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  • Gutes Licht fr Schulenund Bildungssttten2

  • Lernrume und Lebensrume 2 / 3

    Der Mensch und das Licht 4 / 5

    Licht zum Lernen 6 / 7

    Lern-Rume 8 - 13

    Fach-Rume 14 - 19

    Aulen und Hrsle 20 / 21

    Bibliotheken 22 / 23

    Foyers und Ausstellungen 24 / 25

    Cafeterien und Mensen 26 / 27

    Lehrerzimmer 28 / 29

    Gnge und Treppen 30 / 31

    Pausenhfe und Parkpltze 32 / 33

    Sporthallen und Sportpltze 34 / 35

    Sanierung - Wirtschaftlichkeit 36

    Notbeleuchtung - Sicherheit 37 Lichtmanagement 38 / 39

    Lampen 40 / 41

    Leuchten 42 / 43

    Normen 44 - 46

    Literatur / Bildnachweis / Bestellkarten 47

    Impressum 48

    Informationen von der Frdergemeinschaft Gutes Licht 49

    Inhalt

    Lernen ist ein lebenslanger Prozess. In der modernen Wissensgesell-schaft, in einer Welt, die immer tech-nischer und komplexer wird, knnen wir nur bestehen, wenn wir bereit sind, immer wieder neues Wissen zu erwerben und neue Fhigkeiten zu erlernen.Vom Kindergarten bis zur Hochschule,von der Berufsschule bis zur Volks-hochschule stehen uns dafr zahl-reiche Einrichtungen zur Verfgung. Hier erhalten wir die ntige Grundbil-dung, bilden uns weiter in Mathematik und Sprachen, Naturwissenschaften und berufspraktischen Fchern und erarbeiten uns Problemlsungskom-

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  • petenzen und Lernstrategien.Eine wichtige Voraussetzung fr ein erfolgreiches lebensbegleitendes Ler-nen ist das Lernumfeld: eine Schule, die Begabungen und Kompetenzen erkennt, die aktives und selbststn-diges Lernen frdert, die die Freude am Lernen untersttzt sowie Lernen-de und Lehrende motiviert.Motivation und Wohlfhlen, Archi-tektur und Licht, gutes Sehen und effizientes Lernen stehen in einem engen Zusammenhang. Dieser soll in diesem Heft beschrieben und an Hand von Lsungsbeispielen darge-stellt werden.

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  • 2I n Deutschland leben mehr als 80 Millionen Menschen, davon sind 39 Millionen Menschen Lernende in Schulen und Bildungssttten. 49% der Bevlkerung lernen - d.h. fast jeder Zweite.

    Wie wir lernen, das unter-sucht seit einigen Jahren die Organisation fr wirt-schaftliche Zusammenar-beit und Entwicklung (OECD). In 32 Lndern wer-den dazu regelmig eine Viertel Million Schler und Schlerinnen in drei Berei-chen getestet: Lesekom-petenz, mathematische und naturwissenschaftliche Grundbildung. Die Ergeb-nisse der Untersuchungen werden in den PISA-Studi-en verffentlicht.

    Zu den wichtigsten Ergeb-nissen der PISA-Studien gehrt das Aufzeigen er-folgreicher Lernmodelle. Im Vergleich der Lnder mit ihren jeweiligen Lernsyste-men zeigen sich deutliche Unterschiede, die uns eine Antwort geben auf die Fra-ge: Wie knnen wir gut ler-nen?

    Bei der Einschulung sind die meisten Kinder bereit, etwas zu lernen. Wie diese Bereitschaft gefrdert und gestrkt wird und dadurch ein Leben lang erhalten bleibt, hngt von vielen Fak-toren ab: den Lernenden, den Lehrenden, dem so-zialen Umfeld mit Eltern, Freunden und Kollegen - und der Bildungsinfrastruk-tur: der personellen, rum-lichen und technischen Ausstattung.

    Die PISA-Studien zeigen, dass es einen Zusam-menhang zwischen erfolg-reichem Lernen und mo-tivierenden Schulen gibt. Schler, die eine enge Bin-dung an ihr Lernumfeld ha-ben, die gerne zur Schule gehen und sich dort wohl fhlen, lernen gerne, ber-winden Schwierigkeiten beim Lernen besser und zeigen bessere schulische Leistungen.

    Lernende mssen deshalb angeregt und gefrdert wer-den. Nur wer gerne lernt, wer Freude am Lernen hat, der lernt gut und effektiv. Dies gilt gleichermaen fr Kinder, Jugendliche und Er-wachsene. Fr alle Ein-richtungen, in denen wir lernen, - Kindergrten und Hochschulen, Berufsschu-len und Volkshochschulen - ist die Frderung der Moti-vation daher ein zentrales Anliegen.

    Eine innovative Schule ist gefordert. Im Mittelpunkt steht das aktive und selbst-stndige Lernen in einem motivierenden Umfeld. An die Stelle starrer Lehrplne fr Grogruppen tritt die individuelle Frderung von Fhigkeiten und Begabun-gen. An die Stelle unflexibler Schul- und Ausbildungsfor-men tritt das dynamische Modell des lebensbeglei-tenden Lernens. Lernen und Ausbildung werden als permanenter Teil der prak-tischen Ausbung des Ge-lernten verstanden.

    Die innovative Schule ver-steht sich aber auch als Le-bensraum. Unterricht und Freizeit, gemeinsames Ler-nen und gemeinsames Er-leben wechseln sich ab. Der Lebensraum Schule bietet Lernenden und Leh-renden die Mglichkeit, aufeinander einzugehen, Strken und Schwchen zu erkennen und lebensbeglei-tende Lernstrategien zu ent-wickeln.

    Die PISA-Studien zeigen auch, dass ein positives Lernumfeld die Motivation frdert. Eine Schule mit guter rumlicher Ausstat-tung und hochwertig aus-gestatteten Fachrumen, mit Computern und Fach-literatur, Bibliotheken und Multimediaressourcen un-tersttzt die Bereitschaft, sich aktiv am Lernprozess zu beteiligen. Eine Inves-tition in den Lebensraum Schule ist daher eine In-vestition in die Zukunft der Wissensgesellschaft.

    Lernrume und Lebensrume

    Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.pisa.oecd.org

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  • 3Lernen in Deutschland

    39 Millionen Menschen aller Altersstu-fen lernen in Deutschland an Schulen, Hochschulen und Bildungssttten.

    20 Millionen Kinder, Schler und Studierende besuchen die mehr als 100.000 Kindergrten, Schulen und Hochschulen. Fast die Hlfte dieser Bildungssttten sind Kindertages-einrichtungen, in die mehr als 5 Millionen Kinder gehen. Die kleinsteGruppe der Bildungssttten, die 355 Universitten und Fachhochschulen, besuchen mehr als 1,8 MillionenStudentinnen und Studenten. Fast genauso viele Menschen bilden sich weiter: 19 Millionen Deutsche und Auslnder in Deutschland besu-chen regelmig Volkshochschulen und die Institutionen der Erwach-senenbildung der katholischen und evangelischen Kirchen, erweitern ihre berufliche Qualifikation bei den Industrie- und Handwerkskammern oder studieren an Fernuniversitten.

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    Kindergrten, Schulen und Hochschulen

    Kindertageseinrichtungen 48.203Vor- und Grundschulen 20.695Haupt- und Realschulen, Gymnasien 12.079Berufliche Schulen 11.372Andere Schulen 8.667Hochschulen 355

    (Angaben in Anzahl Einrichtungen)

    Erwachsene in der Weiterbildung

    Volkshochschulkurse 9.392Erwachsenenbildung 8.534Lehrgnge und Seminare der IHK 596Ausbildungen Handwerkskammern 278Fernunterrichtslehrgnge 121

    (Angaben in Tausend Personen)

    Alle Angaben aus: Grund- und Strukturdaten, Bun-desministerium fr Bildung und Forschung, sowie Schulstatistik, Statistisches Bundesamt Deutschland

    Kinder, Schler und Studierende in

    Kindergrten und Kinderkrippen 5.169Vor- und Grundschulen 3.600Allgemeinbildende Schulen 6.449Berufliche Schulen 2.773Hochschulen 1.868

    (Angaben in Tausend Personen)

  • 4Der Mensch und das Licht

    Reflexe auf Papier

    Vor allem bei glnzenden Unterlagen fhren schlecht entblendete Leuchten zu unangenehmen Lichtrefle-xen (Bild 21). Gut entblen-dete Leuchten vermeiden diesen Effekt und ermg-lichen eine gute Sicht auf alle Unterlagen (Bild 20).

    W ir erleben unsere Umwelt so, wie wir sie sehen. 80 Pro-zent aller Sinneseindrcke vermitteln uns unsere Au-gen. Zu viel oder zu wenig Licht, Blendungen oder fal-sche Lichtfarben beeinflus-sen unsere Wahrnehmung, lenken unsere Aufmerksam-keit ab und ermden unse-re Augen.

    Eine gute und passende Beleuchtung ist in allen Lebens- und Arbeitsberei-chen eine wichtige Bedin-gung um gut zu sehen und sich wohl zu fhlen, konzen-triert und ermdungsfrei zu arbeiten sowie unsere Um-welt und wichtige Informa-tionen richtig zu sehen und zu verstehen. Eine gute, professionelle Licht-planung ist hierfr die Vor-aussetzung.

    Hier einige der wichtigsten Begriffe, die bei einer gu-ten Beleuchtungsplanung bercksichtigt werden soll-ten, in Krze:

    Beleuchtungsstrke

    Unter freiem Himmel hat ei-ne beleuchtete Flche ei-ne Beleuchtungsstrke von 10.000 Lux (bewlkt) bis 100.000 Lux (sonnig). In Innenrumen mssen wir mit viel weniger Licht aus-kommen. Bei knstlicher Beleuchtung reichen zu-meist 500 Lux fr Schreib- und Lesearbeiten aus, fr Zeichnungen oder an-spruchsvolle Aufgaben soll-ten es mindestens 750 Lux sein. Weitere Informationen zur den Werten und zur Norm DIN EN 12464-1 fin-den Sie auf Seite 46.

    Die Normwerte sind jedoch Mindestwerte. Die meisten Menschen empfinden eine hhere Beleuchtungsstr-ke als angenehmer und mo-tivierender. Insbesondere im Winter, wenn der Anteil des Tageslichts zurckgeht, bentigen wir mehr Licht in den Rumen um Erm-dung und Konzentrations-abnahme zu vermeiden.

    Blendung

    Zu den strendsten Neben-effekten des Lichts gehrt die Blendung. Direktblen-dungen durch groe Kon-trastunterschiede zwischen sehr hellen und sehr dunk-len Flchen oder beim Blick auf das Leuchtmittel be-lasten unsere Augen, fh-ren zu Ermdungen und Konzentrationsfehlern.Um die direkte Sicht auf das Leuchtmittel zu vermeiden, sollten nur Leuchten einge-setzt werden, die fr Arbeits-pltze geeignet sind. Die Begrenzung der Direktblen-dung wird durch die UGR-Ziffer beschrieben. Sie sollte 19 sein (Bild 13).Ebenso unangenehm und er-mdend sind hufige Blick-wechsel zwischen hellen und dunklen Raumzonen, wie z.B. zwischen Fenster und Schreibtisch (Bild 15). Durch die richtige Anord-nung der Tische, lichtlenken-de Jalousien und eine gute Beleuchtung kann dies ver-mieden werden (Bild 14).

    Schattenwurf

    Wo Licht ist, ist auch Schat-ten. Damit der Schatten un-sere Sicht beim Schreiben nicht behindert, sollte das Licht - bei Rechtshndern - von links einfallen (Bild 16).Kommt das Licht von rechts, schreiben wir auf unserem eigenen Schatten (Bild 17).

    Helligkeitsverteilung

    Wenn wir uns in einem Raum befinden, wechselt unser Blick permanent zwischen Nahbereichen (Schreibtisch) und Fern-bereichen (Wnden). Bei groen Helligkeitsunter-schieden zwischen diesen beiden Bereichen mssen sich unsere Augen immer wieder anpassen und er-mden dadurch schneller, Sehleistung und Wohlbefin-den nehmen ab.

    Sind die Helligkeitsunter-schiede im Raum jedoch zu gering, wird er als monoton empfunden. Als Empfehlung gilt hier, dass die Leuchtdichte auf dem Schreibtisch nicht kleiner als 1/3 der Leuchtdichte in der nheren Umgebung sein sollte. Fr die entfern-ten Raumbereiche gilt ein Leuchtdichteunterschied von 1/5, maximal 1/10.

    Blendungsbegrenzung

    Zu den unangenehmsten visuellen Problemen gehrt die Blendung. Der Blick auf eine freistrahlende Lampe oder die Reflexion eines Fensters auf dem Bild-schirm beeinflusst unsere Sehleistung, unsere Leis-tungsfhigkeit nimmt ab. Blendungen und Reflexi-onen knnen durch eine gute Raum- und Beleuch-tungsplanung weitgehend vermieden werden.

    Schattigkeit

    Ohne Licht knnen wir kei-ne Gegenstnde sehen, oh-ne Schatten sind sie nur zweidimensionale Bilder. Erst durch die richtige Mi-schung aus Lichtrichtung und Schattigkeit sehen wir die Gegenstnde plastisch und werden Entfernungen abschtzbar. Um Krper, Oberflchen und Struktu-ren zu erkennen, brauchen wir Licht und Schatten.

    Weitere Informationen finden Sie in Heft 1 "Die Beleuchtung mit knstli-chem Licht" der FGL-Schriftenreihe.

    Licht und Farben

    Wie wir Farben wahrnehmen, hngt auch von der Farb-wiedergabe der Lampen ab. Lampen mit guter Farb-wiedergabe zeigen Farben natrlich (Bild 18), Lampen mit schlechter Farbwieder-gabe verflschen die Farben(Bild 19).

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  • 5Reflexe auf Monitoren

    Strende Spiegelungen auf Monitoren und Kontrastmin-derungen behindern die Sicht, wenn die Leuchten schlecht entblendet oder falsch angeordnet sind (Bild 33). Eine gute Lichtplanung und gute Leuchten vermei-den dies (Bild 32).

    Vertikale Beleuchtungs-strken

    Schulen und Bildungsstt-ten sind kommunikations-intensive Orte, in denen es auf die gute Erkennbarkeit von Gesichtern und Infor-mationen ankommt. Wich-tig ist hierfr die vertikale Beleuchtungsstrke, d.h. die gleichmige und helle Beleuchtung von vertikalen Flchen wie Tafeln oder Objekten wie Gesichtern.Fr die Tafelbeleuchtung sind Wandfluter besonders geeignet, da sie die Schreib-flche gleichmig, reflex- und schattenfrei ausleuch-ten (Bild 22 und 24). Ohne zustzliche Tafelbeleuch-tung entstehen Schatten auf der Schreibflche (Bild 23 und 25).Bei der direkten Beleuch-tung von oben entstehen auf Gesichtern oft uner-wnschte Schatten (Bild 27).Mit einer asymmetrischen oder einer direkt/indirekten Beleuchtung in Gesprchs-zonen werden diese Schat-ten reduziert (Bild 26).

    Helle Wnde

    Eine gute Beleuchtung der Wnde und des Eingangs-bereichs erleichtert die Orientierung im Raum, sorgt fr bessere Kontraste und betont Raumzonen. Der Raum wirkt zudem lebendi-ger und abwechslungsrei-cher (Bild 28).

    Direkt/indirekte Beleuch-tung

    Leuchten mit direkt/indirek-ter Lichtverteilung ermgli-chen eine freie Anordnung der Schreibtische, redu-zieren die Gefahr von Reflexionen und schaffen ei-nen angenehmeren Raum-eindruck (Bild 30).

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  • 6V iele Bildungssttten sind heute groflchi-ge Gebudekomple-xe mit einer Vielzahl von speziellen Unterrichtsru-men, Veranstaltungs- und Sporthallen, Cafeterien und Mensen, Verwaltungsbros und Konferenzbereichen. Dies gilt in zunehmendem Mae auch fr Schulen, da hier der Anteil der Ganztags-schulen stetig zunimmt.

    Jeder Raum in einer Schu-le oder Bildungssttte hat eine spezielle Funktion, fr die es spezielle Architektur-formen und passende Be-leuchtungsmglichkeiten gibt. Beispielhafte Lsun-gen stellen wir auf den nachfolgenden Seiten vor.

    Fr alle Rume gilt es, das natrliche Tageslicht und das notwendige Kunstlicht in die Planung des Neu-baus oder der Sanierung eines bestehenden Gebu-des optimal einzubeziehen. Die Bedeutung des Kunst-lichts wird dabei hufig un-terschtzt. In den meisten Unterrichtsrumen kommt ihm jedoch eine groe Bedeutung zu. Vor allem im Winter steht zumeist kein ausreichendes Tages-licht zur Verfgung, bei der Medienarbeit mit Projek-toren mssen die Fenster verdunkelt werden und beinaturwissenschaftlichen Experimenten ist oftmals eine spezielle Beleuchtungs-situation notwendig.

    Bei der Planung des Kunst-lichts geht es aber um mehr als nur eine ausreichende Helligkeit im Raum. Eine differenzierte Planung mit unterschiedlichen, steuer-baren Leuchtensystemen ermglicht die Erzeugung bedarfsgerechter Lichtsze-nen. Mit einer dimmbaren Raumbeleuchtung, separa-ten Wandflutern im vorde-ren Raumbereich und zu-stzlichen Leuchten im Ein-gangs- und Randbereich knnen auch Multimedia-

    Licht zum Lernen

    Prsentationen oder Vortr-ge und Ausstellungen mit der passenden und siche-ren Beleuchtung durchge-fhrt werden.

    Fr den wirtschaftlichen Betrieb von Beleuchtungs-anlagen sorgen heute energieeffiziente Lampen und Betriebskomponenten, hochwertige Leuchten mit hohen Betriebswirkungs-graden sowie Lichtsteu-erungssysteme, die die Beleuchtungsstrke auto-matisch dem zur Verfgung stehenden Tageslichtanteil anpassen bzw. sich auto-matisch ausschalten, wenn der Raum nicht genutzt wird. Bei der Sanierung von lteren Schulgebuden und Bildungssttten kn-nen durch die Modernisie-rung der Beleuchtung mehr als 60% der hierfr anfal-lenden jhrlichen Kosten eingespart werden.

    Im Mittelpunkt der Lichtpla-nung sollte jedoch immer der Mensch stehen, seine Ttigkeiten in dem jeweili-gen Raum und die damit zusammenhngenden Seh-aufgaben: Welches Licht braucht er, wie viel Licht ist sinnvoll und welche Be-leuchtungsanlage bentigt er dazu? Fr den Frontal-unterricht ist eine andere Beleuchtung notwendig als fr die Gruppenarbeit, Pr-sentationsbereiche mssen anders beleuchtet werden als Spielbereiche und fr Schreib- und Lesearbeiten wird ein anderes Licht be-ntigt als fr die Arbeit an Computern oder Maschi-nen.

    Die hufigsten Raumarten, die in Schulen und Bil-dungssttten vorzufinden sind, werden auf den fol-genden Seiten mit einer Modelllsung und Bildern aus der Praxis vorgestellt. Eine individuelle Lichtpla-nung knnen und sollen sie aber nicht ersetzen.

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  • 8Lern-Rume

    mit fester Sitzanordnung

    I n Unterrichtsrumen mit fester Sitzanordnung ist die Hauptblickrichtung die Tafel. Die Tische stehen hier quer zur Fensterfront. Als Raumbeleuchtung wer-den zumeist Rasterleuch-ten eingesetzt, die parallel zu den Fenstern angeord-net sind. Je tiefer der Unter-richtsraum ist, um so mehr Leuchtenreihen sind not-wendig. Bei einer Raum-tiefe bis zu acht Metern reichen zumeist drei Leuch-tenreihen aus, in breitere Rume sollten vier oder mehr Leuchtenreihen ein-geplant werden.

    Abhngig vom Deckensys-tem sind Langfeld-Raster-leuchten oder quadratische Rasterleuchten empfehlens-wert. Bei hheren Decken knnen auch abgehngte Leuchten mit indirektem Lichtanteil eingesetzt wer-den, die die Decke zustz-lich aufhellen und damit einen grozgigeren und offeneren Raumeindruck erzeugen.

    Da das durch die Fenster-front einfallende Tageslicht bei bedecktem Himmel oder im Winter zumeist nicht ausreicht, um die Tischreihen in der Raumtie-fe zu beleuchten, sollten die Leuchtenreihen einzeln schalt- und dimmbar sein. So kann die Helligkeit im ganzen Raum gleichmig eingestellt werden.

    Moderne Leuchten mit Ta-geslichtsensoren berneh-men diese Aufgabe und regeln die Lichtverteilung automatisch. Bei sehr we-nig Tageslicht werden dann alle Leuchtenreihen einge-schaltet und mit zuneh-mender Raumtiefe heller gedimmt. Sobald das Ta-geslicht zunimmt, werden die Leuchten dann gleich-mig herunter gedimmt.

    Die Tafel muss von allen Pltzen gleich gut sichtbar sein. Schatten und Licht-reflexe auf der Tafel er-schweren das Ablesen und ermden die Augen. Kon-zentrationsabnahme und

    nachlassende Motivation sind dann die Folge. Wand-fluter mit asymmetrischer Lichtverteilung sorgen fr die richtige vertikale Be-leuchtung im vorderen Raumbereich, strende Schatten und Lichtreflexe werden dadurch vermie-den.

    Bei der Anordnung der Wandfluter muss auf eine ausreichend flchige Be-leuchtung geachtet werden, damit die Tafel auch nach oben verschoben bzw. die Tafelflgel ausgeklappt wer-den knnen, ohne im Dunk-len zu verschwinden. Auch Flip-Charts oder aufge-hngte Landkarten neben der Tafel sollten von den Wandflutern gleichmig beleuchtet werden. Fr Prsentationen mit Over-head-Projektoren, Beamern oder Fernsehern sollten die Wandfluter einzeln schalt- und dimmbar sein, damit die Beleuchtungsstrke den Nutzungsbedingungen angepasst werden kann.

    Akzentbeleuchtungen kn-nen das visuelle Ambiente des Unterrichtsraumes deutlich verbessern. Zu-stzliche Wandfluter oder Strahler zur Beleuchtung von Pinnwnden betonen Ausstellungsflchen und bringen eine differenzier-tere Helligkeitsverteilung in den Raum. Zustzliche Downlights im Eingangsbe-reich sorgen fr mehr Licht in Gefahrenzonen und kn-nen mit der Notbeleuch-tung gekoppelt werden.

    Um eine unntige und un-wirtschaftliche Beleuchtung des Raumes zu vermeiden, helfen Lichtsysteme mit Pr-senzsteuerungen. Beim Ver-lassen des Raumes, z.B. whrend der Pausen oder in unterrichtsfreien Stun-den, schaltet sich die Be-leuchtung automatisch aus und erst wieder beim Betre-ten des Raumes ein. Ein groer Teil der Beleuch-tungsenergie kann mit die-sen Systemen eingespart werden.

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  • 9Wandfluter beleuchten ver-tikale Flchen wie Tafeln gleichmig und schatten-frei. Auch strende Lichtre-flexe werden so vermieden und eine gute Lesbarkeit ist von allen Pltzen im Klas-senzimmer gewhrleistet (Bild 36).

    Mit der Raumtiefe nimmt das Tageslicht ab. Einzeln schalt- und dimmbare Leuchtenreihen sorgen fr gleichmige Helligkeit im ganzen Raum. Leuchten mit Tageslichtsensoren steuern oder regeln die Lichtleis-tung automatisch (Bild 40).

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    Licht-Tipps Einzeln schaltbare Leuchtenreihen knnen je nach Tageslichtanteil zu- oder abgeschaltet werden. Wandfluter zur Tafelbeleuchtung erhhen den Sehkomfort. Prsenzsteuerungen schalten die Beleuchtung nach Verlassen des Raumes automatisch aus und sparen Energie.

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    Lern-Rume

    mit variabler Sitzanordnung

    V iele Unterrichtsrume werden von wechseln-den Klassen gemein-sam genutzt. Oftmals findet hier am Vormittag der nor-male Schulunterricht statt, am Nachmittag treffen sich Projektgruppen und am Abend werden Elternaben-de oder Kurse der Erwach-senenbildung abgehalten. Die Mblierung mit Tischen und Sthlen wird dabei im-mer wieder neu gruppiert und an wechselnde Lern-situationen angepasst. Auf U-frmige Anordnungen der Tische folgen Grup-pentische oder auch die klassische Reihenanord-nung. Eine Hauptblickrich-tung gibt es ebenso wenig wie eine festgelegte Vor-tragszone im Raum.

    Die Beleuchtung mit Tages- und Kunstlicht muss auf diese flexible Raumnutzung eingehen. Besonders wich-tig ist hier die Kontrolle des Tageslichts. Bei der Arbeit an U-frmigen Tischanord-nungen oder an Gruppen-tischen blickt ein groer Teil der Lernenden in Rich-tung des Fensters. An ei-nem sonnigen Tag kann die Leuchtdichte, also der Hel-ligkeitseindruck beim Blick aus dem Fenster, mehrere zehntausend Candela be-tragen, whrend die Leucht-dichte beim Blick in den Raum deutlich geringer ist.

    Dieser permanente Kon-trastwechsel ist fr die Au-gen sehr anstrengend und fhrt zu Mdigkeit und Kon-zentrationsmangel. Fr eine ausgewogene Helligkeits-verteilung sind deshalb Jalousien oder Lamellen-stores notwendig, die je nach Sonnenstand und Tageslichtangebot gesteu-ert werden knnen. Moder-ne Lichtsteuerungssysteme mit Tageslichtsensoren steuern die Jalousien auto-matisch und passen den Anteil der bentigten knst-lichen Beleuchtung an. Der Unterricht muss damit nicht mehr fr die ntige Nach-

    regelung der Jalousien-ffnung oder der Raumbeleuchtung unter-brochen werden.

    Auch fr die knstliche Be-leuchtung gilt bei wech-selnder Sitzposition, dass Blendungen minimiert wer-den mssen. Von keiner Raumposition aus sollte da-her ein Blick auf Leucht-mittel mglich sein. Insbesondere Leuchten mit direkt/indirekter Lichtvertei-lung und entsprechender Entblendung sind hierzu geeignet. Sie erlauben eine freie Anordnung der Mb-lierung und vermeiden weit-gehend Direktblendungen und Reflexblendungen auf glnzenden Unterlagen.

    Fr die kommunikationsin-tensive Teamarbeit oder bei Besprechungen am Eltern-abend haben direkt/indi-rekte Leuchten zudem den Vorteil, dass sie den Raum sehr gleichmig ausleuch-ten. Die Schattigkeit ist aus-gewogener und das Licht wirkt weicher und angeneh-mer. Vor allem Gesichter erscheinen natrlicher und freundlicher. Eine warmto-nige Lichtfarbe der Leucht-mittel untersttzt das gewnschte visuelle Ambi-ente im Raum.

    Der normale Prsentations-bereich vor der Tafel sollte auch in Unterrichtsrumen mit variabler Sitzanordnung besonders beachtet wer-den. Getrennt schalt- und dimmbare Wandfluter brin-gen das richtige, d.h. reflexfreie und vertikal aus-gerichtete Licht an die Tafel. Fr eine flexible Vortrags-beleuchtung, wie sie bei der Prsentation von Grup-penarbeiten vorteilhaft ist, sollte die Raumbeleuch-tung in mehreren Leuch-tengruppen schalt- und dimmbar sein. So werden auch Medienvorfhrungen mit Projektoren in allen Raumbereichen problem-los gesehen.

    Mit Lichtsteuerungen knnen die Beleuchtung und die Jalousie der Raumnutzung entsprechend gewhlt werden, auch fr Medienvorfhrungen.

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    Licht-Tipps Bei wechselnden Tischanordnun- gen muss auf eine blendfreie Sicht in Richtung der Fenster und in den Raum geachtet werden. Die Fenster mssen durch licht- lenkende Jalousien verdunkelt werden knnen. Wechselnde Vortragsbereiche sollten separat beleuchtbar sein.FG

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    Lern-Rume

    in Kindergrten

    I n keiner Lebensphase sind Menschen so lern-fhig wie in der frhen Kindheit. Eine frhe Lernfr-derung entscheidet oftmals ber die Lernbereitschaft in spteren Jahren. Wenn Kindergrten und Horte die kindliche Neugier wecken, Kindern die Freude am ak-tiven und selbststndigen Entdecken und Erlernen vermitteln, dann haben sie die Voraussetzungen fr ein erfolgreiches lebenslan-ges Lernen gelegt.

    Zu den grundlegenden Lern-erfahrungen in Kinder-grten und Horten gehrt die rumliche Wahrneh-mung und das Erkennen von Farben, Gegenstnden und Menschen. Das richti-ge Licht spielt hierbei eine zentrale Rolle.

    Um das rumliche Sehen zu entwickeln, bentigen wir Licht und Schatten. In einem absolut gleichmig hellen Raum, in dem die Gegenstnde keine Schat-ten werfen und es keine Ab-stufung heller und dunkler Flchen gibt, knnen wir weder Grenverhltnisse noch Entfernungen ein-schtzen.

    Eine harmonische Hellig-keitsverteilung im Raum besteht aus einer nuancier-ten Abstufung hellerer und dunklerer Raumbereiche und einer differenzierten Schattenbildung aller Ge-genstnde. In einem sol-chen Raum knnen wir uns sicher bewegen und fhlen uns wohl, weil wir ihn pro-blemlos dreidimensional sehen und erfassen kn-nen.

    Farben und Oberflchen, Strukturen und Materialien zu erkennen, ist eine der wichtigsten Sehfhigkeiten im Alltag. Wenn wir diese Fhigkeit erlernt haben, knnen wir zumeist auf den ersten Blick sagen, ob ein Gegenstand hart oder weich bzw. schwer oder

    leicht ist. Vor allem das Erkennen von Farben und Oberflchen ist dafr not-wendig.

    Farben entstehen durch die Reflexion von Licht auf Oberflchen. Was wir als Farbe eines Gegenstandes wahrnehmen, ist Licht, des-sen Wellenlnge von der Oberflche dieses Gegen-standes verndert wurde und als reflektiertes Licht mit einer bestimmten Wel-lenlnge auf unsere Augen trifft. Um Farben und Ge-genstnde richtig zu sehen und zu erlernen, ist des-halb eine gute Beleuchtung und eine gute Farbwieder-gabe der Lampen entschei-dend.

    In Kindergrten und Hor-ten steht das spielerische Lernen im Mittelpunkt der Aktivitt. Herumlaufen, sich zu kleinen Gruppen zusam-menfinden und mit kleinen Gegenstnden hantieren sind Ttigkeiten, fr die ei-ne gute Raumbeleuchtung wichtig ist. Oftmals beschf-tigen sich die Lerngruppen jedoch mit unterschiedli-chen Ttigkeiten. Whrend die eine Gruppe aktiv lernt, macht die andere Gruppe eine kurze Ruhepause. Ei-ne differenzierte Beleuch-tung fr einzelne Spiel- und Ruhezonen, die das separate Dimmen in den Raumzonen mglich macht, erleichtert dies.

    Kinder mssen spielen kn-nen - auch an regnerischen und kalten Tagen, wenn der Spielplatz unter Wasser steht oder eingeschneit ist. Um auch drinnen zu spielen, muss die Beleuch-tung ausreichend hell sein. Wenn die Rume zu dun-kel sind, steigt die Verlet-zungsgefahr beim Spielen und die Motivation der Kin-der sinkt. Je hher das Beleuchtungsniveau beim Spielen ist, um so mehr werden die Aktivitt, das Wohlbefinden und die Lern-bereitschaft untersttzt.

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    Beim Versuch, einen ori-ginellen Raumentwurf um-zusetzen, misslang die Beleuchtungsplanung:Die schrg eingesetzten Downlights in der pyrami-denfrmigen Decke blen-den beim Betreten des Raumes und erzeugen Re-flexionen auf den Bchern. Der hintere Raumbereich ist viel zu dunkel, Farben wirken matt (Bild 50).

    Eine getrennt dimmbare Beleuchtung ermglicht die einfache Teilung des Raumes in Ruhe- und Aktivzonen (Bild 48).Ergebnis einer guten Beleuchtungs-planung: Der ganze Raum ist angenehm hell und harmonisch aus-geleuchtet, auch glnzende Spiel-sachen sind reflexfrei und Farben werden natrlich wiedergegeben(Bild 49). 49

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    Licht-Tipps Durch eine harmonische Hellig- keitsverteilung werden Gegen- stnde besser dreidimensional wahrgenommen. Eine gute Farbwiedergabe der Lampen sorgt fr eine natrliche Farbigkeit. Helle Rume frdern Lernbereit- schaft, Aktivitt und Motivation.

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    Fach-Rume

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    D ie Experimente mit verpuffendem Was-serstoff und lichtbre-chenden Prismen bleiben wohl jedem Schler in dau-erhafter Erinnerung. Phy-sik, Chemie und Biologie legen den Grundstein fr das Verstndnis unserer modernen technischen Welt und das Wissen ber Atome, Elemente und Neu-tronen ist in den meisten Studienfchern und Beru-fen eine entscheidende Grundlage. Um so wichti-ger ist hier das erfolgreiche und freudvolle Erlernen.

    Grere Versuchsaufbau-ten auf dem Lehrerpult und kleinere Experimente auf den Schlertischen sind fester Bestandteil des Un-terrichts. Ein ausreichen-des Beleuchtungsniveau im gesamten Raum ist des-halb Voraussetzung, um auch kleinere Objekte gut zu sehen. Die in der Norm genannten 500 Lux sind ein Mindestwert. Je anspruchs-voller die Sehaufgabe ist, desto hher sollte die Be-leuchtungsstrke sein.

    Fr das sichere Hantieren mit Chemikalien und tech-nischen Gerten im Unter-richt sollten harte Schatten im Arbeitsbereich sowie Reflexionen auf Glas und Metall vermieden werden. Leuchten mit indirekten Lichtanteilen erhhen die vertikale Beleuchtungsstr-ke - dadurch wird die Licht-verteilung harmonischer, Schatten werden weicher und Reflexionen reduziert.

    In allen Naturwissenschaf-ten kommt es besonders auf das korrekte Erkennen von Farben an. Chemikali-en in leicht unterschiedli-chen Farbnuancen, kleinste Verfrbungen in Petrischa-len oder farbige Kennzeich-nungen auf Kabeln und Klemmen mssen sichtbar sein. Alle Lampen sollten daher eine gute Farbwie-dergabe besitzen. Leucht-stofflampen mit dem Farb-wiedergabeindex 90 und neutralweier Lichtfarbe sind zu bevorzugen. Leuch-tenabdeckungen, z.B. Ple-xiglasscheiben, drfen die

    Farbwiedergabe nicht be-einflussen - hochwertige Schutzglasscheiben blei-ben auch nach Jahren farb-neutral.

    Bilder und Filme machen komplexe Zusammenhn-ge deutlicher. Um multi-mediale Vorfhrungen mit Fernsehern oder Projekto-ren gut zu sehen, muss die Beleuchtung dimmbar sein. Eine getrennte Regelung der Beleuchtung ist dabei empfehlenswert; so kann das Licht im vorderen Teil fr die Projektion herunter gedimmt werden und auf den Schlertischen bleibt es hell genug, um mitzu-schreiben.

    Der Vortragsbereich und die Tafel mssen gleichm-ig und blendfrei ausge-leuchtet werden. Wandfluter oder Strahler mit asymme-trischer Lichtverteilung brin-gen blend- und reflexfreies Licht mit hoher vertikaler Beleuchtungsstrke auf die Tafel und auf den Demonstrationstisch.

    Um alle Experimente ge-fahrlos durchzufhren, soll-te die Sicherheit auch bei der Beleuchtung nicht zu kurz kommen. Bei gedimm-ter Raumbeleuchtung ms-sen Stufen und Ausgnge zustzlich beleuchtet sein, z. B. durch Treppenlichter und eine Notbeleuchtung ber der Tr. Experimente mit Feuer und leicht brenn-baren Stoffen oder Gasen sollten nur an speziellen, dafr vorgesehenen Plt-zen durchgefhrt werden. In Versuchskammern und im Bereich des Lehrerpul-tes ist der Einsatz von explo-sionsgeschtzten Leuchten mit der Schutzart IP 66 sinn-voll. Leuchten mit konven-tionellen Vorschaltgerten

    flackern mit 50 Hz. Bei schnell rotierenden Ge-genstnden knnen soge-nannte Stroboskopeffekte auftreten, wenn die Rota-tionsgeschwindigkeit mit dieser Frequenz identisch ist. Die rotierenden Gegen-stnde stehen dann optisch still. Leuchten mit elektro-nischen Vorschaltgerten verhindern diesen Effekt.

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    Experiment Vortrag

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    Eine helle Beleuchtung er-leichtert das Sehen kleiner Gegenstnde, Lampen mit guter Farbwiedergabe sor-gen fr das korrekte Erken-nen der Farben (Bild 56).Beim Einsatz von Fern-sehern sollte die vordere Raumbeleuchtung gedimmtwerden (Bild 57).

    Lichtsteuerungen erleich-tern den Wechsel der Be-leuchtung (Bilder 51 - 54). Auf Knopfdruck wird das passende Licht fr Experi-mente (52), Vortrge (53) und Medienvorfhrungen am Fernseher oder Projek-tor (54) eingestellt.

    Die technische Infrastruktur in den natur-wissenschaftlichen Unterrichtsrumen, z. B. Anschlsse fr Strom oder Gas, kann auch in die Beleuchtung integriert werden. Zusam-men mit direkt/indirekten Pendelleuchten knnen die Tische - fr grere oder kleinere Gruppen - frei angeordnet werden (Bild 59).

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    Licht-Tipps Eine helle Raumbeleuchtung erleichtert das Hantieren mit kleinen Gegenstnden. Raum- und Vortragsbeleuchtung sollten bei Versuchen getrennt dimmbar sein. Farben mssen korrekt gesehen werden. Lampen mit guter Farb- wiedergabe sind zu bevorzugen.

    Medienvorfhrung Vortrag

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    Fach-Rume

    Computerunterricht

    An Computerarbeitspltzen mssen die Leuchten gut entblendet sein, damit sich auf dem Bildschirm keine Reflexe bilden, Farben korrekt wiedergegeben werden und die Helligkeit des Bildschirms erhalten bleibt(Bild 61).

    I n einer Welt, in der Computer und Informa-tionstechnologien unse-re Arbeit und unser Wissen bestimmen, ist das Erler-nen des Umgangs mit die-sen Medien entscheidend fr erfolgreiches Handeln in der Wissensgesellschaft. Insbesondere der Schule kommt hier die Aufgabe zu, die Grundlagen fr eine produktive weiterfhrende Informationsbeschaffung und ein effizientes und en-gagiertes lebenslanges Ler-nen zu schaffen.

    Die Pisa-Studien haben jedoch gezeigt, dass deutsche Schulen beim Ver-mitteln der Computertech-nik nur Mittelma sind.1) Zwar haben deutsche Sch-lerinnen und Schler ein sehr hohes Interesse am Umgang mit Computern, gleichzeitig schtzen sie ihre Fhigkeiten hierin aber sehr gering ein. Dies liegt vor allem an der Ausstat-tung der Schulen: Im Durch-schnitt aller Schulen in den OECD-Lndern teilen sich 13 Schler einen Compu-ter, in Deutschland mssen sich 22 Schler einen Platz am Bildschirm teilen. Bei der Hufigkeit der Compu-ternutzung in der Schule (mehrmals pro Woche oder fast jeden Tag) liegen die deutschen Schler im OECD-Vergleich mit 18% am unteren Ende. Der Durchschnitt liegt in den OECD-Lndern bei 38%, in Ungarn, Dnemark und dem Vereinigten Knig-reich bei ber 57%. In deutschen Schulen besteht akuter Nachholbedarf.

    Bei der Planung eines Fach-raums fr den Unterricht am Computer mssen eini-ge ergonomische Grundla-gen beachtet werden. Nur in richtig ausgestatteten Rumen knnen die Sch-lerinnen und Schler mit Freude und ohne Erm-dungserscheinungen ler-nen. Die Arbeitsflche sollte ausreichend gro sein, so dass neben dem Bild-schirm genug Platz fr Un-terlagen bleibt. Die Sthle mssen in der Hhe ein-

    stellbar sein, so dass gr-ere und kleinere Schler ihre optimale Sitzhaltung einstellen knnen.

    Beim Beleuchtungsniveau ist auf ein ausgewogenes Verhltnis zwischen der Helligkeit von Bildschirm, Arbeitsbereich und Umge-bung zu achten. Groe Helligkeitskontraste beim Blickwechsel zwischen dem eigenen Schreibtisch und dem Prsentationsbe-reich ermden die Augen. Wenn sehr viel Tageslicht auf die Schreibtische fllt, mssen die Fenster z.B. durch Sonnenschutz abge-schirmt werden. Getrennte, separat dimmbare Beleuch-tungssysteme ber den Arbeitstischen sowie im Pr-sentationsbereich erleich-tern die Anpassung der Helligkeit an die jeweilige Sehaufgabe. Bei der Arbeit am Computer und gleichzei-tiger Vorfhrung der nchs-ten Arbeitsschritte ber einen Beamer kann die Beleuchtung so im vorde-ren Raumteil fr besseres Sehen gedimmt werden.

    Die Arbeit an Bildschirmen setzt eine blendfreie Be-leuchtung voraus. Um Re-flexionen zu vermeiden, sollten alle Schreibtische quer zur Fensterfront ste-hen. Das Tageslicht fllt dann seitlich ein und Spie-gelungen auf dem Bild-schirm werden vermieden. Die Leuchten sollten par-allel zu den Fenstern in-stalliert sein. Hochwertige Spiegel-Rasterleuchten mit speziellem Raster sorgen fr blendfreies Licht. Leuch-ten mit direkt/indirekter Lichtverteilung bieten h-heren Komfort. Eine helle Decke sorgt fr eine aus-gewogenere Leuchtdichte-verteilung, der Raum wirkt natrlicher und motivie-render. Zustzliche Tisch-leuchten ermglichen die individuelle Anpassung des Lichts an die Arbeitssituation.

    1) Lernen fr das Leben, OECD, S. 135ff.

    Weitere Informationen finden Sie in Heft 4 "Gutes Licht fr Bros und Verwaltungsgebude" der FGL-Schriftenreihe.

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    Lichtmanagementsysteme ermglichen das Steuern und Regeln einzelner Leuchtengrup-pen. So bleibt die Beleuchtung im Raum ausreichend hell, whrend das Licht im Prsen-tationsbereich gedimmt ist (Bild 64).

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    Licht-Tipps Die Beleuchtung ber den Schreib- tischen und im Prsentationsbe- reich muss getrennt dimmbar sein. Der Tageslichteinfall durch die Fenster muss durch Sonnenschutz- einrichtungen begrenzt werden. Leuchten mit guter Entblendung minimieren Reflexionen und Direktblendungen.

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    Fach-Rume

    Berufsschulen

    Weitere Informationen finden Sie in Heft 5 "Gutes Licht fr Handwerk und Industrie" der FGL-Schriftenreihe.

    M ehr als 2,5 Millio-nen Menschen wer-den in Deutschland fr einen Beruf ausgebildet, die meisten davon in den klassischen Ausbildungs-berufen aus Industrie, Han-del und Handwerk. Neben der Ausbildung zum Kauf-mann bzw. zur Kauffrau sind die Ausbildung des KFZ - Mechanikers und des Elektroinstallateurs, des Ma-lers und der Arzthelferin weiterhin sehr beliebt.

    Ein groer Teil der Aus-bildung fr diese Berufe, zumindest der theoretische Teil, findet in normalen Un-terrichtsrumen statt. Diese wurden auf den vorange-gangenen Seiten beschrie-ben. Fr Unterrichtsrume, in denen die praktische Ausbildung z.B. an Maschi-nen stattfindet, gelten in be-trieblichen Bildungssttten die Arbeitsstttenrichtlinien und die jeweiligen Abschnit-te der DIN EN 12464-1.

    Unabhngig von der Art der Ttigkeit muss in allen Fachrumen eine blend-freie Sicht auf die Arbeits-materialien und in den Raum gewhrleistet sein. Auch Farben mssen rich-tig erkannt werden, es soll-ten daher nur Lampen mit guter oder sehr guter Farb-wiedergabe eingesetzt wer-den. Eine harmonische Helligkeitsverteilung mit ausgewogener Schattigkeit und hoher vertikaler Be-leuchtungsstrke auf den Arbeitstischen erleichtert den Umgang mit Gerten und Werkstoffen. Die Ver-meidung von harten Schat-ten ist insbesondere dort wichtig, wo gefhrliche Werkzeuge wie Messer eingesetzt werden - zum Beispiel bei der Holzbear-beitung oder in Metzgerei-en.

    Schnell drehende Maschi-nen bergen ein hohes Si-cherheitsrisiko. Entladungs-lampen im Wechselstrom-betrieb und rotierende Tei-le knnen mit der gleichen Frequenz flackern, so

    dass Stroboskopeffekte auftreten. Laufende Rder oder Sgebltter scheinen dann stillzustehen. Im Um-feld solcher Maschinen mssen spezielle Arbeits-platzleuchten eingesetzt werden: Entladungslam-pen sollten nur mit elektro-nischen Vorschaltgerten betrieben werden. Zur Be-leuchtung kleinerer Flchen knnen auch LED-Leuch-ten eingesetzt werden.

    Wo Holz, Stein oder Metall bearbeitet werden, entste-hen auch Staub und klein-ste Schwebeteilchen, die sich im Raum verteilen und auch in Leuchten absetzen, wo sie den Wirkungsgrad reduzieren. Hier sollten des-halb nur staubgeschtzte Leuchten eingeplant wer-den. Bei starker Staubent-wicklung, z.B. in Schrei-nereien, sollten zudem nur Leuchten installiert werden, die gegen Entzndung und Entflammung geschtzt sind. Die Oberflche die-ser Leuchten schrnkt mg-liche Staubablagerungen ein und die Oberflchen-temperatur der Leuchten ist zur Vorbeugung von Brand-gefahren begrenzt.

    In den meisten Unterrichts-rumen wird eine Beleuch-tungsstrke von mindestens500 Lux empfohlen. Fr viele Ttigkeiten mit an-spruchsvollen Sehaufgaben reicht dies jedoch nicht aus. Beispielsweise bei der Arbeit an Elektronikbautei-len, im Druckgewerbe sowie bei der Farb- und Oberfl-chenprfung empfiehlt die DIN EN 12464-1 mindes-tens 1000 Lux.

    Tafeln und Schaubilder an den Wnden mssen ge-gebenenfalls zustzlich mit Wandflutern beleuchtet wer-den, damit sie reflexfrei aus allen Raumbereichen gese-hen werden.

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    An schnelldrehenden Maschinen wie Websthlen oder Drehbnkenvermeiden Leuchten mit EVG den stroboskopischen Effekt (Bild 69).In Rumen, in denen Experimente mit Feuer und brennbaren Stoffen gemacht werden, sollten explosionsgeschtzte Leuchten eingesetzt werden (Bild 71).

    Besonders blendfreies Licht mit hohen vertikalen Be-leuchtungsstrken bringen direkt/indirekte Leuchten. Einzelplatzleuchten bringen mehr Licht auf den Arbeits-platz und lassen sich indi-viduell einstellen (Bild 70).

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    Licht-Tipps Eine harmonische Helligkeitsver- teilung macht den Umgang mit Gerten und Werkstoffen sicherer. Spezielle Leuchten schtzen vor Stroboskopeffekten und Entflammung. Bei anspruchsvollen Sehaufgaben sollte die Beleuchtungsstrke mindestens 1000 Lux betragen.

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    Aulen und Hrsle

    F r Schler und Lehrer ist die Aula ein wichti-ger Informations- und Kommunikationsort. Dem Besucher prsentiert sich die Schule hier als Gast-geber. Die Beleuchtungs-aufgaben sind deshalb: Gut sehen und sich wohl fhlen, Prsentation und Reprsentation unterstt-zen, funktional ausleuch-ten und stimmungsvoll beleuchten.

    In Vortragsrumen findet eine Vielzahl unterschiedli-cher Veranstaltungen statt. Am Tage stehen Theater-proben und Schulversamm-lungen an, am Abend Theaterauffhrungen und Konzerte, Diskussionen und Feiern. Jede Veranstal-tungsform fordert eine ei-gene Beleuchtung, um sie richtig in Szene zu setzen.

    Lichtmanagementsysteme sind daher in Vortragsru-men besonders hilfreich. Fr alle Gelegenheiten kann so auf Knopfdruck die bentigte Lichtszenerie auf-gerufen werden. Eingangs-bereiche, Sitzreihen und die Bhne werden dann auto-matisch mit der richtigen Lichtmenge und Lichtver-teilung ausgeleuchtet.

    Voraussetzung hierfr ist eine differenzierte Lichtpla-nung. Bei greren Ver-anstaltungen werden im Eingangsbereich Eintritts-karten verkauft, Mntel auf-gehangen und Getrnke verteilt. Eine warmtonige Beleuchtung sorgt dafr, dass der Besucher sich wohl fhlt, eine gute Farb-wiedergabe der Lampen sorgt fr eine unverflschteSicht auf Eintrittskarten und Mntel, Getrnke und Spei-sen. Whrend der Veranstal-tung sollte dieser Bereich auf ein Mindestma her-unter gedimmt werden. Downlights und Wandan-bauleuchten mit Halogen-lampen sind hier zumeist gut geeignet.

    Auch die Sitzreihen mssen zunchst hell beleuchtet sein, damit die Orientierung im Raum und das Auffin-den des Sitzplatzes leicht

    fallen, und whrend der Veranstaltung abgedunkelt werden. Eine blendfreie Sicht von allen Sitzen auf die Bhne ist unbedingt zu gewhrleisten. Fr eine gro-flchige Raumbeleuchtung werden Rasterleuchtenoder lichtstarke Downlights bevorzugt. Wandanbau-leuchten im Randbereich ermglichen auch whrend der Veranstaltung ein siche-res Raumgefhl, ohne die Sicht auf die Bhne zu be-hindern.

    Der vordere Raumbereich ist Prsentationsflche und Bhne. Je nach Anforder-ung ist eine komplexe Beleuchtungsanlage mit zahlreichen Strahlern mg-lich, die ferngesteuert ihre Ausrichtung, ihren Ausstrah-lungswinkel und ihre Licht-farbe ndern. Aber auch bei einer einfachen Be-leuchtung ist zumindest auf eine gute vertikale Beleuch-tungsstrke und eine blend-freie Sicht in den Raum zu achten, damit Personen auf der Bhne gut gesehen wer-den und diese auch denZuschauerraum sehen kn-nen. Bei Konzerten mssen Notenbltter blend- und re-flexfrei ablesbar sein und die Musiker sollten sich auch untereinander gut se-hen knnen. Dimmbare, ge-trennt schaltbare Leuchten und Strahler erleichtern die Anpassung der Helligkeit, der Lichtverteilung und der Lichtstimmung.

    Treppen und Stufen ms-sen immer ausreichend beleuchtet werden. Boden-einbauleuchten oder LED-Lichtbnder in den Stufen sowie eine Hinweisbeleuch-tung an Ausgngen und Sanitrrumen sind als Ori-entierungslicht und Notbe-leuchtung wichtig.

    In Hrslen gilt, wie in allen Unterrichtsrumen, dass der Vortragsbereich und die ganze Tafelflche reflex- und blendfrei beleuchtet wer-den mssen. Wandfluter, asymmetrisch strahlendeDownlights oder Pendel-leuchten sorgen hier fr die richtige Ausleuchtung.

    Weitere Informationen finden Sie in Heft 9 "Reprsentative Lichtgestal-tung" der FGL-Schriftenreihe.

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    Der Prsentationsbereich und die Tafel mssen bei Vortrgen heller sein als der brige Raum. Die horizontale und vertikale Beleuchtungsstrke des Vortragsbereichs sollte mindestens das 1,5-fache der mittleren Beleuch-tungsstrke des Raums betragen. Bei 500 Lux im Raum sollten es also mindestens 750 Lux im vorderen Be-reich sein.

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    Licht-Tipps Unterschiedliche Leuchtensysteme lassen sich besser an wechselnde Raumnutzungen anpassen. Hohe vertikale Beleuchtungsstrken auf der Bhne lassen die Vortragen- den besser sehen und aussehen. Zur Sicherheit mssen auch wh- rend der Veranstaltung alle Treppen und Ausgnge beleuchtet sein.

    Bei Vortrgen sollten alle wichtigen Raumfunktionen in der Nhe des Vor-tragspults steuerbar sein. Ein Licht-managementsystem ermglicht das Schalten und Regeln der Beleuch-tung sowie die Fernbedienung der Raumverdunkelung und der Projek-toren, ohne den Vortrag zu unterbre-chen.

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    Bibliotheken

    A uch wenn unser Lese-verhalten durch die elektronischen Medi-en stark verndert wurde, sind Bcher immer noch ein unverzichtbarer Bestand-teil des Lernens. Gerade in Schulen haben Bibliothe-ken eine wichtige Funktion bei der Entwicklung eines Lesens mit Freude. Das rumliche Umfeld, die Atmosphre in einer Biblio-thek, spielt dabei eine wich-tige Rolle.

    Der Lesebereich sollte ein angenehmes Arbeiten er-mglichen, bei dem sich der Leser wohlfhlt. Groe Fensterflchen fr ausrei-chendes Tageslicht sind dazu eine Voraussetzung. Jalousien schtzen nicht nur vor direkter Sonnenein-strahlung, sie knnen auch bei bewlktem Himmel zu-stzliches Tageslicht in den Raum lenken. Bei der knst-lichen Beleuchtung muss vor allem auf eine blend- und reflexfreie Sicht auf Unterlagen, Bcher und in den Raum geachtet wer-den.

    Mit einer direkt/indirekten Beleuchtung wird ein so genannter Hhleneffekt durch eine angenehm helleRaumdecke vermieden und auch glnzende Papierar-ten knnen gut abgelesen werden. Eine zuschaltbare Tischbeleuchtung ermg-licht die individuelle Anpas-sung der Beleuchtungs-strke und erleichtert das Schreiben am Arbeitsplatz.

    Bei der Recherche nach Literatur haben Computer die klassischen Karteiks-ten fast vllig abgelst. Separate Bildschirmarbeits-pltze sind daher in den meisten Bibliotheken vor-handen und mssen dementsprechend ergo-nomisch gestaltet und beleuchtet werden. Die Ar-beitstische sollten ausrei-chend gro sein, um auch hier mit Bchern und Unter-

    lagen arbeiten zu knnen. Beim Beleuchtungsniveau ist auf eine harmonische Helligkeitsverteilung zu ach-ten, also ein ausgewogenes Verhltnis der Beleuch-tungsstrke am Bildschirm, im Arbeitsbereich und in der Umgebung. Direkt- und Reflexblendungen mssen unbedingt vermieden wer-den.

    Um die gewnschte Litera-tur dann auch zu finden, sollten die Bcherregale in ihrer ganzen Flche gut ausgeleuchtet sein. Spezi-elle Wandfluter mit hoher vertikaler Beleuchtungsstr-ke sorgen fr das bentig-te Licht. Bei der Auswahl des Lampentyps muss auf eine gute Farbwiedergabe geachtet werden - oftmals suchen wir Bcher, die wir kennen, zunchst anhand der Farbe und der Gestal-tung des Buchrckens.

    Alle Gnge im Raum und im Regalbereich sollten angenehm hell sein und jederzeit eine schnelle Raumorientierung ermgli-chen. Fluchtwege und Aus-gnge mssen immer gut und eindeutig erkennbar sein. Beleuchtete oder hin-terleuchtete Hinweisschil-der an Regalen und Tren fallen auf und erleichtern das Zurechtfinden.

    Um Unterrichtseinheiten oder kleinen Lerngruppen in der Bibliothek einen Raum zu bieten, sind ab-getrennte Besprechungs-zonen sinnvoll. Eine gute Geruschdmmung sollte Gesprche erlauben, ohne die Lesenden zu stren. Mobile Stehleuchten mit direkt/indirekter Lichtvertei-lung sorgen fr eine ange-nehme, helle Raumdecke und knnen je nach Grup-pengre mit den Tischen wandern.

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    Eine Regalbeleuchtung mit asym-metrisch strahlenden Wandflutern erhht die vertikale Beleuchtungs-strke. Buchtitel und Farben sind da-durch besser erkennbar.

    Lesepltze mssen besonders hell sein. Natrliches Licht sorgt fr eine ausreichende Grundhelligkeit am Ta-ge, eine zustzliche Leseleuchte auf dem Tisch erhht den Komfort.

    Heute findet man Bcher im Compu-ter, der Karteikasten ist meistens ver-schwunden. Die Beleuchtung muss hier jedoch zum Bildschirm passen. Gut entblendete Arbeitsplatzleuchten mit direkt/indirekter Lichtverteilung, elektronischen Vorschaltgerten und hochwertigen Rastern erlauben auch stundenlange Literaturrecherchen ohne schmerzende Augen.

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    Licht-Tipps Eine Zusatzbeleuchtung an Bcher- regalen erhht die vertikale Beleuchtungsstrke. An Lesepltzen muss die Beleuch- tung gut entblendet und reflexfrei sein. Computerarbeitspltze mssen ergo- nomisch gestaltet sein. Lichtreflexe auf Bildschirmen sind zu vermeiden.

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    Foyers und Ausstellungen

    D er Eingang ist die Vi-sitenkarte des Hau-ses. Schler, Lehrer und Besucher bilden sich hier ihren ersten Eindruck vom Gebude und von der Atmosphre - und hier ent-scheidet sich jeden Tag, ob sie sich willkommen fhlen. Ein gut gestaltetes Foyer hat neben den funktionalen Aufgaben, ins Innere des Gebudes zu leiten und zu den dahinterliegenden Be-reichen zu fhren, auch die emotionale Aufgabe, den Charakter des Hauses zu vermitteln.

    Der eigentliche Eingangs-bereich hat eine wichtige lichttechnische Funktion. Im Gebude ist es zumeist mehr oder weniger gleich hell. Fenster und die knst-liche Beleuchtung halten die Beleuchtungsstrke im Foyer in engen Grenzen. Drauen schwankt die Hel-ligkeit zwischen hellen Sommermittagen und dunk-len Wintermorgenden. Die Beleuchtung im Eingang muss hier den bergang fr die Augen mit einer kur-zen Adaptationsstrecke er-leichtern. Je nach Tages-lichtangebot sollte der Eingang besonders hell (Sommertag) oder dezent (Wintermorgen) beleuchtet werden. Viele Fenster, eine ausreichend dimensionier-te Beleuchtung und eine Tageslichtsteuerung helfen dabei.

    Das Foyer ist eine oftmals stark frequentierte Verkehrs-flche. Zu Schulbeginn, whrend der Pausen und zum Schulschluss bewe-gen sich hier sehr viele Men-schen auf engem Raum. Zur Vermeidung von Unfl-len muss das Foyer des-halb ausreichend hell sein. Je mehr Licht das Foyer und die Wnde beleuchtet, um so besser sind die Sicht in den Raum und die Ori-entierung. Insbesondere Stufen im Eingang oder Treppen, die in die nchsten Etagen fhren, sind eine ge-fahrentrchtige Raumzone und mssen hell beleuch-tet werden. Wandfluter in enger werdenden Raumbe-

    reichen und zustzliche ak-zentuierende Leuchten vor Treppen untersttzen die Wahrnehmung von gefhr-lichen Stellen.

    Foyers sind eine attraktive Gestaltungsflche fr Ar-chitekten. Hier finden sich oft besonders interessant gestaltete Rume und Decken. Die Beleuchtung sollte die Absicht des Ar-chitekten unterstreichen. Bei hohen Foyerdecken sind lichtstarke Strahler mit Hochdrucklampen empfeh-lenswert, als Pendelleuch-ten mit direkt/indirekter Lichtverteilung betonen sie die Hhe des Raumes. Bei der Auswahl der Lampen ist auf eine gute Farbwieder-gabe und Farbstabilitt zu achten. Stuckdecken, Su-len oder Emporen knnen durch Akzentleuchten sehr gut betont werden. Die Aus-wahl ist gro und reicht von Bodeneinbauleuchten bis zu dekorativen Strahlern.

    Die meisten Foyers wer-den auch als Ausstellungs-bereich genutzt. Die Ergeb-nisse der letzten Projekt-arbeit und die neuesten Werke der Kunstklassen werden hier ausgestellt. Bei der Beleuchtung der Ausstellungsflchen an der Wand oder an mobilen Stellwnden mssen zwei Faktoren beachtet werden: Zum einen muss hier eine ausreichend helle und gleichmige vertikale Be-leuchtungsstrke vorhan-den sein, zum anderen mssen die Leuchten fle-xibel genug sein, um die wechselnden Objekte ent-sprechend zu beleuchten. Fr sehr kleine Gegen-stnde sind engstrahlende Leuchten besser, fr gro-formatige Bilder eher breit-strahlende.

    Strahler an Stromschienen lassen sich individuell zu-sammenstellen und ausrich-ten. Einige Strahler bieten auch die Mglichkeit, die Lichtverteilung zu variieren. Bei den Lampen muss eine gute bis sehr gute Farbwie-dergabe beachtet werden.

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    Vertikale Flchen wie das Schwarze Brett mssen mit entsprechenden Zusatzleuchten aufgehellt werden. Eine gleichmige Beleuchtungsstrke von oben bis unten und eine ausreichend helle, reflexfreie und farbneutrale Beleuchtung erleichtern das Lesen aller Unterlagen.

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    Licht-Tipps Im Eingang mssen sich die Augen an den Helligkeitswechsel zwischen drinnen und drauen gewhnen. Eine helle Beleuchtung des Foyers sowie von Treppen und Stufen erhht die Sicherheit. Die Beleuchtung der Ausstellungfl- chen muss flexibel sein, damit alle Kunstwerke gleich gut aussehen.

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    Cafeterien und Mensen

    Weitere Informationen finden Sie in Heft 11 "Gutes Licht fr Hotellerie und Gastronomie " der FGL-Schriftenreihe.

    G ut erholt lernt man besser. Die Schul-cafeteria und die Hochschulmensa sind mehrals reine Verpflegungsru-me: Erholen und Wohlfh-len, Kommunizieren und Informieren sind mindes-tens genauso wichtig - und oft dient der Essens-tisch auch als Arbeitsplatz. Eine attraktive Architektur mit dazu passenden Farben und Materialien, eine einladende, moderne Mblierung und eine dyna-mische, motivierende Be-leuchtung sind die idealen Voraussetzungen fr eine aktive Erholungspause.

    Vor allem in Kindergrten und Schulen wird der Pau-sen- und Verpflegungsbe-reich immer wichtiger, da hier die Ganztagsversor-gung zunimmt. Beim Neu-bau und bei der Sanierung sollte daher gengend Raum fr einen angeneh-men Aufenthalt und eine effiziente Bewirtschaftung eingeplant werden.

    Mehrere kleine Raumein-heiten, durch Sideboards oder Stellwnde voneinan-der abgetrennt, beleben die Raumaufteilung. Mit einzelnen Bereichen fr gr-ere und kleinere Grup-pentische, Stehtische und Sitzgruppen lassen sich so unterschiedliche und abwechslungsreiche Ambi-ente erzeugen.

    Eine differenzierte Beleuch-tung mit verschiedenen Lichtsystemen erleichtert die Strukturierung des Raums und untersttzt die gewnschte Stimmung durch das passende Licht. An Gruppentischen redu-zieren Pendelleuchten mit direkt/indirekter Lichtvertei-lung die Schattenbildung auf Gesichtern, sorgen fr eine motivierende, helle Raumdecke und beleuch-ten Unterlagen reflexfrei. Kleinere Pendelleuchten ber Stehtischen oder Tischleuchten in den Sitz-gruppen sorgen fr eine ge-mtlichere Lichtstimmung.

    An Orten, an denen sich Men-schen begegnen, mssenGesichter gut erkennbar und schattenfrei ausge-leuchtet werden. Blendun-gen durch die Sicht auf freistrahlende Lampen oder strende Lichtreflexe auf glnzenden Tischoberfl-chen sind zu vermeiden. Die Lichtfarbe der Lampen sollte tageslichthnlich oder warmtonig sein und die Far-ben von Speisen und Ge-trnken nicht verflschen. Dekorative Strahler und Mini-Spots mit Halogenlam-pen zur Anstrahlung von Sulen oder Bildern bele-ben den Raum und setzen interessante Lichtakzente.

    Alle Prsentationsbereiche fr Speisen und Getrnke, zu denen das Buffet, die Essensausgabe oder Ver-kaufsstnde fr Snacks zhlen, sollten zur besse-ren Orientierung heller sein als der brige Raum. Bei der Wahl der Lampen sind eine geringe Wrmeent-wicklung und eine gute Farbwiedergabe zu beach-ten, damit Speisen und Ge-trnke appetitlich aussehen. Je nach Art der Speisen soll-ten unterschiedliche Licht-farben und Leuchten mit engerer oder breiterer Licht-verteilung bevorzugt wer-den. Erfahrene Lichtplaner helfen bei der Auswahl der richtigen Leuchten und Lampen.

    Bereiche fr die Essensaus-gabe und Zubereitung der Speisen sind Arbeitspltze. Die Beleuchtung muss hell, gut entblendet und farb-neutral sein, damit Speisen und Getrnke richtig gese-hen werden. Das Display von Kassen muss reflexfrei, die Tastatur ausreichend hell beleuchtet sein. In K-chen mssen die Leuchten zudem gegen Wasser-dampf (Feuchtraumleuch-ten mit Schutzart IP 54) geschtzt werden, am Herd auch gegen chemische Be-einflussung.

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    Licht-Tipps Lampen mit warmtonigen Lichtfarben und guter Farbwiedergabe machen die Cafeteria gemtlicher und lassen Speisen appetitlich aussehen. Mehrere unterschiedliche Licht- systeme strukturieren den Raum und trennen separate Bereiche. Essensausgabe und Bfetts mssen hell und blendfrei beleuchtet werden.

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    Lehrerzimmer

    Weitere Informationen finden Sie in Heft 4 "Gutes Licht fr Bros und Verwaltungsgebude" der FGL-Schriftenreihe.

    D ie Arbeitsrume - Sekretariat und Leh-rerzimmer, der Be-sprechungsraum und das Bro des Schulleiters - ste-hen im Mittelpunkt des Schulbetriebs. Sie sind An-laufstellen fr Schler und Lehrer, Forum fr den Aus-tausch von Informationen und Kommunikationsraum.

    Lehrerzimmer werden zu-nehmend zum Groraum-bro. Die Vor- und Nachbe-reitung des Unterrichts, Kor-rekturen und die Planung der Unterrichtseinheiten fin-den verstrkt hier statt. Die Infrastruktur des Lehrerzim-mers muss darauf abge-stimmt sein. Ausreichend viele und ausreichend gro-e Arbeitspltze mit An-schlussmglichkeiten fr Computer oder Laptops machen das Lehrerzimmer zum vollwertigen Arbeits-raum fr das Kollegium.

    Lesen und Schreiben, die Arbeit am Computer und der Austausch mit Kolle-gen sind die wichtigsten Ttigkeiten im Lehrerzim-mer. Die Beleuchtung an den Arbeitspltzen muss diesen Ttigkeiten entspre-chen. Eine gut entblendete Raumbeleuchtung sorgt fr die reflexfreie Sicht auf Un-terlagen und Bildschirme. Groe Rume wirken zu-dem anregender, wenn die Decke mit direkt/indirekten Leuchten aufgehellt wird. Eine individuell zuschaltba-re Einzelplatzbeleuchtung verbessert die Sehleistung und den Sehkomfort beim Lesen und Schreiben. Ins-besondere fr ltere Kol-legen ist dies wichtig; 60-Jhrige bentigen fr die gleiche Sehleistung mehr als doppelt so viel Licht wie 20-Jhrige.

    Unterschiedliche Funktions-bereiche im Lehrerzimmer kann die Beleuchtung un-tersttzen und markieren. Neben den individuellen Arbeitspltzen finden sich gemeinsame Service-Berei-che und separate Bespre-chungszonen. Die optische Abtrennung des Service-Bereichs, in dem sich

    Kopierer und Nachschla-gewerke befinden, kann durch Downlights erfolgen. Bei Bcherregalen sollten Wandfluter-Downlights fr eine zustzliche vertikale Beleuchtung der Bcher und Akten sorgen.

    In Besprechungszonen, die sich im Lehrerzimmer oder in abgetrennten Rumen befinden, ist eine direkt/indirekte Beleuchtung, z.B. mit Pendelleuchten oder Stehleuchten, empfehlens-wert, da hierbei Gesichter besonders natrlich wirken und Unterlagen gut lesbar sind. Fr Prsentationen mit Overhead- oder Com-puterprojektoren sollte der vordere Raumbereich ge-trennt schaltbar und dimm-bar sein. Der Vortrags-bereich sollte zudem asym-metrisch ausgeleuchtet wer-den, um den Vortragenden und die Prsentationsflche harmonisch und blendfrei zu beleuchten.

    Im Sekretariat stehen zwei Aufgaben im Vordergrund: zum einen die Verwaltung aller Aktivitten der Schule, zum anderen der Informa-tionsaustausch mit Lehrern und Schlern. Fr die Ver-waltungsarbeit am Compu-ter sollte auch hier eine gut entblendete Raumbeleuch-tung die Arbeit am Bild-schirm und mit Unterlagen erleichtern. Fr Gesprchs-zonen ist eine direkt/indirek-te Beleuchtung geeignet; sie sorgt fr eine angeneh-me helle Raumdecke und eine natrliche, tageslicht-hnliche Helligkeitsvertei-lung.

    Unterrichtsplne und alle wichtigen Informationen be-finden sich am Schwarzen Brett. Fr die ungestrte Sicht auf alle Schriftstcke sollte die Beleuchtung aus-reichend hell sein und die gesamte Informationsfl-che ausleuchten. Wandflu-ter sorgen fr die bentigte vertikale Beleuchtungsstr-ke, um die Flche von oben bis unten gleich-mig auszuleuchten. Bei Glasflchen muss auf eine hochwertige Entspiegelung geachtet werden. 99

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    Viel Licht und bunte Farben schaffen eine freundliche und motivierende Atmosphre im Lehrerzimmer. Durch die indirekte Beleuchtung wird die hohe Decke betont, der Raum wirkt offener (Bilder 101 und 102). Gut entblendete Leuchten und einstellbare Jalousien sorgen fr gutes Licht am Computerarbeitsplatz (Bild 104).

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    Licht-Tipps Lehrerzimmer sind Arbeitspltze. Die Raumgestaltung muss darauf abgestimmt sein. Die Beleuchtung an Computerarbeitspltzen muss blend- und reflexfrei sein. In groen Rumen und fr Besprechungen bieten direkt/ indirekte Leuchten ein natrliches und motivierendes Licht.FG

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    In hellen Treppenhusern und Gngen fhlen wir uns sicherer, die Verletzungsgefahr sinkt. Gnge und Treppen sind zumeist Fluchtwege und mssen norm-gerecht gekennzeichnet und beleuchtet werden.

    Gnge und Treppen

    U nsere ersten Schrit-te in einem Gebu-de fhren uns durch Gnge oder ber Treppen zu unserem Ziel. Gnge und Treppen verbinden Ru-me und Etagen, durch sie erschliessen sich uns das Gebude und seine Funk-tionsbereiche. Eine einfa-che und schnelle Orientie-rung, welcher Gang und welche Treppe wohin fhrt, ermglicht es uns, ein Ge-bude zu verstehen und uns zurechtzufinden. Licht ist hier eine wichtige Ori-entierungshilfe. Eine klare Lichtlenkung fhrt die Schrit-te in die richtige Richtung und helle Informationsfl-chen oder hinterleuchtete Schilder geben Auskunft.

    Die Beleuchtungsstrke wird dabei oft zu wenig be-achtet. Gnge und Trep-pen wirken abschreckend, wenn sie zu dunkel sind. Um diesen sogenannten Tunneleffekt zu vermeiden, sollte man auf eine gleich-mige oder dezent abge-stufte Helligkeit achten. In Gngen mit einer hellen Raumdecke und hellen Wnden fhlen wir uns woh-ler und sicherer. Dunkle Ecken mssen vermieden werden und dunkle Boden-belge auf Fubden oder Stufen mssen durch eine hhere Beleuchtungsstr-ke ausgeglichen werden.

    Bei Treppen ist vor allem die blendfreie Beleuchtung der Stufen wichtig. Moder-ne LED-Lichtleisten, die in die Treppenstufen inte-griert sind, oder Wandein-bauleuchten, welche die Stufen anstrahlen, erhhen die Sicherheit. Beim Blick nach oben bzw. nach unten darf der Blick nicht auf frei-strahlende Lampen fallen.

    Gnge sind in vielen Schu-len und Bildungssttten auch Pausenrume zwi-schen den Unterrichtsein-heiten und damit ideale Ausstellungs- und Prsen-tationsbereiche, wenn sie entsprechend auffllig be-leuchtet und ansprechend inszeniert werden. Eine lie-

    bevoll gestaltete Kunstaus-stellung in einer dunklen Ecke wird nicht beachtet. Unkompliziert und effektiv ist eine flexible Beleuch-tung der wechselnden Ex-ponate mit Strahlern an Stromschienen. Sie sollten so platziert und ausge-richtet sein, dass weder Schatten noch Blendungen beim Betrachten stren. Bei Bilderrahmen mit Glas oder Glasvitrinen muss das Licht mglichst seitlich vom Beo-bachter einfallen, damit kei-ne strenden Lichtreflexe entstehen.

    Whrend des Unterrichts, also einen Groteil des Arbeitstages, sind Gnge, Treppenhuser und Sani-trrume oft menschenleer - und dennoch ist die Be-leuchtung, meistens aus Bequemlichkeit, eingeschal-tet. Eine Lichtsteuerung mit integrierten Prsenzsenso-ren ist hier eine groe Hilfe; sie ist komfortabel, sicher und spart Energie. Senso-ren schalten die Beleuch-tung aus, wenn der Raum bzw. der Gang verlassen wird, und ein, wenn er wie-der betreten wird. Die knst-liche Beleuchtung wird so energieeffizient eingesetzt und alle Bereiche, die ge-nutzt werden, sind hell und sicher beleuchtet.

    Sanitrrume wirken freund-licher, wenn sie warmtonig beleuchtet sind. Halogen-lampen oder Kompakt-Leuchtstofflampen mit warmweier Lichtfarbe bie-ten ein angenehmes visuel-les Ambiente und eine gute Farbwiedergabe. Wasch-becken und Spiegel sollten diffus beleuchtet werden, um harte Schatten auf Ge-sichtern zu vermeiden. Eine Mischung aus direkter und indirekter Beleuchtung, z.B. mit Downlights als Raumbe-leuchtung und einer zustz-lichen Beleuchtung neben den Spiegeln, lsst Ge-sichter natrlich aussehen. Schalter und Leuchten ms-sen spritzwassergeschtzt sein und den jeweiligen Normen entsprechen.

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    Licht-Tipps Helle Decken und Wnde machen Gnge optisch grer und verbessern den Raumeindruck. Treppen mssen blendfrei beleuch- tet sein um Unflle zu vermeiden. Mit weichem Licht von oben oder seitlich knnen Stufen besser erkannt werden. Harte und lange Schatten sind zu vermeiden.

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    Pausenhfe und Parkpltze

    Weitere Informationen finden Sie in Heft 3 "Gutes Licht fr Sicherheit auf Straen, Wegen, Pltzen" der FGL-Schriftenreihe.

    S chulen und Bildungs-sttten sind von gro-en Auenanlagen umgeben: von Pausenh-fen und Parkpltzen fr Autos, Motorrder und Fahr-rder sowie von Zufahrts-straen und Grnflchen. Flchen, die sehr viele Men-schen gleichzeitig benut-zen. Vor Schulbeginn und nach Schulschluss herrscht Hochverkehr auf Straen und Parkpltzen, in den Pausen werden die Auen-anlagen zur Sport- und Spielflche von Schlerin-nen und Schlern.

    Vor allem zur Vermeidung von Unfllen mssen die Auenanlagen ausreichend hell beleuchtet werden. Auf den Zufahrtsstraen und den Parkpltzen darf die Beleuchtung keinesfalls blenden und muss alle be-fahrbaren Bereiche gleich-mig ausleuchten, damit Auto-, Motorrad- und Rad-fahrer sicher ihren Weg fin-den sowie Hindernisse und andere Verkehrsteilnehmer rechtzeitig erkennen.

    Eine differenzierte und gut gestaltete Auenbeleuch-tung erleichtert auch die Wegfindung. Zufahrtsstra-en und Parkbuchten kn-nen mit Mastleuchten oder Lichtstelen eindeutig ge-kennzeichnet werden, Pol-lerleuchten oder dezente Bodeneinbauleuchten tren-nen die Parkbereiche fr Autos von denen fr Zweir-der und markieren angren-zende Fuwege. Schler und Lehrer, aber auch Be-sucher der Konzerte oder Veranstaltungen am Abend, fhlen sich so sicherer und wohler.

    Eine gute Auenbeleuch-tung mit dekorativen Leuch-ten untersttzt zudem die Formensprache der Gebu-dearchitektur und erhht die Attraktivitt der gesam-ten Anlage. Zueinander und zum Gebude passende Mast- und Pollerleuchten, Boden- und Wandleuchten

    sorgen so auch ohne Ta-geslicht fr ein reizvolles Erscheinungsbild. Um un-gebetene Besucher fern-zuhalten, sollten Parkpltze und die Gebudefassade immer eine ausreichende Grundhelligkeit aufweisen. Besser sind Bewegungs-sensoren, die die Beleuch-tung einschalten, sobald sich Personen nhern. Der Schutz vor Diebstahl und Einbruch wird so auch in der Nacht und whrend der Ferien erhht.

    In den meisten Schulen wird der Pausenhof in jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter als Freizeit-, Sport- und Spielbereich genutzt. Eine gute Beleuchtung lsst spielende Kinder Hinder-nisse oder umherfliegende Blle besser erkennen und erhht die Sicherheit. Teil-berdachte Hfe knnen mit Downlights, Pltze kn-nen mit Mast- und Poller-leuchten sicher, gut und attraktiv ausgeleuchtet wer-den. Alle Leuchten ms-sen hier fr die Anwendung im Auenbereich ausgelegt und gegen Feuchtigkeit geschtzt sein. Ballwurfsi-chere Leuchten sind beson-ders robust und vertragen auch die Beanspruchun-gen des Schulalltags gut. Als Leuchtmittel haben sich hier energiesparende Kompakt-Leuchtstofflam-pen oder lichtstarke Hoch-druck-Entladungslampen bewhrt.

    Treppen in den Auenanla-gen mssen, wie auch in den Innenrumen, zur Er-hhung der Sicherheit be-sonders beleuchtet werden. Durch eine harmonische Ausleuchtung mit einem ausgewogenen Verhltnis von Licht und Schatten wer-den Stufen plastisch und gut erkennbar. Harte und lange Schatten auf den Stu-fenabstzen sind unbedingt zu vermeiden.

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    Eine helle Beleuchtung der Abstell-pltze fr Fahrrder bringt mehr Si-cherheit beim Rangieren und vertreibt unerwnschte Besucher (Bild 114).Verbindungswege zwischen Parkplatz und Gebude knnen mit wirtschaft-lichen und langlebigen LED-Boden-einbauleuchten markiert und sicher beleuchtet werden (Bild 115).

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    Licht-Tipps Zufahrtsstraen und Parkpltze mssen hell und gleichmig ausgeleuchtet werden. Eine beleuchtete Fassade erhht die Auenwirkung und schafft Sicherheit vor Zerstrungen und Einbruch. Pausenhfe sind auch Spielpltze. Eine gute Beleuchtung hilft Unflle zu vermeiden.FG

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    Sporthallen und Sportpltze

    Weitere Informationen finden Sie in Heft 8 "Gutes Licht fr Sport und Freizeit" der FGL-Schriftenreihe.

    V ielfalt bestimmt die Nutzung von Sporthal-len und Sportpltzen: Die meisten Ballsportarten, vom Handball ber Fuball bis zum Volleyball, die Dis-ziplinen der Leichtathletik, vom Weitsprung bis zum Hochsprung, sowie Gym-nastik oder Tanzsport stehen im regelmigen Wechsel auf dem Pro-gramm. Nach dem Schul-sport kommen am Nachmit-tag und Abend die rtlichen Sportvereine, am Wochen-ende stehen Turniere oder grere Schulveranstaltun-gen an. Sporthallen und Sportpltze in Schulen ms-sen viele Aufgaben erfllen.

    Die Beleuchtung muss je-doch fr alle Aufgaben geeignet sein. Der erste Planungsschritt fr eine Sporthalle sollte deshalb die berlegung sein, wel-che Sportarten hier stattfin-den. Die Beleuchtung ist dann auf die Sportart mit der anspruchsvollsten Seh-aufgabe abzustimmen. Fr die meisten Ballsportarten bezeichnet die DIN EN 12193 eine horizontale Mindestbeleuchtungsstr-ke von 200 Lux als aus-reichend. Bei schnellen Ballsportarten mit kleinen Bllen, wie Badminton oder Tischtennis, sollen es schon mindestens 300 Lux sein und die vertikale Beleuch-tungsstrke muss hher sein. Fr Wettkmpfe und auch das Wettkampftrai-ning empfiehlt die DIN fr die meisten Sportarten in Sporthallen 500 bis 750 Lux.

    Bei der Auswahl der Leuch-ten sind zwei Kriterien ausschlaggebend: die Mon-tagemglichkeiten und die Qualitt der Entblendung. Je nach Deckenart knnen Einbau-, Anbau- oder Pen-delleuchten installiert wer-den. Fr hhere Hallen sind Pendelleuchten meis-tens sinnvoller. Da es in Sporthallen keine bestimm-te Blickrichtung gibt, ms-sen die Leuchten in alle Richtungen gut entblendet sein. Hochwertige Raster in den Leuchten knnen

    die Sehleistung beim Sport deutlich verbessern und sind robust genug, um auch fehlgeleitete Fublle zu verkraften. Alle Leuch-ten sollen als ballwurfsicher gekennzeichnet sein.

    Als Leuchtmittel werden Leuchtstofflampen oder Hochdruck-Entladungslam-pen bevorzugt. Wichtiger als die Art der Lampen ist die Beachtung einer guten Farbwiedergabe und einer neutralweien Lichtfarbe, damit die Farben der Trikots richtig gesehen werden. Ein Lichtmanagementsys-tem ist in den meisten Sporthallen eine sinnvolle und energiesparende Er-gnzung der Beleuchtung. In Mehrzweckhallen kann das Licht in einzelnen Hal-lenteilen auf Knopfdruck gedimmt werden. Fr eine flexible Nutzung, z. B. fr Schulveranstaltungen, soll-te eine gruppenweise Steu-erung und Dimmung der Leuchten mglich sein.

    Die meisten Sportpltze werden mit Scheinwerfern beleuchtet, die an vier oder sechs Masten aufgehngt sind. Die Masten sollten in den Ecken bzw. lngs der rechteckigen Spielflche positioniert sein. Je hher die Leuchten installiert sind, desto besser ist deren Ent-blendung. Die Scheinwer-fer oder Strahler sollten so ausgerichtet sein, dass je-de Position auf dem Spiel-feld von mindestens zwei Leuchten angestrahlt wird, um harte Schlagschatten zu vermeiden. Auch die Zu-schauer drfen von den Leuchten nicht geblendet werden.

    Die richtige Beleuchtung von Sporthallen und Sport-pltzen setzt eine gute Pla-nung voraus. Insbesondere die Nutzung fr Wettkmpfe oder Fernsehaufzeichnun-gen ist eine anspruchsvollelichttechnische Aufgabe, bei der auch die Normen und Vorschriften zu beach-ten sind. Weitere Planungs-hilfen gibt das Heft 8 Gutes Licht fr Sport und Freizeit der FGL Schriftenreihe.

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    In Umkleiderumen sollte die Beleuchtung mglichst gleichmig sein, um harte Schatten zu vermeiden. Eine hohe vertikale Beleuchtungsstrke erleichtert den Blick in den Schrank und eine gute Farbwiedergabe der Lampen gibt die Farben der Kleidung korrekt wieder (Bild 120).Eine Prsenzsteuerung in Umkleiderumen und Sani-trrumen, die das Licht nach Verlassen des Raumes ausschaltet bzw. beim Betreten wieder einschaltet, spart Energie, verlngert die Lebensdauer der Lampen und erhht die Sicherheit (Bild 121).

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    Licht-Tipps Die Sportart mit der anspruchsvoll- sten Sehaufgabe bestimmt die Beleuchtung. Bei Ballsportarten gilt: Je schneller und je kleiner der Ball, desto mehr Licht ist ntig. Farben werden richtig erkannt, wenn Lampen mit guter Farbwiedergabe und neutralweier Lichtfarbe ein- gesetzt werden.

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    Licht kann Leben retten

    In Gebuden mit Publikumsverkehr ist eine Notbeleuchtung vorgeschrieben. Wie wichtig sie ist, zeigt sich erst, wenn der Ernstfall eintritt. Rauchgefllte Rume und Gnge in wenigen Sekunden sicher zu verlassen und den retten-den Weg nach drauen zu finden, ist ohne Notbeleuchtung nicht mglich. Eine gute Not-beleuchtung ist deutlich sichtbar und zeigt den krzesten Weg aus der Gefahrenzone heraus.

    B ei der Sanierung eines bestehenden Schulgebudes ist die Planung einer neuen Be-leuchtungsanlage ein we-sentlicher Bestandteil der Modernisierung. Eine bes-sere Wirtschaftlichkeit von Lampen und Leuchten so-wie der hhere Lichtkom-fort sprechen grundstzlich fr eine neue Beleuchtung. Aber auch die Entwicklung neuer Leuchtentypen, die besonders fr den Einsatz im Schulalltag geeignet sind, sollten bei der Pla-nung beachtet werden: ver-strkte Materialien bieten besseren Schutz vor Zer-strungen, Leuchten mit asymmetrischer Lichtvertei-lung sorgen fr eine gleich-mige und reflexfreie Ta-felbeleuchtung und besser entblendete Leuchten er-lauben die flexiblere Anord-nung von Gruppentischen.

    Eine veraltete Beleuch-tungsanlage kostet Geld. Der Betriebswirkungsgrad aller Komponenten - der Lampen, der Leuchten und der Betriebsgerte - nimmt stetig ab. Durch Verschmut-zung und Materialalterung halbiert sich der Betriebswir-kungsgrad einer alten Be-leuchtungsanlage im Laufe der Jahre. Die Investition in eine moderne, wirtschaftli-che Beleuchtung reduziert die jhrlichen Betriebskos-ten erheblich und amorti-siert sich auch bei hheren Anschaffungskosten in we-nigen Jahren.

    Neue Technologien bei Lampen und Leuchten er-mglichen einen wirtschaftli-cheren Betrieb und bessere Lichtqualitt. Neu entwi-ckelte Leuchtmittel, wie T5-Leuchtstofflampen, Kompakt-Leuchtstofflam-pen und LED, verbessern die Lichtausbeute. Elektro-nische Vorschaltgerte re-duzieren die Verlustleistung, bieten flackerfreies Licht und ein besseres Startver-halten der Lampen. Und schlielich erhhen neue Reflektormaterialien und Reflektorformen den Wir-kungsgrad und die Entblen-dung der Leuchten.

    Noch grer sind die Ein-sparpotenziale durch den Einsatz moderner Licht-managementsysteme. Eine sensorgeregelte Beleuch-tung, die den Anteil des knstlichen Lichts auto-matisch dem natrlichen Tageslicht anpasst, oder Prsenzsteuerungen, die die Beleuchtung ausschal-ten, nachdem der Raum verlassen wurde, sparen Energiekosten und verln-gern die Lebensdauer der Leuchtmittel. Lichtmanage-mentsysteme knnen fr einzelne Rume oder Raum-gruppen auch nachtrglich installiert werden.

    Spezielle Jalousien, die zustzliches Tageslicht in den Raum lenken, knnen den Anteil der knstlichen Beleuchtung reduzieren. Als Nebeneffekt dieser ener-giesparenden Manahmen wird die Beleuchtung auch als natrlicher, dynamischer und aktivierender empfun-den, Schler und Lehrer fhlen sich wohler und sind motivierter.

    Auch die sthetik muss bei der Sanierung nicht leiden. Fr jede Architektur gibt es Leuchten mit passen-dem Design und modern-ster Technik. Oftmals kann die neueste Technik auch in vorhandene Leuchten inte-griert werden. Da Lampenund Betriebsgerte immer kleiner, leistungsstrker und energiesparender werden, ist eine energieeffiziente, sichere und helle Beleuch-tung auch in denkmalge-schtzten Gebuden ohnesichtbare Vernderung mglich.

    Sicherheit darf in Schulen und Bildungssttten keine Frage des Geldes sein. Eine moderne Not- und Sicherheitsbeleuchtung muss in allen Rumen und Gngen vorhanden sein. Auch bei leichten Schwel-brnden fllen sich Rume rasend schnell mit Rauch, eine sichere Orientierung und das schnelle Auffinden von Ausgngen und Ret-tungswegen ist dann ent-scheidend.

    Weitere Informationen finden Sie in Heft 10 "Notbeleuchtung Sicher-heitsbeleuchtung" und Heft 12 "Beleuchtungsqualitt mit Elektronik" der FGL-Schriftenreihe.

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    Sanierung - Wirtschaftlichkeit

    Notbeleuchtung - Sicherheit

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    Eine moderne Beleuchtung bringt frischen Glanz in renovierte Gebude. Moderne Leuch-ten knnen sehr gut mit klassischen Architektur-formen harmonieren (Bild 124) oder modernste Technik kann in bestehende Leuchten integriert werden (Bild 127). So ersetzen LED-Elemente beispielsweise die veraltete Stufenbeleuchtung, ohne dass das Erscheinungsbild leidet (Bild 128). LED sparen Energie, bieten mehr Licht und eine wesentlich hhere Betriebssicherheit als Glhlampen.

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    Lichtmanagement

    L ichtmanagement be-deutet, eine Beleuch-tungsanlage effizient und wirtschaftlich zu betrei-ben, Lampen und Leuch-ten optimal zu steuern und zu berwachen, bestmgli-chen Lichtkomfort zu bieten und eine situationsgerechte und aktivierende Raumbe-leuchtung zu ermglichen. Alles Funktionen, die gera-de in Schulen und Bildungs-sttten sinnvoll und wichtig sind. Vor allem in Rumen, deren Nutzung sich permanent ndert, sind Lichtmanage-mentsysteme eine hilf-reiche und komfortable Lsung. Unterrichtsrume, in denen Frontalunterricht und Gruppenarbeit, kleine Ausstellungen und Musikun-terricht tagtglich wechseln, werden so auf Knopfdruck richtig beleuchtet. Auch in Aulen, in denen Ver-sammlungen und Konzer-te, Theaterproben und Auffhrungen stattfinden, erzeugen Lichtmanagement-systeme die jeweils ben-tigte Lichtszenerie.

    Viele Unterrichtsrume wer-den ber den Tag fr eine oder zwei Freistunden ver-lassen und stehen dann leer. Die Leuchten bleiben dann oftmals eingeschaltet. Intelligente Steuerungssys-teme mit integrierten Pr-senzsensoren schalten die Beleuchtung automatisch aus, wenn der Raum verlas-sen wird, sowie ein, wenn er wieder betreten wird. Auch Gnge werden wh-rend des Unterrichts kaum betreten, die Beleuchtung kann hier die meiste Zeit auf ein Mindestma her-untergedimmt sein. In bei-den Fllen sparen einfache Lichtsteuerungen auf kom-fortable Weise einen gro-en Teil der Energie, die in Klassenzimmern und auf Gngen unntigerweise ver-schwendet wird.

    Im Herbst, Winter und Frh-ling reicht das Tageslicht oft nicht fr eine akzeptab-le Raumbeleuchtung aus, bei der wir arbeiten knnen.

    Am Morgen und am Abend, im Winter sogar schon ab dem frhen Nachmittag, ist es zu dunkel und Wolken reduzieren das Tageslicht zustzlich. In vielen Un-terrichtsrumen wird die Beleuchtung deshalb am Morgen eingeschaltet und bleibt ber den Tag an - sei es aus Bequemlichkeit oder weil nicht gengend Tages-licht in den Raum fllt.

    Lichtsteuerungen mit Ta-geslichtsensoren, die die Helligkeit der knstlichen Beleuchtung automatisch an das natrliche Tages-lichtniveau anpassen so-wie spezielle Jalousien, die das Tageslicht in den Raum lenken, bieten deshalb ein weiteres groes Energie-sparpotenzial fr Schulen und Bildungssttten.

    Neben der Energiesparfunk-tion bieten Lichtmanage-mentsysteme aber auch die Mglichkeit, dynami-sches und motivierendes Licht zu erzeugen. Man wei heute, dass ein gleichfrmiges Beleuch-tungsniveau zu Ermdung und Konzentrationsmangel fhrt. Eine Lichtsteuerung kombiniert deshalb Tages- und Kunstlicht und simu-liert so den aktivierenden Wechsel des natrlichen Lichts.

    Einzelne Rume oder klei-nere Gebudeeinheiten wie z.B. Sporthallen lassen sicheinfach und komfortabel mit DALI-Komponenten steu-ern. DALI (Digital Addres-sable Lighting Interface) ist eine international normier-te Systematik, die Schalt- und Dimmfunktionen steu-ert und angeschlossene Komponenten auf ihre Be-triebsbereitschaft berprft.

    Der Arbeitsgemeinschaft (AG) DALI im Zentralver-band Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V., Frankfurt am Main, gehren fhrende europ-ische und US-amerikani-sche Hersteller von EVG und Lichtsteuer- und -regel-anlagen an.

    Weitere Informationen finden Sie in Heft 12 "Beleuchtungsqualitt mit Elektronik" der FGL-Schriftenreihe.

    In Aulen und Hrslen sollten Jalousien, Beleuchtung und Projektoren vom Vortragspult aus zu bedienen sein. Ohne strende Unterbrechung knnen so beim Beginn der Prsentation der Projektor gestartet, der Sonnenschutz heruntergefahren und die Leuchten gedimmt werden (Bild 129). Fr die Diskussion wird dann die Raumbeleuchtung ganz oder nur teilweise erhht (Bild 130). Die meisten Lichtmanagementsyste-me erlauben das einfache Programmieren mehrerer Lichtszenen wie Vortrag, Prsentation oder Diskussion.

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    Lichtsteuerungssysteme sind in vie-len Unterrichtsrumen eine sinnvolle Ergnzung. Mit getrennt schalt- und dimmbaren Beleuchtungskomponen-ten kann so das passende Licht fr alle Situationen auf Knopfdruck ein-gestellt werden.1 UnterrichtIm normalen Unterricht sind alle Be-leuchtungskomponenten gleich hell (Bild 131). 2 VortragBei Vortrgen wird das Licht ber den Arbeitstischen gedimmt, der vor-dere Raumbereich und die Tafel blei-ben hell (Bild 132).3 ExperimentWhrend des Experiments werden der geschtzte Versuchsschrank und der Vortragsbereich beleuchtet. Das Licht ber den Arbeitstischen wird gedimmt, ist aber fr Notizen noch ausreichend hell (Bild 133).4 MedienvorfhrungBei Medienvorfhrungen am Fern-seher oder per Beamer wird die Beleuchtung im gesamten Raum ge-dimmt. Reflexionen auf dem Bild-schirm werden so vermieden, Farben und Kontraste bleiben erhalten und das Fernsehbild ist von allen Pltzen gut sichtbar (Bild 134).

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    133 134

    Leuchten-reihe 1

    Leuchten-reihe 2

    Leuchten-reihe 3

    Voraussetzung hierfr ist eine Be-leuchtungsanlage, die tageslichtab-hngig geregelt wird. Sie sorgt automatisch fr eine konstante Hel-ligkeit im ganzen Raum.An einem hellen Sonnentag wird nur die dritte Leuchtenreihe an derWand eingeschaltet. Bei bewlktem Himmel werden die anderen Leuch-tenreihen hochgedimmt, so dass jederzeit auf allen Schreibtischen mindestens 500 Lux herrschen.

    795

    kWh/

    a

    Leuchtenreihe Leuchtenreihe Leuchtenreihe 1 2 3

    Beleuchtungsanlage mit VVGIn einem normalen Unterrichtsraum verbraucht eine ungeregelte Beleuch-tungsanlage, deren Lampen mit kon-ventionellen (KVG) oder verlustarmen (VVG) Vorschaltgerten betrieben werden, pro Jahr 2.385 kWh/a. Jede der drei Leuchtenreihen verbraucht dabei konstant 795 kWh/a. Beleuchtungsanlage mit EVGIm gleichen Raum und bei gleicher Beleuchtungsstrke (500 Lux) ver-braucht eine moderne Beleuchtung, deren Lampen mit elektronischen Vorschaltgerten (EVG) betrieben werden, nur 1.872 kWh/a - sie spart also 22% der Energie. Jede der drei Leuchtenreihen verbraucht dabei kon-stant 625 kWh/a. Beleuchtungsanlage mit EVG(dimmbar) und TageslichtregelungEine Beleuchtung mit dimmbaren EVG und tageslichtabhngiger Rege-lung verbraucht pro Jahr nur noch 865 kWh/a, d.h. 64% weniger Ener-gie als eine Beleuchtungsanlage mit VVG. Die Beleuchtungsstrke von 500 Lux im ganzen Raum wird auto-matisch reguliert. Die Leuchtenreihe 1 befindet sich am Fenster und kann durch den greren Tageslichtanteil zumeist heruntergedimmt bleiben.2/3 der Energiekosten werden durch EVG und Tageslichtregelung gespart.

    800

    600

    400

    200

    0

    2500

    2000

    1500

    1000

    500

    0

    Beleuchtung mit VVG

    2.385 kWh/a

    Beleuchtung mit EVG

    1.875 kWh/a

    Beleuchtung mit Tages-

    lichtregelung865 kWh/a

    795 795

    624 624 624

    135

    300

    430

    kWh/

    a

    - 22%

    - 64%

    4 Medienvorfhrung

    2 Vortrag 1 Unterricht

    3 Experiment

    In vielen Unterrichtsrumen ist die Beleuchtung einen Groteil des Tages eingeschaltet. Nur so kann bei einer Standardbeleuchtung sichergestellt werden, dass auch jene Schreibti-sche ausreichend beleuchtet sind, die nicht direkt am Fenster stehen. In den Sommermonaten reicht das Ta-geslicht in Mitteleuropa jedoch aus, um fast 80% der Beleuchtungsener-gie in Unterrichtsrumen zu sparen (100% = 500 Lux).

    Knstliches Licht

    Tageslicht

    100 %

    80

    60

    40

    20

    0J F M A M J J A S O N D

  • 40

    Lichtfarbe: ww = warmwei, nw = neutralwei, tw = tageslichtweiAnm.: 1) Betrieb nur mit EVG 2) Lichtstrom bei 35C 3) Bei Betrieb an EVG steigt die Lichtausbeute auf 81 - 100 lm/W

    4

    5 6

    1011

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    13 14

    Weitere Informationen finden Sie in Heft 1 "Die Beleuchtung mit knstlichem Licht" der FGL-Schriftenreihe.

    1

    3

    2

    Lampen

    Bild Lampentyp Elektrische Lichtstrom Licht- Lichtfarbe Farbwieder- Sockel Leistung ausbeute gabe-Index (Watt) (Lumen) (Lumen/Watt)

    Stabfrmige Dreibanden-Leuchtstofflampen 1 T5; 16 mm

    1) 14 - 35 1250 - 36502) 89 - 104 ww,nw,tw 80 < 90 G5 mit hoher Lichtausbeute 2 T5; 16 mm

    1) 24 - 80 1850 - 70002) 77 - 88 ww,nw,tw 80 < 90 G5 mit hohem Lichtstrom 3 T8; 26 mm 18 - 58 1350 - 5200 75 - 903) ww,nw,tw 80 < 90 G13 Kompaktleuchtstofflampen 4 2-, 4- und 6-Rohrlampe 5 - 57 250 - 4300 50 - 75 ww,nw 80 < 90 G23, G24, 2G7, GX24 5 2-Rohrlampe 18 - 80 1200 - 6000 67 - 75 ww,nw,tw 80 < 90 2G11 6 4-Rohrlampe 18 - 36 1100 - 2800 61 - 78 ww,nw 80 < 90 2G10 Energiesparlampen 7 Miniaturform 7 220 31 ww,nw 80 < 90 GX53 8 Glhlampenform 5 - 23 150 - 1350 30 - 59 ww 80 < 90 E14, E27 9 Standardform 5 - 23 240 - 1500 48 - 65 ww 80 < 90 E14, E27 Hochvolt-Halogenlampen (230V) 10 Mit Hllkolben 25 - 250 260 - 4300 10 - 17 ww 90 E14, E27, G9 11 Mit Reflektor 40 - 100 ww 90 E14, E27, GZ10, GU10 12 Zweiseitig gesockelt 60 - 2000 840 - 4400 14 - 22 ww 90 R7x Niedervolt-Halogenlampen (12V) 13 Stiftsockellampen 5 - 100 60 - 2300 12 - 23 ww 90 G4, GY6,35 14 Mit Reflektor 20 - 50 ww 90 GU5,3 Halogen-Metalldampflampen 15 Einseitig gesockelt 35 - 150 3300 - 14000 85 - 95 ww,nw 80 < 90, 90 G12, G8,5, E27, E40 16 Zweiseitig gesockelt 70 - 400 6500 - 36000 77 - 92 ww,nw 80 < 90, 90 RX7s, Fc2 Natriumdampf-Hochdrucklampen 17 Rhrenform 35 - 1000 1800 - 130000 51 - 130 ww 20 < 40 E27, E40 Leuchtdioden 18 LED 0,7 - 1,5 18 - 27 13 - 23

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    Eine gute Beleuchtung setzt die Auswahl der richtigen Lampen voraus. Auf dieser Seite finden Sie die wich-tigsten Lampen mit ihren technischen Daten fr den Einsatz in Schulen und Bil-dungssttten.

    1,2,3 Dreibanden-Leuchtstoff-lampen

    Dreibanden-Leuchstofflam-pen haben eine hohe Licht-ausbeute, geben Farben gut wieder und besitzen eine lange Lebensdauer. In Verbindung mit elektro-nischen Vorschaltgerten (EVG) werden die Lichtaus-beute, die Lebensdauer und der Lichtkomfort er-hht. T5-Lampen mit 16 mm Durchmesser knnen nur mit EVG betrieben werden. Alle Dreibanden-Leucht-stofflampen sind mit ge-eigneten Vorschaltgerten dimmbar.

    4,5,6Kompakt-Leuchtstoff-lampen

    Kompakt-Leuchtstofflampen besitzen die gleichen Eigen-schaften wie Dreibanden-Leuchtstofflampen. Auch hier werden die Lichtaus-beute, die Lebensdauer und der Lichtkomfort beim Betrieb mit EVG erhht bzw. knnen die Lampen durch geeignete Vorschaltgerte gedimmt werden.

    7,8,9Energiesparlampen

    Bei Energiesparlampen ist das Vorschaltgert inte-griert, sie haben einen Schraubsockel (E14 oder E27) oder einen Bajonettso-ckel (GX53). Energiespar-lampen bentigen bis zu 80% weniger Energie und haben eine erheblich lnge-re Lebensdauer als Glh-lampen.

    10,11,12Hochvolt-Halogen-lampen (230V)

    Hochvolt-Halogenlampen liefern ein angenehmes, weies Licht mit sehr guter Farbwiedergabe. Sie sind

    fr den Betrieb mit Netzspannung ausgelegt, haben eine lngere Le-bensdauer und eine hhere Lichtausbeute als Glhlam-pen. Sie knnen problem-los gedimmt werden.

    13,14Niedervolt- Halogen-lampen (12V)

    Niedervolt- Halogenlampen liefern ein angenehmes, weies Licht mit sehr guter Farbwiedergabe. Fr den Betrieb ist ein Transfor-mator erforderlich, der die Spannung auf 12V redu-ziert. Mit geeigneten Trans-formatoren knnen sie gedimmt werden.

    15,16Halogen-Metalldampf