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1 With a fair | With a fair | Handmade in Nepal informiert

Handmade in Nepal - Karma-Fair-Trade · werden von den Handwerkern zuhause hergestellt. Zu ihnen gehört Babu und seine Familie, die wir persönlich kennen und immer wieder besuchen

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With a fair |With a fair |Handmade in Nepal

informiert

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Unsere PartnerDas Projekt New SADLE (New Skill and Development Learning Experience) ist der erste und auch der wichtigste Fair-Trade-Partner von KFT. New Sadle beschäftigt vorrangig Behinderte, vor allem geheilte Leprakranke. Es ermöglicht ihnen mit vielen zusätzlichen Leistungen die Wiedereingliederung in ein normales Leben. New Sadle ist Mitglied der FTG Nepal (Fair Trade Group Nepal) und Mitglied WFTO (World Fair Trade Organisation).

Im Nordosten von Kathmandu (Stadtteil Kapan) liegt das Gelände von New SADLE. Es heißt Baikunthapuri, was „Himmlische Stadt“ bedeutet. Hier sind verschiedene Werkstätten an-gesiedelt: die Batik-Produktion, die Weberei (Dhaka und Heavy-Cotton), die Perlen- und Knopf-herstellung und die Schneiderei, sowie seit 2018 eine Garnspulerei. Darüber hinaus gibt es eine tägliche medizinische Versorgung für die Lepra-Behinderten. Sind umfangreichere Behandlun-gen erforderlich, kommt ein Arzt ins Projekt oder die Kranken werden direkt ins Annandaban Hospital nach Kathmandu gebracht. Neben einem Kindergarten (day-care) befindet sich auf dem Gelände eine kleine Kantine, das Alten- und Behindertenheim „Sewa Kendra“ und die Verwaltung der gesamten Projekte. Es gibt noch viele weitere Werkstätten, z.B. die Glasperlen-schmuck-Herstellung (Beads), Papier-Herstellung (Schöpfen des Papiers). Diese Tätigkeiten sind ausgelagert und werden meist von den Mitarbeitern zuhause durchgeführt. Die Organisa-tion New SADLE beschäftigt 53 Menschen mit Behinderungen. Angefangen mit der medizinis-chen Betreuung, bis hin zu den speziellen Arbeitsbedingungen und Bezuschussungen, ist dies eine große und schwierige Aufgabe. Unsere Zusammenarbeit startete am 1.9.1998. Wir können also in diesem Jahr auf eine 21-jährige kontinuierliche Zusammenarbeit, in der wir uns gemein-sam weiterentwickelt haben, zurückblicken. Die Jahre waren geprägt von Verständnis aufbringen auf beiden Seiten, lernen und gemeinsam Lösungen finden. Das Wichtigste vor allem ist dran-bleiben und nicht aufgeben….. was manchmal das Schwierigste an der ganzen Arbeit ist.Produkte finden Sie in unserem Katalog auf Seite 2-5, 18-23, 31, 48-49

ACP, Association for Craft Producers aus Kathmandu, wurde 1984 gegründet. ACP ist Gründ-ungsmitglied von WFTO Asia und Mitglied der FTG Nepal (Fair Trade Group, Nepal). Es ist ein großes Fair-Handelsunternehmen und beschäftigt um die 1200, vor allem benachteiligte Men-schen, z.B. viele Frauen, aber auch Menschen mit Behinderungen. Mit der Erfahrung aus dem Fairen Handel, sowie in der Produktentwicklung, haben wir unsere Produkte ausgesucht und mit ACP seit 2007 gemeinsam weiterentwickelt.Produkte finden Sie in unserem Katalog auf Seite 24-27

Während unseres Besuches 2018 in Nepal lernten wir Kiran und Bishnu von K.B.Felt & Wool Craft kennen. Wir waren auf der Suche nach einem Lieferanten für unsere neuen, runden Filzkissen mit Schriftzug. Bei K.B. fanden wir, was wir suchten. Unter Mithilfe von New Sadle erarbeiteten wir die neuen Kissen in einer sehr guten Qualität.

Die K.B. Felt & Wool Craft wird zu einem Fair Trade Workshop umgestaltet. Durch das Erdbe-ben hat K.B. alles verloren und hat auf einem anderen Gelände neu angefangen. Geldmangel verhinderte leider einen Weiterbau. In der Zwischenzeit konntent mit Hilfe vom Nepra e.V. eine Solaranlage und eine Wasseraufbereitungsanlage (Kläranlage) zum Reinigen des Abwassers gebaut werden. Außerdem wurde ein gepflasterter Platz zum Trocknen der fertigen Filzprodukte angelegt. Der Vorplatz und das Hauptgebäude mit Räumen für die Näherei, Workshop für‘s Niddeln, Verpackung und Büro und die Filzwerkstatt wurden renoviert.Produkte finden Sie in unserem Katalog auf Seite 6-9, 14

Mit Hatale arbeiten wir jetzt seit 2016 zusammen. Sie sind Garantiertes Mitglied der WFTO und Mitglied in der Fair Trade Group, Nepal. Hatale bedeutet in Nepali “Handarbeit”. Hatale hat ca. 365 Mitarbeiter. Über 90 % davon sind Frauen aus den umliegenden Dörfern. Die meisten der MitarbeiterInnen sind Analphabeten. Die Hauptziele von Hatale sind: Das traditionelle Handwerk zu fördern und zu entwickeln, um dadurch den Lebensstandard der Produzenten in den ländli-chen Gebieten durch faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen zu verbessern.Produkte finden Sie in unserem Katalog auf Seite 16-17, 38-43

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Sana Hastakala ist seit 2005 Partner von Karma Fair Trade. Die Organisation ist Mitglied der Fair Trade Group Nepal und wurde 1989 durch UNICEF als NGO gegründet. Sana ist seit 2003 Mitglied der WFTO. Hier wird traditionelle Handwerkskunst produziert. Die meisten Produkte werden von den Handwerkern zuhause hergestellt. Zu ihnen gehört Babu und seine Familie, die wir persönlich kennen und immer wieder besuchen.Produkte finden Sie in unserem Katalog auf Seite 28-30, 44-45

Kalpana Crafts, Lalitpur, Nepal, gegründet 2007, ist ein Familienunternehmen, das Filzwaren herstellt.” Kalpana” bedeutet “Kreativität” in Sunskrit und “Phantasie” in Nepali.Amrit und seine Frau Kalpana haben eine klare Geschäftsphilosophie: Beste Herstellungsqualität und Design nach den Vorstellungen der Auftraggeber, individuell ausgestaltet und prompt geliefert. Aber sie fühlen sich nicht nur den Auftraggebern gegenüber verpflichtet, sondern auch ihren Mitarbeitern. Das sind Ehepaare mit Kindern. Während die Eltern am Filztisch arbeiten, gehen die Kinder auf Privatschulen und verbringen die unterrichtsfreie Zeit in der unmittelbaren Umgebung der Werkstätten. Da sie ihre Arbeitszeit flexibel gestalten können, haben die Eltern Gelegenheit, sich zwischendurch um ihre Kinder zu kümmern. Die Mitarbeiter werden gut bezahlt und erhalten die Grundnahrungsmittel für das Mittagessen vom Betrieb. Außerdem haben Amrit und Kalpana einen Hilfs-Fond für Mitarbeiter in Not eingerichtet, wovon z. B. kostspielige Operation bezahlt werden. Ein Teil der Produktion geht in abgelegene Dörfer und wird in Heimarbeit gefertigt, eine große Chance für die Dorfbewohner.Produkte finden Sie in unserem Katalog auf Seite 10-13

New Sadle Industries beschäftigt zwischen 30 und 40 Personen, darunter auch Menschen, die Silberschmuck herstellen. Alle ArbeiterInnen werden gut bezahlt; sie wohnen in der Nähe der Werkstätten in Bhaktapur und sind so gut gestellt, dass sie ihre Kinder auf Privatschulen schick-en können. In Nepal ist das etwas Besonderes.Produkte finden Sie in unserem Katalog auf Seite 32-37

Mit Nepalaya, einem Fair Tradepartner aus Deutschland, arbeiten wir seit 2014 zusammen. Auf einer Messe lernten wir uns kennen und haben einige der Filzkugeluntersetzer als Pilotprojekt in unseren Web-shop aufgenommen, bis heute ein Erfolg. Mit Basu Dev Tivari und seiner Frau Hilke, arbeiten wir auch sehr eng zusammen, vor allem wenn es um die Fairen Bedingungen in Nepal geht. Unter anderem an den Living Wages, Grundlage für die Fairen Preise unserer Partner in Nepal.Produkte finden Sie in unserem Katalog auf Seite 15

Schon im Jahre 2013 lernten wir Mitra Kumari KC von Nepali Natural Product und einige ihrer Mitarbeiterinnen kennen. Vermarktet werden die Räucherstäbchen über New Sadle.Nun im Jahr 2018 haben wir die Arbeit mit dieser kleinen Organisation weiterentwickelt. Es gibt neue Düfte bei den Räucherstäbchen und eine neue Verpackung.Außerdem bieten wir diese Düfte nun auch in Räucherkegeln an.Produkte finden Sie in unserem Katalog auf Seite 46-47

Endlich haben wir einen neuen Partner für unsere Bleistifte gefunden: JAMARKO.

Da unser Partner Womens Dreams leider die Produktion der Bleistifte aufgegeben hat, such-ten wir über zwei Jahre nach einem neuen Hersteller, der unter Fair Trade Prinzipien arbeitet. Diesen haben wir in Jamarko gefunden. Bei Jamarko werden nicht nur besonders die Frauen gefördert, sondern es wird natürlich nach den Fair Trade Prinzipien gearbeitet und auch auf eine umweltbewusste Fertigung Wert gelegt. Runa und Muna sind Schwestern und haben diese Werkstätten ins Leben gerufen. Durch verschiedene Workshops und Schulungen, lernten sie Papier zu recyceln. Jamarko wurde 2001 gegründet und nun für uns über New Sadle betreut. Beim nächsten Besuch in Nepal, werden wir sicher dort sein, um uns einen eigenen Einblick zu verschaffen.Produkte finden Sie in unserem Katalog auf Seite 50

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New Sadle Die Arbeit, die wir hier tun, ist so klein wie ein Sandkorn. Und es ist schon so schwierig, dieses Körnchen am Leben zu erhalten.

Aber wie in der unendlichen Geschichte zum Schluss aus dem einen Sandkorn das Neue entstehen kann, geben uns die Begegnungen mit den Menschen diese Kraft zurück.

Diese Gedanken kommen mir, wenn ich über unseren Partner New Sadle berichte.

Das Bestreben war und ist, schwerstleprabehinderte und gesunde Menschen miteinander arbeiten zu lassen. Dies ist mit Erfolg in mehr als 25 Jahre gelungen. Ca. die Hälfte der Mitarbeiter bei New Sadle sind Menschen mit Behinderungen, die mit gesunden Menschen zusammenarbeiten und deren Kinder zusammen die Schule besuchen und gemeinsam lernen.Etwas ist sicher nicht außer Acht zu lassen: Durch die vielen Besucher im Projekt New Sadle,“Baikhuntapuri Nagiri“, was so viel heißt wie „Himmlische Stadt“, haben die Menschen dort, ob behindert oder nicht, einen einmaligen Zugang zur Welt. Jeder auch noch so einfache MitarbeiterIn wird eingebunden, wenn wir neue Produkte besprechen.

Besuchergruppen, vermehrt jetzt auch aus Deutschland, durch Ganesh Nepalreisen, erleben hautnah, was es bedeutet, Fairen Handel zu machen und mit Leben zu füllen.

Nach einundzwanzig Jahren Arbeit mit Nepal hatten wir gestern wieder eine Begegnung, die uns sehr nahe gegangen ist: Wir besuchten

Bashu Dev Yadav in seiner Papierwerkstatt. Dort waren wir letztes Jahr im März auch schon (wir berichteten in unserem Infoflyer 20 Jahre KFT). Dieses Jahr hat sich einiges verändert. Es ist viel gebaut worden. Nebenan konnten wir einen Workshop besichtigen, in dem Nudeln hergestellt werden. Doch die wichtigsten Veränderungen für uns sind, dass weitere Wellblechhäuser entstanden sind, in denen Mitarbeiter der Papierwerkstatt leben.

links Parkash Sunawar von New Sadle, rechts Bashu Dev Yadav, Leiter der Papierwerkstatt, Mitte Edith Malzer

Dieser Papierworkshop ist im Frühjahr 2019 wesentlich erweitert worden. Es sind ca. 20 neue Mitarbeiter dazu gekommen, die meisten davon Leprabehinderte. Diese Menschen mit Behinderungen kommen vor allem aus der Papierwerkstatt und der Weberei von New Sadle. In der Heavy Section, das ist die Weberei für die dicken Webstoffe, ist schon lange nicht mehr genug Arbeit, da diese Art von Stoffen nicht mehr gut verkaufbar ist. Nun sind die Mitarbeiter drei Monate für die Papier-Produktion geschult worden. Ein weiterer Schritt für diese Menschen wird es sein, als Anteilseigner direkt für das Projekt „Paper-Workshop“ Verantwortung zu übernehmen. Eine große Herausforderung, mit der wir noch in den Anfängen stecken.

Die Papierherstellung ist ein guter Ansatz, da die handgeschöpften Papiere auch von der Regierung gekauft werden. Bis jetzt hat sich

der Verkauf schon um 20 % erhöht. Nun ist die gesamte Fertigung der Papiere, vom Papier schöpfen, bedrucken, übers Schneiden und Tüten kleben hier angesiedelt.

Wir wünschen Kraft und gutes Gelingen und sind schon neugierig, beim nächsten Besuch in Nepal diese neue Organisation kennen zu lernen.

Während der Besichtigung und den Nachfragen zu den Familien und Häusern wurde uns ein 9jähriger Junge vorgestellt. Sein Name ist Bishal Khadka. Er ist an Lepra erkrankt und leidet an weiteren Krankheiten, wie Herzproblemen, Bluthochdruck und einer Augenerkrankung. Er war im Anandaban Krankenhaus, einem Spezialkrankenhaus für Leprafälle, einmal 9 Monate und einmal 8 Monate. Seine Mutter war bei ihm. Sein Vater hat sich um die jüngere Schwester gekümmert. Da er so lange im Krankenhaus war, besucht Bishal erst die zweite Klasse der Lovely Angels School.

Die Traurigkeit, die dieser Junge ausstrahlte, hat uns sehr erschüttert. Ich habe ihm versprochen, dass wir Paten für ihn finden. Die Familie hat zwar ein ganz gutes Einkommen, muss aber im Moment etwa 8.000 bis 9.000 Nepalische Rupies aufbringen. Die Medikamente für die Lepraheilung zahlt die WFTO, die Kosten der Medikamente für die weiteren Erkrankungen muss zur Zeit die Familie selbst tragen.

Der kleine Bishal zeigt seine Medikamente

Ein Sandkorn in der Wüste der Welt...

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Vater und Mutter, beide leprabehindert, verdienen zusammen ca. 30.000 NRS, wovon dann allerdings 8.000 NRS für die Medikamente abgehen und dann reicht es kaum zum Leben!

Zusammengefasst, was dies alles für diesen Jungen und seine Eltern bedeutet: Die Eltern waren leprainfiziert, sind geheilt, aber die Erinnerung und das Stigma bleiben und dann erkrankt der Sohn.

K.B. FeltDas K steht für Kiran und das B für Bishnu. Das sind die beiden Inhaber der Firma. Die Beiden haben sich sehr über unseren Besuch gefreut. Mit Hari Dhital von New Sadle sind mein Mann und ich am Donnerstag, den 31.1.19 in den Werkstätten gewesen.

Bei K.B.Felt: Hari von New Sadle, Kiran und Bishnu, Edith Malzer (v.l.n.r.)

Bei K.B. Feltshop geht es darum, die Werkstätten auf Fair Trade Niveau zu heben und ihnen Arbeit zu verschaffen. Die Werkstätten mussten nach dem Erdbeben verlegt werden und sind noch nicht wieder auf gesunde Füße gekommen. Wir haben den Frauen, die das Stitching für unsere runden Kissen mit den Wörtern und Strichmännchen machen, unseren Katalog und die Infobroschüre gezeigt. Einige der Frauen sind auf den Bildern zu sehen.

Die Frauen mit unserem Katalog

Während eines Rundgangs erklärten uns Kiran, Bishnu und Hari, was am Gebäude umgebaut wird. U.a. wo die Kläranlage für das Abwasser der Filzwerkstatt ihren Standort haben wird, wo die Solaranlage montiert und Regale eingebaut werden. Das Wasser, das für das Filzen benötigt wird, erhitzt man zur Zeit noch über offenem Feuer. Nach dem Umbau nutzt man dazu die Solarenergie.

Inzwischen ist der Umbau erfolgt. Kläranlage und Solaranlage sind betriebsbereit, der Platz zum Trocknen der Filzartikel ist fertiggestellt.

Vorher.

Nachher.

Wir haben ein paar der Lohnlisten gesehen und speziell über zwei Frauen mit Behinderung gesprochen.

Eine Frau ist an einer Hand behindert. Kiran und Bishnu haben für sie die Kosten für Operation und Physiotherapie übernommen, außerdem die Taxikosten. Das ist durchaus eine Maßnahme, die unter Fair Trade zu verbuchen ist. Die Frau kann filzen. Bei Tätigkeiten, die sie nicht machen kann, hilft ihr ihr Mann, der auch in der Werkstatt arbeitet.

Die meisten der Beschäftigten sind Chauradhi und kommen aus dem Süden Nepals. Andere kommen aus der näheren Umgebung der

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Werkstatt. Die Chauradhi sprechen ihre eigene Sprache. Auf die Nachfrage, ob sie sich denn alle vertragen, kam großes Gelächter, o ja, das klappe schon, da müssen wir uns keine Sorgen machen.

In der Werkstatt

Die ersten großen Schritte sind getan und wir Fairtrader sorgen in der Zwischenzeit für Aufträge.

Beim nächsten Besuch freue ich mich schon auf die Veränderungen und hoffe eine gute Situation vorzufinden.

ACPDas war ein interessanter und sehr beeindruckender Besuch.

Wir wurden von der Leiterin der Werkstätten, Meera Bhattarei, empfangen. Da unsere Umsätze leider zurückgegangen sind und die kleinen Werkstätten diese Arbeit dringend benötigen, führten wir ein grundlegendes Gespräch. Allgemeine Diskussion: Was können wir tun? Unsere Antwort? Wie viele von Ihnen und Euch wissen, geben wir alle unsere Pantoffeln für ein halbes Jahr auf Kommission. Außerdem veranschlagen wir bei der Kalkulation eine wesentlich geringere Marge. Anschließend lernten wir die Anfertigung der Filzsohlen kennen. Diese werden hauptsächlich für unsere Filzpantoffeln hergestellt. Wir bestellen aber auch die Filzsohlen einzeln, um sie als Ersatz- oder Einlegesohle für andere Schuhe zu verkaufen.

Man zeigte uns eine Maschine, mit der diese Sohlen hergestellt werden können. Es fällt allerdings sehr viel Abfall an. In der kleinen Werkstatt mit Namen „Sitaram dye cutting group“ von Das Bahadur Maharjan werden die Filzsohlen von vier Arbeitern effektiver in Heimarbeit hergestellt. Mit einer Schablone werden die Filzsohlen mit Hilfe eines Hammers aus dem Filz ausgestanzt. Der Preis, den Das für diese Arbeit bekommt, ist gut und fair bezahlt.

Herstellung der Filzsohlen

Unser nächster Besuch galt der kleinen Filzwerkstatt Ganesh Hastakala mit ihren 21 Mitarbeiterinnen. Dort werden unsere Mauspantoffeln und die Cinderellas hergestellt. Gefilzt wird mit warmem Wasser und Seife. Für die Hände der Frauen eine große Belastung. Sie erzählten mir aber, dass die Hände sich daran gewöhnen und abends mit Vaseline gepflegt werden. So kann die Haut sich erholen.

Edith Malzer im Gespräch mit einer der Mitarbeiterinnen

Die Frauen verdienen hier ein Zubrot. Als wir nach der Bezahlung fragen, zeigt man uns ein Papier an der Wand. Dort sind die Stückpreise notiert, die die Frauen pro Paar gefertigter Pantoffeln bekommen.

Die Familien wohnen alle in der Gegend, so dass für die Frauen keine Fahrtkosten entstehen. Die Kinder können zur Schule gehen. Da auf der „normalen Straße“ zu viel Verkehr war, fuhren wir auf holprigen Schleichwegen wieder zu ACP zurück.

Dort haben wir laufende Aufträge, Etikettierungen, Qualitäten und Kalkulationen besprochen. Wir haben den Mitarbeitern, Ashok Karki, Rajiv ingh und Lal Bahadur Thapa auch unsere Kalkulationen gezeigt. Wir erhalten auch von ACP die Kalkulationsunterlagen und die Living Wage Tabellen.

Kalkulation

Nur an diesem Thema hätten wir noch weiterarbeiten können, aber es war ein anstrengender Tag und die Konzentration bei uns ließ nach.Diese vielen Eindrücke, das Neuentdecken und Lernen ist doch anstrengend.

Resümee des Besuches: Wieder viel Neues dazu gelernt.

Durch die Gespräche mit den Mitarbeitern vor Ort konnten wir Fragen der Qualität und Transparenz klären.

Hatale Kurzentschlossen sind wir am Frei-tag, 1.2.2019 zu Hatale gefahren. Die Fahrt verlief ziemlich gut, kein Stau, das spart Kräfte.

Sajan, Buchhalter bei Hatale, brachte uns zur Filzwerkstatt, wo

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wir Bhim, den Designer und James den Juniorchef von Hatale trafen.

Im Gespräch

Auf den Filztischen wurden gerade unsere weißen Schäfchen herge-stellt. Das war ein schönes Bild!

Auf dem Dach der Filzwerkstatt werden alle Produkte getrocknet. Noch schöner war, dass die Quali-tät nun zufriedenstellend ist.

Schäfchen auf dem Dach

Den Filzerinnen werden Schablo-nen zur Verfügung gestellt und es gibt eine ordentliche Qualitätskont-rolle.

Herstellung der Schäfchen

Wir sprachen noch unsere weiteren Produkte und unseren bestehen-den Auftrag durch.

Vieles, was den Fairen Handel an-geht, hatten wir im März letzten Jahres, in dem wir auch Bishnu, den Chef und Vater von James tra-fen, besprochen und erörtert. Wir haben in unserer „Infobroschüre 20 Jahre KFT“ darüber berichtet.

Sana HastakalaMit der Designerin Usha von Sana Hastakala besuchten wir die Drahtanhänger-Werkstatt von Ba-bhu. Vor Ort lernte Usha, wie der Draht gebogen und gelötet wird. Sie besprach mit Babhu was mög-lich ist, um unsere neuen Ideen und Entwürfe umsetzen zu können.

Entwicklung neuer Ideen

Es war ein sehr intensives und lus-tiges Gespräch. Babhu ist ein sehr engagierter Mann. Wir haben ihm die Verpackung gezeigt und erklärt, dass die Artikel als Geldgeschenk-verpackung benutzt werden kön-nen. Spontan bot er an, noch mehr neue Motive zu erarbeiten.

Babhu und Edith Malzer

Babhu mit Familie sind fast aus-gelastet mit unseren Bestellungen. Es ist natürlich eine große Her-ausforderung, diese Mengen im-mer wieder bestellen zu können.

Wir haben auch die Arbeitssituati-on besprochen. Babhu und Familie können sich die Zeiten frei einteilen. Die Werkstatt ist in einem Raum seines Hauses. Dort wird der Draht gebogen. Später unten im Hof wird gelötet und versilbert. Von der Arbeit leben vier Familienmitglieder. Drei stellen die Drahtanhängern her. Wir haben Babhu zu überzeugen ver-sucht, eine ordentliche Kalkulation zu machen. Rojina von Sana Hasta-kala wird Babhu dabei unterstützen.

Babhu ist gerade Großvater ge-worden. Seine Tochter ist auch bei Sana Hastakala beschäftigt und bekommt zweieinhalb Mo-nate ihren Lohn weiter, plus den Urlaub, den sie angespart hat.

Es war sehr gut, wieder da zu sein, die Menschen und ihre Arbeit vor Ort zu sehen, miteinander zu reden und neue Ideen zu entwickeln.

Wir haben in der Zwischenzeit sechs neue Geldgeschenkanhän-ger konzipiert und in Nepal herstel-len lassen.

Außerdem gibt es jetzt ein Dis-play zur Präsentation der Geldge-schenkanhänger.

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JamarkoDa unser Partner Womens Dreams leider die Produktion der Bleistifte aufgegeben hat, suchten wir über zwei Jahre nach einem neuen Her-steller, der unter Fair Trade Prinzi-pien arbeitet. Diesen haben wir in Jamarko gefunden.

Bei Jamarko wird nach Fair Trade Prinzipien gearbeitet. Die Frauen werden besonders gefördert und bei der Produktion auf die Umwelt geachtet.

Die Frauen bei der Arbeit

Außerdem trägt Jarmarko dazu bei, durch Aktivitäten und Kampagnen, ein Bewusstsein für die Reduzie-rung von Verbrauch und Abfall, sowie der Wiederverwendung und Wiederverwertung von Materialien zu schaffen.

Die Bleistifte werden aus Zeitungs-papier gefertigt. Die bunten Bleistif-te bekommen als letzte Lage ein handbedrucktes Papier.

Wie bei New Sadle, werden hier auch die Lokta-Papiere ge-schöpft. Lokta ist der Seidel- bastbaum, der auf ca. 3.000 bis 4.000 Meter wächst. Der Strauch wird nur bis zu einer Höhe von ca. 30 bis 40 cm abgeschnitten. So kann er gut wieder nachwachsen und die Sträucher bleiben erhalten.

Runa und Muna sind Schwestern und haben diese Werkstätten ins Leben gerufen. Durch verschiede-ne Workshops und Schulungen, lernten sie, das Papier zu recyceln. Jamarko wurde 2001 gegründet

und nun für uns über New Sadle betreut.

Beim nächsten Besuch in Nepal, werden wir sicher dort sein, um uns einen eigenen Einblick zu verschaf-fen.

Das waren für mich die wichtigsten und ereignisreichsten Erlebnisse in Nepal 2019. Wie immer war die Reise emotional und intensiv, oft auch anstrengend. Aber immer wieder auch verbunden mit dem Glauben und der Hoffnung, dass aus unserem Sandkorn das Neue, Gute entsteht!

Ich danke Ihnen und Euch dafür, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen!

Edith Malzer mit dem gesamten Team von Karma Fair Trade: Sören Kellermann, Anna Malzer, Uli Maibüchen und Ute Kiehne

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Impressionen

Nepal 2019

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Stempelverleih

Kreieren Sie Ihr eigenes Geschenkpapier und eigene Grußkarten mit Umschlägen!

Ihre Besucher können handgeschöpftes Nepalpapier aus unserem Partnerprojekt New Sadle mit Hilfe von nepalesischen handgeschnitzten Blockdruckstempeln in Geschenkpapier, Grußkarten, Umschläge oder Briefpapier verwandeln.

Zum Preis von 37 € inkl. MwSt. und Versandkosten bekommen Sie 100 Blatt handgeschöpftes Nepalpapier (50 x 35 cm) oder andere gemischte Papiersorten und zusätzlich Folgendes ausgeliehen: 20 Stempelmodelle, 4 Stempelfarben, 4 Stempelkissen.

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Die Stempel, Stempelkissen und Restfarbe senden Sie bitte zurück! Das Papier und die Freude über die Kunstwerke bleiben.

37 Euro• inkl. MwSt. und Versand• 100 Blatt handgeschhöpftes Nepalpapier• 20 Stempelmodelle• 4 Stempelfarben• 4 Stempelkissen•

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Papierherstellung

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Karma Fair Trade - Import und Vertrieb von fair gehandelten Produkten aus NepalHans-Joachim Malzer | Bruchhausener Str. 24 | 59759 Arnsberg

Tel.: 0 29 32 - 28 03 86Fax: 0 29 32 - 28 03 87

E-Mail: [email protected]: www.karma-fair-trade.de

Irrtümer und Änderungen vorbehalten. Stand: September 2019Fotos: Jochen Malzer, Edith Malzer, Juliane v. Gordon, Mischa Elbert, Rolf Röper, Jamarko, Hatale, Adobe Stock

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