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1 Mit der Genossenschaft Events genießen: Handball der Spitzenklasse – SCM und SCM-YoungsterS Fußball in der 2. Liga – Heimspiele des 1. FCM journal Heft 1/2018 Januar–Juni Jahrgang N o 20 Magazin für Genossenschafter Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft Gartenstadt-Kolonie Reform eG

Heft 1/2018 Januar–Juni REFORMjournal · jetzt einen Teil der Reihenhäuser im Lili-enweg im Außenbereich ansprechend und denkmalgerecht herrichten, was uns ohne Fördergeld aus

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Page 1: Heft 1/2018 Januar–Juni REFORMjournal · jetzt einen Teil der Reihenhäuser im Lili-enweg im Außenbereich ansprechend und denkmalgerecht herrichten, was uns ohne Fördergeld aus

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Mit der Genossenschaft Events genießen:

Handball der Spitzenklasse – SCM und SCM-YoungsterSFußball in der 2. Liga – Heimspiele des 1. FCM

REFORMjournalHeft 1/2018 Januar–Juni

Jahrgang No 20

Magazin für Genossenschafter

Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft Gartenstadt-Kolonie Reform eG

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jüngeren Häuser im Stadtzentrum. Au-ßerdem können wir stolz darauf sein, dass unsere Genossenschaft kontinuierlich auf wirtschaftlich gesunden Füßen steht. Als Mieter merken Sie das auch daran, dass wir Ihnen in diesem Jahr erneut eine genossen-schaftliche Rückvergütung gewähren, die ihre Wurzeln im Förderzweck der Genos-senschaft für ihre Mitglieder hat. Die Höhe der Rückzahlungen liegt bei ein Prozent der gezahlten Jahres-Netto-Kaltmieten. Weite-re erzielte Überschüsse werden in den Woh-nungsbestand investiert, um Maßnahmen der Modernisierung und Instandhaltung zu finanzieren. Lesen Sie dazu den Bericht von der Vertreterversammlung in diesem ReFoRM-journal.Noch vor dem großen runden Jubiläum unserer Genossenschaft gab und gibt es bereits in diesem Jahr zwei kleinere: Zum einen fand unser Frühlingsfest, bei dem Sie bestimmt mitgefeiert haben, zum 20. Mal statt. es hat über die Jahre nichts von seiner Anziehungskraft eingebüßt. Auch unser ReFoRM-journal als Magazin für unsere Mitglieder befindet sich im 20. Jahrgang. Übrigens gefällt es in Reform auch ganz kleinen Menschen, und die schauen mit großen Augen auf das Baugeschehen in der Siedlung. Das und noch viel mehr können Sie in diesem Journal lesen. Viel Spaß!

Ihr Detlef Gissendorf

Editorial

Liebe Genossenschafterinnen und Genossenschafter,unsere FCM-Fußballer haben in dieser Saison den Aufstieg in die zweite Liga geschafft. Man muss nicht unbedingt ein großer Fan dieser Sportart sein, um den-noch ein bisschen Stolz zu empfinden, dass Magdeburg jetzt eine Klasse weiter oben mitspielt. „Aufgestiegen“ ist auch unsere Genossenschaft in der überregionalen Wahrnehmung. Der historische Stellenwert der GWG Gartenstadt-Kolonie Reform ist mit der Aufnahme ins Bundesprogramm „National wertvolles Denkmal“ endlich anerkannt worden. Das Land Sachsen-Anhalt wiederum, das im nächsten Jahr das Jubiläum 100 Jahre Staatliches Bauhaus – seinerzeit die Avantgarde in Architektur und Kunst – feiern will, hat unsere Gar-tenstadt als eine von 17 Stationen einer bundesweiten „Grand Tour der Moderne“ ausgewählt. Insgesamt befinden sich 100 orte auf der deutschlandweiten Grand Tour der Moderne. In Sachsen-Anhalt sind beispielsweise das UNeSCo-Welterbe in Dessau (Staatliches Bauhaus, Meisterhaus-

siedlung, Laubenganghäuser) oder auch die Stadthalle mit Ausstellungsgelände, Pferdetor, Aussichtsturm und Springbrun-nen in Madgeburg von den Juroren aus mehr als 460 Vorschlägen ausgewählt worden. In der Begründung heißt es, die von Taut gestalteten farbenfreudigen Siedlungsteile seien hochbedeutsam für die Architekturgeschichte zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Über die ehre und Würdi-gung hinaus bedeutet das ganz praktisch, dass die Landesregierung erhalt und Pflege der Kernsiedlung von Reform unterstützt. Dazu erhielten wir im Spätwinter einen Förderbescheid vom Bauministerium. Die Landes-euro flankieren eine gleichhohe Zuwendung vom Bund. Damit können wir jetzt einen Teil der Reihenhäuser im Lili-enweg im Außenbereich ansprechend und denkmalgerecht herrichten, was uns ohne Fördergeld aus eigenen Kräften bisher nicht möglich war. Denn die denkmalgerechte Modernisierung, das weiß jeder Genos-senschafter, ist mit deutlich mehr Kosten verbunden als bei historisch weniger bedeu-tenden Gebäuden. es ist zu wünschen, dass die willkommene Finanzspritze des Landes keine eintagsfliege bleibt.Bei so viel öffentlicher Aufmerksamkeit ist vielleicht manchem Reformer – gerade auch unseren Neumietern – richtig bewusst geworden, dass es etwas Besonderes ist, in unserer traditionsreichen Genossenschaft zu wohnen. „Wir“ werden im nächsten Jahr 110 Jahre alt. Und noch immer gehört die GWG zu den gefragtesten Wohnadressen in Magdeburg. Das gilt nicht nur für die Kernsiedlung, sondern auch für unsere

Detlef Gissendorf, Sprecher des Vorstandes

Die Normalität ist eine gepflasterte

Straße:

man kann gut darauf gehen–

doch es wachsen keine Blumen auf ihr. Vincent van Gogh

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Vertreterversammlung: Reform muss vielen Herausforderungen gerecht werden

Das 20. Frühlingsfest: Schlager, Pop und Kinderunterhaltung sorgten zum Jubiläum für erfolg

10 Jahre später. Wo einst noch die Archäologen gruben … ein Resümee zu beiden Parkhäusern

Modernisierung: Bunter Weg 2 und 3 sollen ihrem Namen wieder gerecht werden

I N H A L T

Zwei Tagesmütter in Reform: Kerstin Hirschel und Franziska Geißler und ihre Schützlinge

Heft 1/2018 Januar bis Juni

ReFoRM direkt – Informationen aus der Geschäftsstelle zu einigen genossenschaftlichen Themen

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ReFoRM direkt – Informationen aus der Geschäftsstelle

„ein Rohrbruch wäre schlimmer“ – erneuerung weiterer Trinkwasserleitungen in der Gartenstadt

GWG sportlich: ein neuer „Alter“ in der Handball- Nationalmannschaft. Das Preisrätsel

Was tun nach dem Sturm? Schäden sichten, sichern, melden

Sponsoring-engagement: GWG ist Partner lebenswertes Magdeburg

ende der Übergangsregelungen ist kein Schreckgespenst: Zur Rechtlage von Nutzungsverträgen für Garagen auf GWG-Boden

Genossenschaftsfest der Wohnungsgenossenschaften am Petriförder

Marketing: Schon fast jeder zweite GWG-Haushalt nutzt Zusatzdienste von MDCC

Modernisierung: Bunter Weg soll seinem Namen wieder gerecht werden, Gebäudesanierung Bunter Weg 3 – hier wohnte Karl Crayl

empfindliche Wärmedämmung – Löcher sind Beschädigungen

Baugeld für das „National wertvolle Denkmal“: Sanierung im Lilienweg

Spagat zwischen Denkmalschutz und heutigen Wohnbedürfnissen – Interview mit Vorstandsmitglied Jürgen Schröder

Programm „Tapetenwechsel“: Zwei Mieter-Beispiele nach dem einzug

Vertreterversammlung: GWG muss Herausforderungen durch Denkmalschutz, Leerstand und steigende Baupreise lösen, Jahresabschluss 2017

„Silly“ war der Höhepunkt: 20. Rockgala im Maritim Hotel Magdeburg

Und „Tooor!“ – 20. Frühlingsfest war ein Volltreffer

Seit zehn Jahren gut und günstig parken in Stadtmitte – Zufriedene Dauermieter in beiden GWG-Parkhäusern

Zwei Tagesmütter in Reform: Kleine Magdeburger auf erlebnis-Tour und Märchenland im Resedaweg

IMPRESSUM Herausgeber: GWG Reform eG, Asternweg 1, 39118 MagdeburgTelefon: (03 91) 6 11 54 -0/Fax: 611 54 45Redaktion: Vorstand, Ute SemkatRedaktionsschluss: 31. Juli 2018Layout/Fotografie: Michael SachsenwegerDruck: Meiling Druck, Haldensleben

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Stadtzentrum – Bärplatz 1 bis 5 – Regierungsstraße 1 bis 17 – Parkhaus Bärplatz

ÖHMI Service GmbH Berliner Chaussee 66, 39114 Magdeburg Telefon: 03 91 85 07 -0

Hopfengarten | „Neu“-Reform

SeDo Objektdienstleistungen GmbHKirschweg 47, 39118 MagdeburgTelefon: 01 51/64 42 64 63

Alt-Reform | Grusonwerk-Beamtensiedlung | Kirschweg 50 bis 82

Prima GmbHWolfenbütteler Straße 26, 39112 MagdeburgTelefon: 03 91/6 36 69 37

Kernbereich der Gartenstadt, Blick nach Nordwesten, im Vordergrund Kirschweg 50 bis 82

Geschäftsstelle

Mit dem Tonnen-„Plus“ müffelt nichts mehrDie meisten Nutzer von Biotonnen ken-nen dieses Problem: Gerade bei wärmeren Temperaturen ist die Biotonne ein Tum-melplatz für Keime und Ungeziefer und führt daher zu starker Geruchsbelästigung. Vom Amt für Abfallwirtschaft wird daher seit 2017 die „Biotonne plus“ zur ent-sorgung angeboten. Diese ist mit einem speziellen Filterdeckel ausgestattet, der die bekannten Belästigungen verhindert. Der Deckel muss stets geschlossen gehalten werden. Die „Biotonne plus“ ist infolge des

in der Tonne vorherrschende Mikroklimas innen deutlich nasser und auch schwerer als die normalen Tonnen. An den Behäl-tergrößen ändert sich dabei nichts. Die „Biotonne plus“ kostet bei einem Behäl-tervolumen von 60 Litern aktuell jährlich 47,52 euro, mit 120 Litern Volumen kos-tet sie 85,56 euro und damit bei gleicher Behältergröße jährlich nur ca. 10,– euro mehr als die Herkömmliche. Die Bestel-lung bzw. Umtausch einer Tonne kann wie bisher über die GWG erfolgen. Hierbei kann eine Umtauschgebühr von 15,– euro seitens der Abfallwirtschaft anfallen.

+++ REFORMdirektInfos aus der Geschäftsstelle

Ehrenamtlicher Senioren-beirat der StadtDer Seniorenbeirat ist ein Gremium der Landeshauptstadt und eine Interessen-vertretung der Senioren und Seniorinnen. Er bietet jeden Donnerstag in der Zeit von 10.00 bis 12.00 Uhr eine Sprechstunde für ratsuchende ältere Menschen an.

➜ Kontakt: Alter Markt 6 Zimmer 045 (Erdgeschoss) 39104 Magdeburg Telefon: 03 91/540 23 83

Der ehrenamtliche Seniorenbeirat beschäftigt sich u. a. mit den Themen:– Begleitung und Umsetzung senioren- politischer Leitlinien der Stadt,– Einbringung bei Planungen von alters- gerechtem Bauen und Verkehr,– Gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen,– Möglichkeiten der ambulanten und stationären Versorgung und Pflege

Nach dem Bunten Weg 2 soll im 2. Halbjahr 2018 die Außensanierung im Maienhof 1 beginnenAlltagsbegleiter SeniorenDer Regionalverband Magdeburg –

Jerichower Land des Deutschen Roten

Kreuzes bietet älteren und hilfebedürf-

tigen Genossenschaftern in der GWG

diese kostenlosen Dienstleistungen an:

• Hilfe bei Behördengängen

• Begleitung zum Arzt

• Rezepte abholen/Hilfe beim Einkaufen

• Begleitung beim Spazierengehen

• Vorlesen usw.

Die DRK-Mitarbeiter stehen Ihnen bei

Bedarf gern zur Seite. Vereinbaren Sie

einen Termin mit Frau Ohnstedt,

Telefon: 03 91/6 07 66 41 oder E-Mail:

[email protected]

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wirken wird, kann aktuell noch nicht eingeschätzt werden. Die Bewertung aller Grundstücke und Gebäude hat noch nicht begonnen.Auch bei der Weiterberechnung der ener-giekosten müssen wir mit einem Anstieg rechnen, da hier künftig Kosten für mo-derne Messeinrichtungen (digitale Strom-zähler) enthalten sind. Ab 2019 wurde nach Prüfung und Verhandlung mit den Städtischen Werken ein neuer Vertrag über Allgemeinstrom abgeschlossen. Wie für die Privathaushalte üblich, beinhaltet dieser dann auch die getrennte Berechnung der Messstelle (Stromzähler) und des Verbrau-ches. Dadurch kann es zur erhöhung der Gesamtkosten bei sehr niedrigen Verbräu-chen kommen, aber auch zur Kostensen-kung bei höheren Verbräuchen.

Neuberechnung – Folgen für NebenkostenabrechnungDie Stadt Magdeburg hat die Straßenreini-gungssatzung überarbeitet, wie auch in der Presse nachzulesen war. Für uns als Genos-senschaft und für die betroffenen Nutzer ändert sich dadurch vor allem die Zuord-nung der Rechnungsbescheide. Wurde der Bescheid bisher oftmals je Hauseingang erstellt, werden nun zukünftig Straßenab-schnitte berechnet. Dies führt in manchen Fällen zur Kostensenkung, aber auch Kos-tensteigerungen sind möglich.Das Bundesverfassungsgericht hat An-fang April die bisherige Berechnung der Grundsteuer gekippt. Bis ende 2019 muss die Politik ein neues Gesetz auf den Weg bringen. Wie sich die Gesetzesänderung auf die Berechnung der Grundsteuer aus-

Dienstleisterwechsel bei Haus- und Straßenreinigung Im Bereich der Haus- und Straßenreini-gung inklusive Grünanlagenpflege sowie in der Durchführung des Winterdienstes gibt es eine Änderung. Der Vertrag mit dem bisherigen Dienstleister (Prima GmbH) endete am 30. Juni 2018. Aus diesem Grund wurde die Unterhalts-pflege für den gesamten Bestand der GWG Reform und Tochterunternehmen neu verhandelt. Im ergebnis werden ab 1. Juli 2018 drei verschiedene Dienstleister mit den Leistungen beauftragt. Mit der Neuvergabe ändert sich ab 1. Juli 2018 auch das Preisniveau für die Durchführung der Dienstleistungen. Die einführung und die Veränderung des Mindestlohns sind für eine erhöhung der Kosten für Reinigungsleistungen und Winterdienst verantwortlich. Die objekte wurden wie folgt vergeben:

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SCM-Linksaußen Matthias Musche steht wieder im Aufgebot der deutschen Handball-Nationalmannschaft. In ihr hatte der 25-Jährige bereits 21 Länderspiele absolviert und 36 Tore erzielt. Er war 2015 bei der Weltmeisterschaft in Katar dabei. Allerdings verzichtete Bundestrai-ner Prokop im vergangenen Jahr bei der Europameisterschaft in Kroatien auf den Magdeburger. Anfang April erhöhte Musche bei den beiden Testspielen gegen Serbien sein Tore-Konto auf 38.Einen weiteren Nationalspieler hat Hand-ball-Bundesligist SCM mit Moritz Preuss im Frühjahr unter Vertrag genommen. Der 23 Jahre junge Kreisläufer vom VfL Gummersbach unterzeichnete einen Zweijahresvertrag.

Noch ein dritter SCM-Handballer gehört zum 33-köpfigen Kader der deutschen Handball-Nationalmannschaft. Wer ist es? Das ist diesmal unsere Preisfrage für Sportfreunde. Ist es:

a) Robert Weber b) Dario Quenstedt c) Lukas Mertens

Mit der richtigen Antwort und etwas Glück können Sie zwei Freikarten für ein Heim-spiel des Bundesligisten SC Magdeburg in der neuen Saison gewinnen.

Das Landesleistungszentrum des SC Mag-deburg e.V. und seine Partner, der Hand-ballverband Sachsen-Anhalt und die Hand-ball Magdeburg GmbH, bilden ein Netzwerk für die Nachwuchsarbeit in der Region. Priorität hat die Entwicklung von Spielern für das Bundesligateam des SCM. Das Leis-tungszentrum war bei seiner Gründung das erste seiner Art in Deutschland. Der SCM erhält dafür jährlich das seit 2008 verlie-

GWG sportlich: Ein neuer „Alter“ in der Handball-Nationalmannschaft

„Ein Rohrbruch wäre schlimmer“ Erneuerung weiterer Trinkwasserleitungen in der Gartenstadt

Geschäftsstelle

hene Jugendzertifikat der Liga, ein Güte-siegel für die Nachwuchsarbeit. Jugend-koordinator ist Yves Grafenhorst, zugleich Co-Trainer der 1. Bundesliga Mannschaft.

Wissen Sie, seit wann es das Leistungszen-trum des SC Magdeburg gibt?

a) seit 1991 b) seit 2008 c) seit 1994

Das ist unsere zweite Preisfrage. Wenn Sie die richtige Antwort kennen, haben Sie mit Losglück die Chance auf zwei kostenlose Tickets für ein Heimspiel der SCM Youngsters.

Fußball: MDCC-Arena wird für 2. Liga umgebaut Auch unsere Fußballfreunde in der GWG sollen sich den Wunsch nach kostenlosen Eintrittskarten erfüllen können. Derzeit wird die MDCC-Arena in Magdeburg um-gebaut. Die Statik der Fantribüne und des Gästeblocks soll verstärkt werden. Außer-dem muss das Stadion entsprechend der Lizenzvorgaben des Deutschen Fußball Bundes für die Zweite Fußball-Liga auf-gerüstet werden, in welche der FCM nach seinem 2:0-Sieg am 21. April gegen Fortu-na Köln aufgestiegen ist. Dabei geht es um Sicherheitsanforderungen, die Gästeplätze, den Medienbereich und die Zuwege und Parkplätze. Der Stadtrat hat den Plänen der Stadtverwaltung für den Umbau zu-gestimmt. Der Umbau soll Anfang 2019 beginnen. Während dieser Zeit können im Stadion weiterhin Spiele stattfinden. Das rhythmische Hüpfen der Fans ist bis zur Fertigstellung nicht erlaubt. Am Ende soll die Arena zur Hälfte Steh- und zur anderen Hälfte Sitzplätze haben.

Preisfrage: Für wie viele Zuschauer ins-gesamt soll die MDCC-Arena nach dem Umbau Platz haben? a) rund 30.000 Zuschauer b) rund 40.000 Zuschauer c) rund 50.000 ZuschauerIhre Lösung zu einer oder allen drei Preis-fragen teilen Sie uns bitte bis zum 14. September 2018 auf einer Postkarte mit, Stichwort: „GWG sportlich“.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner wer-den schriftlich benachrichtigt und ggf. in der nächsten Ausgabe des ReformJournals namentlich benannt. Je Gewinnspiel ist eine separate Postkarte einzusenden. Die Teilnahme mit einer Postkarte an mehreren Ge-winnspielen ist nicht möglich. Wenn Sie an dem Gewinnspiel teilnehmen wollen, müssen Sie die personenbezogenen Daten, die für die Abwicklung erforderlich sind oder zu deren Erhebung eine gesetzliche Verpflichtung besteht, bereitstellen. Werden die Daten nicht zur Verfügung gestellt, können Sie nicht an dem Gewinnspiel teilnehmen. Wir verarbei-ten im Rahmen des Gewinnspiels nur personenbezo-gene Daten, die wir von Ihnen als Teilnehmer erhalten. In diesem Zusammenhang weisen wir darauf hin, dass wir Ihre Daten zur Durchführung des Gewinnspiels speichern und verarbeiten. Wir löschen Ihre personen-bezogenen Daten, wenn das Gewinnspiel beendet ist. Das Gewinnspiel ist grundsätzlich 4 Wochen nach der Ermittlung der/des Gewinners beendet. Teilnahmebe-rechtigt sind unsere Mitglieder der Genossenschaft. Die Teilnahme ist kostenlos. Verspätete Teilnahmen, gleich auf welchem Grund sie beruhen, können nicht berücksichtigt werden.

Unter Ausschluss des Rechtsweges ent-scheidet wie immer der Zufall. Viel Glück allen Sportfreunden!

Das waren die richtigen Antworten auf die Preisfragen in der Dezember-Ausgabe:

Frage 1 a) Er will eine Auszeit von einer Minute nutzen Frage 2 b) Aufstockung des Mannschafts- kaders von 14 auf 16 Spielern Frage 3 b) im Achtelfinale

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Die erneuerung der Trinkwas-serleitungen im Reihenhausbe-stand ging in der ersten Jahres-hälfte im Fliederweg, Bunten

Weg und Rebenweg weiter. Damit wurde in weiteren rund 200 Reihenhäusern dafür gesorgt, dass die Bewohner nicht wegen eines geplatzten alten Wasserrohrs „nasse Füße“ bekommen. Die Kosten für die GWG belaufen sich pro Reihenhaus auf ca. 650 euro. Das bedeutet für die Genos-senschaft eine hohe Investition, die man jedoch anders als eine schöne neue Fassade nicht sehen kann. Aber sie ist wichtig, um größere Schäden zu verhindern. Das umfangreiche erneuerungsprogramm wurde im Vorjahr begonnen. Inzwischen hat sich das Team der beauftragten Firma Dunkel in Zusammenarbeit mit der Fir-ma SeDo gut auf die Gegebenheiten in den einzelnen Reihenhäusern eingespielt. Aber nicht immer ist es für die Monteure leicht, in den einzelnen Kellerräumen oder Bädern zu arbeiten, weil abgehängte De-cken oder Fliesenspiegel den Zugang zur Wasserleitung erschweren. Die notwendige vorübergehende entfernung von Fliesen oder Trockenbau erfolgt fachmännisch, und anders als Nässeschäden bei einem ge-platzten Rohr verursacht sie auch keinerlei bleibende Spuren. Nach dem Auswechseln der Wasserleitung stellen die Techniker wieder den Ausgangszustand her und hin-terlassen einen sauberen Arbeitsort. „Die Folgen eines Rohrbruchs wären für die Mieter viel schlimmer“, betont Bestands-betreuer Gerald Reichel. Auch die Belas-

Die Freude über die schöne Wohnung bekam bei einer neuen Mieterin am Bär-platz rasch einen Dämpfer, als plötzlich das Abwaschwasser in der Küchenspüle stehenblieb. Nichts floss mehr ab. ein Fall für die Fachleute der Magdeburger Veolia-Niederlassung onyx Rohr- und Kanal-Service, sie halfen schnell und mit erfolg. Bei der Mieterin bleibt dennoch die Frage: Wie kann so etwas passieren, nur wenige Jahre nachdem das Haus gebaut worden war? Frank Niemann vom Technischen Außen-dienst von Veolia erklärt: „Wenn die Ab-wasserleitungen eine Zeit lang beispielsweise nicht genutzt werden, kann es zu einer Verstopfung kommen. In diesem Fall hat-ten sich frühere Ablagerungen aus fettigen

tung für die Mieter hält sich in Grenzen. Gerald Reichel: „Jede Mietpartei muss nur jeweils einen einzigen Tag für die Arbeiten einplanen. Wenn sich berufstätige Mieter dafür nicht von der Arbeit freinehmen können, können sie vielleicht einen nahen Verwandten oder Nachbarn bitten, den Monteuren den Zugang in Wohnung und Keller zu ermöglichen.“Aufwendiger ist es für jene Mieter, in deren Keller sich der Hauptabsperrschieber für einen ganzen Block befindet. Sie müssen mehrere Tage einplanen, an denen sie den Monteuren einlass ermöglichen, um früh das Wasser abzustellen und abends wieder

anzustellen. „Bei diesen Familien möchten wir uns ganz besonders für das Verständnis und die persönlichen einschränkungen bedanken.“ Die erforderliche erneuerung der Trink-wasserversorgung im Reihenhausbestand wurde bisher insgesamt mit viel Verständ-nis und auch gegenseitiger Hilfe zwischen den Mietparteien unterstützt. Die Arbeiten werden schrittweise im Wohnungsbestand fortgesetzt und noch längere Zeit in An-spruch nehmen.

Speiseresten in den Rohren noch verhärtet. Als dann wieder Wasser durchgespült wurde, haben diese sich bröckchenweise gelöst.“ Solche Rückstände im Abfluss lassen sich aber vermeiden, und jeder Mieter kann selbst dafür sorgen. Frank Niemann emp-fiehlt: „Beim Abwaschen von Geschirr sollte man nicht mit Wasser geizen, damit das Abflussrohr gut gespült wird. Zwar können Spülmittel und essig Fett und Kalk gut lösen, trotzdem sollte man Brat-pfannen und andere fettige Gegenstände zuerst mit einem Papiertuch auswischen, bevor sie abgewaschen werden.“ In vielen Fällen handelt es sich um eine unsachge-mäße Benutzung des Abflusses. Zudem können sich Ablagerungen festsetzen und zur Verengung des Rohres führen.

Verstopfung in der Abwasserleitung

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Zu den Unwörtern des Jahres, die jährlich neu ermittelt werden, könnte 2018 auch „Friederike“ gehören. Der orkan mit dem

lieblichen Mädchennamen raste am 18. Januar gar nicht friedlich über Sachsen-Anhalt. Auch die Vorjahresstürme Paul, Xavier und Herwart richteten teilweise gro-ße Schäden an, deckten Dächer ab, rissen Fassadenteile ab und warfen Bäume um. Die Gebäudeversicherung der Genossen-schaft übernimmt die Kosten von Sturm-schäden ab Windstärke 8 (das entspricht einer Windgeschwindigkeit von mindes-tens 62 km/h) sowie für Hagelschäden, die an den Gebäuden der Genossenschaft entstehen. Auch die Kosten für das entfer-nen umgestürzter oder stark beschädigter, nicht mehr zu rettender Bäume auf dem betreffenden Grundstück sind versichert. Private Bauten und Anbauten der Mieter auf genossenschaftlichem Grund sind dagegen nicht vom Versicherungsschutz der GWG gedeckt. Bitte informieren Sie umgehend die Ge-nossenschaft über Gebäude- und Grund-stücksschäden: Die GWG sammelt die Schadenmeldungen und gibt sie dann an ihren Versicherer weiter sowie beauftragt Handwerker mit den erforderlichen Repa-raturen. Das gilt auch bei allen Leitungs-wasserschäden durch Rohrbrüche.Damit die Sturmschäden keine weite-ren Folgeschäden verursachen, können Mieter z.B. zerstörte Fenster provisorisch abdichten, um das weitere eindringen von

Regenwasser zu verhindern. Herumliegen-de Gegenstände wie abgebrochene Äste, Dachziegel oder Dachrinnen sollten nach dem Sturm wenn möglich weggeräumt werden. Aber: Vermeiden Sie riskante Rettungsversuche, um Hab und Gut zu sichern.

Bei Schäden am persönlichen Eigentum ist Hausratversicherung zuständigSchäden am Wohnungsinventar (dazu gehören alle nicht fest mit dem Gebäude verbundenen Gegenstände) sind über die Hausratversicherung des Wohnungs-mieters abgesichert. Das betrifft zum Beispiel Möbel oder Teppiche, die durch eingedrungenes Regenwasser beschädigt werden. Auch Überspannungsschäden nach einem Blitzschlag, die den Fernseher oder andere elektrogeräte zerstören oder unbrauchbar machen, sind versichert. Informieren Sie Ihren Hausrat-Versicherer zügig. Für die Schadenbearbeitung soll-ten Sie die beschädigten oder zerstörten Gegenstände mit Fotos dokumentieren und ihren Wert anhand von Rechnungen belegen. Wird das eigene Auto durch Hagel, durch einen im Sturm umgestürzten Baum, herumfliegende Äste oder Gebäudeteile beschädigt, zahlt die Teilkaskoversicherung des Autobesitzers die Reparaturkosten. Der Fahrzeughalter sollte die Schäden unver-züglich seinem Versicherer melden und am besten anhand von Fotos dokumentieren.

Die GWG bietet Magdeburgern eine Heimat in der elbestadt. Unsere Genossenschafter, ihre Familien sowie die GWG-

Mitarbeiter haben in der Landeshauptstadt ihre Lebensmitte gefunden, arbeiten hier und nutzen die Kultur- und Freizeitange-bote. Aus diesem Grund, als Teil dieser städtischen Gemeinschaft, wollen wir als GWG auch einen Beitrag für ein gut funktionierendes städtisches Leben leisten. Deshalb betätigen wir uns als Sponsoren in unterschiedlichen Bereichen.

IG Innenstadt Seit diesem Februar ist die GWG Mitglied der Interessengemein-schaft (IG) Innenstadt. ein Teil unserer Genossenschafter lebt mit der Familie unmittelbar im Stadtzentrum. Mit der Schaffung und Sanierung von modernem Wohn- und Gewerberaum in der Regie-rungsstraße sowie am Bärplatz haben wir zur Aufwertung und Wiederbelebung der Stadtmitte beigetragen. Als Mitglied der IG Innenstadt wollen wir helfen, die An-ziehungskraft der Magdeburger Mitte für Wohnen, Shopping und Kultur weiter zu stärken. Unsere Mitgliedsnummer lautet: 123. Natürlich hat die 1994 gegründete IG Innenstadt bereits viel mehr Mitglieder – etwa 230 Gastronomen, Händler, Ärzte, Rechtsanwälte, Vereine und Banken sowie Wohnungsgenossenschaften. Die Nummer 123 war zufällig frei geworden. IGI-Vorstandsvorsitzender Frank Wagner erklärt, warum das Mitmachen auch den

Genossenschaftern Vorteile bringt: „Die GWG erhält damit Informationen aus erster Hand über aktuelle Vorgänge in der Stadt und hat die Möglichkeit, sich selbst mit ihren Mitgliedern und Fami-lien an den Innenstadtaktivitäten und anspruchsvollen events zu beteiligen. Als Wohnungsgenossenschaft kann sich die GWG enger mit anderen Akteuren der Wirtschaft und Kommunalpolitik in Magdeburg vernetzen.“ 10. Magdeburger Domfestspiele Die Domfestspiele wurden 2009 zum 800-jährigen Domjubiläum als neue Veran-staltungsreihe aus der Taufe gehoben. In ihrem Jubiläumsjahr haben sie zwischen 29. Mai und 3. Juni mit einem breitan-gelegten musikalischen Programm, mit Theater und Lesungen rund 8.000 Be-sucher angezogen. Außerdem waren die jüngsten Magdeburger zu einem Konzert am Kindertag eingeladen. ein besonde-rer Höhepunkt wurde das ausverkaufte Abschlusskonzert im Dom mit Sebastian Krumbiegel, dem Sänger der bekannten „Prinzen“. Krumbiegel gab einen Solo-Abend am Klavier mit einer Mischung von Lied, Chanson und Rock. Dieses Konzert sponserte unsere GWG gemeinsam mit dem energieversorger envia.

SCM YoungsterS Sport wird auch bei der Genossenschaft großgeschrieben. Seit vie-len Jahren sponsert die GWG die Hand-baller des SC Magdeburg. Im vergangenen

Hier eine orientierungshilfe:• HausundUmgebungaufSchädenund Gefahrenquellen absuchen• AkuteGefahrenquellenentfernen• EntstandenenSchadensogeringwie möglich halten, z.B.: beschädigte Fens- ter- und Fahrzeugscheiben abdichten• BeieingedrungenemWasserimHaus elektrische Geräte vom Netz nehmen• Schadenlistedeszerstörtenundbeschä- digten Hausrats/PKW erstellen: – Was wurde beschädigt? – In welchem Umfang? – Welche ungefähre Schadenshöhe ist entstanden?• FotosderSturmschädenanfertigen• SchadenunverzüglichderGWGmelden (bei Hausrat und Kfz jeweils der eigenen Versicherung des Genossenschafters) • Restezerstörteroderbeschädigter Sachen bis zur Besichtigung durch Schadenregulierer aufbewahren• BeiSchäden,dieniemandengefährden: mit Aufräumarbeiten warten, bis Ver- sicherung den Schaden begutachtet hat.

Sponsoring-EngagementGWG ist Partner für ein lebenswertes Magdeburg

Was tun nach dem Sturm? Schäden sichten, sichern und schnell der GWG melden

Jahr präsentierte unsere Genossenschaft das letzte Heimspiel des Jahres bei den SCM Youngsters. Die Begegnung am 9. Dezember gegen TV Germania Großsach-sen entschied die Reserve der SCM-Bun-desliga-Handballer mit 28:25 für sich. Die 383 Zuschauer, die an jenem 15. Spieltag der 3. Liga ost in die Hermann-Gieseler-Halle gekommen waren – darunter auch Reformer Genossenschafter – konnten sich an der konzentriert und mit Siegeswillen spielenden Truppe freuen. Um den Pokal der GWG Gartenstadt-Reform kämpften am 21. Januar 2018 acht C-Jugend-Fußballmannschaften in der Sporthalle der Berufsfachschule IV Dr. otto Schlein im Stadtteil Westerhü-sen. Das vom Magdeburger SV Börde veranstaltete Turnier gewannen die Jungs vom Hamburger SV. Die C-Junioren von SV Börde waren in drei Spielen siegreich, darunter auch gegen die Hamburger, und wurden letztlich fünfter. Die C-Jugend ist die drittälteste Gruppe von Jugendsport-lern, beispielsweise im Fußball oder Hand-ball. In der Regel beträgt das Alter dieser Athleten 12 bis 14 Jahre.

Geschäftsstelle

Die Häufigkeit verheerender Stürme nimmt mit dem Klimawandel zu. Einzelne Orkane gab es jedoch schon immer und mitunter noch stärker. Erinnern Sie sich an Kyrill? Dieser Orkan fegte auf den Tag genau elf Jahre vor „Friederike“ durchs Land und richtete enorme Schäden an den Häusern der Genossenschaft an. Einen früheren zerstörerischen Sturm gab es am 18. Februar 1935, den sogar die GWG-Chronik ver-merkt. Er hatte damals Häuser im Tulpenweg verwüstet.

Die GWG war ein Sponsor des Abschlusskonzerts der Domfestspiele mit Sebastian Krumbiegel

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Viele Garagen befinden sich im Privateigentum von Genos-senschaftsmitgliedern. Die Garagen stehen auf genossen-

schaftlichem Boden der GWG Reform, deshalb wurden zwischen Garagenbe-sitzern und GWG Nutzungsverträge abgeschlossen. Weitere Genossenschaftler haben Mietverträge für Garagen, die der GWG gehören und auf deren Boden stehen. einige Genossenschafter mit privaten Ga-ragen auf genossenschaftlichem Grund sind nach dem „Auslaufen des Schuld-rechtsanpassungsgesetzes“ besorgt. Ihre Verunsicherung nimmt die Magdeburger Rechtsanwältin Marion Hannebohm zum Anlass für folgenden Beitrag. Frau Hannebohm ist Fachanwältin für Miet- und Wohnungseigentumsrecht und Anwältin auf dem Gebiet des Rechtes der ehemaligen DDR.„es ist nicht so, dass das Schuldrechtsan-passungsgesetz, mit dem DDR-Recht sukzessive in Regelungen des Bürger-lichen Gesetzbuches (BGB) überführt wird, ,ausgelaufen‘ ist. Lediglich einige Regelungen dieses Gesetzes gelten nicht mehr, die auch die Garagen betreffen.“ So endete am 31. Dezember 2006 der Kündigungsschutz für Garagennutzer und am 3.oktober 2015 der Investitions-schutz. Dennoch braucht das ende dieser

befristeten Übergangsregelungen für die Garagennutzer auf dem Boden der GWG Reform kein Schreckgespenst zu sein. Doch zunächst zur Rechtslage: Erstens. Unabhängig davon, welcher Partner – Genossenschaft oder Garagen-eigentümer – das Nutzungsverhältnis kündigt, wird der Vertrag mit Wirk-samkeit der Kündigung beendet und das eigentum an der Garage geht kraft Gesetzes auf die Genossenschaft über. Dies entspricht der Regelung im BGB, wonach eine mit dem Grundstück nicht nur zu einem vorübergehenden Zweck fest verbundene Baulichkeit wesentlicher Bestandteil des Grundstücks ist.

Zweitens. Wenn keine Frist im Nutzungsvertrag vereinbart wurde, gilt die gesetzliche Kündigungsfrist. Sie ist vom Kündigenden spätestens am dritten Werktag eines Kalendermonats auszu-sprechen, wirkt dann zum Ablauf des übernächsten Monats und beträgt somit drei Monate.

Drittens. Seit dem 1. Januar 2007 ent-fällt die entschädigung des ehemaligen Garageneigentümers nach dem Zeitwert der Garage. Das heißt, dass die Garagen entschädigungslos der Genossenschaft zufallen.

Viertens. Die Grundstückseigentü-merin kann stattdessen verlangen, dass der ehemalige Garageneigentümer die Garage auf eigene Kosten selbst abbricht. Abbruchkostenbeteiligungsmodelle, wie die der hälftigen Teilung zwischen eigen-tümer des Grundstücks und eigentümer der Garage, galten nur bis ende 2006. Das betrifft auch die im Gesetz vorge-sehene ein-Jahres-Frist für den Abbruch der Garage durch die Grundstückseigen-tümerin.

Die sehr klare Rechtslage kann aber im-mer zwischen der Genossenschaft und dem ehemaligen Garageneigentümer einvernehmlich abgemildert werden. Dies kann durch Abschluss einer Aufhe-bungsvereinbarung des Nutzungsverhält-nisses erfolgen, mit der die Partner die jeweiligen Rechte und Pflichten zwischen sich festlegen. So können zum Beispiel die Kündigungsfristen auf Grund des Gesundheitszustandes oder des Alters des Garageneigentümers verkürzt wer-den. Auch besteht die Möglichkeit, den entschädigungslosen eigentumsübergang an der Garage auf die Genossenschaft dadurch abzumildern, dass die Grund-stückseigentümerin im Gegenzug auf ihren Anspruch auf Abbruch der Garage

bzw. auf vollständige Abrisskostenerstat-tung durch den bisherigen Garagennutzer verzichtet und zwar unabhängig davon, zu welchem Zeitpunkt der Abriss er-folgt.Dies ist auch für mich als Juristin der richtige Weg, ein seit Jahrzehnten beste-hendes gedeihliches Vertragsverhältnis ordnungsgemäß und auf Augenhöhe zwischen dem Genossenschaftsmitglied und der Genossenschaft zu beenden, ohne dass es zu einer rechtlichen Ausei-nandersetzung kommen muss.

Lassen Sie mich noch auf weitere Probleme bei der Nutzung der Garagen hinweisen: Mit Garagennutzungsverträgen wird ge-regelt, dass diese Baulichkeiten tatsächlich als Unterstellmöglichkeit für Pkw oder andere Fahrzeuge genutzt werden. Dies bedeutet, dass Garagen nicht zweckwid-rig genutzt werden dürfen, etwa für die Lagerung von Baumaterialien, Möbeln

Ende der Übergangsregelungen ist kein Schreckgespenst Zur Rechtlage von Nutzungsverträgen für Garagen auf GWG-Boden

o.ä. Vor allem dürfen dort keine brenn-baren Materialien aufbewahrt werden. In solchen Fällen wäre die Genossenschaft veranlasst, den Nutzer abzumahnen oder den Vertrag zu kündigen. Gleiches gilt für die rechtswidrige Weiter-verpachtung oder Überlassung von nicht mehr selbst genutzten Garagen, ohne zuvor die Genehmigung der Genossen-schaft einzuholen. Manchmal werden sie sogar ohne Wissen der GWG verkauft. Beides ist unzulässig und berechtigt die GWG zur fristlosen Beendigung des Vertragsverhältnisses. Da es in letzter Zeit einzelne einbrüche in Garagen gegeben hat, sollte kein Nutzer wertvolle Gegenstände in der Garage und auch nicht im dort abgestellten Pkw lagern. Die Genossenschaft hat bereits zur Vermeidung möglicher einbrüche Sicherheitsdienste beauftragt. Bitte seien auch Sie als Garagennutzer aufmerksam. Wenn Sie ein ungewöhnliches Verhalten unbekannter Dritter beobachten, versu-chen Sie, die Personalien festzustellen und informieren Sie Ihre Genossenschaft. „Die Genossenschaft hat uns schließlich informiert, dass aktuell keine ordentlichen Kündigungen von Garagennutzungsver-trägen geplant sind. Damit können Sie – bei einhaltung Ihrer vertraglichen Verpflichtungen – von einem weiteren Fortbestand Ihres Vertragsverhältnisses als Pächter oder Mieter ausgehen.“

Marion HannebohmRechtsanwältin | Fachanwältin für Miet- und Wohnungseigentumsrecht

Geschäftsstelle

Im Brandfall Notruf 112 wählen Im Brandfall zählt jede Sekunde! Die Rauchwarnmelder machen Sie frühzeitig auf eine drohende Gefahr aufmerksam. In diesem Augenblick zählt das richtige und besonnene Verhalten.

Bitte bewahren Sie RuheEin Notruf rettet Menschenleben. Hier die wichtigsten Informationen, die Sie bei einem Anruf bei der Leitstelle der Feuerwehr geben sollten:

Wer ruft an? Name, Adresse, Ruf-Num-mer für Rückfragen

Wo brennt es? Ort, Straße, Hausnummer

Was brennt? Wohnung, Reihenhaus, Geschäftsgebäude, Fahrzeug usw.

Angaben zur Situation? Sind Menschen in Gefahr? Anzahl der Verletzten.

Bitte warten Sie auf eventuelle Rückfra-gen des Leitstellen-Mitarbeiters.

Hilfe bei MietschuldenDer Vorstand und die Mitarbeiter der Geschäftsstelle sind für auftretende Probleme bei der Mietzahlung immer ansprechbar. Auf die Möglichkeit von Ratenzahlungsvereinbarungen zum Abbau von Zahlungsrückständen haben wir bereits mehrfach hingewiesen. Sollte einem Mietschuldner die Zahlung seiner Rückstände nicht möglich sein, kann die Hilfe des Sozial- u. Wohnungs-amtes in Anspruch genommen werden. Warten Sie nicht bis zur Zwangsvoll-streckung oder Räumung! Bei Proble-men wenden Sie sich bitte an das:

➜ Sozial- und Wohnungsamt/ Abteilung Mietschuldnerberatung, 39116 Magdeburg Wilhelm-Höpfner-Ring 4 Telefon: 03 91/5 40 34 08

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14 15Geschäftsstelle

Einige Fans reisten weit an, um die „Münchener Freiheit“ live zu hören: in Magdeburg beim Genossenschaftsfest am Petriför-

der am 10. Juni 2018 waren die Bayern die Nummer eins. Mit „Tausendmal du“, „ohne dich schlaf ich nicht ein“ hat die Band vor mehr als drei Jahrzehnten zeitlose ohrwürmer geschaffen und die Herzen auch jüngerer Generationen erobert. Aber auch die nicht ganz so bekannten Künstler bekamen viel Beifall von den Besuchern des Genossenschaftsfestes: Anna-Carina Woitschak, Sabrina Ziegler und Steps Dance aus Magdeburg.Wenn die Wohnungsgenossenschaften ein-mal im Jahr ihr großes gemeinsames Fest feiern, denken sie auch besonders an die jüngsten Magdeburger. Die Kinder freuten

sich über Hüpfburgen und Karussell, auf dem Trampolin schafften die sportlichsten sogar einen Überschlag. Am zugkräftigsten aber war in diesem Jahr der Neugier-express: Wissbegierige Kinder konnten mit einfachen experimenten erfahren, wie spannend Physik ist und wo überall man sie im Alltag findet. Zum Beispiel, dass mit kräftigem Tritt in die Fahrradpedale eine Modelleisenbahn fährt. Für die Kleinsten spielte das Theater 3K kurze Märchen.erwachsene Genossenschafter konnten sich beim Bobfahren ausprobieren. Dabei erhielten sie professionelle Anleitung und Unterstützung von den olympiateilneh-mern im 2er Bob Marko Hübenbecker und Paul Krenz. Die Magdeburger Woh-nungsgenossenschaften traten in den Wettstreit um das schnellste Team. Zum

Abschluss des Tages hatten einige Mitglie-der der GWG Reform die Möglichkeit, das bunte Treiben bei einem Ausflug auf der elbe an Bord der MS „Magdeburg“ zu genießen, dabei bot die ca. einstündige Fahrt einmal einen anderen Blick auf das elbufer. Wer seinen Tombola-Abschnitt im Veran-staltungsflyer in die Glücksbox eingewor-fen hatte, hatte die Chance auf attraktive Gewinne: einen 4-Sterne-Familienurlaub im Schlosshotel Herrenstein, einen ein-richtungsgutschein von MACo-Möbel über 500 euro oder ein Jahr kostenfreies Fahren eines opel Crossland X vom Au-tohaus Dürkop.

Für jeden, für alle: Eintritt frei

beim GenossenschaftsfestFest der Wohnungsgenossenschaften wieder am Petriförder

Viele Mitglieder waren schon am Vormit-tag gekommen. Künstler verschiedener Musikrichtungen sorgten beim Fest der Magdeburger Wohnungsgenossenschaften am Petriförder für Unterhaltung

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wert, denn mehr als 560 Haushalte surfen gegenwärtig schon mit „Highspeed“. Fast 50 weitere Genossenschafter haben sich für einen reinen Telefonanschluss mit kostengünstigem Flatrate-Tarif entschieden. Somit nutzt fast jeder dritte GWG-Haushalt die MDCC-Zusatzdienste.

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16 17

Der Bunte Weg 2 ist nach Ab-schluss der Fassadensanierung wieder zu einem Aushänge-schild der Gartenstadt gewor-

den. Schon von weitem leuchtet das Gebäude in einem warmen Farbenspiel zwischen lichtem ocker, oxidrot und weiß. Unsere Mieter und Gewerbemieter wie die Gaststätte „Reformer“, das Haarstudio „Karina“ und das Sportgeschäft „adler Sportswear“ haben während der Bauphase die Belästigung durch Lärm und Staub verständnisvoll ertragen. Nun können sie sich über ihre „neue“ und attraktive Geschäftsadresse freuen. Inzwischen erfolgt ein paar Meter weiter die Gebäudesanierung im Bunten Weg 3. Noch in diesem Jahr soll die Dachsanierung sowie die Herstellung der wärme-gedämmten und denk-malgerechten Fassade erfolgen. „Dafür wird in Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde ein Farbkonzept erarbei-

tet, das so original- und detailgetreu wie möglich die Farbgestaltung zur Bauzeit umsetzt“, erklärt Christian Müller aus dem GWG-Bereich Technik. ein grobes Farb-konzept liegt bereits vor, im Jahresverlauf wird es durch genaue Untersuchungen des Fassadenputzes weiter verfeinert. Mit der Trockenlegung im kommenden Jahr sollen die Baumaßnahmen im Bunten Weg 3 abgeschlossen sein. Für das Farbkonzept wird die beauftragte Restauratorin unter der überstrichenen Hausfassade nach originalfarbresten su-chen und diese analysieren. Die ergebnisse und das detaillierte Farbkonzept sollen im nächsten Jahr vorliegen. Dafür hat die GWG Fördermittel erhalten, die das Land anlässlich des bevorstehenden Bauhaus-jubiläums für ausgewählte objekte des Neuen Bauens bereitstellt. Sicher ist jetzt schon, dass früher die Fassade ähnlich farbenfroh wie im Nachbarhaus Bunter Weg 2

war. Auf der

Architekt mit Freude an FarbenCarl Krayl wurde 1921 von Bruno Taut nach dessen Beru-fung zum Magdeburger Stadtbaurat in das Hochbauamt geholt. Dort arbeitete der Architekt, der auch als Künstler hoch angesehen war, als Leiter des Entwurfsbüros. Nach dem Vorbild Tauts und mit derselben ausgeprägten Farb-freude baute Krayl nach Tauts Weggang noch 30 Reihen-häuser ohne Dachgeschoss an der Ostseite des heutigen Tulpenwegs. Er projektierte auch mehrere Geschäftshäuser in Magdeburg wie das bis heute erhaltene AOK-Gebäude in der Lüneburger Straße, die Oli-Lichtspiele und das kürz-

lich nach vollständiger Sanierung wieder eröffnete Sportlerhaus des Rudervereins im Stadtpark. Nachdem Krayl von den Nationalsozialisten mit einem Berufsverbot belegt worden war, übernahm Maximilian Worm aus dem gemeinsamen Architekturbüro die Bebauung im Narzissen- und Schlehenweg, allerdings im Stil der von den neuen Machthabern propagierten sogenannten „Arbeiterwohnstätten“. An das Schaffen Krayls, der im brandenburgischen Werder/Havel starb, erinnert heute in Magdeburg die Straße Carl-Krayl-Ring. Sein Sohn Bruno Krayl wiederum wirkte am Wiederaufbau Magdeburgs nach dem zweiten Weltkrieg mit. Unter Leitung des Bauingenieurs ent-stand Neu-Reform als Vorzeigeprojekt des komplexen Wohnungsbaus.

Bunter Weg soll seinem Namen wieder gerecht werden Gebäudesanierung Bunter Weg 3 – hier wohnte Karl Crayl

Empfindliche WärmedämmungZur Sanierung der Häuser in der Gartenstadt wie etwa im Bunten Weg 2 oder Zur Siedlung Reform gehört auch, dass die Hausfassade dick eingepackt wird, um die Wärme im Haus zu halten. Das Ganze sieht zwar ziemlich robust aus, aber die Außenhaut aus verputztem und angestrichenem Polystyrol oder Mineralwolle ist empfindlich. Durch unsachgemäße Befesti-gungen an der Fassade mit Schrauben, Nägeln und Dübeln kann sie schnell beschädigt werden. Denn damit wird nicht nur ein Wärmedurchlass geschaffen, sondern die Löcher sind auch Ein-trittsstellen für Regen- und Kondenswasser, wo-mit wiederum eine Schimmelbildung begünstigt wird. Um so entstandene Schäden anschließend wieder zu beheben, muss oft das komplette Wärmedämmsystem entfernt werden. Das be-deutend einen erheblichen und für die Genos-senschaftskasse unnötig kostspieligen Aufwand. Deshalb weist der Vorstand nochmals darauf hin, dass in den neuen Wärmedämmputz keine Löcher zum Beispiel für SAT-Anlagen, Markisen, Außenbeleuchtung, Palisaden oder Briekästen gebohrt werden dürfen. Mit Ausnahme der von der Genossenschaft an den Giebeln montierten Rankgitter sollen auch keine anderen „Kletter-hilfen“ für Pflanzen an der Fassade befestigen werden. Ebenfalls nicht gestattet ist, die Hauswand mit wildem Wein, Efeu, Blauregen oder ähnlichen Rankenpflanzen bewachsen zu lassen. Das gilt nicht nur für die frisch sanierten, sondern für alle Fassaden in unserem Wohnungsbestand. Denn die Wurzeln können tief in Mauer oder Dämmschicht eindringen und Schäden an-richten. Darauf weist auch die Gartenordnung (Punkt 1.3) unserer GWG hin: „Ziergehölze sind so anzupflanzen, dass sie die Gebäude nicht beschädigen.“

Modernisierung

Straßenseite sieht man noch die blauen Flächen auf der ockerfarbenen Wand. Nicht mehr erhalten blieb die ursprüng-liche farbliche Umrahmung der Fenster am östlichen Giebel des Blocks. Um das untere Fenster im ostgiebel hatte sich sogar ein geometrisches Muster gezogen. In der dahinter liegenden eckwohnung

lebte ab 1921 ein berühmter Mieter mit seiner Familie: Der Architekt und Künstler Carl Krayl. er war

Mitarbeiter Bruno Tauts und ein ebenso großer Farbenenthusiast. Auch in seiner Wohnung hatte Carl Krayl alle Wände im expres-sionistischen Zeitstil bemalt.

Block Bunter Weg 3, Frühjahr 1922. In die Eckwohnung des Ostgiebels Block 3 zog Karl Crayl mit seiner Familie 1921,nachdem er von Bruno Taut nach Magdeburg in das Hochbauamt geholt wurde. Beide Architekten einte die Vorliebe für die expressive Verwendung der Farbe als architektonisches Gestal-tungsmittel. Bis Ende 1922 gab es bereits 100 bemalte Häuser im „Bunten Magdeburg“. Nach Tauts Weggang aus Magdeburg 1924 er-öffnete Krayl zusammen mit Maxi-milian Worm ein Architekturbüro in Magdeburg und übernahm 1931 bis zu seinem Berufsverbot 1934 die architektonische Betreuung in Reform (Rebenweg/Quittenweg)

Bemalung der Wohnzimmerwände und Decke mit Lampenschirm und einer Kommode im Reihenhaus der Familie Crayl im Bunten Weg 3, 1921

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18 19Interview mit Vorstandsmitglied Jürgen Schröder

19

Herr Schröder, was treibt die Baukosten

im Denkmalbestand so hoch im Vergleich

zu anderen Beständen?

JÜRGEN SCHRÖDER: Im Denkmalbestand

besteht die Anforderung, dass wir im Zuge

von Sanierungs- und Modernisierungs-

maßnahmen an der Gebäudehülle die

ursprüngliche Bauweise und Gestaltung

wieder sicht- und erlebbar

zu machen. Diese ist über

die Jahrzehnte infolge von

Umgestaltungen sowie

An- und Umbauten oft ver-

lorengegangen oder kaum

noch nachzuvollziehen.

Aber gleichzeitig müssen

wir auch die heutigen Anforderungen an ein

Wohngebäude erfüllen. Das sind zum einen

gebäudetechnische Erfordernisse, zum

Beispiel an die Wärmedämmung, und zum

anderen müssen wir bei der Modernisierung

im Inneren der Häuser die heutigen Wohn-

bedürfnisse berücksichtigen. Der Aufwand,

all diese Anforderungen zu erfüllen, ist

entsprechend hoch. Gleichzeitig sollen die

Mieten für unsere Genossenschafter das

ortsübliche Niveau nicht überschreiten.

Wie löst die GWG diesen Spagat zwischen

höheren Baukosten und verträglichen Mieten?

SCHRÖDER: Die Genossenschaft beantragt

zur Sanierung der äußeren Gebäudehüllen

im Denkmalbestand seit Jahren regelmäßig

Fördermittel. Damit haben wir unterschied-

lichen, aber wachsenden Erfolg. Seit dem

vergangenen Jahr wird die Gartenstadt-

Kolonie Reform zudem bundesweit als Kul-

turdenkmal von nationaler Bedeutung aner-

kannt. Das hat uns den Zugang zu weiteren

Fördermöglichkeiten eröffnet.

Welche Fördertöpfe stehen

überhaupt zur Verfügung?

SCHRÖDER: Es gibt Fördermittel

sowohl vom Bund als auch vom

Land Sachsen-Anhalt. (siehe

Übersicht). Diese beantragen wir

regelmäßig. Weil es keine Doppel-

beantragung bei verschiedenen

Förderstellen geben darf, beantragen wir

also für die verschiedenen Baumaßnahmen

Geld aus unterschiedlichen Fördertöpfen.

Genau dieser Umstand führt dazu, dass in

der Genossenschaft derzeit gleichzeitig an

verschiedenen Objekten in unterschiedli-

chen Straßen gebaut wird.

Die Fördertöpfe

• Bundeszuwendungen aus Mitteln der

Beauftragten der Bundesregierung für Kultur

und Medien zur Substanzerhaltung und Restau-

rierung von unbeweglichen Kulturdenkmälern

von nationaler Bedeutung

• Zuwendungen des Landes Sachsen-Anhalt zur

Erhaltung, Pflege und Erschließung von Kultur-

denkmalen

• Zuwendungen zur Förderung von Maßnahmen

der städtebaulichen Erneuerung, Stadtumbau

(Aufwertung)

• Zuwendungen zur Förderung von Maßnahmen

der städtebaulichen Erneuerung, Städtebaulicher

Denkmalschutz

• Zuwendungen für Instandsetzungs- und Instand-

haltungsmaßnahmen an Kulturdenkmalen

Die Sanierung der Häuserzeilen im Lilienweg kann in Angriff genommen werden. Die Be-werbung um Fördermittel des

Landes war erfolgreich, nachdem die Häu-ser im Vorjahr in das Bundesprogramm „National wertvolle Denkmale“ aufge-nommen worden sind. Bekanntlich steht der Reihenhausbestand in der Reformer Kernsiedlung seit 1980 als ensemble unter Denkmalschutz. Wer hier wohnt, lebt im Kulturdenkmal. Am 18. Januar übergab Sachsen-Anhalts Kulturstaatssekretär Gunnar Schellen-berger einen Zuwendungsbescheid des Landes über 675.000 euro an den GWG-Vorstand. Die Landesmittel flankieren eine gleichhohe Zuwendung des Bundes.

Die Förderung erfolgt auch vor dem Hin-tergrund des hundertjährigen Bauhaus-jubiläums 2019. Denn die Gartenstadt gehört zu den objekten in Magdeburg, die exemplarisch auf die erbe-Liste für das „Neue Bauen“ in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts stehen. Mit dem Geld von Bund und Land kön-nen im Lilienweg 1 bis 25 die Bauwerksab-dichtung realisiert und die Fassaden einschließlich Fenster, soweit erforderlich, erneuert werden.Die Gebäudehülle muss hier, wie auch im gesamten Reihenhausbestand, unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten saniert werden, was beträchtliche Mehr-kosten bedeutet. Dafür ist eine langfristige Unterstützung aus der öffentlichen Hand

Baugeld für das „National wertvolle Denkmal“ Sanierung im Lilienweg wird langfristige Unterstützung brauchen

erforderlich. „Wir würden uns sehr wün-schen, dass Land und Bund auch nach dem Bauhausjubiläum mit Fördergeldern an unserer Seite stehen“, hofft Vorstands-sprecher Detlef Gissendorf. Mehr als 50 Millionen euro hat die GWG in den vergangenen 20 Jahren in ihren Wohnungsbestand investiert. Schritt für Schritt sind Häuser modernisiert, viele Dächer, Fassaden, Fenster und Heizungs-anlagen erneuert worden.

Lilienweg

Spagat zwischen Denkmalschutzund heutigen Wohnbedürfnissen

„Seit dem vergangenen Jahr wird die Gartenstadt-Kolonie Reform zudem bundesweit als Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung anerkannt.“

Modernisierung

„Wohnen mit Tradition“auch im HeckenwegDie Modernisierung in der Gartenstadt kommt weiter voran. Auch im Heckenweg wird kräftig angepackt. Im Heckenweg 1 konnte noch ende 2017 die Dacherneuerung abgeschlossen werden. Über die Wintermonate blieb das Haus eingerüstet und Mitte März begann die Firma Stayman mit der Sanierung der Fassade. Dafür musste zunächst der komplette alte Putz abgeklopft werden. Danach wurde auf das Mauerwerk eine

vier Zentimeter starke Wärmedämmung aus Mineralwolle aufgebracht und an-schließend farblich verputzt. Nach Abbau der Rüstung kann die Trockenlegung des Gebäudes auf der Hofseite erfolgen, sie soll bis ende November beendet sein. Das Haus bleibt auch während der Sanierung bewohnt.Der Innenausbau des leerstehenden Wohn-blocks Heckenweg 5 wird voraussichtlich im oktober abgeschlossen. Die letzten Arbeiten stellen die Herstellung der Ter-rassen und Außenanlagen dar, so dass im Winter wieder Mieter in die drei Reihen-häuser (ehemals sechs kleine Wohnungen) einziehen können. Dafür gibt es bereits Interessenten. Die künftigen Bewohner können sich über die komplett veränderten, großzügig geschnittenen Grundrisse freuen. Weil kleinere Räume zusammengelegt wurden, wuchs der Wohnbereich im erdgeschoss auf ca. 20 Quadratmeter an. Besonders attraktiv an diesem Wohnblock ist sein sehr großes Gartengrundstück.Übergabe des Zuwendungsbescheides des Landes

durch Kulturstaatssekretär Gunnar Schellenberger

Gartenstadt von Westen gesehen,Lilienweg im Vordergrund

Gartenseite Heckenweg 5: Hier hat die Fassade bereits neue farbige Haustüren erhalten

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Das Hufeisen über der Woh-nungstür wird Heike Jahn sicherlich Glück bringen. Die Öffnung des gebogenen eisens

zeigt nach oben – denn anderenfalls würde das Glück herausfallen. Sichtbar glücklich zeigt sich die passionierte Freizeit-Reiterin über ihre neue Wohnung im Narzissen-weg, die als Musterwohnung im GWG-Programm „Tapetenwechsel“ komplett modernisiert worden ist. Anfang März ist Frau Jahn eingezogen. Bei unserem Besuch vier Wochen später hat sie der Zweiraumwohnung mit vielen liebevollen einrichtungsdetails ihre ganz persönliche Note verliehen. Der „Hin-gucker“ im Wohnzimmer ist ein großer weißer Schrank mit sichtbar gemachten Gebrauchspuren. „Das ist ein Familien-erbstück von 1790, das ich im Shabby Chic Stil selbst aufgearbeitet habe“, erklärt Frau Jahn. Der Schrank zieht bei jedem Wohnungswechsel mit um. Von einigen anderen Möbeln musste sie sich trennen, denn die Genossenschafterin hat sich „kleiner gesetzt“. Ihre Reihenhaus-wohnung im Lilienweg war ihr nach dem Auszug ihrer Tochter zu groß geworden, erzählt sie. Als sie dann im Reform Journal vom „Tapetenwechsel“ las, fragte sie in der Geschäftsstelle nach. Gleich die erste Wohnungsbesichtigung war für sie die richtige Wahl.

Wie gut, dass opa Roll seinen enkel Jens Weise schon für eine Wohnung in der Gartenstadt Reform ange-

meldet hatte, als der Junge gerade den Schulabschluss in der Tasche hatte. Denn ein paar Jahre später wollte der längst er-wachsene Jens Weise mit seiner Freundin Nora Wustlich, mit der er eine Zeitlang in Braunschweig gewohnt hatte, wieder zurück nach Magdeburg. Hier in der elbestadt hatten sich die gebürtige Bran-denburgerin und der „Alt-Reformer in vierter Generation“ beim Studium ken-nengelernt. „Magdeburg ist einfach die Heimat“, sagt Jens Weise. Ihr persönlicher Tapetenwechsel traf auf das Programm „Tapetenwechsel“ der GWG und nun leben die jungen Leute seit diesem März auf modernisierten 68 Quadratme-tern Reihenhaus in Zur Siedlung Reform. Gleich bei der Besichtigung der Wohnung hatten Nora Wustlich einige Details beson-ders gefallen, erzählt sie: „Die aufbereiteten alten Dielenböden und Treppen finde ich schön. Man sieht, was da an Geschichte in diesem Haus drinsteckt, wie alt es ist – und zugleich so gut modernisiert.“Vom Wohnzimmer kann man durch ein Fenster in der Wand, eine sogenannte „Durchreiche“, in die Küche hinein-schauen. Von dieser an sich praktischen Raumverbindung, die zugleich beide Räume heller und größer erscheinen lässt,

war das Paar nicht sofort begeistert. Doch inzwischen sind sie von dieser Lösung überzeugt, versichert die junge Frau: „Ich finde es gut, dass die Küche getrennt ist, aber dennoch einen Bezug zum Wohnzimmer hat. Bei einer Familien-feier haben wir den Vorteil bemerkt: Wer in der Küche steht, ist trotzdem nicht isoliert von den anderen.“Jens Weise zeigt auf eine Tür, die früher vom Wohnzimmer in den Stallanbau führte. Darin befindet sich jetzt ein Gäste-WC, klein aber chic. In den noch un- oder teilmodernisierten Reihenhäusern, auch bei seinen eltern, ist das Bad im Anbau das einzige in der Wohnung. Das junge Paar hingegen hat im obergeschoss noch ein großes Bad für sich, mit Wanne, extra großer Dusche und Fenster. „Besser geht es gar nicht“, meinen die zwei. ebenfalls im obergeschoss liegen ein Raum, der als Arbeitszimmer genutzt werden kann, sowie ein fensterloser Garderobenraum. Aus diesem führt die Treppe hinauf ins Dach-geschoss mit dem Schlafzimmer. „Und nicht zu vergessen: der Garten“, bemerkt Jens Weise. Gleich nach dem einzug haben sie begonnen, dort zu pflanzen und hoffen, im Sommer eigene Tomaten zu ernten. Die Freude an ihrem Häuschen steht den beiden Neu-Mietern ins Gesicht geschrie-ben. Nora Wustlich: „Wenn ich ein Haus bauen würde, dann würde ich es genauso machen – modern und klassisch mixen.“

Jungem Paar gefällt der Mix aus alt und neu Ausstattungsdetails liegen voll im Trend

Ihr Umzug in den Narzissenweg ist auch eine Rückkehr. Die gebürtige Altmärkerin hatte dort schon einmal acht Jahre lang gelebt, nachdem sie 1999 nach Magdeburg gekommen war. „Meine damalige Woh-nung hatte genauso viele Quadratmeter wie die jetzige, sie war aber noch im alten Zustand“, erinnert sie sich: „Das Wohn-zimmer war ein Durchgangszimmer, die Küche eng, und die Dusche im winzigen Bad befand sich direkt vorm Fenster.“Deswegen ist sie sehr angetan davon, wie im Zuge der Wohnungsmodernisierung der Grundriss und die Zimmeraufteilung komplett verändert worden sind. Zum Garten hin hat sie jetzt ein geräumiges Bad mit großem Fenster, großzügiger Dusche und praktischen Ablageflächen. Die offe-ne Küche verschafft Bewegungsfreiheit. ein völlig neues Raumgefühl. „Das hat den Ausschlag gegeben, dass ich mich sofort für diese Wohnung entschieden habe“, sagt Frau Jahn. Sie zeigt noch auf eine Besonderheit ihrer Wohnung – das „Mediensegel“: Zwischen Wohnzimmer und offener Küche blieb ein Stück Wand stehen, in der sämtliche Medienanschlüs-se, also die Kabel für Fernseher, Telefon, Internet verborgen sind. Im Flur hat sie jede Nische genutzt und durch den geschickten eigenbau von verschiebbaren Regalen zusätzlichen Stauraum geschaffen. Mit Blick über ihr

Modernisierung

neues „Reich“ sagt Heike Jahn: „Das hat die GWG sehr gut gemacht.“ Das Hufeisen über der Tür hat außerdem auch Glück mit den Mitbewohnern des Hauses gebracht. Und ein Wiedersehen: „eine Nachbarin hat mich gleich aus meiner früheren Zeit im Narzissenweg wiedererkannt.“

TAPETENWECHSEL

Bauleiter Torsten Radtke erklärt bei der Übergabe des Reihenhauses letzte Details. Vier Wochen später ist der Einzug perfekt

„Magdeburg ist einfach die Heimat“

Im „Mediensegel“ zwischen Wohnraum und offener Küche sind alle Kabel für Fernseher, Telefon, Internet verborgen

Glücklich nach gelungenem Einzug Neuer Zuschnitt sorgt für Offenheit

„ein tolles neues Raumgefühl.“

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22 23Vertreterversammlung

GWG muss Herausforderungen durch Denkmalschutz, Leerstand und steigende Baupreise lösenVertreterversammlung verabschiedete Jahresabschluss 2017 und informierte sich über aktuelles Baugeschehen

Die GWG Reform ist bei der Sanierung und Modernisie-rung ihres Wohnungsbestandes weiter vorangekommen und

steht wirtschaftlich auf gesunden Füßen. Das bestätigte Aufsichtsratsvorsitzender Torsten Schleusner zu Beginn der Ver-treterversammlung am 28. Juni, bei der Vorstand und Aufsichtsrat vor den ge-wählten Genossenschaftsvertretern Bilanz über das vergangene Geschäftsjahr zogen. Die 42 anwesenden Vertreter verabschie-deten einstimmig den Jahresabschluss 2017 der Genossenschaft und erteilten Vorstand und Aufsichtsrat entlastung für ihre Arbeit.Die GWG hat 2017 ihr Jahresergebnis auf jetzt rd. 1,92 Millionen euro gestei-gert. Die für die wirtschaftliche Stabilität wichtige eigenkapitalquote bleibt mit 72,6 Prozent auf sehr hohem Niveau. Infolge von Investitionen in den Bestand stieg auch „der Wert“ der Genossenschaft, ihr Anlagevermögen, auf fast 99 Millionen euro – das ist knapp ein Drittel Zuwachs im Verlauf der vergangenen zehn Jahre. Wie in den Vorjahren werden die Genos-senschaftsmitglieder, die in der GWG wohnen, auch diesmal am wirtschaftlichen erfolg beteiligt: Sie erhalten im Dezember eine Rückvergütung von 1,0 Prozent ihrer

Jahres-Netto-Kaltmiete. Dafür werden 68.500 euro aus dem Jahresüberschuss verwendet, sagte Vorstandssprecher Det-lef Gissendorf. Das haben Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen. Seit 2005 hat die GWG damit rund 1,58 Millionen euro Rückvergütungen an ihre wohnenden Mit-glieder ausgeschüttet. einen dauerhaften Anspruch auf diese finanzielle Leistung gibt es nicht, vielmehr wird jährlich auf Basis der wirtschaftlichen Situation der Genossenschaft neu darüber entschieden. Der größte Teil des Überschusses eines Geschäftsjahres verbleibt als Liquiditäts-reserve bei der Genossenschaft.

Moderne Typenlösungen gegen den Leerstand Von den 1.819 Genossenschaftswohnun-gen standen ende 2017 genau 254 leer, davon mit 208 Wohnungen der größte Teil im Reihenhausbestand. Knapp ein Drittel der freien Wohnfläche (rd. 16.000 Quadratmeter) befindet sich in diesem Jahr in der Modernisierung, so Detlef Gissendorf, so dass nach der Fertigstellung eine bedarfsgerechte Neuvermietung er-folgen kann. Auch Aufsichtsratsvorsitzen-der Schleusner bestätigte, das Programm „Tapetenwechsel“ sei dazu angetan, durch marktgerechte Modernisierung im Innen-bereich und kostenbewusste komplexe Sa-nierung den Leerstand zu stabilisieren und zukunftsgerechten Wohnraum zu schaffen. Der Aufsichtsrat als Kontrollorgan des Vorstandes befasst sich regelmäßig und intensiv mit dem Thema Leerstand. Über derzeit laufende einzelne Baumaß-nahmen im Bestand informierte Vor-

standsmitglied Jürgen Schröder. Aufgrund der erhöhten Nachfrage nach kleineren Wohnungen wurde im vergangenen Jahr mit der Modernisierung freistehender Zweiraumwohnungen begonnen. Mit den dafür entwickelten Typenlösungen kann wirtschaftlich gearbeitet, Leerstand abgebaut und zeitgemäßer Wohnraum geschaffen werden. Die rund 40 Quad-ratmeter großen Zweiraumwohnungen mit Gartenanteil werden vor allem von Kindern und enkeln von Genossen-schaftsmitgliedern sowie Alleinstehenden nachgefragt. Gleichzeitig wird wie in den zurückliegenden Jahren an mehreren geeigneten Standorten in der Siedlung die Zusammenlegung und Vergrößerung von Wohnraum zu Vierraumwohnungen fortgesetzt. (zu einzelnen Bauvorhaben siehe Seiten 16 bis 19 hier im Journal)Allerdings sind die Baupreise erheblich gestiegen. Jürgen Schröder informierte die Vertreter über die verschiedenen För-derprogramme von Bund, Land Sachsen- Anhalt und Stadt Magdeburg, aus denen die Genossenschaft zum Teil erstmals schöpfen kann. In der Summe stehen

Detlef Gissendorf

2016

2016

2016

2017

Magdeburg

75,2

Eigenkapitalquote in %

2016

2016

2016

2017

Sachsen-Anhalt

GWG REFORM

GWG REFORM

72,6

Leerstandsquote in %

2016

2016

2017

Magdeburg

Sachsen-Anhalt

G W G R E F O R M

12,5

14,0

10,9

5,6

273

204

170

Magdeburg

Sachsen-Anhalt

200

2016

47,4

53,3

GWG REFORM

GWG REFORM

Instandhaltungskosten /qm Wohnläche

2016

2016

2017

Magdeburg

Sachsen-Anhalt

G W G R E F O R M

12

12

14

14

2016

Verschuldung /qm Wohnfläche

Quel

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Quelle: GWG Reform, Lagebericht 2017

Angaben in Mio.

Anlagevermögen

Umlaufvermögen – lang- und mittelfristig – kurzfristig

Gesamtvermögen

./. Fremdmittel

Reinvermögen

31.12.17

98,9

4,84,5

108,2

29,7

78,5

31.12.16

96,9

1,43,7

102,0

25,3

76,7

Angaben in Mio.

Eigenkapital

Rückstellungen

Fremdkapital– lang- und mittelfristig– kurzfristig

Gesamtkapital

31.12.16

76,7

0,2

22,32,8

102,0

31.12.17

78,5

0,2

26,4

3,1

108,2

„Die Tochtergesellschaft Reform Service hat im vergangenen Jahr wieder Gewinne erzielen können, die der Genossenschaft zugute kommen.“ Detlef Gissendorf

Die GWG hat sich weiter gut entwickelt und ist wirtschaftlich gesund, führte Aufsichts-ratsvorsitzender Torsten Schleusner aus

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Vor zwei Jahrzehnten hatten spielfreudige Musiker und Ver-anstalter aus der Magdeburger Kulturszene die Idee, in der

Landeshauptstadt eine Rockparty mit einheimischen Bands plus deutschlandweit populären Künstlern zu organisieren. Kei-ner von ihnen hat damals geahnt, welches große echo diese Idee bei den Magde-burgern finden würde. Zur Premiere der Magdeburger Rockgala im Januar 1998 waren gerade einmal – oder immerhin schon – rund 700 Gäste gekommen. Inzwischen sind es jedes Jahr etwa 2.000. Im feinen Ambiente des Maritim Hotel bringen die tanzfreudigen Gäste die kalte Winterluft zum Sieden. Unter ihnen sind auch immer einige Reformer auf „GWG-Ticket“, denn unsere Genossenschaft gehört zu den langjährigen Sponsoren der Veranstaltung. Am diesjährigen 16. Februar gab es die Magdeburger Rockgala also zum 20. Mal. Diesmal standen die Klosterbrüder, Juck-reiz, Stephan Michme & Band sowie Silly auf der Bühne. Während die „Klosterbrü-der“ zu den härtesten Rockgruppen der DDR gehörten, wurde Juckreiz mit ihrer an der Neuen Deutschen Welle orientierten Musik bekannt. Wieder ein Kontrastpro-gramm dazu brachte der Magdeburger Stephan Michme, im Berufsalltag MDR-Moderator, auf die Bühne. Zu seinen Songs sang das Publikum im Saal kräftig mit.

Mit dem Auftritt von Silly ist ein lang-jähriger Wunsch der Veranstalter wahr geworden, diese bundesweit erfolgreiche „ostband“ nach Magdeburg zu holen. Silly war der unbestrittene Stargast des Abends, das zeigte auch die Begeisterung des Publikums während der Bühnenshow und beim evergreen „Bataillon d’amor“.

damit 3,1 Millionen euro Fördermittel zur Verfügung, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Fördergeld muss aber immer anteilig gegenfinanziert werden, wofür die GWG ausschließlich eigenmit-tel einsetzt. Nachdem der Magdeburger Stadtrat in diesem Jahr die Siedlung Reform als Sanierungsgebiet im städtebaulichen Denkmalschutz eingestuft hat, hofft der Vorstand, dass auch künftig Geld fließt, um kontinuierlich die Außensanierung der Gebäude fortsetzen zu können.

Service-Tochter wieder in der GewinnzoneDas Tochterunternehmen Immobilien Gartenstadt-Kolonie Service GmbH hat sich mit seinen zwei innerstädtischen Parkhäusern mit zusammen 646 PKW-Stellflächen eine tragfähige wirtschaftliche Basis erarbeitet. Das Vermietungsgeschäft und einnahmen aus den betriebenen Photo-voltaikanlagen brachten im Jahr 2017 mehr als 550.000 euro Umsatzerlöse und einen an die GWG abgeführten Gewinn von 22.900 euro. Vorjährige Verluste aufgrund der um zwei Jahre verspäteten eröffnung des Park-hauses am elbbahnhof konnten nun mit Gewinnen in 2017 abgelöst werden.

Viele Herausforderungen „unter einem Hut“ Als ein „Kleinod“ bezeichnete Ronald Meißer, Verbandsdirektor der Wohnungs-genossenschaften in Sachsen-Anhalt e.V., die GWG Reform. Als Gast der Vertreter-versammlung verwies er auf die gegensätz-liche Herausforderungen, vor denen die Genossenschaft steht und die mitunter unvereinbar scheinen: einerseits die enge Bindung über Familiengenerationen, ande-rerseits die Forderungen des Status natio-nales Kulturerbe Gartenstadt Reform und gleichzeitig die Notwendigkeit, die Bausub-stanz unter Wahrung der Wirtschaftlichkeit zukunftsgemäß weiterzuentwickeln, aber auch die Mieten sozialverträglich zu halten. Alle diese Herausforderungen seien nur im Miteinander von Verantwortungsträgern und Genossenschaftern zu bewältigen und

„Mit der einstufung der Siedlung Reform als Sanierungsgebiet im städtebaulichen Denkmalschutz besteht die Chance, kontinuierlich die Sanierung der Gebäude-hüllen fortzuführen.“ Jürgen Schröder

erforderten gegenseitiges Verständnis. För-dermittel sollten in jedem Fall in Anspruch genommen werden, sagte Meißner. Auf politischer ebene werden die Wohnungs-wirtschaftsverbände „darum ringen, dass Sie weiter bauen und sanieren können und die Miete nicht durch die Decke geht.“

Nachwahl von AufsichtsrätenIn diesem Jahr endeten turnusgemäß drei der neun Aufsichtsratsmandate. Die Aufsichtsräte Dr. Wilfried Hagedorn, Mat-thias Kniebusch und Torsten Schleusner stellten sich zur Wiederwahl. Außerdem bewarb sich Vertreter Denis Rothhardt um ein Mandat. Die 42 Vertreter wählten mit den erforderlichen Mehrheiten:– Denis Rothhardt (34 Stimmen)– Torsten Schleusner (29 Stimmen)– Matthias Kniebusch (27 Stimmen)für drei Jahre in den Aufsichtsrat. Vorstand und Aufsichtsrat danken dem ausscheiden-den Aufsichtsratsmitglied Dr. Hagedorn für seine engagierte langjährige Mitarbeit im Gremium.

Konstituierung des Aufsichts-rates am 5. Juli 2018 mit geänderten Zuständigkeiten:Aufsichtsratsvorsitzende: Maike Theel Stellv. Aufsichtratsvors.: Dr. Sven SanderSchriftführer: Mario SemmStellv. Schriftführer: Thomas RößlerMitglieder: Dr. Rolf Gersbacher, Matthias Kniebusch, Matthias Kunert, Denis Rothhardt, Torsten Schleusner

„Silly“ war der Höhepunkt Jubiläum: 20. Rockgala im Maritim Hotel Magdeburg

Nach dem letzten Lied und Auftritt wurde noch bis tief in die Nacht getanzt. Mitgefeiert haben auch Stefanie und Denis Schade aus dem Lilienweg. Beide waren zum ersten Mal dabei und gingen ge-meinsam mit Freunden zum Rock-event, erzählt Denis Schade. „Das Ambiente war gut. Von der Musik hat uns am besten Silly gefallen, darauf hatten wir uns schon vorneweg gefreut.“ Dem Mittvierziger ist auch noch der Name Tamara Danz ein Begriff – der ersten Sängerin der Band. Nach ihr hatten wir im Preisrätsel gefragt: Wie hieß die 1996 viel zu früh verstorbene Frontfrau von Silly? Richtig war Antwort b) Tamara Danz.

Feiern und FördernÜber eine Spende von eintausend Euro aus den Einnahmen aus der Magdeburger Rock-gala konnte sich in diesem Jahr der Förder-verein zur Unterstützung der sportlichen Aktivitäten von Menschen mit Down-Syn-drom e.V. freuen. Der Verein organisiert für die Menschen mit Handicap jedes Jahr in Magdeburg ein Sportfest, das ohne Spenden und Sponsoren nicht zu stemmen wäre.

Die 42 Vertreter wählten in diesem Jahr drei Aufsichtsratsmitglieder neu

Vertreterversammlung

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Was unterscheidet eine Fuß-bal l -Weltmeisterschaft vom Frühlingsfest unserer Genossenschaft? Die WM

findet nur alle vier Jahre statt, das Früh-lingsfest dagegen jedes Jahr. Und diesmal war es schon das 20. Mal. Für dieses Jubiläum hatten wir für die musikalische Unterhaltung Publikumslieblinge aus der Schlagerszene eingeladen, die sich bei ihrer Premiere auf der Bühne am Verlorenen Grundstein offensichtlich wohlfühlten: Michelle, Bernhard Brink und Michael Wendler. Auch die Hamburger Coverband „Das Wunder“ begeisterte mit ihrer tem-peramentvollen Frontfrau Katrin Schröder die Reformer mit Hits aus vier Jahrzehnten Rock und Pop. Schon länger vertraut mit dem tanz-freudigen Reformer Publikum sind die „Lennebrothers“ aus Hohenlimburg an der Lenne, zuletzt waren sie vor drei Jahren mit ihrer Rock’n’Roll-Show beim Frühlingsfest dabei. Dass es ihnen in Alt-Reform jedes Mal Spaß macht, zeigte ihre Verabschiedung beim Publikum mit dem Satz: „es war jeden Kilometer wert, hierher zu kommen.“Während die erwachsenen Genossenschaf-ter vor der Bühne mittanzten oder im Fest-zelt mit den Nachbarn plauderten, hatten die Kinder Spaß auf den Hüpfburgen und Rutschen. Da ging es mitunter nicht ohne

geduldiges Anstehen und Warten ab. Mit dem Lampionumzug wurden die jüngsten Reformer lange nach dem Sandmann ins Bett geschickt. Weil ein solches Fest auch für Hunger und Durst sorgt, gab es ein vielfältiges Angebot für alle Geschmäcker. Neben Gegrilltem, Wurst und Fisch war auch für den „süßen Zahn“ gesorgt. Aber bitte mit Sahne – die Cremetorten von Lippert’s Pausengaststüb-chen aus Dornburg fanden schnell zu den Leckermäulern. Nicht weniger mundeten die hausgemachten Kuchen am Stand der Volkssolidarität-ortsgruppe. Ist den Genossenschaftern übrigens auf-gefallen, dass die Verkaufsstände diesmal Holzwände hatten? Das ist nicht nur stabi-ler, sondern auch schöner anzuschauen. Höhepunkt war natürlich die Ziehung der Tombolagewinne. Zum 20. Frühlingsfest gab es 20 Preise, die der zehnjährige Tim aus der Lostrommel zog. Über den Haupt-gewinn freute sich Herr Heiner Brüning aus dem Lilienweg.Bei der – immer langfristigen – Planung des Frühlingsfestes war der Spielkalender der Fußball-WM noch nicht aufgestellt. Um Fußballfreunden die schwierige ent-scheidung zwischen beiden Vergnügungen zu erleichtern, konnten sie auf einem Bildschirm hinter dem GWG-Pavillon den Spielverlauf verfolgen. Das wurde auch gern angenommen. Der wichtigste

Augenblick war das Tor von Toni Kroos in der letzten Minute. ein richtig guter Treffer – wie es hoffentlich auch unser 20. Frühlingsfest war. Die GWG dankt allen, die die organisa-tion des Frühlingsfestes unterstützt haben. Die ortsgruppe der Volkssolidarität und der Verein Helfer für Helfer in Not haben mit ihren Infoständen wieder das Pro-gramm bereichert.

Und „Tooor!“ Frühlingsfest war ein Volltreffer 20. Jubiläum für das GWG-Frühlingsfest

Frühlingsfest

Die lustigen Beelitzer Michael Wendler

Begrüßung durch den Vorstand Bernhard Brink

Michelle Ziehung der 20 Tombolapreise

Das Wunder

Lennebrothers Michael WendlerDas Wunder

Lennebrothers

Der Hauptgewinn ging an Herrn Heiner Brüning mit der Los-Nr. 779. Er gewann ein Wochenende für zwei Personen in die Musicalstadt Berlin und besucht die Show der Blue-Man-Group.

20.

Frühlingsfeste seit 1999

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Seit dem 1. November 2008 können Mieter und Kurzzeitparker nah und günstig im GWG-Parkhaus am Bärplatz parken. 2016 hatte es in einem bun-desweiten Test des ADAC mit „Gut“ abgeschnitten. Besonders die günstigen Gebühren wurden von den Prüfern hervorgehoben

Die ersten Autos konnten am 17. Oktober 2016 in unser zweites Parkhaus am Elb-bahnhof einrollen. Mittlerweile sind die 274 Stellflächen für Dauer- und Kurzzeit-parker gut nachgefragt

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Wie die Zeit vergeht … Das Parkhaus in der Bärstra-ße gibt es schon seit zehn Jahren. Am 1. November

2008 wurde es eröffnet. Seitdem können die Mieter in unseren innerstädtischen GWG-Wohnungen sowie alle Magdebur-ger und Besucher, die in die Innenstadt

lem. Die Kurzzeitparkplätze werden an den meisten Tagen durchgängig genutzt. „Im Monatsdurchschnitt registrieren wir rund 10.000 Autobewegungen“, zeigt Tobias Tönnies die Statistik: „Im Weihnachtsmo-nat Dezember parken sogar bis zu 12.000 Autofahrer hier ein.“Am 17. oktober 2016 fuhren die ersten PKW in das zweite GWG-Parkhaus am elbbahnhof. Dort gibt es 274 Stellflächen auf vier ebenen, ebenfalls für Kurzzeit-

und Dauerparkplätze. Demnächst wird dieses Parkhaus in das städtische elektro-nische Parkleitsystem aufgenommen. es wird auf Hinweisschildern am Schleinufer in den Zufahrten aus Norden und Süden ausgewiesen, so dass Autofahrer bei der Stadteinfahrt aus beiden Himmelsrich-tungen direkt dorthin gelenkt werden. Auf den Anzeigen ist auch die aktuelle Zahl freier Stellflächen erkennbar. Magdeburg-Besucher, die schon vorm Losfahren im Internet nach einem günstigen Parkplatz Ausschau halten, stoßen jetzt auch auf die Website: www.parkhaus-magdeburg.de. Als Parkhausbetreiber hat die Toch-tergesellschaft Immobilien Gartenstadt-Kolonie Service GmbH diese eigene Website angelegt, auf der sich Autofahrer über die Parkhäuser am Bärplatz und am elbbahnhof informieren können.

Nachgefragt:Nach welchen Gesichtspunkten ist das Parkleitsystem der Stadt eingerichtet?

Seit zehn Jahren gut und günstig parken in Stadtmitte

Kerstin Kinszorra, Pressesprecherin der Stadt Magdeburg: „Das elektronische Parkleitsystem der Landeshauptstadt Mag-deburg informiert über die freien Plätze der vier innerstädtischen Parkgebiete und über die Belegungswerte der einzelnen Parkhäuser- bzw. Parkplätze. Die dyna-mischen Restplatzanzeigen, mit welchen namentlich auf die entsprechende Parkie-rungsanlage hingewiesen wird, stehen in der Regel in der Nähe des objektes. eine genaue Kilometerangabe oder Vorgabe gibt es hierfür nicht. Die Aufstellorte werden individuell festgelegt.“

Von Anfang an eingeparkt Zu den ersten Parkplatzmietern am Bärplatz gehört Ingrid Schönfeld. Die Magdeburgerin wohnt im Breiten Weg. „In der Nähe meiner Wohnung hatte es im Laufe der Jahre immer weniger Park-plätze gegeben und am ende nur noch auf Bezahlung. Dann wurde das Parkhaus am Bärplatz gebaut, und das war für mich ideal. Ich habe seitdem keine Sorge mehr, einen Parkplatz zu finden, wenn ich abends nach Hause komme.“ Zuerst brachte Frau Schönfeld ihr Pri-vatauto im Parkhaus Bärplatz unter. In-zwischen hat sie dort noch einen zweiten Stellplatz für ihren Dienstwagen gemietet. „Ich arbeite im Außendienst, da ist es sehr bequem, früh einen kurzen Weg zum Fahrzeug zu haben.“ Höchstens 500 Meter muss sie dahin laufen. „Auch der Service ist gut. Wenn ich manchmal früh beim Rausfahren sehe, dass etwas kaputt ist, ist es abends schon repariert. Ich bin sehr zufrieden.“

Zufriedene Dauermieter in beiden GWG-Parkhäusern

kommen, nah und günstig parken. Von den 372 Stellplätzen sind 258 an Dauerparker vermietet, der Monatspreis beträgt 70,– euro. Stark gefragt sind auch die 114 Kurzzeitparkplätze für 70 Cent/Stunde oder einem Tagespreis von 9,– euro. Das Parkhaus erfüllt alle zeitgemäßen Anfor-derungen mit barrierefreien Stellflächen für gehbehinderte Menschen (Breite 3,00 Meter, Länge 5,00 Meter). Auf der 2,50 Meter breiten und fünf Meter langen Stellfläche hat auch sonst kein Parker Prob-

Links: Nach den Archäologen bereiteten die Bagger im Frühjahr 2008 die Baugrube für das erste Parkhaus vor

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„So still ist es aber nicht immer, manchmal geht es hoch her“

Fünf Geißlein leben im Märchen-land, und das Märchenland liegt in der Gartenstadt Reform. Die „Geißlein“, die hier im Frühling

2018 spielen, hören auf die Namen Ame-lia, Lennard, Marlon, Romy und Pepe, sie sind zwischen fünf Monaten und fast drei Jahren jung und haben offensichtlich sehr viel Spaß bei „Mama Franzi“. Diese heißt in Wirklichkeit Franziska Geißler. Im August vor drei Jahren hat sie erstmals die Tür zum Märchenland im Resedaweg geöffnet. „Die 5 Geißlein“ steht am Türschild der Reihenhauswohnung, in der die Tagesmut-ter ihre Schützlinge betreut. Die Räume hat sie farbenfroh und mit lustigen Mo-tiven an den Wänden gestaltet. Natürlich gibt es jede Menge Spielzeug, aber auch eine gemütliche Kuschelecke als Rückzugs-ort für die Kleinen. Im Bad stehen fünf Töpfchen und im Schlafraum fünf kleine Betten mit einer Namenstafel für jedes Kind. Mittags kocht die Tagesmutter selbst gesunde Kost für ihre Schützlinge.Im Gruppenraum aufgehängte bunte Bilder und Klebearbeiten sind in der wö-chentlichen Malstunde entstanden, auch Musik und Bewegung stehen regelmäßig auf dem Programm. Am schönsten ist es natürlich, wenn die Mädchen und Jungen im Garten des Märchenlandes herumtol-len können. Quietschfidel spielen sie auf dem großen Piratenschiff, das ehemann Tom Geißler ebenso wie den Krippenwa-gen selbst gebaut hat.

Bei keinem der Kinder fällt auf, dass es ge-sundheitlich eingeschränkt ist. Und somit nicht kita-tauglich, erklärt die Tagesmutter: „Die Kinder, die zu mir kommen, werden wegen des höheren Pflegeaufwandes von keiner Kindereinrichtung aufgenommen.“ Die gelernte Krankenschwester hat sich auf die Betreuung solcher Schützlinge spezia-lisiert, deren eltern mitunter verzweifelt nach einer Tagespflege suchen. „Bei mir können die Kleinen genauso aufwachsen wie ganz Gesunde“, versichert Frau Geiß-ler, die auch mit Jugendamt und Ärzten zusammenarbeitet. Bis zu neun Stunden sind die Kinder an jedem Wochentag bei ihr. Da erlebt sie die enorme entwicklung gerade im Klein-kindalter besonders intensiv mit. Und deshalb ist ihr auch das enge Verhältnis zu deren eltern wichtig. „Wir sind wie eine große Familie“. Franziska Geißler hat selbst zwei Kinder, der jüngere Sohn ist fünf und geht in die Kita. Nach der Geburt des jüngsten Sohnes habe sie gespürt, wie schwer sich Beruf und Familie unter einen Hut brin-gen lassen – bei ihr selbst, aber auch bei anderen berufstätigen eltern. Sie stieg aus ihrem alten Beruf aus, dafür wurde die Arbeit als Tagesmutter zu einer Berufung. Frau Geißler mietete bei der GWG die leer stehende Nachbarwohnung neben ihrem selbst bewohnten Haus. „Innerhalb von sechs Wochen haben wir komplett saniert und umgebaut. Das war nur als Familien- und Freundesprojekt zu schaffen“, erzählt

Am Heckenweg in der Garten-stadt ist zurzeit immer etwas los. Das wissen die Kinder ganz genau. Die vier kleinen Mag-

deburger, bis zu drei Jahre jung, freuen sich darauf, wenn Tagesmutti Kerstin Hirschel vormittags mit ihnen aus dem Flieder-weg 6 zum Spaziergang aufbricht. oft hält

artige integrative einrichtung betreibt. Zuvor hatte die gelernte erzieherin und Heilpädagogin lange Jahre in einem inte-grativen Kindergarten gearbeitet. Jeden Wochentag ab 7.15 Uhr halten vier Kinder im Krippenalter einzug in das Haus, das Kerstin Hirschel zusammen mit ihrer 14-jährigen Tochter und zwei Pflegekindern bewohnt. Gleich unten ist

Gewerbe

Kleine Magdeburger auf Erlebnis-Tour Kerstin Hirschel liebt Spaziergänge in der Gartenstadt

Ein Märchenland im Resedaweg „Mama Franzi“ und ihre fünf Geißlein

das Spielzimmer. Hier scharen sich die vier Kleinen um einen Turm, von dem sie größere Murmeln auf verschlungenen We-gen herunterkullern lassen. Dabei klingt der Turm. es sind die einzigen Töne, die zu hören sind, so sehr sind die Kinder in ihr Spiel vertieft. „So still ist es aber nicht immer, manchmal geht es hoch her“, schränkt sie ein. Ärger mit Nachbarn gebe es deshalb nicht. Allerdings stehen zwei Nachbarhäuser momentan leer.Nachdem Frau Hirschel 2015 ihr jüngstes Pflegekind in die guten Hände einer Tages-mutti in der Gartenstadt Reform gegeben hatte, kam sie auf die Idee, sich selbst auch auf diese Weise selbständig zu machen. „Ich habe mich über alle Für und Wieder informiert, mich nach Anforderungen und Formalitäten erkundigt und mit dem Jugendamt gesprochen“, sagt sie. Am ende bekam die Fachfrau die Zulassung. Heute ist sie froh darüber, dass sie in dieser kleinen Gruppe jedem ihrer Tageskinder ausreichend Aufmerksamkeit schenken

„Wir sind wie eine große Familie“. der extragroße Kinderwagen zuerst an der Baustelle im Heckenweg 1, gleich schräg gegenüber. Da kann man was erleben: ein-mal hat sich dort ein Lastwagen festgefah-ren, ein anderes Mal hat der Bagger nicht aufgehört zu schaufeln. Und die Mädchen und Jungen konnten zuschauen, wie starke Männer das Dach deckten. Denn am He-ckenweg wird gebaut, und an jedem Tag gibt es für die Kleinkinder etwas Neues zu entdecken in der Gartenstadt Reform.Kerstin Hirschel liebt diese Touren, auch weil etliche Reformer, denen sie und ihre Schützlinge unterwegs begegnen, um ein gutes Wort zu den Kindern nicht verlegen sind. „Und manch einer spendiert schon mal eine Tafel Schokolade“, erzählt sie. Die Magdeburgerin schätzt diese freundliche Wohngegend, in der sie selbst seit zehn Jahren „sehr zufrieden“ lebt. „es ist ein Dorf in der Stadt“, sagt sie. In diesem „Dorf“ führt sie seit Anfang 2017 ihre Kindertagespflegestelle. Sie ist die einzige Tagesmutter, die in Magdeburg eine der-

und jedes – ob mit oder ohne Handicap – seinen Besonderheiten entsprechend gut fördern kann. Dabei steht ihr wie bei jeder integrativen einrichtung eine versierte Mitarbeiterin zur Seite. Nun aber ist es halb zehn und es geht raus in die Sonne, in den Garten. Dort hat Kerstin Hirschel einen Kinderspiel-platz eingerichtet, mit Sandkasten und

Rutsche ... eine gute Stunde später gibt es Mittag, danach ist Mittagsschlaf und dann dauert es nicht mehr lange, bis Papa oder Mama ihre Kleinen abholen. Und morgen steht wieder ein Spaziergang in der Gartenstadt-Reform auf dem Programm. Morgen kommt auch das Müllauto. Das wird wieder spannend.

sie. Beim Umbau mussten dieselben Auflagen wie bei einer Kindertagesstätte erfüllt werden. Schon 14 Kindern hat Frau Geißler inzwi-schen ein zweites Zuhause gegeben. Wenn die Kleinen nach dem 3. Geburtstag die einrichtung verlassen – danach müssen sie in einen Kindergarten wechseln – tut „Mama Franzi“ jedes Mal das Herz weh.

ZWEI TAGESMÜTTER IN REFORM

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Internet: www.gwg-reform.de E-Mail: [email protected]

Tochtergesellschaft: Internet: www.parkhaus-magdeburg.deE-Mail: [email protected]

Sprechstunden Geschäftsstelle:

Montag 7.00 – 8.30 UhrDienstag 9.00 – 12.00 Uhr sowie 14.00 – 18.00 Uhr

Mittwoch 7.00 – 8.30 UhrDonnerstag 7.00 – 8.30 UhrFreitag 7.00 – 8.30 Uhr

VORSTANDDetlef Gissendorf (Sprecher des Vorstandes) Jürgen Schröder (Vorstandsmitglied)

Prokuristin Laura Meißner 611 54 22

Sekretariat Michaela Cleve 611 54 0

Technischer Bereich Verantwortlicher (in Personalunion)Jürgen Schröder 611 54 35

Mitarbeiter Technik Steffen Böhme 611 54 38Torsten Radtke 611 54 27Christian Müller 611 54 25

Bestandsbetreuer Sonja Bauersack 611 54 28Gerald Reichel 611 54 29Tobias Tönnies 611 54 32

Kaufmännischer BereichVerantwortlicheInes Feldmann 611 54 31

Finanzen/VermietungSvenja Pilz 611 54 39Markus Assmann 611 54 36

Mitgliederwesen/Betriebskosten Margita David 611 54 30

Zentraler Notdienst Firma SITRATelefon 03 91/6 23 05 50

DURCHWAHL ✆

Wer einmal „gelümmelt“ hat, möchte immer gern wieder dabei sein. Und so steigt am zweiten Oktoberwochenende zum achten Mal in Folge die Magde-burger Lümmelgaudi. Drei Tage lang (12. bis 14. Oktober 2018) wird auf dem Festplatz in der Brenneckestraße 95 bei Lümmelwurst und Sudenburger Bier gefeiert. Der Lemsdorfer Heimatverein hat diesmal unter anderem die Müg-litztaler Gaudibande, die Rottersdorfer Blasmusikanten und Joey Gabalögl eingeladen. Den kennen Sie nicht? Der junge Sunny-Boy aus der Steiermark begeistert die Festzelte in Österreich und Deutschland als munteres Double des Volksliedsängers Andreas Gabalier. Achtung Eltern: Für Kinder gibt’s am Sonntag ab 15.00 Uhr die Zwergengau-di, bei der der „Lemsdorfer Holzmichel“ für Spaß sorgen wird. Der Eintritt für die Kinder ist frei.

8. Magdeburger LümmelgaudiGenossenschaft hält Eintrittskarten bereit

Die GWG bietet ihren feierfreudigen Mitgliedern für Freitag, dem 12. Oktober 2018, wieder die Möglichkeit, mit dabei zu sein. Gegen einen Unkostenbeitrag in Höhe von 5,– Euro je Karte können jeweils zwei Eintrittskarten pro Haushalt erworben werden. Diese erhalten Sie im Zeitraum vom 17. bis 28. September 2018 – solange der Vorrat reicht – während der Sprechzeiten im Sekretariat der Geschäftsstelle bei Frau Cleve.

Wir begrüßen für das erste Halbjahr Martha im Rebenweg (Bild), Carlos-Constantin im Verlorenen Grundstein und Egon im Kirschweg – den Eltern gratulieren wir recht herzlich. Die Eltern erhalten einen Gutschein über 50 Euro von BabyOne – Die großen Babyfachmärkte. Gern begrüßen wir auch Ihren Nachwuchs. Melden Sie sich einfach in unserer Geschäftstelle.

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