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Grundlagen der Hühnerfütterung Dipl.-Ing. agr. Gerriet Trei Prof. Dr. Bernhard Hörning Hochschule Eberswalde Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz Studiengang Ökolandbau und Vermarktung Fachgebiet Ökologische Tierhaltung

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Grundlagen der Hühnerfütterung Dipl.-Ing. agr. Gerriet Trei Prof. Dr. Bernhard Hörning

Hochschule Eberswalde Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz

Studiengang Ökolandbau und Vermarktung Fachgebiet Ökologische Tierhaltung

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29.11.2016 Folie 2

Gliederung

• Literaturhinweise

• Besonderheiten Ökolandbau

• Verdauung beim Huhn

• Bedarfsformeln - Bedarfswerte

• Geeignete Futtermittel

• Praktische Fütterung

• Wasserversorgung

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Literaturhinweise

• GfE (1999): Empfehlungen zur Energie- und Nährstoffversorgung von Legehennen und Masthühnern (Broiler). Gesellschaft für Ernährungsphysiologie, DLG-Verlag, Frankfurt/Main

• JEROCH, H., SIMON, A., ZENTEK, J. (2013): Geflügelernährung. Ulmer, Stuttgart, 528 S. (49,90 €)*

• DAMME, K. (2015): Legehennenhaltung und Eierproduktion. Ulmer, Stuttgart, 239 S. (29,90 €), Kap. zur Fütterung

• ZOLLITSCH, W. et al. (2002): Ökologische Schweine- und Geflügelfütterung. Agrarverlag (vergr.)

• DEERBERG, F. et al. (2004): Artgerechte Geflügelerzeugung: Fütterung und Management. Bioland-Verlag, Mainz, 176 S. (18,50 €)

• BLAIR, R. (2008): Nutrition and feeding of organic poultry. CABI, Wallingford, 314 S.

• KTBL (2009): Wasserversorgung in der Geflügelhaltung – Wasserbedarf, Technik, Management. KTBL-Heft 83, KTBL, Darmstadt, 60 S. (9 €)

• Tagungen Schweine- und Geflügelernährung, zweijährlich, Uni-Institute

• ferner Kapitel Geflügelfütterung in Standardwerken zur Tierernährung (Kirchgessner / Jeroch / Kamphues )

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Vorschriften Hühnerfütterung Bio-Richtlinien

• Tiere sind mit ökologischen Futtermitteln zu füttern, die dem ernährungsphysiologischen Bedarf der Tiere in ihren verschiedenen Entwicklungsstadien entsprechen.

• Tagesration ist frisches, getrocknetes oder siliertes Raufutter beizugeben.

• ständiger Zugang zu Weideland oder Raufutter

• Grünausläufe: mindestens ein Drittel Lebens Zugang zu Freigelände (überwiegend bewachsen)

• keine Wachstumsförderer und synthetische Aminosäuren

• max. 5 % konventionelles Futter (kein GVO), nur Futtermittel aus Liste im Anhang

• mind. 50 % des Futters vom eigenen Betrieb

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Problematik Ökolandbau

• Fütterung basiert stark auf Kraftfutter Konkurrenz zum Menschen

• bzgl. Grundfutterverabreichung fehlen oft Erfahrungen

• (noch) weniger Grundfutter möglich als bei Schweinen

• mit zugelassenen Futtermitteln (insbesondere Protein) Nährstoffbedarf hochleistender Tiere schwer zu decken

• fast ausschließliche Hybridhühner in der Praxis: Legehybriden oder (langsamer wachsende) Masthybriden

• gilt umso mehr bei 100 % Biofutter (bis Ende 2017 noch 5 % konv.)

• Leistungen der konventionellen Tiere nicht erreichbar (weniger Eier, schlechtere Futterverwertung) Aufpreise nötig

• kleine Tierbestände erschweren Bildung von Fütterungsgruppen (Phasenfütterung)

• Insgesamt ähnliche Probleme wie bei Bio-Schweinen!

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Inhaltsstoffe Kraftfutter Bsp. Bayern je 6 Legehennen-Betriebe 2010/2011, Phasenfutter 1

• „Keines der eingesetzten Öko-Futtermittel erreichte auch nur annähernd die Empfehlungen für Hochleistungshybriden!“

29.11.2016 Folie 6

Damme 2013

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Bedeutung Fütterung

• Deckung des physiologischen Bedarfs an Nährstoffen für Erhaltung und Leistung

• Deckung Bedürfnisse Funktionskreis Nahrungsaufnahme (Nahrungssuche/-aufnahme)

Verhinderung Federpicken / Kannibalismus!

• Beitrag zum Wohlbefinden und zur Gesundheit der Tiere

• Futter größter Anteil variable Kosten

• Risiken

Verhaltensstörungen Federpicken und Kannibalismus

Futterpartikelselektion

Futterverluste

Futterentmischung

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Nahrungsaufnahme Huhn

• Scharrbewegungen abwechselnd mit beiden Beinen

• Nahrungskompo-nenten freilegen

• Prüfen mit Schnabel

taktil, Geschmack

• Aufnahme durch Picken

• Picken an Grünpflanzen, Früchten etc.

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Funktionskreis Nahrungsaufnahme

• Wechselwirkungen mit anderen Funktionskreisen

• gemeinsame Futteraufnahme

Lautäußerungen der Tiere

Geräusche der Fütterungseinrichtung / Picken der Tiere

• Gehen und Erkunden

• Bodenpicken

• Scharren

• Futterpicken und -abschlucken

• Zerren, zupfen, reißen

• mind. 40 % des Tages verbringen Hühner mit Nahrungssuche und -aufnahme

• zweigipflig: Schwerpunkte morgens & abends

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Magen-Darm-Trakt des Huhns

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Oesophagus = Speiseröhre, Crop = Kropf, Proventriculus = Drüsenmagen, Gizzard = Muskel-magen, Pancreas = Bauchspeicheldrüse, Duodenal loop = Schleife Zwölffinger-darm, Small intestine = Dünndarm, Large intestine = Dickarm, Cloaca = Kloake,

www.poultryhub.org

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29.11.2016 Folie 11

Nahrungsaufnahme + Sinnesleistungen

• Gesichtssinn – Augen

Farbe des Futters

Rasche Erfassung von Mengen- u. Größenunterschieden

Angeborenes Augenmaß für leicht verzehrbare Größe

Bevorzugung von Körnern mit 2,5 mm Größe

• Tastsinn – Schnabel

Größe, Dichte

Form, Härte

Feuchtigkeitsgehalt

Oberflächenbeschaffenheit

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29.11.2016 Folie 12

Charakteristika – Verdauung Anforderungen

• begrenzte Aufnahmekapazität

• rasche Passagerate

Futterbestandteile können 15 Minuten nach Aufnahme Dünndarm erreichen

Ausscheidung nach 3,5 h

• geringer Rohfaseraufschluss

• mikrobielle Verdauung im Dickdarm (v.a. Blinddarm)

Wirtschaftsgeflügelhaltung:

hochverdauliche, hochkonzentrierte Futtermittel nötig

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29.11.2016 Folie 13

Energie- und Nährstoffbedarf

LeistungErhaltung

KG0,75

Bewegung

Befiederung

Temperatur

Wachstum Federn

Eimasse

Energie- und Nährstoffbedarf

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Umwandlung Futterenergie Geflügel

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Jeroch et al. 2013

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Energetische Bewertung Futtermittel

Energie-Schätzgleichung der Rohnährstoffgehalte

• Basis: Ergebnisse Weender Analyse

• Energiestufe: Metabolische Energie (ME)

• Einzelfuttermittel

• Mischfuttermittel

ME (MJ)/kg =

0,01551 x XP + 0,03431 x XL + 0,01669 x XS + 0,01304 x XZ (Formel für Mischfuttermittel zur energetischen Bewertung)

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29.11.2016 Folie 16

Rechenweg Energie-Gehalt von Futtermitteln

1. Bestimmung der Rohnährstoffe

2. Rohnährstoffe x Umrechnungsfaktoren

ergibt Umsetzbare Energie (ME)

keine Korrekturen

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Rechenweg Umsetzbare Energie – Mischfutter

Schritt 1 2 3 = 1 x 2

Roh- nährstoff

Analyse

Umrechnungs-faktoren

ME

% FM g/kg FM MJ/kg TM

TS 88,19 881,9

XP 18,31 183,1 0,01551 2,8398

+ XL 3,91 39,1 0,03431 + 1,3415

+ XF 4,13 41,3

+ XZ 1,94 19,4 0,01304 + 0,2529

+ XS 41,85 418,5 0,01669 + 6,9847

MJ ME je kg Frischmasse = 11,4

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29.11.2016 Folie 18

Energie- u. Nährstoffbedarf allgemein

• Untersuchungen vorwiegend in Käfighaltung klimatisch kontrollierbar

• alternative Haltungssysteme: Ergebnisse nicht übertragbar motorische Aktivität

• Pauschalzuschläge zur Erhaltung (bezogen auf Energiebedarf)

Bodenhaltung 10 % Volierenhaltung 2 – 5 % Freilandhaltung 5 % (GFE 2000)

• erhöhter Eiweißbedarf wird nicht angenommen (GFE 2000)

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29.11.2016 Folie 19

Wieviel Energie im Hühnerfutter?

Energiebedarf = Futterverzehrsvermögen x Energiegehalt (Futter)

MJ ME = kg/d x MJ ME/kg

Notwendige Energiedichte = Energiebedarf

Futterverzehrsvermögen

MJ ME/kg = MJ ME

kg/d

(im Futter)

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Energiegehalt und Futteraufnahme

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Jeroch et al. 2013

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29.11.2016 Folie 21

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29.11.2016 Folie 22

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29.11.2016 Folie 23

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29.11.2016 Folie 24

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29.11.2016 Folie 25

Protein - Gesamtbedarf

Rohprotein (g/Henne und Tag) = 3,5 x LG0,75 (kg) + 0,25 x EM (g)

• Lebendgewicht (LG) • Gewichtszuwachs (∆W), Berücksichtigung bis 32. LW

• Tägliche Eimasse (EM) Beispiel: 2 kg LG, 33. LW., 55 g Eimasse Rohprotein (g/Henne und Tag) = Erhaltungsbedarf 3,5 x 2,00,75 (kg) = 5,88 g Leistungsbedarf + 0,25 x 55 = = 13,75 g Gesamtbedarf = 19,63 g

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Aminosäuren beim Geflügel

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Grashorn 2010

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29.11.2016 Folie 27

Methionin

• erstlimitierende Aminosäure

Unterbrechung der Proteinsynthese, wenn Methioninkonzentration im Blutplasma unter Niveau fällt

alle weitere Aminosäuren können im Überfluss vorhanden sein

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Rohprotein- & Aminosäuren-Gehalt – Bsp. Weizen

29.11.2016 Folie 28

Jeroch et al. 2013

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Aminosäuren-Bedarf je nach Leistung

• Empfehlungen GfE (2009)

• abhängig vom Gewicht Henne & Eigewicht am Tag

29.11.2016 Folie 29

Halle 2008, Sh. 322 LFV

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29.11.2016 Folie 30

Energie-, Rohprotein- und Aminosäurenbedarf

tägliche Eimasse (g/Henne) Bedarf an Haltungssystem

Lebendmasse (kg/Henne) 45 50 55 60 1,8 1,18 1,23 1,28 1,33 Umsetzbare Energie (MJ

AMEN/Henne/Tag) 2,0 1,24 1,29 1,34 1,39

Käfig 2,2 1,30 1,35 1,40 1,45

1,8 1,26 1,30 1,35 1,40 2,0 1,32 1,37 1,42 1,47

Boden 2,2 1,39 1,44 1,49 1,53

1,8 1,29 1,34 1,39 1,44 2,0 1,36 1,41 1,46 1,51

Auslauf 2,2 1,43 1,48 1,53 1,58

Rohprotein (g/Henne/Tag) 1,8 16,1 17,3 18,6 19,8 2,0 16,5 17,7 19,0 20,2 2,2 16,8 18,1 19,3 20,6 Methionin (mg/Henne/Tag) 1,8 286 311 337 363 2,0 292 318 343 369 2,2 298 324 349 375

1,8 508 550 593 635 2,0 522 564 607 649

Methionin + Cystin (mg/Henne/Tag) al

le H

altu

ngsf

orm

en

2,2 536 578 621 663

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Entwicklung Leistungen Legeperiode

29.11.2016 Folie 31

Jeroch et al. 2013

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Rohprotein-/AS-Bedarf während Legeperiode

29.11.2016 Folie 32

Jeroch et al. 2013

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Nährstoffempfehlungen

29.11.2016 Folie 33 Kamphues et al. 2004

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29.11.2016 Folie 34

Rohasche – Mengenelemente - Calcium

• 99 % des Calciumgehaltes in den Knochen

• Ausscheidung über Eischale ca. 2 g

• Erhaltungsbedarf: 0,1 g

• Bedarfswert: 3,5 - 4,5% je kg Futter

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29.11.2016 Folie 35

Calcium

• Ei: 58 g enthält 2026 mg Ca

Schale: 2000 mg

Eiinhalt: 26 mg

• Calcium im Blut: 20-30 mg Ca – Blutmenge 100 cm³

• Schalenbildung: 16-18 h

125 mg Ca/h (100-150 mg)

Herkunft

Futter – Resorption: ca. 85 mg Ca/h

Knochen – lange Röhrenknochen (ca. 40 mg Ca/h)

• Ausscheidung Harn (max. 50 mg/h)

• Missverhältnis Osteoporose (Knochenmüdigkeit)

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29.11.2016 Folie 36

Höchstmengen von Einzelfuttermitteln in Alleinfuttermischungen

Futtermittel Ursache Max. Anteile in % Mast-

hühner Jung-

hennen Lege-

hennen Gerste β-Glucane 10-20 30-40 40-50 Hafer β-Glucane 10-20 20-30 20 Roggen Pentosane, β-Glucane,

Pektine 20 20 30

Triticale Pentosane 20 30 30 Weizen Pentosane 20 20 o.B. Ackerbohnen Tannine (buntblühende

Sorten), Lectine, Vicin, Convicin)

20 20 10

Erbsen Tannine (buntblühende Sorten)

20 bunt 30 weiß

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Antinutritive Wirkungen beim Huhn

29.11.2016 Folie 37

Frühlich 2014

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Beschränkung heimische Eiweißfuttermittel

29.11.2016 Folie 38

Kraft et al. 2013

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29.11.2016 Folie 39

Nicht-Stärke-Polysaccharide (NSP)

• Unlösliche NSP Vorkommen in Zellwänden Kapseleffekt durch Umhüllen verschiedener Nährstoffe bleiben somit unverdaut

• Lösliche NSP zähflüssiger Nahrungsbrei

verminderte Durchmischung des Nahrungsbreis verminderter Abbau durch Enzyme geringere Transportrate Nährstoffe für konkurrierende Mikroorganismen feuchter klebriger Kot erhöhtes Krankheitsrisiko, vermehrt Schmutzeier, erhöhte

Ammoniakwerte in der Stallluft

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Fütterung – Futter

• Futterkomponenten

Energiefuttermittel

Eiweißfuttermittel

Mineralstoffe, Vitamine etc.

• Futterstruktur

Mehlfutter / ganze Körner

Pellets

• Futterkonsistenz

Trockenfutter

Weichfutter

29.11.2016 Folie 40

• Fütterungsverfahren

Alleinfutter

kombinierte Fütterung (z.B. hofeigenes Getreide + Zukauf Eiweißergänzer)

• Futterherstellung:

• Mischfutter (Zukauf)

• eigene Mahl- und Mischanlage

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Fütterung – Futterangebot

• Anzahl Fütterungsphasen (= Anpassung Nährstoffbedarf):

einphasig, zweiphasig, dreiphasig, …

• Futterauswahl

Alleinfutter

Wahlfütterung (separates Angebot verschiedener Komponenten)

29.11.2016 Folie 41

• Vorlagehäufigkeit

ad libitum (unbegrenzt)

rationiert (z.B. Laufzeiten Futterkette am Tag)

• Vorlagetechnik

Automaten

Pfannen

Rinnen / Ketten

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Fütterungsarten – Anwendung Kategorien

29.11.2016 Folie 42

Elterntiere Aufzucht Legehennen Mast

Fütterungsart

Rationiert

Ad libitum

Ad libitum

(Kontrolliert)

Ad libitum

Allein-fütterung

Allein-fütterung

Alleinfütterung

Kontrollierte Fütterung

(Wahlfütterung)

Allein-fütterung

Phasen-fütterung

Phasen-fütterung

Phasenfütterung Kombinierte Fütterung

Phasen-fütterung

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29.11.2016 Folie 43

Fütterungsarten – Phasenfütterung (Energie)

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Fütterungsarten – Phasenfütterung (Eiweiß)

29.11.2016 Folie 44

Jeroch et al. 2013

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29.11.2016 Folie 45

Fütterungsarten

• Alleinfütterung

Angebot eines Futters, das alle Nährstoffe in ausreichenden Mengen enthält

Mehlfutter

trocken

Ad lib – rationiert

• Kombinierte Fütterung

2 Komponenten:

eiweißreiches Ergänzungsfuttermittel (mind. 20 % XP, 11 MJ ME) zur freien Verfügung

Körnerration (Weizen, Mais, Hafer, Gerste)

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29.11.2016 Folie 46

Fütterungsarten - Selbstauswahl

• Einzelfuttermittel werden separat angeboten

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29.11.2016 Folie 47

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Beispielsrationen Legehennen

29.11.2016 Folie 48

Jeroch et al. 2013

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Empfehlungen Korngrößenverteilung Alleinfutter

29.11.2016 Folie 49

Jeroch et al. 2013

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Ergebnisse Wahlfütterung

• Versuche bio HNE & Weihenstephan • Wahlfutter = Getreide + Eiweißergänzer • Ergebnisse Wahlfütterung: (s. Tab.) • höhere Legeleistung! • höherer Gesamtfutterverbrauch, kein Unterschied Futtermenge je Ei • Futterkosten könnten niedriger sein, das hofeigenes Getreide billiger • Bedarfsgerechtere Nährstoffversorgung?

29.11.2016 Folie 50

Futter je Huhn (g/Tag)

Legeleistung (%)

Futter je Ei (g)

Allein-futter

Wahl-futter

Allein-futter

Wahl-futter

Allein-futter

Wahl-futter

Mobilstall* 115a 136b 71,3a 77,6b 173 175

Mobilstall** 129,8 133,7 78,7a 84,3b 165 159

Feststall** 121,1a 132,5b 86,3a 90,7b 140 146

* Hörning et al. 2014 (Hühnermobil Weiland)

** Roth & Böhmer 2008 (Mobilstall Wördekemper)

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Grundfutter bei Hühnern

• EU-Verordnung schreibt tägliche Raufuttergabe vor (frisch, siliert, getrocknet)

• Zweck eher Beschäftigung

• Einsparung Kraftfutter ökonomisch & ökologisch interessant

• relativ wenig Versuchsergebnisse

• Hühner können 10 – 30 g TS am Tag Grundfutter aufnehmen

• Vorlage verfahrenstechnisch schwierig

29.11.2016 Folie 51

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Grundfutteraufnahme bei Legehennen

29.11.2016 Folie 52

Komponente Frisch-masse (g)

Trocken-masse (g)

TS (%) Anteil Ration (% TS)

Quelle

Kraftfutter 125 114 91 100

Gras 24,7-48,3 Hughes / Dun 1987

Gras 10-30 Danielsson 1994

Gras bis 30 Bassler 1997

Gras 45 Deerberg 2004

Gras 22 / 34 Horsted 2006

Gras 69-239 9-31 13 Horsted et al. 2006

Wegwarte 392 / 562 51 / 73 13 Horsted et al. 2006

Gras 13-130 12,7 (0-24) 22,7-34,6 12,3 Antell & Ciszuk 2006

Gras 6-26 1,5-8,1 Jondreville et al. 2011

Gras 439 Hörning et al. 2014

Gras (Broiler) 9,6-11,7 Rivera-Ferre et al. 2007

Gras (Broiler) 0,2-15,4 Jurjanz et al. 2011

Maissilage 59 18,9 32 15 Steenfeldt et al. 2007

Maissilage (GPS) 21-25 5,6-6,6 26,5 Hammershoj / Steenfeldt 2005

Luzernesilage 42-78 19,1-35,1 45? Weltin et al. 2004

Erbsen-/Gerstensilage 58 12,2-12,8 21-22 11 Steenfeldt et al. 2007

Möhren 91-93 10- 11 Hammershoj / Steenfeldt 2005

Möhren 107 9,6-12,8 9-12 8 Steenfeldt et al. 2007

Möhren 62-65 7,4-9,8 12-15 Hammershoj et al. 2010

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Methoden bzgl. Nahrungsaufnahme Vögel

29.11.2016 Folie 53

Komponenten: pflanzlich tierisch beides Futterangebot • Vegetations-

aufnahme (z.B. Braun-Blanquet)

• im Boden: Spatenproben

• auf dem Boden: Barberfallen

• über dem Boden: Kescherfänge

Futteraufnahme • Biomasse • Verhaltens-

beobachtungen • Phytolite (Kot) • Alkane (Kot) • DNA (Kot)

• (Verhaltens-beobachtungen)

• Fettsäuremuster (Gewebe)

• Kropf- & Muskelmagen-analysen

• Kropfspülung • stabile Isotopen

(C/N) im Gewebe / Blut / Atem / Federn

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Auslaufnutzung Brodowin Invallbeobachtungen

29.11.2016 Folie 54

Hörning et al. 2014

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Pickaktivitäten Brodowin

Beispiel Bachelorarbeit Katrin Rust 2013 • 55 Fokustiere à 10

Min. Film, 16.9.-20.10.2013:

• 79 % Nahrungssuche • 2/3 der

Pickaktivitäten an Pflanzen:

29.11.2016 Folie 55

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Ergebnisse Kropfinhalte Legehennen (Literatur)

29.11.2016 Folie 56

g Trockenmasse DK* DK** DK** S*** D****# Kraftfutter 10,0 15,8/22,8 22,1/20,4 110,9

Pflanzen (g) (%)

2,1 13,5

1,8 / 1,9 9,7 / 7,4

5,8 / 5,8 19,5/19,6

2,4 8,9

13,7 9,1 %

Samen 1,7 0,07 / 0,1 0,1 / 0,3

Insekten 0,2 0,02/0,02 0,05/0,03

Regenwürmer … 0,2 0,02/0,02 0,7 / 0,7

Muschelschalen 0,8 0,5 / 0,5 1,4 / 1,6

Grit 0,5 0,3 / 0,3 0,2 / 0,7 22,0

Erde 0 0 / 0,04 0 / 0

Summe g TM 15,5 18,5/25,6 29,7/29,6

26,2 151 FM

*** Antell & Ciszuk 2006, Mobilstall **** Lorenz et al. 2013, Freilandhaltung, Hennen 65 Wochen, # Menge in Kropf und Muskelmagen

* Horsted & Hermansen 2007, Durchschnitt 4 versch. Auslaufbepflanzungen ** Horsted et al. 2007, Durchschnitt 2 x 2 versch. Auslaufbepflanzungen

Hörning et al. 2014

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Handelsmischungen Saatgut Hühnerausläufe

29.11.2016 Folie 57

Camena DSV* Hesa (A) UFA (CH) Steffen (CH

Dtsch. Weidelgras 44 / 20 25 / 25 20 38 25 / 10

Rotschwingel 6 / 4 10 20 6 10

Rohrschwingel 10

Wiesenschwingel 17

Wiesenrispe 9 20 20 9 20

Gemeine Rispe 6 6

Lieschgras 20 8 3

Knaulgras 3

Straußgras 2 / 3 6 3

Kammgras 2 9

Fuchsschwanz 6

Hornklee 5 5

Gelbklee 3 3 5

Weißklee 9 10 3 5

Kilo je Hektar 30 40 50 100 80 * Pf

erde

wei

de,

bedi

ngt

auch

für

Hüh

ner

nutz

bar

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Ältere Empfehlungen Saatgut Hühnerausläufe Kilo je Hektar R1 R2 R3 R4 CM1 CM2 SJ

1 SJ2

SJ3

SJ4

SJ5

SJ6 SJ7

Dtsch. Weidelgras 20 4 4 8,5 3,2 1,6 24 44 30 34 34 18

Welsches Weidelg. 4 6

Rotschwingel 8 32 28 4,12 5,6 12 10 36 18 6 7

Wiesenschwingel 8 1

Wiesenrispe 12 48 48 8,5 2,4 5,6 10 16 36 36 12 19

Gemeine Rispe 1 5

Lieschgras 0,6 8 10

Knaulgras 10

Straußgras 2,44 16 32 10

Kammgras 20 16 12

Hornklee 4,12 3 5

Weißklee 4 2 8,5 1 1,2 12 8 12 8 8 3 3

Gelbklee 12 12

Summe 56 84 82 36,2 13,2 10 74 86 88 142 152 50 38 R = Römer 1953; CM = Collignon / Meyer 1949: schweren / leichten Boden

SJ = Schacht-Juhre 1954: 1 – 3: besserer / guter Mittelboden / leichter Boden 4 / 5: leichter / schwerer Boden, 6 schwerer Lehmboden, 7 mittlerer Boden 29.11.2016 Folie 58

R = Römer 1953; CM = Collignon / Meyer 1949: schweren / leichten Boden, SJ = Schacht-Juhre 1954: 1 – 3: besserer / guter Mittelboden / leichter Boden 4 / 5: leichter / schwerer Boden, 6 schwerer Lehmboden, 7 mittlerer Boden

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Eigenschaften Obststräucher (Hecken)

29.11.2016 Folie 59

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Beispiel Pflanzplan Sträucher

29.11.2016 Folie 60

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Methodik Angebot tierische Nahrungskomponenten

• Angebot im Boden

z.B. Regenwürmer, Ameisen

Spatenproben

• Angebot auf dem Boden

z.B. Käfer, Spinnen, Ameisen

Barberfallen

• Angebot über dem Boden

z.B. Fliegen, Heuschrecken, Raupen

Kescherfänge

• Einfluss Jahreszeit

• Angebot ≠ Aufnahme

29.11.2016 Folie 61

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Ergebnisse tierische Komponenten

29.11.2016 Folie 62

2011 & 2012 Streuobstwiese, 2013 Weide

Einheit Jahr Boden-proben

Barber-Fallen#

Kescher-fänge

Zone im Boden auf Boden über Boden

Tiere je Probe

2011* 55 99 -

2012** 13,8 30,3 (40,9) 4,1 (9,2)

2013*** 3,5 (3,0) 47,2 (79,8) 36,3 (58,3)

Gewicht je Tier (g)

2011* 4,39 1,7 -

2012** 3,9 1,6 -

2013*** 0,86 (0,41) 1,9 (3,6) 0,21 (0,32) in Klammern Werte von Referenzflächen außerhalb Ausläufe (z.T. sign. mehr Tiere) 2011 & 2013 14tägige Fallenleerung, 2012 3tägig

* BA

Sch

wic

hten

berg

, **

MA

Hen

ning

, **

* M

A H

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ka