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Auslober: UNIQA Versicherungen AG, Wien Betreuung: HANS LECHNER ZT GmbH, Wien Vorprüfung: Hans Lechner ZT GmbH, Wien Rosinak & Partner ZT GmbH, Wien Fröhlich & Locher ZT GmbH, Wien Dr. Harald Meixner, Wien Wettbewerbsart: Zweistufiger, geladener Wettbewerb mit 13 Teil- nehmern Termine: Preisgerichtssitzung 1. Stufe 14./15. 02. 2005 Abgabetermin Pläne 2. Stufe 06. 06. 2005 Abgabetermin Modelle 2. Stufe 16. 06. 2005 Preisgerichtssitzung 2. Stufe 23. 06. 2005 Preisrichter: Franz Eberhard, Stadt Zürich (Vors.) Dr. Theo Hotz, Zürich Martin Kohlbauer, Wien Dieter Hayde, Wien Herbert Schimetschek, Austria Vers.verein Dr. Konstantin Klien, UNIQA Dr. Gottfried Wanitschek, UNIQA Dr. Andreas Brandstetter, UNIQA Günther Sallaberger, Wien Brigitte Ederer, Wien Rudolf Schicker, Stadt Wien Prof. Dr. Arnold Klotz, Stadt Wien Josef Matousek, Stadt Wien Klaus Vatter, Stadt Wien Gerhard Kubik, Wien Leopoldstadt 2. Stufe 1. Rang (50.000,–): Jean Nouvel, Paris 2. Stufe 2. Rang (50.000,–): Murphy · Jahn, Chicago Paul Katzberger, Wien Peichl & Partner, Wien Richard Rogers, London 1. Stufe Teilnehmer (15.000,–): Delugan · Meissl, Wien Prof. Hans Hollein, Wien Holzbauer + Partner, Wien Ingenhoven Overdiek Architekten, Düsseldorf Prof. Françoise-Hélène Jourda, Paris Adolf Krischanitz, Wien Ernst Walter Mayr, Wien Rafael Moneo, Madrid Wettbewerbsaufgabe: Die UNIQA Versicherungen AG ist die größte Versicherung Österreichs. Das nach den Plänen von Architekt Georg Lippert in den Jahren 1959 bis 1962 errichtete Objekt Praterstraße 1 stand bis zur Übersiedlung in den neuen UNIQA Tower im August 2004 als Konzernzentrale der UNNIQA Versicherungen AG in Verwendung. Eine mögliche Adaptierung wurde eingehend überprüft und dabei festgestellt, dass das Objekt weder sicherheitstechnisch, noch bauphysika- Hotel- und Geschäftsgebäude der UNIQAVersicherungen AG, Wien wettbewerbe aktuell 11/2005 – 37 Hotel- und Geschäftsgebäude in Wien 9/4 lisch und funktional den heutigen Anforderungen entspricht. Nicht nur die haustechnischen Anla- gen, sondern auch die Außenhaut stehen nach knapp 50 Jahren am Ende ihres Lebenszyklus. Insgesamt wurde somit die wirtschaftliche Abbruchreife des Gebäudes bescheinigt. Im Auftrag der UNIQA hat Architekt Leopold Dungl eine Machbarkeitsstudie erstellt auf die die Auf- gabenstellung Bezug nimmt. Ziel des zweistufigen Wettbewerbs war es, für den Standort ein repräsentatives Projekt mit attraktiver öffentlich zugänglicher Sockelzone in Vernetzung mit den umliegenden öffentlichen Straßenräumen – insbesondere der angenzen- den Taborstraße – zu entwickeln. Durch die außergewöhnliche Lage vis a vis des Schwe- denplatzes ergibt sich zudem die Möglichkeit die Verbindung zwischen Wiener Innenstadt und dem zweitem Bezirk zu fördern. Neben der primären Nutzung als Hotel soll das Gebäude auch Platz für ein Restaurant im obersten Turm- geschoss, eine repräsentative Einkaufspassage im Erdgeschoss, Büroräumlichkeiten und ein Tageszentrum bieten. Es soll aber vor allem auch der städtebaulichen Bedeutung dieses attraktiven Standortes Rechnung tragen – wes- halb beispielsweise die Berücksichtigung der Sichtachse Reichsbrücke – Stephansdom eine wichtige Vorgabe an die Teilnehmer war. In der ersten Wettbewerbsstufe stand die städte- bauliche Einfügung in das gegebene Umfeld, sowie die möglichst flexible Nutzungsmöglich- keit des Objektes deutlich im Vordergrund, wes- halb in der ersten Wettbewerbsstufe kein kon- kretes Raumprogramm vorgegeben wurde. Die Zielvorgabe für die Fläche bezog sich auf die BGF über Niveau. Das Bestandsobjekt weist eine BGF über Niveau von 25.700 m 2 auf. Die Neubebauung soll eine höhere BGF als das Bestandsobjekt erreichen. Die Stadtbildverträg- lichkeit eines, den Bestand überschreitenden Bauvolumens, war mit der städtebaulichen Ein- fügung und der Qualität des Entwurfs nachzu- weisen. Es galt zusammenhängende Büro- flächen von mindestens 450 m 2 herzustellen und Geschossflächen unter 450 m 2 Büronutzfläche zu vermeiden. Für die Bruttogrundfläche der Regelgeschosse im Turm sind 700 m 2 die Unter- grenze. Die Nutzflächen sollen aus ökonomi- schen Gründen überwiegend im Turm liegen. Die Priorität der Nutzungen gliedert sich in: 1. Hotelnutzung Mindeststandard 4-Stern-Plus mit 150 bis 180 Zimmer mit ca. 45 m 2 NGF (14-15 Zi. pro Geschoß), die ausschließlich im Turm liegen und Tagungsräume im üblichen Ausmaß, ohne Kon- ferenzzentrum. Restaurant, Bar und Lounge im Dachgeschoss des Turmes mit Erschließung für gesonderten Betrieb. Ein Stockwerk Fitness, Wellness, Bad zum Hotel gehörend. 2. Handelsnutzung Einkaufszentrum mit 2.500 m 2 Netto-Verkaufs- fläche und eine Geschäftszone für Einzelhandel 3. Büronutzung Großraum- und Kombi-Büros mit nachweislicher Möglichkeit als Zellenbüros für Einzelvermie- tung als Arztpraxen, Anwaltskanzleien u. ä. (120 bis 150 m 2 ). Nach den Vorstellungen des Auslobers soll das Gebäude selbstständig und selbstbewusst mit zeichenhafter Architektursprache in Erschei- nung treten, ein gestalterisches Ensemble bil- den und imagemäßig einen Gesamtauftritt gewährleisten.

H o te l- u n d G e s c h fts g e b u d e d e r U N IQ A V e rs ic h e ru … · 2017. 12. 12. · P re isg e ric h tssitzu n g 1 . S tu fe 1 4 ./1 5 . 0 2 . 2 0 0 5 A b g a b e te

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Auslober: UNIQA Versicherungen AG, Wien

Betreuung: HANS LECHNER ZT GmbH, Wien

Vorprüfung: Hans Lechner ZT GmbH, WienRosinak & Partner ZT GmbH, WienFröhlich & Locher ZT GmbH, WienDr. Harald Meixner, Wien

Wettbewerbsart: Zweistufiger, geladener Wettbewerb mit 13 Teil-nehmern

Termine: Preisgerichtssitzung 1. Stufe 14./15. 02. 2005Abgabetermin Pläne 2. Stufe 06. 06. 2005Abgabetermin Modelle 2. Stufe 16. 06. 2005Preisgerichtssitzung 2. Stufe 23. 06. 2005

Preisrichter:Franz Eberhard, Stadt Zürich (Vors.)Dr. Theo Hotz, ZürichMartin Kohlbauer, WienDieter Hayde, WienHerbert Schimetschek, Austria Vers.vereinDr. Konstantin Klien, UNIQADr. Gottfried Wanitschek, UNIQADr. Andreas Brandstetter, UNIQAGünther Sallaberger, WienBrigitte Ederer, WienRudolf Schicker, Stadt WienProf. Dr. Arnold Klotz, Stadt WienJosef Matousek, Stadt WienKlaus Vatter, Stadt WienGerhard Kubik, Wien Leopoldstadt

2. Stufe 1. Rang (€ 50.000,–):Jean Nouvel, Paris

2. Stufe 2. Rang (€ 50.000,–):– Murphy · Jahn, Chicago

– Paul Katzberger, Wien

– Peichl & Partner, Wien

– Richard Rogers, London

1. Stufe Teilnehmer (€ 15.000,–):– Delugan · Meissl, Wien

– Prof. Hans Hollein, Wien

– Holzbauer + Partner, Wien

– Ingenhoven Overdiek Architekten, Düsseldorf

– Prof. Françoise-Hélène Jourda, Paris

– Adolf Krischanitz, Wien

– Ernst Walter Mayr, Wien

– Rafael Moneo, Madrid

Wettbewerbsaufgabe:Die UNIQA Versicherungen AG ist die größteVersicherung Österreichs. Das nach den Plänenvon Architekt Georg Lippert in den Jahren 1959bis 1962 errichtete Objekt Praterstraße 1 standbis zur Übersiedlung in den neuen UNIQA Towerim August 2004 als Konzernzentrale derUNNIQA Versicherungen AG in Verwendung.Eine mögliche Adaptierung wurde eingehendüberprüft und dabei festgestellt, dass das Objektweder sicherheitstechnisch, noch bauphysika-

Hotel- und Geschäftsgebäude der UNIQAVersicherungen AG, Wien

wettbewerbe aktuell 11/2005 – 37 Hotel- und Geschäftsgebäude in Wien 9/4

lisch und funktional den heutigen Anforderungenentspricht. Nicht nur die haustechnischen Anla-gen, sondern auch die Außenhaut stehen nachknapp 50 Jahren am Ende ihres Lebenszyklus.Insgesamt wurde somit die wirtschaftlicheAbbruchreife des Gebäudes bescheinigt. ImAuftrag der UNIQA hat Architekt Leopold Dungleine Machbarkeitsstudie erstellt auf die die Auf-gabenstellung Bezug nimmt.Ziel des zweistufigen Wettbewerbs war es, fürden Standort ein repräsentatives Projekt mitattraktiver öffentlich zugänglicher Sockelzone inVernetzung mit den umliegenden öffentlichenStraßenräumen – insbesondere der angenzen-den Taborstraße – zu entwickeln. Durch dieaußergewöhnliche Lage vis a vis des Schwe-denplatzes ergibt sich zudem die Möglichkeitdie Verbindung zwischen Wiener Innenstadtund dem zweitem Bezirk zu fördern. Neben derprimären Nutzung als Hotel soll das Gebäudeauch Platz für ein Restaurant im obersten Turm-geschoss, eine repräsentative Einkaufspassageim Erdgeschoss, Büroräumlichkeiten und einTageszentrum bieten. Es soll aber vor allemauch der städtebaulichen Bedeutung diesesattraktiven Standortes Rechnung tragen – wes-halb beispielsweise die Berücksichtigung derSichtachse Reichsbrücke – Stephansdom einewichtige Vorgabe an die Teilnehmer war. In der ersten Wettbewerbsstufe stand die städte-bauliche Einfügung in das gegebene Umfeld,sowie die möglichst flexible Nutzungsmöglich-keit des Objektes deutlich im Vordergrund, wes-halb in der ersten Wettbewerbsstufe kein kon-kretes Raumprogramm vorgegeben wurde. DieZielvorgabe für die Fläche bezog sich auf dieBGF über Niveau. Das Bestandsobjekt weisteine BGF über Niveau von 25.700 m2 auf. DieNeubebauung soll eine höhere BGF als dasBestandsobjekt erreichen. Die Stadtbildverträg-lichkeit eines, den Bestand überschreitendenBauvolumens, war mit der städtebaulichen Ein-fügung und der Qualität des Entwurfs nachzu-weisen. Es galt zusammenhängende Büro-flächen von mindestens 450 m2 herzustellen undGeschossflächen unter 450 m2 Büronutzflächezu vermeiden. Für die Bruttogrundfläche derRegelgeschosse im Turm sind 700 m2 die Unter-grenze. Die Nutzflächen sollen aus ökonomi-schen Gründen überwiegend im Turm liegen.Die Priorität der Nutzungen gliedert sich in:1. HotelnutzungMindeststandard 4-Stern-Plus mit 150 bis 180Zimmer mit ca. 45 m2 NGF (14-15 Zi. proGeschoß), die ausschließlich im Turm liegen undTagungsräume im üblichen Ausmaß, ohne Kon-ferenzzentrum. Restaurant, Bar und Lounge imDachgeschoss des Turmes mit Erschließung fürgesonderten Betrieb. Ein Stockwerk Fitness,Wellness, Bad zum Hotel gehörend.2. HandelsnutzungEinkaufszentrum mit 2.500 m2 Netto-Verkaufs-fläche und eine Geschäftszone für Einzelhandel 3. BüronutzungGroßraum- und Kombi-Büros mit nachweislicherMöglichkeit als Zellenbüros für Einzelvermie-tung als Arztpraxen, Anwaltskanzleien u. ä. (120bis 150 m2).Nach den Vorstellungen des Auslobers soll dasGebäude selbstständig und selbstbewusst mitzeichenhafter Architektursprache in Erschei-nung treten, ein gestalterisches Ensemble bil-den und imagemäßig einen Gesamtauftrittgewährleisten.

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2. Stufe 1. Rang: Jean Nouvel, Paris

9/4 Hotel- und Geschäftsgebäude in Wien 38 – 11/2005 wettbewerbe aktuell

ANSICHT GROSSE MOHRENGASSE M. 1:1.750 ANSICHT DONAUKAI M. 1:1.750

ATRIUMPASSAGE UND PLATZLAGEPLAN MIT DACHAUFSICHT M. 1: 2.750

EG M. 1: 1.750 1. OG M. 1: 1.750 3. OG M. 1: 1.750

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wettbewerbe aktuell 11/2005 – 39 Hotel- und Geschäftsgebäude in Wien 9/4

QUERSCHNITT M. 1:1.750 LÄNGSSCHNITT M. 1:1.750 ANSICHT TABORSTRASSE M. 1:1.750

5. OG M. 1: 1.750 7. OG M. 1: 1.750 9.-17. OG M. 1: 1.750

RESTAURANT

SCHNITT HOTELZIMMERGRUNDRISS HOTELZIMMER

EINGANGSLOBBY PROGRAMMHANDEL/RESTAURANT

PROGRAMMHOTEL

PROGRAMMBÜRO

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Auslober: Stadt Flensburg

Betreuung/Vorprüfung: Fachbereich 4 Umwelt und PlanenFachbereich 5 Infrastruktur und Kommunale Bauten

Wettbewerbsart: Beschränkter Realisierungswettbewerb mit vor-geschaltetem EWR-offenen Bewerbungsverfah-ren zur Auswahl von 8 Teilnehmern sowie 7 Zula-dungen

Zulassungsbereich: Europäischer Wirtschaftsraum (EWR) sowie dieStaaten der Vertragsparteien des WTO-Über -einkommens über das öffentliche Beschaf-fungswesen GPA

Teilnehmer: Arbeitsgemeinschaften mit freischaffendenArchitekten, Stadtplanern, Landschaftsarchitek-ten

Beteiligung: 15 Arbeiten

Termine: Bewerbungsschluß 15. 03. 2005Abgabetermin Pläne 14. 06. 2005Abgabetermin Modell 28. 06. 2005Preisgerichtssitzung 10. 08. 2005

Fachpreisrichter:Prof. Carl Fingerhuth, Basel /Darmstadt (Vors.)Prof. Dörte Gatermann, Köln/DarmstadtKristian Isager, DK-OdenseJulius Ehlers, ItzehoeBernd Köster, Stadt FlensburgDr. Peter Schroeders, Stadt Flensburg

Sachpreisrichter:Andrea Flora Bauer, Stadträtin, FlensburgStephan Menschel, Stadtrat, FlensburgRolf Pietzner, Stadtrat, FlensburgHeinz-Günter Hergesell, Stadtrat, Flensburg

1. Preis (€ 26.000,–):architekten prof. klaus sill, HamburgMitarbeit: Lorenz Tettenborn · Vera DietlNick Nordmannbaubüro.eins, HamburgThorsten Freierarbos Landschaftsarchitekten, HamburgPeter Köster

2. Preis (€ 16.250,–):Exnters Tegnestue, DK-ArhusKaren Exner · Finn Larsen Kjeld Kjeldgaard GhozatiEva Holdgaard JensenMitarbeit: Kjeld Kjeldgaard Ghozati Jakob Gram · Karen ExnerEva Holdgaard Jensen

3. Preis (€ 9.750,–):Manfred Nagel Architekt Stadtplaner, KielManfred Nagel · Carola Hecht-NagelJaroslaw Ambroszkiewicz · Maik LoosL.Arch.: Bendfeldt · Schröder · Franke, Kiel Jens Bendfeldt · Anne Schulze-RaestrupLichtplanung: teamlicht, HamburgMarkus Felsch · Hauke GieseckeTGA: Ebert Ingenieure HamburgDr. Thorsten WarnerFassade: Prof. Michael Lange, HamburgChristian FreimannStatik: Ingenieurbüro Schellwien, KielWolf Schellwien

Ankauf (€ 6.500,–):SWW Architekten, BraunschweigMitarbeit: Kay Sawadda · Hendrik WelpTobias Granetzny · Tobias GückL.Arch.: GTL Gnüchtel-Triebswetter, KasselMichael Triebswetter

Ankauf (€ 6.500,–):Helmut Riemann Architekten GmbH, LübeckMitarbeit: Malte Braase · Hanno NachtsheimL.Arch.: Dieter Schoppe, HamburgJochen MeyerStadtplanung: Prof. Ulla Luther, Berlin

Wettbewerbsaufgabe:Die alte Hafen- und Fördestadt Flensburg an derdeutsch-dänischen Grenze ist Deutschlandsnördlichste und Schleswig-Holsteins drittgrößteStadt mit rund 85.000 Einwohnern .Sie sieht ihre Entwicklungschancen u.a. imBereich des Fremdenverkehrs. Durch eine Tou-rismusoffensive wird die Entwicklung des „Er -lebnishafens Flensburg“ vorangetrieben. Dabeiwerden drei Maßnahmen im Rahmen des Regio-nalprogramms 2000 gefördert. Neben der Er -weiterung der Phänomenta werden der histori-sche Hafen und Infrastrukturmaßnahmen amHarniskai für Kreuzfahrtschiffe durch das Landunterstützt.Der Verein Phänomenta e.V. betreibt seit etwa 10 Jahren auf wissenschaftlicher Grundlageeine interaktive Ausstellung mit naturwissen-schaftlich-technischen Inhalten und ist imUmfeld mit einer Vielzahl von Aktionen aktiv. DieEinrichtung hat ihre Räumlichkeit an einer derprominentesten Stelle der Stadt: am „Nordertor“,dem Wahrzeichen der Stadt Flensburg. Die Phä-nomenta hat sich zu einem Anziehungs- undAttraktionspunkt für Flensburg entwickelt. ImHinblick auf die steigenden Besucherzahlensowie in Anbetracht veränderter Erwartungshal-tungen entsprechen die Räumlichkeiten hin-sichtlich baulicher, räumlicher und technischerAusstattung nicht mehr den gestiegenen Anfor-derungen.Der Wettbewerb umfasst die:– bauliche Erweiterung der Phänomenta (1. BA)– freiraumplanerische Gestaltungskonzepte für

den I.-C.-Möller-Platz zur Steigerung der Auf-enthalts- und Verweilqualität

– planerische und künstlerische Ideen zur bes-seren Anbindung und Wahrnehmung der Phä-nomenta vom Wasser unter Berücksichtigungder Querung der Straße „Schiffbrücke“ sowiedes Nordertorkais

– städtebauliche Gesamtkonzeption mit derOption eines Neubaus für die Präsentation hei-mischer Firmen in Verbindung mit der Phäno-menta (2. BA),

Die Erweiterung soll ca. 1.200 m2 BGF umfas-sen und gliedert sich u.a. in:– Foyer 400 m2

– Ausstellungsfläche 400 m2

– Personalbereich 90 m2

– Mitarbeiterraum 30 m2

– Funktionsflächen 35 m2

– Verkehrsflächen 80 m2

– Konstruktionsflächen 128 m2

– Besucher-WC 35 m2

Die Räumlichkeiten der Phänomenta sollen multifunktional und flexibel nutzbar sein, so dassdie Ausstellung varrieren kann. Die barrierefreie Konzeption, ausgenommendas Nordertor, muss ein selbstverständlicherBestandteil des Entwurfskonzeptes sein.Für die bauliche Erweiterung stehen ca. 2,1 Mio. € zur Verfügung. Für die Freiraumge-staltung sind ca. 0,5 Mio. € vorgesehen.

Preisgerichtsempfehlung:Das Preisgericht empfiehlt der Stadt Flensburgden 1. Preis als Grundlage für die weitere Pla-nung und empfiehlt außerdem, dass bereits im1. BA die Arkaden und die Mauern abzureißensind, auch wenn der 2. BA nicht zeitgleich um -gesetzt werden kann.

Modellfotos: Stadt Flensburg, Hilde Credo, Stadtplanung

Erweiterung der Phänomenta in Flensburg

wettbewerbe aktuell 11/2005 – 45 Erweiterung der Phänomenta in Flensburg 5/4

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1. Preis:

architekten prof. klaus sill, Hamburgbaubüro.eins, Hamburgarbos Landschaftsarchitekten, Hamburg

Auszug aus der Preisgerichtsbeurteilung:Mit der Positionierung von drei Baukörpernschlagen die Entwurfsverfasser eine städtebau-liche Weiterentwicklung für die Neustadt vor, diekurzfristig realisiert werden kann und mittelfristigPerspektiven aufzeigt.Bereits im 1. BA wird die Phänomenta eigen-ständig als zeitgemäßes Museum präsentiertund von der Förde aus als besonderes Gebäu-de sichtbar gemacht. Unterstützt wird dieseoptisch räumliche Anbindung noch durch einWasserband für zwischen Förde und Gebäude.Durch den 1. und 2. BA wird das Nordertor trich-terförmig eingefasst und die Neustadt so an dieAltstadt „herangezogen“, angebunden. Durchdie leichte Schrägstellung des 2. BA wird dasVolksbad in die Platzbildung integriert, so dassein gut proportionierter städtischer Raum ent-steht. Ohne die Realisierung des 2. BA würdeder Entwurf allerdings an Kraft verlieren. Der 3. BA auf der Ostseite der Schiffbrücke kann denAuftakt für attraktive wasserseitige Entwicklun-gen in Richtung Norden bilden. Durch die städ-tebauliche Platzierung des 1. und 2. BA in diehistorische Bebauung ist es gelungen, das Nor-dertor in seiner denkmalpflegerischen Qualitäthervorzuheben. Die Baukörper beziehen sich in ihrer Höhenent-wicklung auf die umliegende Bebauung, prä-sentieren sich selbst bewusst, fügen sich aber indie vorhandene Gebäudeabwicklung ein. Durchdie Wahl des bedruckten Fassadenmaterials mitzeitgemäßer Produktionstechnik respektiert die Ziegelstruktur des Nordertores. Die Orientierung des neuen Einganges zumPlatz lädt den Be sucher zum Besuch der Phä-nomenta ein und öffnet ihm ein museumsange-messenes Foyer. Die Anbindung des Neubaus an den Altbau mit-tels einer Lichtfuge stellt Alt und Neu ablesbar,erlebbar gegenüber. Insgesamt werden interes-sante und durch die Höhensprünge span-nungsreiche Räume ge schaffen.Insgesamt ist den Verfassern eine intelligenteund realisierungswerte Lösung gelungen.

5/4 Erweiterung der Phänomenta in Flensburg 46 – 11/2005 wettbewerbe aktuell

Lageplan M. 1:2.500

Erdgeschoß M. 1:1.250

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wettbewerbe aktuell 11/2005 – 47 Erweiterung der Phänomenta in Flensburg 5/4

2. Obergeschoß M. 1:1.250

1. Obergeschoß M. 1:1.250

Ansicht Gartenstraße M. 1:1.250

Ansicht Neustadt M. 1:1.250

Schnitt Gap M. 1:1.250

Schnitt Ausstellungsfläche M. 1:1.250

Schnitt Inno.Z M. 1:1.250

Schnitt Nordertor M. 1:1.250

temporäre Sommerbühne Lounge VB + Wasserband