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VIELFALT HEIDELBERG für

HEIDELBERG · Cartarescu hatten wir auch Gäste aus der Landeshaupt-stadt... Die Reichweite ist inzwischen enorm, dank der landesweiten Netzwerke der hiesigen Vereine. R.S. Und finden

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Page 1: HEIDELBERG · Cartarescu hatten wir auch Gäste aus der Landeshaupt-stadt... Die Reichweite ist inzwischen enorm, dank der landesweiten Netzwerke der hiesigen Vereine. R.S. Und finden

VIELFALT

HEIDELBERG

für

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GRUSSWORT

Heidelberg ist international und vielseitig. Ebenso international, vielseitig und engagiert sind die rund 70 Migrantenorganisationen der Stadt. Deutschland setzt bei seiner Integrationsarbeit zunehmend auf Migrantenorganisationen als Brü-ckenbauer in die unterschiedlichen Gemeinschaf-ten. Nur indem wir Neubürgerinnen und Neubürger als Akteurinnen und Akteure innerhalb der Struk-turen stärken, wird wahre Partizipation möglich – und mit ihr ein lebendiger Austausch. Das vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) geförderte Projekt „Vielfalt – Hier und Jetzt“ zeigt seit der Auftaktveranstaltung im Februar 2014, wie wichtig es für eine Stadt ist, Bürgerinnen und Bürgern aus aller Welt Raum zu geben, ihre Ressourcen einzubringen. Bei der Auftaktveranstaltung zum Projekt hatte die Stadt Heidelberg die Charta der Vielfalt unterzeichnet. In weniger als einem Jahr wurden die Strukturen von zwölf Vereinen gestärkt: Durch

Unterstützung und Professionalisierung sind sie er-folgreiche Mitveranstalter und Projektträger gewor-den. Die erfolgreiche Zusammenarbeit im Interkul-turellen Zentrum hat zu einem neuen Bündnis aus mehr als zehn Vereinen geführt: die Allianz der Vielfalt. Diese Allianz wird eine wichtige program-matische Säule im Interkulturellen Zentrum bil-den – und damit im International Welcome Center Heidelberg, das nach Abschluss der Bauarbeiten im ehemaligen Kesselhaus des Landfriedkomplex entsteht. Hier werden Projekte und Veranstaltun-gen mit Bürgerinnen und Bürgern aus aller Welt für Heidelberg und mit der Stadt Heidelberg umge-setzt. Nutzen Sie das Interkulturelle Zentrum, die-sen zentralen Ort der Begegnung, um Vielfalt er-lebbar und sichtbar zu machen. Das Interkulturelle Zentrum ist zu einem wichtigen Identifikationsort für Heidelbergerinnen und Heidelberger unter-schiedlichster Herkunft geworden. Gemeinsam mit der Ausländerbehörde wird das Interkulturelle Zen-trum das International Welcome Center Heidelberg bilden; ein Haus, das bundesweit Beachtung findet und für viele Kommunen ein Beispiel für gelebte Willkommenskultur werden kann. Jeder Einzelne trägt zum Gelingen dieses mutigen und innovati-ven Modellprojekts bei.

OberbürgermeisterDr. Eckart Würzner

ImpressumHerausgeber: Stadt Heidelberg, Geschäftstelle Interkulturelles Zentrum Bergheimer Str. 147, 69115 Heidelberg Tel. 06221/ 58 -15600 E-Mail: [email protected]: www.izig-hedielberg Leitung der Geschäftsstelle: Jagoda MarinićRedaktion: Stadt Heidelberg, Geschäftsstelle Interkulturelles ZentrumLayout: Lys – www.tranglys.comCoverfoto: Alexander SchäferSonderbeilage des Bundesprojekts „Vielfalt - Hier und Jetzt“ 02/2014 Auflage: 15.000Druck: Sonnenschein Druck, Birkenau Vertrieb: RNZ

VIELFALT – HIER UND JETZT

VIELFALT – HIER UND JETZT ist ein Projekt des Interkulturellen Zentrums, das vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) über einen Zeitraum von drei Jahren mit 150.000 Euro finanziert wird. Im Zuge des Projekts „Vielfalt – Hier und Jetzt“ wird der gesellschaftliche Zusammenhalt und die Wertschätzung der vielfältigen Stadtgesellschaft in Heidelberg gefördert.

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Der südindische Kairali Verein e. V. Heidelberg feiert im Sommer 2015 bereits sein 30-jähriges Bestehen. Bis heute setzt sich der Verein mit unterschiedlichen Projekten wie Sprachkursen, einer Musikschule und dem Frauentreff für die Förderung der deutsch-indischen Freundschaft und der Zusammenarbeit im Sinne der Völkerverständigung ein. Diesen Herbst setzte der Kairali Verein e.V. erstmals im Rahmen des Projekts „Vielfalt - Hier und Jetzt“ ein generationsübergreifendes Projekt um: eine Einführung in die Kochkünste der südindischen Küche. Auch dieses Angebot ermöglicht den interkulturellen Austausch für alle Interessierte. An drei November-Sonntagen im Jahr 2014 verbrachten Menschen aller Generationen einen geselligen Kochnachmittag mit anschließendem gemeinsamen Essen. Die Köchinnen, Glory Abraham und Prabha Güther, gaben ihr Wissen über die südindische Küche mit Freude an 13 deutsche Teilnehmende weiter. Die Rezepte werden im Internet zur Verfügung gestellt.

Im Rahmen des Projekts „Viel-falt“ sollen Akteure, die internationale Themenschwerpunkte in ihrer Arbeit setzen, mit Heidelberger Migranten-selbstorganisationen bekannt gemacht werden. Anlässlich der Frankfurter Buchmesse, wo Finnland dieses Jahr das Gastland war, lud die Stadtbüche-rei Heidelberg in Kooperation mit dem

Interkulturellen Zentrum Juha Itkonen ein. Er gilt als einer der talentiertes-ten Schriftsteller seiner Generation in Finnland. Am 13. Oktober 2014 trug Juha Itkonen auf Finnisch aus seinem Buch „Ein flüchtiges Leuchten“ vor - und diskutierte mit dem wissbegierigen Publikum auf Deutsch. Eine einzigar-

tige Veranstaltung, zu der natürlich auch die finnische Gemeinschaft aus der Region eingeladen war. Juha Itkonens Romane wurden für diverse finnische Literaturpreise nominiert und er erhielt unter ande-rem den Ehrenpreis des finnischen Schriftstellerverbands.

INTERKULTURELLES ZENTRUM FÖRDERT VEREINSARBEIT Indische Kulturinitiative Dishaa feiert Dasara Fest

Das Interkulturelle Zentrum unterstützt im Rahmen des Projekts „Vielfalt – Hier und Jetzt“ die Verei-ne unter anderem bei der Öffentlich-keitsarbeit in sozialen Netzwerken oder in lokalen Medien. Seit zwei Jahren ist es eine beliebte Anlauf-stelle für internationale Heidelberger Vereine und Initiativen geworden, so auch für die stets wachsende indische Gemeinschaft in Heidel-berg und Umgebung. Die Indische Kulturinitiative Dishaa, die sich mit Unterstützung des Projekts „Vielfalt – Hier und Jetzt“ Anfang des Jahres 2014 gründen konnte, feierte mit dem familiären Frühlingsfest „Holi“

DAS PROJEKT VIELFALT – HIER UND JETZT ERMÖGLICHT INTERKULTURELLEN AUSTAUSCH IN HEIDELBERG Das kulinarische Wissen des Kairali Vereins e.V. begeistert

im März 2014 den ersten Erfolg. Mit farbenprächtigen Fotos berichtete die Presse über das Holi-Fest, das Heidelberger Familien aus aller Welt beim bunten Farbenspiel und Tanz zusammenbrachte. Was ist das Dasara Fest? In Nordin-dien feiert man damit den Sieg des Guten über das Böse. In Heidelberg war es ein schöner Abend mit blei-benden Eindrücken für alle Gäste: ein Tanzworkshop, Mandala-Malerei für Kinder, Mehendi-Handmalerei und ein nordindisches Buffet. Den einen diente der Abend als Mittel gegen Heimweh, bei den anderen löste er Fernweh aus.

INTERNATIONALE BEGEGNUNGEN Preisgekrönter finnischer Autor Juha Itkonen zu Gast in der UNESCO Literaturstadt Heidelberg

© Suhair Lyakath

© Interkulturelles Zentrum

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Redaktion Sonderbeilage (R.S.)Das große Projekt des Interkulturellen Zentrum (IZ), „Vielfalt – Hier und Jetzt“, gefördert vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, startete im vergange-nen Februar. Nun, nach fast einem Jahr, lässt sich doch sicher schon die erste Zwischenbilanz ziehen. Was hat sich seit der erfolgreichen Auftaktveranstal-tung verändert – in der Arbeit des Interkulturellen Zentrums und darüber hinaus?

Jagoda Marinic (J.M.)Zunächst muss ich sagen: Das Projekt habe ich gleich in den ersten Wochen nach der Eröffnung des Interkul-turellen Zentrums konzipiert. Dabei bleibt natürlich die Frage offen, ob man so früh schon für seine Stadt wirklich die richtigen Ziele gesetzt hat. Die Auftaktveranstaltung mit knapp über 400 Gästen war überwältigend. Herr Dr. Würzner unterzeichnete im Namen der Stadt die Charta der Vielfalt. Die Urkunde wurde durch Urte Thölke, Di-versity-Beauftragte der SAP, überreicht. Nach diesem ersten Paukenschlag hatten wir natürlich die Hoffnung, dass unser Projekt dauerhaft so gut angenommen wird. Inzwischen gibt es jeden Monat Veranstaltungen mit Hilfe von „Vielfalt - Hier und Jetzt“. Die Besucherzahlen belau-fen sich konsequent auf 100 Gäste und mehr. Die MSOs sind aus dem IZ nicht mehr wegzudenken und genau das wollten wir erreichen.

VIELFALT, WAS IST DAS? EIN GESPRÄCH MIT JAGODA MARINIĆ, LEITERIN DES INTERKULTURELLEN ZENTRUMS

© Christian Buck

Landesministerin für Integration Bikay Öney bei der AktionAllawillkommen. Mehr zur Aktion unter www.allawillkommen.de

4© Interkulturelles Zentrum

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R.S.MSOs, die Migrantenselbstorganisationen, sind nicht neu in Heidelberg. Denken Sie trotzdem, dass sich durch die Kooperationen im Rahmen des Projekts „Vielfalt“, in der Heidelberger (Interkultur-)Landschaft etwas verändert hat? Zum Beispiel, wer sind die 100 Gäste und mehr, die zu den „Vielfalt“-Veran-staltungen kommen?

J.M.Naja, Migrantenselbstorganisationen ist so ein Wortun-getüm. Es sind ja einfach Vereine, die interkulturell arbeiten und deren Mitglieder aus anderen Teilen der Welt kommen, hier leben und aktiv sind. Meist sind es in Heidelberg so-genannte Bindestrich-Vereine, also deutsch-französisch, deutsch-iranisch zum Beispiel. In der Konzeptstudie zum IZ zeigte sich, dass MSOs im Vergleich zu anderen Vereinen kaum Zuschussempfänger sind; das liegt einmal an der mangelnden Professionalisierung der Vereine und zum an-deren am Vertrauensverhältnis zwischen den Vereinen und etablierten Strukturen. Es bestehen zu wenige Kontakte. Durch „Vielfalt“ arbeiten wir an beidem: Die Vereine wer-den professioneller, ihre Netzwerke größer, ihre Kontakte zahlreicher, auch zu etablierten Einrichtungen. Inzwischen kommt sogar Publikum aus dem Umland zu den Veranstal-tungen. An dem Abend mit dem rumänischen Schriftsteller Cartarescu hatten wir auch Gäste aus der Landeshaupt-stadt... Die Reichweite ist inzwischen enorm, dank der landesweiten Netzwerke der hiesigen Vereine.

R.S.Und finden die Vereine, mit denen Sie arbeiten, auch zueinander? Gibt es vielleicht schon die ersten Doppel-Bindestrich-Veranstaltungen: deutsch-französisch-iranisch?

J.M.Das ist die große Herausforderung des Projekts. Es soll ja nicht so sein, dass alle Kulturen nebeneinander Zugang zur Mehrheitsgesellschaft suchen. Sondern, dass wir gemein-sam am Zusammenhalt der Stadtgesellschaft arbeiten. Und das geschieht derzeit. Schon nach einem knappen Jahr haben sich die Vereine zu einer „Allianz der Vielfalt“ zusam-mengetan und wollten genau das: wirkliche interkulturelle Zusammenarbeit mit allen in Heidelberg lebenden Kulturen. Dies ist ein wichtiges Signal für die künftige Rolle der MSOs im Interkulturellen Zentrum und International Welcome Cen-ter: ein Haus mit allen und für alle, ein Tor zur Stadt und ein Tor zur Welt - das soll es sein.

Integrationsbürgermeister Wolfgang Erichson beim Diversity Tag der Charta der Vielfalt 2014 „Das Projekt „Vielfalt – Hier und Jetzt“ stärkt interkulturelle Vereine in ihren Strukturen und fördert so die Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte. Die Unterstützung durch das Bundesprojekt ermöglicht den Vereinen mehr Teilhabe am Interkulturellen Zentrum und Stadtleben.“

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© Imman Mohammadi

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Im November 2014 lud die deutsch-rumänische A. I. Cuza Ge-sellschaft, im Rahmen des vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Projekts „Vielfalt – Hier und Jetzt“, einen der wichtigsten zeitgenössischen Schriftsteller Rumäniens nach Heidelberg ein: Mircea Cãrtãrescu. Am 8. November las der preisgekrönte Autor auf Rumänisch vor mehr als 120 Leserinnen und Lesern Auszüge aus seinem Roman „Die Flügel“. Moderiert und übersetzt wurde der Abend von Ernst Wichner, dem Leiter des Literaturhauses Berlin. Im Anschluss gab es zahlreiche Publikumsfra-gen an den renommierten Autor, etwa woher er seine Inspiration für das Schreiben schöpft und warum er seine Bücher lieber im Ausland schreibt.

Am 14. November lud der Deutsch-Ira-nische Verein zu einem literarisch-musikalischen Abend ein. Im Mittelpunkt stand die im August ver-storbene herausragende persische Dichterin Simin Behbahani. Der Deutsch-Iranische Verein (DVIH) wur-de vor vier Jahren in Heidelberg gegründet, um die Heidelbergerinnen und Heidelberger mit der facet-tenreichen persischen Kultur vertraut zu machen.

„Auf den Straßen spielen sich tumultartige Szenen ab, in der Wohnung des Ich-Erzählers läuft tagein, tagaus der Fernseher,

und er taucht ein in die Geschichten seiner Vorfahren. So entsteht ein Kaleidoskop von Bewusstseinssplittern – und eines der

großartigsten, exzessivsten Werke der Weltliteratur.“ Hanser Literaturverlage

Regelmäßig bietet der Verein Persisch-Kurse für Kinder und Erwachsene, Kalligrafie-Unterricht und Yoga-Kurse für Frauen an. Auszüge aus Behbahnis Gedichten wurden bilingual – auf Persisch und auf Deutsch – vorge-tragen, damit die über 70 Gäste aus Heidelberg und Umgebung besser in den Sprachrhythmus der poetischen Gedichtform „Ghazal“ und in die Atmosphäre von Behbahanis Gedichten eintau-chen konnten. Das Ensemble „Delnava“ rundete den Abend musikalisch ab. Unter der Leitung von Mohammad Haghigi Fard, der selbst den Tar spielte, zauberten die vier Musiker eine einzigartige Atmosphäre. Shahruz Bagheri an der persischen Bechertrommel Tonbak, Kia Naghshineh am Barbat und Mehrdad Shrivanian, Gesang, wurden vom Publikum mit stehenden Ovationen belohnt.

EINER DER ERFOLGREICHSTEN AUTOREN RUMÄNIENS, MIRCEA

CÃRTÃRESCU, ZU GAST IN HEIDELBERG

POETISCH-MUSIKALISCHER ABEND IN GEDENKEN AN DIE „LÖWIN DER PERSI-SCHEN POESIE“

© Interkulturelles Zentrum

© Interkulturelles Zentrum

INTERKULTURELLE VERANSTALTUNGEN

LITERATUR

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MUSIK

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Am Donnerstag, 4. Dezember 2014, lud die Deutsch-Ukrainische-Gesellschaft Rhein-Neckar (DUG) im Rah-men des Projekts „Vielfalt“ zu einem Abend ein, der die Geschehnisse in der Ukraine anders ordnete: mit Mitteln der Literatur. Prosa und Lyrik, aber auch Lie-der und Videoübertragungen von politischen Reden wurden für diesen Abend von der DUG multimedial und bilingual aufgearbeitet. Im Rahmen des Projekts „Vielfalt“ wurde die DUG bei der Konzeption und Organisation des Tages unterstützt, um die Veran-staltung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Unterstützt wurde die Veranstaltung auch

„Seid ihr dafür oder dagegen? Haben Sie über das Problem nachgedacht? Ich bin mir sicher, dass es Ihnen sicherlich auch zu schaffen macht. Alles im Leben macht einem zu schaffen. Insekten, ka-putte Zähne, Familie, Kinder, verlorene

Stunden und mittelwertige Filme...“ „Dafür oder Dagegen“

Im letzten Jahr entwickelte die Amateurschauspiel-gruppe SYNthesis das teilweise autobiografische Theaterstück „Dafür oder Dagegen“. In sieben Monologen verhandeln die jungen Frauen mit Migrationshintergrund zahlreiche gesellschafts-relevante Themen. Die Geschichten einer jungen Drogenabhängigen, einer verbissenen Karrieristin, einer rassistischen Rechtsanwältin… - dramatisch,

traurig, ehrlich und komisch wagen sich die jungen Frauen an brisante Themen. Die vier Aufführungen im Heidelberger Theater und Kulturhaus im Karlstorbahnhof (TIKK) entstanden in Kooperation mit dem Interkulturellen Zentrum. Die Amateurschauspielgruppe erhielt im Rahmen des Projekts „Vielfalt“ Unterstützung bei der Organisati-on und Öffentlichkeitsarbeit ihres Theaterprojekts.

DEUTSCH-GRIECHISCHER THEATERABEND

INTERKULTURELLE VERANSTALTUNGEN

DER KAMPF MIT DEM WORT

durch das Theater und Orchester Heidelberg, denn die literarischen Texte wurden auf Deutsch von den Schauspielern Fabian Oehl und Olaf Weißenberg vortragen. Ein Highlight des Abends war die eigens für diesen Abend aufgenommene Videolesung Juri Andruchowytschs, einem der bekanntesten Schrift-steller der Ukraine.

© LYS

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© Alexander Schäfer

THEATER

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Am 24. Februar 2014 fiel in Anwesenheit der Landesministerin für Integration Bilkay Öney, des Regi-onalkoordinators des BAMFs Albert Versteeg und des Oberbürgermeisters Dr. Eckart Würzner der offizielle Startschuss für das Projekt „Vielfalt – Hier und Jetzt“. Das Projekt wird vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) über einen Zeitraum von drei Jahren mit 150.000 Euro finanziert. Im Zuge des Projekts stärkt und fördert das Interkulturelle Zentrum den gesell-schaftlichen Zusammenhalt und die Wertschätzung der vielfältigen Stadtgesellschaft in Heidelberg. Heidelber-ger Migrantenorganisationen (MSOs) werden professi-onalisiert und mit den kommunalen Strukturen vertraut

Die Vereinten Nationen erklärten im Jahr 1966 den 21. März zum Internationalen Tag gegen Rassis-mus. Hintergrund war das „Massaker von Sharperville“ in Südafrika sechs Jahre zuvor. Friedliche Proteste der Bevölkerung gegen Gesetze des Apartheid-Regimes eskalierten, es gab 69 Tote, hunderte Verletzte. Aus dem Gedenktag wurde eine Aktionswoche. Und aus der einen Aktionswoche wurden zwei, denn sieben Tage reichten nicht mehr für die vielen Projekte und Veran-staltungen, die weltweit organisiert wurden. Heidelberg nimmt als Stadt seit 2014 teil. Die Aktionswochen sind hier noch jung. Bereits im ersten

gemacht. Im ersten Projektjahr führten zehn Heidelberger MSOs zwölf innovative Veranstaltungen durch: Ausstel-lungen, Feste, Diskussionsabende, Lesungen, Konzerte und ein Theaterstück. Durch „Vielfalt – Hier und Jetzt“ konnten sich an die tausend Heidelbergerinnen und Hei-delberger von der Vereinsarbeit der MSOs überzeugen. Im November 2014 gründeten alle internationalen Hei-delberger Vereine und Initiativen, die am Projekt teilge-nommen hatten, die „Allianz der Vielfalt“. Dieses Netz-werk ermöglicht nicht nur den gegenseitigen Austausch und die gemeinsame Planung von interkulturellen Veranstaltungen, sondern hat den Anspruch, in Zukunft eine wichtige programmatische Säule für die Teilhabe der MSOs im Interkulturellen Zentrum zu werden. Das Netzwerk „Allianz der Vielfalt” trifft sich einmal im Monat. Mehr Informationen erhalten Sie unter www.izig-heidelberg.de/allianzdervielfalt oder unter [email protected].

HEIDELBERG FÜR VIELFALT -VIELFALT FÜR HEIDELBERG„Allianz der Vielfalt“ gründet sich

Jahr beteiligen sich Kultur- und Bildungseinrichtun-gen, Migrantenorganisationen, Vereinen und Hoch-schulgruppen mit unterschiedlichen Formaten. Es geht darum, aufzuzeigen, wo in unserer Gesellschaft Rassismus verankert ist, wo er tief sitzt, wo vielleicht auch ganz neue Formen von Diskriminierung entstehen. Aber, da ist sich der kuratorische Beirat bestehend aus dem Interkultu-rellen Zentrum, dem Dokumentations- und Kul-turzentrum deutscher Sinti und Roma sowie dem Karlstorbahnhof, sicher: In die Aktionswochen ge-hören auch und vor allem Formate, die Menschen zusammenbringen. Die Verbindungen schaffen und Raum geben für die gemeinsam gebündelte Kreativität einer vielfältigen Stadtgesellschaft. Die nächsten Internationalen Wochen gegen Rassismus finden statt zwischen dem 16. und 29. März 2015. Schon jetzt werden Beiträge gesucht. Von Lesungen, Konzerten oder Ausstel-lungen über Infoabende und Podiumsdiskussionen bis zu Flashmobs oder Performances. Das Inter-kulturelle Zentrum nimmt Anmeldungen entgegen: [email protected].

© Interkulturelles Zentrum

© Interkulturelles Zentrum

GEMEINSAM GEGEN RASSISMUSBeiträge für die Internationalen Wochen gegen Rassismus 2015 gesucht

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