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Herbert Utz Verlag Harda Distrid Miebach Die ‚Winzigkeit des humanen Seins‘ konträr, dual und immanent zur (Un)- Endlichkeit des Raumes und der Zeit: ein ethischer Fokus Emergent vernetzt: Religionsphilosophie Philosophie des Geistes Astrophysik Quantenmechanik Evolution Hirnforschung

Harda Distrid Miebach - utzverlagDank 11 Vorstellung und Zielsetzung des Themas 15 – mit separater, zusammenfassender Schemaübersicht zu dieser Studie – Methodologischer Ansatz

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  • Herbert Utz Verlag

    Harda Distrid Miebach

    Die ‚Winzigkeit des humanen Seins‘

    konträr, dual und immanent zur (Un)-Endlichkeit des Raumes und der Zeit: ein ethischer Fokus

    Emergent vernetzt:• Religionsphilosophie• PhilosophiedesGeistes• Astrophysik• Quantenmechanik• Evolution• Hirnforschung

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    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Daten-verarbeitungsanlagen bleiben – auch bei nur auszugs-weiser Verwendung – vorbehalten. Copyright Herbert Utz Verlag GmbH · 2011 ISBN 978-3-8316-4047-8 Printed in EC Herbert Utz Verlag GmbH, München 089-277791-00 · www.utzverlag.de

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    InhaltDank 11

    Vorstellung und Zielsetzung des Themas 15– mit separater, zusammenfassender Schemaübersicht zu dieser Studie –

    Methodologischer Ansatz (A) 26– Das grundsätzlich Andere, das Numinose 26– Verhältnisbestimmung zwischen Glaube und

    wissenschaftlichem Denken 29– Glaube und philosophische Erkenntnis 31– Offenbarung, Glaube und Vernunft 33– Bewusstsein und Bewusstseinsphilosophie 34– Religion und Pluralismus unter dem Einfluss

    der Globalisierung 37– Philosophische Kritik der Religion (Religionswissenschaft) 38

    1. ›Die Winzigkeit des humanen Seins‹ in Relation zu den Kontemplationen maßgebender Stifter der Weltreligionen unter Einbeziehung moderner Denkansätze 41

    1.1. Die zyklische Kosmogonie der Ägypter und deren Versuch, das Göttliche in menschliche Kategorien einzubinden mit einem Vergleich zwischen Totenbuch und Dantes Commedia 41

    1.2. Religionsstifter, maßgebende Menschen und moderne Denkansätze 53

    1.2.1. Abraham, der Urvater des Volkes Israel 54

    1.2.2. Moses: ›Angesicht zu Angesicht mit Gott‹ 56

    1.2.3. Die Zehn Plagen und moderne ökologische Interpretation 59

    1.2.4. Das Judentum unter der Ägide der Thora 60

    1.2.5. Emmanuel Lévinas’ Philosophie: Totalität und ethische Unendlichkeit ☼ 67

    1.2.6. Zarathustra und die beiden antagonistischen Urpotenzen: Gut und Böse 71

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    1.2.6.1. Zoroastrismus (Parsismus): Weises Denken, Reden, Wirken 75

    1.2.6.2. Zarathustras prozessuale Vision des Universums bis zur Auferstehung am Ende aller Zeiten im Vergleich zur modernen Kosmologie 76

    1.2.7. Der maßgebende Mensch Buddha 78

    1.2.7.1. Der Buddhismus – Karma und Nirvana als zyklische Auffassung versus physikalische Anfangs- und End-Theorie 85

    1.2.8. Der maßgebende Mensch Konfuzius: Staats- und Sittenlehre 96

    1.2.8.1. Religion und Philosophie der Chinesen: Konfuzianismus, Daoismus und Buddhismus 100

    1.2.8.2. Interreligiöser Dialog in China 105

    1.2.9. Fazit: Östliche und westliche Religiosität unter globalem Einfluss 106

    1.2.10. Der maßgebende Mensch Jesus – historisch und wesenhaft 109

    1.2.10.1.Vom Grundwesen der Dualität. Das Licht als absolute Metapher und Jesus als Licht der Welt? 113

    1.2.11. Religionsphilosophische Kritik als ontologisches, kosmologisches (Urknallmodell) und teleologisches Argument (anthropisches Prinzip) 117

    1.2.12. Prophet Mohammed, der Gepriesene 127

    1.2.12.1.›Gott‹ und das ›Weltsystem‹ im Islam 129

    1.2.12.2.Die Philosophie des Islams – ein kurzer Abriss bis zur Neuzeit 131

    1.2.12.3.Islamisch-philosophische Aspekte der Moderne 139

    1.2.12.4.Krise der Moderne und des Islams aus der Perspektive der katholischen Kirche 144

    Fazit 146

    Methodologischer Ansatz (B) 151– Was ist Wissenschaftstheorie? 151– Reduktionismus 152

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    – Destruktion / Dekonstruktion 153– Deduktivismus 153– Wissenschaftliche Revolutionen / evolutionärer Prozess 154– Ontologischer Realismus 154– Epistemischer Realismus 154– Prozessphilosophie 155– Emergenz 156– Astronomie und Astrophysik heute 156– Endliches oder unendliches Universum? 159– Quantenmechanik (u.a. Heisenberg, Pauli, Schrödinger) 163

    2. ›Die dualistische Winzigkeit des humanen Seins‹ konträr zum Makrokosmos und emergent zum Mikrokosmos 165

    2.1. Makrokosmos und ›die Winzigkeit des humanen Seins‹: Der dualistische Effekt des Humanpotenzials → Leistung, Effizienz 165

    2.1.1. Wissenschaftliche Erkenntnisse ausgehend von der Astronomie der Antike 167

    a) Von den Babyloniern bis Aristarch (ohne Vorsokratiker) 169

    b) Von Aristoteles bis zur Newton’schen Mechanik 172

    2.1.2. Ideengeschichtliche Wissenschaftstheorie von David Hume über Popper bis zu Kuhns und Lakatos’ falsifikationistischer Methode 181

    2.1.3. Übergang von der Wissenschaftstheorie / Wissenschaftsphilosophie zum prozessphilosophischen Ansatz 190

    2.1.3.1. Raum und Zeit aus der Perspektive der Philosophie 192

    2.1.3.2. Zeitumkehrsymmetrie → Zeit + Raum = Raumzeit ↔ Relativität 196

    2.1.3.3. Vorsokratiker → frühe griechische Philosophie, Kosmologie und Frage nach dem Atom 204

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    2.2. Makrokosmos und ›die Winzigkeit des humanen Seins‹: Der konträre Aspekt der unvorstellbaren Dimensionen → Urknall → Theoreme der Singularität → Prozessphilosophie → Emergenz [Naturwissenschaftliche Ebene] 218

    2.2.1. Überblick zur wissenschaftlichen Entfaltung der modernen Kosmologie 219

    2.2.1.1. Einsteins statisches Universum /Vereinheitlichungsprogramm ART und Quantenmechanik 221

    2.2.1.2. Einsteins SRT mit der Gleichung E = mc2 als Modell für Atom-und Kernphysik 223

    2.2.1.3. ›Bewegung ohne Materie‹: Der de Sitter-Effekt 225

    2.2.1.4. Metaphysische Unendlichkeit / Endlichkeit und die physikalische Expansion und Kontraktion des Kosmos: Die dynamischen Universa des A. Friedmann 226

    2.2.1.5. Alter, Geschichtlichkeit und physikalische Eigenschaften des Kosmos 232

    2.2.2. Theorien und Beobachtungen, die gemeinsam zum Urknallmodell führten 234

    2.2.2.1. Physikalische Daten des Universums 235

    2.2.2.2. Expansion des Universums 236

    2.2.2.3. Rotverschiebung, Hubbel- bzw. Dopplereffekt 236

    2.2.2.4. Galaxien und Galaxienhaufen als Bausteine des Universums 239

    2.2.2.5. Standardmodell vom heißen Urknall (Anfangssingularität), Heliumhäufigkeit, kosmische Hintergrundstrahlung 240

    2.2.2.6. Quantenkosmos und Grenzen des Standardmodells des Urknalls 244

    2.2.3. Frühe Entwicklung des Universums / primordiale Nukleosynthese 246

    2.2.4. Alternativen des Standardmodells 253

    2.2.5. Relativitätstheorie und Whiteheads Prozessphilosophie 264

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    2.2.6. Das Ende der Weltformel → Zeitalter der Emergenz [Naturwissenschaftliche Ebene] 268

    2.2.7. Interdisziplinäre Perspektiven zur Unendlichkeit ☼ 281

    Fazit 291

    2.3. Mikrokosmos und ›die Winzigkeit des humanen Seins‹: Emergente Konformität zu unvorstellbar extrem kleinen Bauelementen → quantenmechanisches Universum → Prozessphilosophie 300

    2.3.1. ›Gewöhnliche Materie‹, ›Dunkle Materie‹, ›Dunkle Energie‹ und ›Antimaterie‹ 302

    2.3.2. Elementarteilchen: Atome → Fermionen → Bosonen → Quarks → Leptonen und die fundamentalen Kräfte 311

    2.3.3. Spontane Symmetrien, Higgs-Feld, Higgs-Teilchen 319

    2.3.4. String-, Superstring- und M-Theorie: Berührungspunkte zur Prozessphilosophie 322

    2.3.5. Anthropische Koinzidenz → Feinabstimmung der Naturkonstanten → Schöpfung → Vergleich mit der Genesis 325

    2.3.6. ›Creatio ex nihilo‹, ›creatio continua‹ → dynamische Schöpfung mit prozessorientiert-emergenter Zukunft 333

    2.4. Mikrokosmos und ›die Winzigkeit des humanen Seins‹: Der dualistisch-relativistische Effekt → Theorie → Empirie → ökonomische Realisation der Quantenmechanik mit These der ›Industriezyklen‹ 338

    2.4.1. Theorien Max Plancks (1858–1947), Niels Bohrs (1885–1962), Ernest Rutherfords (1871–1937), Prince Victor-Louis de Broglies (1892–1987) mit bahnbrechender Ausstrahlung auf technische Anwendungen 340

    2.4.2. Werner Heisenberg (1901–1976) und die Aufstellung der Quantenmechanik (Unschärferelation) 343

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    2.4.3. Erwin Schrödinger (1887–1961) → Zeitunabhängige und zeitabhängige Gleichung und das von Paul Adrien Maurice Dirac (1902–1984) vorausgesagte Antiteilchen 345

    2.4.4. Wolfgang Pauli (1900–1958) → Ausschließungsprinzip 347

    2.4.5. Philosophische Denkansätze vonseiten der Physiker: Wahrscheinlichkeit versus Determinismus → ›Kopenhagener Deutung‹ → ›Schrödingers Katze‹ 348

    2.4.6. Das Universum als vernetztes, transzendierendes Kohärenzprinzip und die daraus abgeleitete Quantenmechanik 354

    2.4.7. Ökonomische Realisation der Quantenmechanik am Beispiel der medizinischen Bildgebung, des Laser-Quantenlichts und der Solarzellen 358

    2.4.8. Von der soziokulturellen zur soziotechnologischen Evolution → von der Wahrnehmung der winzigen Singularität im Einklang mit der Natur bis zum bloßen Konsumenten in der Masse oder in der herausgehobenen Exklusivität 370

    2.4.9. Die Quantenmechanik als einer der globalen Industriezyklen mit Aufstieg und Einbruch ☼ 373

    Fazit 382

    Methodologischer Ansatz (C) 393– Evolution 393– Begriffsdefinition: Genom, Gen, Mutation,

    biologische Evolution 394– Emergenz: Naturwissenschaftliche Ebene versus

    metaphysische Ebene 395– Entstehung der ersten Lebewesen aus unbelebter Materie 397– Das menschliche Gehirn:

    Was uns Menschen so klug macht? 398

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    3. ›Die Winzigkeit des humanen Seins‹ als immanente Entität des kontinuierlichen, evolutiven, dynamisch-emergenten Geist/ Bewusstseins-Prozesses 403

    3.1. Transformierte Prozessphilosophie (Philosophische Kosmologie → Prozesstheologie) als metaphysisches Emergenz-Modell 405

    3.1.1. Zum ›Nicht-Sein Gottes‹ (Insistenz) bei Whitehead, Lévinas und Deleuze ☼ 405

    3.2. Evolution als emergenter Prozess 412

    3.2.1. ›Darwinismus‹ und die Entstehung der biologischen Evolutionstheorie 412

    3.2.2. Die Ahnentafel der Evolution → Entstehung des Lebens aus Materie (historisch wissenschaftlicher Nexus) → Der polygenetische Stammbaum der Lebewesen 414

    3.2.3. Von der Einzelzelle zu multizellularen Organismen aus der Perspektive der molekularen Naturwissenschaft 423

    3.2.4. Reduktionismus versus Leben als emergente Eigenschaft 429

    3.2.5. Autopoiesis → Relationen zwischen Molekülen und Geist 431

    3.3. Das menschliche Gehirn – ein Beziehungsorgan/ Empirische Resultate der Hirnforschung 438

    3.3.1. Die Evolution des Menschen (Zeitachse einiger ausgewählter Homininenarten) und neue Befunde 439

    3.3.2. Moderne Hirnforschung im noch jungen 21. Jahrhundert 441

    3.3.3. Nervensysteme: zentrales Nervensystem (ZNS), peripheres Nervensystem (PNS), Neuronenschaltkreise und unterstützende Zellen 445

    3.3.4. Entwicklung des menschlichen Gehirns, Teile des Gehirns und ihre netzwerkartige Funktion 450

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    3.3.5. Die Großhirnrinde: Kontrolle von Willkürbewegungen und kognitiven Funktionen → Sprache/Sprechen, Informationsverarbeitung, Emotionen 456

    3.3.6. Bewusstsein → Stand der Forschung aus neurophysiologischer Perspektive 459

    3.3.7. Gedächtnis und Lernen als Folge von Veränderung der synaptischen Verbindungen 462

    3.3.8. Lernen unter Einbeziehung von Emotionen aus Sicht der Neurobiologie 464

    3.3.9. Gehirn → Computer/Roboter/KI → zukünftig verstärkt notwendige Orientierung am Menschen 467

    3.3.10. Ervin Lászlós Kohärenzinterpretation im Bereich der Quanten, des Kosmos, der Biosphäre und des Bewusstseins → einmündend in zwei Domänen der Wirklichkeit ☼ 471

    Fazit 481

    Methodologischer Ansatz (D) 489– Geist als Begriff 489– Philosophie des Geistes 493– Neurophilosophie versus Neurowissenschaften /

    Neurophysiologie 495

    4. ›Die Winzigkeit des humanen Seins‹ positioniert im Makro- und Mikrokosmos → emergent vernetzt in einen chemisch-biologischen Evolutionsprozess als neuronal-geistige Entität des Werdens → Ein ethischer Fokus aus neurophilosophischer Sicht 497

    4.1. Philosophie des Geistes 499

    4.1.1. Das Leib-Seele-Problem 500

    4.1.1.1. Dualistische Antworten auf das Leib-Seele-Problem 503

    4.1.1.2. Monistische Antworten auf das Leib-Seele-Problem 505

    4.1.2. Sprachphilosophie und Kritik am Leib-Seele-Problem 511

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    4.2. Bewusstseinsphilosophie 515

    4.2.1. Begriff → historischer Nexus 515

    4.2.2. Bewusstsein: Unterscheidungskriterien → Schwierigkeit der Definition 518

    4.2.3. Interdisziplinäre Erforschung von Bewusstsein in Disziplinen z. B. der Psychologie, Kognitiven Psychologie, Psychoanalyse etc. und konträr das Neuronale Korrelat des Bewusstseins 520

    4.2.4. Transzendentalphilosophie: Kant → deutscher Idealismus → Husserl → Apel 524

    4.2.5. Ambivalenz und Ambiguität zwischen Neurophilosophie und den Neurowissenschaften → Interdisziplinarität 528

    4.3. Die »Natur des Menschen« und ethische Urteilskraft 531

    4.3.1. Die personale und die subpersonale Ebene und die Frage nach der Freiheit des Willens → Determinismus 531

    4.3.2. Determinismus und divergierende Ethik 533

    4.3.3. Anpassung der Ethik als permanente Aufgabe 539

    4.3.4. Angepasster Kategorischer Imperativ und Menschenwürde → Lebenssinns im biologischen Zeitalter? 541

    4.3.5. Bioethische Diskussion: ›Natürlichkeit‹ als Kriterium und Schranken der neurotechnologischen Selbstverfügung 543

    4.4. Das singuläre Ich als winziges Partikelchen in der Ganzheit und Zerrissenheit der Wahrnehmung des Pluralismus im 21. Jahrhundert 549

    4.4.1. Wissen als Kondensierung und Selbstetablierung von Beobachtung 550

    4.4.2. Werteverfall → Ethik der Symmetrie zwischen ›Kulturen‹ 553

    4.4.3. Ein neues Weltbild: Lászlós Raumzeit-Domäne, Feld-Domäne → Kohärenz → Minimal- und Maximalkodizes → Quantensprung → transpersonales Bewusstsein ☼ 556

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  • Fazit 563

    Literaturverzeichnis 571

    I. Lexika, Nachschlagewerke, Einführungen, elektronische Medien 571

    II. Alphabetische Auflistung 576

    ☼ hier wird jeweils im Kontext eines Kapitels gezielt einer übergreifenden Thematik Raum gegeben

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    Vorstellung und Zielsetzung des Themas

    – mit separater, zusammenfassender Schemaübersicht zu dieser Studie –

    Abweichend vom normalen Procedere eines wissenschaftlichen Diskurses, soll ein persönli-ches Erlebnis dieser Abhandlung vorangestellt werden, um in der Diskussion über Geist und Gehirn, Theologie, Philosophie und die Naturwissenschaften auch schon auf erste Gedanken und damit auf frühkindliche Kommunikation, also auch auf die Hirnforschung zu verwei-sen. Meine erste frühkindliche Erinnerung war das nachmittägliche Erwachen in einem rosa lackierten Kinderbett mit rosafarbenem, duftig-transparentem Baldachin. Baldachin kommt von Baldacco, der früheren italienischen Form des Namens der irakischen Stadt Bagdad. Meine Mutter wusste dies, ließ aber die Ausstattung meines Kinderzimmers nicht prunkvoll gestalten, sondern doch eher kindlich-feminin, das Weibliche, Weiche betonend. Es war ein durchsichtiges Gewölbe, ein Himmel aus Stoff drapiert, der schleierhaft eine mit silbernen Sternen übersäte Decke als Firmament erahnen ließ. Um mich herum war der Blick frei auf Wände, auf die der Künstler unser Universum modelliert hatte, aber unsere Sonne mit einem wunderschönen, goldenen Strahlenkranz und den Mond in seinen unter-schiedlichen Phasen silbrig betonte. In allen Variationen waren darüber hinaus überall ver-streut Engel und Putten gemalt. Das mich umgebende Ambiente wirkte nicht unruhig, son-dern die Farbgebung und die Anordnung der Figuren und Motive verströmten eine Atmo-sphäre abgestimmter Farbnuancierung und figurativer Schönheit. Der Eindruck auf mich als Kleinkind war seiner Raumtiefe nach betörend, faszinierend und schenkte mir darüber hinaus die erste Erfahrung erlebter Harmonie durch die unmittelbare, äußere Umgebung. Ohne altersbedingt die geringsten wissenschaftlichen Zusammenhänge, noch meine eigene Winzigkeit in der Welt und im Universum nur andeutungsweise erahnen zu können, stellte ich doch die ersten frühkindlichen Assoziationen zum Weltall her. Diese allerersten Ein-drücke, diese erste Erinnerung an meine Kindheit muss nachhaltig und gravierend gewesen sein. Bald darauf musste leider alles übertapeziert werden und das obere Stockwerk unseres Hauses diente im Verlaufe des fortschreitenden Zweiten Weltkriegs als Unterkunft für ein hochrangiges chinesisches Ehepaar, das allerdings an Tuberkulose erkrankt war, und später dann einer Flüchtlingsfamilie aus Schlesien. Erst viele, viele Jahre später erinnerte ich mich im Zuge der Auseinandersetzung mit den Resultaten der Astrophysik, der Quantenmecha-nik, der modernen Hirnforschung sowie der Evolutionstheorie und dem damit in Zusam-menhang stehenden Schöpfungsglauben an diese ersten, unvergesslichen frühkindlichen Impressionen. Damals bewegte mich noch nicht die Fragestellung, ob das Universum einen Anfang oder ein Ende hat, oder ob es gar zyklisch funktioniert. Was Bewusstsein ausmacht, erforschte ich ebenfalls erst nach und nach und so bewegte mich auch erst sehr viel später die Frage, ob es eine Realität jenseits dessen gibt, war wir wahrnehmen. Wie, vorausgesetzt

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    Vorstellung und Zielsetzung des Themas

    diese Realität existiert, ist sie beschaffen? Welche Antworten geben Naturwissenschaftler? Im 20. Jahrhundert und auch jetzt noch im 21. Jahrhundert bewegt die Wissenschaft dieser Themenkatalog nach den letzten Teilchen und ob diese eine ›wirkliche‹ Realität haben? Oder sind die ›letzten‹ Teilchen schwingende Fasern aus einer Zeit kurz nach dem Urknall? War es ihre Schwingung, die die Welt erschuf ? Besteht unser Weltall aus Energie oder aus Materie? Wenn unser Universum nicht mehr fassbar ist, wie steht es dann neben Welle und Teilchen um Raum und Zeit? Prägen mentale Ordnungskriterien unser Leben auf dieselbe Weise wie das der Sterne und Planeten?

    Die spannungsgeladene Historie im Hinblick auf das Verhältnis von religiösem Weltbild und Naturwissenschaft gerät, so die Auffassung der Autorin, nach einer langen Periode des Gegensatzes seit der Aufklärung, mannigfach wieder in Bewegung. Der religiöse Pluralismus des späten 20. und unseres 21. Jahrhunderts macht wieder deutlicher als früher, dass Reli-gion, d. h. alle Religionen in der Geschichte, eine Antwort suchen auf die ungelösten Rätsel des menschlichen Daseins. Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Und welchen Sinn hat unser Leben? Welches ist jenes letzte Geheimnis unserer Existenz, aus dem wir kommen? Neben der zweifelsfreien naturwissenschaftlichen Erkenntnis des primären Sternenstauban-teils unserer menschlichen Existenz führen auch Gedanken über Religionen – hier über die Religionsstifter der großen Weltreligionen – zur Schöpfung und zur Frage eines Schöpfers.

    Schon der Untertitel dieses Buches verweist aber darauf, dass der Leser keinen Gottesbeweis finden wird. Ein solches unmögliches Unterfangen – auf Grund der dem Menschen aufer-legten geistigen Begrenztheit  – verlangte nämlich logische Regeln und setzte empirische Daten eines göttlichen Bauplanes voraus. Die Ehrfurcht, die das moderne Wissen um die immense Ordnung des Kosmos auslöst, gemahnt uns Menschen hingegen, uns unserer hu-manen Winzigkeit – nicht nur im Universum, sondern auch hier auf diesem Planeten – be-wusst zu werden. – Kein Mensch sollte sich hinreißen lassen, Gott die Spielregeln diktieren zu wollen, nach denen er seine ›göttliche Berechtigung‹ nach menschlichen Maßstäben manifestieren müsste. Es wird dennoch der Versuch unternommen, über den Weg der re-ligionsphilosophischen Kritik als kosmologisches (Urknallmodell) und teleologisches Ar-gument (anthropisches Prinzip) moderne Denkmodelle mit einzubeziehen und die Frage der Unendlichkeit aus interdisziplinärer Perspektive (Philosophie, Physik, Mathematik und Theologie) einzubinden.

    Die nachfolgenden Betrachtungen basieren auf bekannten und vielerorts abgehandelten religiös-philosophischen und ethischen Kontemplationen und aus der Sichtweise der heutigen modernen Naturwissenschaft, insbesondere der Astrophysik und Quantenmechanik auf der einen Seite und Philosophie des Geistes (Leib-Seele-Problem) und moderner Hirnforschung auf der anderen Seite. Gerade in den letzten Dekaden haben sich uns neue Schwindel er-regende Erkenntnisgewinne, an denen die Naturwissenschaften großen Anteil haben, ent-hüllt; das Panorama der kosmischen Evolution ermöglicht heute tiefe Einsichten in den

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    Vorstellung und Zielsetzung des Themas

    Konstruktionsplan der Schöpfung, der früheren Generationen wissenschaftlich verschlos-sen blieb. Die Erkenntnisse nicht nur des Kosmos, sondern auch aus dem globalen Geist der Jahrtausende ergänzen einander und glorifizieren die Genesis der Bibel, aber nicht nur der Bibel.

    Die hier nur im Ansatz fixierten Denkmodelle zwingen deshalb zur Konzentration. Der Na-turwissenschaftler kategorisiert, analysiert, unterteilt, vergleicht, misst und drückt die Ge-setze der Natur in der hoch abstrakten Sprache der Mathematik aus. Der Intuition misst er eine gewisse Bedeutung zu, aber nur, wenn sie in einen kohärenten mathematischen Ansatz gestellt werden kann. Der kontemplative Ansatz hingegen setzt primär auf Intuition und innere Erfahrung. Er bezweckt nicht, die Realität in ihre Einzelteile zu zerlegen, sondern versucht, sie in ihrer Gesamtheit wahrzunehmen.

    Intention dieser Abhandlung ist es, geisteswissenschaftlich auf eine Synthese zwischen na-turwissenschaftlich-empirischen Resultaten und (religions)-philosophischen Kontemplati-onen hinzuwirken, und gleichzeitig zu versuchen, den einer interdisziplinären Arbeit an-haftenden Risikofaktoren entgegenzuwirken. Es geht zum einen um die Sprache. Um der jeweiligen anderen Disziplin nicht Sprachirritationen aufzunötigen, wird die Autorin mit ihrer eigenen Außensicht bemüht sein, sich dem jeweiligen Begriffs- und Methodenkanon anzupassen. Im Bewusstsein, dass in dieser interdisziplinären Abhandlung besser vertrautes philosophisches Terrain zurückgestellt wird, um sich unbedarft einer interdisziplinären Ver-mittlungsarbeit zu widmen, soll im Folgenden – frei von fremden Binnendisputen – Astro-physik, Quantenmechanik, Hirnforschung und Philosophie parallel gedacht bzw. vernetzt werden.

    Im ersten Kapitel soll – nach einem methodologischen Ansatz (A) – die ›Winzigkeit des humanen Seins‹ über das maßgebend Große der Stifter der Weltreligionen und die prophe-tischen Strukturen der Volksreligionen relativiert werden. Die Mannigfaltigkeiten der Re-ligionen manifestieren göttliche Lebensfülle und veranschaulichen historisch bedingte, an-gepasste Entwicklungen und nachvollziehbare Kontinuität über Tausende von Jahren. Die humane Winzigkeit im Zusammenklang aller Lebewesen manifestiert sich hingegen vorder-gründig und konträr erstens durch die sehr beschränkte Lebensdauer und die begrenzten Zugänge zu Geist und Materie. Der geistigen, physischen und psychischen Winzigkeit und Singularität des Einzelnen mit Anspruch auf Menschenwürde steht neben der Allmacht der Natur mit ihrer Artenvielfalt die immense menschliche Verschiedenheit mit Anspruch auf Toleranz fremdreligiöser, traditionsbedingt-kultureller Vorstellungen gegenüber. Fremdreli-giöse Aspekte einer Gottesbegegnung, eine allseitige sowie auch persönliche Auseinander-setzung und Anerkennung des Fremden ohne Aufgabe der eigenen Religion und Identität bis hin zur Pluralisierung der Religionen in Zeiten der Globalisierung stellen heute schon höchste Anforderungen an die Menschheit. Dieser Herausforderung – so die These der Ab-handlung – wird der globalisierte Mensch des 21. Jahrhunderts nur gewachsen sein, wenn

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    Vorstellung und Zielsetzung des Themas

    er sich seiner Winzigkeitsstruktur als menschliche Existenz bewusst ist, sie akzeptiert, sich geistig-universal einzuordnen vermag und relativ zur eigenen Winzigkeit die überwältigend erscheinende Aufgabe für sich persönlich und dennoch im menschlich vernetzten Mitein-ander versucht, einer Lösung zuzuführen. Außerdem soll hier auch die Dualität: Menschli-che Winzigkeit im Universum, in Raum und Zeit kontra enormes Humanpotenzial, Erfin-dergeist und Leistung auf unserem Planeten betont werden; der Mensch wächst mit seinen Aufgaben und entwickelt gerade in Zeiten der Krisen ungeahnte Kräfte und Ideen.

    Über die moderne Astrophysik beweist sich zweitens die ›Winzigkeit des humanen Seins‹ in der alle menschliche Vorstellungskraft übersteigenden Zeit-Raum-Unendlichkeit des Universums. Die umfassenden Analysen kosmischer Objekte haben den gesamten Kosmos aus dem Bereich der Hypothese und der Spekulation herausgelöst und ihn einbezogen in das Gebiet der exakten Naturforschung, haben das Laboratorium und die erdumkreisenden Satelliten des Physikers zu einem kosmischen Aktionsfeld erweitert, in dem die gleichen Gesetze gelten, die gleichen Kräfte wirksam sind wie die, die der Naturwissenschaftler im irdischen Experiment vorfindet.

    Nicht nur Theologen und Philosophen diskutieren wissenschaftlich die Frage, wie die Welt entstand, sondern auch die Theorien der Evolution und Astrophysik befassen sich mit dieser Fragestellung. Die moderne Astrophysik beantwortet sie heute mit der Theorie vom Ur-knall. Im ersten Teil des zweiten Kapitels (Makrokosmos) interessiert – nach einem me-thodologischen Ansatz (B) – also der historisch-naturwissenschaftliche Kontext, wie sich diese Theorie  – aus der Perspektive des Makrokosmos  – entwickeln konnte. Im Vergleich zur zyklischen Betonung des Universums werden dann die divergierende Religionsauffas-sung eines immer währenden Zyklus’ mit der Bedingtheit der Seelenwanderung – wie vom Buddhismus gelehrt – oder das christliche Verständnis von Anfang und Ende (wie im 1. Ka-pitel bei den Religionsstiftern herauskristallisiert wird) aus der Perspektive der Astrophysik zusammengefasst sowie konträr und dualistisch auch aus der Sichtweise des Reduktionismus und der Prozessphilosophie erörtert (s. a. anschließende Schemaübersicht).

    Die emergente Konformität und der dualistische Effekt in Bezug zur ›Winzigkeit des hu-manen Seins‹ werden nachfolgend im zweiten Teil des zweiten Kapitels mit dem Mikro-kosmos in Szene gesetzt. Dank der Quantenmechanik konnten im Laufe des vorangegange-nen 20. Jahrhunderts tiefe Einblicke in den atomaren und subatomaren Bereich der Materie gewonnen werden. Dies trifft nicht nur für die Vielfalt der Materieteilchen zu, sondern auch für die Botenteilchen der Naturkräfte, d. h. für die Kraft übermittelnden Teilchen, die kleinsten Energiepakete eines Quantenfelds. Die essenziellen Theorien der Quanten-mechanik aus dem Blickwinkel des Mikrokosmos und die damit einhergehende ökonomi-sche Umsetzung, die zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch nahezu 37 Prozent des globalen Bruttosozialproduktes ausmachte, sollen mit der Thematisierung des Mikrokosmos Ein-blick in den gegenwärtigen Stand der Forschung geben, um die naturbedingte Winzigkeit des humanen Seins dualistisch zu hoch entwickelten menschlichen Forschungsleistungen aus

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    dem Blickwinkel des Mikrokosmos staunend zu relativieren. Mit der These der Industrie-zyklen mit Aufstieg, Prosperität und Einbruch wird das zweite Kapitel abgeschlossen (s. a. Schemaübersicht).

    Nach einem methodologischen Ansatz C) fokussiert das dritte Kapitel die Evolution als emergenten Prozess. Die Entstehung des Lebens aus Materie und des Lebens auf der Erde aus der Perspektive der molekularen Naturwissenschaft wird erläutert, um die ›Winzigkeit des humanen Seins‹ aus dieser Perspektive in Szene zu setzen. Weiter interessieren dann das menschliche Gehirn als Beziehungsorgan und damit geht einher die Überleitung von der aktuellen Neurophysiologie/Hirnforschung zu moderner Neurophilosophie im vierten Ka-pitel, welchem auch ein methodologischer Ansatz D) vorangestellt wird. Hier wird auf die Philosophie des Geistes, das ›Leib-Seele-Problem‹ eingegangen und kontextual Dualistische und Monistische Argumentationen, sprachphilosophische Kritik sowie Bewusstsein auf philo-sophisch-psychologischer Ebene angesprochen. Der Thematik der modernen Ethik, d. h. der Ethik des 21. Jahrhunderts kommt dann wiederum vernetzend-emergenter Charakter zu.

    Das Plädoyer für ein ganzheitliches, nicht dualistisches Menschenbild soll einen ergänzenden Denkanstoß leisten, weil – so die Auffassung – disziplin- und fakultätsübergreifende Dis-kurse heute dringend notwendig sind, um die neuen Dimensionen einer geistigen Heraus-forderung aufzuzeigen. Die naturwissenschaftlichen Disziplinen wie Astrophysik, Quan-tenmechanik, Hirnforschung, Evolutionsforschung wie auch Philosophie, Theologie, Me-dizin, Psychologie etc. werden wissenschaftlich immer enger miteinander verwoben, führen zur Emergenz und bedingen sich gegenseitig für ein tieferes Verständnis unserer geistig-his-torischen Wurzeln einerseits sowie der wissenschaftlichen Gegenwart andererseits und kon-frontieren die Gesellschaft mit der Bewältigung der daraus resultierenden neuen geistigen Aufgabe, nämlich aus der Bewusstseinsfalle herauszutreten. Die Komplexität der lebendigen Welt zwingt den Menschen von heute, altbekannte Denkmodelle radikal zu revidieren. Die Potenzialität des Menschen inmitten der lebendigen Natur wird erneut – insbesondere aus Sicht der nachrückenden Generation – auf den Prüfstand gestellt. Nicht mehr der Ruf nach individueller Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung scheint vordergründig, sondern der nach community of equals wird verstärkt wahrnehmbar. Die gleichzeitig einhergehende ökologische Problematik und das unkalkulierbar gewordene Szenario der globalen Wirt-schafts- sowie vor allem das der Finanz- und Atomenergiekrise machen eine Einordnung in übergreifende Gesamtstrukturen und mehr »kollektive« als nur »individuelle Intentiona-lität« (M. Tomasello) notwendig. Last no least kommt diese Abhandlung – nach Erörte-rung »Die ›Natur des Menschen‹ und ethische Urteilskraft« dann zur Thematik »Das sin-guläre Ich als winziges Partikelchen in der Ganzheit und Zerrissenheit der Wahrnehmung des Pluralismus im 21. Jahrhundert« und mit dem Ausdruck der Hoffnung auf einen Quan-tensprung zum transpersonalen Bewusstsein (Ervin László) – zum Abschluss.

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    Der Leserin, dem Leser wird auch auffallen, dass jeweils im Kontext eines Kapitels gezielt einer übergreifenden Thematik Raum gegeben wird: (1)→ »Emmanuel Lévinas Philosophie: Totalität und ethische Unendlichkeit«, (2) 1. Teil→ »Interdisziplinäre Perspektiven zur Un-endlichkeit«, (2) 2. Teil→ »Quantenmechnanik als einer der globalen Industriezyklen mit Aufstieg und Einbruch«, (3) 1. Teil→ »Zum ›Nicht-Sein Gottes‹ (Insistenz) bei White-head, Lévinas und Deleuze«, (3) 2. Teil→ »Ervin Lászlós Kohärenzinterpretation im Be-reich der Quanten, des Kosmos, der Biosphäre und des Bewusstseins, einmündend in zwei Domänen der Wirklichkeit«, (4)→ »Ein neues Weltbild: »Quantensprung im globalen Gedächtnis»«.

    Es wird nicht beabsichtigt, hierbei in Konkurrenz zu zahlreichen schon publizierten wis-senschaftlichen Abhandlungen ähnlicher Thematik zu treten, sondern es sollen lediglich die Grundoptionen benannt werden. Im Zuge der mechanistisch-kommunikativ vernetzten Globalisierung, die mit einer unübersehbaren Fülle von Informationen den Einzelnen über-flutet, intendiert dieser Diskurs – jenseits von ökonomischen Zwängen, denen der überwie-gende Teil der Menschheit auf diesem Globus ausgeliefert ist -, der Leserin, dem Leser ›die Winzigkeit des humanen Seins‹ aus unterschiedlicher naturwissenschaftlicher und geistes-wissenschaftlicher Perspektive zu explizieren. Er zielt aber auch darauf – essenziell zum kon-trären, dualen, immanenten Denkansatz und dem kontinuierlichen Prozess des Werdens -, die humane Winzigkeit und die sich dann aus Bewusstsein und Erkenntnis ableitende na-hezu überdimensioniert große Verantwortung hin zu universaler Ethik auf der persönlichen Wirkungsebene anzunehmen und umzusetzen.

    Abweichend zur Auffassung Foucaults in Archäologie des Wissens (1973), fokussiert die Au-torin nicht »die mit der Wendung zur Äußerlichkeit und Materialität verbundende Um-kehrung von: Intergrierender Synthese zur Diffusion und Archivierung des Heterogenen, von der Zentrierung auf das Wesen zum verräumlichenden (›kartographischen‹) Ausein-anderlegen in die Elemente und Beziehungen, vom Ausgriff aufs Ganze zur mikrologischen Analyse, von der kontinuierlichen Verflechtung zum Herausstellen der Brüche, von der Len-kung durch den Geist zur Einschreibung in den Leib.«1 Leitend für diese Abhandlung ist nicht das Konträre sondern das Verbindende zu Foucault. In diesem Diskurs handelt es sich um die Blickrichtung auf einen Wandel unseres Selbst- und Weltverständnisses, der nicht durch erkenntnis-theoretische Bescheidung, sondern ergänzt durch das Bewusstsein der Unerkennbarkeit des letzten Ansich und tiefsten Grundes und vor allem durch die Über-zeugnung motiviert ist, im Öffnen zum Komplexen, zum Prozess des Werdens hin zur bes-seren Orientierung.

    Das Thema und die daraus gefolgerte ›Winzigkeit des humanen Seins‹ dieser Abhandlung basiert mehrheitlich auf neuesten Forschungsresultaten, und zwar primär aus den Berei-

    1 Vgl. G. Deleuze, M.Foucault: Der Faden ist gerissen. Berlin 1977.

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    chen der Naturwissenschaften, insbesondere der Astrophysik, Quantenmechanik, Hirn-forschung, Neurophysiologie, Neurobiologie sowie u. a. der Philosophie, Religionsphilo-sophie, Neurophilosophie und Psychologie. Diese werden weitestgehend in ihrer Original-formulierung wissenschaftlich gehalten. In der Regel wird aber darauf verzichtet, die kom-plizierten grundlegenden Zusammenhänge im Detail wiederzugeben. Es wird daher um das Verständnis des Lesers ersucht, die hier präsentierten Fakten ungeprüft zu akzeptieren. Es wird aber zu Beginn des Literaturverzeichnisses auf die umfassenden Werke u. a. des Pearson Studiums, auf Enzyklopädien und an den relevanten Stellen auf Primärliteratur verwiesen, auf Grund derer die Richtigkeit der Darstellungen überprüft werden kann. Die Autorin bit-tet auch um Nachsicht, dass im Rahmen der betonten, interdisziplinären Vernetzung der Thematik ihre durchgehend erschöpfende Behandlung nicht möglich war.

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