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Chemie vs. Physik
Allgemeines Allgemeines
Chemischer Vorgang: Stoffänderung verbunden mit einer Energiebeteili-gung. Die Produkte einer chemischen Reaktion besit-zen andere Kenneigenschaften als die Ausgangsstoffe (= Edukte). Physikalischer Vorgang: Zustandsänderung unter Energiebeteiligung, jedoch keine Stoffänderung (z.B. Übergänge zwischen den verschiedenen Aggregatzuständen)
1 1 GW 9WSG GW 9WSG
Werkzeuge des Chemikers
Allgemeines
Allgemeines
2 2 GW 9WSG GW 9WSG
fakultativ Gefahrensymbole (GHS)
Allgemeines Allgemeines
3 3 GW 9WSG GW 9WSG
fakultativ Schreiben eines Protokolls
Allgemeines Allgemeines
1. Überschrift: Titel des Versuchs/Fragestellung 2. Material: Geräte und Chemikalien
• alle relevanten Geräte und Chemikalien • Gefahren-/Sicherheits- und Entsorgungshinweise
3. Versuchsdurchführung • alle Arbeitsschritte (keine Beobachtungen/Erklärungen) • Versuchsskizze: beschriftete Schnittzeichnungen
4. Beobachtung • alle sichtbaren, hörbaren und messbaren Beobachtungen
5. Auswertung • Erklärung jeder Einzelbeobachtung • meist Reaktionsgleichung
4 4 GW 9WSG GW 9WSG
Stoffgemisch vs.
Reinstoff
Stoffe und Reaktionen Stoffe und Reaktionen
5 5 GW 9WSG GW 9WSG
Typen von Reinstoffen – Element vs. Verbindung
Stoffe und Reaktionen Stoffe und Reaktionen
6 6 GW 9WSG GW 9WSG
Kenneigenschaften von Reinstoffen
Stoffe und Reaktionen Stoffe und Reaktionen
Stoffeigenschaften sind stoffspezifische, charakteristische Größen, die einen Reinstoff kennzeichnen. Jeder Reinstoff zeichnet sich durch eine einzigartige Kombination von Stoffeigenschaften aus. Zwei verschiedene Stoffe können nie in allen Eigenschaften gleich sein. • Eigenschaften, die mit den Sinnen wahrgenommen werden
können: Geruch, Farbe, Glanz, Form, Härte (auch messbar), Verformbarkeit
• Eigenschaften, die gemessen werden können: Siede- und Schmelztemperatur, Magnetismus, elektrische Leitfähigkeit, Wärmeleitfähigkeit, Löslichkeit, Dichte (ρ=m/V)
7 7 GW 9WSG GW 9WSG
Typen von Stoffgemischen
Stoffe und Reaktionen Stoffe und Reaktionen 8 8 GW 9WSG GW 9WSG
Heterogene Stoffgemische
Homogene Stoffgemische
Trennverfahren
Stoffe und Reaktionen Stoffe und Reaktionen
Um Stoffgemische in ihre Bestandteile zu trennen, gibt es verschie-dene physikalische Trennverfahren, denen die unterschiedlichen Stoffeigenschaften der Einzelbestandteile zugrunde liegen.
Gemischtyp Verfahren Stoffeigenschaft
Suspension Filtrieren Partikelgröße Sedimentieren und Dekantieren Dichte Zentrifugieren Dichte
Lösung Eindampfen Siedetemperatur Destillieren Siedetemperatur
9 9 GW 9WSG GW 9WSG
Stoffebene vs.
Teilchenebene
Stoffe und Reaktionen Stoffe und Reaktionen Um Stoffeigenschaften und Umwandlungen von Stoffen besser verste-hen/vorhersagen zu können, betrachtet man in der Chemie Vorgänge immer auf zwei Ebenen: der Stoffebene und der Teilchenebene
Stoffebene Teilchenebene
Makroskopischer Bereich: mit dem Auge wahrnehmbare Eigenschaften und Veränderungen
Submikroskopischer Bereich: Deu-tung/Erklärung der beobachteten Ei-genschaften und Veränderungen mit Hilfe der Vorstellung kleinster Teil-chen als Bausteine der Stoffe
Die Vorgänge auf der Stoffebene werden oft als Beobachtung doku-mentiert
Die Vorstellung der Vorgänge auf der Teilchenebene wird oft als Erklärung dokumentiert
10 10 GW 9WSG GW 9WSG
Aggregatzustände und Phasenübergänge
Stoffe und Reaktionen Stoffe und Reaktionen
11 11 GW 9WSG GW 9WSG
Chemische Reaktion – Umgruppierung von
Teilchen
Stoffe und Reaktionen Stoffe und Reaktionen Stoffebene Vorgang, bei dem Reinstoffe unter Energiebeteiligung in andere Rein-stoffe umgewandelt werden. à Entstehung neuer Stoffe mit neuen che-mischen und physikalischen Eigenschaften. Bsp.: Die Gase Wasserstoff und Sauerstoff reagieren zur Flüssigkeit Wasser. Teilchenebene Durch Zusammenstöße von Teilchen werden unter Energiebeteiligung chemische Bindungen gelöst und neue Bindungen ausgebildet. à Um-gruppierung von Teilchen/Atomen Bsp.: Zwei Wasserstoffmoleküle reagieren mit einem Sauerstoffmolekül zu zwei Wassermolekülen
12 12 GW 9WSG GW 9WSG
Reaktionstypen
Stoffe und Reaktionen Stoffe und Reaktionen
Es können drei verschiedene Typen von chemischen Reaktionen un-terschieden werden: Synthese, Analyse und Umsetzung Synthese Bildung eines Produkts aus mehreren Edukten Allgemein gilt: Edukt 1 + Edukt 2 ® Produkt Analyse Zerlegung eines Edukts in mehrere Produkte Analysetypen: Elektrolyse, Thermolyse Allgemein gilt: Edukt ® Produkt 1 + Produkt 2 Umsetzung Umlagerungsreaktion, bei der aus mehreren Edukten mehrere Pro-dukte entstehen Allgemein gilt: Edukt 1 + Edukt 2 ® Produkt 1 + Produkt 2
13 13 GW 9WSG GW 9WSG
Gesetze von der Erhaltung der Masse
Stoffe und Reaktionen Stoffe und Reaktionen
Gesetz von der Erhaltung der Masse
Bei chemischen Reaktionen ist die Summe der Massen der Edukte gleich der Summe der Massen der Pro-dukte: S m(Edukte) = S m(Produkte)
14 14 GW 9WSG GW 9WSG
Nachweisreaktionen – Sauerstoff, Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid
Stoffe und Reaktionen Stoffe und Reaktionen
Glimmspanprobe: Sauerstoff-Nachweis Verbrennung in reinem Sauerstoff ist heftiger als in Luft à glimmender Holzspan glüht auf bzw. entzündet sich wieder Knallgasprobe: Wasserstoff-Nachweis Wasserstoff reagiert mit Sauerstoff bei Zündung explosionsartig à pfeifendes/ knallendes Geräusch bei Entzündung an Luft Kalkwasserprobe: Kohlenstoffdioxid-Nachweis Kohlenstoffdioxid bildet in Kalkwasser (= Calciumhydroxid-Lö-sung) das weiße, schwer lösliche Salz Calciumcarbonat (= Kalk), welches als weißer Feststoff ausfällt à Trübung
15 15 GW 9WSG GW 9WSG
Chemische Symbol- und Formelsprache
Stoffe und Reaktionen Stoffe und Reaktionen
Elementsymbole Jedes chemische Element wird durch ein eigenes Elementsymbol dargestellt. Diese lassen sich dem PSE entnehmen. Bsp.: Li (Lithium), Au (Gold), N (Stickstoff), O (Sauerstoff) Chemische Formel Bsp.: Wasser
3 H2O (gesprochen: drei Ha-Zwei-Oh)
Koeffizient bezieht sich auf das gesamte Atom oder die gesamte Verbindung z.B. 3 H2O = drei Moleküle Wasser Index gibt die Zahl der Atome innerhalb einer Verbindung an, wobei die Zahl 1 nicht geschrieben wird z.B. H2O = Verbindung aus zwei H-Atomen und einem O-Atom
16 16 GW 9WSG GW 9WSG
Molekülformel vs.
Verhältnisformel
Stoffe und Reaktionen Stoffe du Reaktionen
Die Molekülformel gibt an, aus welchen und wie vie-len Atomen jeweils ein Molekül (Nichtmetall- Nichtme-tall-Verbindung) besteht.
Hinweis: Die Elemente Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Fluor, Chlor, Brom und Iod liegen als zweiatomige Moleküle vor (H2, O2, N2, F2, Br2, I2, Cl2). Eselsbrücken: HOFBrINCl oder HNO-Arzt auf Hausnr. 7 Die Verhältnisformel gibt das Zahlenverhältnis der Ionen in einem Salz (Metall-Nichtmetall- Verbindung) an.
17 17 GW 9WSG GW 9WSG
Stoffe und Reaktionen Stoffe und Reaktionen 18 18 GW 9WSG GW 9WSG
Stoffe und Reaktionen Stoffe und Reaktionen 19 19 GW 9WSG GW 9WSG
Benennung von Molekülen
Stoffe und Reaktionen Stoffe und Reaktionen
Allgemeine Regel
Unveränderter Name + historischer Name des zweiten des ersten Elements Elements + Endung „-id“
Um das Atomzahlverhältnis zu beschreiben, verwendet man griech./lat. Zahlwörter
1: mono 4: tetra 2: di 5: penta 3: tri 6: hexa
Die wichtigsten „Nachnamen“ Sauerstoff -oxid Brom -bromid Schwefel -sulfid Iod -iodid Fluor -fluorid Chlor -chlorid
Beispiele HCl à Wasserstoffchlorid (Hydrogenchlorid) SO3 à Schwefeltrioxid NO2 à Stickstoffdioxid N2O5 àDistickstoffpentaoxid
20 20 GW 9WSG GW 9WSG
fakultativ Wertigkeit als Hilfsmittel zum Erstellen chemischer
Formeln
Die Wertigkeit eines Elements ist die Anzahl der Wasserstoffatome, die ein Atom des betreffenden Ele-ments binden oder ersetzen kann.
Die Wertigkeit der Elemente im gekürzten PSE
Wertig-keit I II III IV III II I 0 Li Be B C N O F Ne
Es gilt: = Bsp.: Aluminiumoxid: III * 2 = II * 3 Al2O3
Wertigkeit von A mal Index a
Wertigkeit von B mal Index b
fakultativ Aufstellen von Molekülformeln
Das Erstellen von Molekülformeln ist nach folgendem Schema möglich:
1. Symbole der beteiligten Nichtmetalle angeben 2. Wertigkeiten in römischen Ziffern über Atome schreiben 3. Kleinstes gemeinsames Vielfaches (kgV) berechnen 4. kgV dividiert durch die Wertigkeit des Atoms ergibt den
Index 5. Molekülformel angeben
III I
Bsp.: Ammoniak N H kgV(3;1) = 3
Stickstoff: 3 : III = 1 Wasserstoff: 3 : I = 3
à NH3
Stoffe und Reaktionen Stoffe und Reaktionen 21 21 GW 9WSG GW 9WSG
Benennung von Salzen
Stoffe und Reaktionen Stoffe und Reaktionen
Allgemeine Regel
Unveränderter Name + historischer Name des zweiten des ersten Elements Elements + Endung „-id“ Im Gegensatz zur Benennung bei Molekülen werden hier keine griechi-schen/lateinischen Zahlwörter verwendet. Beispiele: K2O à Kaliumoxid AlCl3 à Aluminiumchlorid
Erweiterung der allgemeinen Regel Einige Metallatome (Eisen, Kupfer,…) können unterschiedliche Wertig-keiten aufweisen.
Unveränderter Name + historischer Name des zweiten des ersten Elements Elements + Endung „-id“ mit Wertigkeit in römischen Zahlen in Klammer Beispiele: FeO à Eisen(II)-oxid Fe2O3 à Eisen(III)-oxid
22 22 GW 9WSG GW 9WSG
Reaktionsenergie und innere Energie
Stoffe und Reaktionen Stoffe und Reaktionen
Der gesamte Energievorrat im Inneren eines Systems ist dessen innere Energie Ei. [Ei] = 1 kJ; sprich: Kilojoule (veraltet 1 kcal; sprich: Kilokalorie; 1 kcal = 4,2 kJ) exoenergetische/exotherme Reaktion: Energie wird an die Umgebung abgegeben, d.h. Energie wird frei; es gilt: DEi < 0 endoenergetische/endotherme Reaktion: Ener-gie wird der Umgebung entzogen, d.h. Energie wird aufgenommen; es gilt: DEi > 0
23 23 GW 9WSG GW 9WSG
Exoenergetische/ exotherme Reaktion
Stoffe und Reaktionen Stoffe und Reaktionen
Bei einer exoenergetischen/exothermen Reaktion ist die in-nere Energie der Produkte kleiner als die der Edukte. Während des Reaktionsverlaufs wird Energie in Form von Wärme-, Lichtenergie etc. abgegeben. Reaktionsenergie ΔEi < 0
Hinweis: Pfeilrichtung gibt an, ob Energie aufgenommen oder abgegeben wird!
• Pfeil nach oben: Energieaufnahme • Pfeil nach unten: Energieabgabe
24 24 GW 9WSG GW 9WSG
Reaktionsverlauf
EA = Aktivierungsenergie Ei = Innere Energie
fakultativ Aufstellen von
Verhältnisformeln
Das Erstellen von Verhältnisformeln ist nach folgen-dem Schema möglich:
1. Symbole des Metalls und Nichtmetalls angeben 2. Wertigkeiten in römischen Ziffern über Atome schreiben 3. Kleinstes gemeinsames Vielfaches (kgV) berechnen 4. kgV dividiert durch die Wertigkeit des Atoms ergibt den
Index 5. Verhältnisformel angeben
IV II Bsp.: Blei(IV)-oxid Pb O
kgV(4;2) = 4
Blei: 4 : IV = 1 Sauerstoff: 4 : II = 2
à PbO2
Endoenergetische/ endotherme Reaktion
Stoffe und Reaktionen Stoffe und Reaktionen
Bei einer endoenergetischen/endothermen Reaktion ist die in-nere Energie der Produkte größer als die der Edukte. Während des Reaktionsverlaufs wird Energie aus der Umgebung aufgenommen. Reaktionsenergie ΔEi > 0
Hinweis: Pfeilrichtung gibt an, ob Energie aufgenommen oder abgegeben wird!
• Pfeil nach oben: Energieaufnahme • Pfeil nach unten: Energieabgabe
25 25 GW 9WSG GW 9WSG
Katalyse und Katalysator
Stoffe und Reaktionen Stoffe und Reaktionen
Katalyse Herbeiführung/Beschleunigung einer Reaktion mit Hilfe eines Katalysators Eigenschaften eines Katalysators • senkt die benötigte Aktivierungsenergie einer Reaktion • beschleunigt so die Reaktion • geht unverändert aus der Reaktion hervor
26 26 GW 9WSG GW 9WSG
Aufstellen einer Reaktionsgleichung
Stoffe und Reaktionen Stoffe und Reaktionen
1. Aufstellen des Reaktionsschemas Wortgleichung notieren (Welche Edukte reagieren, welche Produkte entstehen?)
2. Einsetzen der korrekten Formeln bzw. Elementsymbole Aufstellen der korrekten chemischen Formeln mit Hilfe der Wertigkeit, Formeln dür-fen anschließend nicht mehr verändert werden
3. Ausgleichen der Atomanzahl auf Seite der Ausgangs-stoffe (= Edukte) und der Endstoffe (= Produkte) Angabe von Koeffizienten, der Faktor „1“ wird in der Regel weggelassen
4. Angabe des Energieumsatzes (Reaktionsenergie ΔEi) Soweit bekannt, wird angegeben, ob es sich um eine exoenergetische oder eine endoenergetische Reaktion handelt
Beispiel: Synthese von Kochsalz aus den Elementen
Reaktionsschema: Natrium + Chlor → Natriumchlorid
Reaktionsgleichung: 2 Na. + Cl2 → 2 NaCl exoenergetisch
27 27 GW 9WSG GW 9WSG
Atommodelle
Atombau Atombau
Wissen-schaftler
Atommodell
Dalton Atomtheorie: Alle Stoffe bestehen aus kleinsten, unteilbaren Atomen, die in chemischen Reaktionen weder zerstört noch erzeugt werden können. Atome eines Elements haben die gleiche Masse und Größe, Atome unterschiedlicher Elemente unterscheiden sich.
Thomson Rosinenkuchen-Modell Jedes Atom besteht aus einer elektrisch positiv geladenen Kugel, in die elektrisch negativ geladene Elektronen eingelagert sind – wie Rosinen in einem Kuchen.
Ruther-ford
Kern-Hülle-Modell: Das Atom besteht aus einem Atomkern und einer Atomhülle. Der zentrale Atomkern ist elektrisch positiv gela-den. In der Atomhülle befinden sich negativ geladene Elektronen, die um den Atomkern kreisen.
Bohr Schalenmodell Atome bestehen aus einem schweren, positiv geladenen Atomkern und leichten, negativ geladenen Elektronen, die den Atomkern in ge-schlossenen Schalen/Bahnen umkreisen.
28 28 GW 9WSG GW 9WSG
Reaktionsverlauf
EA = Aktivierungsenergie Ei = Innere Energie
Kern-Hülle-Modell und Nuklidschreibweise
Atombau Atombau
Atomkern Der Atomkern enthält die ungeladenen Neutronen n und die positiv geladenen Protonen p+. Protonen und Neutronen werden daher als Nukleonen bezeichnet. Im Atomkern ist nahezu die gesamte Masse eines Atoms lokalisiert. Atomhülle Die Atomhülle enthält die negativ geladenen Elektronen e-, die sich in unterschiedlichen Energiestufen/Schalen befinden. Ihre Masse ist vernachlässigbar klein. Nuklidschreibweise
𝐶$%&
29 29 GW 9WSG GW 9WSG
Bohr’sches Atommodell
Atombau Atombau
Bohr verfeinerte das Rutherford´sche Atommodell, indem er den einzelnen Elektronen genau definierte Bahnen zuord-nete. Diese Bahnen sind vergleichbar mit den Schalen einer Zwiebel à Schalenmodell
Eine Schale kann maximal 2n2 Elektronen aufnehmen. Je größer der Abstand zum Kern ist, desto energiereicher sind die Elektronen.
30 30 GW 9WSG GW 9WSG
Energiestufenmodell (Energieniveauschema)
Atombau Atombau
Das Energiestufenmodell beschreibt den Aufbau der Atomhülle. Die Elektronen befinden sich auf sogenannten Energiestufen. Eine Hauptenergiestufe kann von maximal 2n2 Elektronen besetzt werden. Elektronen, die sich dem Kern am nächsten befinden, lie-gen auf der untersten Energiestufe, die Valenzelektronen befinden sich auf der höchsten besetzten Energiestufe. Bsp.: Natrium-Atom
31 31 GW 9WSG GW 9WSG
Elektronenkonfiguration
Atombau Atombau
Die Elektronenkonfiguration gibt die Verteilung der Elektronen auf die einzelnen Energiestufen an. Sie er-folgt nach dem Aufbaugesetz: Zuerst wird die energieärmste (kernnahe) Stufe besetzt. Ist diese voll besetzt, befinden sich die weiteren Elektronen in den nächsthöheren Energiestufen.
• Energiestufen: 1, 2, 3 • Elektronenbesetzung: Exponenten
Bsp.: Stickstoff-Atom 1225 Chlor-Atom 122837
32 32 GW 9WSG GW 9WSG
Massenzahl, Nukleonenzahl
Kernladungszahl, Protonenzahl, Elektronenzahl, Ordnungszahl
Elementsymbol
Elektron
Ionisierungsenergie
Atombau Atombau
Die Ionisierungsenergie ist die Energie, die aufgebracht werden muss, um eines oder mehrere Elektronen aus der Atomhülle zu entfernen. Die Ionisierungsenergie steigt mit zunehmender Kernnähe. Beim Anbruch einer neuen Schale muss ein stabiler Zustand auf-gehoben werden, dies führt zu einem sprunghaften Anstieg der Io-nisierungsenergie.
33 33 GW 9WSG GW 9WSG
Valenzelektronen und Valenzschreibweise
Atombau Atombau Valenzelektronen sind die Elektronen in der jeweils höchsten besetz-ten Energiestufe bzw. der äußersten Schale eines Atoms. Sie sind am weitesten vom Kern entfernt und lassen sich daher am leichtesten ab-trennen. Eselsbrücke: Anzahl der Valenzelektronen = Hauptgruppennummer Um die Zahl der Valenzelektronen anschaulich zu machen, gibt man sie als Punkte um das Elementsymbol an. Elektronenpaare (zwei Elektronen) werden als Strich symbolisiert. Dies gilt jedoch erst ab dem fünften Elektron.
34 34 GW 9WSG GW 9WSG
Einteilung und Trends im Periodensystem der
Elemente
PSE PSE
35 35 GW 9WSG GW 9WSG
Edelgaskonfiguration (Oktettzustand, Duplett-
zustand)
PSE PSE
Atome können durch Elektronenaufnahme/-abgabe (à Bildung von Ionen) oder durch Ausbildung von gemeinsamen Elektronen-paaren in ihren Atomhüllen die gleiche Anzahl und Anordnung von Elektronen wie die Edelgas-Atome erreichen (= Edelgaskonfigu-ration). Beispiel: Ausbildung von Ionen Na
→ Na+ + e-
S + 2 e- → S2-
Beispiel: Ausbildung einer Elektronenpaarbindung H + H
→ H – H
Atome mit acht Valenzelektronen (Elektronen der äußersten Schale/höchsten Energiestufe) sind besonders stabil (= Oktett-regel) (Ausnahme: Elektronenduplett bei Helium).
36 36 GW 9WSG GW 9WSG
Aufbau von Salzen
Salze – Ionenbindung Salze – Ionenbindung
Salze sind Verbindungen aus Ionen (Metall-Kationen und Nichtme-tall-Anionen), welche bei der Reaktion von Metallatomen (links im PSE) mit Nichtmetallatomen (rechts im PSE) entstehen. Durch die Aufnahme bzw. Abgabe von Elektronen erreicht jeder Reaktions-partner den Edelgaszustand.
Ionen sind elektrisch geladene Teilchen. Man unterscheidet: Kationen: positiv geladene Teilchen (Eselsbrücke: Ka+ion) Anionen: negativ geladene Teilchen (Eselsbrücke: Anion) Zwischen den Ionen herr-schen elektrostatische An-ziehungskräfte (= Ionen-bindung), wodurch ein Ionengitter entsteht
37 37 GW 9WSG GW 9WSG
Salzbildungsreaktion
Salze – Ionenbindung Salze – Ionenbindung
Wenn ein Metall und ein Nichtmetall miteinander reagieren, dann entsteht ein Salz. Dabei werden Elektronen übertragen. Beispiel: Synthese von Aluminiumiodid
1. Wortgleichung notieren Aluminium + Iod
→ Aluminium-iodid
2. Metall gibt Elektronen ab, um den Edelgaszustand zu erlangen à Teilgleichung 1 (= OXIDATION) formulieren: Al
→ Al3+ + 3 e-
3. Nichtmetall nimmt Elektronen auf, um den Edelgaszustand zu erlangen à Teilgleichung 2 (= REDUKTION) formulieren I2 + 2 e-
→ 2 I-
4. Elektronen-Anzahl angleichen Al
→ Al3+ + 3 e- / x2 à 2 Al
→ 2 Al3+ + 6 e-
I2 + 2 e- → 2 I- /x3 à 3 I2 + 6 e-
→ 6 I-
5. Vollständige Reaktionsgleichung formulieren, wenn möglich kürzen 2 Al + 3 I2
→ 2 Al3+ + 6 I-
2 AlI 3
38 38 GW 9WSG GW 9WSG
Eigenschaften von Salzen
Salze – Ionenbindung Salze – Ionenbindung
Sprödigkeit und Biegsamkeit Aufgrund des starken Zusammenhalts zwi-schen den Ionen an ihren Gitterplätzen las-sen sich Salze nicht verformen/verbiegen. Bei großer mechanischer Krafteinwirkung verschieben sich die Ionenschichten gegen-einander. Gleich geladene Ionen kommen nebeneinander zum Liegen à Abstoßung à Kristall zerspringt Löslichkeit von Salzen Wassermoleküle lösen die einzelnen Ionen aus dem Gitterverband. Im gelösten Zustand liegen Natrium-Kationen und Chlorid-Anionen vor, die jeweils von Wasser-molekülen umgeben sind. Elektrische Leitfähigkeit Damit Strom geleitet werden kann, müssen bewegliche Ladungsträger/Ionen vor-handen sein. In festem Salz sind Ionen vorhanden, diese sind aber an festen Git-terplätzen und somit unbeweglich à feste Salze sind nicht elektrisch leitfähig. Beim Lösungsvorgang von Salzen in Wasser werden die einzelnen Ionen aus dem Gitter gelöst und sind somit frei beweglich à gelöste Salze sind elektrisch leitfähig.
39 39 GW 9WSG GW 9WSG
Elektronengasmodell
Metalle – Metallbindung Metalle – Metallbindung
Metallatome geben Valenzelektronen ab. Fehlen ihnen Reaktionspartner, bil-den sie mit sich selbst Metallgitter aus. Die Gitterplätze werden dabei durch positiv geladene Metall-Kationen besetzt = Atomrümpfe. Die frei bewegli-chen, delokalisierten Valenzelektronen (= Elektronengas) bewegen sich zwischen den Atomrümpfen.
Der Zusammenhalt zwischen den positiv geladenen Atomrümpfen und den negativ geladenen Elektronen wird durch die elektrostatischen Anziehungs-kräfte bewirkt à = Metallbindung
40 40 GW 9WSG GW 9WSG
Kation
Anion
Eigenschaften von Metallen
Metalle – Metallbindung Metalle – Metallbindung
Ø Metallischer Glanz:
Ø Verformbarkeit:
Ø Wärmeleitfähigkeit
Ø Elektrische Leitfähigkeit
41 41 GW 9WSG GW 9WSG
Edle und unedle Metalle
Metalle – Metallbindung Metalle – Metallbindung
Edle Metalle Unedle Metalle
• reaktionsträge • geringes Bestreben Elekt-
ronen abzugeben • liegen in der Natur meist
elementar vor • reagieren nicht mit ver-
dünnter Säure
• Bsp.: Kupfer, Gold, Platin
• unterschiedliche Reaktivi-
tät • liegen in der Natur nicht
elementar vor • reagieren mit verdünnter
Säure unter Bildung von Wasserstoff
• reagieren mit Sauerstoff der Luft zu Oxiden
• Bsp.: Zink, Eisen, Alumi-nium
42 42 GW 9WSG GW 9WSG
Elektronenpaarbindung
Molekular gebaute Stoffe Molekular gebaute Stoffe
Nichtmetalle reagieren miteinander, um in den stabileren Edelgaszustand überzugehen. Die Elektronen bewegen sich dann in einer gemeinsamen Hülle um die Atomkerne.
Die Bindung zwischen Nichtmetallatomen erfolgt durch gemein-same, bindende Elektronenpaare. Man nennt sie deshalb Elekt-ronenpaarbindung (=( Atombindung, kovalente Bindung). Ein Bindungselektronenpaar besteht aus zwei Valenzelektronen.
Es gilt: Freie Elektronenpaare + Bindungselektronenpaar =( Elekt-ronen-Duplett/-Oktett (Edelgaszustand)
43 43 GW 9WSG GW 9WSG
Valenzstrichformel (Lewis-Formel) 1
Molekular gebaute Stoffe Molekular gebaute Stoffe
Moleküle werden mit Valenzstrichformeln dargestellt, wenn man die genaue Verknüpfung der beteiligten Atome zeigen will. 1. Freie Elektronenpaare werden dem entsprechenden
Element als Strich zugeordnet 2. Bindende Elektronenpaare stehen zwischen den ent-
sprechenden Elementen 3. Oktettregel muss immer eingehalten werden! 4. Es kann Doppel – und Dreifachbindungen geben
44 44 GW 9WSG GW 9WSG
H H H N H
H
Valenzstrichformel (Lewis-Formel) 2
Molekular gebaute Stoffe Molekular gebaute Stoffe
Valenzstrichformeln berechnen 1. Summe der vorhandenen Valenzelektronen (VE) aller
Atome 2. Summe der benötigten VE (Oktett: 8 VE, Duplett: 2 VE) 3. Bindende VE (BE) ermitteln:
• BE = benötigte VE – vorhandene VE • Bindungsanzahl: BE/2
4. Nicht bindende VE (NBE) ermitteln: • NBE = vorhandene VE – BE
5. Zentralatom angeben 6. Restl. Atome anordnen (Symmetrie) 7. „Rest“-BE bilden Doppel-/Dreifachbindungen 8. NBE entsprechend verteilen (Oktett-/Duplettzustand) 9. Formalladungen ermitteln
Bsp. für NH3: vorhandene VE (8 VE); benötigte VE (14 BE); BE (6; 3 Bindungen); NBE (2; 1 EP)
45 45 GW 9WSG
Einfachbindungen und Mehrfachbindungen
Molekular gebaute Stoffe Molekular gebaute Stoffe
Mehrere Bindungspartner Der Edelgaszustand kann durch Bindung mehrerer Partner erreicht werden. Bsp.: Wasser (H2O) Mehrfachbindungen Der Edelgaszustand wird durch mehrere Bindungen zu einem der Partner erreicht. • Doppelbindung: Ausbildung zwei gemeinsamer Elektronen-
paare Bsp.: Sauerstoffmolekül (O2)
• Dreifachbindung: Ausbildung drei gemeinsamer Elektronen-paare Bsp.: Stickstoffmolekül (N2)
46 46 GW 9WSG
Chemische Bindungen – Überblick
Sonstiges Sonstiges
Jede chemische Bindung beruht auf den Wechselwirkun-gen (Anziehungs- und Abstoßungskräften) zwischen positiv und negativ geladenen Teilchen.
47 47 GW 9WSG
wichtige chemische Verbindungen –
Trivialnamen
Sonstiges Sonstiges
Name Formel Name Formel Methan CH4 Kalkwasser Ca(OH)2(aq) Ammoniak NH3 Ammonium-Ion NH4+ Salzsäure HCl (aq) Hydroxid-Ion OH- Schwefelsäure H2SO4 (aq) Sulfat-Ion SO42- Salpetersäure HNO3 (aq) Nitrat-Ion NO3- Phosphorsäure H3PO4 (aq) Carbonat-Ion CO32- Natronlauge NaOH (aq) Phosphat-Ion PO43- Kalilauge KOH (aq)
48 48 GW 9WSG GW 9WSG
GW 9WSG
GW 9WSG
GW 9WSG