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7/22/2019 G.W.F. Hegel. Werke in 20 Bnden. Band 17
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GeorgWilhelmFriedrich Hegel
Werke 17
7/22/2019 G.W.F. Hegel. Werke in 20 Bnden. Band 17
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GeorgWilhelmFriedrich Hegel
Vorlesungen ber die Philosophie
der Religion II
Vorlesungen ber dieBeweise
vomDaseinGottes
Suhrkamp
7/22/2019 G.W.F. Hegel. Werke in 20 Bnden. Band 17
3/538
Auf derGrundlage derWerke von 18 32-184 j neu edierte AusgabeRedaktion Eva Moldenhauer undKarl Markus Michel
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek
Hegel,Geor gWilh elm Friedrich:
Werke : in 20 Bd.
Georg Wilhelm Friedrich Hegel. -
Auf d. Grundlage d. Werkevon 1832-1845 neu ed. Ausg.,
Ausg. in Schriftenreihe
Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft . -
Frankfurt am Main : Suhrkamp
ISBN 3-518-09718-0
N E : Hegel, Georg Wilhelm Friedrich:[Sammlung]
17. Vorlesungen ber diePhilosophie der Religion. -
2. Vorlesungen ber die Beweise
vom Dasein Gottes. -1. Aufl . - 1986.
(Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft ; 617)
ISBN 3-518-28217-4
N E : G T
suhrkamp taschenbuch Wissenschaft 617Erste Auflage 1986
Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1969
Suhrkamp Taschenbuch Verlag
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das
des ffentlichen Vortrags, der ber t r a g u n g
durch Rundfunk und Fernsehen
sowie der ber s e t z u n g , auch einzelner Teile.Druck: Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-BadenPrinted in Germany
Umschlag nach En t w r f en vonWilly Fleckhaus und Rolf Staudt
1 2 3 4 j 6 - 91 90 89 88 87 86
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I N H A L T
V O R L E S U N G E N BER DIE P H I L O S O P H I E D E R R E L I G I O N
Z W E I T E R T E I L . D I E B E S T I M M T ER E L I G I O N [Fortsetzung] 7
Zweiter Abschnitt. Die Religion der geistigen
Individualitt 9
A Der Ubergang zur Sphre der geistigen
Individualitt 9
B Metaphysischer Begriff dieser Sphre 16
1. Der Begriff des Einen 20
2. Die Notwendigkeit 24
3. Die Zweckmigkeit 31
C Einteilung 46
I Die Re li gi on der Erhabenheit [jdische] 50
1. Die allgemeine Bestimmung des Begriffs y1
2. Die konkrete Vorstellung 54a. Die Bestimmung dergttlichen Besonderung 54
b. Die Form der "Welt 61
c. Der Zweck Gottes mit derWelt 65
3. Der Kultus 79
Ubergang zur folgenden Stufe 92
II Die Re li gi on der Schnheit [griechische] 96
1. Der allgemeine Begriff dieser Sphre 97
2. Die Gestalt des Gttlichen 100
a. Der Kampf des Geistigen und Natrlichen . . 100
b. Die gestaltlose Notwendigkeit 109
c. Die gesetzte Notwendigkeit oder diebeson
deren Gtter, deren Erscheinung und Gestalt 113
a. Die Zuflligkeit der Gestaltung 114. Die Erscheinung und Auffassung
des Gttlichen 116
y. Die schne Gestalt dergttlichen Mchte 120
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3- Der Ku lt us 125
a. Die Gesinnung 126
b. Der Ku lt us als Dienst 135
c. Der Gottesdienst der Vershnung 146
II I Di e Rel igion der Zweckmigkeit
oder des Verstandes [rmische] 1551. Begriff dieser Stufe 155
2. Diese Religion als die rmische 163
3. Der Ku lt us 173
D R I T T E R T E I L . D I E A B S O L U T E R E L I G I O N 185
A Das Allgemeine dieser Re li gi on 188
1. Die offenbare Religion 188
2. Die geoffenbarte, positive Rel igion 194
3. Die Re ligion der Wahrheit und Freiheit 203
B Der metaphysische Begriff der Idee Gottes 205
C Eintei lung 213
I Gott in seiner ewigen Idee an und fr sich:
Das Reich des Vaters 218
1. Bestimmung des Elementes 218
2. Absolute Di re mt io n 220
3. Dre ieinigkei t 221
II Die ewige Idee Gottes im Elemente des
Bewutseins und Vorstellens, oder die Differenz:
Das Reich des Sohnes 241
1. Setzen des Unterschiedes 242
2. Die Welt 243
3. Best immung des Menschen 251
III Die Idee im Element der Gemeinde:
Das Reich des Geistes 2991. Begriff der Gemeinde 306
2. Die Realis ierung der Gemeinde 320
3. Die Realisierung des Geistigen zur allgemeinen
Wi rklichkeit 3 2 9
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V O R L E S U N G E N BER DIE BEWEISE VOMD A S E I N G O T T E S
Erste Vorlesung 347
Zweite Vorlesung 357
Dritte Vorlesung 366
Vierte Vorlesung 372Fnfte Vorlesung 378
SechsteVorlesung 385
Siebente Vorlesung 391
Achte Vorlesung 399
Neunte Vorlesung 407
Zehnte Vorlesung 412Einschaltung [Kants Kr i t ik des kosmologischen
Beweises] 4 2 1
Elfte Vorlesung 448
Zwlfte Vorlesung 455
Dreizehnte Vorlesung 460
Vierzehnte Vorlesung 470
Fnfzehnte Vorlesung 481Sechzehnte Vorlesung 487
Ausfhrung des teleologischen Beweises in den
Vorlesungen ber Religionsphilosophie
vom Sommer 1831 501
Ausfhrung des teleologischen und ontologischen
Beweises in den Vorlesungen ber
Religionsphilosophie vom Jahre 1827 . . . . 518
Ausfhrung des ontologischen Beweises in den
Vorlesungen ber Religionsphilosophie
vom Jahre 1831 5 2 ^
Anmerkung der Redaktion zu Band 16 und 17 537
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R E L I G I O N S P H I L O S O P H I E
Zweiter Teil
D I E B E S T I M M T E R E L I G I O N
[Fortsetzung]
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Zweiter Abschnitt
DieReligion der geistigen Individualitt
Die Na tu rr el ig io n ist am schwersten zu fassen, weil sie unse
rer Vorstel lung am entferntesten liegt und das Rohste, U n vollkommenste ist. Das Natrliche hat so vielerlei Gestal
tungen in sich, da der allgemeine, absolute Inhalt in der
Form der Natrlichkeit und Unmittelbarkeit auseinander
fllt.
ADer bergang zur Sphre der geistigen Individualitt
Das Hhere ist das Tiefere, wo die unterschiedenen Momente
in der Idealitt der subjektiven Einheit zusammengefat
werden, das Auseinanderfallen der Unmittelbarkeit auf
gehoben, in die subjektive Einheit zurckgebracht ist. Darum
ist es notwendig, da, was in der Bestimmung der Natrlichkeit ist, solche Vielheit von Gestaltungen zeige, die als
gleichgltig auereinander, als eigentmliche Selbstndige
sich darstellen.
Die allgemeine Bestimmung ist die freie Subjektivitt, die
ihren Drang, Trieb befriedigt hat. Die freie Subjektivitt ist
es, die die Herrschaft erlangt hat ber das Endliche berhaupt, ber das Natrliche und Endliche des Bewutseins,
ob jenes physisch oder geistig ist, so da jetzt das Subjekt,
der Geist als geistiges Subjekt gewut wird in seinem Ver
hltnis zum Natrlichen und Endlichen, da dieses teils nur
dienend ist, teils Gewand des Geistes, in ihm konkret gegen
wrtig, als vorstellend den Geist nur die Bestimmung hat
der Manifestation und Verherrlichung des Geistes, da derGeist in dieser Freiheit, Macht, Vershnung mit sichselbst im
Natrlichen, uerlichen, Endlichen fr sich, frei, heraus ist,
unterschieden von diesem Endlich-Natrlichen und -Geisti-
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gen, von der Sttte des empirischen, vernderlichen Bewut
seins wie des uerlichseins. Das ist die allgemeine Grundbe
stimmung dieser Stufe. Indem der Geist frei ist, das Endliche
nur ideelles Moment an ihm, so ist er in sich konkret gesetzt,
und indem wir ihn und die Freiheit des Geistes als konkret
betrachten, so ist dies der vernnftige Geist; der Inhalt machtdas Vernnftige des Geistes aus.
Diese Bestimmtheit, die wir soeben sahen, nach Verhltnis
des Inhalts, ist formell diese: da das Natrliche, Endliche
nur Zeuge des Geistes sei, nur dienend seiner Manifestation.
Hier haben wir die Re ligi on , innerhalb welcher der vernnf
tige Geist der Inhalt ist.Der weitere Fortgang ist also, da die freie Form der Sub
jektivitt, das Bewutsein des Gttlichen in der Bestimmung
freier Subjektivitt unvermischt fr sich hervortritt, soweit
dies sein ka nn in der ersten freigewordenen Geistigkeit . Da
diese aber fr sich allein gewut wird oder das Gttliche fr
sich als Subjektivitt bestimmt ist, diese Reinigung ist schon
in dem ausgesprochen, was wir gehabt haben. Das Subjektist ausschlieend, ist das Prinzip der unendlichen Negativitt
und lt, weil es seinem Inhalte nach allgemein ist, nichts
bestehen neben ih m, was geistlos, blo natrlich ist, ebenso
nichts, was nur substantiell, in sich formlos ist. Die Subjek
tivitt ist die unendliche Form, und als solche lt sie, sowe
nig wie die leere, gediegene, unbestimmte Substantialitt,sowenig auch die Form, die nicht frei ist, d. h. die uere
Natrlichkeit neben sich bestehen. Die Grundbestimmung
ist, da Gott gewut wird als frei sich in sich bestimmend
berhaupt, zwar jetzt noch formell, aber doch schon frei in
sich. Erkennen knnen wir dies Hervortreten der freien Sub
jektivitt in den Religionen und in den Vlkern, denen diese
Religionen zukommen, vornehmlich daran, ob in den Vlkern allgemeine Gesetze, Gesetze der Freiheit, ob Recht und
Sittlichkeit die Grundbestimmungen ausmachen und die
Oberhand haben. Gott als Subjekt gewut, ist, da er sich
durch sich selbst bestimmt, d. h. da seine Selbstbestimmun-
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gen die Gesetze der Freiheit sind ; sie sind die Bestimmungen
der Selbstbestimmung, so da der Inhalt nur der Form des
freien Selbstbestimmens angehrt, womit denn notwendig
verbunden ist, da die Gesetze die Freiheit zu ihrem Inhalte
haben. Wenn wir dies sehen, so tritt die Natrlichkeit, die
Unmittelbarkeit zurck, und in sich allgemeine Zwecke zeigen sich: in sich allgemein, obgleich sie uerlich noch so
unbedeutend sein knnen oder ihrem Umfange nach noch
nicht allgemein sind, wie der sittliche Mensch in seinem
Handeln einen hchst geringen Umfang dem Inhalte ber
haupt nach haben und doch in sich sittlich sein kann. Die
hellere Sonne des Geistes lt das natrliche Licht erbleichen.Damit treten wir aus dem Kreise der Naturreligion heraus.
Wir treten zu Gttern, die wesentlich Stifter von Staaten,
der Ehe, Stifter des friedlichen Lebens, Erzeuger der Kunst
sind, die aus ihrem Haupt entspringt, Gtter, die Orakel,
Staaten regieren, Recht und Sittlichkeit hervorbr ingen und
schtzen. Die Vlker, deren Selbstbewutsein dahin gekom
men ist, die Subjektivitt als Idealitt des Natrlichen zuwissen, sind damit berhaupt in den Kreis der Idealitt, in
das Reich der Seele und auf den Boden des Geisterreiches
herbergetreten. Das Band der sinnlichen Anschauung, des
gedankenlosen Irrsais haben sie von der Stirne gerissen und
den Gedanken, die intellektuelle Sphre ergriffen, erschaffen
und im Innern den festen Boden gewonnen. Sie haben das
Heiligtum gegrndet, das jetzt Festigkeit und Ha l t fr sich
hat.
Der Fortgang war bisher der: Von der Begierde fingen wir
an in der Religion der Zauberei, von der Herrschaft, Macht
der Begierde ber die Natur nach blo einzelnem Wollen,
das nicht bestimmt ist durch den Gedanken. Das zweite war
die theoretische Bestimmung der Selbstndigkeit der Objektivitt, worin denn alle Momente frei und losgelassen wur
den, zur Selbstndigkeit kamen. Das dritte war das Theore
tische, Selbstbestimmende, das diese losgebundenen Momente
wieder in sich bekam, so da das Praktische theoretisch
r i
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gemacht wird, - das Gute, die Selbstbestimmung, endlich
die Vermischung der Substantialitt und Subjektivitt.
Wenn wir nun fragen: wie hat sich die Idee Gottes bisher
bestimmt? was ist Gott? was haben wir von ihm erkannt?,
so besteht dies in Folgendem.
Nach der abstrakten Form des metaphysischen Begriffs ha ben wir damit angefangen: Gott ist die Einheit des Un en d
lichen und Endlichen, und das Interesse ging allein darauf,
zu sehen, wie die Besonderheit und Bestimmtheit, d. h. das
Endliche dem Unendlichen einverleibt sei. Was hat sich nun
hierber bisher ergeben? Gott ist das Unendliche berhaupt,
das mit sich Identische, die substantielle Macht; wenn wi rzunchst dies sagen, so ist damit die Endlichkeit noch nicht
darin enthalten gesetzt, und sie ist zuerst ganz unmittelbar
Existenz des Unendlichen, das Selbstbewutsein. Da Got t
dies ist, die Unendlichkeit , die substantielle Macht zu sein,
das geht daraus hervor - dies Bewutsein liegt darin -, da
die substantielle Macht allein die Wahrheit der endlichen
Dinge ist und da die Wahrheit derselben allein ist, zurckzugehen in die substantielle Einheit. Gott ist also zuerst
diese Macht, eine Bestimmung, die als ganz abstrakt hchst
unvollkommen ist. Das zweite ist, da Gott die substantielle
Macht in sich ist, schlechthin Frsichsein, unterschieden von
der Mannigfaltigkeit des Endlichen; dies ist die in sich
reflektierte Substantialitt, un d von Gott ist dies wesentlichzu fassen. M i t der in sich seienden Substantial itt, die sich
vom Endlichen unterscheidet, ist ein hherer Boden vor
handen; aber die Bestimmung des Endlichen hat damit doch
noch nicht das wahrhafte Verhltnis zu der substantiellen
Macht, wodurch diese selbst das Unendliche wre. Diese in
sich seiende Substantialitt ist dann Brahman und das be
stehende Endliche die vielen Gtter. Das dritte ist, da dasEndliche identisch gesetzt wird mit der Substantialitt, so
da es von gleichem Umfang sei, die reine allgemeine Form
als Substantialitt selbst ist; dies ist dann Gott als das
Gute.
12
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Geistige Subjektivitt, bei der wir jetzt angelangt sind, ist
die ganz freie Macht der Selbstbestimmung, so da diese
nichts ist,keinen Inhalthat als denBegriff; in diesem Selbst
bestimmen selbst istnichts als es selbst enthalten. Dies Selbst
bestimmen, dieser Inhalt istdannebensoallgemein, unendlich,
wie die Macht als solche. Diese allgemeine Macht, die jetztttig ist als Selbstbestimmung, knnen w i r Weisheit nennen.
Insofern w i r bei der geistigen Subjektivitt sind, so sindw ir
beim Selbstbestimmen, beim Zweck, und diese sind so all
gemein wie die Macht; es sind so weise Zwecke. Zweck
bestimmung liegt unmittelbar i mBegriff der freien Subjek
tivitt. Zweckmiges Handeln ist innere Selbstbestimmung,d. h . eine Bestimmung durch dieFreiheit, durch das Subjekt,
denn innenistnichtsalsdies, das Subjekt selber.
Diese Selbstbestimmung erhlt sich in dem ueren Dasein;
das natrliche Sein gilt nicht mehr inseiner Unmittelbarkeit ,
es ist derMacht angehrig, fr sie durchsichtig, nicht geltend
fr sich. Insofern sie sich uert - und sie mu sich uern,
die Subjektivitt mu sich Realitt geben - , so ist es diefreie Selbstbestimmung allein, die sich in der Realisierung
erhlt, in dem ueren Dasein, in der Natrlichkeit. Im
zweckmigen Tunkommt also auch nichts heraus, als was
schonda ist. Das unmittelbare Dasein istdagegen wie Ohn
mchtiges, nur Form, nur die "Weise, wie der Zweck darin
vorhanden, und dieser ist das
Innere.
Wir finden uns also hier in der Sphre des Zwecks, und
zweckmiges Tun ist weises Tun, indem Weisheit ist, nach
allgemein geltenden Zwecken zu handeln; und es ist noch
kein anderer Inhalt vorhanden, denn es ist die freie Sub
jektivitt, die sich bestimmt. Der allgemeine Begriff ist hier
der der Subjektivitt, derMacht,die nach Zwecken handelt,
ttig ist. Subjektivitt ist Ttigsein berhaupt, un d derZweck soll weise sein, derZweck soll identisch sein mit dem
Bestimmenden, derunbeschrnkten Macht,
i . Z u betrachten ist hier zunchst das Verhltnis des Sub
jekts zu der Natur, den natrlichen Dingen, nher zu dem,
i 3
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was wir frher Substantialitt, die nur an sich seiende Macht
genannt haben. Diese bleibt ein Inneres; aber die Subjekti
vitt ist die fr sich seiende Macht und von der an sich
seienden Macht und ihrer Realitt, der Natur, unterschieden.
Diese an sich seiende Macht, die Natur, ist nun jetzt herun
tergesetzt zu einem Ohnmchtigen, Unselbstndigen fr die[fr] sich seiende Macht, nher zu einem Mittel. Das
eigentliche Frsichbestehen ist den natrlichen Dingen ge
nommen; sie hatten bisher unmittelbare Teilnahme an der
Substanz; jetzt in der subjektiven Macht sind sie von der
Substantialitt geschieden, unterschieden und gesetzt nur als
negativ. Die Einheit der subjektiven Macht ist auer ihnen,
ist unterschieden von ihnen; sie sind nur Mittel oder "Weisen,
die nicht mehr sind, als da sie nur zum Erscheinen dienen. Sie
sind der Boden des Erscheinens und dem unterworfen, was an
ihnen erscheint; sie sollen sich nicht mehr unmittelbar zeigen,
sondern ein Hheres an ihnen, die freie Subjektivitt .
z. "Welches ist aber die nhere Bestimmung in Ansehung der
"Weisheit? Sie ist zunchst unbestimmt nach ihrem Zweck;wi r wissen noch nicht, worin sie besteht, was die Zwecke
dieser Macht sind, und stehen bei der unbestimmten Rede
von der "Weisheit Gottes. Gott ist weise; aber welches sind
seine Wege, seine Zwecke? Damit gesagt werden knnte,
welches sie sind, mten die Zwecke in ihrer Bestimmtheit
schon vorhanden sein, d. h. in ihrer Entwicklung als ein
Unterschied von Momenten. Hier haben wir aber nur erst
das Bestimmen nachZwecken berhaupt.
3. "Weil Gott schlechthin real ist, so kann es in Ansehung
seiner nicht bei dieser Unbestimmtheit in der "Weisheit blei
ben, die Zwecke mssen bestimmt sein. Gott ist erscheinend,
handelnd als Subjekt; das ist Hervortreten in das Dasein, in
die "Wirklichkeit. Frher war die Einheit der Unendlichkeitund Endlichkeit nur als unmittelbare, so war sie das erste
beste Endliche - Sonne, Berg, Flu usf. - , und die Real itt
war eine unmittelbare. Hier ist es auch notwendig, da Gott
dasei, d. h. da sein Zweck ein bestimmter sei.
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In Ansehung der Realitt des Zwecks ist nun zweierlei zu
bemerken. Das erste ist die Frage: was ist der Boden, wo
dieser Zweck vorhanden sein kann? Der Zweck als innerer
ist blo subjektiver, ist nur Gedanke, Vorstellung; aber Gott
ist als subjektive Macht nicht blo das Wollen, die Absicht
usf., sondern unmittelbar Wirken. Dieser Boden der Realisation, der Wirklichkeit des Zwecks, ist das Selbstbewut
sein oder der endliche Geist. Zweck ist Bestimmung ber
haupt; wir haben hier nur abstrakte Bestimmungen, nicht
entwickelte. Der Boden fr den gttlichen Zweck ist also der
endliche Geist. Das weitere, zweite ist nun: weil wir uns nur
erst bei der Bestimmung der Weisheit berhaupt befinden, so
haben wir fr das, was weise ist, keinen Inhalt, nichts
Nheres; der Zweck ist an sich, im Begriff Gottes noch
unbestimmt; das weitere ist, da der Zweck wirklich wer
den, realisiert werden mu. Es mu also Bestimmung in ih m
sein; die Bestimmung aber ist noch nicht entwickelt, die
Bestimmung als solche, die Entwicklung ist noch nicht im
gttlichen Wesen gesetzt, die Bestimmung ist deswegen endlich, uerlich, ein zuflliger, besonderer Zweck. Er ist,
indem er ist, nicht bestimmt in dem gttlichen Begriff; aber
indem er es auch ist, ist er zufllig, ganz beschrnkter Zweck,
oder der Inhalt ist dem gttlichen Begriff uerlich, von ihm
verschiedener Zweck, nicht der an und fr sich gttliche
Zweck, d. h. Zweck, der entwickelt fr sich wre und in
seiner Besonderheit die Bestimmtheit des gttlichen Begriffs
ausdrckte.
Die Betrachtung der Natur re li gi on hat uns in derselben die
Gte so allgemein als die Macht gezeigt; aber sie hat ber
haupt noch die Bedeutung der substantiellen, unmittelbaren
Identitt mit dem gttlichen Wesen, und alle Dinge sind
deswegen gut und lichtvoll. Hier bei der Bestimmung derSubjektivitt, der fr sich seienden Macht, hier ist der Zweck
unterschieden von dem Begriff, un d die Bestimmtheit des
Zwecks ist eben deswegen nur zufllig, weil die Verschieden
heit noch nicht zurckgenommen ist in den gttlichen Begriff,
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noch nicht demselben gleichgesetzt ist. Hier haben wir also
nur Zwecke, die ihrem Inhalte nach endlich und dem gtt
lichen Begriff noch nicht angemessen sind; das endliche
Selbstbewutsein ist so zunchst der Boden der Realisierung
derselben. Dies ist die Grundbestimmung des Standpunkts,
auf dem wir uns befinden.
B
Metaphysischer Begriff dieser Sphre
Dies ist die reine, abstrakte Denkbestimmung, die zugrundeliegt. Wir abstrahieren noch von der Vorstellung, ebenso von
der Notwendigkeit der Realisierung des Begriffs, die nicht
sosehr der Vorstellung angehrt, die vielmehr der Begriff
selbst notwendig macht. Wir haben hier den metaphysischen
Begriff in Beziehung auf die Form von Beweisen des Da
seinsGottes. Der metaphysische Begriff bestimmt sich hier so
gegen den vorhergehenden, da bei diesem von der Einheitdes Unendl ichen und Endlichen angefangen wurde; das U n
endliche war die absolute Negativitt, die Macht an sich,
und der Gedanke und das Wesen der ersten Sphre be
schrnkte sich auf diese Bestimmung der Unendlichkeit. Fr
uns war in jener Sphre der Begriff allerdings Einheit des
Endlichen und Unendlichen, aber fr diese Stufe selbst wa rdas Wesen nur bestimmt als das Unendliche; dieses ist die
Grundlage, und das Endliche kommt nur zu diesem Unend
lichen hinzu. Eben deswegen war die Seite der Bestimmung
eine natrliche; daher war es Na tu rr el ig io n, we il die Fo rm
zum Dasein natrlicher Existenz bedurfte. Di e Natu rreli gion
zeigte zwar auch schon die Unangemessenheit des unmittel
bar uerlichen zum Innerlichen. Im Malosen tritt sie ausder unmittelbaren Identitt des Natrlichen und Absoluten
heraus und zwischen das unmittelbare Sein und das Wesen.
Zum Malosen aufgespreizt birst die Gestalt, verschwindet
das natrliche Sein und beginnt das Allgemeine fr sich zu
16
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werden. Aber die Unendlichkeit ist noch nicht immanente
Bestimmung, und zu ihrer Darstellung werden noch Natur
gestalten uerlich und unangemessen gebraucht. Sosehr das
Natrliche im Malosen negativ gesetzt ist, sosehr ist es auch
positiv noch in seinem endlichen Sein gegen das Unendliche.
Oder das Malose, ebenso als alles in ihm verschwebt, ebensokraftlos ist es auch, - es ist der Widerspruch der Macht und
Ohnmacht. Jetzt ist hingegen das Wesen selbst als Einheit
des Unendlichen und Endlichen bestimmt, als wahrhafte
Macht, als in sich konkrete Unendlichkeit, d. h. als die E i n -
heit des Endl ichen und Unendlichen. Das ist dann, was wir
in der Bestimmung der Weisheit haben; sie ist die Macht, diesich in sich bestimmt, und dies Bestimmen ist die endliche
Seite, und so wird denn das Gttliche gewut, das in sich
konkret, in sich unendliche Form ist; diese Form ist die Seite
des Endlichen an sich, aber hier in die Seite des Unendlichen
gesetzt. In der konkreten Idealitt des Wesens ist jener
Widerspruch des Malosen aufgehoben, da das Wesen ein
Scheinen seiner fr sich, nicht abstraktes Frsichsein ist. Alsdie Macht gesetzt, ist es die sich unterscheidende absolute
Negativitt, aber so, da die Unterschiede aufgehoben, nur
ein Schein sind. Mchtig ist das, welches die Seele, die Idee
des Anderen hat, das der andere in seiner Unmittelbarkeit
nur ist; wer das denkt, was die anderen nur sind, ist ihre
Macht. Das Wesen (nicht ein
Wesen oder ein
hheres Wesen),
d. h. das Allgemeine als absolute Macht, da alle anderen
Bestimmungen in ihm aufgehoben sind, ist in sich befriedigt
und die Totalitt; es versucht sich nicht, um zu sein, an den
Naturgegenstnden, sondern es hat seine Bestimmtheit in
ihm selbst und ist die Totalitt seines Scheines.
Weil so die Bestimmung des reinen Gedankens dem Bestim
men des Wesens selbst angehrt, so folgt, da der Fortgangi n der Bestimmung nicht mehr blo auf die natrliche Seite
fllt, sondern in das Wesen selbst. Wenn wir also hier drei
Stufen finden werden, so sind sie ein Fortgang im meta
physischen Begriff selbst; sie sind Momente in dem Wesen,
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unterschiedene Gestalten des Begriffs fr das religise Selbst
bewutsein dieses Standpunkts. Frher war der Fortgang
nur an der ueren Gestalt; hier ist es ein Fortgang am
Begriff selbst. Jetzt ist das gttliche Wesen fr sich selbst
Wesen, und die Unterschiede sind die eigene Reflexion des
selben in sich. Wir erhalten so drei Begriffe. Der erste ist dieEinheit, der zweite die Notwendigkeit, der dritte die Zweck
migkeit, aber endliche, uerliche Zweckmigkei t.
a) Die Einheit, absolute Macht, Negati vi t t, die in sich
reflektiert gesetzt ist, als absolut fr sich seiend, absolute
Subjektivitt, so da hier in diesem Wesen das Sinnliche
unmittelbar getilgt ist, Sie ist Macht, die fr sich ist, sie vertrgt nichts Sinnliches, denn dies ist das Endliche, noch nicht
Aufgenommene, im Unendlichen noch nicht Aufgehobene.
Hier wird dies aber aufgehoben. Diese fr sich seiende Sub
jektivitt ist dann der Eine.
b) Die Notwendigkeit. De r Eine ist diese absolute Macht ;
alles ist nur als Negatives gesetzt in ihm, - dies ist der
Begriff des Ei nen . Wenn wir aber so sagen, so ist die En twi ck lung nicht gesetzt. Der Eine ist nur die Form der Einfach
heit; die Notwendigkeit ist nun der Proze der Einheit selbst.
Sie ist die Ein he it als Bewegung in sich; es ist nicht mehr der
Eine, sondern die Einheit. Die Bewegung, die den Begriff
ausmacht, ist die Einheit, die absolute Notwendigkeit.
c) Die Zweckmigkeit. In der absoluten No twen di gkei t istdie Bewegung gesetzt, die der Eine nur an sich ist, der Pro
ze, und dies ist der Proze der zuflligen Dinge; denn was
gesetzt, negiert wird, sind die zuflligen Dinge. Aber in der
Notwendigkeit ist nur das Ubergehen, Ko mm en und Gehen
der Dinge gesetzt. N u n mu auch gesetzt sein, da sie
seiend sind und verschieden erscheinen von dieser ihrer Ein
heit, diesem ihrem Proze der Notwendigkeit; sie mssenwenigstens momentan erscheinen als seiend und zugleich als
der Macht angehrend, aus der sie nicht heraustreten. So
sind sie Mittel berhaupt, und die Einhei t ist dies, sich in
diesem Proze derselben zu erhalten, sich zu produzieren in
18
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diesen Mitteln. Das ist die Einheit der Notwendigkeit selbst,
aber als unterschieden gesetzt von dem sich Bewegenden,
worin sie sich erhlt, so da sie das Seiende nur als Negati
ves hat. So ist die Einheit Zweck berhaupt.
Diese drei Punkte stellen sich demnach so. Indem das "Wesen
absolute Negativitt ist, so ist es die reine Identitt mit sich,das Eine; es ist ebenso die Negativitt der Einheit, welche
aber mit der Einheit in Beziehung ist und durch dies Durch
einandersein beider sich als Notwendigkeit erweist; drittens
geht das Eine mit sich selbst zusammen aus der Bezogenheit
seiner Unterschiedenheit, welche Einheit jedoch als dies Zu
sammengesunkensein der Form mit sich einen endlichen
Inhalt hat und somit, diese[n] in die Formunterschiede als
Totalitt entwickelnd, den Begriff der Zweckmigkeit, aber
endlicher Zweckmigkeit gibt.
Indem gesagt wird, da dies die drei metaphysischen Begriffe
dreier Religionen sind, mu man sich nicht vorstellen, da
jeder dieser Begriffe nur einer Religion angehrt; vielmehr
gehrt jede dieser Bestimmungen allen dreien an. Wo Einerdas Wesen ist, da ist auch Notwendigkeit, aber nur an sich,
nicht in seiner Bestimmung; ebenso bestimmt sich der Eine
nach Zwecken, da er weise ist. Die Notwendigkeit ist auch
Eine, und auch die Zweckmigkeit ist hier vorhanden, nur
fllt sie auerhalb der Notwendigkeit. Ist die Zweckmig
keit die Grundbestimmung, so ist damit auch die Macht frdie Zwecke vorhanden, und der Zweck selbst ist das Fatum.
Der Unterschied ist nur, welche von diesen Bestimmungen
des Objekts als das Wesen gilt, ob dies der Eine oder die
Notwendigkeit oder die Macht mit ihren Zwecken ist. Der
Unterschied ist nur, welches davon als die Grundbestimmung
des Wesens fr jede Religion gilt.
Was nun nher zu betrachten ist, ist die Form, in der dieseBestimmungen die Gestalt von Beweisen des Daseins Gottes
erhalten haben.
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i. Der Begriff des Einen
Es ist hier nicht um den Satz zu tun: Gott ist nur Einer. So
ist der Eine nur ein Prdikat von Gott; wir haben das Sub
jekt Gott und ein Prdikat, auer dem er auch noch andere
haben kann . Da Gott nur Einer sei, dies zu beweisen ist
nicht schwer. Das Sein geht ber zum Wesen; dieses ist als
in sich reflektiert das, was man oft ein Ens genannt hat,
Individuum. Wenn wir sagen: Gott ist der Eine, so hat dies
einen andern Sinn, als wenn frher gesagt wurde: das Abso
lute, das Sein ist Eines, x ev. Parmenides sagte so: das Sein
nur ist, oder nur das Eine ist. Dieses Eine ist aber nur das
abstrakte, nicht in sich reflektierte Unendliche, und so ist esvielmehr das Malose und Ohnmchtige; denn es ist nur
verglichen mit dem unendlich mannigfachen Dasein das
Unendliche und besteht notwendig in dieser Beziehung. Erst
die Macht als der Eine aufgefat, ist in der Tat das Allge
meine als die Macht gesetzt. Das Eine ist die eine Seite, und
ihr gegenber steht die Mannigfaltigkeit des Weltwesens. Der
Einedagegen ist die Einzelheit, das Allgemeine, das in sich re
flektiert ist,dessen andere Seite selbst alles Sein i n sich befat,
so da dasselbe in seine Einheit zurckgegangen ist.
Die Reflexion fat nun die Bestimmung der Einheit Gottes
auf und sucht dieselbe zu beweisen. Dies gibt aber nicht die
Form eines Beweises vom Dasein Gottes. Eines wird unter
schieden vom Substrate, und das Interesse ist nur', die Bestimmung des Eines-Scins aufzuzeigen. Die Reflexion fll t
darauf, weil Eins berhaupt die Reflexion in sich ist.
Diese Bestimmung nun, da Go tt nur Einer ist,geht zunchst
nur gegen die Vielen berhaupt und insofern auch gegen die
andere Form, die wir als die zweite Form auf dieser Stufe
betrachten werden. Die Widerlegung der spteren Bestim
mung geht also hier voraus. Allerdings ist diese zweite Form
in sich, in der Begriffsbestimmung konkreter; aber als die
Notwendigkeit ist das an und fr sich Bestimmtsein nur
Sollen, und weil es nur Sollen ist, so ist es Vielheit, hat es
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noch nicht die absolute Reflexion in sich und fehlt ihm die
Bestimmung, Eines zu sein. Freilich ist auch die Bestimmung
des Einen noch einseitig, da sie nur die abstrakte Form fr
sich ist, nicht die als Inhalt entwickelte Form.
Die Entwicklung der Notwendigkeit dieser Bestimmung des
Einen, die Erhebung zu diesem einen Subjekte als demEinen, wi rd nun so gefhrt, da das Einssein als Prdikat
gefat, Gott als Subjekt vorausgesetzt und nun gezeigt
wird, da die Bestimmung der Vielheit der Voraussetzung
jenes Subjekts zuwider ist. Das Verhltnis der Vielen kann
nun so betrachtet werden, da sie sich aufeinander beziehen;
dann berhren sie einander und treten mit sich in Konflikt.
Dieser Konflikt ist aber unmittelbar die Erscheinung des
Widerspruches selbst; denn die unterschiedenen Gtter sollen
sich nach ihrer Qualitt erhalten, und hier kommt ihre
Endlichkeit zum Vorschein. Insofern Gott als das Allge
meine, das Wesen vorausgesetzt wird, so ist jeneEndlichkeit,
welche in der Vielheit liegt, dieser Voraussetzung nicht
angemessen.
Bei endlichen Dingen stellen wir uns zwar vor, da Sub
stanzen in Ko nfl ikt sein knnen, ohne ihre Selbstndigkeit
zu verlieren. Es scheint dann, da sie nur ihre Oberflche in
den Konflikt hinausschicken und sich selbst dahinter erhal
ten. Es wird demnach zwischen dem Innern und den Be
ziehungen des Subjekts, der Substanz auf Andere unterschieden und die Substanz als passiv betrachtet, unbeschadet
ihrer sonstigen Aktivitt. Diese Unterscheidung ist jedoch
unbegrndet. Was die Vielen sind an Inhalt und an Macht,
sind sie nur im Gegensatz, ihr Reflektiertsein in sich ist nur
das Inhaltsleere; sind sie daher auch der Form nach selb
stndig, so sind sie doch dem Inhalte nach endlich, und dieser
erliegt derselben Dialektik, der das endliche Sein unterliegt.Gegen die Voraussetzung der absoluten Macht, der allgemei
nen Negativitt alles Seienden verschwindet daher die
Vielheit solcher formell Endlichen unmittelbar. In der Vor
aussetzung des Allgemeinen liegt sogleich dieses, da Form
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und Inhalt nicht so getrennt sein knnen, da dem einen eine
Qualitt zukomme, die dem andern fehle. Durch ihre Quali
tten heben also die Gtter unmittelbar einander auf.
Die Vielheit wird dann aber auch im Sinne der bloen Ver
schiedenheit genommen, die sich nicht berhrt. So spricht
man von einer Vielheit der Welten, die nicht in Konflikt undin Widerspruch miteinander kommen. Die Vorstellung hngt
hartnckig daran, in der Meinung, man knne eine solche
Voraussetzung nicht widerlegen, weil in ihr kein Wider
spruch liege. Es ist aber berhaupt eine der gewhnlichen
schlechten Reflexionsformen, man knne sich etwas vor
stellen. Vorstel len freilich ka nn man sich alles und dasselbeals mglich auffassen; das w i l l aber gar nichts sagen. Fragt
man nun, worin die Verschiedenheit bestehe, und wi rd geant
wortet, eines sei so mchtig als das andere, keines soll Quali
tten haben, die nicht das andere auch habe, so ist die Ver
schiedenheit ein leerer Ausdruck. Die Verschiedenheit mu
notwendig sogleich zu bestimmter Verschiedenheit fortgehen;
so mangelt dann fr unsere Reflexion dem einen, was demanderen eigen ist, aber nur fr unsere Reflexion. Auch der
Stein ist fr unsere Reflexion nicht so vollkommen als die
Pflanze; dem Steine aber fr ihn selbst mangelt nichts, er
fhlt und wei von seinem Mangel nichts. Eben jene Ver
schiedenheit ist nur eine Vorstellung fr unsere Reflexion.
So rsoniert also die Reflexion, und ihr Rsonnement istrichtig, allein ebensosehr zugleich unangemessen. Das A l l -
gemeine, das Wesen, w i r d als Macht vorausgesetzt, und es
wird gefragt, ob ihm das Prdikat des Einen zukomme. Die
Bestimmung des Einen fllt jedoch schon mit der Vorausset
zung zusammen, denn die absolute Macht ist unmittelbar
in der Bestimmung der Einzelheit oder des Ei ne n. De r Be
weis ist also ganz richtig, aber berflssig, und es ist dabeibersehen, da die absolute Macht selbst schon in der
Bestimmung des Einen ist. Prdikate von Gott zu beweisen
ist berhaupt nicht Sache des Begriffs; auf diese Weise wird
Gott nicht philosophisch erkannt.
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Was aber in der Tat der wahre Sinn dieses Begriffs ist, das
liegt nicht darin, da Gott Einer ist, sondern da der Eine
Gott ist, so da der Eine dies Wesen erschpft, nicht ein
Prdikat ist. So ist es nicht eine Bestimmung neben anderen,
sondern eine solche, die das Wesen erfllt in dem Sinn der
absoluten Macht als Subjektivitt, als in sich reflektiert. Gottist so selbst diese Bewegung des Subjekts von sich aus auf
sich zurck, die Selbstbestimmung seiner als des Einen, so
da Subjekt und Prdikat dasselbe sind, diese Bewegung
ineinander, und da nichts dazwischen liegenbleibt. Zur
Form, diesen Begriff als Vermittlung darzustellen, worin der
Begriff erschiene als ein Beweis vom Dasein Gottes* dazu ister nicht geeignet; denn das, wovon wir ausgehen, um zur
Bestimmung des Einen zu kommen, ist das Unendliche, die
absolute Negativitt. Der Eine ist nur die Bestimmung,
welche hinzukommt, da dies die in sich reflektierte Sub
jektivitt ist. Die Bewegung geht sozusagen nur innerhalb
des Ansichseins am Unendlichen vor; es ist also nicht die
Vermittlung die Gestalt, wie wir sie hier zu betrachten haben. W r knnen zwar sagen, es ist ein Fortgang vom Un
endlichen zur in sich bestimmten Subjektivitt; aber der
Anfang ist das Unendliche, dies Unendliche aber als die
absolute Negativitt ist das in sich reflektierte Subjekt, in
dem alles Viele aufgehoben ist. Wenn wir die Vermittlung
nher betrachten wollten, so gingen wir von einem Gedan
ken aus, und es wre, als Gedanke gefat, der Begriff an
und fr sich, von dem wir ausgingen zum Anderen, zum
Sein. Aber vom Begriff knnen wir hier noch nicht anfangen,
denn diese Form des Anfangs gibt einen anderen Beweis
von dem Dasein Gottes, der der christlichen Religion ange
hrt und nicht dieser Religion. Der Eine ist noch nicht als
Begriff gesetzt, noch nicht als Begriff fr uns; das Wahrhafte, in sich konkret Gesetzte wie in der christlichen Rel i
gion ist hier noch nicht vorhanden.
Indem das Absolute so als der Eine und als die Macht be
stimmt ist, so ist das Selbstbewutsein nur Schein desselben;
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es ist ein solches wohl, fr welches das Absolute sich mani
festiert und zu dem es ein positives Verhltnis hat, denn die
Reflexion der Macht in sich ist unmittelbar Abstoen, und
dies ist das Selbstbewutsein. Also die Persnlichkeit, das
Selbstbewutsein beginnt hier zu gelten, aber nur noch in
abstrakter Bestimmung, so da das Selbstbewutsein nachseinem konkreten Gehalte sich nur als Schein wei. Es ist
unfrei, ohne Breite in sich, ohne Spielraum; Herz und Geist
sind verengt. Sein Gefhl besteht nur darin, den Herrn zu
fhlen; sein Dasein und sein Glck hat es nur in dieser engen
Befangenheit. Wenn somit auch der Unterschied hervorge
brochen ist, so ist er doch nur gebunden, nicht wirklich los,
nicht freigelassen; das Selbstbewutsein konzentriert sich
nur i n diesen einen Punkt, un d es wei sich zwar als wesent
lich (es wird nicht erttet wie im Brahman), aber zugleich ist
es das Unwesentliche am Wesen.
2. Die NotwendigkeitDie Notwendigkeit ist das, was selbstals Vermittlung gesetzt
ist; deswegen ist hier eine Ve rmit tl ung fr das Selbstbewut
sein. Die Notwendigkeit ist Bewegung, Proze an sich, da
das Zufllige der Dinge, der Welt bestimmt ist als zufllig
und dies sich an ihm selbst aufhebt zur Notwendigkeit.
Indem in einer Religion das absolute Wesen als Notwendig
keit angeschaut, gewut, verehrt wird, so ist damit dieser
Proze vorhanden. Es knnte scheinen, als ob wir diesen
bergang schon beim Fortgang des Endlichen zum Unend
lichen gesehen haben: die Wahrheit des Endlichen war das
Unendliche, das Aufheben des Endlichen an ihm selbst zum
Unendlichen; so geht denn auch das Zufllige zurck in die
Notwendigkeit. Ob w ir die Bestimmung des Fortgangs desEndlichen zum Unendlichen oder des Zuflligen zur N o t
wendigkeit haben, - dieser Unterschied scheint in bezug auf
den Fortgang ke in wesentlicher zu sein. In der Tat haben
beide dieselbe Grundbestimmung, das ist also einerseits
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richtig; auf der andern Seite ist aber der Unterschied kon
kreter als der der frheren Form des Prozesses. Wenn wir
nmlich vom Endlichen anfangen, so heit das Ding so;
aber der erste Anfang ist, da es gilt, da es ist als seiend,
oder wir nehmen es zuerst in affirmativer, positiver Form.
Sein Ende liegt zwar in ihm, aber es hat zugleich nochunmittelbares Sein. Zufllig ist schon konkreter; das Z u
fllige kann sein oder auch nicht sein; zufllig ist das "Wirk
liche, was ebensogut Mglichkeit ist, dessen Sein den Wert
des Nichtseins hat. A m Zufll igen ist so die Negation seiner
selbst gesetzt; es ist so ein bergang vom Sein ins Nichts. Es
ist wie das Endliche in sich negativ; aber da es auch Nichtsein ist, so ist es der bergang auch vom Nichtsein in Sein.
Die Bestimmung der Zuflligkeit ist also viel reicher, kon
kreter als die des Endlichen. Die Wahrheit der Zufll igkeit
ist die Notwendigkeit; dies ist ein Dasein, vermittelt durch
sein Nichtsein mit sich selbst. Wirklichkeit ist solches Dasein,
bei dem der Proze innerhalb seiner selbst eingeschlossen ist,
das durch sich selbst mit sich selbst zusammengeht.Bei der Notwendigkeit ist aber zu unterscheiden:
a) Die uere Notwendigkeit ist eigentlich zufllige N o t
wendigkeit. Wenn eine Wirkung abhngig ist von Ursachen,
so ist sie notwendig; wenn diese oder jene Umstnde kon
kurrieren, so mu dieses oder jenes herauskommen. Allein
Umstnde, die dies veranlassen, sind unmittelbar,
und daauf diesem Standpunkt unmittelbares Sein nur den Wert der
Mglichkeit hat, so sind die Umstnde solche, die sein kn
nen oder auch nicht, so ist die Notwendigkeit relativ, ver
hlt sich so zu den Umstnden, die den Anfang machen, die
so unmittelbar und zufllig sind. Dies ist die uere Not
wendigkeit, die nicht mehr Wert hat als die Zuflligkeit.
Ma n kann uere Notwendigkeit beweisen, so da dies oderjenes notwendig ist, aber die Umstnde sind immer zufllig,
knnen sein oder auch nicht. Ein Ziegel fllt vom Dach und
erschlgt einen Menschen; das Herunterfallen, das Zusam
menkommen kann sein oder auch nicht, ist zufllig. In dieser
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ueren Notwendigkeit ist nur das Resultat notwendig, die
Umstnde sind zufllig. Diese, die bedingenden Ursachen
und die Resultate, sind deshalb verschieden. Das eine ist
bestimmt als zufllig, das andere als notwendig, - dies ist
der Unterschied abstrakt. Aber es ist auch ein konkreter
Unterschied: es kommt etwas anderes heraus, als gesetztwar ; da die Formen verschieden sind, so ist derInhalt beider
Seiten verschieden. Der Ziegel fllt zufllig; der erschlagene
Mensch, dies konkrete Subjekt, der Tod desselben und jenes
Herunterfallen ist ganz heterogen, vollkommen verschiede
nen Inhalts, es kommt etwas ganz anderes heraus als Resul
tat, als was gesetzt ist. Wenn man so die Lebendigkeit nach
den Bedingungen der ueren Notwendigkeit betrachtet, als
Resultat der Erde, Wrme, des Lichts, der Luft, Feuchtigkeit
usf., als Erzeugnis dieser Umstnde, so ist dies nach dem
Verhltnis der ueren Notwendigkeit gesprochen. Sie ist
wohl zu unterscheiden von der wahrhaften, inneren Not
wendigkeit.
b) Die innere Notwendigkeit ist nmlich dies, da alles,was als Ursache, Veranlassung, Gelegenheit vorausgesetzt ist
und unterschieden wird, und das Resultat Einem angehrt;
die Notwendigkeit macht eine Einheit zusammen aus. Was
in dieser Notwendigkeit geschieht, ist so, da nicht etwas
anderes aus Voraussetzungen resultiert, sondern der Proze
ist nur der, da das, was vorausgesetzt ist, auch im Resultathervorkommt, mit sich selbst zusammengeht, sich selbst
findet, oder da die beiden Momente des unmittelbaren
Daseins und des Gesetztwerdens als ein Moment gesetzt sind.
In der ueren Notwendigkeit ist Zuflligkeit wesentlich
oder unmittelbares Dasein. Das, was ist, ist nicht als Gesetz
tes; die Bedingungen gehren nicht der Einheit an, sie sind
unmittelbar, und das Resultat ist nur Gesetztes, nicht Sein.Die Wirkung ist das Gesetzte, die Ursache das Ursprng
liche. In der wahrhaften Notwendigkeit ist dies eine Einheit;
die Umstnde sind, sind aber nicht nur, sondern sind auch
gesetzte durch die Einheit, sind in der Tat zufllig, aber an
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ihnen selbst; da sie sich aufheben, die Negation ihres Seins,
ist die Einheit der Notwendigkeit, so da ihr Sein ein an
sich negiertes ist. Das Resultat ist dann nicht nur Resultat
oder nur Gesetztes, sondern es kommt ihm ebenso das Sein
zu. Die Notwendigkeit ist also das Setzen der Bedingungen;
sie sind selbst gesetzt durch die Einheit. Das Resultat istauch ein gesetztes, und zwar durch die Reflexion, durch den
Proze, durch die Reflexion der Einheit in sich selbst; diese
Einheit aber ist dann das Sein des Resultats. So geht in der
Notwendigkeit das, was geschieht, nur mit sich selbst zu
sammen. Die Einheit wirft sich hinaus, zerstreut sich in Um
stnden, die zufllig zu sein scheinen; die Einheit wirft ihreBedingungen selbst hinaus als unverdchtig, als gleichgltige
Steine, die unmittelbar erscheinen, keinen Verdacht erregen.
Das zweite ist, da sie gesetzt sind, nicht sich angehren,
sondern einem Anderen, ihrem Resultat. So sind sie gebro
chen in sich selbst, und die Manifestat ion ihres Gesetztseins
ist ihr Sichaufheben, das Hervorgehen eines Anderen, des
Resultats, das aber nur ein Anderes scheint gegen ihre zerstreute Existenz. Der Inhalt aber ist der eine; das, was sie an
sich sind, ist das Resultat, nur die Art und Weise der Er
scheinung ist verndert. Das Resultat ist die Sammlung des
sen, was die Umstnde enthalten, und Manifestation dessen
als Gestalt. Das Leben ist es, was So sich seine Bedingungen,
Reizmittel, Regungen hinauswirft; da sehen sie nicht aus wieLeben, sondern das Innere, das Ansich erscheint erst im
Resultat. Notwendigkeit ist also der Proze, da das Resul
tat und die Voraussetzung nur der Form nach unterschieden
sind.
Wenn wir nun diese Form betrachten, wie die Notwendig
keit die Gestalt von Beweisen des Daseins Gottes erhalten
hat, so sehen wir, da der Inhalt der wahre Begriff ist. Die
Notwendigkeit ist die Wahrheit der zuflligen Welt. Die
nheren Entwicklungen gehren der Logik an. Der Begriff
Gottes ist die absolute Notwendigkeit. Es ist dies ein not
wendiger, wesentlicher Standpunkt, nicht der hchste, wahr-
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hafte, aber ein solcher, aus dem der hhere hervorgeht und
der eine Bedingung des hheren Begriffs ist, welcher ihn sich
voraussetzt. Also das Absolute ist die Notwendigkeit. Der
Begriff der absoluten No twe nd ig ke it entspricht noch nicht
der Idee, die wir von Gott haben mssen, die aber [nicht]
als Vorste llung vorauszusetzen ist. Der hhere Begriff hatsich selbst zu begreifen. Dies ist ein Mangel bei diesem Be
weise des Daseins Gottes.
Was nun die Form anbetrifft in bezug auf die absolute N o t
wendigkeit, so ist es der bekannte kosmologische Beweis
und heit einfach so: die zuflligen Dinge setzen eine abso
lut notwendige Ursache voraus; nun gibt es zufllige Dinge- ich un d die Welt sind -, also ist eine absolut notwendige
Ursache.
Das Mangelhafte in diesem Beweis zeigt sich leicht. Der
Obersatz heit: die zuflligen Dinge setzen eine absolut
notwendige Ursache voraus. Dieser Satz ist allgemein ganz
richtig und drckt den Zusammenhang von zufllig und
notwendig aus, und um sonstige Mkeleien zu entfernen,
braucht man nicht zu sagen: sie setzen eine absolut notwen
dige Ursache voraus, denn dies ist ein Verhltnis endlicher
Dinge; man kann sagen: sie setzen das absolut Notwendige
voraus, so da dies als Subjekt vorgestellt ist. Der Satz
enthlt dann nher einen Widerspruch gegen die uere
Notwendigkeit. Die zuflligen Dinge haben Ursachen, sindnotwendig; das, wodurch sie so sind, kann selber nur zu
fllig sein; so w ird man von der Ursache weitergeschickt zu
zuflligen Dingen in unendlicher Progression. Der Satz
schneidet dies ab und hat so vollkommen recht. Ein nur
zufllig Notwendiges wre keine Notwendigkeit berhaupt;
die reale Notwendigkeit ist diesem Satz entgegengesetzt.
Der Zusammenhang ist im allgemeinen auch richtig: diezuflligen Dinge setzen voraus absolute Notwendigkeit.
Aber die A r t des Zusammenhangs ist unvollstndig; die
Verbindung ist als voraussetzend, erfordernd bestimmt. Dies
ist ein Zusammenhang der unbefangenen Reflexion; er ent-
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hlt dies, da die zuflligen Dinge so auf eine Seite gestellt
werden und die Notwendigkeit auf die andere Seite, da
bergegangen wird von einem zum andern, beide Seiten
fest gegeneinander sind. Durc h die Festigkeit dieses Seins
werden die zuflligen Dinge Bedingungen des Seins der
Notwendigkeit. Dies spricht sich im Untersatz noch deutlicher aus: es gibt zufllige Dinge, folglich ist eine absolut
notwendige Ursache. Indem der Zusammenhang so gemacht
wird, da ein Seiendes das andere bedingt, so liegt darin,
als ob die zuflligen Dinge die absolute Notwendigkeit be
dingten; eins bedingt das andere, und so erscheint die Not
wendigkeit als vorausgesetzt, bedingt von den zuflligenDingen. Die absolute Notwendigkeit wird dadurch in Ab
hngigkeit gesetzt, so da die zuflligen Dinge auerhalb
ihrer bleiben.
Der wahrhafte Zusammenhang ist der: die zuflligen Dinge
sind; aber ihr Sein hat nur den "Wert der Mglichkeit; sie
sind und fallen, sind selbst nur vorausgesetzt durch den
Proze der Einheit. Ihr erstes Moment ist das Gesetztwerden mit dem Schein des unmittelbaren Daseins, das
zweite ist, da sie negiert werden, da sie also wesentlich
gefat werden als Erscheinung. Im Proze sind sie wesent
liche Momente, und so kann man sagen, da sie wesentliche
Bedingung der absoluten Notwendigkeit sind. In der end
lichen Welt fngt man wohl von solchem Unmittelbaren an,in der wahrhaften ist die uere Notwendigkeit nur diese
Erscheinung, und das Unmittelbare ist nur Gesetztes. Dies
ist das Mangelhafte an dieser A r t der Vermitt lungen, die als
Beweise des Daseins Gottes gelten. Der Inhalt ist der wahr
hafte, da das Absolute erkannt werden mu als die abso
lute Notwendigkeit.
c) Endlich die absolute Notwendigkeit ist und enthlt an ihrselbst die Freiheit: denn eben ist sie das Zusammengehen
ihrer mit sich selbst. Sie ist schlechthin fr sich, hngt nicht
von anderem ab; ihr Wirken ist das freie, nur das Zusam
mengehen mit sich selbst, ihr Proze ist nur der des Sich-
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selbstfindens, - dies ist aber die Freiheit. A n sich ist die
Notwendigkeit frei, nur der Schein macht den Unterschied
aus. Wir sehen dies bei der Strafe. Die Strafe kommt als
bel an den Menschen, als Gewalt, fremde Macht, in der er
sich nicht selbst findet, als uere Notwendigkeit, als ein
ueres, das sich an ihn macht, und es kommt ein Anderesheraus als das, was er getan hat. Es folgt die Strafe seiner
Handlung; aber sie ist ein Anderes, als was er gewollt hat.
Erkennt aber der Mensch die Strafe als gerecht, so ist sie
die Folge und das Gesetz seines eigenen Willens, welches in
seiner Handlung selbst liegt; es ist die Vernnftigkeit seiner
Handlung, die an ihn kommt mit dem Schein eines Anderen.Er erleidet keine Gewalt, er trgt seine eigene Tat, fhlt sich
frei darin; sein Eigenes kommt an ihn, das Recht, das Ver
nnftige in seiner Tat. Die Notwendigkeit enthlt aber nur
an sich die Freiheit; dies ist ein wesentlicher Ums tand. Sie
ist nur formelle Freiheit, subjektive Freiheit; das liegt darin,
da die Notwendigkeit noch keinen Inhalt in sich hat.
Indem die No twen digk ei t das einfache Zusammengehen mitihr selber ist, so ist sie die Freiheit. Wir verlangen bei ihr
Bewegung, Umstnde usf. Dies ist die Seite der Vermittlung;
aber indem wir sagen: dies ist notwendig, so ist dies eine
Einheit. Was notwendig ist, das ist, - dies ist der einfache
Ausdruck, das Resultat, in welches der Proze zusammen
gegangen ist. Es ist die einfache Beziehung auf sich selbst,das Sichselbstfinden. Die Notwendigkeit ist das Freieste, sie
ist durch nichts bestimmt, beschrnkt; alle Vermittlungen
sind wieder darin aufgehoben. Die Notwendigkei t ist die
Vermittlung, die sich selbst aufgibt, - sie ist an sich die
Freiheit. Die Gesinnung, sich der Notwendigkeit zu unter
werfen, wie sie bei den Griechen war und bei den Moham
medanern noch ist, hlt wohl in sich die Freiheit, aber es istnur die ansichseiende, formelle Freiheit; vor der Notwendig
keit gilt kein Inhalt, kein Vorsatz, keine Bestimmtheit, und
darin besteht noch ihr Mangel.
Die Notwendigk ei t nach ihrem hheren Begriff, die reale
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Notwendigkeit ist denn eben die Freiheit als solche, der
Begriff als solcher oder, nher bestimmt, der Zweck. Die
Notwendigkeit ist nmlich inhaltslos, oder es ist der Unter
schied nicht gesetzt, der in ihr enthalten ist; sie ist der Pro
ze, den wir gesehen haben, nmlich das bloe Werden, was
Unterschiedenheiten nur enthalten soll, und was also in ihmenthalten ist, ist zwar der Unterschied, der aber noch nicht
gesetzt ist. Sie ist das mit sich Zusammengehen, zwar nur
durch Vermitt lung , und damit ist Unterschiedenheit ber
haupt gesetzt. Sie ist zunchst noch abstrakte Selbstbestim
mung; die Bestimmtheit, Besonderung soll berhaupt nur
sein. Damit die Bestimmtheit wirklich sei, dazu gehrt, da
die Besonderung und der Unterschied im Zusammengehen
mit sich als aushakend gegen das bergehen im Proze als
sich erhaltend in der Notwendigkeit gesetzt sei. Es ist Be
stimmtheit zu setzen; diese ist denn das, was mit sich zu
sammengeht; es ist der Inhalt, der sich erhlt. Dies Zusam
mengehen so bestimmt als Inhalt, der sich erhlt, ist Zweck.
Es sind bei dieser Bestimmtheit in dem Proze des Zusammengehens die beiden Formen der Bestimmtheit zu bemer
ken. Die Bestimmtheit ist als sich erhaltender Inhalt, der
durch den Proze geht, ohne sich zu verndern, im ber
gehen sich selbst gleich bleibt. Sodann die Bestimmtheit der
Form; diese hat hier die Gestalt von Subjekt und Objekt .
Der Inhalt ist zunchst Subjektivitt, und der Proze ist, da
er sich realisiert in der Form der Objektivitt. Dieser rea li
sierte Zweck ist Zweck; der Inhalt bleibt, was er war, ist
subjektiv, aber zugleich auch objektiv.
j . Die Zweckmigkeit
Damit sind wir zur Zweckmigkeit gekommen. Im Zweckbeginnt das Dasein des Begriffs berhaupt, das Freie existie
rend als Freies; es ist das bei sich selbst Seiende, das sich
Erhaltende, nher das Subjekt. Das Subjekt bestimmt sich
in sich; diese Bestimmung ist einerseits Inhalt, und das Sub-
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jekt ist frei darin, ist bei sich selbst, ist frei von dem Inhalt;
es ist sein Inhalt, und er gilt nur, insofern es ihn gelten
lassen w i l l . Dies ist der Begriff berhaupt.
Das Subjekt realisiert aber auch den Begriff. Die Besonder
heit ist zunchst die einfache, innerhalb des Begriffs ge
haltene in der Form des Beisichseins und des Insichzurck-gegangenseins. Diese Subjektivitt ist, obwohl Totalitt,
doch zugleich einseitig nur subjektiv, nur ein Moment der
ganzen Form. Dies ist die Bestimmung, da der Inhalt nur in
der Form der Gleichheit des Zusammengehens mit sich
selbst gesetzt ist. Diese Form des Mitsichzusammengehens ist
einfache Form der Identitt mit sich, und das Subjekt ist die
Totalitt des Beisichselbstseins. Fr das Subjekt ist aber die
Bestimmung, einen Zweck zu haben, der Totalitt zuwider,
und das Subjekt w i l l daher diese Form aufheben und den
Zweck realisieren. Ab er der realisierte Zweck ist dem Sub
jekt angehrig bleibend, - es hat zugleich sich selbst darin;
sich hat es objektiviert, es hat sich aus der Einfachheit ent
lassen, zugleich aber in der Mannigfaltigkeit erhalten. Diesist der Begriff der Zweckmigkeit.
Es ist nun die Welt als zweckmig zu betrachten. Wir haben
vorhin die Bestimmung gehabt, da die Dinge zufllig sind;
die hhere Bestimmung ist die teleologische Betrachtung der
Welt, der Gedanke ihrer Zweckmigkeit. Man kann die
erstere Bestimmung zugeben, aber doch anstehen, ob man dieDinge als zweckmig betrachten soll, einige als Zwecke,
gegen welche sich andere Dinge als die Mittel verhalten, und
es kann behauptet werden, was als Zweck erscheine, sei nur
in ueren Umstnden mechanisch hervorgebracht. Hier
fngt nmlich feste Bestimmung an; der Zweck erhlt sich
im Proze, er fngt an und endet; er ist ein Festes, was dem
Proze entnommen ist, hat seinen Grund im Subjekt. DerGegensatz ist also der, ob man stehenbleiben soll bei dem
Gesichtspunkt des Bestimmtseins der Dinge durch andere,
d. h. bei ihrer Zuflligkeit, bei der ueren Notwendigkeit,
oder bei dem Zwecke. Wir bemerkten schon frher, uere
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Notwendigkeit ist dem Zweck gegenber, ist Gesetztsein
durch Anderes; die Konkurrenz der Umstnde ist das Er
zeugende; es kommt etwas anderes heraus. Der Zweck ist
dagegen das Bleibende, Treibende, Ttige, sich Realisierende.
Der Begriff der ueren No twen digkei t und der Zweckm
igkeit stehen gegeneinander.Wir haben gesehen, da die uere Notwendigkeit zurck
geht in die absolute Notwendigkeit, die ihre Wahrheit ist;
diese ist an sich Freiheit, und was an sich ist, mu gesetzt
sein. Diese Bestimmung erscheint als Subjektivitt und Ob
jektivitt, und so haben wir Zweck. Also mu man sagen,
insofern Dinge fr uns sind im unmittelbaren Bewutsein,
reflektierten Bewutsein, so sind sie als zweckmig, als
Zweck in sich habend zu bestimmen. Die teleologische Be
trachtung ist eine wesentliche.
Aber diese Betrachtung hat sogleich einen Unterschied in
sich, den von innerer und uerer Zweckmigkeit, und die
innere kann auch selbst wieder ihrem Inhalte nach eine end
liche Zweckmigkeit sein, und so fllt sie dann wieder indas Verhltnis von uerer Zweckmigkeit,
a) Die uere Zweckmigkeit. Es ist ein Zweck auf irgend
eine Weise gesetzt, und er soll realisiert werden. Insofern
nun das Subjekt ein Endliches ist mit seinen Zwecken, ein
unmittelbares Dasein, so hat es die andere Bestimmung der
Realisation auer ihm. Es ist einerseits unmitte lbar ; so ist
das Subjekt mit seinen Zwecken unmittelbar, und die Seite
der Realisation ist eine uere, d. h. die Realisation ist als
Material gesetzt, was von auen her vorgefunden wird und
dazu dient, um den Zweck zu realisieren. Es ist zwar nur
Mittel gegen den Zweck, - dieser ist das Sicherhaltende,
Feste; das Anderssein, die Seite der Realitt, das Material
ist gegen den festen Zweck ein Nichtselbstndiges, Nichtfr-sichseiendes, nur ein Mittel, das keine Seele in sich hat; der
Zweck ist auer ihm, und er 1 w ird ihm erst eingebildet
1 W: es
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durch die Ttigkeit des Subjekts, das sich in dem Material
realisiert. Die uere Zweckmigkeit hat so unselbstndige
Objektivitt auer ihm, gegen die das Subjekt mit seinen
Zwecken das Feste ist. Das Material kann nicht Widerstand
leisten, ist nur Mittel fr den Zweck, der sich darin realisiert;
der realisierte Zweck ist ebenso selbst nur uerliche Forman dem Materiellen, denn dies ist ein unmittelbar Vorge
fundenes, also unselbstndig, aber auch selbstndig. In der
Verbindung bleiben beide also, Zweck und Mittel, einander
uerlich. Ho l z und Steine sind Mittel ; der realisierte Zweck
sind ebenso H o l z und Steine, die eine gewisse Form be
kommen haben: Das Material ist dem Zweck doch noch ein
ueres.
b) Die innere Zweckmigkeit ist die, die ihre Mittel an ihr
selbst hat. So ist das Lebendige Selbstzweck, macht sich
selbst zum Zweck, und was Zweck ist, ist hier auch Mittel.
Das Lebendige ist diese einfache Innerlichkeit, die sich selbst
realisiert in ihren Gl ie de rn , der gegliederte Organismus.
Indem das Subjekt sich in sich hervorbringt, hat es denZweck, an ihm selbst sein Mittel zu haben. Jedes Glied ist,
erhlt sich und ist Mittel, die anderen hervorzubringen und
zu erhalten; es w i rd aufgezehrt und zehrt auf. Diese Form,
nicht die materiellen Teilchen, bleibt und erhlt sich in
diesem Proze. Das Lebendige ist so Zweck an ihm selber.
Aber es tritt nun ein, da der Selbstzweck zugleich im Ver
hltnis uerer Zweckmigkeit ist. Das organische Leben
verhlt sich zur unorganischen Natur , findet darin seine
Mittel, wodurch es sich erhlt, und diese Mittel existieren
selbstndig gegen dasselbe. So hat die innere Zweckmig
keit auch das Verhltnis uerer. Das Leben kann die Mittel
assimilieren; aber sie sind vorgefunden, nicht gesetzt durch
dasselbe selbst. Seine eigenen Organe kann das Leben hervorbringen, aber nicht die Mittel. - Hier sind wir im Felde
der endlichen Zweckmigkeit; die absolute werden wir
spter haben.
Die teleologische Weltbetrachtung enthlt nun die verschie-
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denen Formen des Zwecks berhaupt. Es sind feste Zwecke
und Mittel, und auch der Selbstzweck ist nur endlich, ab
hngig, bedrftig in Absicht seiner Mittel. Diese Zweckm
igkeit ist insofern endlich. Die Endlichkeit ist zunchst in
diesem Verhltnis der uerlichkeit das Mittel, das Material;
der Zweck kann nicht bestehen ohne diese Mittel und wiederum nicht, ohne da sie die ohnmchtigen sind gegen den
Zweck.
c) Die nchste Wahrheit dieses Verhltnisses von Zweck und
Mittel ist die allgemeine Macht, wodurch die Mittel an sich
vorhanden sind fr den Zweck. A u f dem Standpunkt der
Zweckmigkeit haben die Dinge, die Zwecke sind, die
Macht, sich zu realisieren, aber nicht die Macht, die Mittel
zu setzen-,der Zweck und das Material , beide erscheinen als
gleichgltig gegeneinander, beide als unmittelbar daseiend,
die Mittel als vorgefunden fr den Zweck. Das Ansich der
selben ist nun notwendig die Macht, die den Zweck, den
Selbstzweck in einer Einheit mit den Mitteln setzt, und um
die bisher betrachtete Endlichkeit des Verhltnisses aufzuheben, mu nun hinzukommen, da das Ganze des Prozesses
an der inneren Zweckmigkeit erscheine. Das Lebendige
hat Zwecke in ihm selbst, Mittel und Material an seiner
Existenz, - es existiert als die Macht der Mittel und seines
Materials. Dies ist zunchst nur an dem lebendigen Indivi
duum vorhanden. Es hat an seinen Organen die Mittel, und
das Material ist es denn auch selbst. Diese Mittel sind durch
drungen von dem Zweck, nicht selbstndig fr sich, knnen
nicht existieren ohne die Seele, ohne die lebendige Einheit
des Krpers, wozu sie gehren. Dieses ist nun zu setzen als
allgemeines, d. h. da die Mittel und Material ien, die als
zufllige Existenzen gegen das, was der Zweck an sich ist,
erscheinen, da diese in der Tat seiner Macht unterworfensind und ihre Seele nur in dem Zweck haben, trotz ihrem
scheinbar gleichgltigen Bestehen. Die allgemeine Idee ist
darin die Macht, die nach Zwecken mchtig ist, die allge
meine Macht. Insofern Selbstzweck ist und auer ihm un-
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organische Natur, so ist diese in der Tat der Macht angehrig,
die nach Zwecken mchtig ist, so da die unmittelbar er
scheinenden Existenzen nur fr den Zweck existieren. Es
gibt, kann man sagen, solche, die Zwecke an sich sind, und
solche, die als Mittel erscheinen; aber diese Bestimmung hlt
nicht aus, - die ersten knnen wieder relativ Mittel sein, dieletzten dagegen fest bestehend. Diese zweite Klasse, die der
selbstndig bestehend Scheinenden, wird nicht durch die
Macht des Zwecks, sondern durch eine hhere an sichseiende
Macht an sich gesetzt, welche sie dem Zwecke gem macht.
Dies ist der Begriff der Macht, die nach Zwecken ttig ist.
Die Wahrheit der Welt ist diese Macht; sie ist die Macht der
Weisheit, die absolut allgemeine Macht; indem ihre Mani
festation die Welt ist, so ist die Wahrheit derselben das A n -
undfrsichsein der Manifestation einer weisen Macht.
Nher haben wir nun den hierauf gegrndeten Beweis vom
Dasein Gottes zu betrachten. Zwei Bestimmungen sind zu
bemerken. Nmlich die weise Macht ist der absolute Proze
in sich selbst; sie ist die Macht zu wirken, ttig zu sein. Sieist diese weise Macht, eine Welt zu setzen, die Zwecke in sich
hat. Sie ist dies, sich zu manifestieren, ins Dasein berzu
gehen; das Dasein ist berhaupt das Setzen des Unterschieds,
der Mannigfaltigkeit des ueren Daseins. Den Unterschied
haben wir so in wichtigerer, wesentlicherer Bestimmung. Die
Macht bringt hervor als Weisheit, das Hervorgebrachte ist
der Unterschied; dies ist, da das eine ein Zweck an sich und
das andere ein Mittel ist fr das erste; es ist nur zweck
mig, zufllig, nicht Zweck in sich. Dies Unterscheiden, da
eins das Mittel des anderen ist, dies ist das eine. Das Andere
der Vermit tlung ist nun dies, da die Beziehung dieser bei
den Seiten aufeinander die Macht oder eben diese es ist,
welche die einen als Zwecke, die anderen als Mittel bestimmtund so die Erhaltung der Zwecke ist. Diese Seite des Unter
scheidens ist die Schpfung; sie geht aus vom Begriff. D ie
weise Macht wirkt, unterscheidet, und so ist Schpfung.
Z u bemerken ist, da dieser Teil der Vermittlung nicht dem
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Beweis vom Dasein Gottes angehrt, denn dieser Teil der
Vermittlung fngt mit dem Begriff der weisen Macht an.
Hier sind wir jedoch noch nicht auf der Stelle, wo der Be
weis vom Begriff ausgeht, sondern vom Dasein.
a) Der eigentliche Begriff der Schpfung hat erst hier seine
Stelle; in den vorhergehenden Betrachtungen ist sie nichtenthalten. "Wir hatten erst Unendl ichkeit, dann Macht als
das Wesen Gottes. In dem Unendl ichen ist nur das Negative
des Endlichen; ebenso ist in der Notwendigkeit die endliche
Existenz nur zurckgehend, - die Dinge verschwinden da ri n
als Akzidentelles. Was ist, ist nur als Resultat. Insofern es
ist, so gilt von ihm nur, da es ist, nicht wie es ist; es kann
so sein, knnte aber auch anders sein, recht oder unrecht,
glcklich oder unglcklich. Es kommt so in der Notwendig
keit nur zur formellen Affirmation, nicht zum Inhalt; da
hlt nichts aus, ist nichts, was absoluter Zweck wre. Erst in
der Schpfung liegt das Setzen und Gesetztsein affirmativer
Existenzen, nicht nur abstrakt, die nur sind, sondern die
auch Inhalt haben. Die Schpfung hat eben deswegen hiererst ihren Platz; sie ist nicht Tun der Macht als Macht, son
dern als weiser Macht, denn erst die Macht als Weisheit
bestimmt sich. Das als endlich Erscheinende ist also schon in
ihr enthalten, und die Bestimmungen haben hier Af fi rmat ion,
d. h. die endlichen Existenzen, die Geschpfe haben wahr
hafte Affirmation. Es sind geltende Zwecke, und die Not
wendigkeit ist zu einem Moment herabgesetzt gegen die
Zwecke. Der Zweck ist das Bestehende in der Macht, gegen
sie, durch sie. Die Notwendigkeit ist zum Behuf des Zwecks;
ihr Proze ist das Erhalten und die Realisation des Zwecks,
- er steht ber ihr. Sie ist damit nur als eine Seite gesetzt,
so da nur ein Teil des Erschaffenen dieser Macht unter
worfen ist und so als zufllig erscheint. Aus dem Begriffder weisen Macht geht das Setzen mit diesem Unterschied
hervor.
) Wi r haben zwei Seiten durch den Begriff, einerseits
Zwecke, andererseits Zuflliges. Das zweite ist nun die Ver-
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mittlung zwischen den Zwecken und dem Zuflligen. Sie
sind verschieden berhaupt, Leben und Nichtleben, jedes
unmittelbar fr sich, mit gleichem Rechte, zu sein. Sie sind;
das Sein des einen ist nicht mehr berechtigt als das Sein des
anderen. Die Zwecke sind lebende, sie sind so Individuen,
diese unmittelbar Einzelnen, diese sprden Punkte, gegenwelche das andere fr sich ist und Widerstand leistet. Die
Vermittlung zwischen beiden besteht darin, da beide nicht
auf gleiche Weise fr sich seiend sind. Die einen sind Zwecke,
die anderen sind nur materielles Frsichsein, keine hhere
Bedeutung habend, wenn sie auch lebendig sind.
Diese zweite Bestimmung oder Ve rmit tlung ist es, welche
in der Gestalt des physikotheologischen Beweises vom Da
sein Gottes gefat ist.
Das Lebendige ist nmlich Macht, aber zunchst nur an ihm
selber; in ihren Organen ist die lebendige Seele die Macht,
aber noch nicht ber das Unorganische, das auch ist und un
endlich mannigfaltig. Es sind also einerseits noch die Qua
litt, dies zunchst unmittelbare Sein, und die Lebendigengleichgltig zueinander; sie brauchen das Material , das auch
in dieser bestimmten Besonderheit ist, die ihnen selbst zu
kommt, und das andere ist erst, da die Lebendigen Macht
darber sind. Nach dieser Seite hat nun der Verstand den
Beweis konstruiert, der der physikotheologische genannt
wird.
Im Dasein sind nmlich zweierlei und gleichgltig gegen
einander; es wird erfordert ein Drittes, wodurch der Zweck
sich realisiert. Das unmittelbare Dasein ist das gleichgltige
gegeneinander; es herrscht hier die Gte, da jede Bestim
mung auf sichbezogen, gleichgltig gegenAnderes ist, da sie
verschieden sind; da sie aber entgegengesetzte sind, das ist
in der unmittelbaren Existenz nicht. Der Begriff der weisenMacht ist dies Innere, dies Ansich, und es ist dann das, wor
auf der Beweis nach seiner Weise schliet. Der teleologische
Beweis hat folgende Momente, wie Kant sie darstellt - er
hat sie besonders vorgenommen und kritisiert und hat sie als
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abgetan angesehen - : In der Welt finden sich deutliche
Spuren, Anzeichen einer weisen Einr ichtung nach Zwecken.
Die Welt ist vol l Leben, geistiges Leben und natrliches
Leben; diese Lebenden sind an sich organisiert. Schon in
Ansehung dieser Organe kann man die Teile als gleichgltig
betrachten; das Leben ist zwar die Harmonie derselben, aberda sie in der Harmonie existieren, scheint nicht in dem
Dasein begrndet zu sein. Sodann haben die Lebendigen
Verhltnis nach auen, und jedes verhlt sich zu seiner
eigenen unorganischen Natur. Die Pflanzen bedrfen be
sonderes K l ima, besonderen Boden; die Tiere sind beson
derer Art usf., - es sind besondere Naturen. Das Leben istnur produzierend, aber nicht bergehend ins Andere, womit
es prozessiert, sondern es selbst bleibend, immer den Proze
verwandelnd, - konstruierend. Die Zusammenstimmung der
Welt, der organischen und unorganischen, die Zweckmig
keit der Existenz zum Menschen ist es nun, was den Men
schen, der anfngt zu reflektieren, in Verwunderung setzt;
denn was er zuerst vor sich hat, sind selbstndige Existenzen,ganz fr sich existierende Existenzen, die aber zusammen
stimmen mit seiner Existenz. Das Wunderbare ist, da eben
die freinander wesentlich sind, die zuerst erscheinen als
vollkommen gleichgltig gegeneinander, - das Wunderbare
ist also das Gegenteil gegen diese Gleichgltigkeit, nmlich
die Zweckmigkeit. Es ist so ein ganz anderes Prinzip vorhanden als das gleichgltige Dasein.
Dies erste Prinzip ist ihnen nur zufllig, die Natur; die
Dinge knnten von selbst nicht zusammenstimmen durch so
viele Existenzen zu einer Endabsicht, und deshalb wird ein
vernnftiges anordnendes Prinzip gefordert, welches sie nicht
selbst sind.
Da die Dinge zweckmig sind, ist nicht durch die Dingeselbst gesetzt. Das Leben ist wohl so ttig, da es die unor
ganische Natur gebraucht, sich durch ihre Assimilation er
hlt, sie negiert, sich damit identisch setzt, sich aber darin
erhlt; es ist also wohl Ttigkeit des Subjekts, die sich zum
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Mittelpunkt macht und das Andere zum Mittel, - aber die
zweite Bestimmung ist auer ihnen. Die Menschen gebrauchen
die Dinge wohl, assimilieren sie sich; aber da es solche
Dinge gibt, die sie gebrauchen knnen, dies ist nicht durch
Menschen gesetzt. Da sie uerlich gleichgltig nach ihrer
Existenz gegeneinander sind, dies und ihre Existenz wi r dnicht durch den Zweck gesetzt. Diese Gleichgltigkeit der
Dinge gegeneinander ist nicht ih r wahrhaftes Verhltnis,
sondern nur Schein; die wahrhafte Bestimmung ist die teleo
logische Bestimmung der Zweckmigkeit. Hierin liegt denn
die Nichtgleichgltigkeit der Existenzen gegeneinander; diese
ist das wesentliche Verhltnis, das Geltende, Wahrhafte. Der
Beweis zeigt die Notwendigkeit eines hchsten ordnenden
Wesens; denn da die Ursache eine sei, lt sich aus der Ein
heit der Welt schlieen.
Kant sagt dagegen: dieser Beweis zeigt Gott nur als Bau
meister, nicht als Schpfer bestimmt; er betrifft nur das
Zufllige der Formen, nicht die Substanz. Was nmlich ge
fordert werde, sei nur diese Angemessenheit, die Qualittder Gegenstnde gegeneinander, insofern sie gesetzt ist durch
eine Macht. Diese Qualitt, sagt Kant, ist nur Form, und die
setzende Macht wre nur Formen wirkend, nicht die Ma
terie schaffend. - Diese Kr i t ik betreffend, so w i l l diese
Unterscheidung nichts sagen. Das Setzen der Form durch die
Macht kann nicht ohne das Setzen der Materie sein. Wennman einmal im Begriff steht, so mu man lngst ber den
Unterschied von Form und Materie hinweg sein, man mu
wissen, da absolute Form etwas Reales ist, da also Form
etwas ist und ohne Materie nichts ist. Wenn hier von Form
die Rede ist, so erscheint diese als besondere Qualitt; die
wesentliche Form ist aber der Zweck, der Begriff selbst, der
sich realisiert. Die Form in dem Sinne, der Begriff zu sein,ist das Substantielle selbst, die Seele; was man denn als
Materie unterscheiden kann, ist etwas Formelles, ganz Ne
bensache, oder nur eine Formbestimmung am Begriffe.
Ferner sagt Kant, der Schlu gehe aus von der Welt und von
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ihrer nur beobachteten Ordnung und Zweckmigkeit,
welches eine blo zufllige Existenz sei (das ist in der Ex i
stenz freilich richtig, das Zufllige wird beobachtet), auf
eine proportionierte, zweckmige Ursache.
Diese Bemerkung ist ganz richtig. W i r sagen: die zweck
mige Einrichtung, die wi r beobachten, kann nicht so sein;sie erfordert eine nach Zwecken wirkende Macht, sie ist der
Inhalt dieser Ursache; indessen knnen wir von der Weisheit
nicht weiter wissen, als wir sie beobachten. Alle Beobachtung
gibt nur ein Verhltnis; aber niemand kann von Macht auf
Allmacht, von Weisheit, Einheit auf Allweisheit und abso
lute Einheit schlieen. Der physikotheologische Beweis gibt
daher nur groe Macht, groe Einheit usf. Der Inhalt, der
verlangt wird, ist aber Gott, absolute Macht, Weisheit; dies
liegt aber nicht in dem Inhalt der Beobachtung: von gro
springt man ber zu absolut. Dies ist ganz gegrndet; der
Inhalt, von dem man ausgeht, ist nicht der Gottes.
Es wird angefangen von der Zweckmigkeit; diese Be
stimmung w i rd empirisch aufgenommen: es gibt endliche,zufllige Dinge, und sie sind auch zweckmig. Von welcher
Art ist nun diese Zweckmigkeit? Sie ist endlich berhaupt.
Die Zwecke sind endliche, besondere und daher auch zu
fllig, und dies ist das Unangemessene in diesem physiko-
theologischen Beweis, was man sogleich ahnt und was gegen
diesen Gang Verdacht erregt. Der Mensch braucht Pflanzen,
Tiere, Licht, Luft, Wasser usf., ebenso das Tier und die
Pflanze; der Zweck ist so ganz beschrnkt. Das Tier und die
Pflanze ist einmal Zweck und das andere Mal Mittel, ver
zehrt und wird verzehrt. Diese physikotheologische Betrach
tung ist geneigt, z u Kleinl ichkeiten, Einzelheiten berzu
gehen. Die Erbauung kann damit befriedigt werden, das
Gemt kann durch solche Betrachtungen erweicht werden.Ein anderes ist es aber, wenn Gott dadurch erkannt
werden soll und wenn von der absoluten Weisheit gespro
chen wird. Man hat so eine Bronto-Theologie, Testaceo-
Theologie usf. erfunden. Der Inhalt, das Wirken Gottes sind
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hier nur solche endliche Zwecke, die in der Existenz aufzu
weisen sind. Absolut hhere Zwecke wren Sittlichkeit,
Freiheit; das Sittliche, Gute mte ein Zweck fr sich sein,
so da ein solcher absoluter Zweck auch in der Welt erreicht
wrde. Aber hier sind wir nur bei dem Handeln nach
Zwecken berhaupt, und was sich in der Beobachtung prsentiert, sind endliche, beschrnkte Zwecke. Die nach Zwecken
wirkende Macht ist nur die Lebendigkeit, noch nicht der
Geist, die Persnlichkeit Gottes. Wenn man sagt: das Gute
ist der Zweck, so kann man fragen, was gut ist. Wenn man
ferner sagt, da den Menschen das Glck zuteil werden solle
nach dem Ma ihrer Sittlichkeit, da es der Zweck ist, da
der gute Mensch glcklich, der bse unglcklich wird, so sieht
man in der Welt das grausamste Gegenteil und findet ebenso
viele Aufforderungen zur Sittlichkeit als Quellen der Ver
fhrung. Kurz , nach dieser Seite des Wahrnehmens und
Beobachtens erscheint zwar Zweckmigkeit, aber ebensogut
auch Unzweckmigkeit, und man mte am Ende zhlen,
von welchem mehr vorhanden ist. Solch ein endlicher Inhaltist es berhaupt, der also hier den Inhalt der Weisheit Gottes
ausmacht.
Der Mangel des Beweises liegt darin, da die Zweckmig
keit, Weisheit nur berhaupt bestimmt ist und man deshalb
an die Betrachtungen, Wahrnehmungen gewiesen ist, wo sich
denn solche relative Zwecke zeigen. Wenn auch Gott als einenach Zwecken ttige Macht gefat wird, so ist dies doch
noch nicht erreicht, was man w i l l , wenn man von Gott
spricht; eine nach Zwecken wirkende Macht ist ebenso die
Lebendigkeit der Nat ur , noch nicht der Geist . De r Begriff der
.Lebendigkeit ist Zweck fr sich selbst, existierender Zweck
und Wirksamkeit danach; in jenem Inhalt hat manalso nichts
vor sich, als was im Begriff der lebendigen N at ur liegt.Was noch die Form in Ansehung dieses Beweises anbetrifft,
so ist sie die des verstndigen Schlusses berhaupt. Es sind
teleologisch bestimmte Existenzen, d. h. zweckmige Ver
hltnisse berhaupt; auerdem ist das Dasein dieser Gegen-
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stnde, die sich als Mittel bestimmen, zufllig fr die
Zwecke. Aber sie sind zugleich nicht zufllig in diesem
Verhltnis, sondern es liegt im Begriff des Zwecks, im Begriff
der Lebendigkeit, da nicht nur die Zwecke gesetzt werden,
sondern auch die Gegenstnde, welche Mittel sind. Dies ist
ganz richtig; es ist aber ferner so gestellt: die zweckmigeAnordnung der Dinge hat zu ihrem Innern, zu ihrem An-
sich, eine Macht, die die Beziehung, das Setzen beider ist,
da sie so freinander passen. Nun, sagt man, gibt es solche
Dinge; hier ist es wieder das Sein dieser Dinge, wovon aus
gegangen wird. Aber der bergang enthlt vielmehr das
Moment des Nichtseins; die Mittel sind nicht, sind nur, inso
fern sie als negativ gesetzt sind; so, wie sie existieren, sind
sie nur zufllig fr den Zweck. Was gefordert wird, ist je
doch, da sie nicht gleichgltige Existenzen fr den Zweck
sind. Indem man nun sagt: nun gibt es solche Dinge, so mu
das Moment hinzugesetzt werden, da ihr Sein nicht ihr
eigenesSein ist, sondern das zum Mittel herabgesetzte Sein.
Andererseits, indem man sagt: nun sind Zwecke, so sind siezwar; da es aber eine Macht ist, die sie so ordnet, so sind die
Existenzen der Zwecke auch gesetzt, gemeinschaftlich mit den
Mitteln. Es ist nicht ihr Sein, was als positives Sein die Ver
mittlung, den Ubergang machen kann, sondern gerade in
diesem bergang ist es, da ihr Sein in Gesetztsein um
schlgt. Der Untersatz bleibt aber beim Sein der Dinge ste
hen, statt auch ihr Nichtsein zu beachten.
Der allgemeine Inhalt dieser Form ist: die Welt ist zweck
mig. Auf die nheren Zwecke tun wir Verzicht. Zweck
migkeit ist der Begriff, nicht al le in in endlichen Di ngen ,
sondern absolute Bestimmung des Begriffs, d. h. gttlicher
Begriff, Bestimmung Gottes; Gott ist Macht, Selbstbestim
mung, - da ri n liegt, sich nach Zwecken zu bestimmen. DerHauptmangel ist, da von Wahrnehmung, von Erscheinun
gen ausgegangen w i rd ; diese geben nur endliche Zweckm
igkeit. Der reine Zweck ist der allgemein absolute Zweck.
Wir wollen nun bergehen zum Konkreten, zur nheren
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Form der Religion, zur konkreten Bestimmung Gottes. Der
Begriff ist die nach Zwecken wirkende Macht. Im Felde der
Religion sind wir auf einem anderen Standpunkt; er ist
das Bewutsein, Selbstbewutsein des Geistes. Wir haben
den Begriff hier nicht als bloe Lebendigkeit, sondern wie
er sich im Bewutsein bestimmt. W ir haben jetzt die Rel igion als Bewutsein des Geistes, der nach Zwecken wirkende
allgemeine Macht ist. Im Objekt der Religion ist die Vorstel
lung des Geistes berhaupt; aber es kommt darauf an, wel
ches Moment des Gedanken, des Geistes wirksam ist. Es ist
noch nicht der Geist an und fr sich der Inhalt ; der Gegen
stand der Vorstellung drckt noch nicht den Inhalt des Gei
stes aus; dieser Inhalt ist hier eine Macht, die nach Zwecken
wirkt. Indem die Religion als Bewutsein bestimmt ist, ist
sie hier als Selbstbewutsein zu bestimmen; wir haben hier
gttliches Selbstbewutsein berhaupt, sowohl objektiv als
Bestimmung des Gegenstandes als auch subjektiv als Be
stimmung des endlichen Geistes.
Das Bewutsein, der Geist bestimmt sich hier als Selbstbewutsein, dies liegt im Vorhergehenden; wie es darin liegt,
ist kurz anzugeben. In der Macht, die Weisheit ist, ist die
Bestimmtheit als ideell gesetzt, so da sie dem Begriffe
angehrig ist. Die Bestimmtheit erscheint als Dasein, als
Sein fr Anderes. Mit dem Bewutsein ist der Unterschied
gesetzt, zuerst gegen das Selbst; er ist hier gesetzt als dereigene Unterschied des Selbst. Es ist das Verhltnis zu sich
selbst, und das Bewutsein ist so Selbstbewutsein. Gott ist
insofern als Selbstbewutsein gesetzt, wie das Bewutsein
und die Beziehung desselben zum Objekt wesentlich als
Selbstbewutsein ist. Das Dasein, die Gegenstndlichkeit
Gottes, das Andere ist ein Ideelles, Geistiges; Gott ist so
wesentlich fr den Geist, den Gedanken berhaupt, und dies,da er als Geist fr den Geist ist, ist wenigstens eine Seite
des Verhltnisses. Es ka nn das Ganze des Verhltnisses aus
machen, da Gott im Geist und in der Wahrheit verehrt
ist; aber wesentlich ist es wenigstens eineBestimmung.
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Wi r haben ferner eingesehen, da der Begriff als Zweck be
stimmt werden mu. Der Zweck soll aber nicht nur diese
Form behalten, eingeschlossen zu sein, ein Eigenes zu blei
ben, sondern soll realisiert werden. Die Frage ist nun, wenn
die Weisheit wirken, der Zweck realisiert werden soll, wel
ches denn der Boden hierzu sei. Dieser kann kein anderersein als der Geist berhaupt, oder es ist nher der Mensch.
Er ist Gegenstand der Macht, die sich bestimmt, danach
ttig, Weisheit ist. Der Mensch, das endliche Bewutsein, ist
der Geist in der Bestimmung der End lichkeit ; das Realisie
ren ist ein solches Setzen des Begriffs, welches unterschieden
ist von der Weise des absoluten Begriffs; damit ist es Weiseder Endlichkeit, die aber geistig zugleich ist. Der Geist ist
riur fr den Geist; er ist hier als Selbstbewutsein be
stimmt. Das Andere, worin er sich realisiert, ist der endliche
Geist; darin ist er zugleich Selbstbewutsein. Dieser Boden
oder die allgemeine Realitt ist selbst ein Geistiges; es mu
ein Boden sein, worin der Geist zugleich fr sich selbst ist.
Der Mensch wird damit als wesentlicher Zweck gesetzt, alsBoden der gttlichen Macht, Weisheit.
Endlich ist der Mensch damit in einem affirmativen Ver
hltnis zu seinem Go tt, denn die Grundbestimmung ist, da
er Selbstbewutsein ist. Der Mensch, diese Seite der Realitt
hat also Selbstbewutsein, ist Bewutsein vom absoluten
Wesen als des seinigen; es ist damit die Freiheit des Bewutseins in Gott gesetzt, der Mensch ist darin bei sich selbst.
Dies Moment des Selbstbewutseins ist wesentlich; es ist
Grundbestimmung, aber noch nicht die ganze Ausfllung des
Verhltnisses. Der Mensch ist damit fr sich als Selbstzweck;
sein Bewutsein ist in Gott frei, ist gerechtfertigt in Gott,
wesentlich fr sich und auf Gott gerichtet. Dies ist das Allge
meine; die nheren Formen sind nun die besonderen Religionen, die der Erh