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14 | Getränke! 01 | 2014 Grundfos setzt auf Industriebranchen. Bei Pumpen kommt es vor allem auf die richtige Aus- legung an, wenn man die Prozesse energieeffizient betreiben will. Für die Getränkeindustrie stellt Grundfos ein breites Spektrum an neuen Komponenten vor. Dabei konzentriert sich der führende Pumpenhersteller zunehmend auf System- und Komplettlösungen. Innovation als Mission A  nfang  November  2013  lud  Grundfos die deutsche Fach- presse nach Bjerringbro, Dä- nemark,  in  die  Konzernzentrale  ein.  Vertreter  des  Unternehmens  berich- teten über die aktuelle wirtschaftliche  Situation  und  neue  technische  Ent- wicklungen.  Mit  einem  Umsatz  von  3,04  Milliarden  und  knapp  18.000  Mitarbeitern  ist  das  dänische  Unter- nehmen nach eigenen Angaben Welt- marktführer  bei  Flüssigkeitspumpen.  Grundfos bietet eine Vielzahl von Pum- penanwendungen,  angefangen  bei  der Wasserversorgung und der Entsor- gungstechnik  über  die  Gebäudetech- nik,  die  Wasser-  und  Abwasserwirt- schaft  bis  zur  Indus  trie.  Vor  allem  der  letzte  Bereich  verspricht  seit  einigen  Jahren ein gutes Wachstumspoten  zial.  So  war  denn  auch  die  Gründung  der  Industriedivision  vor  sieben  Jahren  ein  Meilenstein  für  Grundfos.  „Die  Ent- scheidung  basierte  auf  der  Analyse,  dass  industrielle  Anwender  erkennbar  verstärkt auf System- und Komplettlö- sungen  setzen  und  schlanke  Beschaf- fungsprozesse  bevorzugen“,  erläu- tert  Martin  Palsa,  Geschäftsführer  der  Grundfos  GmbH  in  Deutschland  und  Leiter der D-A-CH-Region. Fokus auf Industriebereiche Grundfos  strukturierte  konsequenter- weise  seine  Vertriebsbereiche  für  In- dustrielösungen neu und konzentrier- GRUNDFOS-PRESSEREISE 2013 DAS AKTUELLE INTERVIEW Beim Energiesparen Nägel  mit Köpfen machen ? Getränke!: Herr Hubert, wo sitzen bei einem Pumpensystem die Stellräder für Energieeffi- zienz? Wie erreicht der Anwender die günstigsten Betriebskosten? ! Peter Hubert: Der  Schlüssel  ist  eine  gute  hydraulische  Auslegung  der Pumpe und eine angepasste An- lagenregelung  –  also  das  Verhältnis  von Förderleistung und Kraftbedarf.  Aus  unserer  Sicht  wird  das  Kosten- Interview mit Peter Hubert, Vertriebsleiter Food, Beverage und Pharma bei Grundfos Indust- rie. Kernprozesse in der produzierenden Industrie verbrauchen nur ein Drittel der Gesamtener- gie. Zwei Drittel der Energie verbrauchen nach einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI), Karlsruhe, die Nebenprozesse. Den größten Anteil daran haben Strömungsmaschinen: Pumpen (30 %), Ventilatoren (14 %) und Druckluft-Kompressoren (10 %). Und häufig kommen in den Nebenprozessen noch Systeme zur Anwendung, die seit vielen Jahren rund um die Uhr laufen – auch dann, wenn die volle Leistung nicht permanent benö- tigt wird. Und trotzdem ist es für die Energieeffizienz nicht damit getan, einfach nur die Kom- ponenten zu wechseln. Erst die Kombination aus innovativen Antrieben, moderner Steuerung und leistungsfähiger Mechatronik hebt den Energieschatz. einsparpotenzial  durch  Einsatz  hoch- energieeffi zienter  Pumpen  mit  inte- grierten  Frequenzumrichtern  noch  nicht  ausreichend  erkannt.  Ein  Groß- teil  der  vor  Jahren  installierten  Pum- pen  ist  überdimensioniert,  die  al- ten  Motoren  arbeiten  in  aller  Regel  mit  sehr  schlechten  Wirkungsgraden.  Doch  ihnen  mangelt  es  nicht  nur  an  optimaler  Leistung,  sie  verprassen  auch jede Menge Geld im Betrieb. Mit  iSolutions bieten wir Lösungen mit ei- ner  konsequenten  Kostenbremse  an:  kein  Ersatz  einzelner  Komponenten,  sondern ein Systemansatz, der auf ei- nem  intelligent  geregelten  Pumpen- betrieb basiert. ? Was verstehen Sie unter einer Systemlösung? ! Typischerweise geht es um die Lö- sung bestimmter Aufgaben in der Pro- duktionsanlage,  in  deren  Mittelpunkt  BranchenReport | Unternehmen & Produkte

GRUNDFoS-PRESSEREISE 2013 Innovation als · PDF file14 | Getränke! 01 |2014 Grundfos setzt auf industriebranchen. Bei Pumpen kommt es vor allem auf die richtige Aus-legung an, wenn

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14 | Getränke! 01 | 2014

Grundfos setzt auf industriebranchen. Bei Pumpen kommt es vor allem auf die richtige Aus-

legung an, wenn man die Prozesse energieeffi zient betreiben will. Für die Getränkeindustrie

stellt Grundfos ein breites Spektrum an neuen Komponenten vor. Dabei konzentriert sich der

führende Pumpenhersteller zunehmend auf System- und Komplettlösungen.

Innovation als Mission

 A nfang  November  2013  lud Grundfos die deutsche Fach-presse nach Bjerringbro, Dä-

nemark,  in  die  Konzernzentrale  ein. Vertreter  des  Unternehmens  berich-teten über die aktuelle wirtschaftliche Situation  und  neue  technische  Ent-wicklungen.  Mit  einem  Umsatz  von 3,04  Milliarden  €  und  knapp  18.000 Mitarbeitern  ist  das  dänische  Unter-nehmen nach eigenen Angaben Welt-marktführer  bei  Flüssigkeitspumpen. 

Grundfos bietet eine Vielzahl von Pum-penanwendungen,  angefangen  bei der Wasserversorgung und der Entsor-gungstechnik  über  die  Gebäudetech-nik,  die  Wasser-  und  Abwasserwirt-schaft bis zur  Indus trie. Vor allem der letzte  Bereich  verspricht  seit  einigen Jahren ein gutes Wachstumspoten zial. So war  denn  auch die Gründung der Industriedivision vor sieben Jahren ein Meilenstein  für  Grundfos.  „Die  Ent-scheidung  basierte  auf  der  Analyse, 

dass  industrielle Anwender  erkennbar verstärkt auf System- und Komplettlö-sungen  setzen und  schlanke Beschaf-fungsprozesse  bevorzugen“,  erläu-tert Martin Palsa, Geschäftsführer der Grundfos  GmbH  in  Deutschland  und leiter der D-A-cH-Region.

fokus auf industriebereicheGrundfos  strukturierte  konsequenter-weise  seine  Vertriebsbereiche  für  In-dustrielösungen neu und konzentrier-

GRUNDFoS-PRESSEREISE 2013

DAS AKtUEllE INtERVIEW

Beim Energiesparen Nägel mit Köpfen machen

? Getränke!: Herr Hubert, wo sitzen bei einem Pumpensystem die Stellräder für Energieeffi­zienz? Wie erreicht der anwender die günstigsten Betriebskosten?

! Peter Hubert: Der Schlüssel  ist eine  gute  hydraulische  Auslegung der Pumpe und eine angepasste An-lagenregelung  –  also das Verhältnis von Förderleistung und Kraftbedarf. Aus  unserer  Sicht  wird  das  Kosten-

interview mit Peter Hubert, vertriebsleiter food, Beverage und Pharma bei Grundfos indust­

rie. Kernprozesse in der produzierenden Industrie verbrauchen nur ein Drittel der Gesamtener-

gie. Zwei Drittel der Energie verbrauchen nach einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System-

und Innovationsforschung (ISI), Karlsruhe, die Nebenprozesse. Den größten Anteil daran haben

Strömungsmaschinen: Pumpen (30 %), Ventilatoren (14 %) und Druckluft-Kompressoren (10 %).

Und häufi g kommen in den Nebenprozessen noch Systeme zur Anwendung, die seit vielen

Jahren rund um die Uhr laufen – auch dann, wenn die volle Leistung nicht permanent benö-

tigt wird. Und trotzdem ist es für die Energieeffi zienz nicht damit getan, einfach nur die Kom-

ponenten zu wechseln. Erst die Kombination aus innovativen Antrieben, moderner Steuerung

und leistungsfähiger Mechatronik hebt den Energieschatz.

einsparpotenzial  durch  Einsatz  hoch-energieeffi zienter  Pumpen  mit  inte-grierten  Frequenzumrichtern  noch nicht  ausreichend  erkannt.  Ein  Groß-teil  der  vor  Jahren  installierten  Pum-pen  ist  überdimensioniert,  die  al-ten  Motoren  arbeiten  in  aller  Regel mit  sehr  schlechten Wirkungsgraden. Doch  ihnen  mangelt  es  nicht  nur  an optimaler  leistung,  sie  verprassen auch jede Menge Geld im Betrieb. Mit iSolutions bieten wir lösungen mit ei-

ner  konsequenten  Kostenbremse  an: kein  Ersatz  einzelner  Komponenten, sondern ein Systemansatz, der auf ei-nem  intelligent  geregelten  Pumpen-betrieb basiert.

? Was verstehen Sie unter einer Systemlösung?

! typischerweise geht es um die lö-sung bestimmter Aufgaben in der Pro-duktionsanlage,  in  deren  Mittelpunkt 

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Getränke! 01| 2014 | 15

Innovation als Missionte sich fortan auf die fünf Wachs-tumsmärkte:  Werkzeugmaschi-nenbau, Kühl- und temperiertech-nik,  industrielle  Wasseraufberei-tung, lebensmittel- und Getränk-eindustrie. „Wir  sind sicher welt-weit  der  Pumpenhersteller  mit dem  breitesten  Produkt angebot in den genannten fünf Fokusbran-chen“, vermutet Palsa. Das Unter-nehmen  bietet  zahlreiche  Pum-pen  sowohl  für  die  Prozessseite als auch praktisch alle für die pe-riphere  technik  oder  Utility-Seite an. Das Spektrum reicht von Ein-tauchpumpen  für  Werkzeugma-schinen,  Dosier-  und  Hochdruck-pumpen  für  alle  relevanten  Was-seraufbereitungsverfahren  bis  zu Druckerhöhungsanlagen  für  die Wasserverteilung  sowie  temperi-er- und Kühlanlagen. Ergänzt wird das Portfolio durch Hygienic-Pum-pen  und  Desinfektions-technolo-

gien. Hinzu kommen übergreifen-de Initiativen in Richtung Hochef-fi zienz- und Systemlösungen.  Die  Grundfos  Holding  ist  eine Stiftung, die  laut Stiftungsauftrag einen Großteil des Gewinnes wie-

der in die Firma investieren muss. „Rund  sechs  Prozent  des  Umsat-zes fl ießen in Forschung und Ent-wicklung.  legt  man  die  Umsatz-zahlen  von  2012  mit  drei  Milliar-den Euro zugrunde, sind das 183 Millionen Euro für den F&E-Fond“, 

sagt Palsa. „Ich glaube nicht, dass unsere  Mitbewerber  eine  ähnli-che Summe in Forschung und Ent-wicklung stecken, aber genau dies macht unsere Stärke aus.“ In den vergangenen  beiden  Jahren  wur-

de beispielsweise die Entwicklung einer neuen Generation von ener-giesparenden  Hocheffi zienzpum-pen, dem Alpha 2 und Magna 3, vorangetrieben.  „Die  neuen  Pro-dukte  sind  sehr  gut  von  unseren Kunden  angenommen  worden, 

eine Pumpe steht. Doch das reicht nicht. Erst mit Unterstützung wei-terer  Komponenten  wie  Arma-turen,  Sensoren,  MSR-technik und  einer  speziell  programmier-ten  Software  erbringt  sie  die  er-wünschte Funktionalität. 

? Wie wirken diese Elemente zusammen?

! Von  Grundfos  kann  der  Kun-de als Systemlösung eine vormon-tierte,  verrohrte  und  verdrahtete Einheit bekommen, beispielsweise zur Aufbereitung von Prozesswas-ser,  für  Wasch-,  Spül-  und  Reini-gungsprozesse, als Kesselspeisung für  Dampf-  und  Wärmeerzeuger oder  für  die  Wasserversorgung und  -entsorgung. Unsere System-lösungen  reduzieren  die  Komple-xität  und  senken  aufgrund  aufei-

nander abgestimmter Komponen-ten die Energie- und Betriebskos-ten.

? vielfach scheitern investi­tionsvorhaben an der forderung nach kurzen amortisationszei­ten. Wie sieht dies Grundfos?

! Man  kann  schon  innerhalb von fünf Monaten einen Pay-Back haben.  Hierzu  ein  Beispiel:  Die Pfungstädter  Brauerei  vermutete, dass  die  permanent  betriebenen Kühlpumpen  nicht  effi zient  sei-en und beauftragte Grundfos mit einem  Pumpen-Audit.  Aufgrund des Ergebnisses wurde die existie-rende Altpumpe durch eine neue Grundfos-Blockpumpe  NB  125-200/221 ersetzt. Diese Pumpe er-ledigt  die  Aufgabe  mit  nur  61 % der bisherigen Betriebskosten und 

amortisiert sich in nur fünf Mona-ten.  Energieeinsparung:  92.020 kWh  pro  Jahr,  Kosteneinsparung also ca. 9.200 € pro Jahr. Ein an-deres Beispiel: Bei einer deutschen Großbrauerei haben wir die kom-plette  installierte  Basis  analysiert. Im  Rahmen  der  Gesamtbetrach-tung wurden 204 Pumpen aufge-nommen. Grundfos hat davon 93 Pumpen  mit  einem  durchschnitt-lichen  Alter  von  über  zehn  Jah-ren  und  einer  Betriebszeit  größer als 6.000 Stunden pro Jahr unter-sucht.  Ergebnis:  Der  Jahresener-giebedarf  der  93  Pumpen  kann um  20 %  reduziert  werden.  Die Gesamtinvestition  rentiert  sich nach  nur  20  Monaten.  Interes-santer  Nebeneffekt:  Der  Wechsel zu  neuen  Grundfos-Pumpen  re-duziert  die  Hersteller-Vielfalt  und entlastet so Service und lager.

? Welche Entwicklungen in der Pumpentechnik sind von Grundfos noch zu erwarten?

! Wir werden weitere Verbes-serungen  in der  regelungstech-nischen  Einbindung  an  zentra-le leittechnik vornehmen, auch Sensoren  gewinnen  weiter  an Bedeutung.   Zudem  denken  wir  bereits heute  darüber  nach,  dass  im Jahre 2025 ein größerer teil un-seres  Umsatzes  nicht  mehr  aus der klassischen Pumpentechnik, sondern aus anderen Bereichen kommen wird – seien es Dienst-leistungen,  innovative  Rege-lungs-  und  Steuerungstechnik oder ganze Systeme. Wohin die Reise gehen wird, zeigt Grund-fos  schon  mal  mit  iSolutions auf. 

GRUNDFOS iSOLUTIONS: Vollständige Anlagenintelligenz nach Bedarf.

und wir hoffen, dass wir so unsere Position  als  weltweiter  Marktfüh-rer in dieser Branche festigen und ausbauen  können“,  erläutert  Pal-sa.  „Eine  Umfrage  belegt  die  ex-trem  hohe  Kundenzufriedenheit mit  unserer  Produktqualität  und der  Fähigkeit  unserer  Mitarbeiter, die Kunden und deren Bedürfnis-se zufriedenzustellen.“

auf die Bedürfnisse des Marktes genau reagierenUnd genau  in diese Richtung  soll sich auch der  Industriebereich bei Grundfos  weiter  bewegen.  Hier-für entwickelte Grundfos eine Rei-he  von  Produkten  wie  die  Hoch-druckpumpen BMS für den Einsatz in der Umkehrosmose, die  selbst-ansaugenden Hybridpumpen GHP zum  Fördern  gashaltiger  Medien oder Norm- und Blockpumpen NB/NK aus Edelstahl sowie intelligente Sensoren. Gleichzeitig möchte der 

„Eine Umfrage belegt die extrem hohe Kundenzufriedenheit mit unserer Pro­duktqualität und der fähigkeit unserer Mitarbeiter, die Kunden und deren Be­dürfnisse zufriedenzustellen.”MARtIN PAlSA, Geschäftsführer der Grundfos GmbH Deutschland

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Bilder: Grundfos GmbH

16 | Getränke! 01 | 2014

Pumpenhersteller  in  diesen  technolo-gieorientierten Branchen ein life-cycle-Partner  werden,  der  mit  seinem  An-wendungswissen  für  den  Kunden  ei-nen  Mehrwert  schafft.  „Anlagenbau-er und Anwender erwarten auf ihre in-dividuellen Prozesse abgestimmte Sys-temlösungen und umfassende, global verfügbare  Dienstleistungen“,  betont Palsa.  Mit  der  Fokussierung  auf  die fünf  oben  genannten  Branchen  kön-ne der Kunde auf die große Sachkun-de  der  Grundfos-Mitarbeiter  vertrau-en. Dabei gehe es dezidiert um bran-chenspezifisches  Know-how:  Also nicht um lösungen von Alltagsaufga-ben, die als Standard praktisch von al-len Pumpenherstellern angeboten wer-den, sondern um das Wissen um Bran-chen-Standards und um Besonderhei-ten der Produktionsprozesse.   In  Deutschland  arbeitet  Grund-fos  mit  einem  Netz  von  ausgewähl-ten Partnern  zusammen, um die brei-ten  Service anforderungen  der  Indus-trie  abdecken  zu  können.  „Wir  ha-ben  etwa  30  autorisierte  Servicepart-ner und 26 Industriepartner“, sagt Pal-sa. „Sie erlauben uns, in den verschie-denen Anwendungen viel präsenter zu sein. Wir haben im Industriebereich im Jahr 2013 80 Mio. € Umsatz generiert und möchten bis zum Jahr 2017 etwa 106 Mio. € Umsatz schaffen. Das ent-spricht einem jährlichen Wachstum von 7,3 % und unserem Anspruch, schnel-ler  als  der  Markt  zu  wachsen.“  Um Marktanteile gewinnen zu können, will das  Unternehmen  künftig  seinen  Ruf als  lösungslieferant  stärken  und  sich als technologieführer präsentieren. 

Neue Produkte stärken die ProzessindustrieMit der  Integration des Hygienepum-pen-Spezialisten  Hilge  im  Jahr  2004 eröffnete sich für Grundfos der Markt-

eintritt  in  die  life-Science-Branchen. Heute  ist  das  deutsche  Produktions-werk  in  Bodenheim  das  Kompetenz-zentrum  für  Hygienetechnik  und  für die  Fertigung  aller  Hygienic-Pumpen der Grundfos-Gruppe verantwortlich. Ein  Beispiel  dafür  ist  die  deutsch-dä-nische Entwicklung der Hybridpumpe GHP,  die  auf  der  Münchner  Weltleit-messe drinktec 2013 vorgestellt wur-de. Pumpen dieser Baureihe  sind mit dem  konventionellen  laufrad  einer normalsaugenden  Kreiselpumpe  aus-gestattet,  unterstützend  vorgeschal-tet ist eine Zulaufschnecke. Dank die-ser  Hybridtechnik  arbeitet  die  GHP selbstansaugend  und  eignet  sich  da-mit  als  transferpumpe  für  den  cIP-Rücklauf und für das Fördern gashalti-ger Medien. Die Pumpen sind gemäß den  Vorgaben  des  Hygienic  Designs konstruiert.  Seit  dem  Frühjahr  2013 verfügen  sie  über  das  EHEDG-Zertifi-kat. Damit kann der Betreiber auf die reinigungsgerechte  Gestaltung  der Pumpe und somit auf eine sichere Pro-duktion vertrauen.  Erste  Einsätze  in  Brauereien,  Mol-kereien sowie in Wein verarbeitenden Betrieben  zeigen,  dass  die  Hybrid-pumpe die gestellten Förderaufgaben ohne  Einschränkungen  erfüllt.  Ver-wendet wurde  sie  hier  hauptsächlich als cIP-Pumpe und cIP-Rücklaufpum-pe sowie als Produktförderer. „Mittel-fristig  wird  es  in  der  Hilge-Plattform eine  Portfoliobereinigung  geben. Beispielsweise  den  Ersatz  der  Maxa/Maxana-Baureihen  durch  die  Norm- und Blockpumpen NB/NK“, gibt Peter Hubert, Vertriebsdirektor Food, Beve-rage  und  Pharma  bei  Grundfos,  be-kannt.  Die  neueste  Generation  der NB/NK-Pumpen  wurde  erstmals  auf der Achema 2012 präsentiert und fin-det  in  der  Prozessindustrie  überwie-gend  in  Sekundärprozessen  wie  der 

Kühlwasserversorgung, in der Wasser-aufbereitung und in Filtrationsanlagen Verwendung.  Als  hochwertige  Edelstahlvarian-ten  (1.4408 und 1.4517) kommen sie auch  in anspruchsvollen Primärprozes-sen zum Einsatz. Beispielsweise sind die Varianten NKG(E) und NBG(E) zum För-dern  von  Ölen  und  Fetten  bei  hohen temperaturen  gemäß  chemienorm DIN EN 22858 konzipiert. Zudem gibt die Norm für einen entsprechenden Be-triebspunkt größere Saug- und Druck-stutzen  ´vor.  Aus  diesem  Grund  sind die Pumpen  robuster gebaut und bie-ten  verstärkte  lager,  was  die  lebens-dauer  insgesamt  verlängert.  Und  für explosionsgefährdete  Bereiche  stehen auch  Atex-Ausführungen  zur  Verfü-gung.  Außerdem  können  die  NKG(E)-Pumpen wegen der großzügigen Platz-verhältnisse im lagergehäuse mit Dop-peldichtungen geordert werden.  Für  Anwendungen  der  Umkehros-mose, der Ultrafiltration, der Reinigung und  für  die  Wasserversorgung  entwi-ckelte Grundfos die neuen BMS-Hoch-druckmodule. Sie arbeiten mit der be-währten  Hydraulik  von  Unterwasser-pumpen, sind von einem Druckmantel umschlossen und bieten einen größe-ren Volumenstrom bei gleichem Druck. Durch den Einsatz  eines  selbst  entwi-ckelten,  hocheffizienten  Permanent-magnetmotors  mit  einem  Wirkungs-grad  besser  als  IE4  konnte  nach  Her-stellerangaben die Effizienz gegenüber der vorangegangenen technik um 5 % verbessert und das Gewicht um 75 % reduziert werden. Die Module können optional mit zwei verschiedenen Ener-gierückgewinnungssystemen  ausge-stattet  werden:  Mit  einer  Pelton-tur-bine  (BMSt), die direkt mit einer Vor-druckpumpe gekoppelt ist, oder mit ei-nem mechanischen Druckwechsler aus Keramik (BMSX).

Fertigung der Komponenten für CA-Pumpen. Montagehalle für CA-Pumpen. Taktstraße für die Fertigung von CR-Pumpen.

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Getränke! 01| 2014 | 17

Für  mehrstufi ge  Hochdruckpum-pen in Industrieanwendungen hat Grundfos  seine  cR-Baureihe  mit einer  Vielzahl  von  Varianten  und Zusatzausrüstungen  für  diverse Medien  (korrosiv,  abrasiv,  hoch-viskos),  hohe Drücke  sowie einen breiten  temperaturbereich  erwei-tert.  So  stehen  unterschiedliche Werkstoffe,  spezielle  Gleitring-dichtungen und auch leckagefreie Ausführungen  mit  Magnetkupp-lung zur Verfügung. Bei den Mo-toren  für  die  E-Pumpen-Ausfüh-rungen cRE bietet Grundfos dem Anlagenbauer  bis  zu  einer  leis-tung  von  2,2  kW  einen  neu  ent-wickelten  und  selbstproduzierten Hochdrehzahlmotor  (3600  min-1 statt der üblichen 2900 min-1), der  die  höchste  Energieeffi zienz-klasse IE4 (IEc tS 60034-31 Ed.1) übertrifft  und  ein  kompaktes  De-sign hat. 

iSolutions­Programm Ziel jedes Anlagenplaners und Be-treibers  ist  es,  Pumpen  optimal auszuwählen,  auszulegen  und  zu betreiben.  Um  Hydraulik,  Antrieb und  MSR-technik  bestmöglich aufeinander abzustimmen, hat das Unternehmen  sein  iSolutions-Pro-gramm entwickelt. „Mit iSolutions verabschieden wir uns vom Einsatz konventioneller  Anlagenbauteile und wechseln zum Systemansatz. Kernelement ist ein intelligent ge-regelter  Pumpenantrieb”,  erklärt Palsa  den  ganzheitlichen  Ansatz, mit  dem  Hydraulik,  Antrieb  und MSR-technik  bestmöglich  aufein-ander abgestimmt werden  sollen. Herzstück  jeder  iSolutions-lösung sind  robuste  Sensoren  für  Durch-fl uss,  Druck  oder  Differenzdruck in  Kombination  mit  der  tempe-

www.grundfos.de

MEHR INFoRMAtIoNENi

D:\Designer\Ablage\kettling\anzeigen-neu\kettling_92x126_getraenke.cdrDonnerstag, 16. Februar 2012 13:43:42

Farbprofil: Generisches CMYK-DruckerprofilKomposit Standardbildschirm

Wie stellen in diesem Jahr auf folgenden Messen aus:drinktec, München: Halle A3, Stand 346

FachPack, Nürnberg: Halle 4, Stand 4-414parts2clean, Stuttgart: Halle 4, Stand 4502

Unbenannt-1 1 31.07.13 10:53

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ratur.  Innovativ  ist  das  „direkte” Messen  auf  einem  Silizium-chip, der  im  Gegensatz  zu  konventio-nellen Sensoren weder aufwendig gekapselt  noch  ungeschützt  dem Medium ausgesetzt ist. Dessen pa-tentierte  Silicoat-Beschichtung  er-möglicht  einen  direkten  Kontakt mit dem Medium im Dauereinsatz. Das  gewährleistet  eine  kurze  An-sprechzeit  auf  schnelle  tempera-turänderungen in der Anlage.   Zu  iSolutions  gehört  außerdem ein  umfassendes  Kommunika-tionsportfolio.  Mit  seiner  Hilfe kann der Anwender sowohl beim Remote-Management als auch bei der  Systemintegration  auf  Steue-rungs-  und  Überwachungsfunk-tionen  zugreifen,  die  den  Auf-wand zur Datenerhebung und für Wartungsarbeiten  erheblich  redu-zieren.  So  ist  beispielsweise  das mobile  Fernbedien-  und  Diagno-segerät  Grundfos  Go  so  konzi-piert, dass es mit allen E-Pumpen (mit  eingebautem  Frequenzum-richter)  von  Grundfos  kompatibel ist.  Informationen  wie  Betriebs-punkt, Drehzahl usw. sind als live-Einspeisung  abrufbar.  Alarmmel-dungen  werden  mit  eindeutigen Fehlercodes ausgeliefert. Bei War-tungs-  und  Servicearbeiten  liefert die  protokollierte  Pumpenhistorie wertvolle  Hinweise.  In  größeren Anlagen lassen sich mit der Funk-tion  clone  Pump  Settings  ganze Pumpengruppen  schnell  konfi gu-rieren. Die Parametrierung erfolgt direkt über die Go-Bedienoberfl ä-che  und  wird  mit  Anmerkungen des Betreibers protokolliert. R. H.

Verwaltungs- und Fertigungsgebäude Grundfos in Bjerringbro, Dänemark.