenommen, die Figur, die Sie

gerade spielen, würde an der Wall

Street arbeiten. Säßen Sie dann mit ak-

kurater Frisur und im todschicken

Tom-Ford-Anzug vor mir statt im Cord-

anzug und wirrem Haar?

Gut möglich. Die Kleidung, die ich tags-

über trage, hilft mir dabei, in der Rolle zu

bleiben. Das habe ich mir bei Denzel

Washington abgeschaut. Beim Dreh zu

„Training Day“ fuhr Denzel jeden Tag in

einem Ferrari vor. Ich dachte mir: Denzel,

musst du so ein Hollywoodarsch mit Ferrari

sein? Dann fand ich raus, dass Denzel den

Ferrari nur für die Zeit der Dreharbeiten ge-

mietet hatte. Er sagte, seine Figur im Film

habe Fernando Alonso als Vorbild und

handle nur aus Eitelkeit. Der Ferrari hat

Denzel also inspiriert.

Wie eitel sind Sie?

Für die heutige Zeit anscheinend nicht

eitel genug. Ich höre jüngere Männer stun-

denlang über ihre Hautpflege referieren.

Das ist doch furchtbar! Ich habe mir bei

Frauen schon oft gewünscht, sie wären we-

niger eitel. Aber jetzt sind die Männer

schlimmer!

Sie bleiben also dabei: keine Lust auf

Äußerlichkeiten.

Machen wir uns nichts vor. Mode und

Marken sind mächtig. Meine Mutter arbeitet

in einem Kinderheim in Rumänien. Wenn

eine Ladung mit neuen Kleidern aus Amerika

kommt, kämpfen die Kinder als Erstes um

das Adidas-Shirt.

Haben Sie trotzdem, obwohl Ihnen

Mode nicht so wichtig ist, einen Stil-

helden?

John Malkovich zieht sich toll an. Er hat

etwas Feminines, ist aber nicht metrosexuell.

Er lässt sich einfach nur nicht auf ein Ge-

schlecht festlegen. Und dann ist da noch Va-

nessa Redgrave.

Eine Frau ist Ihr Stilvorbild?

Ja, auch sie lässt sich nicht eindeutig auf

ihre Weiblichkeit reduzieren. Das gefällt mir.

Vanessa Redgrave hat seit ihrer

Oben-ohne-Szene in „Blow Up“ jeden-

falls eine große lesbische Fangemeinde.

Ich kann die Lesben da absolut verste-

hen. Vanessa Redgrave ist für mich der Bob

Dylan des Schauspiels.

Ein Schauspieler soll gefälligst für

beide Geschlechter scharf aussehen?

So ist es. Das hält mich aber nicht davon

ab, heute Abend in diesem alten Cordanzug

hier ins Theater zu gehen.

„Ich fürchte, ich bin als Celebrity unge-

eignet. Aber ich hätte ein Celeb werden müssen, um als

Schauspieler in Hol-lywood wirklich

Macht zu erringen“

StyleGQ 157

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Alle Outfits, Y-3,

Schuhe, Socken, Bandanas

und Schmuck privat

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SPORTSGEIST

Fotos

Markus Pritzi

Styling

Isabelle Thiry

159

Interview

Roland Hagenberg

Yohji Yamamoto und Adidas feiern: Seit zehn Jahrenexistiert ihr gemeinsames Label Y-3. Wir zeigen die Jubiläums-

kollektion – und haben den Designer zu einem seinerseltenen Interviews getroffen

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GQ: Herr Yamamoto, wie kam es

eigentlich damals zur Zusammenarbeit

mit Adidas? Mittlerweile gibt es das ge-

meinsame Label zehn Jahre lang.

Yohji Yamamoto: Es ist wirklich ein Wun-

der, dass zwei unabhängige Modefirmen ge-

meinsam ein Projekt so lang frisch halten

können. Zehn Jahre sind in unserer Branche

eine Ewigkeit. Und trotzdem können wir im-

mer noch mit Überraschungen aufwarten.

Der Erfolg ist nach wie vor phänomenal, vor

allem in China. Begonnen hat alles mit einer

Modenschau für mein eigenes Label Y’s. Die

Models sollten zu meinen Kreationen Snea-

kers tragen. Ich dachte an Adidas, zweifelte

aber, ob die Deutschen mitmachen würden.

Sport mit Mode in Paris verquicken – das

klang damals nach einer heiklen Sache.

Umso größer war meine Überraschung, als

kurz danach ein Container voller Turn-

schuhe mit den drei Streifen bei uns eintraf.

Hätten die Models nicht auch ohne

Sportschuhe auskommen können?

Mich plagte zu diesem Zeitpunkt ein

Schuldgefühl. Ich hatte mich mit meinen

Entwürfen von der Straße, vom Leben da

draußen, zu weit entfernt. Die Sneakers in

meine Kollektion zu integrieren, war ein Be-

kenntnis, zurückzuwollen: zur Straße, zum

Authentischen. Als hätte Adidas das geahnt,

kam ein Jahr nach unserer ersten lockeren

Zusammenarbeit d er Vorschlag für ein

lang fris tiges Projekt. Ich dachte: Super, Y-3

kann mir endgültig den Weg zurück zur

Straße ebnen.

Was meinen Sie eigentlich genau

mit „Straße“?

Es ist ja nicht so, dass das, was von der

Straße kommt, automatisch rebellisch oder

revolutionär ist. Wenn ich in Tokio durch die

Einkaufsviertel in Harajuku, Daikanyama

oder Aoyama spaziere, sehen die Jugend-

lichen auf den ersten Blick zwar originell und

ausgefallen aus, jedoch andererseits auch

sehr uniform gekleidet. Sportswear hat aber

die Verantwortung, das Uniformelle aufzu-

brechen. Sie soll Klarheit im Informations-

lärm der Designs schaffen, mit dem unsere

Köpfe Tag für Tag überflutet werden. In die-

sem Zusammenhang erinnere ich mich an

einen Nachmittag in Paris: Ich saß in einem

Straßencafé und beobachtete eine Gruppe

deutscher Touristen. Bequeme, solide gefer-

tigte Jacken schützten sie vor dem Regen.

Nur die Farben und Formen gefielen mir

überhaupt nicht. Mir war klar: Bequem und

solide gefertigt, das allein reicht nicht aus

für Street Fashion. Es braucht auch aufrüt-

telndes, schwungvolles Design. Das ist die

Herausforderung. Dieses Bild mit den Tou-

risten kam mir sofort in den Kopf, als ich vor

zehn Jahren mit Adidas in Kontakt kam.

Inspirieren Sie solche Alltagsszenen

öfter zu Entwürfen?

Lesen und Auto fahren bringen mich auf

neue Ideen, ja. Filme, Ausstellungen oder

Abbildungen in Magazinen tun das nicht.

Aber es ist ja nicht so, dass ich mich jeden

Tag zu einer grandiosen neuen Idee zwingen

muss. Wichtiger ist es, in sich hineinzulau-

schen. So entsteht Authentizität. Und die ist,

besonders in unserer Zeit, etwas Ungewöhn-

liches, Rebellisches. Mein großes Idol, der

verstorbene deutsche Dramatiker und Thea-

terregisseur Heiner Müller, hat mir dafür die

Augen geöffnet. Er war ja ziemlich radikal

und kompromisslos. Auch wie er seinen Le-

bensstil nach außen hin vertreten hat.

Heiner Müller hat nicht nur große

Theatertexte geschrieben und große In-

szenierungen geschaffen, er hat auch

interessante Meinungen vertreten. Zum

Beispiel die, dass Gemüse ungesund sei.

Und dass der Mensch nur von Fleisch

und Wodka leben sollte. Damit hat er iro-

nisch gut ausgedrückt, dass es in Ordnung

ist, gegen den Strich zu denken.

Müller ist nicht Ihre einzige Verbin-

dung zur deutschen Kultur und zu deut-

schen Kulturschaffenden. Woher kommt

diese Verbindung?

Keine Ahnung. Ich habe jahrzehntelang

in Paris gearbeitet, enge Freunde hatte ich

vielleicht vier – alles Deutsche. Darunter

Wim Wenders. Mit dem würde ich übrigens

gern noch einmal einen Film drehen. Er

ist wie mein Bruder, vielleicht, weil wir ähn-

liche Nachkriegserinnerungen haben. Berlin,

Tokio, beide Städte ausgebombt, aufgebaut,

dann die revolutionären 60er-Jahre. In Ber-

lin habe ich übrigens bald eine große Schau,

die zum ersten Mal nur Kreationen aus mei-

nem Archiv zeigt.

StyleGQ 166

Mehrere Modekollektionen pro Jahr, dazu Parfüms, Ko operationen mit Unterneh-men, Musik, Lyrik: Der 1943 in Yokohama geborene Yohji Yamamoto macht extrem viel, redet aber extrem wenig darüber. Wir konnten ihn trotzdem zu einem Gespräch in seiner Firmenzentrale in Tokio überreden. Über die nun zehn Jahre währende Zusammenarbeit mit Adidas für Y-3, deutsche Kultur-schaffende, japanische Wirt-schaftsfragen – und den Tod

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Wenden Sie sich auch an Wenders,

wenn Sie mal Rat suchen?

Ich vertraue meinem inneren Urteil,

muss aber aufpassen, dass ich nicht zu sehr

hoch oben auf einem Berg vor mich hin sin-

niere. Denn dann besteht die Gefahr, einfäl-

tig zu werden. Dagegen hilft nur, sich selbst

regelmäßig aus der Balance zu bringen. Oft

muss man die Kreationen auch vor der Mode

selbst schützen. Ich habe natürlich Leute in

meiner Firma, an die ich mich bei bestimm-

ten Problemstellungen wenden kann, alles

Spezialisten auf ihrem Gebiet. Aber ich wür-

de niemals einen Bewunderer fragen. Denn

der würde mir nur erzählen, wie toll alles sei.

Mein Team und ich sind so aufeinander ein-

gespielt, dass wir auch schweigend kommu-

nizieren können. Oft genügt nur ein Blick,

und jeder weiß dann, wie’s weitergeht.

Ihre Zusammenarbeit mit Wenders

1988 in der Dokumentation „Notebook

On Cities And Clothes“ verlief dem Ver-

nehmen nach ähnlich. Da soll auch sehr

viel geschwiegen worden sein …

Beim Gedanken daran muss ich heute

noch lachen. Wim hasste damals Videoka-

meras, sah sie als Bedrohung für sein Me tier.

Er liebte die schweren alten Filmkameras,

nur brachten die ein großes Problem mit

sich: Sie machten furchtbaren Lärm. Im Stu-

dio merkte er gleich, dass mich das ablenkte.

Nur deshalb ist er in das Tokioter Elektronik-

viertel Akihabara gegangen und hat sich

dort eine der ersten Videokameras zugelegt,

eine monströse Sony. Für die Filmwelt war

das bahnbrechend. Und Wim war glücklich.

Japan schien damals das, was China

heute ist: die aufstrebende Wirtschafts-

macht schlechthin. Japan aber hat die

Krise zuletzt schwer getroffen. Wie geht

es weiter mit Ihrem Land?

Wir haben in unserer Geschichte viel von

China gelernt, werden aber von einer ande-

ren Mentalität getrieben. Die Chinesen sind

ein Kontinentalvolk. Wir sind Inselbewohner.

Was die Wirtschaft betrifft, waren wir in

den 80er-Jahren das Raubtier. Nun hat Chi-

na diese Rolle inne. Ich möchte den jungen

Designern dort und in anderen aufstre-

benden Ländern helfen und sie beraten,

denn ich habe mein Label damals unter ähn-

lichen Bedingungen aufgebaut. Ich nenne

das „Mein letztes Gebot als Asiat“. Erst

kürzlich entdeckte ich eine junge Strickerin

aus Estland, ich habe ihr auf der Stelle ange-

boten, bei mir zu arbeiten. Sie sagte: „Aber

nur, wenn ich einen Vertrag bekomme!“ Da

habe ich gedacht: Die Jugend ist ganz schön

selbstsicher geworden. Gut so! Was Japan

betrifft: Ich glaube, seine Zukunft liegt nicht

in den hergebrachten Großkonzernen, son-

dern in den hoch spezialisierten Kleinbetrie-

ben, wo Hightech und Handwerk zusammen-

fließen. Damit können wir weiterbestehen.

Waren Sie eigentlich während des

großen Erdbebens 2011 in Tokio?

Zum Glück nicht. Denn im Studio ist die

Kühlanlage von der Decke gefallen, und die

Trennwände sind umgekippt.

Neben Mode machen Sie ja auch

Musik mit Ihrer Band Suicide City, und

Sie schreiben Lyrik – in Ihren Texten

taucht der Tod als Thema sehr oft auf.

Wieso so düster?

Ich habe keine Angst vor dem Tod. Wenn

ich ihn romantisiere, dann tue ich das aus ei-

ner inneren Stärke heraus. Wissen Sie, ich

bin das Kind einer Kriegerwitwe. Schon als

Sechsjähriger war mir klar: Das Leben ist

hart und unfair. Ich war als Kind der Mei-

nung, man solle es so schnell wie möglich

hinter sich bringen. Ich betrachtete mich da-

mals als Soldat, der sich durchs Leben kämp-

fen wird und dann im Alter mit einem Hund

spazieren geht und sagt: „Siehst du, wir

haben’s geschafft, wir sind davongekommen,

wir sind alt geworden!“ Aber, sagen Sie: Darf

ich Ihnen jemanden vorstellen?

Aber bitte.

Das hier ist Lin, ihr Name bedeutet Wür-

de! (Yamamoto hebt einen Hund hoch.) Sie

ist dieser Hund, meine letzte große Liebe!

Sie wird wahrscheinlich 15 Jahre alt werden.

So lang lebe ich auch noch. Und dann wer-

den wir gemeinsam sterben.

StyleGQ 168

„Ich habe keine Angst vor dem Tod.

Wenn ich ihnromantisiere, dann

tue ich das auseiner inneren Stärke

heraus“

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BADL

ANDS

Fotos

Beau Grealy

Styling

Manuela Hainz

170

Ein Outlaw streift durchs karge Nirgendwo Amerikas, auf der Suche nach Freiheit, auf der Flucht vor dem Gesetz, und für Liebe wird er töten: Vor 40 Jahren kam Terrence

Malicks erster Film in die Kinos. Eine Mode-Hommage

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171

Mantel, Shirt und Rock,

alles RICK OWENS

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Diese Seite:

Lederweste und Shirt, beides

RICK OWENS. Kette, TIFFANY

Rechte Seite:

Mantel, LOUIS VUITTON. Hemd

und Hose, beides DIOR HOMME

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Page 150: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Lederjacke, CALVIN KLEIN

COLLECTION. High-Waist-Hose

LOUIS VUITTON

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Page 152: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Diese Seite:

Lederweste und Shirt, beides

RICK OWENS. Smokinghose,

GIORGIO ARMANI.

Schuhe, BALENCIAGA BY

NICOLAS GHESQUIÈRE. Kette,

TIFFANY

Rechte Seite:

Kette, TIFFANY

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Page 154: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Netzshirt, CALVIN KLEIN

COLLECTION. Hose, ACNE.

Gürtel, DIOR HOMME.

Kette, TIFFANY

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Page 156: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Mantel und Hose,

beides GIVENCHY BY RICCARDO

TISCI. Schuhe, BALENCIAGA BY

NICOLAS GHESQUIÈRE

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GQ

Interview

Philipp Mattheis MODEUND

MACHT

GQ 182

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Style

Ai Weiwei ist Chinas

bekanntester Künstler.

Zumindest im Westen.

Und er ist Dissident.

Kann man mit jemandem

wie ihm über so etwas

Profanes wie Kleidung

reden? Klar. Denn die

Art, wie Menschen sich

anziehen, sagt etwas aus

über die Gesellschaft,

in der sie leben

Fotos

Zachary Bako

183 Style

Page 160: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

StyleGQ

Ai Weiwei, legen Sie eigentlich

Wert auf die Kleidung, die Sie tragen?

Ehrlich gesagt nicht besonders. Ich habe

ja auch kaum ein Sozialleben, ich gehe nicht

auf Partys oder Empfänge. Die Menschen,

die ich jeden Tag sehe, leben und arbeiten

hier. Das sind Zimmermänner oder Metall-

arbeiter. Ich arbeite viel mit meinen Hän-

den, deswegen ist mir praktische Kleidung

wichtig. Als ich in Haft war, durfte ich mei-

ne eigenen Sachen tragen. Die Beamten

lachten, als sie sahen, dass ich drei iden-

tische Sets an Unterwäsche und T-Shirts

hatte. Sie fragten: „Warum hat ein so be-

rühmter Mann wie du solche Klamotten?“

Was haben Sie Ihnen geantwortet?

Ich habe Ihnen gesagt, dass die Sachen

zwar einfach und schlicht sind, aber von

guter Qualität. Außerdem ist es ziemlich

schwierig, etwas in meiner Größe zu bekom-

men. Wenn ich etwas gefunden habe, kaufe

ich dann immer gleich mehr davon.

Was bedeutet Kleidung überhaupt?

Sie ist eine Schicht unserer Persönlich-

keit. Deshalb sind Kleidungsstücke heute so

elaboriert und ausgefeilt. Die Auswahl an

Schnitten, Farben und Materialien ist riesig

geworden. Das zeigt, wie wichtig den Men-

schen der Ausdruck von Individualität ge-

worden ist.

Als zuletzt die neue Führungsriege

der chinesischen KP bekannt gegeben

wurde, traten wie immer sieben Män-

ner in identischen schwarzen Anzügen

vor die Presse. Gibt es eine klassische

Mode der Macht?

Anzüge sind das Gegenteil von Individu-

alität, ein Anzug ist eine Uniform. Ich weiß

nicht, warum Chinas Führung immer Anzü-

ge trägt. Alle tragen immer eine rote Kra-

watte. Müssen sie das? Wer entscheidet

das? Das ist doch extrem eigenartig: Kaum

ein Chinese trägt Krawatte. Die Führung

will sich vom Volk absondern, eine Elite dar-

stellen.

Woher kommt der Hang der Män-

ner zur Uniform – zumindest hier in

China?

Diese Leute machen Karriere, indem sie

lebenslang versuchen, nicht zu sehr aufzu-

fallen. In einer solchen Struktur wie der

Kommunistischen Partei Chinas geht es nur

darum, sich so gut wie möglich anzupassen.

Andererseits bin ich mir sicher, dass die

Herren ihre roten Krawatten untereinander

vergleichen. Oder sie färben ihre Haare und

benutzen Make-up, um gut auszusehen. Das

ist alles so lächerlich!

Anzüge sollen Menschen ernst wir-

ken lassen. Fährt man in Peking mit

der U-Bahn, sieht man das Gegenteil:

Die Leute tragen viel Rosa und Klei-

dung mit verspielten Mustern. Warum?

Es ist, als wollten sich die Menschen

niedlicher machen. Sie wollen zeigen: Ich

bin klein, ich bin jung, tu mir nichts.

Besuch bei Ai Weiwei.

Es ist ein Wintermorgen

in Peking, der 55-Jährige

schlurft durch sein selbst

entworfenes Haus und trägt:

eine graue Schlabberhose,

ein schwarzes T-Shirt und

darüber eine schwarze

Daunenjacke. Einfach nur

Funktionskleidung oder

doch eine Art Stil?

184

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Page 162: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

StyleGQ

Auf dem Weg zu Ihnen sieht man

achtspurige Straßen, Häuser mit 50

Stockwerken, riesige Plätze. So wie die

Menschen klein wirken wollen, so

macht auch die Architektur die Men-

schen scheinbar klein.

Sie sagt jedem: Du bist nicht wichtig, du

bist nichts. Wenn du ein Problem hast, ist

uns das egal. Alles in diesem Staat zerstört

einfache menschliche Regungen. Die Leute

können nicht mal mehr dem Essen trauen,

so viele Lebensmittelskandale gibt es. Was

für eine Gesellschaft ist das bloß?

Wie kann man Ihrer Meinung nach

Vertrauen wiederherstellen?

Lass Menschen Entscheidungen treffen

und sie dafür Verantwortung übernehmen.

Wer für andere Menschen entscheidet,

muss dafür verantwortlich sein.

Warum?

Nur wer verantwortlich ist, kann Freude

und Schmerz mit anderen teilen. Wer das

nicht tut, ist isoliert. So einfach.

Wie ist Ihre Situation im Moment?

Sie könnte ehrlich gesagt eigentlich

nicht schlimmer sein. Zwar haben sie nun

alle Anschuldigungen gegen mich fallen ge-

lassen, doch dazu muss man wissen: Es gab

nie eine offizielle Anklage. Ich aber wurde

von der Polizei geschlagen und inhaftiert,

sie haben mein Studio zerstört und mich un-

ter Hausarrest gestellt. Nur weil ich meine

Meinung gesagt habe.

Werden wir gerade überwacht?

Natürlich. Aber es hat sich entspannt.

Sie folgen mir nicht mehr ständig. Ich muss

sie nur jedes Mal anrufen, wenn ich irgend-

wo hinfahren will. Sie machen auch nicht

mehr ständig Fotos, wenn ich im Park spa-

zieren gehe.

Das heißt, sie wissen, dass ich gera-

de bei Ihnen bin und wer ich bin?

Natürlich! Das kontrollieren sie. Norma-

lerweise rufen sie mich an und fragen: Wer

ist diese Person?

Einmal haben Sie Polizisten einge-

laden, zu Ihnen nach Hause zu kom-

men. Das würde deren Arbeit sehr er-

leichtern.

Ja, das wäre sehr praktisch. Sie könnten

meine Assistenten kennenlernen und

wüssten immer, worüber wir sprechen.

Aber das würden sie nicht annehmen.

Haben Sie bei den Polizisten, mit

denen Sie zu tun haben, das Gefühl,

die verstehen Sie? Dass diese Polizisten

eigenständig denken?

Es ist besser geworden. Wir hatten nun

schon mehr als hundert Mal miteinander zu

tun. Sie denken jetzt: Ach, der ist ein Künst-

ler, der viel zu sehr vom Westen beeinflusst

ist und seinen Mund nicht halten kann.

Haben Sie Hoffnung für China?

Sicher. Es wird besser werden. Nicht,

weil ich den Politikern vertraue, aber weil

ständig neue Menschen geboren werden,

die lieben wollen, kommunizieren wollen,

frei sein wollen. Die neugierig sind. Nie-

mand kann das aufhalten. Jeder, der es ver-

sucht, ist böse und wird scheitern.

Ist Humor für Sie wichtig, um mit

der Situation umzugehen?

Humor gibt dir eine neue Perspektive.

Wenn es dir wirklich schlecht geht, sitzt du

in einer Art Loch. Humor befreit dich aus

dieser Situation und lässt dich dich selbst

von oben betrachten. Manchmal nehmen

wir unsere Situation anders wahr, als sie ist.

Das kann zu einer Krise führen. Humor ist

eine Art höheres Wissen, das die Dinge in

eine Perspektive bringt.

Ist Ihre Kunst humorvoll?

Ich denke schon. Manchmal weiß zwar

nur ich allein, was sie bedeuten soll. Das

reicht mir aber.

Ai Weiwei wurde 1957 in Peking

geboren. Sein Vater ist der berühmte

Dichter Ai Qing, der kurz nach der Ge-

burt des Sohnes mit seiner Familie von

der KP-Führung aufs Land verbannt

wurde. Die Familie konnte erst in den

70er-Jahren wieder nach Peking zu-

rückkehren. Von 1981 bis 1993 lebte Ai

Weiwei in New York. Zurück in China,

begann er in seiner Kunst die rapiden

Umwälzungen in seinem Heimatland

zu kommentieren – und zu kritisieren.

Als 2008 in der Provinz Sichuan

Tausende Schulkinder bei einem Erd-

beben starben, fuhr Ai Weiwei einige

Zeit später in das Gebiet, um die Na-

men der Opfer zu dokumentieren. Da-

rauf drang die Polizei nachts in sein

Hotelzimmer ein und schlug ihn nie-

der – spätestens in diesem Moment es-

kalierte der Konflikt zwischen dem im

Westen hoch geachteten Künstler und

den chinesischen Staatsorganen. Im

Frühjahr 2011 wird Ai Weiwei verhaf-

tet und 81 Tage an einem unbekannten

Ort festgehalten. Dem Künstler wird

Steuerhinterziehung von rund zwei

Millionen Euro vorgeworfen. Im Juni

2011 lassen die Behörden ihn frei, er

darf aber nach wie vor nicht außer

Landes. In China selbst ist der Name

Ai Weiwei wenig bekannt.

StyleGQ 186

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KNALL

EFFEKT

Fotos

Mitchell Feinberg

Achtung, Signaltöne! Beim Gepäck wird nun alle Zurück-haltung fallen gelassen. Farblich zumindest. Die neuen

Taschen, Koffer, Lederaccessoires leuchten

Redaktion

Tobias Frericks

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Weekender, RALPH LAUREN

BLACK LABEL

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Messenger-Tasche, PRADA

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Aktentasche, ERMENEGILDO

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Kulturbeutel, TOD’S

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Weekender, LOUIS VUITTON

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Koffer, VALEXTRA

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Zum ersten Mal getroffen habe ich Hedi

Slimane 1999 in New York. Ich arbeitete da

seit knapp drei Jahren am PS1 des MoMA

als Kurator, dort gab es den Sommer über je-

den Samstag Performances. Bevor diese be-

gannen, wurde experimentelle Musik aufge-

legt. Eines Samstags also saß da eine Stunde

vor Einlass dieser schmale Typ in schwarzen

Klamotten und mit auffallend hellen, wachen

Augen auf der Treppe. Als ich näher kam,

sprach er mich an und fragte, wo der nächste

Geldautomat sei. Ich hatte keine Ahnung,

wer er war. Wir unterhielten uns kurz, und

ich glaube, ich habe ihm auch noch etwas im

Museum gezeigt. Dann verschwand er.

Ein paar Wochen später habe ich einen

Artikel über Hedi und Raf Simons in einem

Magazin gesehen – doch auf dem Foto sah

Hedi ganz anders aus, sodass ich ihn nicht

erkannte. Irgendwann wurden wir einander

vorgestellt, bei Freunden von mir in Berlin,

und da dämmerte es mir: Der Typ von der

Treppe aus dem PS1 und Hedi Slimane wa-

ren ein und dieselbe Person.

Vom Designer Hedi Slimane hatte ich na-

türlich schon gehört: Er war drei Jahre lang

Assistent von Jean-Jacques Picart gewesen,

bevor ihn Pierre Bergé persönlich 1996 zu

Yves Saint Laurent geholt hatte und ihn mit

der ersten Herrenkollektion beauftragte.

Leider habe ich nie in seine Anzüge gepasst.

Aber seine Mode fand ich schon immer sehr

präzise. Die extrem schlanken Silhouetten

und die Art, wie er Jeans mit weißen

Hemden, Sakkos und anderen Details kombi-

nierte, waren wegweisend.

Damals, Ende der 90er-Jahre, hatte ich

zwei Jobs: Ich pendelte zwischen Berlin, wo

ich die Ausstellungshalle Kunst-Werke (KW)

leitete, und New York hin und her. Als wir

uns in Berlin wiedertrafen, war Hedi schon

nicht mehr bei Yves Saint Laurent. Es hieß,

er konzentriere sich ganz auf seine künstle-

rische Laufbahn. Ich sagte ihm, er könne sich

in den KW für ein Atelier bewerben. Aller-

dings müsse er sich dann auch an die Regeln

der KW halten. Das bedeutete, einmal im

Monat Rechenschaft darüber abzulegen, wo-

mit er sich künstlerisch beschäftigte. Und ob

wir eine Ausstellung machen würden,

müssten wir noch sehen. Ich weiß noch, wie

baff er war. So hatte lang keiner mehr mit

ihm geredet. In Paris war er ein Star, in Ber-

lin war er ein Künstler wie jeder andere. Das

war er nicht gewohnt.

Er hat mir später erzählt, dass er eine

Weile überlegt habe, ob er nicht absagen

solle. Aber dann hat es ihm in den KW doch

gut gefallen. Es war die Zeit, als Susan Son-

tag dort war und die beiden Köpfe des Mu-

sik- und Performace-Acts Fischerspooner.

Das sah Hedi als ein gutes Umfeld, glaube

ich. Dass Sontag mit ihren Essays über Foto-

grafie bekannt geworden war und Warren

Fischer und Casey Spooner bei ihren Kon-

zerten die Grenzen zwischen Theater, Musik

Mode und Fotografie – die großen Leidenschaften Hedi Slimanes. Seine erste Einzel-ausstellung als Fotokünstler hatte er 2003 in Berlin. Ermöglicht wurde sie durch Klaus Biesenbach, damals Chef der Ausstellungshalle Kunst-Werke. Heute ist Bie-senbach Chief Curator at Large am Museum of Modern Art in New York und Direk-tor des MoMA-Ablegers PS1. Für GQ Style er innert Biesenbach sich nun an das erste Treffen mit Slimane. Und wie aus einer beruf-lichen Zusammenarbeit eine große Freundschaft wurde.

Hedi Slimane hat mehrere Bildbände seiner

Fotografien veröffentlicht, zuletzt im

Jahr 2011 „Anthology Of A Decade“, erschienen

im Verlag JRP-Ringier

StyleGQ 208

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und Kunst ausloteten, traf sich perfekt mit

Hedis eigenen Interessen. Und das „Café

Bravo“ in unserem Innenhof, das eigentlich

eine Glasskulptur von Dan Graham ist,

mochte er auch sehr.

Bald darauf ist er dann zu Dior gegangen.

Seine Verabredung mit mir und den KW hat

er trotzdem sehr ernst genommen. Er litt

damals unter Flugangst, deshalb stieg er

freitags immer in den letzten Nachtzug in

Paris, kam morgens bei uns in Berlin an und

fuhr sonntags wieder zurück nach Paris. Am

Hauptbahnhof in Berlin wartete eine Limou-

sine auf ihn, in der Auguststraße stellte er in

den KW dann zunächst seine Sachen ab und

fuhr mit der Limousine erst mal weiter zum

nächsten Waschsalon. Den Wagen ließ Hedi

immer so parken, dass ihn niemand sah.

Sein Atelier in den KW war sehr minima-

listisch eingerichtet. Es gab nur eine bunte

Glühbirne, einen Plattenspieler und nicht

viel mehr als zwei Schallplatten, das war’s.

Ich glaube, er hat es genossen, in Berlin ein

bisschen unterzutauchen. In Paris stand er

unter ständiger Beobachtung, in Berlin war

alles etwas anonymer, das kam ihm sehr ent-

gegen, wenigstens am Anfang. Später jedoch

änderte sich das.

Als Person ist Hedi schüchtern und be-

scheiden, gleichzeitig steht er aber auch

ziemlich in der Öffentlichkeit, das ergibt bei

ihm ein interessantes Spannungsfeld. Aber

im Grunde ist er schon extrem privat. Bei

den Fotografien, die er damals in Berlin

schuf, war mir sofort klar, dass sie dieselbe

künstlerische Handschrift trugen wie seine

Mode. Die Fotografien waren extrem redu-

ziert, sehr klar und passten irgendwie zu

allem, was Hedi sonst machte. Wenn man

sich noch die Berliner Offszene dazu denkt,

in der er sich damals bewegte, dann hatte

das schon seine Bedeutung.

Seinen Stil hat Hedi über die Jahre bis

heute beibehalten. Dabei experimentiert er

gern. Als er damals seine Ausstellung in den

KW vorbereitete, war lang völlig offen, was

er überhaupt zeigen würde. Etwas überspitzt

gesagt: Es hätte auch ein Möbelstück sein

können. Das soll kein Scherz sein, ich erinne-

re mich, dass wir zusammen auch Möbelent-

würfe angeschaut haben. Tatsächlich haben

wir am Ende vielleicht sogar beides gemacht:

In der Mitte der großen Ausstellungshalle

stand ein riesiger Würfel, auf dessen Außen-

seiten seine Fotografien als Dias projiziert

wurden. Für ihn war das etwas Besonderes

und für mich natürlich auch, denn er hatte

seine künstlerischen Arbeiten bis dahin noch

nicht öffentlich gezeigt. Die Ausstellung

wurde ein großer Erfolg. Der renommierte

Steidl-Verlag publizierte einen Band mit sei-

nen Berliner Bildern. Und das war bloß der

Anfang. Hedi hatte seitdem eine ganze Reihe

von Ausstellungen.

Es ist nicht leicht, Hedi kennenzulernen.

Es dauert, bis er einem vertraut. Aber dann

ist er ein sehr loyaler Freund. Wir treffen

uns immer wieder, mal hier, mal da. Zu der

Zeit, als Hedi bei Dior war, habe ich ver-

sucht, meine Flüge zwischen Berlin und New

York jedes Mal dann über Paris zu legen,

wenn er eine seiner Schauen hatte. Ich wollte

keine versäumen. Die Schauen waren immer

grandios, stilprägend, überhaupt nicht bom-

bastisch, sondern sehr subtil – und bald le-

gendär. Vor zwei Jahren habe ich ihn in sei-

nem neuen Haus in L. A. besucht, auch das

sieht übrigens eindeutig nach Hedi Slimane

aus. Wir unterhielten uns über alles Mög-

liche, vor allem natürlich über Musik, wir ha-

ben da einen sehr ähnlichen Geschmack.

Diese Gespräche liefen häufig so ab, dass ich

ihm von einer neuen Band erzählte, die mir

gefiel, etwa The Drums – und er dann ant-

wortete: „Ja, mit denen hänge ich im Moment

die ganze Zeit ab.“

Ich war nicht besonders überrascht, dass

Hedi nach seinen vier Jahren Auszeit in die

Mode zurückgekehrt ist. Es hat mich eher

gewundert, wie lang er sich für diese Ent-

StyleGQ 210

scheidung Zeit gelassen hat. Bei seiner

Rückkehr zu Yves Saint Laurent hat er dann

ja als Erstes den Namen geändert. Ich las da-

von und fragte mich: Warum hat er das ge-

tan? Doch gleich der nächste Gedanke war:

Wenn er das Label jetzt Saint Laurent Paris

nennt, kann er in Los Angeles bleiben … Ich

musste an seine Flugangst denken.

Dass er den Vornamen Yves gestrichen

hat, halte ich aber auch für eine Art Freund-

schaftsdienst. Als wolle er damit sagen, dass

es Yves Saint Laurent ohne Yves nicht geben

kann. Das sähe Hedi jedenfalls ähnlich. Ich

habe die beiden einmal backstage zusammen

erlebt, da sind sie sehr respektvoll miteinan-

der umgegangen. Und ich hatte den Ein-

druck, Yves Saint Laurent hätte sich Hedi als

Nachfolger gewünscht.

Seine aktuellen Kollektionen haben nun

eine schöne Resonanz. Ich kriege derzeit

viele E-Mails von Leuten, die mich darum

bitten, für sie ein gutes Wort einzulegen, da-

mit sie an die neuen Sachen kommen. Aber

ich würde Hedi mit so etwas nie belästigen.

Generell hat es die Modebranche mo-

mentan nicht leicht. Die Szene hat sich in

den vergangenen Jahren ungeheuer verän-

dert. Die Designer scheinen kein Copyright

mehr auf ihr Werk zu haben. Wenn die neu-

en Entwürfe gleich nach den Schauen auf

YouTube oder Instagram zu sehen sind, gibt

es sofort Leute, die sie billig kopieren. Ande-

rerseits habe ich bei Hedi ein sehr gutes Ge-

fühl. Was er macht, das macht er konse-

quent. In der Mode wird er immer eine Rolle

spielen. Auch wenn er ab morgen nur noch

weiße T-Shirts produzieren würde – Hedi

Slimane wird für den Rest seines Lebens

eine Referenz sein, an der sich andere orien-

tieren müssen.

In Paris war Hedi Slimane längst

ein Modestar, als er Ende der 90er-Jahre

nach Berlin kam. Dort war er erst mal

wie alle anderen:ein Künstler

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Page 188: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

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Diese Seite:

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Page 195: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)
Page 196: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Diese Seite:

Sakko und Hose, beides LOUIS

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Page 197: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)
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START-UPS In acht Wochen zum Netzmillionär

Page 202: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

GQ

ZEITEN DESAUFBRUCHS

2012 war ein spannendes

Jahr – vor allem, was das

Personalkarussell der großen

Modehäuser angeht. Noch

nie wechselten so viele

Kreativdirektoren von einer

Marke zur anderen. Ob das

der Mode geschadet oder

gar genutzt hat, beleuchten

wir in einem Essay von

Horacio Silva. Im Anschluss

zeigt Clark Parkin in einer

ausführlichen Übersicht,

welcher Designer sich

zurzeit bei welchem Label

kreativ verwirklicht

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Page 203: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

GQ

Illustration

Damien Blottiere

Style227

Page 204: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

GQ

Es ist eine alte Weisheit, aber trotzdem

hier noch mal ausgesprochen: Der Werde-

gang der Herrenmode ähnelt eher einer

Evolution als einer Revolution. Doch wie bei

den meisten Klischees ist auch an diesem

etwas Wahres dran. Selbst die euphorischs-

ten Fans der Männermode werden nicht ab-

streiten können, dass im Bereich der Her-

renbekleidung weniger passiert als bei den

Frauen. Ebenso, dass die Designsprache in

diesem Bereich limitiert ist und seine Ma-

cher weniger stark unter Beobachtung ste-

hen. Oder besser gesagt: standen. Denn

nach einer verwirrenden und anstrengenden

Phase des Stühlerückens im vergangenen

Jahr, welche die gesamte Fashion-Industrie

auf den Kopf gestellt hat, geht es der Män-

nermode zurzeit besser als jemals zuvor.

Außerdem haben diese und ihre Designer

noch nie so viel Aufmerksamkeit bekommen

wie im Moment.

Die (auch finanzielle) Wiederauferste-

hung der Männermode (Danke, Indien, Chi-

na und all ihr anderen Staaten) ist derart

fulminant, dass man kaum glauben kann,

dass es gerade mal ein Jahr her ist, als die

meisten Beobachter der Branche ihr die letz-

te Ölung verpassen wollten. Zugegeben: Es

war eine Zeit lang auch eine extrem traurige

Veranstaltung.

Verluste und Personalwechsel hatte es

schon immer gegeben. Etwa im Jahr 2011

mit Christophe Decarnins Weggang von

Balmain. Doch im Februar 2012 wurde es

ernst. Zuerst verlor Stefano Pilati seinen

Posten als Creative Director bei Yves Saint

Laurent – obwohl seine letzte Kollektion so-

wohl bei Kritikern als auch bei Kunden bes-

ser angekommen war als alles, was er in den

acht Jahren zuvor für das Modelabel ge-

macht hatte. Dies schürte zudem die Angst,

dass zunehmender kommerzieller Druck

Yves Saint Laurent von einer stilprägenden

Stimme der Designwelt zu einem reinen Lie-

feranten von Alltagsklamotten und Parfüms

machen würde; getragen von risikoscheuen

Bürotypen, so wie es heutzutage bei Pierre

Cardin der Fall ist.

Obwohl bereits Pilatis Abschied für

Schlagzeilen sorgte, verblasste die Meldung

gegenüber der Neuigkeit, dass Raf Simons,

Lieblingsdesigner aller Modekritiker, bei Jil

Sander hinauskomplimentiert worden war.

Sein Weggang sollte Jil Sander selbst die

Rückkehr an die Spitze des von ihr 1968 ge-

gründeten Unternehmens ermöglichen.

Es ist nicht schwer zu verstehen, warum

die meisten, denen die Männermode am

Herzen liegt, auf die Nachricht von Simons’

Ausscheiden so zerknirscht reagierten: Raf

Simons war der unumstrittene Leitstern der

Branche. Er war nicht nur sieben Jahre lang

die treibende kreative Kraft hinter der

Marke Jil Sander, sondern hatte sich gleich-

zeitig noch um sein eigenes Label geküm-

mert. Seine klugen und modernen Visionen,

da war sich die gesamte Modewelt einig,

hatten jahrelang allen anderen den Weg

gewiesen. Egal, ob seine Mode dem persön-

lichen Geschmack hundertprozentig ent-

sprach oder nicht – der Einfluss, den Simons

auf eine ganze Generation von neuen, aber

auch etablierten Desi gnern hatte, ist und

bleibt unbestreitbar. Viele seiner Ideen, seine

manchmal fremd artig aussehenden Designs,

seine Hightechfasern und stilistischen Ticks

(lange, über der Hose hängende Hemden,

Button-down-Hemden unter sportlichen Pul-

lovern – und Schichten über Schichten über

Schichten) sind inzwischen im Mainstream

der Modewelt angekommen.

Im November 2012 warf dann zu guter

Letzt auch noch Nicholas Ghesquière nach

15 Jahren als Kreativdirektor bei Balen -

ciaga das Handtuch. Der nächste Abschied

eines Medienlieblings, der von vielen als end-

gültiger Nagel im Sarg der Mode gewertet

wurde. Die Beileidsbekundungen in der Pres-

se waren so dramatisch, dass man als Leser

Text

Horacio Silva

„Es ist gerade mal ein Jahr her, dass man

der Branchebereits die letzte Ölung

verpassen wollte“

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Style

tatsächlich den Eindruck bekam, die Ge-

schichte der Männermode sei endgültig an

ihrem Ende angekommen.

Aber diese Fixierung auf spektakuläre

Entlassungen und Rücktritte geht vollkom-

men am eigentlichen Punkt vorbei: Denn

angetrieben vor allem von Simons und der

dauerhaft innovativen Miuccia Prada, hat

sich die Männermode zu neuen Höhen auf-

geschwungen und eine moderne Design-

sprache gefunden, die bei Männern gut an-

kommt. Tatsache ist: Männermode ist noch

immer in zwei Lager geteilt. Auf der einen

Seite stehen die eleganten, klassischen Lini-

en, auf der anderen die moderneren Marken,

die sich stärker an Trends orientieren und

die etwas furchtloseren Männer ansprechen.

An dieser Zweiteilung wird sich auch so

schnell nichts ändern. Sie ist auch insofern

nicht verkehrt, als dass sie eine gewisse

Marktvielfalt sicherstellt und dafür sorgt,

dass jeder Mann, der Geld für attraktive

Kleidung ausgeben will, auch fündig wird.

Die Kollektionen im Frühjahr/Sommer

2013 zeigen aber deutlich, dass immer mehr

Designer Mode entwerfen, die in beiden La-

gern gut funktioniert. Es ist also durchaus

möglich, visionäre Mode zu entwerfen, die

sich in eine kommerzielle Sprache überset-

zen lässt. Mode, mit der man nicht nur

den Fashion-Aficionado, sondern auch den

Durchschnittstypen von der Straße erreicht.

Was der Industrie ebenfalls sehr guttut, ist

die Tatsache, dass in dieser Saison weitest-

gehend darauf verzichtet wurde, die im-

mergleichen ausgelutschten männlichen Kli-

schees auf den Laufsteg zu schicken. Es gab

so gut wie keine Cowboys, Dandys oder Mi-

litärtypen, keine Gary-Cooper-Verschnitte

oder Steve-McQueen-Epigonen. All das hat

man inzwischen schon zu oft gesehen.

„Mode für Männer kann oft wirken wie

ein ständiges Wiederhochwürgen von dem,

was man in den Jahren zuvor gemacht hat“,

sagt Bruce Pask. Er ist der einflussreiche

Modechef des „T Magazine“, des Stilmaga-

zins der „New York Times“. „Was diese Sai-

son beeindruckend war und was die Leute

gleich zeitig verwirrt hat: dass es nicht eine

große Message gab. Es gab viele interessante

Ideen, aber wenig Verweise auf bereits Be-

kanntes. Es war sehr viel abstrakter – und

ich glaube, dass dies den meisten Männern

gefällt, weil sie so ihrer Kleidung ihre eigene

Persönlichkeit aufdrücken können statt um-

gekehrt.“

Und welchen Schaden hat das Stühle-

rücken nun wirklich angerichtet, von dem

viele schon befürchtet hatten, es würde die

gesamte Branche in den Abgrund reißen?

Stefano Pilati hat bei Ermenegildo Zegna ein

neues und würdiges Zuhause gefunden. Si-

cherlich eine Überraschung, aber angesichts

seiner vornehmen Zurückhaltung und seiner

Wurzeln im Schneiderhandwerk eine gute

Wahl. Jil Sanders Rückkehr zu ihrem eigenen

Label wurde selbst von den glühendsten

Verehrern von Raf Simons als Erfolg gewer-

tet. Sander bestätigte ihren einzigartigen

analytischen Blick durch eine sehr konse-

quente und großzügige Show. Deren ele-

gante Geometrie trug ihre unverwechselbare

Handschrift – würdigte aber dabei gleichzei-

tig den Fortschritt, den das Label während

ihrer Abwesenheit gemacht hat. Im April des

vergangenen Jahres hat Raf Simons das

Zepter bei Christian Diors Frauenkollektion

übernommen. Insgesamt waren aber die

Shows in London die überraschendsten die-

ser Saison, wobei James Long, JW Anderson

und Lou Dalton neben einigen anderen be-

sonders herausstachen.

Und ob es wirklich – wie viele glauben –

zu einem großen Kampf um die Modekrone

zwischen Raf Simons und Hedi Slimane

kommt, der Saint Laurent Paris wiederaufer-

stehen ließ, bleibt abzuwarten. (Abgesehen

davon hat Kris van Assche für Dior Homme

seine bisher beste Saison hingelegt und zu

sich selbst gefunden. So ist es zumindest un-

wahrscheinlich, dass Simons ihn auch an der

Spitze der Männerlinie ersetzen wird und

das Haus komplett übernimmt, wie es Hedi

Slimane bei Saint Laurent Paris getan hat.)

Die Zeiten für Herrenmode sind durch

das Stühlerücken besser geworden, wie man

auch an Hedi Slimanes erster Kollektion für

Herren sehen kann: Auf einmal entwerfen

die Designer Kleidung, die einen modernen

Lifestyle repräsentiert, ohne dass man darin

aussieht wie auf einer Kostümparty. Die

meis ten Entwürfe sind kreativ und modern,

anstatt nur von der Vergangenheit inspiriert.

Was auch nicht verschwiegen werden darf:

Immer mehr und interessante und neue

Stimmen etablieren sich in der Branche.

Wenn sich in Zukunft also die, laut Kriti-

kern, besten Designer Hedi Slimane und Raf

Simons tatsächlich in die Haare kriegen

sollten, wäre die größte Überraschung, dass

sich irgendjemand auf der Welt überhaupt

dafür interessieren würde.

Wer macht was wo?

Auf den nächsten Seiten zeigen

wir Ihnen, sortiert nach

Modehäusern, welche Designer

zurzeit wo arbeiten.

„Die Zeit fürMännermode ist

durch dasStühlerücken

besser geworden“

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Page 206: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

StyleGQ

Bikerhosen und Uniformmänteln

absetzte. Heute wird die Kollekti-

on von Olivier Rousteing entwor-

fen, der die kreative Leitung des

Hauses übernahm, nachdem De-

carnin 2011 nach einem Nerven-

zusammenbruch ausschied.

Teil der „Antwerp Six“, hat eine besondere

Vorliebe für ethnische Stoffe und Drucke,

die er verfremdet oder neu arrangiert. Ohne

jegliche Werbung hat der Designer seine

Marke zu einem Label aufgebaut, das einen

geschätzten Jahresumsatz von 50 Millionen

Euro macht.

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Text

Clark Parkin

den Abend verpasste, mit dem er auch Mi-

chael Jackson als Kunde gewann, konnte sich

das Label wieder in der Mode etablieren.

Seit den 80er-Jahren gab es eine Lizenz-

marke von Balmain, unter der kommerzielle

Herrenkonfektionen in Kaufhäusern verkauft

wurden. 2008 wurde eine neue Männerkol-

lektion lanciert, die wieder vom eigenen De-

signstudio entworfen wurde und sich stilis-

tisch von der Frauenkollektion durch eine

Konzentration auf eine Casual Daywear mit

BOTTEGA VENETA

Die 1966 gegründete venezianische Mar-

ke Bottega Veneta machte ein Geflecht aus

Lederstreifen zu ihrem Markenzeichen. Die

Taschen mit dem „Intrecciato“ bewarb sie in

den 80ern mit dem Slogan „When your own

initials are enough“. In „American Gigolo“

trägt Lauren Hutton eine Tasche von Bot-

tega Veneta. 2001 wurde das bis dahin

leicht in Vergessenheit geratene Label von

der Gucci Group aufgekauft, die

ANN DEMEULEMEESTER

Die Designerin wurde Anfang der 90er-

Jahre bekannt als Teil der „Antwerp Six“,

einer Gruppe von Designern, die an der

Antwerpener Königlichen Akademie der

Schönen Künste studiert hatte und ihren

dekonstruierten, von flämischen Kostümen

inspirierten Stil zunächst nach London und

dann nach Paris brachte. Ab 1996 zeigte sie

auf ihren Schauen zwischen den Looks für

nannt, der das Unternehmen nach 15 Jahren

verließ. Wang designt bereits eine erfolg-

reiche Männerkollektion unter

seinem eigenen Namen.

Bailey4 die Kollektionen der Marke, in de-

nen der Trenchcoat in immer neuen Spiel-

arten auftaucht.

COMME DES GARÇONS

Die Designerin Rei Kawakubo revolutio-

nierte mit ihrem ehemaligen Lebensgefähr-

ten Yohji Yamamoto die westliche Mode ab

den 80er-Jahren. Ihre 1981 erstmals in Paris

gezeigte, überwiegend schwarze Kollektion

mit löchrigen Pullovern wurde von der Pres-

se als „Hiroshima-Chic“ bezeichnet. Ihre

Mode wurde daraufhin zur Uniform der Kre-

ativen und Intellektuellen. Ab 1988 wurden

unter dem Label Comme des Garçons Shirt

Hemden verkauft, die preislich etwas unter-

halb der Hauptlinie angesiedelt sind. 1995

präsentierte Kawakubo eine Kollektion mit

grau gestreiften Pyjamas, die an die Ge-

fangenenuniformen der Konzentrationslager

erinnerte. Nach Protesten wurde die Kol -

lektion nicht kommerzialisiert. Kawakubos

langjähriger Assistent Junya Watanabe ent-

wirft seit 2001 unter eigenem

Namen eine separate Herren-

kollektion, die von Comme

des Garçons vertrieben und

produziert wird.

DIOR HOMME

2001 lancierte der Desi-

gner Hedi Slimane für das

Couturehaus Christian Dior

die Männerlinie Dior Homme. Zuvor gab es

mit dem Label Dior Monsieur eine kommer-

zielle Herrenkollektion. Mit seinen eng ge-

schneiderten Anzügen, schmalen Revers und

dünnen Krawatten definierte Hedi Slimane

die modische Silhouette des folgenden Jahr-

zehnts. Er ließ sich vom Berliner Under-

ground inspirieren und zeigte seine Mode an

bleichen, extrem mageren Jungen, die er bei

Konzertbesuchen castete und selbst fotogra-

fierte. Karl Lagerfeld fastete sich innerhalb

eines Jahres 40 Kilo von den Rippen, um in

Hedi Slimanes Anzüge zu passen. Seit 2007

wird die Kollektion von dem belgischen Desi-

gner Kris Van Assche5 entworfen, der Slima-

nes Silhouette gegen einen athletischeren,

minimalistischen Look austauschte.

DOLCE & GABBANA

Domenico Dolce und Stefano Gabbana

trafen sich Anfang der 80er-Jahre in einem

Mailänder Nachtclub. Ab 1986 zeigten sie

unter ihrem Namen eine Kollektion, die 1990

um eine Männerlinie erweitert wurde. Ihren

Namen ließen sie wie ein Wäschezeichen

außen auf die Rückseite ihrer

T-Shirts nähen. Ein weißes

ärmelloses Unterhemd aus

Doppelripp entwickelte sich

zum Bestseller. Die Rauheit

von Domenico Dolces Heimat

Sizilien, der Film „Der Leo-

pard“ und die Erinnerungen

an die Anzüge aus dem

Schneideratelier seines Va-

ters wurden wiederkehrende

Motive der Kollektionen von

Dolce & Gabbana.

DRIES VAN NOTEN6

Der belgische Designer,

wie Ann Demeulemeester

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naissance. Die 2002 lancierte Männerkol-

lektion fristete bislang jedoch ein Nischen-

dasein in dem Haus. Im November 2012

wurde der amerikanische Designer Alexan-

der Wang3 zu Ghesquières Nachfolger er-

den ehemaligen Hermès-Designer

Tomas Maier mit der Kreativdi-

rektion betraute. Seitdem hat sich

Bottega in der Mode durch einen

zeitlos-modischen Stil mit einem

Schwerpunkt auf luxuriöse Leder-

waren etabliert.

BURBERRY PRORSUM

Das aus dem Reiterlogo von

Burberry entnommene „Prorsum“

bedeutet „vorwärts“. Es bezeich-

net die modisch orientierte Linie

des englischen Traditionsunter-

nehmens, das seinen Erfolg dem

für die englischen Truppen ent-

wickelten Trenchcoat verdankt.

Der mit Schulterklappen verse-

hene doppelreihige Mantel aus einem neu

entwickelten wasserabweisenden Baumwoll-

gabardine schützte die Soldaten in den Grä-

ben (engl: trenches) vor dem Regen. 1998

wurde Burberry unter dem ehemaligen Jil-

Sander-Designer Roberto Me ni-

chetti als Lifestylemarke neu

positioniert. Der Burberry-Check

– ein beigegrundiges Schottenka-

ro – aus dem Futter der Mäntel

wurde unter ihm zum Markenzei-

chen ausgebaut. Seit 2001 de-

signt der Engländer Christopher

BALMAIN

Das 1945 in Paris gegründete

Couturehaus von Pierre Balmain

erlebte nach dem Tod des Grün-

ders 1982 mehrere Besitzerwech-

sel und ein knappes Dutzend ver-

schiedene Designer, die dem Haus

eine jeweils andere Richtung ga-

ben. Als Christophe Decarnin dem Label ei-

nen breitschultrigen Glam-Rock-Esprit für

Frauen auch androgyne Männermode. Ab

2005 wurde die Männerkollek-

tion separat präsentiert. Ann De-

meulemeesters1 Entwürfe zeich-

nen sich durch einen romanti-

schen Stil aus, der Wildwest-In-

spirationen zu einem Gothic-Look

arrangiert. Offene Nähte, India-

nerfedern und lange Staubmäntel

sind wiederkehrende Elemente.

BALENCIAGA

Das von dem 1968 verstor-

benen spanischen Couturier Cris-

tóbal Balenciaga gegründete

Couturehaus erlebte unter Nico-

las Ghesquière2 ab Ende der

90er-Jahre eine sagenhafte Re-

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mit religiösen Motiven. Tisci zeigt American

Sportswear zu Faltenröcken über Leggings.

Mit seiner „Rottweiler“-Kollektion schaffte

er 2011 eine Fangemeinde mit einem stark

identifizierbaren Look, wie ihn in ähnlicher

GIANNI VERSACE

Aus barocken und hellenistischen Ver-

satzstücken schmiedete Gianni Versace einen

weithin wiedererkennbaren und auffallenden

Kleidungsstil. Der Designer dekorierte Unter-

wäsche, Porzellan sowie strass-

besetzte Abendkleider mit

Bordüren und dem heute iko-

nenhaften Medusenkopf. Maxi-

malismus war seine Maxime. In

den 80ern wurden seine Klei-

der aus Metallgewebe, die er

für Tina Turner schneiderte,

weltberühmt. In der Fernseh-

serie „Miami Vice“ tragen die

Protagonisten häufig Versace.

Gianni Versace wurde 1997 vor den Stufen

seiner Villa in Miami South Beach von

einem Callboy erschossen. Donatella Versace

übernahm danach die kreative Leitung des

Hauses. Nachdem Lady Gaga 2011 erklärte,

nur noch Vintage-Versace tragen zu wollen,

erlebte das Label ein unvergleichliches Revi-

val, das schließlich in eine H&M-Koopera-

tion mündete.

GIORGIO ARMANI

Seine Karriere begann Giorgio Armani

als erfolgreicher Freelance-Designer für

verschiedene Labels. 1976 gründete er sein

Label unter eigenem Namen. Armani war

daneben als Kostümdesigner für Hollywood

tätig und stattete unzählige Filme aus. Der

erste in dieser Reihe, „American Gigolo“ von

1980 mit Richard Gere, machte ihn auch in

den Vereinigten Staaten für seine Männer-

mode berühmt. Die Szene, in der Gere seine

Outfits zusammenstellt, nahm den Hedonis-

mus der folgenden Dekade vorweg. Armanis

Stoffe sind bis heute fließender als in der

Herrenmode üblich, seine Konstruktionen

weicher. Mit einem geschätzten Privatver-

mögen von sieben Milliarden Dollar gilt Ar-

mani als erfolgreichster italienischer Desi-

gner. Die unbeliebteste Journalistenfrage des

79-Jährigen ist die, wann er gedenkt, in den

Ruhestand zu gehen.

GIVENCHY

Der Couturier Hubert de Givenchy wur-

de vor allem für seine Kostüme für Au drey

Hepburn (zum Beispiel in „Frühstück bei

Tiffany“) bekannt. Nachdem sein

Couturehaus von LVMH gekauft

wurde, entwarfen nacheinander

John Galliano, Alexander Mc-

Queen und Mat thew Williamson

für Givenchy. Kurz zeitig wurde

eine Männerkollektion von dem

Londoner Schneider Ozwald Boa-

teng de signt. 2008 übernahm

Riccardo Tisci7, der seit 2005 die

Frauenkollektion entwarf, auch

die Verantwortung für die Her-

renlinie. Seine Kreationen vermi-

schen Insignien des Gangs ta-Rap

chen einflussreicher Männer etabliert. Seit

fast 25 Jahren wird die Herrenkollektion von

Véronique Nichanian entworfen. In ihren

Kollektionen verbindet sie Elemente aus der

Sportswear mit typischer männ-

licher Garderobe und verarbeitet

teuerste Materialien wie Krokole-

der oder Vikuniawolle zu Bomber-

jacken oder Blazern. Nichanians

Stil ist entspannt und verzichtet

auf aufdringliche Details.

JEAN PAUL GAULTIER

Jean Paul Gaultier wurde so

oft als Enfant terrible der Mode

bezeichnet, dass er es selbst nicht

mehr hören kann. In den 80ern

1998 zu Burberry wechselte und dort

die Wiedergeburt der Marke verantwortete.

Sanders Kollektionen der 90er-Jahre ver-

banden ihre hohen Ansprüche an Stoffquali-

tät mit einer schlichten Modernität, die sich

an der Mode der japanischen Avantgardisten

orientierte. Sander zeigte ihre luxuriöse

Mode an extrem jungen Models, die in ihren

Kollektionen oft wie Klosterschüler wirkten.

Nach dem teilweisen Verkauf ihrer Firma

1999 an Prada kam es 2000 mit dem CEO

des Hauses, Patrizio Bertelli, zu einem ers-

ten Streit, angeblich über Qualitätsfragen,

worauf Jil Sander das Unternehmen verließ.

Danach wurde die Kollektion, ohne an die

anfänglichen Erfolge anknüpfen zu können,

von Milan Vukmirovic, einem ehemaligen

Einkäufer des Conceptstores Colette in

Paris, entworfen. 2003 kehrte Sander zu-

rück, 2004 stieg sie nach Unstimmigkeiten

erneut aus. Seitdem wurde die Kollektion

bis Anfang 2012 von dem belgischen Desig-

ner Raf Simons gestaltet, der sie stärker

modisch ausrichtete und sich thematisch

Jugendkultur und Underground mehr ver-

pflichtet fühlte als Stoffqualitäten. Im Fe-

b ruar 2012 wurde die Ablösung Simons’

durch Jil Sander von der japanischen Onward

Holdings bekannt gegeben, die das Label

2008 erworben hatte. Heute ist Jil Sander

angestellte Designerin bei dem Label, das sie

gegründet hat, an dem sie aber keine Anteile

mehr hält.

KENZO

In der Männermode spielte Kenzo lange

keine führende Rolle. Erst seit das New

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entwickelte er einen Stil, der Geschlechter-

grenzen ignorierte und mithilfe der Ironie

Klischees zitierte. Auf seinen Modenschauen

zeigte er Männer in Nadelstreifenröcken und

doppelreihigen Blazern, die in der Taille wie

Korsetts zusammengeschnürt waren. Erken-

nungszeichen für Gaultiers Mode wurde der

außen am Rücken angebrachte Riegel zum

Aufhängen an der Garderobe. Den „Cone

Bra“, den er in den frühen 80ern entwickelt

hatte, verpasst er 1990 Madonna für ihre

„Blond Ambition“-Tour. In den 90er-Jahren

hatte er Erfolg mit auf Nylon-

T-Shirts gedruckten Seemanns-

Tattoos und Tribal-Motiven.

JIL SANDER8

Eine Boutique mit Herrenmo-

de eröffnete Jil Sander unter ih-

rem Namen in den 70er-Jahren in

der Hamburger Milchstraße. Ver-

kauft wurde dort jedoch nicht

ihre Mode, sondern die anderer

Designer. Die erste eigene Män-

nerkollektion wurde 1997 bei den

Mailänder Schauen präsen tiert.

Federführend bei der Entwick-

lung der Männerlinie war der De-

signer Roberto Menichetti, der

Form zuvor nur Gaultier in den 80er-Jahren

hatte.

GUCCI

Die Erfolgsgeschichte von Gucci in der

Männermode beginnt mit dem Loafer mit

Trensenspange, der ab 1953 eines der neu-

en Statussymbole des internatio-

nalen Jetsets wurde. Nach dem

Boom der Marke in den 60er-

und 70er-Jahren wurden in dem

darauffolgenden Jahrzehnt sogar

Cadillacs mit dem Logo ausge-

stattet. Die Taschen und Acces-

soires des Florentiner Traditi-

onshauses mit dem typischen

Gittermuster aus doppelten Gs

waren ab Anfang der 90er-Jah-

re durch weitreichende Lizenzen

und Plagiate so sehr verbreitet,

dass die Marke einen großen Teil

ihres exklusiven Images einbüßte.

1994 wurde Tom Ford, der seit

1990 als Designer für die Frau-

enkollektion bei Gucci arbeitete,

zum Creative Director berufen

und positionierte die Marke neu. Das Resul-

tat: ein Erfolg, der bis heute seinesgleichen

sucht, ein Jahrzehnt „Gucci-Mania“. Ford gilt

als der Mann, der den lasziven Sex der Epo-

che des „Studio 54“ wieder in die Mode ein-

geführt hat. Seine Kollektionen waren von

denen Saint Laurents und Halstons aus den

70ern inspiriert. Seit 2006 ist Frida Giannini

die alleinige Kreativchefin bei Gucci und

hat den Erfolg des 1921 gegründeten Labels

weiter ausgebaut.

HERMÈS

1979 lancierte Hermès eine eigene Män-

nerkollektion. Zuvor hatten sich die meist mit

kleinen Tiermustern bedruckten Seidenkra-

watten des Herstellers für luxuriöse Leder-

waren bereits als diskretes Erkennungszei-

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StyleGQ

dachten Basics – Bestseller ist ein

Cardigan mit Reißverschluss im

Troyer-Stil –, Replikas von Floh-

marktfunden, hintergründigen

Dekonstruktionen der männ-

lichen Garderobe und sogenann-

tem Upcycling: Hierbei wird Klei-

dung im Patchworkverfahren aus

zweckentfremdeten Produkten zusammen-

gesetzt, so wie jüngst ein aus Militärstrick-

mützen genähter Pullover. Der Gründer hat

das Label, das heute zum Die sel-

Konzern gehört, 2009 verlassen. Seitdem

wird die Kollektion von einem anonymen

De signteam entworfen.

MARC JACOBS

Marc Jacobs interessiert sich nach eige-

ner Aussage nicht für Männermode. Trotz-

dem werden unter seinem Namen zwei vor

allem in den USA erfolgreiche Modeli nien

für Männer produziert. „Marc Jacobs“ und

die etwas günstigere „Marc by Marc Jacobs“

sind an den Modetrends der Zeit orientierte

Kollektionen, die sich im Spektrum der ty-

pischen Casualwear – V-Neck-Pullover, Jeans,

Blazer – in Material und Farbe Extrava-

ganzen leisten, im Schnitt jedoch konser-

vativ bleiben.

MUGLER

Das Modelabel von Thierry Mugler wur-

de in den 80er-Jahren durch seine drama-

tischen Inszenierungen der Frau als Heroine

mit comichafter Überzeichnung bekannt.

Mal ließ er sich von den Heldinnen der Ar-

beit auf Propagandaplakaten in-

spirieren, mal von Jessica Rabbit.

Er schickte Amazonen in breit-

schultrigen Kostümen auf den

Laufsteg, dargestellt von den Su-

permodels der Zeit. In dem Mu-

sikvideo zu „Too Funky“ von

George Michael fand die Mode

Muglers 1992 ihren Höhepunkt.

Mitte der 90er zog sich Mugler

aus der Mode zurück und widmete sich fort-

an dem eigenen Bodybuilding und der plasti-

schen Chirurgie. Von seiner Marke blieben

erfolgreiche Parfüms zurück. 2008 wurde

das Label von dem Kosmetikkonzern Clarins

wiederbelebt und steht seit 2010

unter der Kreativleitung des

durch seine Arbeit für Lady Gaga

bekannt gewordenen Stylisten Ni-

cola Formichetti. Die Männerkol-

lektion wird von dem Designer

Romain Kremer entworfen.

PRADA

Die Erfolgsgeschichte des

1913 gegründeten Mailänder Ta-

schen- und Kofferherstellers Fra-

telli Prada beginnt 1977, als

Miuccia Prada12, eine promovierte

Politologin, das Geschäft in drit-

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unter dem amerikanischen Desi-

gner Marc Jacobs erstmals eine

Männerkollektion vorgestellt. Zu-

nächst bestand sie nur aus einer

Reihe von Klassikern der Män-

nermode wie Dufflecoat oder

Südwes ter in luxuriöser Ausferti-

gung. Seit 2011 wird die Män-

nerlinie von Kim Jones11 entwor-

fen, der die Themen Exotik, Expedition und

Segelsport kreativ umsetzt.

MAISON MARTIN MARGIELA

Das Modelabel machte aus einer abge-

wandten Verschwiegenheit ein Markenzei-

chen. Vom Gründer Martin Margiela gab es

keine Fotos, Interviews wurden nur im Plural

und per Fax beantwortet, und die ersten

Shops hatten keine Schaufenster oder La-

denschilder. Auch auf dem weißen Mode-

Etikett war der Designername nicht ver-

merkt. Allein die vier weißen Heftstiche, die

von außen an den Kleidungsstücken sichtbar

sind, wurden zum Erkennungszeichen für

Eingeweihte. Dabei hatte der Designer ur-

sprünglich vorgesehen, dass die Kunden das

weiße Etikett und damit die Stiche nach dem

Kauf entfernen sollten. Margielas Mode für

Männer ist eine Mischung aus wohldurch-

eine der einflussreichsten Persönlichkeiten

der Männermode. Ihre Entwürfe leiten oft

weitgreifende Trends ein, wie beispielsweise

die Rückkehr der Farbe seit der Show für

den Sommer 2011.

RAF SIMONS13

Der belgische Designer zeigte seine erste

Männerkollektion 1995. Nach dieser Jahres-

zahl ist eine Zweitlinie benannt, unter der

Raf Simons Teile aus vergangenen Kol-

lektionen neu aufbereitet. Wiederkehrendes

The ma seiner Arbeiten waren jugendliche

Protestbewegungen wie Punk und Gothik

und die Selbstfindung während des Erwach-

senwerdens. Anfangs ließ Simons sich wie

sein Landsmann Margiela nicht fotografie-

ren. Mit den schmalen Silhouetten seiner

Mode gilt er als Wegbereiter der Slimane-

Ära bei Dior. 2000 nahm er eine einjährige

Auszeit und kehrte mit einer begeistert auf-

genommenen Kollektion zurück,

die vermummte Jugendliche wie

Terroristen präsentierte. Durch

die Anschläge von 9/11 bekam

diese Inszenierung einige Monate

später einen unglücklichen Be-

zug. Ab 2005 wurde er Designer

bei Jil Sander und entwarf erst-

mals auch Frauenmode. Seit ver-

gangenem Jahr gestaltet er die

Frauenkollektionen bei Christian

Dior. Raf Simons ist einem breite-

ren Publikum durch seine Kol-

laborationen zugänglich. Er ent-

warf Rucksäcke für Eastpak,

Yorker Designduo Carol Lim und

Humberto Leon9 das 1970 von

Kenzo Takada gegründete Label

vor zwei Saisons übernahm, ist

der Name für Männer wieder in-

teressant.

LANVIN

Die von Designer Lucas Ossendrijver10

unter der Kreativdirektion von Alber Elbaz

2006 lancierte Herrenkollektion für Lanvin

war ein „instant hit“. Diese profitierte von

dem Hype um die Marke Lanvin und schaffte

es erfolgreich, Details aus der Frauenkol-

lektion für Männermode zu

adaptieren. Offene Schnitt-

kanten, mit Ripsbändern ver-

säumte Knopfleisten sowie

Broschen aus Seidenblumen

verbanden sich zu einer wei-

chen Silhouette, welche die

Ära von Dior Homme ablöste.

Die Kollek tionen waren ge-

prägt von einem Schulbuben-

Chic, der Fliegen mit Filzcaps

kombinierte. In den vergan-

genen Jahren experimentierte

Ossendrijver vor allem mit

den Proportionen der männ-

lichen Silhouette.

10

F·S

20

13

LOUIS VUITTON

Das Hauptgeschäft des 1854 als Koffer-

manufaktur gegründeten Luxuslabels sind

bis heute die aus Leder oder beschichtetem

Canvas gefertigten und mit dem Hauslogo

bedruckten Taschen und Koffer. 1997 wurde

9

ter Generation übernahm. Aus Pocone,

einem glänzenden synthetischen Material,

das gewöhnlich für die Schutzhüllen der

Lederkoffer benutzt wurde, fertigte sie Ta-

schen. 1984 erfand sie einen einfachen

schwarzen Nylonrucksack, der sich zum Sta-

tussymbol entwickelte und den Namen Prada

weltbekannt machte. Die aus dem gleichen

Material gefertigten Kulturbeutel der Firma,

die alle mit einem auf dem Kopf stehenden

dreieckigen Metallschild versehen sind, wur-

den sogar als Abendhandtaschen benutzt.

1988 wurde eine Frauenkollektion einge-

führt und 1993 die erste

Männerkollektion vorgestellt.

In den 90ern zeichneten sich

die Entwürfe durch minima-

listische Schnit te und einen

an die 50er-Jahre ange-

lehnten Retrostil aus. Nach

der Jahrtausendwende ent-

wickelte Miuccia Prada eine

Männermode, die Stilmittel

verschiedener Epochen auf

subversive Weise miteinan-

der verbindet. Wiederkeh-

rende Elemente sind der

Futurismus vergangener De-

kaden, grafische Muster und

Nieten. Miuccia Prada gilt als

234

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Page 212: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

StyleGQ

Heute gehört das Label der Phillips-Van-

Heusen-Gruppe und ist hauptsächlich auf

dem europäischen Markt erfolgreich.

TRUSSARDI

Das 1911 gegründete italienische Famili-

dung und Origami-Falttechniken

inspiriert. Das in der westlichen

Mode wenig angewendete Gestal-

tungsprinzip der Asymmetrie ist

ein herausragendes Merkmal sei-

ner hauptsächlich in Schwarz und

Dunkelblau gehaltenen Entwürfe.

Die von dem Fotografen Nick

Knight Ende der 80er-Jahre für

Yamamoto gestalteten Kata lo ge

gelten noch heute als Meilen-

steine der Modefotografie. An-

fang der 90er-Jahre präsentierte

Yamamoto eine Kollektion mit

Hosen, die an der Seite drei weiße

Streifen aufweisen. 2001 entwarf

THOM BROWNE16

Thom Browne begann seine Karriere

bei dem amerikanischen Label Club Monaco.

Er gilt als Erfinder des Shrunken Suit,

eines Anzugs, der wie in der Wäsche einge-

laufen wirkt und sich durch zu kurze Ärmel

und Hosenbeine auszeichnet. Stilistisch ori-

entierte sich Browne zu Beginn seiner Kar-

riere an dem Bürolook der 50er-Jahre, den

er in jüngster Zeit durch ein grotesk übetrie-

benes Proportionsspiel um einen irrealen

Aspekt erweiterte. Seine Kleidungsstücke

sind oftmals mit einem blau-weiß-roten

Ripsband ausgestattet. Sei-

ne Bestseller sind graue Anzüge

sowie Button-down-Hemden in

schweren Oxford-Stoffen. Seit

2008 entwirft er zusätzlich eine

Kollektion für den Jackenherstel-

ler Moncler.

TOMMY HILFIGER

Der ehemalige Jeanshändler

Tommy Hilfiger gründete seine

Marke 1984 in New York, 1992

führte er eine Männerkollektion

ein. In den frühen 90ern ent-

deckten Rapper wie Snoop Doggy

Dogg die Sportswearmode von

Hilfiger mit dem blau-weiß-roten

Logo. Später stattete Hilfiger

Musiker wie Coolio, TLC und die

Fugees aus. Die Oversize-Daunenparkas

wurden Bestseller. Von dem Hip-Hop-Image

entfernte sich die Marke erst wieder nach

der Jahrtausendwende. 2006 verkaufte Hil-

figer seine Firma für 1,6 Milliarden Dollar.

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23

25

Krawattenkollektion, die bald um Männer-

und Frauenkonfektion erweitert wurde. 1972

entwarf er die Kostüme für den Film „The

Great Gatsby“ mit Robert Redford und Faye

Dunaway. Im selben Jahr stellte er erstmals

eine Kollektion mit Polohemden vor, die mit

einem Pferd und Reiter als Emblem bestickt

waren. Die Hemden wurden ein Welterfolg.

Ralph Laurens Stilwelt, die er in seinen

Geschäften aus Antiquitäten und Memorabi-

lien zusammentragen lässt, gilt als wegwei-

send im Shopdesign und Mar-

keting einer Marke. Die Mi-

schung aus Ostküsten-Her-

renclub und Kolonialstil-Ro-

mantik findet sich auch in sei-

nen Anzeigenmotiven wieder.

RICK OWENS14

Rick Owens bezeichnet

seine Mode als Glunge, eine

Mischung aus Glamour und

Grunge. Der bei Los Angeles

aufgewachsene Designer ist

einer der Wegbereiter des

Gothic-Stils, der sich in der

Stadt etabliert hat. Seine

Kleidungsstücke lässt Owens

aufwendig künstlich altern.

Seine im Diagonalschnitt genähten T-Shirts

sind von einer Fadenscheinigkeit, wie sie ei-

gentlich erst nach jahrelanger Beanspru-

chung auftritt. Beliebt sind auch seine Le-

derjacken mit asymmetrischen Verschlüssen.

Nach der Jahrtausendwende ist Owens mit

seinem Modehaus nach Paris umgezogen.

Neben einer günstigeren Zweitlinie entwirft

Owens heute auch Möbel.

SAINT LAURENT

Seine erste Männerkollektion präsen-

tierte Yves Saint Laurent 1968 mit seinem

Prêt-à-porter-Label „Saint Laurent Rive

Gauche“, unter dem er bereits seit zwei

Jahren Frauenmode gezeigt hatte. Die Looks

– schwarze Satinjeans, Hosen aus Jersey –

basierten auf Saint Laurents eigener Garde-

robe. In den späten 80ern wurde die Linie

von Bernard Sanz designt,

der bei Hermès die Männer-

kollektion etabliert hatte.

1989 ging Yves Saint Laurent

an die Pariser Börse und wur-

de mit 500 Millionen Dollar

bewertet. 1996 berief er Hedi

Slimane15 zum Designer der

14

15

16

17

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13

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13

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20

13

Pierpaolo Piccoli17 entworfen, die die Män-

nerkollektion seit drei Saisons erfolgreich im

modischen Segment neu positioniert haben.

YOHJI YAMAMOTO

Yohji Yamamoto etablierte Anfang der

80er-Jahre seine Marke in Paris. Seine Kol-

lektionen sind von japanischer Arbeitsklei-

und die Rückkehr zu einer Typo, die dem ur-

sprünglichen Logo in Helvetica ähnelt.

er erstmals für den Sportartikelhersteller

Adidas die überaus erfolgreiche Kollektion

Y-3. Infolge einer Insolvenz kam es ab 2009

zu einer Umstrukturierung der verschie-

denen Yamamoto-Linien sowie einer Über-

nahme durch eine japanische Beteiligungs-

gesellschaft. Die Y-3-Linie blieb zum Glück

davon unberührt (siehe Seite 158).

Schuhe für Dr. Martens und seit 2008

eine Capsule Collection für Fred Perry. Zu-

letzt präsentierte er eine Turnschuhkollekti-

on für Adidas (siehe Seite 68).

RALPH LAUREN

Ralph Lauren begann seine Modelauf-

bahn als Verkäufer bei dem New Yorker

Herrenausstatter Brooks Brothers. Ab 1967

produzierte er unter dem Label Polo eine

Männerkollektion, der erstmals mit dem gla-

mourösen Minimalismus, den schmalen Sil-

houetten und den taillierten Schnitten expe-

rimentierte, die ihn später bei Dior Homme

weltberühmt machten. Slimane blieb bis

1999, als das Haus Yves Saint Laurent von

der Gucci Group gekauft wurde. Es gilt als

Treppenwitz der Geschichte, dass Tom Ford

Hedi Slimane und Alber Elbaz, der die Frau-

enkollektion bei YSL entwarf, aus dem Mo-

dehaus drängte – beide wurden später in an-

deren Häusern die Superstars der

folgenden Dekade. Im März 2012

gab das Unternehmen bekannt,

dass Hedi Slimane die kreative

Leitung des Hauses wieder über-

nimmt. Dieser hatte sich 2007

aus der Mode zurückgezogen und

als Fotograf und Künstler in L. A.

gearbeitet. Da Slimane noch un-

ter Saint Laurent gearbeitet hat,

gilt er als legitimer Nachfolger.

Eine erste Maßnahme bei Amts-

antritt war die Streichung des

Vornamens des Couturiers aus

dem Logo für seine Konfektion

enunternehmen begann als Handschuhher-

steller und ist für seine besonders weichen

Lederprodukte bekannt. Es erlebte eine

Hochphase in den 80er-Jahren, als neben

Frauen- und Herrenkollektionen eine Viel-

zahl von Produkten – von Autos

bis zu Flugzeuginneneinrich-

tungen – von Trussardi gestaltet

wurde. Von 1997 bis 1999 ent-

warf Nicolas Ghesquière Kollekti-

onen für Trussardi, später kam

Milan Vucmirovic für eine Saison.

Seit 2011 ist der in Istanbul auf-

gewachsene türkische Designer

Umit Benan Kreativdirektor.

VALENTINO

Der italienische Couturier Va-

lentino Garavani gründete seine

Marke 1959. Zu seinen ersten

Kundinnen zählte Liz Taylor. Eine

Männerlinie gibt es von Valentino

seit 1969. Im Jahr 1998 verkaufte Garavani

sein Label an einen italienischen Konzern,

blieb jedoch bis 2008, als sein Vertrag nicht

verlängert wurde, Designer der Marke. Heu-

te werden die Kollektionen von seinen ehe-

maligen Assistenten Maria Grazia Chiuri und

236

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Page 214: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

238

KUNST

FORM

Fotos

David Slijper

Styling

Brian Molloy

Geometrisch, monochrom, modernistisch: Ein typischer Look dieser Saison wirkt, als sei die Mode aus abstrakten Bildern

von Malewitsch oder Mondrian herausgefallen. Und als hätten sich die alten Ölfarben dabei in Hightechfasern verwandelt

Page 215: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Ärmelloser Mantel,

Hose und Hemd, alles

JIL SANDER. Longsleeve,

CAMPAGNOLO.

Schuhe, CALVIN KLEIN

COLLECTION.

Strümpfe, PRIVAT

Page 216: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Ärmelloses Hemd,

J.W. ANDERSON. Longsleeve,

CAMPAGNOLO. Hose und

Gürtel, beides BALENCIAGA

BY NICOLAS GHESQUIÈRE.

Schuhe, RAF SIMONS.

Strümpfe, PRIVAT

Page 217: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)
Page 218: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Diese Seite:

Sakko, Hemd und Tasche, alles

LOUIS VUITTON. Shorts, J.W.

ANDERSON. Rollkragenpullover

und Strümpfe, beides PRIVAT.

Schuhe, RAF SIMONS

Rechte Seite:

Hemd und Hose, beides GIORGIO

ARMANI. Rollkragenpullover,

PRIVAT. Gürtel, BALENCIAGA BY

NICOLAS GHESQUIÈRE

Page 219: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)
Page 220: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Diese Seite:

Mantel, LANVIN. Hemd,

JIL SANDER. Rollkragenpullover,

PRIVAT. Schuhe, RAF SIMONS.

Strümpfe, PRIVAT

Rechte Seite:

T-Shirt, CALVIN KLEIN

COLLECTION.

Hemd, HERMÈS. Rollkragen-

pullover, PRIVAT. Shorts,

J.W. ANDERSON

Page 221: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

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GQ

Text

Dirk Peitz JUERGEN

Teenager, Suffolk, 2010

246

Page 223: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Style

TELLERFrüh in seiner Karriere hat

er mal gesagt, er betrachte

sich nicht als Modefotograf.

Warum ist er dann bis heute

so einflussreich für die Mo-

defotografie? Vielleicht, weil

seine Bilder Geschichten

erzählen und Gefühle aus-

drücken, die auch von Mode

ausgelöst werden können.

Noch bis 17. März zeigt die

Londoner Ausstellungshalle

ICA unter dem Titel „Woo!“

Fotografien aus Tellers

Schaffen – eine Auswahl

gibt’s hier in GQ Style

247

Page 224: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

GQ

Kate Moss macht bestimmt eine Menge

Sachen in ihrem Leben, aber eher selten

dürfte sie in einer Schubkarre herumliegen,

wenn sie mal in Gloucestershire ist (siehe

Seite 251). Und selbst wenn In-Schubkarren-

Herumliegen eines ihrer geheimen Hobbys

sein sollte: Wir hätten ohne Juergen Teller

nicht gewusst, wie zauberhaft nachdenklich

(und eben nicht bescheuert) sie dabei aus-

sieht. Diese Fotografie aus dem Jahr 2010,

obwohl eindeutig gestellt, scheint die Ge-

schichte eines ausgelassenen Tages auf dem

Land zu erzählen, die, das glaubt man beim

Betrachten zumindest, viel mehr über Kate

Moss aussagen muss als jedes Studiobild von

ihr in Couture. Doch weil jedes Bild von

Moss, der ewigen Model-Ikone, zwangsläufig

von Mode handelt, ist es irgendwie auch eine

Modefotografie. Es drückt jedoch kein Anti-

Fashion-Statement aus, son-

dern viel eher ein menschliches

Gefühl, das Mode bestenfalls

mit auslösen kann – eins zu sein

mit sich und der Welt, für den

Moment.

In seiner ersten Monografie,

die 1996 bei Taschen erschie-

nen ist, hat Teller im bei-

gefügten Interview mit dem

Kunstkritiker Neville Wakefield

gesagt: „Uns (Teller meinte da-

mit seine damalige Stylistin und

Lebensgefährtin Venetia Scott

und sich selbst, Anm. d. A.)

ging es eigentlich nie um Mode.

Ich sehe mich auch absolut

nicht als reinen Modefoto-

grafen. Mir gefällt es halt ein-

fach, Mädchen mit oder auch

ohne Kleider zu fotografieren.“

Die Mädchen in dem damaligen

Buch aber waren neben einigen

Popstars vor allem bekannte

Models. Moss war darunter,

aber auch Linda Evangelista, Christy Tur-

lington, Claudia Schiffer, die Riege der da-

mals sogenannten Supermodels, die er im

Auftrag von Helmut Lang fotografiert hatte.

Wesentlicher aber waren damals die Bilder,

die Teller von nicht ganz so berühmten Mo-

dels wie Kristen McMenamy oder Annie

Morton gemacht hat: Sie zeigten schöne,

eher unbekleidete Frauen im Zustand der

Ungeschöntheit, ihre nackte Haut vor dem

Schminken oder nach dem Abschminken.

Tellers Backstage-Blick auf Menschen in der

Mode war, obwohl auf den ersten Blick scho-

ckierend direkt, dennoch zärtlich, zuge-

wandt. Teller stellte sie so wenig bloß wie 20

Jahre später die nackte Frau auf der Thera-

peutencouch. Er macht sie zu handelnden

Personen in seinen Geschichten, seine Foto-

grafien sind wohlüberlegte Momentaufnah-

men, eigentlich sind sie eine kleine Modeuto-

pie: Modelle werden Menschen. Teller ist,

wieder buchstäblich: bei den Frauen.

Es sieht so aus, als sei gerade etwas pas-

siert oder werde gleich etwas passieren,

mutmaßlich Geschlechtsverkehr. Eine unbe-

kleidete Frau sitzt auf einem Sofa, das Teil

einer Art Orientteppich-Installation ist. Auf

dem Boden liegt ein Teppich, übers Sofa ist

einer geworfen, an der Wand hängt einer.

Die Frau dreht dem Betrachter den Rücken

zu und hat ihren Kopf gesenkt: Es scheint,

als ob sie nicht erkannt werden will, womög-

lich schämt sie sich, das würde ihre abge-

wandte Körperhaltung erklären. Vielleicht

spielt sie diese Scham aber auch nur, viel-

leicht ist das in Wahrheit Teil einer Verfüh-

rung, ihr linkes Bein ist so angewinkelt, dass

man ihre Körperhaltung auch als Geste be-

greifen könnte, sich öffnen zu wollen für ei-

nen Liebhaber. Der, und das steigert die Am-

bivalenz dieses Bilds noch weiter, hätte dann

gerade wohl noch auf dem Stuhl

gesessen, den man im Anschnitt

links vor dem Sofa erkennt.

„Sigmund Freud’s Couch (Mal-

gosia)“ ist diese Fotografie beti-

telt (rechts), und so wäre der

imaginäre Liebhaber wohl der

Therapeut der Nackten. Er

könnte aufgestanden sein vom

Stuhl und das Foto gemacht ha-

ben. Ob die Frau sich freiwillig

entkleidet hat, um etwa ihren

Therapeuten zu verführen,

oder ob er sie dazu aufgefordert

und so seine Machtstellung

missbraucht hat gegenüber sei-

ner Patientin: Das erfährt man

nicht. Klar scheint, dass eine

Grenzüberschreitung gleich

stattfindet oder gerade erst

stattgefunden hat. Und dass

der, der diese Fotografie ge-

macht hat, offenbar Teil dieser

Handlung ist oder war. Der Fo-

tograf ist entweder der Verfüh-

rer oder der Verführte, er ist der Therapeut.

Und er ist, obwohl man ihn nicht sieht: buch-

stäblich im Bilde.

Üblicherweise treten Fotografen als Be-

obachter auf, als Bloßsteller mitunter, bei

einem Akt wie diesem hier auch als Verfüh-

rer – aber eigentlich nur des Betrachters und

dessen Fantasie, nicht der abgebildeten Per-

son. Juergen Teller aber, der sich gern auch

mal in seine Fotografien mit hineinstellt,

gern auch mal nackt und auf durchaus auch

mal obszön wirkende Weise, ist selbst dann

im Bild, wenn er gar nicht zu sehen ist. Das

ist so, weil seine Fotografien stets eine Ge-

schichte erzählen, eine Szene aus einer

scheinbar größeren Handlung, an der der

Fotograf teilnimmt. Teller zieht sich nicht

auf die fiktive Position des stillen Beobach-

ters zurück, deswegen wirken seine Bilder

wohl so wahrhaftig, aufrichtig, ja lebensnah.

Selbst wenn die abgebildete Szene überhaupt

nicht lebensnah ist.

„Der Fotograf ist entweder der

Verführer oder der Verführte, er istder Therapeut“

Sigmund Freud's Couch (Malgosia),

London, 2006

248

Page 225: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Style

Cat smoking, Hydra, 2012

Pettitoe, Suffolk, 2011

249

Page 226: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

GQ

No. 38 of the series „Irene im Wald“, 2012

No. 12 of the series „Irene im Wald“, 2012 (unten)

250

Page 227: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Style

The Keys to the House, No. 39, Suffolk, 2010

Kate Moss, No. 12, Gloucestershire, 2010

251

Page 228: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

252

VATERSOHN

Zwei Männergenerationen, ein Sinn für Mode:Wenn der Vater mit dem Sohne – mal nicht Fußball spielt, sondern gemeinsam vor der Kamera posiert

Fotos

Horst Diekgerdes

Styling

Manuela Hainz

Page 229: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Smokings, Hemden und

Fliegen, alles BOSS

Page 230: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Diese Seite:

Clubsakko und T-Shirt, beides

HILFIGER COLLECTION.

Maske, SIBLING

Rechte Seite:

Bomberjacke, RICK OWENS.

Camouflage-Hose, COMME

DES GARÇONS

Page 231: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)
Page 232: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Diese Seite:

Lederweste, Hose und

Tanktop, alles LANVIN

Rechte Seite:

Lederweste und Latzhose,

beides LOUIS VUITTON.

T-Shirt, VANS

Page 233: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)
Page 234: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Diese Seite:

Pullover, WALTER VAN

BEIRENDONCK. Hose,

MICHAEL KORS. Sneakers,

RAF SIMONS

Rechte Seite:

Ledercape, MAISON MARTIN

MARGIELA ARTISANAL

H/W 2013/14

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Page 236: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

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Von links:

Cape, MONCLER GAMME

BLEU. Fechtoutfit, PRIVAT.

Sneakers, ADIDAS

Steppjacke, DRIES VAN

NOTEN. Hose, MICHAEL

KORS. Sneakers, ADIDAS

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Page 238: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

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Diese Seite:

Mantel, Hemd, Top und

Hose, alles PRADA. Sneakers,

ADIDAS

Rechte Seite:

Patchwork-Baseballjacke,

GIVENCHY BY RICCARDO

TISCI, H/W 2013/14. Shorts,

EMPORIO ARMANI.

T-Shirt, VANS

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Page 241: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

StyleGQ

MA NUAL

F·S2013

Illustrationen

Carsten Knappe

Redaktion

Marco Rechenberg

Fotos

Thomas Lohr

Styling

Manuela Hainz

MANUAL

Die wichtigsten aktuellen Trends für Frühjahr und Sommer.

Außerdem: die besten Stylings, Stoffkunde, Tipps, was

geht, und was man besser lassen sollte, Modegeschichte, Trivia

und Farbenlehre. Kurzum, ein Dossier zu allem, was man als

modisch interessierter Mann jetzt wissen sollte.

Im Detail:

Anzüge müssen nicht immer schwarz oder grau sein – Warum

Outfits ganz in Weiß gut aussehen – Streifzüge – Der Metallic-

look für Jacken und Accessoires – Grafikprints, wie von der Kunst

inspiriert – Das volle Jeans-Programm, von Double bis Triple

Denim – Blumen für alle – Der Hosenbund wandert nach oben

Camouflage steht auch ehemaligen Zivildienstleistenden –

Im Safarilook durch die Stadt – Leder geht nicht nur bei Jacken

und Schuhen – Unsere Lieblingsuhren – Sandalen für

heiße Tage – Sonnenbrillen und Rucksäcke – Badehosen für die

Freibadsaison – Blousons sind die neuen Jacken – Immer

noch ein Volltreffer: der Layering-Look

Mit

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265

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FARBEN

266GQ

Diese Seite:

Anzug, BRIONI, 3 970 Euro. Hemd,

PRADA, 380 Euro

Rechte Seite:

Anzug, TIGER OF SWEDEN,

500 Euro. Hemd, PRADA,

380 Euro

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267 Style

Page 244: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

268GQ Style

FARBEN

Color Codes

PradaBurberry Prorsum

Louis Vuitton Gucci

Jil Sander

Es war mal so, dass Männer Kleidungsstücke nach festen Regeln miteinander kombinierten. Dann kamen die Mode-farben. Mittlerweile versuchen die Modehäuser, jedes für

sich und für die jeweilige Saison, eigene Farbwelten zu etablieren. Das Resultat: Color Codes, die ähnlich wie die Streifen einer Clubkrawatte eine Art Label-Zugehörigkeit signalisieren. Dies sind die Codes für den Sommer 2013:

Beige, Grau und Blau bestimmen in der Männermode jeden Sommer: Mit ihnen

liegt man nie daneben. Zu diesen Klassikern treten diesmal vor allem Leucht-

farben, bei Jil Sander und Hermès etwa werden sie als einzelne Akzente

bei Pullovern oder Jacken eingesetzt, bei Gucci und Balenciaga gleich als Kom-

plettlook. Und dann gibt es noch ganz eigene Signature Colors.

Der Trend

Das Wasser in der Waschmaschine

lässt Textilfasern aufquellen und ent-

zieht ihnen dabei Strahlkraft. Dies gilt

besonders für Baumwolle. Deshalb Buntes besser che-misch reinigen las-sen. Dabei kommen sogenannte nicht-wässrige Lösungs-mittel zum Einsatz, die die Fasern eines

Kleidungsstücks weitgehend unver-

sehrt lassen.

C H E M I E- L E I S T U N G

Wer in der Masse verschwinden möchte, sollte sich blau kleiden: Immerhin 38 Prozent der Deut-schen bezeichnen Blau als ihre Lieblingsfarbe. Dabei ist es gar keine so einfache Wahl: Blau symbolisiert zwar einerseits Freundschaft und Vertrauen,

kann aber auch leicht kühl wir-ken. Weniger zurückhaltend ist Rot, das für Leidenschaft und

Verführung steht und zumindest statistisch ebenfalls von vielen Menschen gemocht wird. Gelb

ist bei Designern eher unbeliebt, Jil Sander (rechts) ist einige der wenigen Ausnahmen. Die Wir-kung von Grün hängt davon ab,

wie es kombiniert wird: Zwi-schen Rot und Blau hat es etwas

Beruhigendes, neben Violett wirkt es dagegen aggressiv. Mit der Nichtfarbe Schwarz macht man nie etwas falsch: Sie passt immer, macht schlank und lässt den Träger (solang dieser damit nicht Trauer ausdrücken will) sexy und mysteriös wirken.

FA R B E N L E H R ENein

Nicht mehr als

zwei leuchtende

Farben pro Out-

fit kombinieren

– sonst sieht alles

eher nach Farben-

blindheit als nach

Fashion aus.

Ja

1Leuchtende Farben im

Alltag oder zu festlichen Anlässen tragen. Sie ver-breiten beim Träger wie

beim Betrachter gute Laune – vor allem dort, wo

man sie nicht erwartet. 2

Bei Schuhen und anderen Accessoires im Zweifel Schwarz wählen, um es nicht zu übertreiben.

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270GQ

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WEISS

271 Style

Linke Seite, von links:

Anzug, HACKETT LONDON,

230 Euro. Tanktop, ACNE,

150 Euro. Schuhe, CHURCH’S,

330 Euro

Mantel, PRADA, 2 100 Euro.

Anzug, EDUARD DRESSLER,

600 Euro. Hemd, JIL SANDER,

350 Euro. Schuhe, ALEXANDER

MCQUEEN, 485 Euro

Sakko, LACOSTE, 480 Euro.

Bermudas, 50 Euro, und Top,

35 Euro, beides COS. Schuhe,

PRADA, 490 Euro

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Anzug, PHILIPP PLEIN,

1 350 Euro. Shirt, ACNE, 300 Euro.

Schuhe, PRADA, 450 Euro

272GQ Style

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274GQ Style

WEISS

Nein

1Dunkler Slip unter weißer Hose. Durchscheinende

Unterwäsche ist nicht sexy, sondern vulgär.

2Auf Hochzeiten im

weißen Anzug erscheinen, auch nicht im Sommer, wenn im Freien gefeiert

wird. Man will ja nicht die Braut überstrahlen.

3Jeden Tag in Weiß? Nein. Außer Sie sind Arzt oder

Apotheker.

Im westlichen

Kulturkreis

assoziiert man

mit Weiß etwa

Hochzeit und

Unsterblichkeit.

Für Buddhisten

dagegen ist

es die Farbe

der Trauer.

B E D E U T E N D

Weiße Hosen gehören zum Sommer wie Zitroneneis und Badesee. Jetzt wird

der hellste aller Töne noch großflächiger eingesetzt: selektiv bei Jacken und

Anzügen wie bei Lanvin und Valentino oder gleich ganz von Kopf bis Fuß wie bei

Givenchy. Besonders bei diesem Modelabel hat das Erscheinungsbild etwas

Quasireligiöses, Guruhaftes – ein derzeit bei vielen Designern beliebter Effekt.

Der Trend

Weiß ist, wenn sich alle Spektren des Lichts überlagern. Es ist also so etwas wie die Summe aller

Farben. Das menschliche Auge nimmt Weiß dann

wahr, wenn alle drei Zapfentypen der

Netzhaut vom Licht stimuliert werden.

W H I T E O U T

Ja

Und was ist mit

der Schuhfarbe?

Modern wäre,

sich klar zu ent-

scheiden: entwe-

der gleich weiße

Schuhe tragen –

oder mit schwar-

zen den klaren

Kontrast wählen.

GQ Style

MineralwasserBesonders praktisch, wenn

ein Fleck während des Essens entsteht. So manches Unge-

schick lässt sich schon mit Mine-ralwasser beheben. Einfach

sofort den Fleck damit tränken. Warten, bis es nicht mehr

sprudelt, trocken reiben. Bei Be-darf wiederholen. Kohlensäure

hat einen Reinigungseffekt.

SalzNoch wirkungsvoller ist die Salzmethode: Den Fleck mit Leitungswasser anfeuchten,

einen Teelöffel Salz draufgeben, einmassieren, über Nacht

liegen lassen und danach das Salz und (hoffentlich) den

Fleck herauswaschen.

FleckenwasserFleckenwasser ist besonders erfolgreich bei Fettflecken.

Vorsicht aber, wenn der Stoff eierschalenfarben ist: Flecken-

wasser kann ausbleichen. Deshalb immer zuerst an einer

unauffälligen Stelle testen.

Vom Fleck weg

Das ewige Problem weißer Klei-dung: Sie verschmutzt schnell.

Hier drei Lösungsmöglichkeiten:

Von oben:

Weekender, PORSCHE DESIGN,

1 295 Euro

Hose, HILTL, 120 Euro

Sneakers, CONVERSE BY JOHN

VARVATOS, 200 Euro

Strümpfe, ITEM M6, 39 Euro

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Von oben:

SIGNUM, 70 Euro

EDUARD DRESSLER, 120 Euro

ARTIGIANO, 130 Euro

Von oben:

CARL GROSS, 50 Euro

MCNEAL, 40 Euro

ABACI, 195 Euro

Von oben:

DANIEL HECHTER, 70 Euro

OLYMP, 50 Euro

SEIDENSTICKER, 60 Euro

276GQ Style

Fo

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WEISS

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Blouson, 500 Euro, und

T-Shirt, 80 Euro, beides HILFIGER

COLLECTION

278GQ

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STREIFEN

279 Style

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280GQ Style

STREIFEN

Streifen sind ein wiederkehrendes Sommerthema, es verändern sich aber die

Details: Die zuletzt so populären Blockstreifen sind weitgehend verschwunden,

dafür finden sich häufig Multistripes, bei denen das Muster in verschiedenen Farben

und Breiten kombiniert wird, gerade bei Hemden und Shorts. Das Stilvorbild

scheint nicht mehr der Preppy, sondern der gute Altherrenlook zu sein.

Der Trend

Weben

Wie kommt der Streifen in das Hemd? Üblicherweise wird er nicht aufgedruckt (siehe Textildruck, Seite 301), sondern ein-gewebt. Hierbei werden mindestens zwei Fadensysteme, Kett- und Schussfaden, rechtwinklig miteinander verkreuzt, sodass am Ende ein Stoff entsteht. Der überwiegende Teil der Produk-tion wird heute selbstverständlich durch Webmaschinen und nicht von Hand gefertigt. Durch verschiedene Bindungsarten (Fadenverwebungen) können hierbei unterschiedliche Muster ge-bildet werden – etwa Nadelstreifen, bei denen farblich abgeho-bene Kettfäden ins dunkle Grundgewebe eingearbeitet werden.

Knopf zu„Ein aufgeknöpftes Sakko macht

immer breiter“, sagt Tom Ford. Im Umkehrschluss bedeutet das: Im Stehen sollte man nicht nur aus

Höflichkeit, sondern auch aus Ei-geninteresse stets mindes tens

einen Knopf des Sakkos schließen (aber bitte nie alle) – das strafft die eigene Silhouette optisch.

Längsstreifen lassen den Träger bekanntlich dünner wirken. Es gibt aber noch weitere Tricks.

Augen aufWer von seiner kurvigen Figur ablenken möchte, sollte seine Vorzüge betonen: schön ge-formte Arme etwa, einen gu-ten Po. Dafür sollte man seine Kleidung aber in realistischen

Größen wählen, nicht nach erträumten Maßen. Nichts zeigt Übergewicht deutlicher als zu

enge Kleidung.

Dunkles an Dunkle Farben machen schlank. Denn für das Auge sind Umrisse

nur dann „lesbar“, wenn sie in verschiedenen Schattierungen oder Farben wahrgenommen

werden können. Weil Schwarz, Braun oder Navy (monochrom

getragen) kaum Kontraste erzeu-gen, lassen sie die Pfunde

schmelzen, optisch zumindest.

Schlankmacher

Ja

1 Gestreiftes mit kräftig Ein-

farbigem kombinieren, etwa einem V-Ausschnitt-

Pullover oder einer Jacke in Leuchtfarben. Color Blo-cking funktioniert immer.

2 Auch an bislang eher unge-

wohnter Stelle trägt man nun auffällige, mitunter so-gar drastische, ungeordnet

wirkende Multistripe- Muster: an Jacken (siehe Foto Seite 278), Mänteln

und sogar Anzügen.

Nein

Zu viele ver-

schiedene Mus-

ter kombinieren.

Zwei kennzeich-

nen einen Stilex-

perten, drei

einen Mode-

messie.

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Page 258: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

METALLIC

282GQ

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METALLIC

Diese Seite:

Hose, 60 Euro, und Hemd, 60 Euro, beides SELECTION BY S.OLIVER. Sandalen,

BURBERRY PRORSUM, 395 Euro. Sonnenbrille, MARNI, Preis auf Anfrage

Linke Seite:

Bomberjacke, BURBERRY PRORSUM, 3 695 Euro. Hose, 200 Euro,

und Hemd, 130 Euro, beides WINDSOR

283 Style

Page 260: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Nein

Metallic nur beim

Ausgehen tra-

gen? Nein. Warum

nicht mal völlig

overdressed in

den Supermarkt

gehen und an der

Käsetheke Glanz

verbreiten?

THOM BROWNE,

860 Euro

VERSACE,

500 Euro

GUCCI, über mrporter.com,

150 Euro

Ja

1Ein auffällig glänzendes

Stück mit zurückhaltenden, im Zweifel unifarbenen

Sachen kombinieren. 2

Sich dessen bewusst sein, dass der Metalliclook nur ein oder zwei Saisons ak-tuell sein wird. So ist es

eben. Aber nach ein paar Jahren hat man dann wieder ein aktuelles

Vintageteil im Schrank. So ist Mode nun mal.

284GQ Style

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1)

METALLIC

Der Metallicglanz – etwa in der Kollektion von Burberry Prorsum –

provoziert. Warum mit einem Mal schimmernd? Die Antwort ist womöglich

eine ökonomische: Selten fielen Wirtschaftskrisen in weiten

Teilen der Welt und Konsumsehnsüchte so zusammen wie heute – zuletzt

wohl in der Glamrock- und Disco-Epoche der 70er-Jahre. Das schreit

nach Eskapismus. Nach Glanz.

Der Trend

Es mag seine Vergänglichkeit sein, die uns Menschen am Glanz

so fasziniert. Physikalisch be-trachtet entsteht der Glanz,

wenn Licht gebündelt auf eine Oberfläche trifft und von ihr zurückgeworfen wird. Ändert

sich – etwa durch den Anteil des auf die Metalleffektpigmente eintreffenden Lichtstroms –

auch noch die Farbe des reflek-tierten Lichts, spricht man von irisieren dem Glanz. Da dieser

Vorgang nie von Dauer ist, ver-wirrt der Glanz das Gehirn. Es erhöht seine Aufmerksamkeit und fühlt sich erinnert an den Schimmer von Diamanten. Wer als Mensch von außen glänzt, der wird wahrlich gesehen.

H I R N F O R S C H U N G

Page 261: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

KUNSTMODE

Strick-T-Shirt, JIL SANDER,

560 Euro. Hose,

ALBERTO , 100 Euro. Schuhe,

CALVIN KLEIN COLLECTION,

290 Euro

289GQ Style

Page 262: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Nachdem Yves Saint Laurents meist in Schwarz gehaltenen Kol-lektionen Anfang der 60er-Jahre auf ein gemischtes Echo gesto-ßen waren, griff er zu Stoffen, die nach dem Vorbild des niederlän-dischen Malers Piet Mondrian in klaren Farben gestaltet waren. Mit großem Erfolg.

Gianni Versace bezog sich bei den Motiven seiner bunt be-druckten Hemden vor allem auf die Mythen der griechischen und römischen Antike. Aber auch auf moderne Kunst: Er zitierte die Pop-Art Lichtensteins und War-hols ebenso wie die Op-Art mit ihren geometrischen Formen.

Der japanische Modedesigner Is-sey Miyake ist bekannt für seinen farbenfrohen Stil. Kein Wunder, dass er mit dem Künstler Takashi Murakami zusam men arbei tete. Dessen Vorliebe für Bun tes ver-zierte dann nicht nur die Männer-kollektionen von Miyake, son dern auch Taschen von Louis Vuitton.

P I E T M O N D R I A NROY L I C H T E N S T E I NTA K A S H I M U R A K A M I

V E R K Ü N S T E LT

„Die Kunst schafft hässliche Dinge, die

nach einigen Jahren schön werden.

Die Mode schafft schöne Dinge, die nach

einigen Jahren hässlich werden“

KUNSTMODE

Ist Mode Kunst? Fast schon eine philosophische Frage. Andersherum ist

es ein deutig: Kunst inspiriert Mode immer wieder. In diesem Sommer

zitiert etwa Jil Sander in Mustern die abstrakten Werke Blinky Palermos und

die minimalistischen Robert Mangolds (siehe „Kunstform“, Seite 238“),

und Raf Simons verweist in seiner Kollektion auf die gegenständlichen

Bilder des Malers Brian Calvin.

Der Trend

S C H Ö N G E S A G T

Jean Cocteau

290GQ Style

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DENIM

292GQ

Page 265: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

293 Style

Diese Seite:

Jeansjacke, 150 Euro, und Jeans,

120 Euro, beides G-STAR RAW

Linke Seite:

Jeansjacke, 120 Euro, und Jeans,

100 Euro, beides LEVI’S

Page 266: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

294GQ

DENIM Diese Seite:

Jeansjacke, PEPE JEANS,

140 Euro. Jeanshemd,

ENERGIE, 90 Euro

Rechte Seite:

Jeansjacke, 170 Euro,

und Jeanshemd, 110 Euro,

beides REPLAY

Page 267: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

295 Style

DENIM

Page 268: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Die Mode ist unberechenbar, viele Trends kommen – und verschwinden dann wieder

nach einer Saison. Andere hingegen bleiben. Und bleiben. Und bleiben. So wie Denim.

Die Begeisterung der Designer für dieses Material lässt auch im Sommer 2013

nicht nach. Nur einige Details ändern sich: Der Stoff ist oft hell ver waschen, die

Schnitte der Hosen sind halb weit, im Stil der frühen 90er-Jahre.

Der Trend

Ja

Denim auf

Denim auf Denim.

Der Jeanslook

wird jetzt gern

von Kopf bis Fuß

eingesetzt.

Nein

1Die Sache verkomplizieren: Unnötige Details an Jeans wie Ziernähte und zusätz-liche Reißverschlüsse sind

stets bedenklich. 2

Immer das Gleiche: Wer jeden Tag Jeans trägt,

langweilt. Sich und seine Umwelt.

Die Antwort auf die knallengen Jeans der vergangenen Jahre sind nun weiter geschnittene Straight-Modelle. Doch so entspannt das klingt: Auch da zählt jeder Zen-timeter. Deshalb darauf achten, dass der Saum nicht zu weit ist, sondern die Hose sich optisch nach unten hin verjüngt. Ansons- ten sieht das Ganze nach Boot-Cut aus. Und für ein Revival die-ses Looks der Nullerjahre ist die Welt noch nicht bereit. Außer-dem sollte der Bund jetzt etwas höher sitzen, etwa knapp unter dem Bauchnabel – Hüftjeans sind bis zum nächsten Disco-Revival verbannt.

Die Alternative zur etwas wei-te ren Jeans: Tapered-Modelle, die wie Anzughosen geschnitten sind und schmal zum Fuß hin zulaufen. Sie sollten körpernah sitzen, wie Chinos – aber eben nicht ganz so eng wie Leggings. Sonst wären wir ja wieder beim Thema „Skinny“.

S T R A I G H T TA P E R E D

F O R M E N S P R A C H E

296GQ Style

DENIM

SandblastingIn den 90er-Jahren wurde diese Technik der industriellen Stoff-

bearbeitung populär: Jeans wer-den durch Druckluft mit Sand

beschossen. Mittlerweile ist die Methode umstritten, weil Sand-blasting bei Arbeitern in Textil-fabriken womöglich die Lungen-

krankheit Silikose auslöst.

StonewashedBei dieser erstmals in den 70er-

Jahren beliebt gewordenen Technik werden die fertigen

Jeans in einer Trommel so lang mit Bimssteinen gewaschen,

bis die Stoffoberfläche derart beschädigt ist, dass die Hose

einen gebrauchten Look bekommt.

AcidwashedÄhnlich wie stonewashed – nur

dass hier der Bimsstein mit Chlor getränkt ist. So wird nicht

nur für einen mechanischen Abrieb des Materials gesorgt, sondern auch für eine häufig

drastische, unregelmäßige chemische Aufhellung, die fast

bis zum Weiß gehen kann.

Vorgewaschen

Obwohl helle Wa-schungen bei Jeans im Trend liegen: Das

exakte Gegenteil, also dunkelblauer,

unbehandelter Raw Denim, ist ein Stan-dard, der sich weiter gut tragen lässt. Nur

das unentschlos-sene Mittelding,

halb verwaschene Jeans, kann man sich jetzt sparen.

G E G E N E N T W U R F

Page 269: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)
Page 270: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Von oben:

DRYKORN, 100 Euro

TRUE RELIGION, 280 Euro

ETIQUETA NEGRA, 195 Euro

Von oben:

TRIBECA, 160 Euro

LEE, 80 Euro

JACOB COHEN, 310 Euro

Von oben:

FREEMAN T. PORTER, 130 Euro

ANTONY MORATO, 70 Euro

GUESS BY MARCIANO, 150 Euro

298GQ Style

Fo

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DENIM

Page 271: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)
Page 272: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

BLUMENMUSTER

Sakko, 1 950 Euro, Hose,

780 Euro, und Hemd, 650 Euro,

alles BOTTEGA VENETA. Schuhe,

PRADA, 490 Euro

300GQ Style

Page 273: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Fo

tos:

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leBLUMENMUSTER

Nachdem James P. Kneubuhl 1924 in

Honolulu mit seinen Aloha Shirts für Furore gesorgt

hatte, stand dem weltweiten Sieges-

zug des Hawaii-hemds nichts mehr im Weg. Auf Hawaii selbst führte man lang vor Erfindung des Casual Friday

sogar bereits einen Aloha Friday ein, an dem Männer

in Hawaiihemden ins Büro gehen. Echte

Aloha Shirts erkennt man übrigens daran, dass ihr Saum gera-de geschnitten ist.

B L U M E N I N S E L

Florale Muster sind nicht nur Frauen vorbehalten. Auch in der Männer mode

tauchen Blumenornamente manchmal auf, nun ist es wieder so weit: Von Raf Simons

bis Italo Zucchelli (für Calvin Klein Collection) sprechen zahlreiche Designer

durch die Blume, mal lassen sie Stoffe fotorealistisch floral bedrucken, mal wählen

sie stilisierte Abbildungen. Ja, es blüht diesen Sommer in der Mode.

Der Trend

Druck machen

Wie kommt das Muster eigentlich auf den Stoff? Anders als etwa Streifen (s. Seite 278) werden Ornamente wie beispielsweise Blu-men in aller Regel auf den Stoff gedruckt und nicht in das Textil gewebt – Letzteres funktioniert nur bei sehr großflächigen Mus-tern, die eher bei Möbelstoffen zu finden sind. Um die präzisen Linien eines hochwertigen Printstoffs herzustellen, wird in der Designermode meist das kostspielige Siebdruckverfahren ange-wandt. Am Anfang steht hierbei die Zeichnung eines Mus ters, das der Designer oder ein Künstler entworfen hat. Diese Zeichnung wird dann von einem Graveur weiterbearbeitet, der die verschie-denen Farbzonen des Musters trennt und für jeden Ton eine ei-gene Vorlage herstellt. Diese Vorlagen werden auf sogenannte Druckrahmen übertragen, die schließlich auf ein meist weißes, möglichst feinfaseriges Textil (gern Seide) gesenkt und mit der für den jeweiligen Rahmen vorgesehenen Farbe bestrichen werden. So entsteht Schicht für Schicht das Muster der ursprünglichen Zeichnung auf dem Stoff.

Ja

1Von Kopf bis Fuß florale Muster auszuwählen ist

waghalsig – man könnte als menschliches Blumenbeet enden. Im Zweifel nur ein geblümtes Kleidungsstück

tragen und ansonsten Dezenteres.

2Blumenornamente sind nicht nur Schönwetter-

muster. Wenn der Sommer also mal wieder verrückt

spielt, ruhig dabeibleiben. Das hebt bei Dauerregen

auch die eigene Laune.

Nein

Blumenhemden

mit Schlaghosen

tragen. Nichts

gegen Hippies –

aber darum

geht es hier

nicht. Lieber an

Grunge und

Kurt Cobain im

Blümchenkleid

denken.

GQ 301 Style

Page 274: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Blouson,

ALEXANDER MCQUEEN,

1 895 Euro

302GQ Style

BLUMENMUSTER

Page 275: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

GQ

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Page 276: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

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200 Euro, Krawatte, 220 Euro,

und Sandalen, 590 Euro,

alles LANVIN. Gürtel,

CALVIN KLEIN COLLECTION,

80 Euro

304GQ

Page 277: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

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305GQ Style

HIGH WAIST

305 Style

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306GQ Style

Fo

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2)

HIGH WAIST

Es gibt in der Männermode stets viele kleine und wenige große Veränderungen,

doch was nun mit dem Hosenbund passiert, scheint eine bleibende zu sein:

Nach gut einem Jahrzehnt, in dem Hosen zumeist auf der Hüfte getragen wurden,

werden sie nun hochgezogen, der Bund rutscht Richtung Bauchnabel (siehe

„Hollywood“, Seite 212). Entsprechende High-Waist-Hosen tauchen in fast jeder

Kollektion auf, besonders bei Lanvin und Burberry Prorsum.

Der Trend

Humphrey Bogart trug seinen Hosenbund, auch gemessen an der Mode der 40er-Jahre, stets extra hoch. Das mag daran gele-gen haben, dass er mit 1,74 Metern recht klein war – optisch verlän-gert eine weit geschnittene High-Waist-Hose die Beine. Dement-sprechend verkürzt sie aber den Oberkörper. Schmalen Männern wie Bogart steht das hervorra-gend, muskelbepackten oder be-leibten weniger.

Andy Warhol gestaltete das Co-ver des Stones-Albums „Sticky Fingers“ und dokumentierte da-mit en passant Modegeschichte: 1971, als das Album erschien, war der Bund immer noch weit oben. Und die Hose eng. Der Look hielt sich auch noch die Disco-Ära hindurch, wenngleich Mick Jag-ger (der übrigens nicht der Mann war, dessen Gemächt die Jeans auf dem „Sticky Fingers“-Cover derart ausfüllte) selbst in dieser Zeit bei seinen Bühnenoutfits zwischen hoch sitzenden und auffallend niedrig geschnittenen Hosen schwankte.

Der Schritt ging seit den 80er-Jah-ren immer mehr nach unten. Bis es in den 90er-Jahren nicht mehr weiter ging: Nachdem er bei einem Konzert seine bereits sehr tief sitzenden Baggy Jeans ganz fallen ließ, wurde Mark Wahl-berg, damals bekannt als Marky Mark, von Calvin Klein als Un-terhosenmodel engagiert. Das „Sagging“, das Superschlabbern-lassen von Jeans in der Hip-Hop-Mode, geht bekanntermaßen auf Vorschriften in US-Gefängnissen zurück: Die Insassen dürfen ihre zumeist weite Anstaltskleidung nicht mit Gürteln auf Hüfthöhe halten.

H O C H U N D W E I T H O C H U N D E N G G A N Z W E I T U N T E N

S C H R I T T W E I S E

Page 279: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)
Page 280: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

308GQ

Diese Seite:

Jacke, BEN SHERMAN,

210 Euro. Shopper, VALENTINO,

1 750 Euro

Rechte Seite:

Weste, 345 Euro, Tanktop,

70 Euro, und Hose, 475 Euro, alles

DRIES VAN NOTEN

Page 281: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

309 Style

CAMOUFLAGE

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310GQ Style

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2)

CAMOUFLAGE

Die Tarnung der Tarnung fliegt diesen Sommer endgültig auf. Jahrelang wurde

Camouflage von Designern als Stilbruch eingesetzt, nun scheint das Muster

seine buchstäbliche Militanz restlos verloren zu haben: Camouflage wird ein

selbstverständlicher Teil von formellen Outfits. Besonders deutlich wird

das bei den fast schon eleganten Jacken von Valentino und Dries Van Noten.

Der Trend

Ja

Einen Camo-

Akzent setzen: Es

reicht schon ein

einziges Acces-

soire, eine Tasche

etwa oder ein

Schuh mit Tarn-

muster, um einem

Look einen neuen

Dreh zu geben.

CARHARTT WORK IN PROGRESS,

75 Euro

HERNO,

570 Euro

NAPAPIJRI,

60 Euro

Nein

1Camouflage-Teile im Armyshop kaufen. So

einfach ist es leider nicht, denn die aktuellen Muster

sind neu interpretiert und keine bloßen Kopien von Soldatenuniformen.

2

Verschiedene Camouflage-Muster miteinander kom-

binieren. Die bekriegen sich im Zweifelsfall visuell.

Eigentlich hat Camouflage ja eine militärische Funktion. Doch

im Zivilleben wurde es in den 60er-Jahren zum Ausdruck von Militanz bei den Anti-Vietnam-Demonstrationen umgedeutet.

Der selbst ernannte Stadtgueril-lero trug Camouflage nicht, um sich zu tarnen, im Gegenteil: Er wollte sich als Kriegsgegner zu erkennen geben. In den 80er-

Jahren blieb davon nur eine pop-kulturelle Geste übrig, wenn

etwa die Mitglieder von Public Enemy in Camouflage auftraten. Mit dem Ergebnis, dass das Mus-ter zum wichtigen Element der

Streetwear wurde. Und als dann in den 90er-Jahren Gaultier, Ver-sace und Paul Smith Camouflage auf die Laufstege brachten, blieb vom Tarnmuster nur die Anmu-tung eines Radical Chic: Wider-stand wurde nicht mehr gegen

die Verhältnisse, sondern gegen modische Tristesse geleistet.

Mustersymbol

Page 283: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Schick per Klick.

Sieht gut aus.Damit Sie gut aussehen!

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Page 284: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

312GQ

Von links:

Anzug, 700 Euro, und Hemd,

110 Euro, beides DAKS.

Krawatte, ERMENEGILDO

ZEGNA, 140 Euro

Trenchcoat, MAISON MARTIN

MARGIELA, 1 250 Euro. Sakko,

230 Euro, und Hose, 100 Euro,

beides MARC O’POLO. T-Shirt,

EMPORIO ARMANI, 70 Euro.

Schuhe, ALEXANDER

MCQUEEN, 485 Euro

Anzug, STRELLSON, 350 Euro.

Pullover, ACNE, Preis auf

Anfrage. Schuhe, CALVIN

KLEIN COLLECTION, 290 Euro

Page 285: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

SAFARI

Style313

Page 286: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

SAFARI

314GQ Style

Links:

Anzug, STRELLSON, 350 Euro.

Hemd, CAMEL ACTIVE,

80 Euro. Schuhe, BOTTEGA

VENETA, 590 Euro

Mitte:

Mantel, 2 150 Euro, Hose,

295 Euro, und Hemd, 275 Euro,

alles BELSTAFF. Schuhe, KRIS

VAN ASSCHE, 480 Euro

Rechts:

Mantel, GANT RUGGER,

400 Euro. Shorts, 280 Euro, und

Hemd, 185 Euro, beides KENZO.

Sandalen, LANVIN, 590 Euro

Page 287: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)
Page 288: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

316GQ Style

SAFARI

S O M M E R S T O F F EV O R B I L D

Obwohl der aus Flachs gewonne-ne Stoff relativ dick und steif ist, trägt er sich besonders an-genehm bei schönem Wetter. Weil Leinen nur wenige Luftein-schlüsse hat, speichert es näm-lich kaum Wärme, was zu einem kühlen Tragegefühl führt. Bei der Wintermode spielt das Material entsprechend keine Rolle.

Baumwolle, der Alleskönner un-ter den Textilfasern, ist auch im Sommer unentbehrlich. Das Mate-rial hat zwar keine besonders kühlenden Eigenschaften, ist da-für aber ausgesprochen saugfä-hig. Bei schweißtreibenden Tem-peraturen also am besten zum Baumwollpolo greifen.

L E I N E N

B A U M W O L L E

Kein anderes Material verleiht so sehr das Gefühl, man trage nichts auf der Haut, wie Seide. Ein eindeutiges Sommerargument für den Stoff aus dem Kokon der Seidenraupe. Leider gibt es auch einen Haken: Schweiß hinterlässt auf Seide Flecken.

S E I D E

In den 60er-Jahren führte Yves Saint Laurent den Safarilook für Männer in die

avancierte Mode ein. In diesem Sommer denkt sie wieder mal an Afrika: Bei

Bottega Veneta zeigt sich das an Khakifarben, bei Louis Vuitton konkreter an

Elementen von Funktionskleidung, bei Kenzo an Tierfellmustern.

Der Trend

Auf Swahili ist Safari ein Begriff für

Reisen jeglicher Art. Als Männlichkeits-beweis schilderte sie vor allem der

Großschriftsteller (und Gernegroß-wildjäger) Ernest

Hemingway. Und er prägte auch den Stil des Abenteuerrei-

senden: Seine Khaki-Outfits wirkten

wie direkt aus „Tim im Kongo“ ent-

nommen. Als Sehn-sucht ist Afrika

eben zeitlos.

P O P K U LT U R

Nein

Sich verkleiden:

den Designer-

Safarilook nicht

mit einem Expedi-

tionskostüm ver-

wechseln. Oder

gar mit Outdoor-

klamotten. Die

sind zwar beim

Wandern nützlich.

Aber hässlich.

Ja

1Kontraste setzen: Der

Safarilook ist besonders modern, wenn man dazu

in dieser Saison neon-farbene Accessoires wählt.

Nur keine Scheu. 2

Gut ergänzen: In der Kom-bination mit Stadtmode, etwa einem Blazer oder

Sommermantel, wirkt der Safarilook am frischesten.

„Alles, was ich

jetzt wollte,

war, nach

Afrika zurück-

zukommen“

S C H Ö N G E S A G T

Ernest Hemingway

Page 289: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

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Page 290: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

318GQ Style

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SAFARI

Von oben:

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FLORIS VAN BOMMEL, 190 Euro

TOD’S, 335 Euro

Von oben:

EMPORIO ARMANI, 470 Euro

LLOYD, 140 Euro

NAVYBOOT, 260 Euro

Von oben:

DOLCE & GABBANA

über mrporter.com, 375 Euro

HANDSTICH, 300 Euro

HOGAN, 320 Euro

Page 291: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)
Page 292: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

LEDER

T-Shirt, 1 195 Euro, und

Bermudas, Preis auf Anfrage,

beides BALLY

320GQ Style

Page 293: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Mehr Themen.Mehr Anspruch.

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DEUTSCHLAND

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DIE SCHÖNSTEN FRAUEN AUS LOS ANGELES

California Girls

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ALS

MAGAZIN

ALS APPODER

EPAPER

>Mär

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LLIS?

ALS WEBSITEODER AUFFACEBOOK

Page 294: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

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322GQ Style

LEDER

Leder auch wieder als Material für Kleidung einzusetzen, war einer der großen

Trends des vergangenen Winters. Der geht im Frühjahr in die zweite Runde:

Gucci, Lanvin und Bottega Veneta etwa zeigten bei ihren Schauen Blousons,

Hemden und T-Shirts aus Leder. Exotisches ist nicht mehr dabei, es werden nur

Rindlederarten verwendet, oft in den Farben Braun, Beige oder Bordeauxrot.

Der Trend

Ja

Leder zu Leder tragen? Kein Prob-

lem. Ein Leder-hemd beispiels-weise lässt sich

hervorragend mit einer – am besten

andersfarbigen – Lederhose kom-

binieren.

Nein

1Knalleng und knatschend. Für Altrocker und andere Altmodische findet sich in den Designerkollektionen,

sorry, nichts. Bei wärmeren Temperaturen wäre so

etwas auch nicht beson-ders angenehm zu tragen.

Shirts und Hosen aus Leder sollten entspannt sitzen.

. 2

Der verkratzte und ausgebli-chene Used-Look ist nicht

modern. Künstlich pati-niertes Leder also meiden.

NubukDiese Variante zeichnet sich

durch ihre weiche, an einen Pfir-sich erinnernde Oberfläche aus.

Zur Herstellung wird die be-haarte Seite leicht angeschliffen.

Nubuk wird vor allem für die Fertigung von Schuhen genutzt.

RadierenLeder mit glatter oder rauer

Oberfläche kann man mit einem Lederradierer reinigen. Er hilft

gegen oberflächliche Veschmut-zung und sogar bei Wasser-flecken. Flüssige Lederreini-

gungsmittel sollte man zurückhaltend anwenden. Und nur dann, wenn der Trick mit

dem Radierer nicht funktioniert.

EincremenLeder ist eine Haut, weswegen

die naturbelassene Variante mit einer Ledermilch oder einem

Balsam gepflegt werden sollte. Diese schützen gegen Austrock-

nung und imprägnieren gegen Wasserflecken.

AufrauenEin spezielles Problem des Rau-

oder Nubukleders: Die feinen Fasern auf der Oberfläche kön-nen durch Schmutz und Flüssig-

keiten verkleben; oder durch häufige Berührung, zum Beispiel

an Kragen, Tascheneingriffen und Gürteln, abgerieben werden und dadurch anfangen zu glän-zen. Dies lässt sich verhindern,

indem das Material mit einer Kreppbürste gegen den Strich

wieder aufgeraut wird.

AufpassenEgal, ob Rau- oder Glattleder:

Das empfindliche Material sollte nicht lange intensivem Licht ausgesetzt werden. Die UV-Strahlung bleicht es aus und

macht es brüchig. Feucht gewor-denes Leder sollte man auch

nicht an der Heizung trocknen, das hätte den gleichen Effekt. Und noch ein Tipp: Pflegepro-dukte immer erst an einer un-

auffälligen Stelle ausprobieren. Denn bei Leder weiß man nie.

VeloursFür das auch als Wildleder be-kannte Material wird die Innen-seite des Leders angeraut. Sie

bekommt so eine weiche, samtartig schimmernde Ober-fläche. Wird häufig für Jacken

und Schuhe verwendet.

NappaFür dieses besonders hochwer-tige Leder wird die Außenseite

der Haut schonend enthaart, da-mit die natürliche Zeichnung er-halten bleibt. Nappaleder ist be-

sonders weich, daher werden insbesondere Handschuhe und Lederhosen daraus hergestellt.

Dreimal Rindleder Häutepflege

Leder am Körper sorgt für weni-ger Empörung als Pelz, weil es ein Nebenprodukt der Fleisch-erzeugung ist. Unabhängig von

der moralischen Frage der Tier-haltung aber bleiben die ökolo-gischen Probleme bei der Leder-

verarbeitung. Also auf die Herkunft achten: lieber „Made in

Italy“ als „Made in China“.

M O R A L

Page 295: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)
Page 296: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Blazer, DIGEL, 370 Euro.

Shirt, EMPORIO ARMANI,

70 Euro. Uhr „Submariner“,

ROLEX, Vintage, ges. bei

Meertz World of Time,

1 1 800 Euro

324GQ

Page 297: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

UHREN

325 Style

Page 298: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

326GQ Style

UHREN

Zu jedem stilvollen Aufzug passt eine ebenso stilvolle Uhr. Das gilt umso

mehr im Sommer, wo Kurzärmeliges den Blick aufs Handgelenk freigibt. Jetzt

bieten sich drei Uhrenvarianten besonders an: Vintagemodelle aus den

60er- bis 80er-Jahren (oder neue im Retrostil), maskuline Sportuhren – gern in

Schwarz – und dezente Modelle in modernem, minimalistischem Design.

Der Trend

Von oben:

„Oyster Perpetual Sky-Dweller“,

ROLEX, 31 900 Euro. „Calibre

Chronographe“, CARTIER,

8 900 Euro. „Classic“, THOMAS

SABO, 200 Euro

Von oben:

„Master Grande Ultra Thin“,

JAEGER-LECOULTRE, 13 100 Euro.

„Chronomat 44 GMT“,

BREITLING, 8 160 Euro. „Max Bill“,

JUNGHANS, 675 Euro

Von oben:

„Calatrava Ref. 5123“, PATEK

PHILIPPE, 20 200 Euro.

„Carrera Calibre 1887“, TAG HEUER,

4 100 Euro. „Radiomir“, PANERAI,

5 900 Euro

Page 299: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)
Page 300: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

ACCESSOIRES

Diese Seite:

Anzug, CINQUE, 380 Euro.

Sandalen, DRIES VAN NOTEN,

405 Euro

Rechte Seite:

Pullover, MONCLER GAMME

BLEU, Preis auf Anfrage.

Shorts, MICHAEL KORS, 120

Euro. Schuhe, 490 Euro, und

Sonnenbrille, 230 Euro,

beides PRADA

328GQ

Page 301: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

329 Style

Page 302: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

ACCESSOIRES

Von oben:

„TF1445YA“, TOM FORD, 260 Euro

„MJ 473/S“, MARC JACOBS, 220 Euro

„CK78255 SP“, CK CALVIN KLEIN,

200 Euro

Von oben:

„RB 3479-K-O“, RAY-BAN, 180 Euro

MYKITA & DAMIR DOMA, 375 Euro

„KL 784S“, KARL LAGERFELD, 190 Euro

Von oben:

„0175/S“, DIOR, 265 Euro

„SI016 C1“, STONE ISLAND, 235 Euro

TRUSSARDI, 280 Euro

330GQ Style

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Accessoires sind für Mode, was Desserts für Mahlzeiten sind: Unverzichtbar,

amüsant, mitunter hat man sie aber bald satt. Auch diesen Sommer gibt

es wieder Sonnenbrillen, Taschen oder Schuhe, die jedes Outfit abrunden.

Manches wird nur eine Saison überdauern, manches wird bleiben. Was?

Das entscheidet der lange, heiße Sommer 2013.

Der Trend

Page 303: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)
Page 304: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

ACCESSOIRES Anzug, JOOP, 480 Euro.

Kurzarmhemd, ADIDAS SLVR,

120 Euro. Sandalen, BELSTAFF,

550 Euro. Rucksack, LOUIS

VUITTON, 1 100 Euro

332GQ Style

Page 305: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)
Page 306: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Von oben:

NEW BALANCE, 150 Euro

NIKE, 130 Euro

PUMA, 100 Euro

Von oben:

ASICS, 100 Euro

PORSCHE DESIGN SPORT, 230 Euro

SAUCONY, 100 Euro

Von oben:

REEBOK, 80 Euro

EA7 EMPORIO ARMANI, 160 Euro

RAF SIMONS, 390 Euro

334GQ Style

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ACCESSOIRES

Page 307: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)
Page 308: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

BADEHOSEN

GQ 336

Briefs, von links nach rechts:

EMPORIO ARMANI, 60 Euro

ORLEBAR BROWN, 60 Euro

VERSACE, 100 Euro

Page 309: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Style337

Page 310: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

Das wird knapp: Für die Badehosen dieses Sommers hätte man schon im Winter

hart trainieren müssen. Denn modische Modelle sind nun eng und haben einen

hohen Beinausschnitt im Speedo-Stil. Wer dafür nicht die Figur oder Nerven besitzt,

kann weiter Boardshorts tragen. Auch bei Badehosen gilt: Eine realisti sche Typ-

Selbsteinschätzung sieht stets besser aus als blinder modischer Wagemut.

Der Trend

338GQ Style

BADEHOSEN

Ja

1Badehose vorm Kauf anpro-

bieren (bitte mit Unterwäsche drunter!), sie sollte weder kneifen noch lose am Hin-

tern hängen. Gilt ins be son-dere für Speedo-Modelle.

2

Auf Details wie etwa die Tunnelbundzüge und gute Nahtverarbeitung achten. Auch Badehosen können

edel sein – oder halt Schrott.

Nein

1Weiße Speedos in Rio.

Außer man will mit Sex-arbeit die Urlaubskasse

auffüllen: Weiße Speedos sind am Strand von Ipanema

das Erkennungszeichen für männliche Prostituierte.

2

Was für die Unterhose gilt, gilt auch für die Badehose: Sie darf ein Muster haben, aber niemals mit „lustigen“

Motiven bedruckt sein.

Lustiges Land, die-se USA: Sex ist in Amerika zwar als Verheißung allge-genwärtig – wer

sich aber in einer Speedo an den

Beach legt, erregt automatisch Auf-merksamkeit, da

bricht die Prüderie in manchem Ame-rikaner aus. Wer

sich dann noch an Ort und Stelle

umzieht, wird end-gültig als Rüpel betrachtet. Und rauchen? Sollte man am Strand erst recht nicht, da hört der Spaß

echt auf.

S T R A N D E S K U N D E

Welcher Badehosentyp sind Sie?

Speedo

Endlich Urlaub! Aber wie ziehen Sie sich am Strand oder

Pool eigentlich genau um?

Alles runter. Am helllichten Tag. Bei Ihrem

makel losenAdonis körper

doch keinProblem

Sie mietenein Tageszimmer.

Als Umkleide. Bevor Sie sich

aus ziehen, ziehenSie zu: dieVorhänge

Boxer Boardshorts

Sie sind Akrobat: umziehen vor aller Augen unterm Badetuch

Wie lautet Ihr Body-Mass- Index?* Also: ehrlich!

20 25 40

*Körpergewicht in kg geteilt durch (Körpergröße

in Meter)2

Page 311: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)
Page 312: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

BLOUSONS

340GQ Style

Blouson, DIESEL BLACK

GOLD, 695 Euro. Bermudas,

JIL SANDER, 450 Euro. Schuhe,

CALVIN KLEIN COLLECTION,

290 Euro

Page 313: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)
Page 314: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

342GQ Style

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BLOUSONS

Die Mode spielt gern mit Volumen und dem Kontrast zwischen sehr eng und sehr

weit geschnittenen Kleidungsstücken. Neben der wiederbelebten Silhouette „oben

eng, unten weit“ gibt es auch das genaue Gegenteil, zu sehen etwa bei Lanvin: in

Form von übergroßen Blousons zu schmalen Hosen. Doch auch einfach so getragen

hat die einstige Pilotenjacke einen ewigen Vorzug: Sie steht fast jedem.

Der Trend

Von oben:

FAY, 510 Euro

MILESTONE, 300 Euro

Von oben:

GAASTRA, 190 Euro

PEUTEREY, 310 Euro

Von oben:

MARINA YACHTING, 230 Euro

STONE ISLAND, 370 Euro

Page 315: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

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Page 316: GQ Style Magazin Frühjahr - Sommer 2013 (03-2013) (Club)

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Hose, 990 Euro, Tunika,

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344GQ Style

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Co

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tyli

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Ale

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Ga

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Se

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Pro

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Bu

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Mo

de

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Se

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Eu

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Th

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as

So

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Pro

du

cti

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Be

rlin

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Verschiedene Lagen übereinander zu tragen, das spielte bereits vergangenen

Winter modisch eine große Rolle. Im Frühjahr funktioniert das schon aufgrund der

höheren Außentemperaturen anders: Man kombiniert weniger Stücke, die aber

dafür auf überraschende Weise. Prada schlägt T-Shirts über Hemden vor, Burberry

Prorsum Sakkos unter Bomberjacken, Dries Van Noten Westen über Pullovern.

Der Trend

346GQ Style

LAYERING

Nein

Kompromisse ein-

gehen: Layering

funktioniert nur,

wenn alle kom-

binierten Teile

exakt zueinander

passen, was den

Schnitt angeht.

Im Zweifel einen

fertigen Layering-

Look kaufen.

Ja

1Unterschiedliche Stoff-

texturen zusammen einsetzen: glatt unter rau,

glänzend unter matt. Das verleiht dem

Layering eine zusätzliche Dimension.

2

Zeit nehmen: Layering will gut überlegt sein.

Probieren Sie deshalb vor dem Stadtbummel ver-

schiedene Kombinationen aus, bis Sie die richtige

gefunden haben.

Layering, auch wenn es noch nicht lange

so genannt wird, war früher ein Mit-tel, um Reichtum und Macht auszu-drücken: Wer viele Schichten Kleidung übereinander trug, zeigte, dass er sich viel Stoff leisten

konnte – und pan-zerte sich symbo-lisch gegen eine

womöglich feindlich gesinnte Welt. Das wussten Sultane

genauso wie Napo-leon (der Kaiser

schätzte sicher auf zugigen Schlacht-feldern auch die

wärmende Wirkung). Heute ist Layering

einfach nur: ein Stil-mittel, um modi-sche Individualität zu demonstrieren.

S C H I C H TA R B E I T

Layering ist nicht der einzige aktuelle Stylingtrick.Hier zwei Vorschläge, um aus vorhandenen Stücken einen

modernen Look zu basteln.

Gut gewickelt Ewige Frage: Legt man sich für

die Abendstunden den Pullover vorher über die Schulter –

oder bindet man ihn sich um die Hüften? Ersteres gilt, kombi-

niert gar mit hochgestelltem Polo kragen, als nouveau riche

und ist 2013 modisch auch nicht gewollt: Auf den Laufstegen

sah man zuletzt nur die Hüft-variante, sie wirkt eh maskuliner.

Was sonst noch so geht

In aller KürzeIn den vergangenen Jahren wurden Ärmel und Hosen

hochgekrempelt, was das Zeug hielt. Das geht auch in dieser

Saison so weiter, nur erfordert die Sache nun mehr Commit-

ment: Der Schneider muss jetzt ran, um Hosen auf Knöchel-

länge und Hemdenärmel bis zum Oberarm oder gar zur

Schulter zu kürzen.

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348 Style

A

Abaci

(S. 276)

abaci.de

Acne

(S. 178, 270, 272, 313)

acnestudios.com

Adidas

(S. 68, 260, 261, 262)

adidas.com

Adidas SLVR

(S. 332)

adidas.com/SLVR

Aitor Throup

(S. 82)

aitorthroup.com

Alberto

(S. 289)

alberto–pants.com

Alexander McQueen

(S. 270, 302, 312)

alexandermcqueen.com

Alexander Wang

(S. 104)

alexanderwang.com

AMO–OMA

(S. 86)

oma.eu

Ann Demeulemeester

(S. 230)

anndemeulemeester.be

Antony Morato

(S. 268)

morato.it

Artigiano

(S. 276)

asoni.ch

Asics

(S. 334)

asics.de

Astrid Andersen

(S. 110)

astridandersen.com

B

Balenciaga by Nicolas

Ghesquière

(S. 142, 176, 181, 230,

240–241, 243)

balenciaga.com

Bally

(S. 84, 320)

bally.com

Balmain

(S. 230)

balmain.com

Belstaff

(S. 314, 332)

belstaff.net

Ben Sherman

(S. 308)

benshermanshop.de

Boss

(S. 142, 218–219, 220, 253)

hugoboss.com

Bottega Veneta

(S. 212, 221, 230, 300, 314)

bottegaveneta.com

Breitling

(S. 326)

breitling.com

Brioni

(S. 266)

brioni.com

Bungalow

(S. 68)

bungalow–gallery.com

Burberry Prorsum

(S. 143, 147, 230, 268,

282, 283)

burberry.de

C

Calvin Klein Collection

(S. 174–175, 178, 212, 216, 239,

245, 289, 304, 313, 340)

calvinklein.com

Camel Active

(S. 314)

camelactive.de

Campagnolo

(S. 239, 240–241)

campagnolo.com

Carhartt

(S. 310)

carhartt–wip.com

Cartier

(S. 326)

cartier.com

Carl Gross

(S. 276)

carlgross.de

Cassina

(S. 86)

cassina.com

Church’s

(S. 270)

church–footwear.com

Cinque

(S. 328)

cinque.de

CK Calvin Klein Eyewear

(S. 330)

marchon.com

Clarks Originals

(S. 100)

clarks.de

Comme des Garçons

(S. 230, 255)

comme–des–garcons.com

Converse

(S. 274)

converse.de

COS

(S. 270)

cosstores.com

D

Daks

(S. 312)

daks.com

Daniel Hechter

(S. 276)

daniel–hechter.com.be

Diesel Black Gold

(S. 340)

diesel.com

Digel

(S. 324)

digel.de

Dior Homme

(S. 173, 178, 230)

diorhomme.com

Dior Homme Lunettes

(S. 330)

safilo.com

DKNY

(S. 66)

dkny.com

Dolce & Gabbana

(S. 140, 230, 318)

dolcegabbana.it

Dries Van Noten

(S. 141, 143, 230, 261,

309, 328)

driesvannoten.be

Drykorn

(S. 298)

drykorn.com

E

EA7

(S. 334)

emporioarmani.com

Eduard Dressler

(S. 270, 276)

eduard–dressler.com

Emporio Armani

(S. 155, 263, 312, 318,

324, 336)

armani.com

Energie

(S. 294)

energie.it

Ermenegildo Zegna

(S. 153, 192, 212, 214, 312)

zegna.com

Etiqueta Negra

(S. 298)

etiquetanegra.eu

Etro

(S. 218–219)

etro.it

F

Fay

(S. 342)

fay.it

Floris van Bommel

(S. 318)

florisvanbommel.com

Fred Perry

(S. 68)

fredperry.com

Freeman T.Porter

(S. 298)

freemantporter.com

From Britten

(S. 82)

frombritten.com.au

G

Gaastra

(S. 342)

gaastra.eu

Gant Rugger

(S. 314)

gant.com

Giorgio Armani

(S. 102, 176, 232, 243)

armani.com

Givenchy by Riccardo Tisci

(S. 66, 181, 232, 263, 344)

givenchy.com

G-Star Raw

(S. 293)

g–star.com

Gucci

(S. 149, 156, 214, 217, 218–219,

220, 222, 232, 268, 284)

gucci.com

Guess by Marciano

(S. 268)

guess.com

H

Hackett London

(S. 270)

hackett.com

Handstich

(S. 318)

handstich.de

Hardy Amies

(S. 126)

hardyamies.com

Henry Cotton’s

(S. 90)

henrycottons.it

Hermès

(S. 96, 191, 216, 232, 245)

hermes.com

Herno

(S. 310)

herno.it

Herr von Eden

(S. 106)

herrvoneden.com

Hilfiger Collection

(S. 254, 278)

tommy.com

Hiltl

(S. 274)

hiltl.de

Hogan

(S. 318)

hoganworld.com

Hotel de Ville Vintage

Eyewear

(S. 216, 217, 222)

hoteldevilleeyewear.com

Hunter Gather

(S. 112)

huntergather.com

I

Issey Miyake

(S. 86)

isseymiyake.com

Item M6

(S. 274)

item–m6.com

J

J.W. Anderson

(S. 143, 240–241, 242, 245)

j–w–anderson.com

Jacob Cohen

(S. 268)

jacobcohen.it

Jaeger-LeCoultre

(S. 326)

jaeger–lecoultre.com

Jean Paul Gaultier

(S. 232)

jeanpaulgaultier.com

Jil Sander

(S. 146, 156, 232, 239, 244,

268, 270, 289, 340)

jilsander.com

John Lawrence Sullivan

(S. 148)

john-lawrence-sullivan.

com

John Varvatos

(S. 274)

johnvarvatos.com

Joop

(S. 332)

joop.com

Junghans

(S. 326)

junghans.de

K

Karl Lagerfeld Sunglasses

(S. 330)

marchon.com

Katie Eary

(S. 125)

katieeary.co.uk

Kenzo

(S. 140, 232–234, 314)

kenzo.com

Kris Van Assche

(S. 314)

krisvanassche.com

L

Lacoste

(S. 270)

lacoste.de

Lanvin

(S. 234, 244, 256, 304,

314, 318)

lanvin.com

Lanvin Glasses

(S. 138, 145)

derigo.com

Lee

(S. 298)

lee.com

Levi’s

(S. 292)

levi.com

Lloyd Shoes

(S. 318)

lloyd–shoes.de

Louis Vuitton

(S. 68, 149, 173, 174–175, 194,

220, 234, 242, 257, 268, 332)

louisvuitton.com

LuisaViaRoma

(S. 318)

luisaviaroma.com

M

Maison Martin Margiela

(S. 234, 259, 312)

maisonmartinmargiela.com

Marc Jacobs

(S. 234)

marcjacobs.com

Marc Jacobs Eyewear

(S. 330)

safilo.com

Marc O’Polo

(S. 312)

marc–o–polo.com

Marina Yachting

(S. 342)

marinayachting.com

Marni

(S. 283)

marni.com

McNeal

(S. 276)

mc–neal.com

Meertz World of Time

(S. 324)

worldoftime.com

Michael Kors

(S. 258, 261, 329)

michaelkors.com

Milestone

(S. 342)

milestone–jackets.com

Moncler Gamme Bleu

(S. 260, 329)

moncler.it

Mr Porter

(S. 284, 318)

mrporter.com

Mugler

(S. 234)

mugler.com

Mykita

(S. 330)

mykita.com

N

Napapijri

(S. 310)

napapijri.com

Navyboot

(S. 318)

navyboot.com

New Balance

(S. 98, 334)

newbalance.de

Nike

(S. 334)

nike.com

O

Oliver Peoples

(S. 66)

oliverpeoples.com

Olymp

(S. 276)

olymp.com

Opening Ceremony

(S. 66)

openingceremony.us

Orlebar Brown

(S. 336–337)

orlebarbrown.com

P

Panerai

(S. 326)

panerai.com

Patek Philippe

(S. 326)

patek.com

Pepe Jeans

(S. 294)

pepejeans.com

Peuterey

(S. 342)

peuterey.it

Philipp Plein

(S. 272)

philipp–plein.com

Porsche Design

(S. 82, 274, 334)

porsche–design.com

Prada

(S. 1, 151, 154, 190, 234,

262, 266, 267, 268, 270,

272, 300, 329)

prada.com

Puma

(S. 334)

puma.com

Q

Qasimi

(S. 130)

qasimi.com

R

Raf Simons

(S. 68, 139, 234, 240–241,

244, 258, 334)

rafsimons.com

Ralph Lauren

(S. 216, 220, 221, 236)

ralphlauren.com

Ralph Lauren Black Label

(S. 189)

ralphlauren.com

Ralph Lauren Purple Label

(S. 151, 215)

ralphlauren.com

Ray–Ban

(S. 330)

luxottica.com

Reebok

(S. 334)

reebok.com

Replay

(S. 295)

replay.it

Rick Owens

(S. 138, 144, 170–171, 172,

176, 236, 255)

rickowens.eu

Rolex

(S. 324, 326)

rolex.com

S

Saint Laurent by Hedi

Slimane

(S. 198–210, 236)

ysl.com

Salvatore Ferragamo

(S. 214, 222)

ferragamo.com

Saucony

(S. 334)

saucony.de

Schott NYC

(S. 90)

schottnyc.com

Seidensticker

(S. 276)

seidensticker.de

Selection by S.Oliver

(S. 283)

soliver.com

Shaun Samson

(S. 178, 270, 272, 313)

acnestudios.com

Sibling

(S. 254)

siblinglondon.com

Signum

(S. 276)

signum–fashion.com

Stone Island

(S. 90, 330, 342)

stoneisland.com

Strellson

(S. 313, 314)

strellsonshop.com

T

TAG Heuer

(S. 326)

tagheuer.com

Technobohemian

(S. 94)

technobohemian.it

Thom Browne

(S. 236, 284)

thombrowne.com

Thomas Sabo

(S. 326)

thomassabo.com

Tiffany & Co.

(S. 172, 176, 177, 178)

tiffany.com

Tiger of Sweden

(S. 267)

tigerofsweden.com

Tod’s

(S. 66, 193, 318)

tods.com

Tom Ford

(S. 217, 223)

tomford.com

Tom Ford Eyewear

(S. 330)

marcolin.com

Tommy Hilfiger

(S. 222, 236)

tommy.com

Tribeca

(S. 298)

tribeca–jeans.com

True Religion

(S. 298)

truereligionbrandjeans.

com

Trussardi

(S. 236)

trussardi.com

Trussardi Eyewear

(S. 330)

trussardi.com

V

Valentino

(S. 90, 236, 308)

valentino.com

Valextra

(S. 195)

valextra.it

Vans

(S. 257, 263)

vans.com

Versace

(S. 137, 230–232, 284, 337)

versace.com

Victorinox

(S. 90)

victorinox.com

W

Walter Van Beirendonck

(S. 258)

waltervanbeirendonck.com

Windsor

(S. 282)

windsor.ch

Y

Y-3

(S. 158–168)

adidas.com/y-3

Yohji Yamamoto

(S. 158–168, 236)

yohjiyamamoto.co.jp

Yoox

(S. 94)

yoox.com

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Andere Länder Condé Nast International Ltd.

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Die Condé Nast Gruppe verlegt folgende Zeitschriften:USA

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DER SOMMERKANN KOMMEN

Die nächste GQ Style erscheint am

29. August 2013

Hebefigur: Arnold

Schwarzenegger 1977 beim

Unterwasser-Work-out in

Kalifornien

352

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