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150 SOULATHI: Heimfindende Eunde Am nachsten Tage fand die Frau den Hund wieder in ihrem Boot bei R, als sie vom Dorf Retula rnit ihrer Milch zurtickkehrte. Nach einigen Tagen wurde der Hund zum drittenmal nach Malkiainen geschickt, und abermals lag er im Boot bei I(. Erst als ich Aniang Juni mit meiner Familie von Hel- sinki kam und das Gut I in Besitz nahm, beruhigte sich der Hund und begann sich wohl zu fuhlen. Im AnschluS an einen Vortrag uber das Hemfinden der Tiere, den ich in Helsinki halten durfte, hat mir der Verf. gutigeiwise diese seine Edebnisse mit Hunden erzahlt, spaterhin auf meine Bitte hin aufgeschrieben und durch die Kartenskizze belegt. Insbesondere hat er keine Miibe gescheut, um einige Einzelbeiten, die zur strengen Beurteilung der Heirnfindeleistung dieser Hunde wesentlich waren, durch Befragung der noch lebenden Augenzeugen nachtraglich zusammmzubringen. DaS dabei nach so langer Zeit keine Volistandigkeit zu erzielen war? liegt auf der Band Deshalb ist eine weitere Analyse nicht moglich, zumal uberall die genauen Zeitangaben fehlen. Wir sind dem beruf- lich aufs auSerste iiberbelasteten Verf. fur seine Muhewaltung und seinen tatitipen Anteil an unserer Sache zu groltem Danke verpflichtet. Ein wirkliches Weiterkornmen in der brennenden Frage des Heimfiudens gerade der Smgetiere wird nur d a m sein, wenn, wer solche tierischen Leistungen erlebt, zugleich Zeit und Willen hat, alles andere stehen und liegen zu lassen, um auf der Stelle wie ein Detektiv den Weg. den das a e r genommen haben mu& Stuck fur Stuck sicher nachzufonstruieren. hzw. bei sofortiger Tiederholung der Ausgangsbedingungen ihn unter nichtstorender Mitbeobachtung zii sichern. Das gilt genau so hier. wie fur B. S~HMIDS verfrachtete Mause, wie uberall GewiP ist es leichter gesagt als getan. Aber wie schon und verlocliend die Aufgabe ist, das zeigen uns Beispiele wie die hier vorgelegten. Herausgeberanm. 0. K. Besprechungen Gottsehaldt, K., Die Methodik der Persbnlichkeitsforschung in der Erb- psychologie. Heft 1 und 2 der Schziftenreihe von E. Fischer und K. Gott- s c h a1 d t : Erbpsychologie , Arbeiten zur Erb- und Um weltforschung. Leipzig, Verlag Johann Ambrosius Barth, 19-12, Es gilt, Erbgut und Umwelteinfliisse in der menschlichen Psychologie scharf auseinanderzuhalten. Freilich ist man bisher zu einzelnen Erbfaktoren und zur Feststellung ihres Erbganges nirgends vorgedrungen : ,Die Frage nach den geni- schen Gnindlagen dcr seeliochen und korperlichen Erscheinungsweisen ist . . . . freilich bisher kaum zu heantworten und wird nur im Zusammenhang mit dem Fortschreiten der allgemeinen menschlichen Erblehre, nicht allein von der Erb- psgchologie und Erbpsychopathologie als solcher zu beantworten sein.' Auch muI3 auf die Kinderpsychologie und auf die entwicklungspsychologische Forschung zuriickgegriffen mrden. , Alle erbpsychologischen Versuche, Thesen uber die Vererbung des Seelischen aufzustellen, konnen nicht unabhllngig sein oder durfen nicht im Widerspruch stehen zur Theorie der Mendelschen Vererbung; aber ebenso haben auch alle erbpsychologischen Feststellungen , die gleichsam ohne Psychologie der Pson gesammelt werden, fur die Erhpsychologie der Person nur wenig Wert. Verf. befaBt sich hier lediglich mit der psyehologischen Verfahrensweise der Diagnose; wegen der erbstatistischen Bearbeitung des Materiales, das er auf hier zu besprechende Weise gewonnen hat, verweist er auf Wilde (Archiv fiir Psycho- logie 109, 1941). Es gilt, Merkmale meSbar zu machen und Gas Meljergebnis dem Leistungsbild aller ubrigen zu dem Kollektiv Gehorigen, d. h. der (im Optimalfalle) binomialen Variationskurve der Gruppe einzuordnen, der der Proband angehtirt. Solange der einzelne Erbfaktor unbekannt ist, stellt die Zwillingsmethode den allein gangbaren Weg dar, urn Ererbtes und Erworbenes zu trennen; doch geoiigt , nicht die einfache Abstandsbestimmung der Erscheinungsweisen von ein- eiigen (EZ) und zweieiigen Paaren (ZZ), sondern ,es sind die jeweiligen Ortslagen

Gröttschaldt, K., Die Methodik der Persönlichkeitsforschung in der Erbpsychologie. Heft 1 und 2 der Schriftenreihe von E. Fischer und K. Gottschaldt: Erbpsychologie, Arbeiten zur

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150 SOULATHI: Heimfindende E u n d e

Am nachsten Tage fand die Frau den Hund wieder in ihrem Boot bei R, als sie vom Dorf Retula rnit ihrer Milch zurtickkehrte. Nach einigen Tagen wurde der Hund zum drittenmal nach Malkiainen geschickt, und abermals lag er im Boot bei I(. Erst als ich Aniang Juni mit meiner Familie von Hel- sinki kam und das Gut I in Besitz nahm, beruhigte sich der Hund und begann sich wohl zu fuhlen.

Im AnschluS an einen Vortrag uber das Hemfinden der Tiere, den ich in Helsinki halten durfte, hat mir der Verf. gutigeiwise diese seine Edebnisse mit Hunden erzahlt, spaterhin auf meine Bitte hin aufgeschrieben und durch die Kartenskizze belegt. Insbesondere hat er keine Miibe gescheut, um einige Einzelbeiten, die zur strengen Beurteilung der Heirnfindeleistung dieser Hunde wesentlich waren, durch Befragung der noch lebenden Augenzeugen nachtraglich zusammmzubringen. DaS dabei nach so langer Zeit keine Volistandigkeit zu erzielen war? liegt auf der Band Deshalb ist eine weitere Analyse nicht moglich, zumal uberall die genauen Zeitangaben fehlen. Wir sind dem beruf- lich aufs auSerste iiberbelasteten Verf. fur seine Muhewaltung und seinen tatitipen Anteil an unserer Sache zu groltem Danke verpflichtet. Ein wirkliches Weiterkornmen in der brennenden Frage des Heimfiudens gerade der Smgetiere wird nur d a m sein, wenn, wer solche tierischen Leistungen erlebt, zugleich Zeit und Willen hat, alles andere stehen und liegen zu lassen, um auf der Stelle wie ein Detektiv den Weg. den das a e r genommen haben mu& Stuck fur Stuck sicher nachzufonstruieren. hzw. bei sofortiger Tiederholung der Ausgangsbedingungen ihn unter nichtstorender Mitbeobachtung zii sichern. Das gilt genau so hier. wie fur B. S~HMIDS verfrachtete Mause, wie uberall GewiP ist es leichter gesagt als getan. Aber wie schon und verlocliend die Aufgabe ist, das zeigen uns Beispiele wie die hier vorgelegten.

Herausgeberanm. 0. K.

Besprechungen Gottsehaldt, K., Die Methodik der Persbnlichkeitsforschung in der Erb-

psychologie. Heft 1 und 2 der Schziftenreihe von E. Fische r und K. Gott- s c h a1 d t : Erbpsychologie , Arbeiten zur Erb- und Um weltforschung. Leipzig, Verlag Johann Ambrosius Barth, 19-12,

Es gilt, Erbgut und Umwelteinfliisse in der menschlichen Psychologie scharf auseinanderzuhalten. Freilich ist man bisher zu einzelnen Erbfaktoren und zur Feststellung ihres Erbganges nirgends vorgedrungen : ,Die Frage nach den geni- schen Gnindlagen dcr seeliochen und korperlichen Erscheinungsweisen ist . . . . freilich bisher kaum zu heantworten und wird nur im Zusammenhang mit dem Fortschreiten der allgemeinen menschlichen Erblehre, nicht allein von der Erb- psgchologie und Erbpsychopathologie als solcher zu beantworten sein.' Auch muI3 auf die Kinderpsychologie und auf die entwicklungspsychologische Forschung zuriickgegriffen mrden. , Alle erbpsychologischen Versuche, Thesen uber die Vererbung des Seelischen aufzustellen, konnen nicht unabhllngig sein oder durfen nicht im Widerspruch stehen zur Theorie der Mendelschen Vererbung; aber ebenso haben auch alle erbpsychologischen Feststellungen , die gleichsam ohne Psychologie der P s o n gesammelt werden, fur die Erhpsychologie der Person nur wenig Wert.

Verf. befaBt sich hier lediglich mit der psyehologischen Verfahrensweise der Diagnose; wegen der erbstatistischen Bearbeitung des Materiales, das er auf hier zu besprechende Weise gewonnen hat, verweist er auf Wilde (Archiv fiir Psycho- logie 109, 1941).

Es gilt, Merkmale meSbar zu machen und Gas Meljergebnis dem Leistungsbild aller ubrigen zu dem Kollektiv Gehorigen, d. h. der (im Optimalfalle) binomialen Variationskurve der Gruppe einzuordnen, der der Proband angehtirt.

Solange der einzelne Erbfaktor unbekannt ist, stellt die Zwill ingsmethode den allein gangbaren Weg dar, urn Ererbtes und Erworbenes zu trennen; doch geoiigt , nicht die einfache Abstandsbestimmung der Erscheinungsweisen von ein- eiigen (EZ) und zweieiigen Paaren (ZZ), sondern ,es sind die jeweiligen Ortslagen

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im ,topologischen Merkmalsraum' zu bestimmen und zueinander in Beziehung zu setzen." Die genealogisch- statistische Methode verliert hier auch noch dadurch an Wert, daB sie zugleich mit den seelisclien Unterschieden der verglichenen Lebensalter zu kampfen hat.

Da einstweilen ineist nur Oberflachenseiten der Person meBbar gemacht werden konnten, mu13 der Xerkmalsmessung die charakterologisch-psychographische B e s c h r e i b u n g d e r G e s a m t p e r s o n vorausgehen, die sich natiirlich nicht zu einer Normalverteilung in Beziehung setzen 1%Bt.

Die Testmethode gibt mefibare Werte, kann aber naturlich nur Einzelziige ergreifen; doch kann man ihre Verwendbarkeit entscheidend verbessern, indem man sie auf Probanden anwendet, die dem Untersucher bereits atis langerem Um- gang und durch Untersuchung nach den anderen Methoden als Gesamtpersiinlich- keiten bekannt sind. Die verschiedenartigen Typo lop ieen (Kre t schmar u. a.) haben beschreibenden, vorerst aber keinen genetisch erklarenden Wert. Con I a d s Ansatz (1941) wird seine Probe erst noch zu bestehen liaben. ,Vom Ausgangs- ponkt der Typologieen her la13t sich das Problem der Vererbung der Typenformen nicht fiirdern. Genealogische Untersuchungen fuhren zii unklaren, nioht iiber- scliaubaren Ergebnissen, Zwillingsuntersuchunqen bleiben im Grunde nichtssagend und ergeben nicht mehr als den allgemeinen Nachweis einer Erbgrundlage. Die Diskussion des Problems muBte also stecken bleiben, . weil die Fragestellung un- scharf, der Typenbegriff falsch gefallt ist. Insbesondere ist es unmiiglich, auf diesem Wege" die einzelnen Typenordnungen zu ,Grundformen des menschliclien Seins, zu Uiotypen' erheben zu wollen.

Stellt man der alten Eltementenpsychologie die Theorie vom ganzheitlichen Wirkzusammenhang der psychophysischen Person gegeniiber, so erweist sich die Lehre vom S c h i c h t e n h a u als fruchtbar, zumal sie bis zu einem gewissen Grade stammesgeschiohtlich fundiert erscheint. Die Schicht des Geistes, der Oberbau der Benulltheit in1 Denken und Wollen, die Cortikalperson, wird getragen von den endothymen Tiefenschichten, der Tiefenperson (Hirnstamm). Erst im Lauf der Entwicklungsjahre stabilisiert sich eine Grundstimmungslage, die Verf. nach seinen Zwillingsuntersuchungen fiir im wesentlichen erbhedingt h d t ; fiir die Organ- und Leibgefiihle des vegetativen Vitalbereiches nimmt er Ent,sprechendes an. Die Ausprggungsgrade und die Ansprechbarkeit der Gefiihle, die gefiihls- IniiiQige Erlebnisfiihigkeit und Gefiihlsbestimmtheit diirften vorwiegend erbbestimmt sein, nicht niinder die Vitaltriehe der Lebeosbehauptung und -durchsetzung (An- sprechbarlteit auf den Sinngehalt einer Lebenslage. pershliches Tempo, Belast- harkeit bei Beanspruchungen, Ermiidbarkejt). Verf. spricht in diese.2 Zusanimen- hange von einer mindestens fiinffachen Uberlegenheit der Erbbedingtheip gegen- iiber den Umwelteinfliissen.

Dagegen weist der Oberbau, d. h. die Anlage mi intelligentem Handeln und Denken, die funktionale Seite des Willenslebens wie Zielfestigkeit und Naclihaltig- keit eine weit griillerc Modifikabilitat auf. Soziale Einfliisse, Kinderstube, Schule, Rerufstradition und anderes formen entscheidend mit. Den Charakter dagegen kann man in den Grundzugen nicht fonnen, sondern nur auslesen. Die erbliche Variationsbreitc der Oberschicht schwankt innerhalh einer BevBlkerung erheblich; ob jene der Tfefenschichten ebenso starke Erbunterschiede aufweist, bleibt zu untersuchen.

In Z w i l l i n g s l a g e r n wurden 69 EZ-Paare, 52 ZZ- und 17 PZ-Paare (Zwillinge verscliiedenen Geschlec,htes) durchschnittlich 2 Monate lang fast un- unterbrochen in ihrem ganzen Tageslauf von jangen Fachpsychologen beobachtet, die sehr bald als den1 Verbande zugehiirig empfunden nurden. Die Liste der verzeichneten Stinitnungs- und Gefiihlslagen unterschied 25 Qualititen, die zweite der Aktiviat und Spannungslage deren 23, die dritte der Ansprechbarkeit, Re- aktivitat und Aufgeschlossenheit 17. Fur gute Vergleichbarkeit der Protokollarbeit der verschiedenen Beobachter war gesorgt. Aus diesem iiberaus reichen Material ergaben sich die Pershlichkeitsdiagnosen. Nebenher ginqen je 40 Leistungstests, cach Alter, Eingewiihnungsgrad usw. abgestuft. Der sozialen Haltung des Ein- zelnen, der Bildung und Liisung von Gruppen galt besondere Aufmerksamkeit.

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Man darf das so gewonnene Beobachtungsgut gewiB als erstmalig in seiner Voll- standiglieit bezeichna; aber auch die Lagermethode ltiBt natiirlich manche Wiinsche un befriedigt : man erfshrt nichts iiber die Vitaltriebgrundlage, das sexuelle Trieb- leben, wenig uber das differenziertere seelische Innenleben, die Welt der Werte, Sonderbefahigungen und Sonderbegabungen.

SO notwendig und niitzlich Laborator iumsversuche auch immer sind, ihre methodische Grenze liegt darin, da8 der Proband sich einer Instruktion unter- werfen muB : Bestimmte Erwartungen, Ermiidung, UberPiittigung sind zy ver- meiden; nutzlich ist es, Erfolgs- nnd MiBerfolgserlebnisse herbeizufilhren, Konflikt- situationen zu setzen, den Ehrgeiz zu stacheln.

AbschlieBend werden mit gleicher Vorsicht die Fragen der Entwicklungs- propose und der personalen Diagnose als methodischer Forderung besprochen. Die Wahrscheinlichkeit richtiger Voraussagen ist bei den Extremwerten am griiflesten; auch hier stechen die ,abnormsten' am meisten hervor. Oanz itber- wiegend wichtig filr die Voraussage ist die Tiefenperson, gerade fiir sie gilt es die Methodik so zuverlibsig wie m6glich zu gestalten.

Dies ist der auf wenige SBtze gebrachte Inhalt dieser rein methodischen Abhandlung. Die Xitteilung der Ergebnisse ails den Zwillingslagern, die die vor- getragene Theorie erhutern und belegen sollen , bleibt spateren Banden der Schriftenreihe vorbehalten, mehrere sind bereits als im Druck befindlich im Schriftenverzeichnis enthalten. - Von Tieren ist nur in dem einen Satz die Rede: die progressive ,Cerebration' der aufsteigenden Wirbeltierreihe, anatomisch- phvsiologisch belegt wie sie ist, sei in psychologischer Hinsicht erst vermutungs- weise belcgt.

Trotzdem gelitkt diese Besprechung hierher, schon urn zu zeigen, d& die Trennung der Psychologie in Erbpsychologie und den Rest, denVerf. als ,peris- tolabil", wir liurz als Lernpsycliologie bezeichnen, eineni berufenen Fachvertreter der menschlichen Psychologie so selbstversttindlich ist, daB er in seiner Methoden- schrift iiber die Notwendigkeit der Forderung buchstiiblich kein Wort mehr ver- liert, wiihrend weiten Kreisen der gegenwiirtigen ziinftigen Tierpsychologie die beiden Voliabeln neu sein diirften und zweifelndes Kopfschiitteln erregen werden.

Vergleichbar an der Forschungslage hiiben und driiben ist erstens, daB beiderseits erst von einer Aufgabe, keineswegs von Erfiillung die Rede sein kann. Auch die Tierpsychologie kann noch kauin Erbfaktoren und klare Erbgange filr Verhaltensnierkmale angeben. Wenn z weitens die Humanpsychologie sich vorerst darauf beschrankt, den Modifikationsversuch am einzig verfugbaren erbgleichen Material, den EZ, zum Ausgliedern der Uniweltwirkungen aus dem Verhaltens- erbgut zu beniitzen, so beginnt die Tierpsychologie in ganz ahnlicher Beschmkung mit dem Verhaltensvergleich nIlchst verwandter Tierart en. SiLmtliche Verhaltens- zilge ntimlich, die allen Artgenossen in genau gleicher Weise eignen, miissen erblich sein; was sie unterscheidet, kann nur umweltbedingt sein. Auf diesem Wege hat die Vgl. Tierpsychologie bereits einen heuristisch brauchbaren ersten Ansatz gewonnen (vgl. dieae Zeitschrift Bd. 5, S. 713-720). Vermutlich werden diese ihre Ergebnisse den Humanpsychologen zumeist wenig interessieren, da er meint, es handele sich dort urn rein tierischo Dinge, wtihrend beim Menschen ganz andere Ftihigkeiten zur Untersuchung stiinden, die wiederum den Tieren fehlen. DaB dem nicht so ist, hoffen wir an der angegebenen Stelle gezeigt zu haben; Zusammenarbeit ist mGglich, ist erwiinscht und wird, je eher sie beginnt, um so sicherer Frucht fiir beide Teile tragen. Und so wie in der Erbpathologie dw Tierversuch nicht nur fiir die menschliche Erblehre brauchbare Modellversuche gegeben, sondern sogar schon einzelnen Saugern und dem Menschen gemeinsame , homologe Gene' von gleicher Wirkung und gleichem Erbgang aufgefunden hat, z. €3. das Pelgergen (H. Nachtsheim), so kiinnen wir dasselbe auch in der Ver- gleichenden Psychologie (des Menschen und der Tiere) erhoffen, wenn erst einmal Erbmerkmale aufgefunden sein werden, in welclien sich kreuzbare tierische Bio- typen (Erbrassen) voneinander so sicher unterscheiden , wie es tierische Arten tun. 0. Koehler, Kanigsberg (Pr)