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Hans-Baluschek-Park Hans Baluschek,Maler,Grafiker und Schriftsteller (1870 – 1935),widmete seine Malerei im Wesentlichen zwei Themen:Dem Berliner Volksleben und der Eisenbahn. Mit der Namensgebung dieses Parks wird sowohl der Maler als auch die Geschichte dieses Geländes gewürdigt. Die Eisenbahn hat das Feld geräumt und dem„Berliner Volksleben“ neuen Raum gegeben. Der Hans-Baluschek-Park liegt im„Schöneberger Südgelände“.Diese Bezeichnung erscheint erstmalig 1903 im Zusammenhang mit statistischen Erhebungen für die Stadt Schöneberg bei Berlin.Schöneberg wurde damals in 11 Erhebungsbereiche eingeteilt,von denen zwei als Schöneberger Südgelände bezeichnet wurden. Das Gebiet wird durch die Gemarkung Tempelhof im Osten, Mariendorf im Süden, Steglitz im Westen sowie der Ringbahn im Norden begrenzt. Große Flächen des Südgeländes wurden für die Eisen- bahnnutzung in Anspruch genommen. Schon 1875 ent- stand der Rangierbahnhof Tempelhof.Er wurde in den folgenden Jahrzehnten ständig erweitert und ausgebaut. 1946 stellte die Reichsbahn den Bahnbetrieb in den westlichen Stadtsektoren sukzessive ein.1952 wurde dann jegliche Eisenbahnnutzung auf dem Südgelände endgültig aufgegeben. Auf den Flächen östlich der S-Bahngleise zwischen den Bahnhöfen Priesterweg und Papestraße entwickelte sich der heutige Natur-Park Schöneberger Südgelände zu einem beeindruckenden Stadtbiotop. Die Flächen westlich der Gleise dienten als Lager für die sogenannte„Senatsreserve“, ein Braunkohle- lager prägte das Gelände zwischen Bahn und Kleingärten. Anfang 1989 übertrug die Deutsche Reichsbahn dem Senat von Berlin die städtebaulichen Nutzungsrechte für Teile des Rangierbahnhofs Tempelhof. Ab 1991 wurden im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung durch die GRÜN BERLIN Park und Garten GmbH Pläne für eine Parkanlage auf dem ca. 9 ha großen, westlich der S-Bahn gelegenen Gelände ent- wickelt.Neben dem öffentlichen Park mit Spiel- und Sportangeboten enthielt die Planung auch ca. 100„Öko- kleingärten“ und einen Kinderbauernhof.Fehlende Gelder und Grundstücksverfügbarkeit verzögerten die Realisierung der Planung. Erst im Jahr 2000, als das Land Berlin die erforderlichen Flächen endgültig in Besitz nehmen konnte,begann der Bau der Parkanlage durch die GRÜN BERLIN Park und Garten GmbH.Die Finanzierung wurde ermöglicht,als das Vorhaben als Ersatzmaßnahme für die Eingriffe in Natur und Landschaft durch die Baumaßnahme BAB A 100 anerkannt wurde. Schon 2002 waren die Arbeiten soweit fortgeschritten, dass ein Großteil der Parkanlage der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden konnte.Der Kinderspielplatz auf der ehemaligen Gartenamtsfläche wurde im Jahr 2003 fertiggestellt. Eine Fußgängerbrücke verbindet ab 2004 den Hans- Baluschek-Park mit dem Natur-Park Schöneberger Südgelände. Weite Wiesenflächen prägen die neue Parkanlage.Ein vier Meter breiter und fast 1,5 km langer Asphaltweg erschließt den Park in Nord-Südrichtung als Teil einer übergeordneten Fuß- und Radwegeverbindung,die später über den Park am Gleisdreieck bis zum Potsdamer Platz reichen soll.Vier Aussichtsplätze mit unterschied- lichen Themen und Funktionen sind dem Weg ange- gliedert, der Platz des Sports, der Platz des Sonnens, der Platz des Picknicks, der Platz des Spiels. Der Hans-Baluschek-Park wurde von der Berliner Garten- und Landschaftsarchitektin Gabriele Kiefer entworfen. Hans Baluschek (Maler,Grafiker,Schriftsteller) 1870 in Breslau geboren 1894 Abschluß des Studiums an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Ab 1895 läßt sich Baluschek als freischaffender Künstler in Berlin nieder und wird Mitglied zahlreicher Künstler- organisationen.Er malt Szenen aus dem Berliner Volks- leben und findet zu seinem Stil eines sozialkritischen Realismus. Ab 1919 beteiligt er sich an der kulturpolitischen Arbeit der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Er engagiert sich besonders für die Arbeiterbildung. 1929 wird Baluschek zum Vorsitzenden des„Kartells der Vereinigten Verbände Bildender Künstler“ gewählt und ist damit Leiter der jährlichen„Großen Berliner Kunstausstellung“. 1933 diffamieren ihn die Nationalsozialisten als „entarteten Künstler“. Am 28. September 1935 stirbt Hans Baluschek in Berlin. b 170, 174, 176 s Bahnhof Priesterweg Priesterweg Priesterweg Matthäifriedhofsweg Priesterweg Prellerweg s Durchgang zum Natur-Park Platz des Spiels Platz des Picknicks Platz des Sonnens Platz des Sports Obstwiese zum S-Bhf. Papestraße Brücke zum Natur-Park Gartenarbeitsschule Spielplatz Hans Baluschek Park Hans Baluschek Park Natur-Park Schöneberger Südgelände Natur-Park Schöneberger Südgelände N Parkverwaltung: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg von Berlin Amt für Umwelt + Natur,Fachbereich Natur, John-F.-Kennedy-Platz,10820 Berlin, Telefon:030 / 75 60 - 0 Realisierung: GRÜN BERLIN Park und Garten GmbH, Sangerhauser Weg 1, 12349 Berlin Hergestellt im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung IC 3 im Namen der Bundesrepublik Deutschland – Bundesstraßenverwaltung – Gestaltung und Herstellung:Konrad Zwingmann, Berlin Illustration:Max Ley, Berlin Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst Fotografie und Architektur 1 1 2 2 3 3 4 4 5 5

Hans-Baluschek-Park - Grün Berlin · Hans-Baluschek-Park Hans Baluschek,Maler,Grafiker und Schriftsteller (1870 – 1935),widmete seine Malerei im Wesentlichen zwei Themen:Dem Berliner

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Hans-Baluschek-ParkHans Baluschek,Maler,Grafiker und Schriftsteller (1870 –1935),widmete seine Malerei im Wesentlichen zwei Themen:Dem Berliner Volksleben und der Eisenbahn.Mit der Namensgebung dieses Parks wird sowohl der Maler als auch die Geschichte dieses Geländes gewürdigt.Die Eisenbahn hat das Feld geräumt und dem „BerlinerVolksleben“ neuen Raum gegeben.

Der Hans-Baluschek-Park liegt im „Schöneberger Südgelände“.Diese Bezeichnung erscheint erstmalig1903 im Zusammenhang mit statistischen Erhebungenfür die Stadt Schöneberg bei Berlin.Schöneberg wurdedamals in 11 Erhebungsbereiche eingeteilt,von denenzwei als Schöneberger Südgelände bezeichnet wurden.Das Gebiet wird durch die Gemarkung Tempelhof imOsten,Mariendorf im Süden,Steglitz im Westen sowieder Ringbahn im Norden begrenzt.

Große Flächen des Südgeländes wurden für die Eisen-bahnnutzung in Anspruch genommen.Schon 1875 ent-stand der Rangierbahnhof Tempelhof.Er wurde in denfolgenden Jahrzehnten ständig erweitert und ausgebaut.1946 stellte die Reichsbahn den Bahnbetrieb in den westlichen Stadtsektoren sukzessive ein.1952 wurdedann jegliche Eisenbahnnutzung auf dem Südgeländeendgültig aufgegeben.

Auf den Flächen östlich der S-Bahngleise zwischen denBahnhöfen Priesterweg und Papestraße entwickelte sichder heutige Natur-Park Schöneberger Südgelände zu einem beeindruckenden Stadtbiotop.

Die Flächen westlich der Gleise dienten als Lager für die sogenannte „Senatsreserve“,ein Braunkohle-lager prägte das Gelände zwischen Bahn und Kleingärten.

Anfang 1989 übertrug die Deutsche Reichsbahn dem Senat von Berlin die städtebaulichen Nutzungsrechte für Teile des Rangierbahnhofs Tempelhof.

Ab 1991 wurden im Auftrag der Senatsverwaltung fürStadtentwicklung durch die GRÜN BERLIN Park und Garten GmbH Pläne für eine Parkanlage auf dem ca.9 hagroßen,westlich der S-Bahn gelegenen Gelände ent-wickelt.Neben dem öffentlichen Park mit Spiel- undSportangeboten enthielt die Planung auch ca.100 „Öko-kleingärten“ und einen Kinderbauernhof.Fehlende Gelder und Grundstücksverfügbarkeit verzögerten die Realisierung der Planung.

Erst im Jahr 2000,als das Land Berlin die erforderlichenFlächen endgültig in Besitz nehmen konnte,begannder Bau der Parkanlage durch die GRÜN BERLINPark und Garten GmbH.Die Finanzierung wurde ermöglicht,als das Vorhaben als Ersatzmaßnahme für die Eingriffe inNatur und Landschaft durch dieBaumaßnahme BAB A 100anerkannt wurde.

Schon 2002 waren die Arbeiten soweit fortgeschritten,dass ein Großteil der Parkanlage der Öffentlichkeit zurVerfügung gestellt werden konnte.Der Kinderspielplatzauf der ehemaligen Gartenamtsfläche wurde im Jahr2003 fertiggestellt.

Eine Fußgängerbrücke verbindet ab 2004 den Hans-Baluschek-Park mit dem Natur-Park Schöneberger Südgelände.

Weite Wiesenflächen prägen die neue Parkanlage.Einvier Meter breiter und fast 1,5 km langer Asphaltweg erschließt den Park in Nord-Südrichtung als Teil einerübergeordneten Fuß- und Radwegeverbindung,die später über den Park am Gleisdreieck bis zum PotsdamerPlatz reichen soll.Vier Aussichtsplätze mit unterschied-lichen Themen und Funktionen sind dem Weg ange-gliedert,der Platz des Sports,der Platz des Sonnens,derPlatz des Picknicks,der Platz des Spiels.

Der Hans-Baluschek-Park wurde von der Berliner Garten-und Landschaftsarchitektin Gabriele Kiefer entworfen.

Hans Baluschek (Maler,Grafiker,Schriftsteller)1870 in Breslau geboren1894 Abschluß des Studiums an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin.Ab 1895 läßt sich Baluschek als freischaffender Künstlerin Berlin nieder und wird Mitglied zahlreicher Künstler-organisationen.Er malt Szenen aus dem Berliner Volks-leben und findet zu seinem Stil eines sozialkritischenRealismus.Ab 1919 beteiligt er sich an der kulturpolitischen Arbeit der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands.Er engagiert sich besonders für die Arbeiterbildung.1929 wird Baluschek zum Vorsitzenden des „Kartells der Vereinigten Verbände Bildender Künstler“ gewählt und ist damit Leiter der jährlichen „Großen BerlinerKunstausstellung“.1933 diffamieren ihn die Nationalsozialisten als „entarteten Künstler“.Am 28.September 1935 stirbt Hans Baluschek in Berlin.

b 170, 174, 176

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Durchgang zum Natur-Park

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Platz des Sonnens

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Obstwiese

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Hans – Baluschek – Park

Hans – Baluschek – Park

Natur-Park Schöneberger Südgelände

Natur-Park Schöneberger Südgelände

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Parkverwaltung:Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg von BerlinAmt für Umwelt + Natur,Fachbereich Natur,John-F.-Kennedy-Platz,10820 Berlin,Telefon:030 / 75 60 - 0

Realisierung:GRÜN BERLIN Park und Garten GmbH,Sangerhauser Weg 1,12349 Berlin

Hergestellt im Auftrag derSenatsverwaltung für Stadtentwicklung IC 3im Namen der Bundesrepublik Deutschland– Bundesstraßenverwaltung –

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