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Ausgabe Nr. 55 Juli 2010 Informationen für die Beschäftigten der Daimler AG Zentrale und Daimler Trucks/Mercedes-Benz Vans am Standort Stuttgart Inhalt: n Editorial: Kommt eine Zeit der guten Entscheidungen? 2 n Kommentar: Sparpaket verschärft soziale Schieflage 3 n Veränderungen in der neugewählten IG-Metall Betriebsratsfraktion 5 n Wir Vertrauensleute in Möhringen 9 n JAV – Übernahme Auszubildende 9 n Rund um’s Entgelt (NAVI, ÖPaKo, Urlaubs-/Weihnachtsgeld) 10 n Resolution der IG Metall zum Sparpaket; KBA: Sozialverbrechen stoppen 11 Verlängerung Ausgleichs- zeitraum Seite 3 Lean Management Seite 4

Gute Arbeit im Büro und im Nfz-Versuch?€¦ · Juni beschlossene Sparpaket trifft hauptsächlich die sozial Schwachen und die ArbeitnehmerInnen, die Erwerbslosen und die Familien

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Page 1: Gute Arbeit im Büro und im Nfz-Versuch?€¦ · Juni beschlossene Sparpaket trifft hauptsächlich die sozial Schwachen und die ArbeitnehmerInnen, die Erwerbslosen und die Familien

Ausgabe Nr. 55 Juli 2010

Informationen für die Beschäftigten der Daimler AG Zentrale und Daimler Trucks/Mercedes-Benz Vans am Standort Stuttgart

Inhalt: n Editorial: Kommt eine Zeit der guten Entscheidungen? 2n Kommentar: Sparpaket verschärft soziale Schieflage 3n Veränderungen in der neugewählten IG-Metall Betriebsratsfraktion 5n Wir Vertrauensleute in Möhringen 9n JAV – Übernahme Auszubildende 9n Rund um’s Entgelt (NAVI, ÖPaKo, Urlaubs-/Weihnachtsgeld) 10n Resolution der IG Metall zum Sparpaket; KBA: Sozialverbrechen stoppen 11

Verlängerung Ausgleichs-zeitraumSeite 3

Lean Management

Seite 4

Gute Arbeit im Büro undim Nfz-Versuch?

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Scheiben Wischer

Editorial

Herzlichst

Jörg Spies Ingrid LeppleIG Metall-Listenführer stellvertr. IG Metall-ListenführerinBetriebsratsvorsitzender OD/SP-Ausschussvorsitzende

Scheibenwischer Zentrale Nr. 55 Juli 20102

Kommt eine Zeit der guten Entscheidungen?Liebe Kolleginnen und Kollegen,

mit dem vorzeitigen Ende der Arbeitszeitverkürzung, dem Verlängern der Beschäftigung unserer Azubis aus den Ausbildungsjahrgängen 2006 und 2007 bis zum 31.12.2011 und der Akzeptanz, LeiharbeitnehmerInnen in der Produktion in ihrer Anzahl nicht ins Uferlose ansteigen zu lassen, sind in den letzten Wochen gute Entscheidungen gefallen, die in entsprechenden Vereinbarungen mit dem Gesamtbetriebsrat abgesichert werden konnten.

Man könnte nun denken, dass mit dieser Vorgehensweise im Unternehmen die aktuelle Krise zu Ende ist und für die Beschäftigten im Daimlerkonzern eine Zeit guter Entschei-dungen beginnt.Schaut man genauer hin, trübt sich das Bild wieder ein. So ist es zwischenzeitlich keine Seltenheit, wenn bei den Konzerntöchtern Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie in Frage gestellt werden oder komplett auf die Anwendung von Tarifstandards verzichtet wird. Ein aktuelles Beispiel von vielen ist die Daimler Financial Service (DFS).

Aber auch bei den Kolleginnen und Kollegen der MBtech Group oder der Protics GmbH (beides 100 Prozent Töchter), mit denen wir in der Zentrale in einigen Bereichen fast täglich zu tun haben, ist es um eine Tarifbindung mit entsprechenden Standards bei der monatlichen Vergütung, Weihnachts- und Urlaubsgeld, eher schlecht bestellt. Darüber hinaus haben die Kolleginnen und Kollegen, insbesondere bei den letztgenann-ten Töchtern, ein erhöhtes Beschäftigungsrisiko zu tragen, da sie an vielen Stellen die stille Personalreserve der Daimler AG bilden. Mit der Beschäftigung über das Konstrukt Werkverträge hat sich das Unternehmen neben der Möglichkeit von Befristungen und Leiharbeit eine dritte Personalflexibilität geschaffen, die nur schwer oder gar nicht durch Betriebsräte zu regulieren ist, weil der Gesetzgeber dieser Art von Beschäftigung keinen Riegel vorschiebt.

Dennoch ist es für die Betriebsräte und die IG Metall wichtig, genau an dieser Stelle hell wach zu sein und neben der Frage einer direkten Beschäftigung bei der Daimler Mutter, für die Kolleginnen und Kollegen bei den Töchtern Tarifstandards zu definieren und durchzusetzen. Daimler nimmt als Arbeitgeber insgesamt Schaden, wenn kein klares Bekenntnis zu den Metalltarifverträgen hergestellt wird.

„Das Beste oder nichts“, so der Leitspruch des Vorstandes. Gilt das auch für alle Kol-leginnen und Kollegen, die täglich diesem Leitbild im Konzern folgen und darunter die Sicherung ihrer persönlichen Lebensverhältnisse verstehen? Oder soll nur das beste Produkt zum höchst möglichen Preis am Markt platziert werden und die Renditen ver-schwinden in den Taschen der Anderen?

Genau bei diesen Fragen sind gute Entscheidungen notwendig, die das Unternehmen Daimler den Menschen wieder näher bringt und der sozialen Verantwortung in schwierigen Zeiten gerecht wird. Wir Betriebsräte und die IG Metall sind bereit, gute Entscheidungen zu treffen, fehlt nur noch der Partner mit dem gleichen Mut…

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Scheiben Wischer

3Scheibenwischer Zentrale Nr. 55 Juli 2010

KommentarSparpaket verschärft soziale SchieflageDas vom Bundeskabinetts am 6. und 7. Juni beschlossene Sparpaket trifft hauptsächlich die sozial Schwachen und die ArbeitnehmerInnen, die Erwerbslosen und die Familien. Auf sie sollen die Kri-senkosten abgewälzt werden. So sollen die Leistungen für die 2,2 Millio-nen Arbeitslosengeld (ALG) II-Empfänger- Innen, davon 700.000 alleinerziehende Mütter und Väter, rapide gekürzt werden. Gestrichen werden soll der befristete Zuschlag beim Wechsel vom ALG I ins ALG II. Dies waren Ausgleichszah-lungen, die bis zu einem gewissen Grad Erwerbstätige aufgefangen haben und für zwei Jahre den Absturz in Hartz IV hinausgezögert hat. Für ALG II-Empfän-gerInnen sollen keine Beiträge mehr zur Rentenversicherung bezahlt werden, was bei mehreren Jahren Erwerbslosigkeit ziemliche Einbrüche bei der Rente zur Folge hat. Wie schnell KollegInnen ihre Arbeit unverschuldeter Weise verlieren, hat die Wirtschaftskrise mittlerweile mehr als deutlich gemacht – es kann uns somit alle treffen. Durch die Einsparungen in der aktiven Arbeitsmarktpolitik wird die Arbeitslosigkeit auch weiter steigen. Auch den Familien wird ins Portemonnaie gegriffen. So soll das Elterngeld von 67 auf 65 Prozent gekürzt werden, für Hartz IV-EmpfängerInnen soll es kom-plett entfallen. Von den Kürzungen bei ALG I und ALG II sind ebenso insbeson-dere Familien betroffen.Dagegen wurde weder die Steuerbefrei-ung für Hoteliers rückgängig gemacht, noch gibt es eine nennenswerte Beteili-gung der Wirtschaft. Die Milliarden, die die Bundesregierung zur Rettung der Banken ausgegeben hat, holt sie sich jetzt bei den Erwerbslosen und ArbeitnehmerInnen. Ich meine, ge-recht geht anders! Die Vermögenden und die Finanzbran-che müssen endlich ihren Beitrag lei-sten – nicht nur ein Nasenwässerchen. Starke Schultern müssen mehr tragen als Schwache. Das vorgelegte Sparpa-ket verstößt gegen diesen Grundsatz eklatant. Notwendig ist eine stärkere Besteuerung der Vermögenden. Dies würde den Spardruck vermindern und unsoziale Einschnitte ins soziale Netz unnötig machen. Das sogenannte Sparkonzept der Bun-desregierung ist ein Dokument der Per-spektivlosigkeit und sozialen Schieflage und verschärft die Spaltung der Gesell-schaft. Die Gewerkschaften haben Pro-teste gegen das Sparpaket angekündigt und erste große Demonstrationen am 12. Juni in Stuttgart und Berlin durch-geführt.

Christa Hourani

Verlängerung Ausgleichs-zeitraum: Eine schwierige EntscheidungZwischen Unternehmensleitung (UL) und Gesamtbetriebsrat (GBR) wurde die vorzeitige Beendigung der Arbeits-zeitverkürzung (AZV) vereinbart. Die wesentlichen Punkte der Vereinbarung sind:

l Vorzeitige Beendigung der AZV zum 31.Mai 2010 aufgrund deutlich besser als erwarteter Auftrags- und Absatzsi-tuation

l Die Anzahl der befristeten 40-Stun-denverträge (Stand 1.Mai 2009) kann zu 75 Prozent wieder ausgeschöpft werden. Diejenigen, die einen solchen befristeten 40-Stundenvertrag nicht mehr erhalten, verbleiben aber im Grundsatz bis 31. Dezember 2010 bei 36,5 Stunden.

In der Protokollnotiz der Zentrale zur Gleitzeit in der Zeit der AZV wurde vereinbart:

l Ebenfalls Beendigung der AZV zum 31. Mai 2010

l Stunden über +200 Stunden kommen bis zum 30. September 2010 nicht zur Auszahlung und zum Übertrag ins Langzeitkonto. Ab Oktober ist die Basis für den Gleitzeitsaldo der Stand vom 30. April 2009

l Der wichtigste Punkt ist die Verlän-gerung des Ausgleichszeitraumes für die Wiedererreichung des Gleitzeit-standes vom 30. April 2009 auf den 30. September 2010. (Der vorherige Punkt begründet sich aus dieser Ver-längerung.)

l Geschäftsleitung und Betriebsrat ei-nigen sich darauf, vor Durchführung einer Kompensation im September eine gemeinsame Einzelfallprüfung der dann zur Kompensation anstehenden Zeitkontingente durchzuführen.

Warum hat der Betriebsrat den Aus-gleichszeitraum verlängert?Die Verlängerung des Ausgleichszeit-raums hat zu Irritation und Kritik geführt. Etliche MitarbeiterInnen (MA), die zum 30. Juni 2010 eine exakte Punktlandung auf den Stand 30. April 2010 erreicht ha-ben, um ab dann 1. Juli 2010 aufgescho-bene oder anstehende Projekte auch durch Aufbau von Gleitzeit zu realisieren, sehen wegen der Nichtmöglichkeit eines Gleitzeit-

au fbaues Schwierig-k e i t e n . An dieser Stelle musste der Betriebsrat eine schwierige Entscheidung treffen. Auf der einen Seite haben die eben genannten MitarbeiterInnen kein Interesse an einer Verlängerung des Ausgleichszeitraumes auf 30. September, auf der anderen Seite hätte eine beträchtliche Anzahl von MA Ende Juni hohe Kompensationsabzüge erlitten.Der Betriebsrat ist hier der Auffassung, dass diese Gruppe ein höheres Schutz-bedürfnis hat, so dass das Angebot der Geschäftsleitung, den Ausgleichszeitraum zu verlängern, nicht abgelehnt werden konnte. Wir bitten diejenigen MA, die über diese Entscheidung nicht glücklich waren um Verständnis und Solidarität mit den gefährdeten KollegInnen. Da die Arbeitszeit wieder hochgefahren wurde und die Urlaubsmonate anstehen, ist der Betriebsrat davon ausgegangen, dass die Gefahr eines weiteren Aufbaus von Gleitzeit gering ist.Falls es bei Ihnen zu Problemen mit er-höhtem Arbeitsanfall kommen sollte, steht den Fachbereichen das Instrument der MAZ-Beantragung zur Verfügung.Bei Problemen mit Gleitzeit oder MAZ ste-hen die IG Metall-BetriebsrätInnen gerne mit Rat und Tat jederzeit zur Verfügung.

Rainer KonradVorsitzender ArbeitszeitausschussTel: 3 35 47

Wo finden Sie unseren Scheibenwischer Zentrale als Datei?Auf der Homepage der IG Metall Stuttgart finden Sie alle unsere 55 Ausgaben des Scheibenwischers Zentrale. Wie?Geben Sie im Internet die Adresse der IG Metall Stuttgart ein:www.stuttgart.igm.deð Betriebszeitungenð Scheibenwischer Zentrale

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4 Scheibenwischer Zentrale Nr. 55 Juli 2010

Scheiben Wischer

Lean Management - Welle der Verschlankung erfasst Büros und Nfz-Versuch

Unter der Bezeichnung 'Ganzheitliche Produktionssysteme' werden seit mehreren Jahren die Arbeitsplätze von Industriear-beitern grundlegend umgestaltet. So auch beim Daimler unter den Begrifflichkeiten „Mercedes –Benz Produktionssystem (MPS)“ für den Bereich Cars bzw. „Truck Operating System(TOS)“ für den Bereich Trucks. Das Ziel sind schnellere, kosten-günstigere und fehlerfreie Abläufe. Diese Umsetzung geht nun in eine weitere Runde. Das Unternehmen will die Abläufe jetzt auch in den Büros und Entwicklungsbe-reichen optimieren und "verschlankt" dort die Arbeitsprozesse. Grundsätzlich gibt es für das schlanke Büro (Lean Office) deutschlandweit keine einheitliche Praxis.

Mal werden einzelne Bürojobs umgestaltet, ein anderes Mal wird die Zusammenarbeit von Beschäftigten in den Büros mit den tangierenden Bereichen unter die Lupe genommen. Gemeinsam ist allen Ansätzen:

Schneller, billiger und fehlerfreier - mit diesem Ziel haben die Unternehmen seit Jahren die Arbeitsplätze in der Produk-tion umgestaltet. Nun beginnt eine neue Runde. Auch die Arbeitsprozesse in den Büros, Entwicklungsbereichen und im NFZ-Versuch sollen verschlankt werden. Damit das nicht auf Kosten der Arbeit-nehmerInnen geht, werden wir Betriebs-räte hier ein Wörtchen mitreden.

Was ist Lean Office?Übersetzt bedeutet Lean Office "schlankes Büro". Gemeint ist damit, der Verschlankungsprozess von Büroarbeit. Arbeitsprozesse im Büro sollten schneller, kostengünstiger und fehlerfrei gestaltet werden.Lean Office ist ein ganzheitlicher Ansatz zur kontinuierlichen Optimie-rung der administrativen bzw. nicht produzierenden Bereiche mit dem Ziel der Durchlaufzeitreduzierung und der konsequenten Beseitigung von sogenannten Verschwendungen.

Sie unterscheiden zwischen Wertschöp-fung und Verschwendung. In der Logik der schlanken Fabrik ist alles Wertschöpfung, wofür ein Kunde bereit ist, Geld auszuge-ben. Alles andere ist Verschwendung und deshalb zu beseitigen.

Was ist Verschwendung im Büro?Wir Betriebsräte müssen stets hinterfragen, was das Management als Verschwendung bezeichnet. Beispiele für Verschwen-dungen sind das Warten auf Unterlagen, Rückfragen, mehrfach bearbeitete gleiche Vorgänge oder die Erstellung nutzloser Dokumentationen. Einige Beratungsein-richtungen werben damit, dass sie bei Bü-rotätigkeiten bis zu 30 Prozent Verschwen-dung aufdecken und beseitigen können. Es ist jedoch nicht alles Verschwendung, was Manager dafür halten. Wer die Zeiten für die Abstimmung, Koordination von Auf-gaben oder die Problemlösung kürzt, der beseitigt keine Verschwendung, sondern verschlechtert Produktionsprozesse und Arbeitsbedingungen.

Was heißt Verschlankung im „indi-rekten“ Bereich?Um einzelne Arbeitstätigkeiten in den Bü-ros zu verbessern, werden beispielsweise Suchzeiten für Dokumente verringert. Geht es um Geschäftsprozesse, werden Verfahren beschleunigt, in ihrer Qualität verbessert und neue Abläufe als einzuhal-tende Standards beschrieben. Gleichzeitig werden die beteiligten Bearbeiter weniger. Besonders weitreichend sind Verände-rungen in der Zusammenarbeit zwischen Büro und Fertigung.

Was sollten wir Betriebsräte prüfen?Wie verändern sich die Arbeitsinhalte, Frei-

Lean Management im Büro und Kaizen

l Lean Management Programme à Büros werden “industrialisiert”!

l Hintergrund: Kaizen

l Was ist Kaizen à Vermeidung von ineffektiven Prozessen und Austausch dieser durch effektive Prozesse

Kaizen Prinzipien:

l Gehe zu„Gemba”: Am Ort des Ge-schehens liegen die Potenziale.

l Beobachte „Gembutsu”: Reale Dinge und Abläufe lassen uns die Ursachen erkennen.

l Suche nach „Muda”: Verschwendung von Zeit und Geld sind Schätze, die entdeckt werden sollten!

l Mache „Kaizen“: Ständige Verbesse-rung ist der Weg zum Erfolg!

Friedrich PflegharIG Metall BetriebsratTel. 9 33 42

heitsgrade und Leistungsanforderungen - das sind Themen, die für uns Betriebsräte wichtig sind. Wir alle zusammen können davon ausgehen: Die Geschäftsführung will, dass die gleichen Vorgänge mit weniger Personal in einer besseren Qua-lität bewältigt werden. Dies ist jedoch nur möglich, wenn in der neuen Organisation intelligenter und nicht etwa schneller und flüchtiger gearbeitet wird.Der Schlüssel zu einer wirksamen Betriebs-ratsarbeit liegt darin, gemeinsam mit den Betroffenen zu überlegen, wodurch sich die Zusammenarbeit zwischen Büroarbeit und tangierenden Bereichen tatsächlich verbessern lässt.

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Scheiben Wischer

Ernst Jäckle - Betriebsrat mit Herz!Ernst ist seit Juli 1982 beim Daimler und war von April 1994 Betriebsrat. Seit diesem Jahr ist Ernst in der IG Metall. Viele Dinge prägten ihn in dieser Zeit im Betriebsrat, besonders Begegnungen mit Kollegen und Vorgesetzten. Es gab auch einige Situationen, in denen er nicht helfen konnte, was ihm persönlich sehr nahe ging. Die daraus resultierende Hilflosigkeit hat ihm wehgetan.Seine Hobbys sind Literatur, Gedichte, Aphorismen, welche er auch selbst schreibt und Chorgesang. Fußball, Leichtathletik, hier besonders der Langstreckenlauf zählen auch zu seinen Freizeitbeschäftigungen. Verschiedene Aufgaben im sozialen Bereich tragen dazu bei, dass es ihm zuhause nicht langweilig wird. Für die Zukunft wünscht er seinen IG Metall KollegInnen immer am Ball zu bleiben, nie aufzugeben, Probleme mit Fingerspitzengefühl anzugehen und immer für die KollegInnen da zu sein.In seinen letzten Berufsjahren möchte er Erfahrungen an Kolleginnen und Kollegen in seinem Bereich weiter geben. Sein Witz und seine donnernde Schlagfertigkeit werden uns in der Fraktion fehlen. Er bleibt uns in der Firma erhalten und wird uns somit oft mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ein herzliches Dankeschön für dein Enga-gement von deiner IG Metall-Fraktion.

Dieter Kraeuslich: immer auf Achse!Dieter ist im wohlverdienten Ruhestand angekommen. Seit 20 Jahren war er als Betriebsrat engagiert tätig. In dieser Zeit stand für ihn im Vordergrund, immer zu versuchen, eine gute Lösung hinzubekommen. Auch beim Daimler ist er mit 37 Jahren Betriebszugehörigkeit ein Urgestein.Geprägt hat ihn der sogenannte „schwarze Freitag“. Vor 20 ½ Jahren wurde auf einer Abteilungsversammlung kurz vor Weih-nachten bekannt gegeben, dass in seiner damaligen Abteilung GSP/T ab 1990 die Hälfte der MitarbeiterInnen eingespart wer-den sollten. Dies war ein großer Schock und hat ihn dazu bewogen, sich als Betriebsrat aktiv einzubringen. Seit vielen Jahren hat er für die IG-Metall-Betriebsratsfraktion zahlreiche Außenstel-len mit unserem SCHEIBENWISCHER ZENTRALE versorgt. Dafür war er oft viele Stunden jeden Monat auf Achse. Auf Achse war und ist er auch bei seinem Hobby Nordic-Walking. Auch seine 3 Enkel-kinder werden ihn im Ruhestand auf Trab halten – sie sind für ihn sehr wichtig. Einen herzlichen Dank von deiner IG-Metall-Fraktion für deinen Einsatz und deine stän-dige Mahnung an uns, die KollegInnen vor Ort gut zu betreuen.

Veränderungen in der neugewählten IG-Metall Betriebsratsfraktion Die IG Metall konnte bei den Betriebsratswahlen vier Mandate dazu gewinnen. Von unseren bisher aktiven Betriebsräte haben uns zwei verlassen (Dieter Kraeuslich und Ernst Jäckle), so dass wir jetzt insgesamt sechs neue IG Metall-BetriebsrätInnen im Gremium haben. Die IG-Metall Fraktion besteht aus 19 Mitgliedern.

Vorstellung der neugewählten IG Metall-BetriebsrätInnen

Oliver Steininger

TP/PTT (Nfz-Entwicklung) Ausschüsse: Arbeitssicherheit, Umwelt und Gesundheit (AUG), Ideenmanage-ment (IDM).

Untertürkheim, Gebäude 125, Zimmer 1.B011 oder Gebäude 119 Zimmer 0.o068Tel. 3 35 33 oder Tel. 2 06 53

Sieglinde Fuchs

(vertritt Simone Schlepp, da diese in Elternzeit ist)

PER/PSC (Entgeltabrechnung)

Möhringen, VDZ I, Block I, Großraum Tel. 7 60 32

Karin Matthes-Kastner

VP/VA (Vertrieb)Ausschüsse: Soziales und Kantine (SoKa), Ausschuss Bildung und Qualifi-kation (ABQ), Frauenförderung/Gleich-stellung (AFG)

Möhringen, Haus 6, Zimmer 12Tel.: 9 31 79

Bernd Oehrler

GBR (Gesamtbetriebsrat)Ausschüsse: Personalausschuss (PA), Organisation, Daten/Strukturen Prozesse (OD), Ideenmanagement (IDM), Betriebs-ratsschriftführer.

Möhringen, Haus 6, Zimmer 15Tel. 4 14 61

Anselm Jäger

TP/PPP (Nfz-Entwicklung) Ausschüsse: Arbeitszeitausschuss (AZA), Sozial- und Kantinenausschuss (SoKa), Ideenmanagement (IDM)

Untertürkheim, Gebäude 119, Zimmer 0.o072 Tel.5 26 38 oder Tel. 3 24 42

Wolfram von Elterlein

IPS/MR (Einkauf)Ausschüsse: Entgelt (EGA) und Orga-nisation, Daten/Strukturen Prozesse (OD)

Untertürkheim, Gebäude 136, Zimmer 127Tel. 5 33 85

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7. Stock zum 'Vorstand Konzernentwicklung'? Oder vielleicht lieber in den 10. Stock zum 'Vorstand Chrysler Group'? Fal ls das nicht klappt, bestän-de ersatzweise eine Etage tiefer auch die Möglichkeit, den 'Vor-stand COO Chrysler Group' zu besuchen. Auch n icht? Dann doch lieber gleich zum Chef in den 11. Stock: 'Vorsitzender des Vor-standes'. Nachdem die DaimlerChrysler-Wegweiser vor dem Mitarbeiter-Parkhaus schon erhebl iches Beharrungsvermögen zeigten, bin ich sehr

gespannt, wie lange es die Fahrstuhl-schilder noch schaffen.

Uwe Dyballa, Vertrauensmann

Scheiben Wischer

Neues von der Jugend- und Auszubildendenvertretung

Wir Vertrauensleute in Möhringen

Am 7. Mai informierte der Vorstand über die vorzeitige Beendigung der Arbeitszeitredu-zierung. Mit dieser Mitarbeiterinformation wurde auch verkündigt, dass die Verträge aller Auszubildenden der Einstelljahrgänge 2006 und 2007 (80/20-Regelung) mit einer befristeten Übernahmezusage (20 Prozent Quote) bis zum 31.12.2011 verlängert werden.Als Jugend- und Auszubildendenvertretung haben wir im vergangenen Jahr für die Übernahme aller Auszubildenden gekämpft. Beim Höhepunkt der „Operation Übernah-me“ fanden sich ca. 3000 MitarbeiterInnen bei dem Jugendaktionstag am 18.02.2009 vor dem Cannstatter Tor ein, um gemein-sam für die Übernahme aller Azubis zu kämpfen. Als Reaktion auf den steigenden Widerstand lenkte der Vorstand schließlich ein und beschloss, alle Auszubildenden zu übernehmen. 20 Prozent der übernom-menen Auszubildenden erhielten damals allerdings nur einen befristeten Vertrag ohne

Absichtserklärung für Übernahme

Aussicht auf Verlängerung.Nun hat der Vorstand diese Entscheidung revidiert und hat zugestimmt, die befri-steten Verträge bis zum 31.12.2011 zu verlängern.Diese Entscheidung gibt nun den Jugend-vertretern recht, die von Beginn an eine unbefristete Übernahme für alle Auszubil-denden gefordert haben. Es darf nicht sein, dass das Unternehmen auf der einen Seite LeiharbeiterInnen beschäftigt und auf der anderen Seite von uns selber teuer ausge-bildete Fachkräfte auf die Straße setzt. Wir hoffen, dass die Verträge auch über den 31.12.2011 weiter verlängert werden.

Eure JAV

Nach den Betriebsratswahlen haben sich inzwischen alle Betriebsrats-Gremien in der Daimler AG konstituiert und ihre Arbeit für die Wahlperiode 2010 bis 2014 aufgenommen.Hier noch einige Daten über die abgelau-fenen Wahlen:l Im März waren rund 150.000 Beschäf-

tigte der Daimler AG zu Betriebsrats-wahlen aufgerufen.

l Die Wahlbeteiligung stieg bei diesen Wahlen im Vergleich zu 2006 im Durchschnitt um 1,6 Prozent auf 66,4 Prozent an. Das ist eine sehr erfreu-liche Tendenz, die übrigens schon seit 2002 anhält.

l Klarer Gewinner der Wahlen war wieder die IG Metall. Sie erhöhte ihren Anteil auf rund 83 Prozent aller Betriebsratssitze der Daimler AG im Durchschnitt aller Werke, der Zentrale und der Niederlassungen. In 2006 lag die IG Metall im Durchschnitt bei 80 Prozent der Mandate.

l Die IG Metall stellt auch in allen Wer-ken und in der Zentrale den Betriebs-ratsvorsitz.

l Der Anteil der weiblichen Betriebsräte blieb im Durchschnitt mit 22 Prozent gleich hoch wie in 2006. Frauen sind damit im Vergleich zu ihrem Anteil an der Belegschaft weiterhin in den Be-triebsratsgremien überproportional gut vertreten und liegen damit auch deut-lich über der gesetzlichen Quote.

Erfreulich ist die relativ hohe Wahlbetei-ligung und das deutliche Votum für die IG Metall. Dies zeigt, dass gerade in Kri-senzeiten und in Zeiten von Umbrüchen den KollegInnen ein starker Betriebsrat Wichtiger denn Je ist.

Es ist schon eine Wei-le her, dass diese Fir-ma DaimlerChrysler hieß und Möhringen der Ground Zero der geplanten Welt AG war. Alles vorbei, kei-ne Polizei mehr vor dem Tor bei VIP-Be-suchern, keine Ho-noratioren mehr, die mit dem Dreirad in der zentralen Halle spielen dürfen. Aber in einigen Winkeln von Möhringen krallt sie sich noch fest, die glorreiche Vergangen-heit. Wer dieser noch mal nachspüren will, empfehle ich z. B. eine Fahrt mit dem linken und mittleren Aufzug im ehemaligen Vorstandshaus ('Punkt-haus'), an deren Fahrstuhlschildern die letzten 5 Jahre komplett vorbeigegangen sind. Wo soll's hingehen? Vielleicht in den

Die Schatten der Vergangenheit

Ergebnisse der Betriebs-ratswahlen in der Daimler AG

ImpressumHerausgeber: IG Metall StuttgartVerantwortlich: Hans Baur, 1. Bevollmächtigter der IG Metall StuttgartTheodor-Heuss-Straße 2, 70174 StuttgartE-mail: [email protected]: www.stuttgart.igm.deRedaktion: Jörg Spies, Tel: 3 35 45, Christa Hourani, Tel: 3 35 49, Klaus Hildenbrand, Tel: 9 33 43 Rainer Konrad, Tel: 3 35 47, Sigrid Krohn, Tel: 5 26 39Friedrich Pfleghar, Tel: 9 33 42,Oliver Steininger, Tel: 3 35 33,Karin Matthes-Kastner Tel: 9 31 79 Jordana Vogiatzi (IGM)Herstellung: hartmanndruck, WildbergRedaktionsschluss dieser Ausgabe: 14. Juni 2010Redaktionsschluss nächste Ausgabe:7. Juli 2010

Bild S. 10 © fotolia, Kati Molin;Bild S. 12 © Graffiti

6 Scheibenwischer Zentrale Nr. 55 Juli 2010

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Scheiben Wischer

Rund um’s Entgelt

Wertschätzung ist nur ein Wort - oder wie motiviere ich mit NAVIIm gesamten Unternehmen ist die Rate der roten Ampeln im NAVI-Prozess auf 2,7 Prozent gesunken. Nur ein kleiner Ort im Bereich VP/V widersetzt sich erfolgreich dieser guten Nachricht. Es müssen hier die Unfähigsten des Unternehmens versammelt sein, denn die Rote-Ampel-Quote liegt hier bei fast 50 Prozent. Spricht man jedoch mit den Betroffenen, dann kommt ein erstaun-liches Phänomen zutage: Alle haben zu 100 Prozent ihre Ziele erfüllt und werden von ihren Vorgesetzten auch dementsprechend gelobt und als Leistungsträger bezeichnet. Leistungsträger mit grünen Häkchen und trotzdem einer roten Ampel und deshalb auf Karenz mit Gehaltsverlust? Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Sieht so die viel gepriesene Wertschätzung gegenüber hoch motivierten Mitarbeiter-Innen aus? Wahrscheinlich haben ich und viele andere das Wort Wertschätzung nicht so richtig verstanden. Man schätzt den Wert eines Mitarbeiters einfach so ein wie man es gerade von oben vorgegeben bekommt und basta. Reklamationen werden einfach weg-gewischt. Was sind wir alle heute noch wert: ein Prozentsatz, ein Durchschnitt? Lang Gediente und Verdiente werden einfach wieder abgestuft. Aus welchen Gründen sinkt der Wert auf einmal? Aus Gründen des geldwerten Vorteils für das Unternehmen? Alles meins und nix mehr deins? Wenn man so mit den Leuten umgeht, dann gibt das einen „richtigen Motivationsschub“.

Es kann doch nicht sein, dass in Zeiten der Leistungsverdichtung durch die Verkürzung der Arbeitszeit und damit schon finanziellem Verlust nun auch durch NAVI die nächste Kürzung ins Haus steht. Hier ein paar Zitate aus den letzten Schrei-ben unserer Geschäftsleitung: „Damit soll der Dank zum Ausdruck

kommen, dass Sie sich trotz aller Ein-schnitte mit hohem Einsatz in Ihrem Umfeld daran beteiligt haben, unser Unternehmen voran zu bringen.“……„Aber der wichtigste Grund für das gute Ergebnis sind Sie. Dafür danke ich Ihnen im Namen des gesamten Vorstands.“…… „2009 war ein hartes Jahr, aber es war kein verlorenes. Dazu haben Sie wesentlich beigetragen. Herzlichen Dank dafür, auch im Namen meiner Vorstandskollegen!“

Sind denn bei diesen Sätzen Teile des Vertriebes ausgenommen oder haben die MitarbeiterInnen dort nichts zu diesem Ergebnis beigetragen? Das sollten sich die dort Führenden wirklich mal fragen.

Karin Matthes-KastnerIG Metall BetriebsrätinTel: 9 31 79

Wir hatten im März darüber berichtet, dass auf Betreiben der Arbeitnehmervertreter in der Örtlichen Paritätischen Kommission (ÖPaKo) 111 Reklamationen, die vor dem 1. Dezember 2009 eingereicht worden waren und trotz Zusage nicht innerhalb von zwei Monaten arbeitgeberseitig geprüft waren, in der erweiterten Paritätischen Kommission zu behandeln sind unter Be-teiligung je eines sachkundigen Vertreters der Tarifvertragsparteien. Daimler und Südwestmetall haben erwar-tungsgemäß wie auch bereits im Werk Sin-delfingen die Zuständigkeit der erweiterten Paritätischen Kommission grundsätzlich bestritten. Das Landesarbeitsgericht Baden-Württemberg hat jetzt eine erstinstanzliche Entscheidung bestätigt, wonach der in §10.4 ERA-Tarifvertrag beschriebene Weg der Eskalation bei einer Einstufungsreklamation anzuwenden ist. Reklamationen, die nach dem 1. Dezember 2009 eingereicht wurden, wurden weiterhin in der ÖPaKo behandelt. Seit Dezember 2009 sind über 100 weitere Reklamationen eingegangen.Ab März 2010 haben zur Beschleunigung der Bearbeitung die jeweils zuständigen Personalmanager die Erstüberprüfung vorzunehmen und den Mitarbeiter sowie den Betriebsrat über das Ergebnis zu un-terrichten. Im Nichteinverständnisfall ist die Reklamation auf Antrag des Mitarbeiters oder Betriebrats in der ÖPaKo weiterzufüh-ren (§10.3 ERA TV).

Aktuelles aus der Paritätischen Kommission

Mit Stand 14. Mai 2010 sind 75 Navi-Reklamationen (Vorjahr 155) eingegangen. Davon beziehen sich 21 Reklamationen auf bestätigte Karenzen mit verringertem Leistungsentgelt. Insgesamt sind seither 46 Reklamationen abgeschlossen, davon 11 (Vorjahr 25) mit Korrektur der Leistungs-zulage.

Stand NAVI-Reklamationen

Dem Gesamtbetriebsrat ist in längeren Verhandlungsrunden gelungen, die Un-ternehmensleitung (UL) davon zu über-zeugen, dass bei der derzeit erfreulichen Wirtschaftsentwicklung keine nachgela-gerten Kürzungen der Einmalzahlungen mehr angemessen sind! Damit sind die von der UL vorgesehenen Kürzungen der Einmalzahlungen vom Tisch!

Für das diesjährige Urlaubsgeld gilt folgendes:

l Das Urlaubsgeld wurde wie bisher als Abschlagszahlung Ende Mai auf Basis der geltenden Arbeitszeit und damit auf Basis Arbeitszeitverkürzung

Nachrichten vom Gesamtbetriebsrat

ausbezahlt. Für die Urlaubstage, die ab Juni genommen werden, erfolgt eine Nachberechnung auf Basis der vollen Arbeitszeit und damit des vollen Entgelts.

l Das Urlaubsgeld wird weiterhin ent-sprechend der Urlaubnahme monat-lich abgerechnet. Dabei ist die Basis der Berechnung die Arbeitszeit, die im Vormonat gegolten hat. D.h. wer ab Juni Urlaub nimmt, erhält die Aus-zahlung des Urlaubsgeldes Ende Juli auf Basis der vollen Arbeitszeit.

Das Weihnachtsgeld im November wird ganz ohne Kürzungen ausbezahlt.

Keine Kürzungen bei zukünftigem Urlaubs- und Weihnachtsgeld

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Scheibenwischer Zentrale Nr. 55 Juli 2010 11

Scheiben Wischer

Frankfurt, den 8. Juni 2010

Resolution des Beirats der IG MetallSparpaket ist keine gerechte Antwort auf die Krise

Die schwarz-gelbe Bundesregierung hat ein Sparpaket für den Bundeshaushalt geschnürt, das die Verursacher der Finanzkrise schont und die Opfer der Krise belastet.

Die enormen Kredite und Bürgschaften, die die Bundesregierungen in den letzten beiden Jahren auf- und übernommen haben, sind Folge des Kollaps des Fi-nanzmarktkapitalismus.

Mit staatlichen Finanzhilfen und Bürg-schaften wurden Banken gerettet, der Finanzkreislauf in Gang gehalten und somit die Vernichtung von Vermögen und Unternehmen verhindert. Ohne staatliche Hilfe hätten Aktionäre und Vermögende ihre Guthaben verloren.

Viele Arbeitnehmer/-innen haben dage-gen für die Krise mit Verlust ihrer Arbeit und ihrer Einkommen bezahlt.

Die IG Metall bezweifelt nicht die Not-wendigkeit der Konsolidierung der staatlichen Haushalte. Die IG Metall wird jedoch gegen den vorgeschlagenen Weg der Konsolidierung ihre Mitglieder mo-bilisieren. Dieser eingeschlagene Weg ist ungerecht, da vor allem Arbeitslose und nicht die Verursacher der Krise die Hauptlast zu tragen haben.

Die IG Metall fordert die Bundesregie-rung auf, statt Arbeitslose und Familien zu bestrafen, endlich den Verursachern der Krise die Lasten aufzubürden.Deshalb fordert die IG Metall:l Einen nationalen Lastenausgleich, in

dem die Lasten der Krise durch eine Abgabe auf Vermögen abgetragen werden.

l Eine Besteuerung hoher Einkünfte, um die Zukunftsaufgaben in Bildung und Innovation zu finanzieren.

l Eine Finanztransaktionssteuer, um die Verursacher der Krise in Haftung zu nehmen und Spekulationen künf-tig zu erschweren.

Die IG Metall lehnt die von der Bundes-regierung beschlossenen Kürzungen bei Arbeitslosen, Familien und der Arbeits-marktpolitik ab und fordert die Korrektur dieser Beschlüsse.

Über 40.000 Menschen haben sich am Samstag, 12. Juni an den Protesten gegen das „Sparpaket“ der schwarz-gelben Bun-desregierung in Stuttgart und Berlin beteiligt. Ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, so-zialen und politischen Organisationen hatten gegen die geplanten Kürzungen zulasten von Lohnabhängigen, Erwerbslosen und Fami-lien zu den Demonstrationen aufgerufen. „Einschnitte bei den Rentenbeiträgen für Langzeitarbeitslose, Abstriche beim Eltern-geld -sogar völlige Streichung bei Hartz-IV-Empfängern - und Kürzungen bei den För-dermitteln für Erwerbslose „zielgerichtet und fair“ zu nennen (O-Ton Bundesregierung) ist bodenloser Zynismus. Wo sind denn die Arbeitsplätze, für die man den Arbeitslosen Beine machen will? Die Arbeitslosigkeit in

Zehntausende bei Demos gegen das Sparpaket der Bundesregierung

Baden-Württemberg verfestigt sich, sagt die Agentur für Arbeit. Über die Hälfte sind schon Hartz-IV-Empfänger.12 Prozent der Kinder im reichen Baden-Württemberg sind nach einer Studie der Caritas akut armutsgefährdet – vor allem Kinder von Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften. Sie wer-den unter den „zielgerichteten und fairen“ Kürzungen am meisten zu leiden haben. Empörend finde ich auch Merkels Satz, wir hätten über unsere Verhältnisse gelebt. Man traut seinen Ohren nicht. Wer ist „Wir“? Die Arbeitnehmer, die Familien, die Rentner, die Arbeitslosen, die Hartz-IV-Empfänger - oder vielleicht doch die Vermögenden und Spe-kulanten?,“ so Nikolaus Landgraf, DGB-Landesvorsitzender, in seiner Rede auf der Abschlusskundgebung.

Gewerkschaftliche Nachrichten

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Mercedes Benz Chor in Berlin

Kunsterlebnis Nr. 1.201

Anmeldung und Einzugsermächtigung

Mit der Unterschrift auf dieser Anmeldung geben Sie Ihre Ermächtigung zum Einziehen des Gesamtbetrages (Führung, Eintritt und evtl. Fahrtkosten) von Ihrem Bankkonto.Ihre personenbezogenen Daten werden ausschließlich für den Einzug des Betrags an Ihre Bank übermittelt. Wenn Sie an der angemeldeten Fahrt bzw. an der Führung nicht teilnehmen, ist eine Rückzahlung des Betrages leider nicht möglich.Um die Kunst intensiv zu genießen, ist die Teilnehmer-zahl begrenzt. Weil die Reihenfolge der eingegangenen Anmeldung entscheidet, empfehlen wir, sich möglichst früh anzumelden.

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Vorschau:

Anmeldung bis spätestens eine Woche vor der Führung bei: Isa Pscheidl, Daimler AG, Werk 010, E 606, 70546 Stuttgart, Tel. (0711) 17-2 06 78, Fax (0711) 17-5 33 20oder bei Julia Massek, E 610, Tel. (0711) 17-5 64 46

Anmeldung bis spätestens eine Woche vor der Führung bei: Isa Pscheidl, Daimler AG, Werk 010, E 606, 70546 Stuttgart, Tel. (0711) 17-2 06 78, Fax (0711) 17-5 33 20oder bei Julia Massek, E 610, Tel. (0711) 17-5 64 46

Zeitgenössische Kunst in der alten Kelter:

Die 11. Triennale Kleinplastik in Fellbach

Seit 1980 organisiert das Kulturamt der Stadt Fellbach eine der bedeutendsten Kunstausstel-lungen für zeitgenössische Kunst in Baden-Würt-temberg, die weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt geworden ist. Ulrike Gross, seit September 2009 Direktorin des Kunstmuseums Stuttgart, ist die künstlerische Leiterin der kom-menden Triennale Kleinplastik. Der ungewöhnli-che Ausstellungsort, eine ehemalige Kelter, bietet eine spannende Möglichkeit, aktueller Kunst zu begegnen. Mit Werken von etwa 40 internatio-

Termin: Donnerstag, 29. Juli 2010, 18:30

Treffpunkt: 18:15 Uhr, Alte Kelter Fellbach

Führung: Dr. Rita Täuber

Kosten: 12,00

nalen Künstlerinnen und Künstlern will die 11. Triennale das „Kleine“ in seinem ästhetischen Eigenwert und mit seinen inhaltlichen Möglichkei-ten aufzeigen. Neben Skulpturen und Skulpturenensembles werden Videos und Filme ausgestellt, deren Protago-nisten Knet- und Marionettenfiguren

sind. Das Verhältnis von Form und Maß(stab), die Aus-drucksmöglichkeiten von Material, dessen Stofflichkeit und Haptik sowie das Spektrum an Präsentationsmög-lichkeiten - ergänzend zum klassischen Skulpturenso-ckel - bilden dabei eine eigene künstlerische Qualität.

Vorschau: Stuttgarter Täter im Nationalsozialismus Kunsterlebnis Nr. 1.202, 23. September 2010, Staatsgalerie Stuttgart

Zeitgenössische Kunst in der alten Kelter: Die 11. Triennale Kleinplastik in Fellbach29. Juli 2010, Stadt Fellbach

Kleinplastiken in der faszinierenden Holz-konstruktion der „Alten Scheuer“

Staatsgalerie Stuttgart: Stuttgarter Täter im Nationalsozialismus

Nach dem Buch über die „Stuttgarter Stolper-steine“, das an die Opfer der NS-Zeit erinnert, ist jetzt ein Buch über die NS-Täter erschei-nen. Bei einer Führung in der Stuttgarter Staatsgalerie stellt Ihnen Dr. Ulrich Weitz den Grafen Klaus v. Baudissin vor, den SS-Kunst-historiker der Staatsgalerie, einen der ersten Organisatoren von NS-Hetzausstellungen und Initiator der „Ausstellung entarteter Kunst“. Er propagierte in seinen Ausstellungen den Krieg und ließ ein Kandinsky-Gemälde in Schutzhaft

nehmen. Danach wird in der Führung am Stuttgarter Opernhaus an Erich Maier-Stehle erinnert, der die Württembergischen Staatstheater „arisierte“ und jüdi-sche Künstlerinnen und Künstler entließ.

Dr. Ulrich Weitz: Der SS-Graf Klaus v. Baudissin nahm ein Bild von Kandinsky in Schutzhaft.

Copyright Martin Storz

Termin: Donnerstag, 23.September 2010, 18:30 Uhr Treffpunkt: 18:15 Uhr, Foyer Staatsgalerie StuttgartFührung: Dr. Ulrich WeitzKosten: 12,00

Eat Art. Vom Essen in der Kunst Kunsterlebnis Nr. 1.203, 27. Oktober 2010, Kunstmuseum Stuttgart

Stuttgarter Täter im Nationalsozialismus 23. September 2010, Staatsgalerie Stuttgart

8 Scheibenwischer Zentrale Nr. 55 Juli 2010

Page 9: Gute Arbeit im Büro und im Nfz-Versuch?€¦ · Juni beschlossene Sparpaket trifft hauptsächlich die sozial Schwachen und die ArbeitnehmerInnen, die Erwerbslosen und die Familien

Scheiben Wischer

Über 2500 Auszubildende der Metall- und Elektroindustrie sind am 10. Juni dem Auf-ruf der IG Metall in Stuttgart gefolgt und haben auf die Probleme junger Menschen in der heutigen Arbeitswelt aufmerksam gemacht. Auf gelben Bällen haben sie ihre Forderung nach fairem Entgelt, mehr Ausbildungsplätzen und einer Übernahme nach der Ausbildung drauf geschrieben und den Stuttgarter Marktplatz in ein gelb-es Meer verwandelt. Detlef Wetzel, 2. Vorsitzender der IG Me-tall, prangerte Wirtschaft und Politik dafür an, dass sie die Zukunftsaussichten der Jugend verschlechtern. "Bildung, Ausbil-dung, ein sicherer Job, ein gutes Leben - seit Jahren stehen die Hoffnungen einer ganzen Generation auf der Streichliste neo-liberaler Politik. …Befristete und prekäre Beschäftigungsverhältnisse ver-bauen der jungen Generation die Zukunft", so Wetzel. Besonders junge Menschen seien überproportional hoch von Leiharbeit betroffen. Die Arbeitgeber missbrauchten diese, um eine billige Reservearmee zu in-stallieren, die sie schnell wieder loswerden könnten. Die Wirtschaftskrise habe diese

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Kunsterlebnis Nr. 1.202

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Vorschau:

Anmeldung bis spätestens eine Woche vor der Führung bei: Isa Pscheidl, Daimler AG, Werk 010, E 606, 70546 Stuttgart, Tel. (0711) 17-2 06 78, Fax (0711) 17-5 33 20oder bei Julia Massek, E 610, Tel. (0711) 17-5 64 46

Anmeldung bis spätestens eine Woche vor der Führung bei: Isa Pscheidl, Daimler AG, Werk 010, E 606, 70546 Stuttgart, Tel. (0711) 17-2 06 78, Fax (0711) 17-5 33 20oder bei Julia Massek, E 610, Tel. (0711) 17-5 64 46

Zeitgenössische Kunst in der alten Kelter:

Die 11. Triennale Kleinplastik in Fellbach

Seit 1980 organisiert das Kulturamt der Stadt Fellbach eine der bedeutendsten Kunstausstel-lungen für zeitgenössische Kunst in Baden-Würt-temberg, die weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt geworden ist. Ulrike Gross, seit September 2009 Direktorin des Kunstmuseums Stuttgart, ist die künstlerische Leiterin der kom-menden Triennale Kleinplastik. Der ungewöhnli-che Ausstellungsort, eine ehemalige Kelter, bietet eine spannende Möglichkeit, aktueller Kunst zu begegnen. Mit Werken von etwa 40 internatio-

Termin: Donnerstag, 29. Juli 2010, 18:30

Treffpunkt: 18:15 Uhr, Alte Kelter Fellbach

Führung: Dr. Rita Täuber

Kosten: 12,00

nalen Künstlerinnen und Künstlern will die 11. Triennale das „Kleine“ in seinem ästhetischen Eigenwert und mit seinen inhaltlichen Möglichkei-ten aufzeigen. Neben Skulpturen und Skulpturenensembles werden Videos und Filme ausgestellt, deren Protago-nisten Knet- und Marionettenfiguren

sind. Das Verhältnis von Form und Maß(stab), die Aus-drucksmöglichkeiten von Material, dessen Stofflichkeit und Haptik sowie das Spektrum an Präsentationsmög-lichkeiten - ergänzend zum klassischen Skulpturenso-ckel - bilden dabei eine eigene künstlerische Qualität.

Vorschau: Stuttgarter Täter im Nationalsozialismus Kunsterlebnis Nr. 1.202, 23. September 2010, Staatsgalerie Stuttgart

Zeitgenössische Kunst in der alten Kelter: Die 11. Triennale Kleinplastik in Fellbach29. Juli 2010, Stadt Fellbach

Kleinplastiken in der faszinierenden Holz-konstruktion der „Alten Scheuer“

Staatsgalerie Stuttgart: Stuttgarter Täter im Nationalsozialismus

Nach dem Buch über die „Stuttgarter Stolper-steine“, das an die Opfer der NS-Zeit erinnert, ist jetzt ein Buch über die NS-Täter erschei-nen. Bei einer Führung in der Stuttgarter Staatsgalerie stellt Ihnen Dr. Ulrich Weitz den Grafen Klaus v. Baudissin vor, den SS-Kunst-historiker der Staatsgalerie, einen der ersten Organisatoren von NS-Hetzausstellungen und Initiator der „Ausstellung entarteter Kunst“. Er propagierte in seinen Ausstellungen den Krieg und ließ ein Kandinsky-Gemälde in Schutzhaft

nehmen. Danach wird in der Führung am Stuttgarter Opernhaus an Erich Maier-Stehle erinnert, der die Württembergischen Staatstheater „arisierte“ und jüdi-sche Künstlerinnen und Künstler entließ.

Dr. Ulrich Weitz: Der SS-Graf Klaus v. Baudissin nahm ein Bild von Kandinsky in Schutzhaft.

Copyright Martin Storz

Termin: Donnerstag, 23.September 2010, 18:30 Uhr Treffpunkt: 18:15 Uhr, Foyer Staatsgalerie StuttgartFührung: Dr. Ulrich WeitzKosten: 12,00

Eat Art. Vom Essen in der Kunst Kunsterlebnis Nr. 1.203, 27. Oktober 2010, Kunstmuseum Stuttgart

Stuttgarter Täter im Nationalsozialismus 23. September 2010, Staatsgalerie Stuttgart

Entwicklung noch einmal beschleunigt. "Die IG Metall akzeptiert nicht, dass die

Über 2500 Azubis kämpfen für mehr Ausbildung und Übernahme!

junge Generation weiter in die Perspekti-vlosigkeit rutscht."

9Scheibenwischer Zentrale Nr. 55 Juli 2010