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Hackbrett Informationen Förderkreis Hackbrett e. V. Hackbrettforum e. V. Landes-Hackbrett-Bund Baden-Württemberg e. V. Verband Hackbrett Schweiz Offizielle Fach- und Verbandszeitschrift Nr. 29 (2/2013) 6 Klimbim – Alles rund ums Hackbrett

Hackbrett-Zubehör in der Schweiz

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Hackbrett InformationenFörderkreis Hackbrett e. V.Hackbrettforum e. V.Landes-Hackbrett-Bund Baden-Württemberg e. V.Verband Hackbrett Schweiz

Offizielle Fach- und Verbandszeitschrift Nr. 29 (2/2013)

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Klimbim – Alles rund ums Hackbrett

Inhalt

AktuellesInternationales Hackbrettfestival 2014

Im Fokus: KlimbimLieferanten für Zubehör in Deutschland und ÖsterreichHackbrett-Zubehör in der SchweizÜber die Schlägel des Salzburger HackbrettsStändertypenRuten oder RüetliInterview mit Thomas GruberFotos von SchlägelkästchenLampenfieber – was nun?

PraxiswissenDas große Einmaleins der HackbrettpflegeSaite wechselnSchlägelbelag wechseln / Verstärkung

PersönlichkeitenNachrufe Heidi Zink und Katerina ZlatnikovaInterview mit Liudmila Beladzed

JugendDrittes Hackbrett-Jugendlager des VHbSEcke Gasteig 3.116 (Aus der Hackbrettklasse...)

SzeneJubiläumskonzert 50 Jahre Studiengang VolksmusikWas machen die Gelben Saiten?Erster Hackbrett-Orchester-Tag in Planegg36-Stunden-Trip nach Thüringen

SilberlingeDaydream – Close your EyesLanzinger Trio – ... spielt StubenmusikBavaria Blue & Sabine Döppel – Am ChiemseeChiemgauer Saitenensemble – Durch die Länder ...

Feste RubrikenGesucht & Gefunden / Verbandsnachrichten: VHbSVerbandsnachrichten: LHB (Palm-Besuch)Verbandsnachrichten: Hackbrettforum (Bandzauner)TermineInternes: Impressum, Adressen

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Vorwort

Titelbild: Thomas Gruber mit seinem Vater Helmut(siehe Interview auf Seite 12 und 13)

Liebe Leserinnenund Leser!„Klimbim“ bedeutetsoviel wie „Krims-krams“, „Krempel“oder einfach nur

„Zeugs“. Der Begriff trifft es ganz gut,wenn man mal darüber nachdenkt, waswir Hackbrettspieler so alles mit unsherumschleppen! Und lautmalerischpasst „Klimbim“ hervorragend zumKlang des Hackbretts, so dass wir die-sen Titel für unseren aktuellen Heft-Schwerpunkt gewählt haben.An sich hätten wir mit unserem sperri-gen und nicht gerade leichten Instru-ment schon genug zu tragen. Aberdann gibt es von Schlägeln, Stimm-schlüssel und Stimmgerät bis hin zuSchraubenzieher und Unterlegeklötz-chen zig wichtige Dinge. Viel „Klim-bim“ und Tipps haben wir im TeilPraxiswissen in der Heftmitte zusam-mengetragen. Die vier grünen Seitenlassen sich heraustrennen und so zumeigenen Hackbrett-Klimbim packen.Wer Bedarf an Hackbrett-Zubehör hat,findet eine Übersichtsliste mit Kontakt-daten von Hackbrettbauern und Mu-sikläden auf den Seiten 4 bis 7. Tippsfür die richtige Schlägelhaltung gibtBirgit Stolzenburg auf den Seiten 8 und10. Und Hackbrettvirtuose ThomasGruber berichtet auf den Seiten 12 und13, wie und warum er mit seinem Vaterviele verschiedene Schlägel in der eige-nen Werkstatt fertigt.Viel Spaß beim Stöbern in unseremKlimbim-Schwerpunktthema und beimLesen der neuen Hackbrett-Informatio-nen.Clemens Weber

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Hackbrett Informationen 29 (2/2013) Aktuelles

Der Förderkreis Hackbrett e.V. lädt nach einer mehr alsachtjährigen Pause zum 10. und wahrscheinlich letztenvon ihm organisierten internationalen Hackbrettfestival ein.Vom 4. bis 6. April 2014 gibt es im Bürgerhaus Plieningfünf hochkarätige Konzerte und eine Ausstellung.Mit neun internationalen Festivals im zweijährigen Turnusvon 1989 bis 2005 (vier im Gasteig München und fünf imCircus Krone und im Bayerischen Rundfunkhaus) wurdenüber das „Hackbrett weltweit“ so ziemlich alle Formen undMusikstile präsentiert. Insgesamt konnten dabei 75 Grup-pen oder Solisten aus 24 verschiedenen Ländern zusam-mengebracht werden. Einen Überblick aller bisher auf-getretenen Künstler gibt es auf der Website www.zapf-musik.de.Ein lang gehegter Traum konnte inzwischen auch mit derVeröffentlichung von zwei CDs von den Konzertmitschnit-ten der insgesamt neun internationalen Hackbrettfestivalserfüllt werden.Nachdem die passenden Räumlichkeiten in München im-mer schwieriger zu finden sind, zieht das 10. internationa-le Hackbrettfestival ins Bürgerhaus Pliening östlich vonMünchen. Dort konnten die besten Voraussetzungen fürdas Festival gefunden werden.

Außer einem Konzertteil mit Rudi Zapf & Wolfgang Neu-mann gehören die Auftritte von Töbi Tobler & Ficht Tannervom Ex-Appenzeller Space Schöttl sowie der weißrussi-schen Zimbalvirtuosin Olga Mishula sicherlich zu denHöhepunkten. Aber auch bisher noch nicht beim Festivaldagewesene bzw. neue Gruppen wie das „Lanzinger Trio“,die osteuropäische Dreiländerformation „East Affair“ unddie mongolisch-persische Verschmelzung von „Sedaa“lassen auf große musikalische Momente hoffen.Zahlreiche Aussteller werden außerdem wieder ihre Neu-igkeiten im Instrumentenbau und Verlagswesen präsen-tieren. Für das leibliche Wohl sorgt das bewährte Teamum Ingrid Huber-Zapf und des Förderkreis Hackbrett.Das komplette Programm sowie genaue Angaben zu Kar-ten und Preisen stehen auf der Rückseite dieser Ausgabesowie auf der Website www.zapf-musik.de. Informationengibt es auch unter Telefon +49-8121-772747 sowie perE-Mail: [email protected].

10. und letztes internationales Hackbrettfestival 2014 in Pliening

East Affair verstehen sich als musikalische Osterweiterung. DieGewinner des Weltmusikpreises „creole 2009“ spielen am 4. April2014 beim 10. internationalen Hackbrettfestival. (Foto: East Affair)

Förderkreis Hackbrett e.V.

SONNLEITNER MUSIK SPEKTRUM

Hackbrettbau

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Appenzeller – Hammered DulcimerSalterio – Naturtonhackbrett

Santur chromatischFlorian Sonnleitner, CembalobauerAltenburgerstr. 1, D­79798 JestettenTel. Festnetz: +49 (0)7745 927777Tel. mobil: +49 (0)152 [email protected]­werkstatt.de

Lob und Kritik fürs HeftWie gefallen euch die Hackbrett Informationen?Welche Themen sind gut, welche sind überflüssig?Welche Themen sollten wir unbedingt behandeln?Um das Heft so zu gestalten, dass es euch Leserngefällt und interessiert, brauchen wir eure Rückmel-dung. Bitte schreibt uns eine E-Mail mit Lob, Kritikund Anregungen an [email protected], oder perPost, Adresse siehe vorletzte Seite im Impressum.

Hackbrett Informationen 29 (2/2013)

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limbim

Im Fokus: Klimbim

Zusammengestellt von Inge GoralewskiLieferanten für Zubehör in Deutschland und Österreich

Website Name Adresse Telefon E-MailMusik-hartwig.de Musik Hartwig D-81371 München, Lindenschmitstraße 31 089/779251 [email protected] Klemens Kleitsch D-83088 Kiefersfelden, Eggerhäusl 5 08033/5199 [email protected] Peter Mürnseer A- 6370 Kitzbühl, Jochbergerstr. 125 +43(0)5356/62956 [email protected] Armin Rohsmanith D-93336 Altmannstein-Mendorf, Buchenstr. 3 09446/2483 [email protected] Pangraz Schadler A- 8082 Kirchbach, In Steiermark 21 +43(0)664/4834168 [email protected] Bernd Schneider D-95111 Rehau, Ludwigsbrunn 105 09294/1344 [email protected] Reiner Schrumpf D-79241 Ihringen, Wasenweilerstr. 7 07668/7792 [email protected] Florian Sonnleitner D-79798 Jestetten, Altenburgerstr. 1 07745/92777 [email protected] Harald Teller D-91088 Bubenreuth, Binsenstr. 14 09131/22153 [email protected] Horst Wünsche D-08258 Markneukirchen, Schönlinder Str. 7 037433/3161 [email protected] Ulli Brehm D-75395 Ostelsheim, Hauptstr. 9/1 07033/693190 [email protected]

Website Ständer Koffer Taschen Stimm- Stimm- Tonab- Saiten Putzer Abdeck- Schlägel aus Käst- Noten- Besonderheitenschlüssel geräte nehmer tücher Holz Carbon chen ständer

Musik-hartwig.de ja ja1 ja ja ja ja ja ja nein ja ja ja1 ja Hackbretter aus eigener Werkstattmuernseer.at ja nein ja ja ja ja ja ja nein ja ja nein ja NotenmaterialMusikstudio-rohsmanith.de ja nein ja ja ja ja ja ja nein ja ja nein ja Hackbrettständer aus Holz, klappbarhackbrettl.at ja ja ja ja nein nein ja nein nein ja ja nein ja diatonisches KinderhackbrettSchneider-zupfinstrumente.de ja jazupfinstrumente-schrumpf.de ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja jaSonnleitner-werkstatt.de ja jaTeller-hackbretter.de ja ja ja ja ja ja2 ja ja ja ja ja ja nein Kinderhackbrett h-h'', KernklangbrettZitherbau-wuensche.de ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja nein ja geplant ist ein Tenorhackbretthackbrettstaender.de ja1) auf Bestellung 2) von Shadow

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Hackbrett Informationen 29 (2/2013) Im Fokus: Klimbim

Website Name Adresse Telefon E-MailMusik-hartwig.de Musik Hartwig D-81371 München, Lindenschmitstraße 31 089/779251 [email protected] Klemens Kleitsch D-83088 Kiefersfelden, Eggerhäusl 5 08033/5199 [email protected] Peter Mürnseer A- 6370 Kitzbühl, Jochbergerstr. 125 +43(0)5356/62956 [email protected] Armin Rohsmanith D-93336 Altmannstein-Mendorf, Buchenstr. 3 09446/2483 [email protected] Pangraz Schadler A- 8082 Kirchbach, In Steiermark 21 +43(0)664/4834168 [email protected] Bernd Schneider D-95111 Rehau, Ludwigsbrunn 105 09294/1344 [email protected] Reiner Schrumpf D-79241 Ihringen, Wasenweilerstr. 7 07668/7792 [email protected] Florian Sonnleitner D-79798 Jestetten, Altenburgerstr. 1 07745/92777 [email protected] Harald Teller D-91088 Bubenreuth, Binsenstr. 14 09131/22153 [email protected] Horst Wünsche D-08258 Markneukirchen, Schönlinder Str. 7 037433/3161 [email protected] Ulli Brehm D-75395 Ostelsheim, Hauptstr. 9/1 07033/693190 [email protected]

Website Ständer Koffer Taschen Stimm- Stimm- Tonab- Saiten Putzer Abdeck- Schlägel aus Käst- Noten- Besonderheitenschlüssel geräte nehmer tücher Holz Carbon chen ständer

Musik-hartwig.de ja ja1 ja ja ja ja ja ja nein ja ja ja1 ja Hackbretter aus eigener Werkstattmuernseer.at ja nein ja ja ja ja ja ja nein ja ja nein ja NotenmaterialMusikstudio-rohsmanith.de ja nein ja ja ja ja ja ja nein ja ja nein ja Hackbrettständer aus Holz, klappbarhackbrettl.at ja ja ja ja nein nein ja nein nein ja ja nein ja diatonisches KinderhackbrettSchneider-zupfinstrumente.de ja jazupfinstrumente-schrumpf.de ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja jaSonnleitner-werkstatt.de ja jaTeller-hackbretter.de ja ja ja ja ja ja2 ja ja ja ja ja ja nein Kinderhackbrett h-h'', KernklangbrettZitherbau-wuensche.de ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja nein ja geplant ist ein Tenorhackbretthackbrettstaender.de ja

„Klimbim! Alles rund ums Hackbrett“ lautet das Schwerpunktthema dieses Heftes. Das heißt:Ständer, Koffer, Schlägel, Stimmschlüssel, Stimmgerät, und und und ... Ein Hackbrettspielerträgt ganz schön viel „Zeugs“ mit sich herum. Als ob sein Instrument nicht schon schwer und

sperrig genug wäre...!Auf den folgenden Seiten haben wir dieses Zubehör beleuchtet und geben Tipps und Hinter-grundwissen. Die vier grünen Seiten mit dem Praxiswissen in der Heftmitte lassen sich sogar

heraustrennen. Zunächst sind jedoch auf dieser und der nächsten Doppelseite Bezugsadressenfür Zubehör in Deutschland, Österreich und der Schweiz aufgelistet.

Verstellbarer Hackbrettständer von Mürnseer

Holzstativ von Panki (hackbrettl.at)

Carbonschlägel von Panki (hackbrettl.at)

Hackbrett Informationen 29 (2/2013)

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Zusammengestellt von Barbara KlingerHackbrett-Zubehör in der Schweiz

Die Übersicht zeigt Hackbrett-Zu-behör, das bei den HackbrettbauernWerner Alder und Johannes Fuchszu beziehen ist. Die anderen Hack-brettbauer aus der Liste rechtshaben teilweise ähnliches Zubehör,

konnten aber aus terminlichenGründen nicht an der Umfrage teil-nehmen. Wenn man sich für einendieser Gegenstände interessiertoder eine Dämpfung einbauenlassen möchte, empfiehlt es sich

auf jeden Fall, beim Hackbrettbauerpersönlich vorbeizugehen und sichvon ihm beraten zu lassen. Für dasWechseln der Saiten ist ein kleinerFilm auf der Homepage des VHbSvorgesehen.

- Ruten (Bild 1)Verschiedene Dicken und Längenvon 22cm bis 30cm

- Ruten-Kästchen (Bild 2)Rutenköcher aus Leder (sieheSeite 14 unten Mitte), Kunststoff oderHolzschachteln für ca. 5 Paar Ruten

- Stimmschlüssel (Bild 3)Spezialanfertigung für normaleHackbrettwirbel

- Stimmerli (Bild 4)Werkzeug zum Stimmen,verschiedene andere Funktionenzum Saiten aufziehen

- Ständer und Drehbeine (Bild 5)Tischli Ahorn massiv mit gedrech-selten Beinen z. Sitzen (gen. Hack-brettform)

- Tischli verstellbar (Bild 6)In der Höhe verstellbares Tischlizum Sitzen und Stehen; auf Wunschmit Notenständeraufsatz in der Mitte

- Hüllen, Rucksack (Bilder 7a+b)Softbag Nylonstofftasche als Tascheoder Rucksack tragbar

- Flight Case2 (Bild 8)Flight Case Vermietung für alleGrössen Hackbretter

- HolzkofferIn verschiedenen Grössen, mitFilz und Halterungen für Zubehör

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1) nur bei Werner Alder erhältlich 2) nur bei Johannes Fuchs erhältlich

Im Fokus: Klimbim

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- Saiten Phosphorbronce- 0.45 mm, 0.5 mm, 0.55 mm- Rölleli à ca. 40 gramm- 10-er Säckli Saiten mit Schlickli

- Bass-SaitenAuf Wunsch massangefertigte Bass-Saiten: Stahlkern mit Kupferum-wicklung

- Putzstock, Putzbürsten- Dämpfersystem

Dämpfer für jede Grösse Hackbrett,nachträglich einbaubar mit PedalRuhestand gedämpft oderRuhestand ungedämpft

- Hackbrett-TuchAuf Wunsch bestickt

- Klangbogen1Siehe Artikel von Ruedi Bischoffauf Seite 11

- Tonabnehmer1 (Bild 9)Normaler Tonabnehmer im Handelerhältlich

- Vollelektronischer Tonabneh-mer2 (Bild 10)mit Vorverstärker am Hackbrett9

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Adresse

Johannes FuchsSchreinerei HackbrettbauGaiserstrasse 135CH-9050 Appenzell MeistersrüteTel: +41 (0)71 787 44 01Mob: +41 (0)79 324 88 [email protected]

Werner AlderHackbrettbauKasernenstrasse 39aCH-9100 HerisauTel: +41 (0)71 352 37 07Mob: +41 (0)79 346 73 [email protected]

Baldur StockerInstrumentenbauLachen 737CH-9428 WalzenhausenMob: +41 (0)79 607 [email protected]

Karl GrobAdelbachCH-9126 NeckerTel: +41 (0)71 374 17 92

Markus TenischTenisch & Söhne AGUf em Acher 12CH-3996 BinnTel: +41 (0)27 971 45 54

Marc RamserSaiten ArtGambachstrasse 140CH-3152 MamishausTel: +41 (0)31 802 04 50Mob: +41 (0)78 727 67 [email protected]

Hackbrett-Typ

- Alder-Stimmung- Hornsepp-Stimmung- Berner-Stimmung

- Alder-Stimmung- Hornsepp-Stimmung- Walliser-Hackbrett- Bass-Hackbrett

- Alder-Stimmung- Bass-Hackbrett

- Alder-Stimmung

- Walliser-Hackbrett mit Halbton-klappen

- Systematisch-chromatischeStimmung nach Marc Ramser

- Berner-Stimmung- Walliser-Hackbrett mit

Halbtonklappen- Bass-Hackbrett

Im Fokus: Klimbim

Hackbrett Informationen 29 (2/2013)

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Zu Bandzauners Zeiten – Heinrich Bandzauner entwi-ckelte um 1932 in Zusammenarbeit mit Tobi Reiser dasSalzburger Hackbrett – und einige Zeit danach nannteman unsere Schlägel „Klöppel“, jetzt sagt man „Schlä-gel“ (nicht „Schlegel“).Die früheren Schlägel waren eher schwer und klobig,heute bevorzugt man leichte Schlägel. Es gibt heuteviele Varianten und Größen, von Kinderschlägeln biszu Schlägeln mit großen Griffen für große Hände, in-dustriell gefertigte Schlägel und solche, die in Hand-arbeit hergestellt werden.Worauf kommt es bei der Schlägelhaltung an?Grundsätzlich sollten die Schlägel leicht und sicher inder Hand liegen. Sie können als natürliche Verlänge-rung der Hand empfunden werden und die Haltungsollte sich angenehm anfühlen. Wichtig ist eine Ausge-wogenheit zwischen Lockerheit und Sicherheit. Das äh-nelt dem Halten eines Geigenbogens (auch hier geht esum Balance) und ist im Normalfall nicht gleich von An-fang an möglich. Man neigt zu Beginn natürlicherweisedazu, die Schlägel zu fest zu halten, um sie besser kon-trollieren zu können und um sich sicherer zu fühlen.Man wird also beim Lernen im Laufe der Zeit auf zu-nehmende Lockerheit hinarbeiten, das dauert eine Wei-le und erfordert Geduld. Ich empfehle, das andere Ex-trem auszuprobieren: Wenn der Schlägel aus der Handfällt oder beim Auftreffen auf den Saitenchor schlingert(was die Treffsicherheit mindert), hat man den Punktgefunden, an dem die Schlägel wirklich zu locker ge-halten werden und kann wieder ein Stück RichtungFesthalten zurückgehen.Wie sollen die Schlägel richtig gehalten werden?Der Griff liegt zwischen Zeige-und Mittelfinger undwird von den beiden gehalten. Um dem Schlägel nundie nötige Stabilität zu geben ohne diese beiden Fingerzusammendrücken zu müssen, sollten sich die benach-barten Finger am Halten beteiligen. Dazu legt man denDaumen leicht an den Zeigefinger an und den Ringfin-ger an den Mittelfinger. Manche Spieler bevorzugen es,den Daumen und den Ringfinger eher auf das Holz desGriffes zu legen, was bei großen Griffen auch besser

möglich ist. Wichtig ist nur, dass auf den Griff keinDruck ausgeübt wird, es kommt auf eine leichte aberstabilisierende Stütze an. Der kleine Finger sollte ent-spannt sein, so ist er auch immer für ein schnellesAbdämpfen einzelner Töne bereit.Warum ist Stabilität wichtig?Das hat mehrere Auswirkungen. Ein stabiles Gefühl inder Hand macht es leichter, das Handgelenk, die Armeund überhaupt den Körper locker zu halten. Der Schlä-gel schlingert nicht und ist kontrollierter (Dynamik,Rhythmus etc.) und treffsicherer zu führen. Je schnellerund virtuoser man spielt, desto stabiler sollte derSchlägel gehalten werden, umgekehrt kann man ihnbei langsamem Spiel sehr locker halten (dann klingtes noch schöner).Warum ist Lockerheit wichtig?Ein lockerer und federnder Anschlag erzeugt einenschönen Klang. Zudem ist Lockerheit die Vorausset-zung für virtuoses und flüssiges Spiel, weil nur so dasHandgelenk beweglich sein kann: je schneller desto lo-ckerer (sieht auch souverän aus und fühlt sich über-haupt gut an).Welche Haltungen sind eher ungünstig?- Alle Finger sind zu stark gekrümmt (Faust): die

Schlägel stehen nach innen; um das auszugleichenwird das Handgelenk nach außen gebogen und istdamit schwer beweglich.

- Die Finger sind zu sehr gestreckt: zu viel Spannungin der Hand und dem Handgelenk.

- Der Daumen steht permanent nach oben: zu vielSpannung in der Hand und dem Handgelenk.

- Der Schlägel sitzt zu weit vorne an der Spitze derFinger oder zu weit in Richtung Hand: zu lockeroder zu fest.

- Der Daumen drückt fest auf den Schlägelgriff: derSchlägel ist fixiert und kann nicht mehr schwingen,das hat Auswirkungen auf die Klangqualität und dieSchnelligkeit.

- Der Anschlag erfolgt nur aus den Fingern, nicht ausder ganzen Hand (plus Arm): der Klang ist eher hart,scharf und schwer zu kontrollieren (vor allem rhyth-misch) und zu differenzieren.

Leicht und lockerVon Birgit Stolzenburg, HackbrettforumÜber die Schlägel des Salzburger Hackbretts und die richtige Haltung

Im Fokus: Klimbim

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Die Originalschlägel von Bandzauner waren aus einem Stückgefertigt und sehr schwer, haben aber klanglich prima funktio-niert (Bild 1). Es gab weitere Formen aus einem Stück, derKopf bekam Löcher um ihn leichter zu machen, die Aufschlag-fläche war breit (Bild 2). Dann wurden die Schlägel aus dreiTeilen zusammengesetzt, dem Griff, dem Stiel und dem Kopf.Der Griff breit, der Kopf bereits etwas schmäler (Bild 3). MeinVater hat in den neunziger Jahren Schlägel für mich gebautund hatte die Idee, für den Stiel Bambus zu verwenden undden Kopf schmaler zu machen, ohne Loch und trotzdem leicht.Er hat übrigens tatsächlich Schaschlikspieße aus dem Super-markt verwendet (Bild 4). Erwin Spring (Vater des Komponis-ten Rudi Spring) hat diese nachgebaut und verfeinert. Er hatbereits unterschiedliche Größen gebaut und ging auch aufSonderwünsche ein (Bild 5). Es gab weiterhin Schlägel, dieaus einem Stück gefertigt wurden und bis heute gerne ver-wendet werden (Bild 6). Klemens Kleitsch entwickelte Hack-bretter aus Vollholz in Leichtbauweise mit geringerer Saiten-spannung und fertigte dazu folgerichtig sehr leichte Schlägel,von ihm stammt die Idee mit den Stielen aus Carbon (Bild 7).Thomas Gruber baut seit zirka fünf Jahren Schlägel in allenmöglichen Formen und Farben (Bild 8), siehe hierzu auch dasInterview Seite 12 und 13.

Schlägeltypen und -geschichte

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Text und Fotos: Birgit Stolzenburg

Im Fokus: Klimbim

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Holz, Bambus oder Carbon?Das hängt von dem jeweiligen Instrument ab, dieSchlägel müssen zum Hackbrett passen! Grob gesagtbraucht ein Hackbrett mit einem robusten Korpus undeiner hohen Saitenspannung schwerere Schlägel mitstabilem Stiel (Pichlmaier, Hoppe, Strübl etc.), Hack-bretter in leichter Bauweise leichtere Schlägel, gerneauch mit biegsamen Stielen, zum Beispiel aus Carbon(Kleitsch). Probiert nicht nur aus, welcher Schlägel sichgut in eurer Hand anfühlt, sondern hört auch auf denKlang, den er auf eurem Hackbrett erzeugt!Warum gibt es hier keine Haltungs-Bilder?Trotz meiner langjährigen Erfahrung im Unterrichtenfand ich es methodisch immer schwierig, eine „richti-

ge“ Schlägelhaltung zu vermitteln. Ich habe schlechteErfahrungen damit gemacht, wenn ich über den visuel-len Weg ging und den Schülern quasi die Finger umden Griff gelegt habe. Viel besser funktioniert meineneue Methode, Hinweise zu geben, wie sich das Ganzeanfühlen soll (nicht wie es aussehen soll). So könnendie Schüler ihre persönlich richtige Haltung finden undes gibt noch einen Spielraum für individuelle Varian-ten. Zudem sind die Finger oft so unterschiedlich inGröße und Länge (besonders der Daumen), dass es garnicht klappen kann, wenn sie versuchen, beispielsweisemeine Haltung genau zu kopieren. Vor allem löst dasnicht das entscheidende Problem, dass die Schlägel fastgrundsätzlich viel zu fest gehalten werden. Eine Kor-rektur über die Optik hilft hier überhaupt nicht.

Im Fokus: Klimbim

Typ 1: MetallständerDer einzige Hackbrettständer, der von einem großen Hersteller (K&M) gebautwird. Entsprechend leicht ist er zu bekommen. Solide und mit zahlreichen Ein-stellmöglichkeiten für sitzendes und stehendes Spiel geeignet.Typ 2: US-StänderIn der amerikanischen Folkszene seit Jahrzehnten bekannt. Transportabel,schlicht und stabil. In der einfachen Form nicht höhenverstellbar, doch in jedergewünschten Höhe und Neigung erhältlich.Typ 3: Der VolksmusikständerEr ist eng mit der Geschichte des Salzburger Hackbretts verbunden. Ergibt op-tisch eine Einheit mit dem Instrument. Beliebt vor allem wegen des integriertenNotenständers und der leichten Einstellbarkeit.Typ 4: Der TischEin Ständer für das Spiel im Stehen. Elegant und leicht zu transportieren. DasBesondere ist die Tischplatte, die als zweiter Resonanzboden bei Schichtholz-Hackbrettern für einen voluminöseren Klang sorgt.

Ständertypen – Das Hackbrett steht und fällt mit dem StänderEs existieren mindestens so vieleunterschiedliche Hackbrettständerwie Hackbrettspieler. Von mehr-teiligen Drechselarbeiten bis zuKonstruktionen, die einen kom-pletten Klappstuhl zweckentfrem-den, ist alles möglich, was mansich vorstellen kann, was nicht zu-letzt an den Heimwerkerqualitätenim Familienkreis liegt. Mittlerweilehaben sich jedoch einige Klassikeretabliert, die sich alle durch unter-schiedliche Eigenschaften aus-zeichnen. Ein Kurzüberblick dervier Haupt-Ständertypen vonKomalé Akakpo.

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Fotos:

Komalé

Akakpo

,Lisa

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Hackbrett Informationen 29 (2/2013)

Vorbemerkung:Das Hackbrett in der

Schweiz hat sich unterschied-lich entwickelt und die Entwick-lung geht weiter. Deshalb kannkein abschliessender Bericht überdas „Schlagwerkzeug“ geschriebenwerden. Für die Hackbrettschlägelin der Schweiz hat sich der Name„Ruten“ mehrheitlich durchgesetzt.Ich persönlich bevorzuge den ty-pisch schweizerischen Diminutiv„Rüetli“. Das klingt zarter undweniger nach „Hack“brett.Die Ruten, resp. Rüetli sind meistmehr oder weniger elastisch undbiegsam, je nach Vorliebe von Spie-lerin und Spieler. Für Bassinstru-mente (mit Stahlsaiten) und umsehr laut spielen zu können, gibtes dickere, nicht biegsame Rüetli.Das Walliser Hackbrett hat eine ei-gene Entwicklung gemacht, dortsind auch die Rüetli anders. DieForm ist löffelartig gebogen, siesind hart und federn nicht. Bedingtdurch die Form können sie nichtgewendet werden, man spielt im-mer mit Holz. Es gibt Ruten unter-schiedlicher Länge. Johannes Fuchshat eine wunderschöne Sammlungmit Ruten verschiedenster Längen.Im Laufe der Zeit hat sich bei denHackbrettspielern eine Standard-länge von etwa 30 Zentimeterndurchgesetzt.In meiner über 30-jährigen Erfah-rung als Hackbrettpädagoge habeich aber beobachtet, dass die langenRüetli (vor allem für Kinder) zum

Teil zu schwer und vor allem zulang sind. Der Ton entsteht zu weitweg vom Körper, die Distanz istsinnlich zu gross. Deshalb vertreteich eine Länge von etwa 25 Zenti-metern. Der Ton entsteht näher amKörper, ist unmittelbarer. Die Ge-staltung des Tons in all seiner Viel-falt ist so einfacher.Material und FormHolz als Material hat die idealstenEigenschaften. In der Regel sind dieRüetli aus einem Stück gefertigt,was die Herstellung aufwändigerund teurer macht. Leider ist Holzauch zerbrechlich, bei langen unddünnen Rüetli passiert das öftermal. Deshalb habe ich in Zusam-menarbeit mit einem Fachmann un-zerbrechliche Karbonrüetli entwi-ckelt. Das Resultat und die Spielei-genschaften haben uns aber nochzu wenig überzeugt, und wir sindweiterhin auf der Suche nach weni-ger zerbrechlichen Rüetli.Die weiche Seite des Rutenkopfesist üblicherweise mit gespaltenemLeder überzogen, welches genähtund nicht geleimt wird. Das gespal-tene Leder hat den Vorteil, dass esdie Saiten etwas umfasst und weni-ger „schmatzig“ klingt. MancheHackbrettbauer kleben Filz unterdas Leder, damit es noch weicherklingt.Die Griffe der Rüetli sind relativklein und haben zwei Griffmuldenfür Zeige- und Ringfinger. MarcRamser, Hackbrettbauer ausSchwarzenburg, geht einen andernWeg. Seine Griffe sind flach undwerden zwischen Daumen und Zei-

gefinger gehalten, wie beim Hack-brett in England und den USA. Ermacht die Griffe zudem länger, biszur Mitte der Hand, was einen bes-seren Halt gibt.Der BogenEine ganz andere Variante, die Sai-ten zum Klingen zu bringen ist einBogen. Jim Wells aus den USA hatihn entwickelt. Der Bogen bestehtaus einem Griff und einem Nylon-bogen, der mit Kolophonium ein-gerieben wird (wie der Bogen derStreicher). Das Hackbrett klingt soähnlich wie ein Streichpsalter. Die-se Variante hat sich bis jetzt nichtdurchsetzen können. Was mich(neben dem Klang) am meistenfasziniert, ist, dass ich endlich dieLänge eines Tons bestimmen kann.Wenn meine Schüler eine Zeitlangmit dem Bogen gespielt haben,spielen sie nachher auch mit denRüetli anders, die „langen“ Töneklingen auch geschlagen länger.

Von Ruedi Bischoff, Verband Hackbrett Schweiz

Ruten oder „Rüetli“Über die Hackbrettschlägel in der Schweiz

Mit dem Bogen, einer Entwicklung aus denUSA, werden die Saiten gestrichen. (Fotos:Ruedi Bischoff)

Längenvergleich der in derSchweiz üblichen Rüetli mit25 und 30 Zentimetern.

Im Fokus: Klimbim

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Hackbrett Informationen 29 (2/2013)

Was hat Dich als Hackbrettspielerbewogen, selbst im großen StilSchlägel herzustellen? Warst Dumit den bis dato erhältlichenSchlägeln nicht zufrieden?Das begann während meines Hack-brettstudiums. Je mehr ich mich mitden Klangfarben des Instrumentsbeschäftigte, umso wichtiger wurdedas Handwerkszeug, die Schlägel.Am Anfang interessierte michhauptsächlich das Spiel mit ver-

schiedenen Belägen bei unter-schiedlichen Sonatensätzen, dannexperimentierte ich mit dem „Zu-rechtschleifen“ von Kopf, Stiel undGriff von fertigen Schlägeln. DasSpiel auf verschiedenen Instrumen-ten während des Studiums brachtedie Erkenntnis, dass nicht jederSchlägel auch zu jedem Instrumentpasst, und individuelle Spielweiseneigene Schlägel erfordern. Letzt-endlich war mir mein Vater, der

vom Handwerklichen viel mehrversteht als ich, behilflich, meineIdeen umzusetzen. Ein schönerNebeneffekt dabei war, dass fürjeden gebrochenen Schlägel, unddavon gab es eine ganze Menge,schon zwei neue in der Werkstattwarteten.Die meisten Hackbrettspieler ent-scheiden inzwischen nach der Artdes Stiels. Leichte, flexible Carbon-

Immer die passenden Schlägel paratDer Hackbrettvirtuose Thomas Gruber baut mit seinem Vater SchlägelVon Komalé Akakpo

Der Niederbayer Thomas Gruberist ein besonderer Experte, wennes um Schlägel geht. Als studierterHackbrettspieler setzt er sie selbstvirtuos in der Praxis ein. Danebenbaut er mit seinem Vater Helmuteigene Modelle, die er unter demNamen gruberschlägel vertreibt.Sie bringen seit 2007 Farbe in dieHackbrettwelt. Mehr Informationengibt es auf der neuen Websitewww.gruberschlaegel.de.(Foto: privat)

Im Fokus: Klimbim

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schlägel oder traditionelle, aberzerbrechliche Holzschlägel. Wel-che Materialien kommen bei Euchzum Einsatz, und wie wirken siesich auf den Klang des Hackbrettsaus?Bambus ist leicht und flexibel. Erwird am häufigsten nachgefragt.Lindenholz ergibt ein weicheren,etwas stärkeren Schlägel, der sichfür Volksmusik und Folklore eig-net. Zusammen mit einer Filz-/Le-derbespannung eignet er sich auchgut zum Spiel auf dem Basshack-brett. Mit dieser zweiseitigen Be-spannung entlockt man seinem Ins-trument runde, weiche Basstöne,aber auch perkussive Klänge. Nuss-baum hat ähnliche Eigenschaftenwie Linde und ist mit seiner dunk-len Optik optisch ein Hingucker.Die Verwendung von Carbon ergibtsehr leichte Schlägel, die gerne fürVollholzhackbretter verwendetwerden. Carbon ist in drei verschie-denen Stärken erhältlich. Mit zweiMillimetern erhält man einen ehersteifen Schlägel, 1,5 Millimeter sinddas Standardmaß und mit einemMillimeter wird der Schlägel ex-trem leicht und flexibel. Das istdann eher etwas für sehr geübteSpieler.Dann gibt es noch Glasfaser. Damiterhält man besonders steife Schlä-gel. Sie sind etwas schwerer alsBambus- und Carbonschlägel. Aus-gleichend kann man das mit einemleichten Kopf kombinieren.Es geht also nicht nur um dieSteifheit des Stiels, sondern auchum das Gesamtgewicht und dieBeschaffenheit der Materialien.Wie findet man am besten denSchlägel für die persönlichen Be-dürfnisse?Den Schlägel würde ich grundsätz-lich nach dem Charakter des

Stückes wählen. Leichte Schlägeleignen sich zum schnellen Spiel.Schlägel, die sich sehr stark biegen,sind dafür eher ungeeignet. Fürperkussive Anschläge würde icheher auf harte Materialien setzen,zum Beispiel Glasfaser. Für weiche,runde Anschläge darf das Materialentsprechend weicher ausfallen,zum Beispiel Linde. Regionale Un-terschiede gibt es bei der Stiellängeund den gesamten Schlägelmaßen.Auch bei den Schlägelköpfensieht man die verschiedensten Va-rianten. Was sind Deine Erfahrun-gen in Theorie und Praxis?Bei den Köpfen haben sich zweiverschiedene Stärken herauskristal-lisiert: Zum einen eine Standard-breite, zum anderen ein sehr dün-ner, leichter Schlägelkopf. Damitder Schlägel stimmig ist, wird auchder Stiel daran angepasst. UnsereRegelbreite beträgt vier Millimeter.Für Klangflächen mit vielen tiefenTönen darf der Schlägelkopf etwasbreiter ausfallen.Welche Erfahrungen hast Du mitden Griffen gemacht?Griffe sind eine Wissenschaft fürsich und stark geprägt von Spielge-wohnheiten. Das variiert in derGriffdicke, der Muldenbreite undob ein Schlägel locker zwischen denFingern oder eher haltgebend sitzensoll. Die Muldenbreite beim Griffwürde ich nicht zu stark variieren.Allerdings ist es sinnvoll, für einenleichten Schlägelkopf auch einenleichteren Griff zu wählen, damitdie Gewichtung zwischen Kopf undGriff passt. Die kann man zum Bei-spiel durch die Wahl der Griffdickeverändern.Natürlich sind nicht alle Fingergleich dick: So benötigen Kinderandere Griffe als Erwachsene, undim Alter von etwa zehn Jahren ist

oft eine Zwischengröße gefragt.Ganz neu ist ein von Tiroler Schlä-geln inspirierter Griff mit einerkleinen Muldenbreite von nur 1,6Zentimetern und einer Nase, an derDaumen und Ringfinger anliegenkönnen. Den Griff mit der Nasewürde ich Spielern empfehlen, de-nen normale Griffe zu wenig Haltgeben. Durch die Nase könnenDaumen und Ringfinger demSchlägel noch etwas mehr Stabi-lität beim Spiel geben.Gibt es einen Schlägeltyp, denman als Allrounder- oder Anfän-gerschlägel bezeichnen könnteund mit dem man auf jedemHackbrett einigermaßen zurechtkommt?Bambusschlägel sind allgemeinAllroundschlägel. Je nachdem obman auf einem Vollholzhackbrettoder Schichtholzhackbrett spielt,würde ich die Breite des Schlägel-kopfs variieren. Vollholzhackbret-ter haben meist eine geringereSaitenspannung und benötigenleichtere Schlägel als Schichtholz-hackbretter.Du bist bekannt dafür, dass manbei dir mit Sonderwünschen offe-ne Türen einrennt. Was waren dieextravagantesten Kombinationen,die ihr bisher hergestellt habt?Sonderwünsche waren zum Bei-spiel ein extrem leichter Kopf ausBalsaholz in Verbindung mit einemeingearbeiteten Metallstift in derRückseite. Köpfe aus Nussbaum-holz oder Plexiglas, verschiedeneLackierungen von Leuchtfarbenbis hin zu mehrfarbigen Paaren,verschiedene Bespannungen und,und, und ...Was ist Dein persönlichesLieblingsmodell?Zur Zeit ein Bambusschlägel,Modell „classic“, in smaragdgrün.

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Bei der Aufbewahrung ihrer Schlägel mögen es Hack-brettspieler ganz individuell: An kreativen Ideen für dasSchlägel- bzw. Rutenkästchen fehlt es nicht, da wurdegeklebt, gestickt, bemalt, eingebrannt und gewerkelt.Speziell für Hausfrauen gibt es die Schlägel-Tupperdo-se, für Heimwerker den Schlägel-Werkzeugkoffer. Man-che mögen's rund, andere lieber eckig. Pralinen- undChipsdosen eignen sich demnach genauso gut für denSchlägeltransport wie Metallschachteln von Armband-uhren (ganz rechts außen, 3. Reihe). Vielen Dank fürdie vielen Bild-Einsendungen!

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Lampenfieber ist ein Thema, mitdem viele Musizierende zu tun ha-ben. Man nimmt an, dass etwa 30bis 50 Prozent aller Orchestermusi-ker Betablocker gegen die Auftritts-nervosität nehmen. Das Herz klopft,die Knie werden weich, wir zittern,schwitzen und sind reizbar. UnserKörper und unsere Seele sind ausdem Gleichgewicht. Diese Reaktio-nen haben einerseits mit unsererEvolution zu tun, andererseits spieltunsere eigene Lebensgeschichte einegroße Rolle. Je größer die Erwartun-gen an uns als Kinder waren, destohöher sind auch die Erwartungen,die wir an uns selber haben. Diesführt dann in den meisten Fällen zu

einem großen Leistungsdruck be-ziehungsweise Versagensangst.Was dagegen tun?Bei Stress und Blackout ist das„Rubbeln“ der sogenannten Gehirn-knöpfe hilfreich. Dabei liegt eineHand aufdem Bauch-nabel, dieandere Handreibt die bei-den weichenStellen unter-halb derSchlüsselbeine(siehe Bild).

Um sich für kommende Situationen„positiv zu programmieren“: Stirnund Hinterkopf halten. Alles, wasstressig sein könnte, durchgehen,bis die Konzentration nachlässt.Anschließend sich detailliert vor-stellen, wie man die bevorstehendeSituation souverän meistert. Dabeinur die Stirn halten.Pflanzliche HeilmittelBaldrian z.B. besitzt die Fähigkeit,Angst aufzulösen, damit die Kreati-vität und der eigene Ausdruck un-gehemmt fließt. Gute Nervenheil-mittel sind Eisenkraut und Laven-del. Das klopfende und ängstlicheHerz kann durch den feinen Duft

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bei Angst und innerer Unruhe- Gelsemium C30 bei Black Out- Lycopodium C30 bei mangelndem

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Bachblüten„Notfalltropfen“ (aus der Apotheke, fertige Mischung),4 Tropfen in einem Glas Flüssigkeit auflösen undschluckweise trinken oder 1 bis 2 Tropfen direktin den Mund träufelnSchüsslersalze- Nr. 2 Calcium phosphoricum vermittelt Selbstvertrauen- Nr. 7 Magnesium phosphoricum gegen Lampenfieber, das entspannt- Nr. 11 Silicea, stärkt die NervenEs sollten nicht mehr als drei verschiedene Mittel eingenommen werden,bis zu sechsmal täglich je 1 bis 3 Tabletten.Hochdosierung: alle 1 bis 10 Minuten eine Tablette.Internettipps- http://radiospektive.tumblr.com (Radiosendung mit zwei Berichten aus

dem Deutschlandfunk zum Thema „Doping im Konzertsaal")- http://www.paracelsus-magazin.de/alle-ausgaben/8-heft-022000/84-

psychologische-h- http://schuessler-salze-fuer-kinder.de/krankheiten/lampenfieber.htm- http://gesund.org/krankheiten/lampenfieber.htm- http://www.anders-heilen-berlin.de/menue/kines/ueb.html

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er

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beruhigt werden. Um konzentriertund zentriert zu bleiben helfen Ros-marin und Melisse. Die Brennesselschützt unser Gedächtnis, ebensowie die Pfefferminze. Angewendetwerden können diese Pflanzen z.B.als Tee, ätherisches Öl (einfach amFläschchen riechen, oder ein paarTropfen auf ein Taschentuch geben).Homöopathie & Co.Bereits vor 200 Jahren begründeteSamuel Hahnemann die Homöopa-thie. Dieses Verfahren basiert aufdem Grundsatz „Gleiches wirddurch Gleiches geheilt“. Die Thera-pie mit Schüßler Salzen geht aufden homöopathischen Arzt WilhelmHeinrich Schüßler (1821-1898) zu-rück und basiert auf der Annahme,Krankheiten entstünden allgemeindurch Störungen des Mineralhaus-halts der Körperzellen und könntendurch homöopathische Gaben vonMineralien geheilt werden. DerEngländer Edward Bach (*1886)entdeckte die Heilkraft von Blüten-essenzen (Bachblüten). Dabei ver-trat Bach stets die Meinung, dass ei-ne Erkrankung lediglich ein Aus-druck seelischer Unausgeglichenheitist. Demzufolge behandeln Bach-blüten noch heute die Ursachen derErkrankung in der Seele und nichtausschließlich deren Symptome.Was kann noch helfen?Neben den bereits genannten The-rapien gibt es noch eine Anzahl vonHeilmethoden wie z.B. Klopfaku-pressur, Heilhypnose und Kinesio-logie. Auch die Stein- und Farben-heilkunde bietet dem Interessierteneine Vielzahl an Möglichkeiten. Esgibt viele Wege, mit Nervosität undLampenfieber umzugehen. Medika-mente können ein Weg sein, dochgibt es noch andere Optionen, dieuns den Umgang damit erleichtern.Niemand ist perfekt. Diese Akzep-tanz ist wichtig und notwendig.

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Am letzten Sonntag im Juni kam die schockierende Nach-richt: Heidi Zink, Hackbrettspielerin der Fraunhofer Sai-tenmusik, ist völlig unerwartet verstorben. Unfassbar füralle, die die agile, zuverlässige Musikerin, Musiklehrerinund Netzwerkerin gekannt haben. In Berlin, wo sie gebo-ren ist und ihre Kindheitsjahre verlebt hat, lernte sie bei ih-rem Vater, einem Notensetzer, zuerst die musikalischeNotation, bevor sie Buchstaben lesen lernte. Und dieseGenauigkeit, die Logik des Notensatzes prägte auch ihrmusikalisches Denken. Dass sie dann, als Soziologiestu-dentin in München in die damals blühende Kleinkunstsze-ne eintauchte, sich mit russischen und irischen Klängenumgab – das ergänzte sich gut mit ihrem akademischenVerständnis von Musik. So war sie in der 1978 gegründe-ten Fraunhofer Saitenmusik ein verlässlicher Gegenpol zudem kreativen Musiker Richard Kurländer und dem Bas-sisten, ihrem Ehemann Gary Zink.

Heidi war immer die Ausgleichende, die die musikalischenIdeen der Gruppe in ein musikalisches System ordnete,die die Notenhefte der „Fraunhofers“ zusammenstellte undherausgab, die Noten, die in Bayern und weit darüber hin-aus von vielen Volksmusikgruppen gespielt werden. Auchwenn die Fraunhofer Saitenmusik vor mehr als 30 Jahrenals „alternative“, „neue“ Volksmusikgruppe antrat und mitihrer Haltung manchen Volksmusikfreund verwirrte, so hatsie sich die Solidität und die Solidarität, Mut zu Traditionund Neuerung bewahrt. Heidi Zink, die mit 59 Jahren am23. Juni verstorben ist, hat nicht unwesentlich dazu beige-tragen, dass die Gruppe zu einem Markenzeichen derneueren bayerischen Volksmusik geworden ist und ihreStücke inzwischen zur Tradition geworden sind.

Heidi Zink von der Fraunhofer Saitenmusik im Juni völlig unerwartet verstorben

Ulrike ZöllerDer Nachruf wurde zuerst am 26. Juni 2013 auf

www.trikont.de veröffentlicht.

Am 16. Januar 2013verstarb in Stuttgart die1939 in Prag geboreneCimbal-Solistin und Musik-lehrerin Katerina Zlatniko-va. Nach dem Abitur mit 16Jahren studierte sie amPrager KonservatoriumCimbal bei Albert Pek,Blockflöte bei JaroslavHorák, Gitarre bei StepanUrban sowie Klavier undschloss mit Auszeichnung

ab. 1960 errang sie den ersten Preis im Cimbalspiel beimInterpretationswettbewerb der Musikhochschulen inBrünn. Auf ihrem Lieblingsinstrument Cimbal entwickeltesie sich zur vielseitigen Interpretin alter und neuer Musik –als virtuose Solistin wie auch bei Konzerten mit renom-mierten Kammermusikensembles, Theater- und Sinfonie-orchestern in Europa, China, Japan und in den USA.Katerina Zlatnikovas Repertoire war vielseitig, umfang-reich und anspruchsvoll. Zeitgenössische Komponistenwidmeten ihr Werke, die sie in ihrer Cimbal-Edition in sau-berem Computernotensatz selbst veröffentlichte.1970 übersiedelte sie nach Stuttgart. Ihre bereits in Pragbegonnene pädagogische Tätigkeit setzte sie bis 1975 ander Stuttgarter Musikschule, danach bis 2004 an der

Musikschule Sindelfingen in den Fächern Hackbrett,Gitarre, Klavier, Keyboard und Blockflöte fort.Auch wenn das große osteuropäische Cimbal ihr Haupt-instrument war, trat sie auch mit dem Hackbrett öffentlichauf. So wirkte sie als Hackbrettspielerin im SWR Radio-Sinfonieorchester am 23. November 2007 bei der Urauf-führung der „Seiltänze“ für Violoncello und Orchester vonWalter Zimmermann mit sowie am 30. November 2009 imStaatstheater Karlsruhe mit der Badischen Staatskapellein „A haunted landscape“ von George Crumb.Außer Hackbrett konnte sie aber auch das chinesischeYangqin, den japanischen Koto und den iranischen Santurspielen wie ihre Komposition „Meditation 2000“ auf ihrerCD „Zymbal-Musik aus Prag“ zeigt. Überdies war sie aucheine exzellente Blockflötenspielerin.Sie war Gründungsmitglied der Cimbalom World Associa-tion (CWA) 1991 in Ungarn und nahm an fast allen der imzweijährigen Rhythmus stattfindenden Kongresse teil, wo-bei sie jedesmal mindestens ein neues Stück aufführte.Katerina Zlatnikova war auch Mitglied der KünstlergildeEsslingen. 1994 wurde sie dort mit dem Interpretenpreiszum Johann-Wenzel-Stamitz-Preis für ihr Lebenswerkausgezeichnet.Die aktuellen Termine auf ihrer – nach wie vor erreich-baren – Website www.cimbal-zlatnikova.de reichen biszum Sommer 2011. Dann stoppte ihre schwere Krebs-erkrankung weitere Aktivitäten.

Nachruf auf die Cimbal-Solistin und Musiklehrerin Katerina Zlatnikova

Reinhard Tafferner

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Persönlichkeiten

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Mit einem Instrument verhält es sich wie mit der eigenenGesundheit: Es sollte gehegt und gepflegt werden. Hack-bretter sind aus Holz, einem Naturprodukt, das ständig„arbeitet“ und sich bei falscher Aufbewahrung und Be-handlung verzieht. Hackbrettspieler bemerken das schnellan dem Verstimmen der Saiten. Um den Wert eines Instru-ments möglichst lange zu erhalten und viele Jahre Freudedaran zu haben, gibt es einiges zu beachten, zum Beispielauch beim Stimmen. Komalé Akakpo, Carmen Amrein,Roger Food, Inge Goralewski, Anita Huber, Barbara Klin-ger, Belisa Mang, Herbert Rust, Reiner Schrumpf undIlona Seidel haben es aufgeschrieben.Der Standort- auf einem Ständer aufgebaut oder in einer Hülle

(Koffer oder Tasche)- immer am gleichen Platz mit gleicher Temperatur- nicht extremer Kälte aussetzen (unbeheizte Räume)- nicht zu nahe an einem Fenster (Sonne, Wind, Durchzug)- nicht neben einer Heizung oder einem Kachelofen oder

in einem Zimmer mit einer Fußbodenheizung- nicht im Freien oder im Auto liegen lassen- die Temperatur und Luftfeuchtigkeit mit einem

Thermo- und Hygrometer (sieheBild) kontrollieren

- die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen50 bis 75 Prozent betragen

- durch extreme Trockenheit könnenRisse entstehen

- Feuchte hat das Aufquellen desHolzes zur Folge

- wird das Hackbrett nicht gespielt,sollte es mit einemausreichend großen Tuch abgedeckt sein, damit es nichtverstaubt und sich nicht verstimmt.

Der Transport- Zu jedem Instrument gehört die passende Hülle, entwe-

der ein Koffer oder eine Tasche, möglichst mit der Kenn-zeichnung, was ist oben (Decke mit Saiten), was ist unten(Boden).

- Für Koffer oder Taschen gibt es auch Schulter- oderRucksack-Gurte.

- Bei einer Reise ist das Hackbrett in einem Koffer sichereraufgehoben, sonst ist eine Tasche ausreichend und

leichter zu handhaben. Nichts auf die Tasche legen!- Das Instrument nie auf die Decke (auf die Saiten) legen.

Die Saiten können beschädigt werden, oder die Wirbel,Stege oder Dämpfmechanik drücken sich in das Holz.

- Koffer mit Rollen sind zwar praktisch, durch die Erschüt-terung kann es sich aber verstimmen, oder es lösen sichSchrauben der Dämpfmechanik

- Für einen Flug benötigt das Hackbrett im Fahrgastraumein eigenes Ticket, im Gepäckraum kostet es weniger,es kann dort aber sehr kalt werden.

Die Pflege des Hackbretts- Staub zwischen den Wirbeln, den Nägeln und den

Stegen entfernt man am besten mit einem Pinsel.- Eine geringe Staubschicht hat allerdings auch einen

positiven Effekt. Dadurch werden irritierende Spiege-lungen an der Instrumentenoberseite vermieden.

- Für die Decke gibt es spezielle Wischer, ein Klarinetten-putztuch, einen Heizkörper-Reinigungsstab, einen Bade-mantelgürtel oder eine Damenstrumpfhose.

- Einen Staubwischer kann man auch selbst basteln.Nimm ein schmales, langes Stück Holz, ähnlich wie einLineal und beziehe es mit einem waschbaren Stoff.

- Da die Instrumente verschieden lackiert, beschichtet oderanderweitig behandelt sind, benutze nur die vom jewei-ligen Hackbrettbauer empfohlenen Pflegemittel, keineanderen Holz- oder Putzmittel! Darunter kann das Holzleiden.

Das große Einmaleins der HackbrettpflegeTransportieren, Putzen, Stimmen und mehr. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Zusammengetragen von Inge Goralewski, LHB

Ein langer, schmaler Wischer und ein Haarpinsel sind prima zum Ab-stauben geeignet, gegen Verschmutzungen nur spezielle Pflegemittelverwenden, und für die Saitengrundreinigung am besten die blaueSeite eines Radiergummis.

Praxiswissen

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Die Pflege der Saiten- Regelmäßiges Stimmen ist die beste Pflege!- Ist das Hackbrett länger nicht in Gebrauch, sollte die

Stimmung mindestens einen Viertelton abgesenkt wer-den, da vor allem im Sommer schnell Saiten reißen.

- Zupfen, Dämpfen und Stimmen hinterlassen Schweiß-spuren auf den Saiten. Dies führt zur verstärkten Oxida-tion (Rostbildung). Deshalb sollten die Saiten nach demSpielen mit einem trockenen Tuch abgewischtwerden. (siehe Hackbrett Informationen 18, Seite 17)

- Gelegentlich kann man die nicht umsponnenen Saitenauch mit etwas Öl reinigen, das schützt vor Korrosion,löst den Rost und verdrängt die Feuchtigkeit.

- Grober Schmutz lässt sich mit einem harten, rot/blauenRadiergummi und zwar mit der blauen Seite entfernen.

- Wenn eine Saite surrt oder klirrt, lockere sie und über-prüfe, ob sie richtig auf dem Steg aufliegt. Dann ziehesie erneut an. Falls es nicht besser geworden ist, legeein Stück Leder zwischen Saite und Steg.

Das Stimmen(siehe Hackbrett Informationen 8, Seite 25 bis 27)- Prüfe, ob der Stimmschlüssel genau auf den Wirbel

passt, er darf nicht zu locker sein.- Ein Stimmschlüssel mit langem Griff hat, hinten gefasst,

einen längeren Hebel und ermöglicht somit größeren Be-wegungsraum und feineres Stimmen. (siehe Bild)

- Neue Instrumente sollten über alle Chöre viel und kräftiggespielt und öfter gestimmt werden, umso besser haltensie die Stimmung.

- Wenn das Hackbrett länger nicht gespielt wird, sollte estrotzdem regelmäßig gestimmt werden, auch in den Ferien.

- Mit einem klemmbaren Tonabnehmer (Pick up) kann ge-nauer und unabhängig von der Geräuschkulisse ge-stimmt werden.

- Spricht das Stimmgerät nicht an, sind möglicherweise zuviele Obertöne im Spiel, dann die Saite einfach etwas lei-ser anschlagen.

- Falls ein Wirbel zu locker geworden ist oder er springt zu-rück, dann kann die Luftfeuchtigkeit zu gering sein. Ziehe

ihn entweder fester anoder schlage ihn miteinem Wirbelaufsatz(siehe bei Werkzeuge)fester in das Holz.

- Möglicherweise lässter sich fixieren, indemman den Wirbel lang-sam heraus dreht undin das Wirbellochetwas Kolophonium

gibt und den Wirbel wieder einsetzt. Ansonsten muss derWirbel durch einen breiteren ausgetauscht werden.Das StimmgerätEs gibt eine großeAuswahl an Stimm-geräten, die immerkleiner, sensiblerund günstiger wer-den. Die Anzeige istje nach Stimmgeräta) digital, b) farbge-steuert oder c) miteiner ausschlagen-den Nadel.a) Die Anzeige digi-taler Stimmgeräteist oft sehr unruhig.Insgesamt funktio-nieren die preiswerten Stimmgeräte der CA-Serie von Korggut, sie haben im Gegensatz zum Korg AW-2 eine ruhigeAnzeige. Einen Bericht über das Korg AW-1 siehe Hack-brett Informationen 16, Seite 23.b) Vor allem ungeübte Stimmer übersehen schnell mal dieblassen, am Rande angezeigten Tonnamen. Empfehlens-wert sind hier Geräte mit einer Aufschrift der einzelnenTonnamen und darunter angebrachter Leuchtanzeige.Achtung: B = H, Bb = deutsches B.c) Eine sinnvolle Investition für Vielspieler und -stimmer istein Stimmgerät mit echter Nadel wie das Korg OT-120oder das Seiko SAT 1100.Das Stimmen des Salzburger Hackbretts- Für neue Instrumente raten Hackbrettbauer zur gleich-

mäßigen Zugverteilung. Stimme zuerst z.B. den tiefstenTon und dann jeweils die Oktave dazu, danach in Quar-ten oder Quinten weiter oder in einer chromatischen Fol-ge jeweils oktavweise.

- Beim Stimmen einer Saite nicht gleich auf die richtigeTonhöhe gehen, sondern ein wenig in Gegenrichtungund wieder zurück drehen (Beispiel: Zu tiefe Saite erstzu hoch und dann sauber stimmen).

- Drückt man vor und hinter dem Steg leicht auf denSaitenchor und stimmt dann nocheinmal nach, verbessert das dieStimmstabilität anfälliger Instru-mente. Dafür ist auch ein Stim-merli hilfreich (Bild).

- Nach Möglichkeit auch immer mitdem Ohr die Sauberkeit einesChores prüfen.

Praxiswissen

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Das Stimmen des Mittelsteg-Hackbretts- Jene Saiten, welche durch den Mittelsteg in zwei Klänge

(im unteren Bereich im Quintverhältnis, im oberen Be-reich im Sextverhältnis) geteilt werden, sind besondersschwierig zu stimmen.

- Bei häufig bespielten Hackbrettern bilden sich im Metall-stab des Stegs, über den die Saiten mit hohem Zug ge-führt werden, kleine Kerben. Diese können beim Stimmenbewirken, dass sich der Ton nur auf der rechten Seitedes Stegs verändert. Um dieses „Hängenbleiben“ derSaite zu verhindern, empfiehlt es sich, ab und zu den Me-tallstab mit Hilfe einer Zange ein wenig zu drehen. EinigeHackbrettbauer lassen deshalb den Metallstab ein paarMillimeter über den Holzsteg hinaus vorstehen.

- Aus oben genanntem Grund werden die Saiten, welcheüber den Mittelsteg laufen, zuerst links gestimmt (höhereTöne). Erst nachher werden die Saiten auf der rechtenSeite gestimmt. Es muss dann jeweils nachkontrolliertwerden, ob die Saiten auf der linken Saite ihre korrekteStimmung behalten haben. Wer keine langen Fingernägelhat, kann mit dem Stimmerli die Saiten anzupfen. Auchbeim Saitenwechseln ist das Stimmerli hilfreich.

Werkzeug-Set für DämpftechnikFür Spieler, die auf einem (Tenor-)Hackbrett mit Dämpf-mechanik spielen, ist ein kleines Werkzeug-Set (Bild) zuempfehlen: 1. Nähmaschinenöl (mit einer Spitze ähnlicheiner Spritze) für die Federn der Mechanik, die meist dannquietschen, wenn man vor dem Konzert auf der Bühnesteht. 2. Schraubenzieher, damit die Dämpfmechanik rich-tig eingestellt werden kann. Vorsicht, die losen Schraubenkönnen ins Hackbrett hinein fallen! 3. Kleine Zange undSeitenschneider um Saiten ab- oder aufzuziehen. 4. Wir-belaufsatz um Wirbel zu fixieren.

Eine gerissene Saite kann viele Ursachen haben: Irrtümli-ches und zu weites Drehen am falschen Wirbel, unglückli-ches Hängenbleiben beim Anschlag oder klimatische Ex-trembedingungen. Eine einzelne Saite sollte jeder routinierteHackbrettspieler selbst aufziehen können. Für eine komplet-te neue Besaitung und für die richtigen Saiten ist der Hack-brettbauer oder Fachmann zuständig (siehe Seite 4 und 7).Weil es Saitensätze in verschiedenen Stärken gibt, riskiertman mit den falschen Saiten den „Exitus eines Hackbretts“(siehe HBI 5, Seite 32). Zum Aufziehen einer neuen Saitesiehe auch HBI 12, Seite 33, und HBI 14, Seite 9 bis 11.- Entferne alle Reste der alten Saite und messe die Länge

und Stärke der neuen Saite und vergleiche, ob sie mit deralten Saite übereinstimmt. Saitenlänge = Entfernung vomNagel bis zum Wirbel + 4 cm „Zugabe“. Eine nicht um-sponnene Saite kannst du dort gleich abschneiden, eineumsponnene erst, nachdem sie aufgezogen ist oder zu-mindest einige Male um den Wirbel gewickelt ist.

- Wichtig! Vor Aufziehen einer neuen Saite sollte der Wir-bel so weit heraus gedreht werden, wie die neue Saitewieder eingedreht werden soll, bei 4 cm sind das etwadrei Umdrehungen ( 3 mal 360°) . Durch das Drehen desWirbels entsteht Reibungswärme, deshalb in kleinenSchritten drehen.

- Hänge die Saite mit ihrer Schlinge über den Nagel undziehe sie im richtigen Verlauf über die Stege und untendurch.

- Um der Saite das Einleben auf dem vielleicht schon älterenBrett zu erleichtern, die Stelle, wo die Saite auf dem Stegaufliegt, leicht mit einem neutralen Saitenöl schmieren.

- Führe das Ende der Saite durch das Loch im Wirbel, sodass es 3 bis 5 mm darüber hinausragt, abgeknickt nichtwieder aus dem Loch im Wirbel springt.

- Beachte die Richtung beim Anziehen und ziehe langsaman. Bei zu schnellem Spannen kann sie wieder reißen.

- Die Wicklungen sollten jeweils von oben nach unten er-folgen. Besonders schön wird die Wicklung, wenn mansie während des Drehens immer wieder zusammen-schiebt, zum Beispiel mit einem Schraubenzieher [Bild].

- Die Tonhöhe der neuen Saite langsam nach oben stim-men und ständig die neue Saite mit bereits gestimmtenTönen vergleichen, damitsie nicht zu hoch wird undreißt.

- Biege das aus dem Lochim Wirbel herausstehendeSaitenende zum Wirbel,damit sich niemand daranverletzen kann.

- Die neue Saite muss öfternachgestimmt werden.

Des Hackbretts neue SaitenWie wechsle ich eine Saite?

Praxiswissen

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Je nach Spielintensität wird der Belag der Spielseite abge-nutzt. Dies ist ein normaler Verschleiß, der erneuert wer-den sollte. Außerdem empfiehlt es sich, immer mehrerePaar Schlägel mit unterschiedlichen Belägen, verschiede-ne Filze und Leder, zu besitzen. Damit wird die Klangfarbedem Musikstück und der Instrumentierung angepasst.Es gibt verschiedene Vorgehensweisen, Schlägel zubeziehen: mit flüssigem Klebstoff, mit Klebeband oder miteinem Faden. Welche Möglichkeit zu verwenden ist, richtetsich nach Dicke, Aussehen und Elastizität des Bezugs undob in den Schlägeln Löcher vorhanden sind.Vorbereitung- Schlägel vom alten Bezug und Kleber befreien.- Leder oder Filz auswählen und zurecht schneiden.Mit flüssigem Klebstoff- Kleber (Holzleim, Bastel- oder Sekundenkleber) nur auf

die Ober- und Unterseite der zu beziehenden Schlägel-seite auftragen. Klebstoff auf der Schlagfläche wird festund das Leder schlägt sich schneller ab.

- Bei zu dünnem Belag kommt der Kleber durch und dashört man evtl. am Klang.

- Am besten beginnt man den Leder/Filzstreifen beimSchlägelhals (Unterseite) anzukleben (Bild oben) und für

ein paar Sekundenfest anzudrücken.

- Das zu lange Stückabschneiden und dieOberseite kleben undfest andrücken.

- Den Schlägel „frisie-ren“: Die eventuellüberstehenden Flä-chen und Ecken rechts und links zurechtschneiden.

Mit Klebeband- Das doppelseitige Klebeband wird auf die Größe des

neuen Belags zugeschnitten.- Der neue Belag kommt auf eine Seite des Klebebandes.- Das Klebeband wird auf die zu beziehende Schlägelseite

geklebt und fest angedrückt.Mit Faden- Die Schlägel benöti-

gen kleine Löcher imKopf (Bild), nur dannlässt sich der Belagmit einem Faden be-festigen.

Eine Patentlösung gibt es nicht, wenn man ein Hackbrettverstärken will. Eine entscheidende Frage ist zunächst, obPlatz und Umgebungslautstärke den Einsatz von normalenMikrofonen zulassen. Wenn dem so ist, gibt es fast nichts,was nicht geht.Müssen bei einer Veranstaltung in Hallen oder im Freiendie Instrumente verstärkt werden, ist eine gute Zusam-menarbeit mit den (Ton-)Technikern wichtig. Jeder Ton-techniker mikrofoniert erfahrungsgemäß nach Gutdünkenund mit Sicherheit anders als sein Vorgänger, weshalb hiernur einige Beispiele und Anhaltspunkte genannt sind.- Falls das Richtmikrofon von oben kommt, sollte es min-

destens einen Abstand von 90 cm zum Hackbrett haben,damit der Spieler nicht beeinträchtigt oder irritiert wird.Allerdings gibt es dann Probleme mit Störgeräuschen.

- Damit der Spieler vom Mikro nicht irritiert ist, empfiehlt essich, das Mikrofon auf den Hackbrett-Boden zu richten,also von unten. Das funktioniert sehr gut, der Spieler hatBewegungsfreiheit und die Zuschauer einen freien Blickzum Spieler.

- Oder das Mikro wird – um möglichst wenig Störge-räusche zu provozieren – mit nur etwa 40 cm Abstandvon seitlich oben auf einen der Stege gerichtet.

- Für Stereoaufnahmen liefern ein Mikro über und einesunter dem Hackbrett interessante Ergebnisse.

- Für den Außeneinsatz haben sich grundsätzlich dyna-mische Mikrofone wie das Shure SM 58 bewährt.

- Etwas empfindlicher (in doppelter Hinsicht) sind Konden-sator-Mikrofone wie das AKG C 1000. Diese brauchenallerdings zusätzlich Phantom-Stromspeisung, zumBeispiel von einem Mischpult.

Tonabnahme direkt am Instrument- Reinen Hackbrettsound erhält man mit einem Tonabneh-

mer-Mikrofon wie dem AKG C 411 zum Ankleben. Die An-bringung ist Geschmackssache, ein guter Kompromiss istmeist die Unterseite, ca. 10 cm unter und neben der Mitte.

- Wer mobil sein möchte, aber es in ordentlicher Klang-qualität auch mit einer Blechbläsergruppe aufnehmenwill, greift zu Verstärkern von AER oder ähnlichenAkustik-Amps.

Verstärkung bitte!Tipps für das Spielen mit Mikrofon und Technik drinnen und draußen

Des Schlägels neue KleiderWie verpasse ich den Schlägeln einen neuen Belag?

Fotos

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Huber

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Mang,

Bärbel

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Praxiswissen

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Hackbrett Informationen 29 (2/2013)

Ein klingendes Trapez hat ihr Leben verändert

Liudmila, wer bist Du, woherkommst Du. Erzähle uns etwasüber Deine Jugend!Meine Heimat ist Weissrussland.Dank meines trapezförmigenInstrumentes, das mein Lebenverändert und bereichert hat, habeich in Österreich meine zweiteHeimat gefunden. Bereits in meinerStudienzeit in Weißrussland began-nen meine ersten Reisen mit demFolkloreensemble, wo ich Cymbalspielte, zuerst nach Südkorea, dannnach Frankreich und in die Nieder-lande. Das begeisterte Publikumwollte immer mehr von meinem In-strument hören. Eine Menge Ener-gie und Freude, die ich bei denKonzerten von den Zuhörern zuspüren bekommen habe, hat michimmer weiter inspiriert. In meinerJugendzeit beschäftigte ich michsehr viel mit meinem Instrumentund verbrachte Tage lang in der

Fachmusikschule: lernen, für sichalleine üben, mit den Freunden zu-sammen spielen und einfach nurSpaß haben, so wie es in dieser Zeitüblich ist. Auch dank der Unter-stützung meiner Familie habe ichalle schwierigen Zeiten unseresLandes gut überstanden.Wie kamst Du auf das Hackbrettbeziehungsweise Cymbal?Angefangen hat alles mit demKlavier, aber dann wurde ich vonLehrern zum Cymbal-Spielenanimiert. Dafür bin ich ihnen sehrdankbar, dass sie mich in dieseRichtung gebracht haben. Nachmeiner Ausbildung an der Staat-lichen Musikakademie in Minskhabe ich beschlossen, weiter zustudieren. Professor Karl-HeinzSchickhaus wurde in Weißrusslandbekannt und mein Wunsch, bei ihmzu studieren, ist auf einmal wahr

geworden. So kam ich nach Öster-reich und lernte den wunderschö-nen Klang des Salzburger Hack-bretts kennen.Du hast die Sowjetzeit noch mit-erlebt. Welche Erinnerungen hastDu daran? War das für die Musikeine gute Zeit?Ich hatte eine glückliche Kindheitund hatte, denke ich, alles, was einKind nur brauchen kann. Das wareine schöne Zeit. Ca. im Jahre 1991,nach dem Zerfall der Sowjetunion,hatte unsere Familie mit vielenSchwierigkeiten zu kämpfen (beideEltern waren arbeitslos, wir hattenkaum etwas zu essen…), diese Zei-ten haben wir miteinander auchüberstanden. Ich bin einerseitsdankbar, auch das erlebt zu haben,da ich jetzt, glaube ich, eine ganzandere Wertschätzung habe. Sonstwäre aus mir ein anderer Menschgeworden.Dann hast Du beschlossen,Cymbal zu studieren?Das war keine leichte Entschei-dung. Ich wollte immer Musik ma-chen, aber war mir nie sicher, obdas mein Beruf sein wird. Wie be-reits früher erwähnt, haben michmeine Lehrer dazu inspiriert. Heutekönnte ich mir nicht vorstellen, et-was anderes zu machen. MeinerMeinung nach ist mein Beruf derschönste überhaupt!Was findest du Besonderes andeinem Instrument?Das Hackbrett ist ein besonderesInstrument, das nicht so viele spie-len. Bei Konzerten begeistert es,weil es nicht alltäglich ist. Das

Von Urs Bösiger„Musik ist mein Leben“ – Interview mit Liudmila Beladzed, Linz (Österreich)

Liudmila Beladzed 2006 an der Donau in Linz (Foto: privat)

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Instrument fasziniert mit seinemwunderschönen Klang, und mirpersönlich gibt es viel Freiraum,was Klänge betrifft. Mit verschiede-nen Schlägeln, unterschiedlichenAnschlagstechniken, Anschlagsar-ten (ich spiele gerne und viel pizzi-cato) hat das Instrument in sich einesehr breite Palette von Klängen undkann bei einem Konzert ganz unter-schiedlich klingen.Warum bist Du in den Westenausgewandert? Warum hast Duausgerechnet Österreich gewählt?Ich wusste nie, dass Österreich mei-ne zweite Heimat wird. Ich hatteauch nie den Gedanken gehabt, dasLand einmal zu besuchen. Da ichunbedingt bei Professor Karl-HeinzSchickhaus studieren wollte, mach-te ich mich auf die Suche nach ihm.So ging mein Weg weiter nach Linz.War das ein musikalischer Schock,die Musik im Westen kennen zulernen? Was ist der Unterschiedzwischen den Mentalitäten in derMusik?Ja, das war ein musikalischerSchock im positiven Sinne. Ich binsehr glücklich, in Österreich zusein, im Land der vielen berühmtenMusiker und Komponisten. Ich trafda viele tolle Musiker, mit denenich gerne zusammen musiziere,lernte zeitgenössische Komponis-ten, die für Hackbrett schöne Musik

komponierten und komponieren,kennen. Es gibt sehr viele Auftritts-möglichkeiten, man kann selberviele wunderschöne Konzerte besu-chen. Was kann man sich als Musi-ker noch wünschen?Du wurdest nach dem Tod vonKarl-Heinz Schickhaus dessenNachfolgerin an der Anton Bruck-ner Privatuniversität ...Ich bin nicht direkt die Nachfolge-rin von Karl-Heinz Schickhaus ge-worden. Genauer gesagt, wurde ichdie Nachfolgerin von ElisabethSeitz, die nach seinem Tod an derAnton Bruckner Privatuniversitätunterrichtete. Bei ihr machte ichauch meinen Studienabschluss.Nach ihrem Ausscheiden bewarbich mich um die Stelle. Natürlich istes für mich eine große Ehre, da zuunterrichten. Ich versuche einfach,mein Bestes zu geben.Wie setzest Du die Schwerpunkte:Selber Musizieren/Konzertierenund Unterrichten? Kommt daseine nicht zu kurz?Für mich persönlich ist das eine gu-te Mischung. Ich könnte mir dasUnterrichten oder das Musizierenalleine nicht vorstellen. Nach einemlangen Unterrichtstag ist ein Kon-zert am Abend für mich eine Ent-spannung. Musik ist mein Leben,egal ob es um Unterrichten oderum Musizieren geht. Die Regelmä-

ssigkeit im Unterrichten ist fürmich auch sehr wichtig. Wenn sichmeine Konzerttätigkeit mit demUnterrichten zu oft überschneidet,muss ich Konzerte absagen.Was ist Dir wichtig beim Unter-richten deiner Student/innen undSchüler/innen? Welche pädagogi-schen und methodischen Schwer-punkte setzest Du?Für mich ist es wichtig, einen gutenKontakt zu dem Schüler zu knüp-fen, damit wir über alles offen re-den können: Erfolge, Probleme,Ziele. Selbstständigkeit und Fleißder Schüler spielen auch eine großeRolle. Eine Stunde in der WocheUnterricht ist einfach zu wenig. DieMusik steht für mich im Vorder-grund. Manche Schüler brauchenallgemeine musikalische Tipps,manche technische, um eine wun-derschöne Aufführung eines Mu-sikstückes zu bewirken.Sprechen wir über überHackbrettissimo ...Das war schon immer mein Ziel,ein Hackbrettorchester zu gründen.Bei uns in Weißrussland ist dassehr verbreitet, es spielen oft bis ca.30 Cymbali in einem Orchester ge-mischt mit den anderen Instrumen-ten: Knopfakkordeon, Flöte, Oboe,Klarinette, Schlagwerk… Das Or-chester hat einen tollen Klang undist beim Publikum sehr beliebt. Daich auch eine Dirigentenausbildunghabe und schon einige Orchesterund Chöre leitete, gründete ich imJahr 2009 das 1. Oö. Jugendorches-ter „Hackbrettissimo“. Es spielenca. 15 Hackbrettspieler aus Öster-reichischen Musikschulen undStudierende der Anton-Bruckner-Privatuniversität. 2011 spielten wirin Budapest beim Cimbalom Welt-kongress, dieses Jahr hatten wir eingemeinsames Projekt mit unserenFreunden aus der Schweiz, dem

Steckbrief Liudmila BeladzedGeboren: 31. August 1979 in Polozk, WeißrusslandCymbalstudium: an der Staatlichen Musikakademie in Minsk,

Weißrussland, Abschluss 2003Hackbrettstudium: an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz bei

Professor Karl-Heinz Schickhaus und Elisabeth Seitz,Abschluss 2009

Wohnort: Linz, ÖsterreichUnterrichtsort: Seit 2009 Hackbrettlehrerin an der Anton-Bruckner-

Privatuniversität in Linz und am OÖ. MusikschulwerkFamilie: Verheiratet mit Vitali Beladzed, eine Tochter: Diana

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HJOS – Hackbrett Jugend OrchesterSchweiz. Dieses Orchester hat diegleichen Ziele wie unser „Hackbret-tissimo“: die begabten jungenHackbrettspielerInnen sollen beimgemeinsamen Musizieren unter-stützt und gefördert werden. DasErgebnis dieser beiden Projekte warfür alle sehr zufrieden stellend: Denjungen MusikerInnen hat das Mit-einander-Spielen sehr viel Spaß undFreude gemacht, die Zuhörer warenbegeistert und für uns Leiter war dasein unvergesslicher Moment und vorallem die Bestätigung, dass unsereArbeit wertvoll und wichtig ist.Sprechen wir über Deine Konzert-tätigkeiten. Ich bin ein grosser Be-wunderer Deines Duos mit RainerFalk. Gibt es andere Ensembles?Rainer Falk, ein oberösterreichischerGitarrist und Komponist, und michfaszinieren die KlangmischungHackbrett/Cymbal mit Gitarre, undwir sind immer auf der Suche nachneuen Klängen. Aus dieser langengemeinsamen Arbeit sind zwei CD-sentstanden: 2009 „Early Spring“ undim Jahr 2011 „Late Summer“. Vordrei Jahren gründete ich mit meinenFreunden das „Ensemble Movente“:

Sopran/ Hackbrett/Theorbe, Bass-laute. Ich spiele gerne bei den Neue-Musik-Projekten in verschieden Be-setzungen mit. Ein schönes Erlebniswaren für mich einige Uraufführun-gen, vor allem Musik von Til Alex-ander Körber und Alfred Peschek.Ich liebe es, in kleinen Ensembles zumusizieren: Duo mit Akkordeon,Klarinette, Klavier.Was sind die Unterschiede zwi-schen der Musikausbildung inWeißrussland und im Westen?Ich schätze sehr, was ich in Weiß-

russland gelernt habe und bin allenmeinen Lehrern sehr dankbar fürihre Professionalität und Geduld.Was Methodik und Didaktik betrifft,haben wir eine lange Tradition undeine gute Schule. Das Studium sel-ber war von Prüfungen ziemlichüberfrachtet, kaum ist das einePrüfungsprogramm einstudiert undvorgespielt, bereitet man sich aufdie nächste Prüfung vor. Sehr wenigFreiraum, wenig Konzertpraxis.Hier im Westen hat man fast über-haupt keine Prüfungen, man spieltdie Aufnahmeprüfung und dienächste Prüfung ist die Abschluss-prüfung. Dafür gibt es aber sehrviele Konzerte, was ich für positivhalte. Was die Ausbildung betrifft,wäre eine Mischung zwischen bei-den gerade das Richtige. Ich versu-che das in meinem Unterricht um-zusetzen und bin momentan mitmeinen Schülern sehr zufrieden. Esmacht mir große Freude zu sehen,wir sie sich entwickeln, verbessern,und hoffentlich werden sie einmalgute Lehrer und tolle Künstlerwerden. Das wünsche ich ihnen!Liudmila, vielen Dank für dasinteressante Gespräch! Wir wün-schen Dir auf allen Ebenen fürdie Zukunft alles Gute!

Seit 2006 ein Duo: Liudmila Beladzed und Rainer Falk (Foto: Michaela Landwehr)

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Vom 6. bis 10. August fand dasdritte Hackbrett-Jugendlager desVerband Hackbrett Schweiz (VHbS)statt. Am Dienstag reisten 30 Ju-gendliche aus der Deutschschweizmit Hackbrett und Zubehör nachValbella. Nach kurzem Kennenler-nen ging es schon ans gemeinsameMusizieren. Die zu Hause vorberei-teten Stücke erklangen zum erstenMal im Ensemble – noch nicht ganzperfekt. Ob es an den zum Teilnicht gestimmten Hackbretternoder an zu wenig Vorbereitung lagsei dahingestellt. Nach intensiven

Proben vormittags und nachmittagsin den drei Gruppen Piccolo, Mitt-lere und Fortgeschrittene, und inder Gesamtformation hörte ichschon bald einen Unterschied.Bei soviel Arbeit durfte das Ver-gnügen nicht fehlen. Bei sommer-lich heissen Temperaturen ging esam Mittwoch an den Heidsee zumBaden. Auch sonst wurde viel„Sport“ getrieben. Auf dem Fuss-ballplatz oder am Töggelikastenwar in jeder Pause reger Betrieb.„Gejasst“ wurde in jeder freien

Minute und auchandere Gesellschafts-spiele förderten denZusammenhalt.Als Abwechslung wur-de an einem Abendgetanzt. Unter vielGelächter wurden dreiTänze eingeübt undvorgeführt. Darausentstand noch einespontane Musigstubete

mit vielen Hackbrettern, Klavier,Bassgeige, Akkordeon und Schwy-zerörgeli. Jeder, der wollte, spieltenach Lust und Laune mit. Wir ver-brachten einen fröhlichen Abend.Die gute Stimmung im Lager warauch der hervorragenden Verpfle-gung zu verdanken. Das Küchen-team unter der Leitung von RuthMessmer, die auch für die Gesamt-organisation der Woche verant-wortlich war, leistete sehr guteArbeit.Am Samstag war es soweit: Eltern,Geschwister und auch Grosselternreisten an, um ihre Kinder abzu-holen – nein, natürlich, um sich dasResultat der Woche anzuhören.Die Jugendlichen spielten vor, wassie in der „Werkstatt Valbella“ er-arbeitet hatten. Die Musik begeis-terte die Zuhörer, und die musika-lischen Leiter der Woche warensehr zufrieden mit dem Erreichten.Ob wir nächstes Jahr wohl mit 40Anmeldungen rechnen müssen?

Jugend

Erfolgreiches WerkstattkonzertVon Susi PfisterDrittes Hackbrett-Jugendlager des VhbS in Valbella mit Badeausflug

Intensives Proben im Jugendlager (Fotos: VHbS)

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Hackbrett Informationen 29 (2/2013) Jugend

Eines wollen wir gleich klarstellen: Wir studieren Musik.In erster Linie. Nicht Fitnessmanagement oder Transport-technik oder Logistikkommunikation. Auch wenn es hinund wieder so scheinen mag. Ein Hackbrett zu tragenkann den Besuch im Fitnessstudio ersparen, besondersTenor- und Bass- bzw. Kontrabass-Hackbretter.Was den Logistikaufwand betrifft, werden wir Hack-brettler an der Musikhochschule eigentlich nur noch vonder Schlagzeugklasse übertroffen. Regelmäßig ziehen wirmit unseren Instrumenten und Hackbrett-Tischen undKlötzen und Pedalen und Schlägeln und Hackbrettschlä-gel-Ablege-Lappen und Pedal-Unterlege-Flicken und soweiter vom dritten in den ersten Stock, wo sich der KleineKonzertsaal befindet. Dabei kreuzen sich unsere Wege mitFlötisten, Blechbläsern, Gitarristen und Harfenisten (nagut, die haben es auch nicht gerade leicht). Dann ist derzumindest amüsierte, wenn nicht gar schadenfroheSeitenblick obligatorisch. Stimmt schon. Wir sind selberSchuld, wir spielen freiwillig dieses schöne und vielsei-tige Instrument. Aber es hat auch Vorteile, so aufzufallen:Es weiß dann jeder Bescheid, dass die Hackbrettklasseheute ein Konzert gibt.Wenn das Konzert nicht im Gasteig stattfindet, sondernan einem der anderen Standorte der Musikhochschule,dann müssen wir doch einen Transportservice in An-spruch nehmen. Auch die Hausmeister haben also eineMenge zu tun mit unserer Materialschlacht.Dabei geht es gar nicht nur um die Hackbretter und Hack-brettständer. Wie oben bereits genannt, benötigt man alsHackbrettspieler bzw. -student eine Vielzahl kleinerZusatzutensilien. Zum Beispiel gut nachvollziehbar: dieUnterlegeklötzchen, um die Schräge des Instruments aufunseren wundervollen Hackbrett-Tischen herzustellen.Auch enorm wichtig: die Hackbrettschlägel-Ablege-Lappen. Diese werden seitlich neben das Instrument aufden Hackbrett-Tisch gelegt, und darauf die Schlägel, dieman während des Stücks wechselt. Damit es beim Schlä-gelwechsel kein störendes Holz-auf-Holz-Geräusch gibt.

Die meisten Dinge, dazu gehören auch noch Pedale, Er-satzschlägel und weiteres Zubehör (es möge unerwähntbleiben) befinden sich im „Kammerl“, einem lauschigenOrt: der Nebenraum des Raums 3.116 im Gasteig. KeineFenster, etwa zwei auf vier Meter. Ein Kammerl eben.Was zählt, ist sein existenzieller Inhalt. Dabei ist dieEinrichtung des Kammerls keineswegs vollständig: Keinerutschfesten Hackbrettständer-Unterleger, keine elektro-nischen Tonabnehmer ... und keine Hackbrett-Putzaus-rüstung! Doch eine Generalsäuberung hätten alle unsereInstrumente nötig (und auch verdient). Dann studierenwir außer Musik – mit Schwerpunktbereichen in Trans-port und Technik, Fitness und Logistik auch nochReinigunsfachkraft?Lisa wird in der nächstenAusgabe mehr über diesenSchwerpunktbereich be-richten ... Eines steht fest:Wir können uns nichtüber mangelnde Viel-sa/eitigkeit beklagen.

(Anna Voß)

Ecke Gasteig 3.116Aus der Hackbrettklasse der Musikhochschule MünchenIn der heutigen Folge:Putz&Batt mit den Fachkräften für Transportlogistik

Preisfrage:Lisa Schöttlstudiert wederFitnessmanagement nochTransportlogistik, sondern?(Foto: privat)

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Hackbrett Informationen 29 (2/2013)

„Die Vielfalt traditioneller bayeri-scher Musik – eine lebendige Quellefür unser Musizieren“ war im Pro-grammheft zum Volksmusikabendam 8. Juli im ausverkauften Carl-Orff-Saal des Kulturzentrums amGasteig zu lesen. Mit diesem feiertedie Münchner Hochschule fürMusik und Theater das 50-jährigeJubiläum des Studiengangs Volks-musik (früher Volksmusikseminar).Gleichzeitig verabschiedete sich mitdiesem Konzert Prof. Sepp Horn-steiner, seit 1972 Dozent und seit1993 Leiter des Volksmusiksemi-nars, in den Ruhestand.In seinem Grußwort hob der Präsi-dent der Hochschule Prof. Dr. Sieg-fried Mauser hervor, dass bei derFusion des Richard-Strauss-Konser-vatoriums mit der Hochschule fürMusik und Theater im Jahr 2008das Volksmusikseminar eine will-kommene, wertvolle Beigabe zurErweiterung des Ausbildungsan-gebots der Hochschule gewesen sei.Traditionelle Volksmusik sei kein„Jodel-Diplom“, wie eine Sendungvom 24. Juni 2013 im Deutschland-funk rhetorisch fragte, sondern einvollwertiges Studienfach an vieleneuropäischen Musikhochschulen.Größere BedeutungIn Deutschland ist der StudiengangVolksmusik in München nach wievor die einzige akademische Aus-bildungsstätte für Volksmusik. Des-sen gewachsenen Stellenwert unter-strich der Präsident mit dem Hin-weis, dass der Studiengang nachdem Abschied Hornsteiners einedoppelte Führung für die interneAusbildung und für die externen

Kontakte erhalten werde. Musik-ethnologie sei auch in den anderenHochschul-Bereichen ein wichtigerAspekt.Das JubiläumskonzertZehn Studierende des aktuellenVolksmusik-Studiengangs und elfGruppen mit ehemaligen Absol-venten und Dozenten spielten zumAuftakt gemeinsam den Jubiläums-walzer. Das abwechslungsreicheProgramm bot unter anderemStücke und Lieder aus dem Reper-toire von seit Jahrzehnten bekann-ten Gruppen wie den Wegscheiderund Rupertiwinkler Musikanten,dem Tobi Reiser Ensemble, aus derSammlung von Wastl Fanderl so-wie von Sängern und Musikantenaus neuerer Zeit, einschließlichAusflügen in die europäische Folk-lore. Hornsteiner führte durch dasProgramm und bedauerte, dass beiWeitem nicht alle Mitwirkungs-wünsche berücksichtigt werdenkonnten. Er freute sich aber, viele

„Ehemalige“ unter den Zuhörernsehen zu können und bezeichnetees als reinen Zufall (?), dass derJubiläumszahl entsprechend genau50 Musikantinnen und Musikantenauf der Bühne standen.Auch wenn die SaiteninstrumenteZither, Hackbrett, Gitarre, Harfe,Geige und Kontrabass dominierten,so waren auch Akkordeon, Steiri-sche Harmonika, Querflöte, Block-flöte, Klarinette und nicht zuletztauch der Gesang, dessen Bedeu-tung Hornsteiner hervorhob, ver-treten. Die Darbietungen zeigten,dass das kultivierte, technisch sau-bere Spiel einer klassischen instru-mentalen Ausbildung der authen-tischen Wiedergabe überlieferterVolksmusik keineswegs abträglichist. Die Studierenden sollen schließ-lich nach ihrer professionellen Aus-bildung das traditionell hohe Ni-veau bayerisch-alpenländischerMusik im Unterricht an Musik-schulen weitergeben können.

Ohne Tradition keine Innovation50 Jahre Studiengang Volksmusik in München: Jubiläumskonzert im Gasteig

Szene

Von Reinhard Tafferner

Prof. Sepp Hornsteiner (Foto: Mike Gangkofner, www.fotoart.org)

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RückblickZwischen den Stücken blickteHornsteiner auf die fünf Jahrzehntedes Volksmusikseminars zurück.1963 hatte der Münchner Stadtratbeschlossen, im Konservatoriumein Volksmusikseminar einzurich-ten. Anfangs nur zur Ausbildungvon Laienmusikgruppen konzi-piert, wuchs der StudiengangVolksmusik unter der klugen undumsichtigen Führung seines erstenLeiters Karl-Heinz Schickhaus(1938-2007) im Lauf der Zeit zu ei-nem wichtigen Zweig der Musik-lehrerausbildung am Konservatori-um heran, waren doch in den Sech-zigerjahren Instrumentallehrer fürHackbrett, Zither, Harfe und Gitar-re noch absolute Mangelware.Schon bald zeigten auch Musikstu-denten Interesse an der Volksmu-sikausbildung und das Ministeriumgenehmigte ein Hauptfachstudiummit dem Schwerpunkt Volksmusik.Die Bewerber mussten sich einerstrengen, mehrstufigen Aufnahme-prüfung unterziehen. In den Siebzi-gerjahren war die Abteilung starkfrequentiert, vor allem durch Hack-brettstudenten, deren Studium nurin Verbindung mit Volksmusikmöglich war. Erst den Bemühungenvon Karl-Heinz Schickhaus war eszu verdanken, dass von 1981 anHackbrett und Volksmusik unab-hängig voneinander als Studien-gänge gewählt werden konnten.Zusätzlich zum normalen Studien-gang Musiklehrer mit allen prakti-schen und theoretischen Grundfä-chern erhalten die Studierenden desHauptfachs Volksmusik in einemspeziellen Seminar (vierjährig) dasRüstzeug für ihren Beruf: Geschich-te der Volksmusik, Literatur, sozia-le Aspekte, Satztechnik, Lied- undMusikrepertoire, Arrangement fürverschiedene Besetzungen, Lied-

begleitung, Kenntnis der der ge-bräuchlichen Volkstänze usw.Großer Wert wird auf die päda-gogische Ausbildung gelegt.Seit 2002 war es möglich, dasVolksmusik-Studium in Kooperati-on mit der Musikhochschule Nürn-berg-Augsburg mit einem pädago-gischen Diplom abzuschließen. Beider Fusion des Konservatoriumsmit der Münchner Hochschule fürMusik und Theater 2008 wurde dasVolksmusikseminar als Studien-gang Volksmusik in die Hochschuleintegriert. Im Wintersemester2010/2011 wurde Volksmusik alsBachelor-Studiengang (acht Semes-ter) mit den Hauptfächern Akkor-deon, Gitarre, Hackbrett, Volkshar-fe, Zither eingeführt. Ein großerTeil der in München ausgebildetenVolksmusiklehrer unterrichtet anMusikschulen in Bayern, aber auchin Österreich, Südtirol, der Schweizund Liechtenstein. Vor allem inSüdbayern arbeitet ein weiterer Teilals freiberufliche Musiklehrer. Eini-ge sind an allgemein bildendenSchulen sowie an Forschungs- undPflegeeinrichtungen der Volksmu-

sik in verschiedenen bayerischenRegierungsbezirken und beimBayerischen Landesverein fürHeimatpflege tätig.FazitSo düster wie es „Der UniSpiegel“in seinem Heft 1/2012 darstellte(„Bayern ist mein Leben“) ist es umden Münchner Studiengang Volks-musik keineswegs bestellt. Nach ei-nem ganzheitlichen Konzept aus-gebildete Volksmusiklehrer tragenin unserer Zeit der kommerziellenÜberflutung aller Lebensbereichewesentlich dazu bei, die regionaleVielfalt traditioneller bayerischerMusik im Spannungsfeld von „Tra-dimix“, „VolXmusik“ und kom-merziell-volkstümlicher Musik zuerhalten und zu fördern, nach demMotto: Ohne Tradition keine Inno-vation! Im Übrigen wäre der heuti-ge Stellenwert des Hackbretts inund außerhalb der Volksmusikohne den Studiengang Volksmusikundenkbar!Weitere Informationen siehe www.musikhochschule-muenchen.de, Such-wörter „Volksmusik“ und „Hackbrett“

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Hackbrett Informationen 29 (2/2013)Szene

Seit mittlerweile gut acht Jahren istdas Hackbrett-Orchester Gelbe Sai-ten mit seinem Dirigenten Jörg Lan-zinger unterwegs. Nach dem Höhe-punkt hackbrett.12 im vergangenenJahr ging es zu Beginn des neuenJahres zum Probenwochenendenach Roggenburg. Dort wurde derJahresplan festgelegt: Wann sinddie Proben (im Schnitt sieben bisneun Probetermine pro Jahr) undwelche Konzerte werden gespielt.Auch die Konzertprogramme, indiesem Jahr „Grenzgänger“ und„Wunschprogramm 13“, wurdenpräsentiert.Rhythmus-Workshop im AllgäuMit den Jahren sind die ausgewähl-ten Stücke und Arrangements im-mer anspruchsvoller geworden undso mancher Rhythmus fordert denAkteuren einiges ab. Deshalb fuhrdas ganze Orchester im Mai insAllgäu zu einer Probe mit SebastianKern.

Sebastian Kern aus Kemptenschloss 2001 das Diplom-Studium„Latin-Percussion/Brazilian-Per-cussion“ an der Latin-Percussion-School München mit Auszeichnungab. Seit 2005 leitet er im Allgäu die„PercussionSchoolKern“, ist regel-mäßiger Workshop-Dozent undGründer der Workshop-Reihe„World-Percussion-Workshops“.Es wurde geklatscht, geschnipptund „gegrooved“ was das Zeughielt, und der Spaß war allen insGesicht geschrieben. Nachdem dergemeinsame „Puls“ der Gruppeherausgearbeitet und erspürt wur-de, erfolgten auf dieser Basis Übun-gen mit Händen und Füßen. Ver-schiedenste Rhythmen wurden ver-sucht über den Körper zu erfühlenund gemeinsam auszudrücken. ImAnschluss daran hatte jede Stimm-gruppe Zeit, ihre einzelnen Pro-blemstellen zu er- und bearbeiten.

Gastauftritte und KonzerteIm Juni spielten die Gelben Saitendann ein Konzert im Rahmen desHackbrett-Orchesterspieltags (sieherechts). Nach der Sommerpausefolgte das Orchester einer Einla-dung der Gärtnerei Gaißmaier ausIllertisssen zur „Gartenlust“. Schonzur Tradition geworden ist einKonzert am Tag der deutschen Ein-heit, welches dieses Jahr in Haun-stetten bei Augsburg stattfindet.Natürlich sind bei den Gelben Sai-ten lauter fleißige Musikanten, dochGeselligkeit und Spaß gehören auchdazu. Deshalb gibt es im Novemberein Hüttenwochenende in Missenim Allgäu. Wenn das Wetter mit-spielt, wird es sicher auch die eineoder andere Wanderung geben.Atem-Workshop 2014Einen neuen Weg, als Orchesternoch besser zu werden, wird dasJahr 2014 einleiten. Gebhard Gedi-ga, Heilpraktiker aus Ausgsburg,wird das alljährliche Probenwo-chenende in Roggenburg mit einerEinheit des „Verbundenen Atems“eröffnen. Verbunden zu atmen be-deutet, bewusst, verstärkt im eige-nen Rhythmus und ohne Unterbre-chung zu atmen. Dadurch kommtes zu einem intensiven Energiefluss,der sich sowohl auf körperlicher alsauch auf emotionaler Ebene be-merkbar macht. Die Einheit vonKörper, Geist und Seele ist für jedenMenschen wichtig und dieses giltauch für ein Orchester. Schwingtalles auf der gleichen Wellenlänge,gibt es einen Rhythmus und einenTakt. Das neue Jahr bringt neueErfahrungen und die Gelben Saitensind bereit dafür!

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21.­23.3.2014 Zitherseminar des DZB­Landesverbandes Baden­Württemberg, SportschuleSchöneck, Karlsruhe. Instrumenausstellung und Reparaturen vor Ort

3.­6.4.2014 Zitherseminar mit Univ. Prof. W.Scharf bei uns in Markneukirchen5.4.2014 Zitherkonzert mit Prof. Scharf, Merzvilla, 20 Uhr. Anmeldung für das Seminar

und Kartenreservierung für das Konzert bei uns

Was machen die Gelben Saiten?Das Hackbrett-Orchester schlägt neue Wege einVon Karolina Würzer

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Hackbrett Informationen 29 (2/2013)

Hackbrettspiel in Orchesterstärke?Für die Teilnehmer eines Tagesse-minars an der Musikschule Pla-negg-Krailling bei München wardies etwas völlig Neues. Doch allefanden Spaß an Popmusik, Film-musik oder Klassik auf fast 20Hackbrettern plus Begleitinstru-menten.Spaß vermittelnJutta Hörger, Hackbrett-Lehrerin ander Musikschule Planegg-Kraillingund Mitglied beim Hackbrett-Or-chester „Gelbe Saiten“, hatte denüberregionalen Hackbrett-Tag am22. Juni organisiert. „Das Orches-termusizieren mit Jörg Lanzingermacht so viel Spaß, das wollte ichauch meinen Schülern und anderenSpielern nahe bringen. Deshalb ludich Jörg als Referenten ein.“ JörgLanzinger, Leiter der „Gelben Sai-ten“, ist bekannt für seine flottenArrangements verschiedenster Stil-richtungen und seine unkonventio-nelle Orchester-Probenarbeit.

24 Teilnehmer zwischen neun und74 Jahren waren gespannt auf dasExperiment. Das Spielniveau reich-te von einem bis zwanzig Unter-richtsjahren. Außer Hackbrettspie-lern waren auch zwei Harfenspielerund zwei Gitarristen sowie einzehnjähriger Junge mit seinemKontrabass dabei.Schnelles ErfolgserlebnisDer Vormittag diente dem Kennen-lernen verschiedener Stücke, teilsaus Jörgs eigener Feder, teils Arran-gements von Popnummern wie„Applaus“ von den SportfreundenStiller. Jörg gab zunächst eine einfa-che Tonfolge in Vierteln vor, die al-le ohne Noten sofort nachspielenkonnten. Diese diente als Begleit-muster für das erste Stück, die ei-gentlichen Stimmen folgten nach-einander, wobei sich jeder Spielerdie Stimme auswählen konnte, dieihm vom Notenbild her am meistenzusagte.

Am Nachmittag war das Orchesterin drei Gruppen verschiedenerSpielniveaus eingeteilt, die unterder Leitung von Jörg Lanzinger,Carmen Amrein und Jutta Hörgerihre Stimmen intensiv probten; teil-weise wurden diese vereinfacht,und so hatten bald auch die weni-ger Versierten ihren Part im Griffbzw. in den Schlägeln. Anschlie-ßend trafen sich alle Teilnehmerwieder auf der Bühne des Konzert-saals zum großen Orchester.Abschluss mit Gelben SaitenBeim 20-minütigen Abschlusskon-zert staunten die zahlreichen Besu-cher nicht schlecht über das tolleund umfangreiche Probenergebnisund applaudierten kräftig. Im An-schluss spielten die „Gelben Saiten“ihr „Wunschprogramm“. Der Hack-brett-Orchestertag kam bei allen Be-teiligten sehr gut an, und so wurdemehrfach der Wunsch nach einemweiteren Orchestertag geäußert.

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Von Jutta Hörger und Jasmin Horber

Applaus für zwei OrchesterErster Hackbrett-Orchester-Tag mit 24 begeisterten Teilnehmern in Planegg

Beim Hackbrett-Ochester-Tag an der Musikschule Planegg-Krailling bei München spielten die neun- bis 74-jährigen Teilnehmer das erste Malin einem Hackbrett-Orchester. Alle hatten viel Spaß dabei. (Fotos: Carmen Amrein (links) und Thomas Schaffert)

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Hackbrett Informationen 29 (2/2013)Szene

36-Stunden-Trip nach ThüringenKonzertreise mit Abstecher in die Heimat HebenstreitsVon Lorenz de Biasio, Hackbrettforum

In der Musikszene Thüringensspielt die Orgel eine zentrale Rolle.Im alljährlichen „Thüringer Orgel-sommer“ finden viele Konzerte imGrundmuster Orgel solo im Wech-sel mit einem zweiten Solisten aufeinem anderen Instrument statt.Birgit Stolzenburg war dazu am20. und 21. Juli mit ihrem Salterioeingeladen. Der Orgelspieler waraus Ungarn angereist.

Das erste Konzert fand in kleinemRahmen in der katholischen Dorf-kirche von Bad Sulza statt. DasKonzert am nächsten Tag sollte 100Kilometer westwärts in der Kloster-ruine Paulinzella, also fast „openair“, stattfinden. Die „Ruine“ zeig-te sich dann als sensationelles ro-manisches Bauwerk, dessen hoheWände zum größten Teil erhaltensind (siehe Bild). Das Publikum be-

stand hauptsächlichaus Touristen, diedas einmalige Am-biente sichtlich ge-nossen. Obwohl derUngar hier wahrlichhochvirtuose Orgel-stücke präsentierte,honorierte das Pu-blikum Birgits Spielmit Klöppeln undDediles mit unüber-hörbar stärkeremApplaus. Auch inder nachfolgendenFragerunde interes-sierte man sich ver-ständlicherweisenur für dieses Ins-trument, das mannoch nie gesehenhatte.

Abstecher nach KleinheringenTrotz der großen kunstgeschicht-lichen Bedeutung von Paulinzellawar uns aus hackbrettgeschicht-lichen Gründen die Gegend vonBad Sulza wichtiger. Aus Sulza(„Newen-Sulza“) stammte nämlichdie Mutter von Pantaleon Heben-streit, Anna Maria. Sie war eineTochter des Salzsieders Jacob Beyer,die 1662 einen Spielmann mitNamen Pantaleon Hebenstreitgeheiratet hatte, und zwar in Klein-heringen, wo Pantaleon jr. 1668geboren wurde. Zu diesem Klein-heringen, das nur etwa vier Kilo-meter von Bad Sulza entfernt, aberschon am anhaltischen Ufer derSaale liegt, machten wir noch einenAbstecher. Mit größtem Vergnügenließ ich mich dort unter dem Orts-schild ablichten.

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Die Klosterruine Paulinzella (Fotos: privat)

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Hackbrett Informationen 29 (2/2013) Silberlinge

Daydream – Close your EyesSchon das Cover der neuenCD der Gruppe Daydreamverspricht einen leichten undentspannenden Höreindruck.Daydream bedeutet Tag-traum. Tagträume – das sindAugenblicke, in denen Traumund Wirklichkeit verschwim-men, die Grenzen zwischen

möglich und unmöglich verwischen und in denen sich Men-schen ganz leicht und eins mit ihrer Umwelt fühlen. EinTagtraum ist magisch und fühlt sich doch echt an. Den fünfstudierten Musikern gelingt es seit 2010, ein breites musi-kalisches Spektrum anzubieten, welches von Pop über La-tin bis hin zu jazzigen Elementen und gefühlvollen Balladen

reicht. In der Einzigartigkeit der Besetzung und der Aus-wahl der Stücke liegt der besondere Zauber von Daydream.Wohltuende und entspannende Tagreisen während desHörens lassen einen den Alltag vergessen. Hörbeispielegibt es auf www.daydream-online.de.Besetzung:Ute Schwenk – GesangSolveigh Jacot – HarfeStephan Schwenk – Bass/GesangLothar Rzehak – Gitarre/PercussionJörg Thum – HackbrettKontakt: [email protected]: 12 Euro plus 1,50 Porto

Wie bereits im letztenHeft angekündigt, gibt esvom Lanzinger Trio nunauch eine Volksmusik-CD. Der schlichte Titellässt Raum zur Interpre-tation, den sich dieGruppe aus Schwabenauch für ihre Komposi-

tionen nimmt. Neben ganz traditionell angelegten Stückenin der klassischen Saitenmusikbesetzung mit Zither,Hackbrett und Gitarre werden nach Herzenslust verschie-denste Stilrichtungen integriert: Als Ideengeber fungierenKlassik und Musik für Blasorchester ebenso wie Rock undGipsy Jazz. Heraus kommt ein anspruchsvoller „AbDrahti-Mix“ mit Adaptionen des Böhmischen Traums und Beet-hovens Fünfter oder einer als Motorradrennen verkleide-ten Polka. Dazwischen schleichen sich immer wieder ruhi-ge Töne, zum Beispiel mit einem musikalischen Nachrufauf Berthold Schurr, den Gründer der Solberger Stuben-musik. Dass die CD sich dabei dem Prädikat „Garantiertwalzerfrei“ verdient, ist allerdings eher Zufall. Die 16Stücke füllen eine knappe Dreiviertelstunde. Erhältlich istdie CD nicht nur bei den Künstlern und als Download,sondern auch als physischer Tonträger bei amazon.Besetzung:Komalé Akakpo – HackbrettJörg Lanzinger – ZitherReinhard Schelzig – Gitarre

Lanzinger Trio – ... spielt Stubenmusik

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Kontakt:www.saitentrio.de, [email protected];Jörg Lanzinger, Tel.:+49-9077-70870Preis: 10 Euro plus Porto

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Hackbrett Informationen 29 (2/2013)

Bavaria Blue & Sabine Döppel – Am ChiemseeAuf dieser CD prä-sentieren die Musi-ker hautnah undganz aktuell „Hei-matswing aus demChiemgau“. AlleTexte und Melodienstammen von MartinRemmelberger aus

Bad Endorf. Auf seinen Touren durch die nähere und wei-tere Chiemgauer Heimat wurde er von Land und Leuteninspiriert. Mit den Arrangements von Bavaria Blue bleibtsich die Gruppe ihrem bekannten Stil treu. In den swingig,groovigen Rhythmen wechseln sich Hackbrett, Harfe, Gi-tarre, Saxophon und Querflöte mit virtuosen Soli ab. DieEinspielung unterstützen zwei Gastmusiker einfühlsam mitBass-Klarinette und Percussion. Im Mittelpunkt steht Sabi-ne Döppel, eine einheimische Sängerin, die die bairischenSongs authentisch und lebendig darbietet oder auch zurQuerflöte greift. Vielfältig zeigen sich die Texte, Liebeser-klärungen an den Chiemgau, Witziges über Menschenund Allzumenschliches, Nachdenkliches über Liebe undTrennung, kulinarische Exkursionen oder, wie könnte es

anders sein, Reklamationen über das lokale Wetter, denGrant bei Föhn und Regen an freien Tagen. Zum besse-ren Verständnis kann ein Textbuch zur CD heruntergeladen werden (www.bavariablue-band.de/fileadmin/downloads/am_chiemsee_textbuch.pdf ).Besetzung:Sabine Döppel – Gesang und QuerflöteGünter Ebel – Tenor- und Bass-HackbrettAlexander Mangstl – HarfeMartin Remmelberger – Gitarren und BassMichael Ross – Querflöte und SaxophonGäste:Richard Köll – Bass-KlarinetteMichael Keul – PercussionKontakt:Martin Remmelberger, Bergstr. 30, 83093 Bad Endorf,Tel.: 08053 30750,www.bavariablue.info, [email protected]: 15 Euro plus 2 Euro Porto

Silberlinge

Chiemgauer Saitenensemble: Durch die Länder – durch die ZeitenDie vier Musikerinnen vomChiemgauer Saitenensemb-le kennen sich schon seitvielen Jahren. Bereits in derSchulzeit und später wäh-rend ihres Musikstudiumsam Richard-Strauss-Kon-servatorium haben sie inwechselnden Formationen

miteinander musiziert. 2006 haben sie sich schließlich festzum Chiemgauer Saitenensemble zusammengefunden.Gespielt wird, was sich in den Untiefen ihrer Notenschrän-ke und verschiedener Archive findet. Nun sind viele derlang erprobten Stücke auf CD erschienen. Neben traditio-nellen alpenländischen Stücken zum Beispiel von WolfiNeumüller, Florin Pallhuber, Robert Schwärzer und natür-lich auch solchen, deren Urheber sich nicht mehr feststel-

len lässt, finden sich auch Melodien aus Irland, Tschechi-en und Norwegen, meist in eigenen Arrangements, Klez-mermusik, Tango und Musette auf dieser CD. Dabei ist esdem Ensemble wichtig, die Stile nebeneinander zu stellen,aber nicht zu vermischen. Gesamtspielzeit: 54:28Besetzung:Brigitte Buckl – Gitarre, Akkordeon, Zither, KontrabassHeidi Ilgenfritz – Hackbrett, GitarreHeidi Martl – Kontrabass, Gitarre, HarfeSabine Werner – Blockflöte, Gitarre, ZitherKontakt:Heidi Ilgenfritz, Winzererstr. 6, 83098 Brannenburg,08034/3957, [email protected]: 18 Euro zzgl. Porto

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Hackbrett Informationen 29 (2/2013)

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Marc RamserGambachstrasse 140CH - 3152 Mamishaus0041 31 802 04 [email protected]

Die Hauptversammlung des VHbS wird am 30. März2014 in der Ostschweiz stattfinden. Anschliessendan den offiziellen Teil ist ein Referat zum ThemaAppenzeller Volksmusik vorgesehen. Nach demMittagessen werden Beiträge von jungen Hackbrett-musikern zu hören sein. Eine Ausschreibung mitAnmeldetalon für dieses Nachwuchskonzert wirdan alle Hackbrettlehrer versandt werden. Also: un-bedingt den 30. März 2014 vormerken!

Eine Delegation des Hackbrett JugendorchestersSchweiz (HJOS) war vom 9. bis 13. Oktober beimWorld Cymbalon Congress in Taiwan und hat amKongress teilgenommen.

Verbandsnachrichten

CWA in Taiwan mit HJOS-Delegation

VHbS internHauptversammlung 2014im Raum Ostschweiz

Sie wollen in den HackbrettInformationen inserieren?

Informationen und Anzeigenpreisebei Inge Goralewski,Tel. +49 7425 31610,[email protected]

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Hackbrett Informationen 29 (2/2013)

Seinen Antrittsbesuch bei dem in Trossingen ansässigenLandes-Hackbrett-Bund Baden-Württemberg sowie demDeutschen Harmonika-Verband (DHV) hat Christoph Palmam 29. Juli absolviert. Der neu gewählte Präsident desLandesmusikverbandes (LMV) besuchte die Mitgliedsver-bände des LMV und verschaffte sich so einen Überblicküber die vielseitige Musikszene im Musikland Baden-Würt-temberg: von den Streichern und den Sängern über dieBlasmusiker bis hin zu den Akkordeon- und Hackbrett-spielern. Begleitet wurde er von der Geschäftsführerin desVerbandes, Katrin Schmäl, und Pressereferent EdgarKube.Bei der Gesprächsrunde in den Räumen des DHV machteChristoph Palm, im Hauptberuf Oberbürgermeister derStadt Fellbach, deutlich, dass sich der Landesmusikver-band als Sprachrohr in Gesellschaft und Politik versteheund die Anliegen der einzelnen Musiksparten bündeln undtransportieren wolle. Palm: „Wir bereiten den Boden, dieVerbände behalten ihre Selbstständigkeit.“Der Landes-Hackbrett-Bund war mit seiner VorsitzendenInge Goralewski, ihrem Stellvertreter Markus Ulmer undder Beisitzerin Anita Huber vertreten. Inge Goralewskistellte ihre Organisation vor und machte deutlich, wie G8und die Ganztagesschule sich negativ auf die Nachwuchs-förderung auswirken. Und was etliche Gesprächsteilneh-mer nicht wussten: auch der Hackbrett-Bund pflegt eineintensive und fruchtbare Zusammenarbeit mit Studenten

und Professoren der Trossinger Musikhochschule. DieDHV-Landesvorsitzende Heidi Riefler sprach die ThemenGanztagsschule und das Projekt Schule/Verein an undwies auf die 2014 anlaufende Kooperation mit demSchwäbischen Chorverband hin. Hedy Stark-Fussnegger,die geschäftsführende Vizepräsidentin des DHV, warb da-für, Netzwerke unter den jeweiligen Verbänden zu knüp-fen. DHV-Ehrenpräsident Ernst Pfister ging unter anderemauf die Geschichte des 1931 gegründeten Harmonika-Verbandes ein.Einig war sich die Runde darin, dass der Begriff „Laien-musik“ problematisch und irreführend sei. Dahinter stehedie Feststellung „der hat keine Ahnung“, machte Palmdeutlich. Es gehe auch darum, der Öffentlichkeit klar zumachen, dass hierzulande bis in die kleinsten Vereins-strukturen hinein Profis am Werk seien.Nach dieser Gesprächsrunde besuchte die Gruppe umChristoph Palm noch die Bundesakademie für musikali-sche Jugendbildung, die derzeit grundlegend saniert wird.Direktor René Schuh stellte diese einmalige Einrichtungvor und führte die Gäste durch die Räumlichkeiten, in de-nen die musikalische Ausbildung trotz Bauarbeiten ohneEinschränkungen weiter läuft.Der Autor Thomas Fink ist Redakteur von „HarmonikaInternational“, der offiziellen Zeitschrift des DeutschenHarmonika Verbandes e.V. (DHV).

Verbandsnachrichten

Besuch des LMV-Präsidenten Christoph Palm in TrossingenLHB intern

Der neue Präsident des Landesmusikver-bandes, Christoph Palm (4. von rechts),besuchte in Trossingen den Landes-Hack-brett-Bund und den Deutschen Harmonika-Verband. Den LHB vertraten Anita Huber(vordere Reihe, 3. von links), Inge Gora-lewski (4. von links) und Markus Ulmer(hintere Reihe, 2. von links).(Foto: Thomas Fink)

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Hackbrett Informationen 29 (2/2013) Verbandsnachrichten

Hackbrettforum intern

(Foto 1) Originale Hülle aus grobem Stoff. (2) Tonumfang g0 bis g2, Besaitung vierchörig. (3) Rosette aus der Decke geschnitzt.(4) Nägel als Unterstützung der Zargenverleimung, Stege aus einem Stück gefertigt, schwarz gefärbt.(5) Ledergriff, in die Zarge genagelt. (6) Originalbesaitung, fast komplett bis auf einzelne umsponnene Saiten.

Original Bandzauner-Hackbrett entdecktDer Verein Hackbrettforum e.V. hat eine Schenkung einesoriginalen Hackbretts, gebaut von Heinrich Bandzauner,bekommen. Johanna Schilp aus Regensburg hat das Ins-trument aus dem Nachlass ihres Vaters freundlicherweisedem Verein als besonderes und bewahrungswürdigesHackbrett aus den Anfängen der Entwicklung des Typus„Salzburger Hackbrett“ überlassen. Das Hackbrett wurde1958 für den Trachtenverein Dorfen b. Erding erworben,gespielt hat es der Vater von Johanna Schilp. Weil sichdie Decke etwas gewölbt und die Verleimung einer Zarge

an einer Stelle gelöst hat, ist das Instrument leider nichtmehr spielbar zu machen, es ist aber ansonsten gut er-halten. In den Boden im Instrumenteninneren, sichtbardurch die Rosette, ist eingebrannt: „original-Salzburger-Hackbrett“, darunter eine sehr schöne Zeichnung vomSalzburger Burgberg, darunter „Heinrich BandzaunerSalzburg Klampferergasse“. Wir bedanken uns sehr herz-lich bei Johanna Schilp für die großzügige Schenkung ei-nes originalen Instrumentes vom Erfinder des SalzburgerHackbretts Heinrich Bandzauner!

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Hackbrett Informationen 29 (2/2013)

Landes-Hackbrett-Bund2.-3.11. – Freiburg, Seminar „Ein Viel-saitiges Wochenende im Breisgau“3.-6.1. – D-Lehrgang, 1. Phase7.-9.3. – Hackbrett-Seminar„Balingen in Rottweil“8.3. – LHB-Mitgliederversammlungin RottweilVerband Hackbrett Schweiz30.3. – Hauptversammlung imRaum Ostschweiz (siehe Verbands-nachrichten)

10. Internat. Hackbrettfestival4.-6.4. – Bürgerhaus Pliening, Infossiehe Seite 3 und Rückseitehackbrett.1415.11.2014 – KatholischesPfarrheim, Ulm

Gelbe Saiten22.2. – Esslingen, nähere Infos unterwww.hackbrett.deGruber und Gruberwww.gruber-art-music.de/termine7.11. – Salzburg, Gwandhaus Gössl8.11. – Glonn, Schrottgalerie Friedl15.11. – Dingolfing,Bruckstadeljeweils 20 UhrLanzinger Triowww.saitentrio.de16.11. – Dollnstein, 20 Uhr29.11. – Kissing, 19.30 Uhr30.11. – Steinheim a.A., 17 UhrDuo Salz & Pfeffer19.10. – Bad Waldsee, 20 UhrSolberger Stubenmusikwww.solberger-stubenmusik.de/termine.htm9.11. – Böhmenkirch, Roggenmühle,19 Uhr

30.11. – Winterbach, 20 Uhr13.12. – Urbach, 20 Uhr15.12. – Schwäbisch Gmünd, 16 UhrRudi Zapf & Zapf'nstreichwww.rudi-zapf.de/?page=konzerte9.11. – Odelzhausen, 19.30 Uhr24.11. – München, 20 Uhr29.11. – Waakirchen, 20.30 UhrRudi Zapf & Freunde –Weihnachtskonzert3.12. – Augsburg, 19.30 Uhr12.12. – Hengersberg, 20 Uhr21.12. – München, 16 Uhr

Konzerte Mehr Infos onlineAus Platzgründen ist hier nureine Terminauswahl aufgeführt.Weitere Infos gibt es online.Ihr Termin ist nicht dabei?Schreiben Sie eine E-Mail [email protected]!

Seminare, Verbände

Termine

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Hackbrett Informationen 29 (2/2013)

Förderkreis Hackbrett e.V.1. Vorsitzender: Rudi Zapf

An der Leiten 32, 85652 OttersbergTel.: +49-8121-79560, [email protected]

2. Vorsitzende: Marianne SchielaSchriftführer: Reinhard TaffernerSchatzmeisterin: Ingrid Huber-ZapfBankverbindung: VR Bank München Land eG

BLZ 701 664 86, Kto.-Nr. 734 57 55BIC: GENODEF1OHCIBAN: DE88701664860007345755

Hackbrettforum e.V.1. Vorsitzender: Lorenz de Biasio, Sudetenweg 26,

83620 Feldkirchen-WesterhamTel. +49-8063-203922

2. Vorsitzende: Carolin SchmidKassiererin: Belisa MangSchriftführer: Günter EbelBankverbindung: KSK München, BLZ 702 50 150,

Kto. 944 14 29, BIC: BYLADEM1KMSIBAN: DE98702501500009441429

Internet: www.hackbrettforum.de

Verband Hackbrett SchweizInterims- Urs Bösiger,Co-Präsidium: Weinmoosstrasse 5b, 8583 Sulgen,

Tel. +41-71-642 77 50Christina Wild, Weierbüntstrasse 6,9442 Berneck, Tel. +41-71-890 07 28

Kasse: Theo WirthAktuariat: Christina WildSponsoring: Nick Tischhauser, St. GallenVerantwortlich für News-Letter und Hackbrett-Informationen: Barbara KlingerHackbrett Jugendorchester Schweiz:Urs Bösiger und Markus EngelerHackbrettszene Ost: Werner AlderBankverbindung: Postkonto: 90-784865-0

Verband Hackbrett Schweiz (VHbS)9014 St. Gallen, BIC: POFICHBEIBAN: CH9209000000907848650

Internet: www.hackbrett.net

Internes

ImpressumHackbrett Informationen Nr. 29 vom Oktober 2013Herausgeber: Landes-Hackbrett-Bund BW e.V.Redaktion: Clemens Weber

Schloßstr. 4, 79232 MarchTel.: 07665/44 [email protected]

Druck: print24 GmbH, RadebeulAuflage: 1000 ExemplareBezugspreis: Einzelheft 5 Euro inkl. Versand

im InlandNamentlich gekennzeichnete Artikel entsprechen nichtunbedingt der Meinung der Redaktion.Für die Mitglieder aller beteiligten Verbände ist der Bezugder Hackbrett Informationen im Mitgliedsbeitrag enthalten.Das Erstellen der Hackbrett Informationen erfolgt auf eh-renamtlicher Basis. Es werden dazu keine Landesmittelzur Verfügung gestellt. Deshalb sind wir über eine Spendesehr dankbar. Die jeweiligen Konten sind bei den Anschrif-ten aufgeführt. Eine Spendenquittung wird zugesandt.Die Hackbrett Informationen Nr. 30 werden imFrühjahr 2014 erscheinen. Redaktionsschluss ist der31. Dezember 2013, Anzeigenschluss der 28. Februar.

Landes-Hackbrett-Bund Baden-Württemberg e.V.1. Vorsitzende / Inge Goralewski, Schützstraße 2,Geschäftsstelle: 78647 Trossingen, Tel.: 07425/31 610

[email protected]. Vorsitzender: Markus Ulmer, Gaisgasse 42,

73547 Lorch, Tel.: 07172/21 00 [email protected]

Kassiererin: Helga Christl, Beuthener Straße 68,70374 Stuttgart, Tel.: 0711/52 51 [email protected]

Schriftführerin: Linda Boch, Donaueschingen,Tel.: 0162/903 09 [email protected]

Jugendleiter: Clemens Weber, MarchTel.: 07665/44 [email protected]

Beisitzerin: Anita Huber, [email protected]

Bankverbindung: Landes-Hackbrett-Bund BW e.V.Kontonummer 145 082 008BLZ 600 901 00Volksbank Stuttgart eGIBAN: DE49600901000145082008BIC: VOBADESS

Internet: www.hackbrettbund.de