Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band

Embed Size (px)

Citation preview

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    1/475

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    2/475

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    3/475

    Digitized by the Internet Archive

    in 2011 with funding from

    University of Toronto

    http://www.archive.org/details/eusebiuswerke01euse

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    4/475

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    5/475

    DIE GRIECHISCHEN

    CHRISTLICHEN SCHRIFTSTELLERDER

    ERSTEN DREI JAHRHUNDERTE

    HERAUSGEGEBENVON DERKIRCHENVTER-COMMISSION

    DER KNIGL. PREUSSISCHEN AKADEMIEDERWISSENSCHAFTEN

    EUSEBIS

    ERSTER BAND

    LEIPZIGJ. C. HINRICHS'SCHE BCHHANDLUNG

    1902

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    6/475

    Druck von August Pries in Leipzig.

    ermany

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    7/475

    Hermann und Elise geb. Heckmann

    Wentzel-Stiftung.

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    8/475

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    9/475

    ESEBIUS WERKEERSTER BANDBER DAS LEBEN CONSTANTINS

    CONSTANTINS REDE AN DIE HEILIGE VERSAMMLUNGTRICENNATSREDE AN CONSTANTIN

    HERAUSGEGEBEN

    DI AUFTRGEDER KIRCHENVTER-COMMISSION

    DER KNIGL. PREUSSISCHEN AKADEMIEDER WISSENSCHAFTEN

    VON

    De. ivar a. heikelPROFESSOR AN DER KAISERL. ALEXANDERS UNIVERSITT IN FINLAND

    LEIPZIGJ. C. HINRICHS'SCHE BUCHHANDLUNG

    1902

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    10/475

    IMEIKSTITUTE CF :IL;:a

    iO ELMSLt.- TORONTO e, c, ... -H,

    -9 13 &

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    11/475

    Inhalt von Ensebius Band I.

    Einleitung. ^^*^

    , Die Handschriften IXB. Die indirekte berlieferung XXC. Die Selbstcitate des Eusebius

    D. Die Ausgaben. Zweck und Charakter der Schrift ber das Leben Constantins" . XLVF. Disposition der Schrift ..tiber das Leben Constantins" nebst einigen

    Bemerkungen LIIIG. ber die Verordnungen und Briefe Constantins LXVIH. Die religise Anschauung Constantins auf Grund seiner eigenen

    Schreiben LXXXllIL Die Rede an die heilige Versammlung XCIK. Die Capitelindices CHIL. Die Tricennatsrede an Constantin CIV

    Schlusswort des Herausgebers CVIVerzeichnis der Abkrzungen CVIII

    Text.A. ber das Leben Constantins 1B. Constantins Rede an die heilige Versammlung 149C. ricennatsredeanCons tantin 193

    Begister.I. Stell enregister.

    Altes Testament 263Neues Testament 263Kirchliche Schriftsteller 264

    Nicht-kirchliche Schriftsteller 265II. Namenregister 266

    III. Wort- und Sachregister 270Nachtrge und Berichtigungen 356

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    12/475

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    13/475

    Emleitung.

    . Die Handschriften.Im J. 1S95 habe ich in den Nachrichten der K. Gesellschaft der

    Wissenschaften zu Gttin gen eine vorlufige Mitteilung gemacht berdie Handschriften der drei Schriften, die im vorliegenden Bande ent-halten sind. Im Folgenden sollen die Handschriften ausfhrlicher be-sprochen, ber mir damals noch nicht nher bekannte ManuskripteMitteilungen gemacht und die indirekte berlieferung untersucht werden.Von den Handschriften habe ich die Pariser, die Leidensis und dieitalienischen selbst verglichen. ber den Moskauer Codex und dieHandschriften in England und Spanien habe ich durch die Geflligkeitverschiedener Gelehrten (worber im Folgenden Nheres) das Ntigeerfahren.

    Bei der sich vielfach kreuzenden berlieferung und dem oft will-krlich zurechtgemachten Texte ist es nicht mglich, einen in allenFunkten sicheren Stammbaum herzustellen. Ich ziehe es also vor, dieHandschriften zur vorlufigen bersicht in Gruppen zu teilen undtabellarisch vorzufhren. Weil an die Vita Constantini die Oratio

    ad sanctum coetum als fnftes Buch angeschlossen worden ist, habendiese beiden Schriften eine gemeinsame berlieferung. Der Text derLaus Constantini liegt zum Teil in besonderen Handschriften vor.

    Die Handschriften der Vita Constcmti?ii { )nd der Oratio ad sanctum coettim { ) sindfolgende: ) F. Vaticanus 149 [XI S.].R. Vaticanus 396 [XVI S.].IIa) /. Moscoviensis 50 [XI S.].IIb):

    M. Marcianus 339 [ vel XIH S.].B. Farisinus 1432 [XIH S.].A. Parisinus 1437 [XIH vel XIV S.].

    Eu8ebiu3 I.

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    14/475

    Einleitung.

    II c):

    . Parisiniis 1439 [XVI S.].D. Parisinus 414 [XVI S.].Sc'- Scorialensis T1-7 [XVI S.].

    lld) Marcianus 340 [XIII S.].

    P. Palatinus 268 [XIII S.].

    Parisinus 1438 [XV S.].Sav. (nur Vita Libri IIII) Savilianus [XV S.] = + .Sc'- Scorialensis RII 4 [XVI S.] = C + ?

    Die Handschriften der Laus Constantini ():I) . Parisinus 1431 [XI S.].ilf. Marcianus 339 (vgl. oben).

    B. Parisinus 1432 (vgl. oben) ^ contaminiertCant. Cantabrigiensis [XVI S.] / mit III.

    II) J. Moscoviensis 50 (vgl. oben).III) . Marcianus 340 (vgl. oben).

    P. Palatinus 268 (vgl. oben).C. Parisinus 1438 (vgl. oben).

    . A^aticanus 1776 [XVI S.].Contaminierte (= III + I)

    :

    Sav. Savilianus (vgl. oben).

    /Sc'' Scorialensis RII 4 (vgl. oben),0. Ottobonianus 91 [XVI S.].

    Q. Palatinus 53 [XVI S.].Leid{ensis) Bon. Vulcanii 35 [XVI S.].

    In allen Handschriften der Vita kommen grssere Lckeii (vgl. S. 82, l ;132, 10 u. 14; 140, 31) vor. Eine bedeutende Zahl falscher Lesartensind ihnen allen gemeinsam.

    Vaticanus 149 (F) ist eine Pergamenthandschrift des XL Jahr-hunderts. Sie besteht aus 109 Blttern, von denen Foll. 1 85a dieVita Constantini, 85b 109b die Oratio ad sanctum coetum ent-halten. Das Format ist sehr gross. Auf jeder Seite sind 30 Zeilen.AVeder als adscriptum noch als subscriptum kommt das stumme l vor.Die Inhaltsverzeichnisse am Anfange jedes Buches sowie die ber-schriften der einzelnen Capitel sind in Semiuncialschrift. Die zuletztgenannten Capitelangaben sind nicht in den Text eingefgt, sondernstehen am oberen oder unteren Rande der Seiten. Mit Uncialschriftstehen im Texte selbst die berschriften S. 50, Z. 31

    ^Kcov-

    usw.; 61, 21-, 67, 4 (in dem Texte leider nicht

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    15/475

    . Die Handschriften.

    erwhnt); 84, 17; 91, 19; 99, 19; 106, 20; 109, 3; 109, 25; 111, 14;

    121, 9; 130, 28; 131, 15; 134,1. Dass diese Inhaltsangaben vonEusebiiis

    selbstherrhren, kann

    manschliessen aus

    109,3

    ijtl ]

    ^ ^und 130,28

    , -. whrend in den gewhnlichen Capitelberschriften immer vonEusebius wie von einer dritten Person mit Namen gesprochen wird.Von den genannten berschriften findet sich 109, 3 in VJMBA; 109, 25und 111, 14 in VJ; 134, 1 in V und bei Theodoretus, der auch einigevon den brigen in vernderter Form bietet. Sonst sind diese Inhalts-angaben nur durch V bewahrt worden. Hie und da kommen Rand-bemerkungen in V vor, alle vllig wertlos. Auf den Anfang von I 3bezieht sich () 6 /'/. Bei 10 steht , waswohl auf die Worte (S. 11, 27) Bezug hat. AmEnde von I 28 steht kreuzfrmig geschrieben . 29. 31 Anfang: ein kreuz-frmiges Zeichen mit einem Kreis an der oberen Hlfte, und darin andem vertikalen Striche X und P; unterhalb des Kreises auf dem hori-zontalen Striche steht (so!) . Auch spter kommen einigeBemerkungen vor, aber sie sind ebenso wertlos. Die Schriftzge desTextes sind ziemlich gleichmssig und gilt conserviert. An nicht wenigenStellen sind die Lesarten erster Hand verbessert worden, wie es scheint,von einem Corrector des XVI. Jahrhunderts. Aber da dieser so vor-sichtig war, nichts zu streichen, sondern alle Verbesserungen ber die

    Zeile oder an den Rand zu schreiben, ist die ursprngliche Lesart nirgendsverdunkelt worden. Dieser Corrector aus der Humanistenzeit hatte ein

    verstndiges Vorbild an dem ursprnglichen Schreiber des Codex, denndieser hat einige Male offenbare Versehen, die er begangen, durch

    interlineare nderungen sauber verbessert. Die junge Hand giebt unsnichts von Wert, was nicht aus anderen Handschriften bekannt wre.

    Der Handschrift V, die frher unbeachtet blieb und von mir zumersten Male verglichen worden ist, verdanken wir die bedeutendsten Ver-besserungen des Textes, die die gegenwrtige Ausgabe gegen die frherenaufweist. Fast auf jeder Seite kann man Beispiele finden, wo V alleindie richtige Lesart bietet. Durch V werden eine Menge von Lckenausgefllt, einige im Umfange von mehreren Zeilen. S. 100, 924;165, 23166, 13; 171, 34172, 10 kommen nur in V und J, 172, 14

    173, 10 nur in V vor. ^ Fehlernist die Handschrift nicht frei.

    Besonders sind die orthographischen Fehler sehr zahlreich. Die ge-

    whnlichen, wie z. B. statt , statt -

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    16/475

    XII Einleitung., statt , statt &, habeich nicht in den textkritischen Apparat aufgenommen. In Betreff der

    Elision und des beweglichen ist V (ausser Vita II 2442, vgl. unten)fr den Text massgebend gewesen. Die Abweichungen der brigen HSSin diesen Punkten sind nicht im Apparate verzeichnet worden.

    Es giebt Stellen sehr zahlreich sind sie nicht , wo ein in Vausgefallenes Wort oder eine falsche Lesart durch die anderen HSSergnzt, resp. verbessert werden kann, die daher nicht wertlos sind.In zweifelhaften Fllen aber, wo sowohl die Lesart von V wie die derbrigen HSS dem Sinne und dem Sprach gebrauche des Verfassers ge-mss sind, ist V der Vorzug zu geben. An zwei Stellen 31, 8 vjto-

    V, JMBA und 49, 3 V,JMBA htte ich auch V folgen sollen aus Grnden,die aus dem Wortregister hervorgehen. Dagegen wird Avohl 82, 10,wo V , JMBAhaben, die letztere Lesart die richtige sein.

    An einem Punkte bin ich ber das Verhltnis von V zu den an-deren HSS nicht ins Klare gekommen. Die Zahl der an der Nic-nischen Synode teilnehmenden Bischfe wird III 8 (S. 81, 2) in V indieser Weise angegeben:

    ^[] -

    -. Bei der be-

    stimmten Zahlenangabe 318 scheint die Bemerkung, dass die Mengediese Zahl berschoss, unpassend. Dagegen scheint die Wendung beidem Wortlaut der brigen HSS ganz natrlich:& ijv &.ch nehme an, dass die Zahl 318 in V eine Randbemerkung Avar, die

    die ursprngliche Zahl aus dem Texte verdrngte; Woher die Zahl 31 Sstammt, sowie ber die ganze Tradition von der Anzahl der Teilnehmeran der Synode kann man Nheres erfahren bei Geizer, Hilgenfeld, Cunii :

    Patrum Nicaenorum nomina, Lipsiae 1898. S. XLV seqq. Vgl.schon frher Seeck, Z. f. Kirchengesch. XVIL 1896. S. 6061 u. 349,Note 2. Von willkrlichen nderungen oder Spuren einer Contami-nation, woran man hier leicht denken knnte, habe ich in V sonstnichts bemerkt.

    Die vorteilhafte Vorstellung von V, die wir beim Vergleich dieserund der brigen HSS bekommen, wird betrchtlich vermindert, wennwir spter die indirekte berlieferung zur Kontrolle heranziehen. Frei-

    lich fllt der Schatten nicht auf V allein; wir werden vielmehr finden,dass die Vorlage unserer smtlichen HSS eine berarbeitung oder,sagen wir lieber, eine Recension erfahren hat.

    Vaticanus 396 (R), eine ausserordentlich schne Handschrift des

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    17/475

    . Die Handschriften. XIII

    VI. Jabrh., durch die Liberalitt des Papstes Paul 111 hergestellt, aus

    V abgeschrieben, ist durch eine grosse Anzahl von Fehlern entstellt;darin finden sich, wie in V, Vita Constantini und Oratio adsanctum coetum.

    rarisinus 1431 (JI), bei Heinichen E^ besteht aus 328 verhltnis-mssig kleinen Blttern und enthlt zunchst die Kirchengeschichte.An diese schliesst sich Foll. 269b 275a das Constantinsedikt II,24 42 (= S. 51, 359, 20), wofr ein Hauptzeuge ist. Diese Partiefngt mit folgenden Worten an: --

    ao.icoc, & ^(im Apparat nicht angefhrt).

    Xach den AVorten 59, 20

    &olgt: &.& {. Dann (was natrlich nicht von Eusebius herrhrt)UVV& 'Fol. 275a). Mit ^-beginnt die Laus Constantini. -Die Handschrift

    stammt aus dem XI. Jahrb. Auf dem letzten Blatte kann man denNamen entziffern. Das stumme kommt weder als subscriptumnoch als adscriptum vor (nur einen einzigen Fall habe ich notiert).

    ist fr die Laus unsere beste Quelle, aber keineswegs von Feh-lern frei.

    Moscoviensis 50, frher 51 (t/), ist eine Handschrift des XI. Jahr-hunderts. Ich verdanke der besonderen Gte des Herrn Professor A.Sonny in Kiew eine genaue Collation dieser interessanten Handschrift.^)Ausser der Kirchengeschichte enthlt der Codex Laus Constantini

    Foll. 289 a

    304 b. Doch fehlt das Promium ganz, und der besondersvom Capitel VIII an sehr lckenhafte Text endet mit Capitel X. AufFoll. 306a 390 steht die Vita Constantini. Dann folgt die Oratioad sanctum coetum bis 411a, wo die Handschrift zu enden scheint,

    1) Es ist mir leider unmglicli, eine genauere Beschreibung der Handschriftzu geben, weil sowohl die ausfhrliche Beschreibung, die Herr Sonny gleich inMoskau machte, als die er spter aus dem Gedchtnisse in Kiew entwarf, unter-wegs nach Helsingfors verloren gegangen sind! Zum dritten Male wollte ich ihnnicht belstigen, da es mir bekannt war, dass er aus derselben Handschrift frHerrn Prof. E. Schwartz die Kirchengeschichte des Eusebius verglichen hatte, undvrir daher bald Nheres ber das ussere des Codex Moscoviensis erfahren werden.AVas Herr Sonny in das Collationsexemplar selbst eingetragen hatte, wird obenmitgeteilt werden.

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    18/475

    XIV Einleitung.

    denn hier lesen wir : &7] "^^'(^ : (so!). Die Inhaltsverzeichnisse vor den einzelnen Bchern sindjedesmal am Anfange mit Gold geschrieben; aber von dem 5. oder auchlU. Capitelindex an nur die Anfangsbuchstaben. Auch im Texte sindeinzelne Buchstaben in jener Weise verziert. Die einzelnen Capitelsind nicht im Texte durch Inhaltsangaben getrennt und auch nur aus-nahmsweise mit Zahlen bezeichnet. Randbemerkungen (in Majuskelnmit Gold geschrieben) sind selten und beschrnken sich auf einige Worte,wie zu I 31 das an ein Kreuz angeschlossen; II 24 -. 64 (wo V nurhat) steht

    , ,-, was mglicherweise von

    Eusebius selbst herrhren knnte. Erwhnt zu werden verdienen dieAngaben zu 111 7 "Ooiov und zu III 11. 61 steht wie in V

    ] 7] , und III 62, fast wie in ^,^ (im Texte nichterwhnt), IV 35 (im Texte nicht er-whnt). An sehr vielen Stellen ist die ursprngliche Lesart aus-gekratzt und mit einer neuen Lesart (mit dunkler Tinte geschrieben)ersetzt worden.

    Den wirklichen Wert der Handschrift festzustellen, war anfangs sehrschwierig. Aber nachdem ich zu der berzeugung gelangt war, dassJ keine einheitliche Tradition vertritt, sondern ein stark berarbeitetesTextexemplar ist, erklrte sich Alles gut. Die Vorlage von J gehrtezu derselben Gruppe wie die Mutterhandschrift von MBAoder var mitderselben identisch. Aber bei dem Abschreiben hatte J daneben auch

    eine der ^ hnliche Handschrift vor sich, und benutzte ausserdem Hand-schriften der indirekten berlieferung. Ausserdem hat der Editor Jauf eigene Faust den Text zu verbessern gesucht, und es ist ihm aucheinige Male gelungen. Gegenber MBA mit ihren zahlreichen Lckenist der Text in J vollstndiger, doch nicht in demselben Umfange wieV. Die Handschrift J nimmt also auch hierin eine Mittelstellung ein.An einigen Stellen, wie 18,2 und 42,19, wo der Text dem Schreiberunverstndlich war, hat er leere Zwischenrume gelassen. In der

    Schrift Laus Constantini hat J mit grosser Willkr gewaltet, indem er

    sowohl einzelne Worte wie ganze Partieen fortgelassen hat. Bei derBenutzung von J ist also grosse Vorsicht geboten.

    Venetus oder Marcianus 339 {M), Papierhandschrift des XII. oder

    XIII. Jahrhunderts (nach dem Kataloge: Saec. circ. XIV), in Folio, be-steht aus 282 Blttern, von denen 1 105a die Historia Ecclesiastica

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    19/475

    . Die Handschriften. XV

    des Eusebius und Vita Constantini II 2442 mit denselben abschliessen-den Worten (59, 20 wie in (oben S. XIII); 105a 125a die Laus Con-stantini; 125a 167a die Vita Constantini; 167a 178a (als fnftesBuch der Vita) die Oratio ad sanctum coetum enthalten. Die zweiteHlfte des Codex von 180 an wird von Socrates' Historia Ecclesiasticaeingenommen. Am Ende des Ganzen liest man: -- & '{^. Liber Catechumenorum S, Laurae S. Athanasii in monte Atho,secundae positionis. Auf jeder Seite stehen 39 Zeilen. Die Schrift-zge sind ebenmssig und deutlich. Nur wenige Compendien kommenvor; subscriptum ist sehr selten. Die Zeichen fr Spiritus asper undlenis \verden oft verwechselt. Die Handschrift wimmelt sowohl vonorthographischen als auch von anderen durch Kachlssigkeit des Ab-schreibers entstandenen Fehlern; die Mehrzahl habe ich in meinem Colla-tionsexemplar ruhen lassen. stammt aus derselben Vorlage wie B,ist aber viel schlechter als diese und hat eigentlich nur fr die Oratioad sanctum coetum, wo fehlt, einen W^ert. In Vita Const. II24 42 und Laus Const. ist aus abgeschrieben.

    Parisinus 1432 (B), auf Baumwollenpapier geschrieben, gehrt dem

    XIII. Jahrh. an. Der Schreiber hiess Longinus. Die Handschrift, dieaus 197 Blttern besteht, enthlt die Historia Ecclesiastica Foll. 1125,die Laus Constantini von Fol, 125 an, und die Vita Constantinivon Fol. 150 an. Ausserdem kommt Vita Constantini II 2442 alsAnhang zu der Kirchengeschichte (123 b125) in derselben Weisewie bei vor. Aus dem leeren Rume in dem Rcken des Bandeskann man schliessen, dass mehrere Bltter entfernt worden sind.Es ist wahrscheinlich, dass sie an entsprechender Stelle wie dienahestehende Handschrift die Oratio ad sanctum coetum ent-hielten. Die Schriftzge sind ziemlich blass; Compendien sind sehrzahlreich. Selten kommt subscriptum vor, meistens bei dem Dativauf CO. Eine zweite Hand hat ziemlich viel ausgekratzt und verbessert.

    und gehren zusammen. In der Laus stammt ebenfalls aus H,ist aber mit der Gruppe, deren Haupt ist. contaminiert worden.

    Bei dieser, wie bei den brigen Pariser Handschriften, hatte ich denVorteil; eine Herrn Geh. Reg.-Rat H. sener gehrige Edition miteingetragenen Collationen benutzen zu knnen. Da ich meine eigenen

    Collationen mit diesen Tag fr Tag verglich, werden die Angaben ausdiesen leider nicht besonders wichtigen Handschriften sehr zuverlssigsein. Auch an diesem Orte mchte ich Herrn Prof. sener fr diesesowie fr frhere liebenswrdige Befrderung meiner Studien herzlichdanken.

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    20/475

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    21/475

    . Die Handschriften. XVII

    durch Zwischenglieder aus derselben Quelle wie A, ist aber viel schlechter

    als und hat neben derselben keinen Wert. Da aber fr einenTeil der Oratio ad sanctum coetum fehlt, habe ich nach der im Besitzevon Herrn Geh. Reg.-Rat Usener befindlichen Collation in dieser Partieauch die Lesarten von aufgenommen. Etwas von Belang ist aberdabei nicht herausgekommen.

    Parisinus 414 (D)= ,,R'^", Veteres schedae", im XVI. Jahrh. vonNicolaus Sophianus geschrieben, enthlt, ausser Gelasii Cyziceni Historiaconcili Nicaeni, Eusebii Vita Constantini von Fol. 65 an, Oratioad sanctum coetum von Fol. 134, Historiae ecclesiasticae liber IFol. 155 162. D und stammen aus derselben trben Quelle, aberD ist schlechter, wahrscheinlich mit C contaminiert. In Bezug auf Dverdient es erwhnt zu werden, dass sie teils von erster, teils vonzweiter Hand stellenweise aus ^ verbessert worden ist. Die somit ge-botenen Lesarten wurden frher nur als geistreiche Conjecturen be-trachtet und fanden in die Texte keinen Eingang.

    Scorialensis 17 {Sd.), schne Papierhandschrift in Folio ausdem XVI. Jahrb., enthlt auf 95 Blttern die Vita Constantini und dieOratio ad sanctum coetum. Die von Herrn Dr. Bruno Violet gtigst

    gemachten CoUationsproben zeigen, dass die Handschrift mit der eben-falls jungen Pariser Handschrift zusammengehrt.

    Venetus oder Marcianus 340 {N), nach dem Kataloge aus dem XIL,meiner Meinung nach wahrscheinlicher aus dem XIII. Jahrb., in 4"kleines Formats, umfasst 178 Bltter mit 23 27 Zeilen auf der Seite.Die Compendien sind ziemlich zahlreich, l subscr. kommt oft vor. DieSchrift ist blass und stellenweise von Wasserflecken zerstrt. Die An-fangsbuchstaben sind gewhnlich ausgelassen. Das beabsichtigte Aus-zieren derselben beschrnkt sich darauf, dass sie hie und da mit roterTinte ausgeschrieben worden sind. Mit derselben Tinte sind einige \^er-nderungen und Nachtrge in dem Texte vorgenommen worden; wiees scheint, von erster Hand. Der Text muss als ein stark ber-arbeiteter bezeichnet werden. Der Schreiber hat auch eine andereHandschrift als seine eigentliche Vorlage, eine mit V verwandte bis-weilen eingesehen und hat brigens bei der Constituierung des Textesziemlich frei geschaltet und gewaltet. nderungen ber der Zeile undNachtrge am Rande sind nicht selten. Einige Beispiele! I 7 (= S. 10, 8)steht es in V: d' -. .; in MBA: ^ .. .: in dagegen ganz will-krlich: /' . ^. ' . 22

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    22/475

    XVIII . Einleitung.

    (= 18, 26) hat die Worte: ' ^,

    welche in MBA fehlen,aber in VJ vorkommen, am unteren Rande hinzugefgt. Dasselbe istder Fall S. 21, 30 mit . S. 29, 11 ist der richtige\Vortlaut des Textes, nach V: -vOd-at ?} -&. In JMBA fehlen die ersten AVorte-. Den durch diese Lcke dem Editor ganz natr-lich unverstndlichen Text hat er in folgender Weise mit einem Ver-such zu rhetorischer Satzbildung sich zurechtgemacht: oov

    ^ ^, .nthlt die Laus Constantini Foll. 1 51a; Vita Constantini52a 150a; die Oratio ad sanctum coetum 150b 178b. DieHandschrift ist von mir vollstndig verglichen worden. Doch habe ichin der Vita und in der Oratio nur einige glckliche Conjecturen ausdieser Handschrift im Apparat erwhnt. In der Laus dagegen mussteleider dieser oft irrefhrende Codex als einer der Hauptzeugen ein-gefhrt werden.

    ist die Wurzel einer weit verbreiteten, aber wenig guten Familie.Mit Handschriften dieser Gruppe haben auch einige HSS anderen Ur-sprungs Seitenverbindungen gehabt.

    Palatinus 268 (P), Papierhandschrift in klein 4**, aus 205 Bltternmit 2328 Zeilen auf der Seite bestehend, mit deutlicher schwarzerSchrift und wenigen Compendien; gehrt wahrscheinlicher dem XIII. alsXIV. Jahrhundert an. Er enthlt die Vita Constantini, die Oratioad sanctum coetum und die Laus Constantini. Er ist aus N,bevor dieser wasserfleckig vfurde, abgeschrieben, ist aber sonst schlechter

    als C.

    Parisinus 1438 (C) == D", Fuketianus", aus dem XV. Jahrb., ent-hlt die Laus Constantini Foll. 130; die Vita Constantini31 94; die Oratio ad sanctum coetum 95 111; auf der Seite30 Zeilen; mit schwarzer Tinte gut geschrieben, mit wenigen Com-pendien. L subscr. kommt bisweilen vor. Die Anfangsbuchstaben sindrot. Wo der Text in durch Wasserflecken ausgelscht ist, sind leereRume in C, welche eine direkte Abschrift aus ist. Unntigerweise

    habe ich diese Handschrift zu allen drei Schriften vollstndigver-

    glichen. Die Folia 112 114 sind leer; dann folgt mit einer be-deutend jngeren Schrift (des XVI. Jahrh.) Arriani De exped. Alexandrilibri VII, Arriani Indica historia, Galeni Introductio sive medicum. DieHandschrift umfasst im Ganzen 308 Bltter.

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    23/475

    . Die Handschriften. XIX

    Samlianiis (Sav.) oder Oxoniensis, Cod. Mise. 23 [frher 2278]

    Au ct. E. 1. 9. ber diese Handschrift teilt Herr Rev. K. Lake, LincolnCollege, ans dem Kataloge von H. 0. Coxe (1853) Folgendes mit: Papier-handschrift in Folio, aus 358 Blttern bestehend, im Jahre 1543 vonGeorgios Tryphon aus Epidauros geschrieben. Enthlt: 1) Eusebii Hist.Eceles. von Fol. 1. 2) Laus Constantini von Fol. 263; dann 3) Vonder Vita Constantini die drei ersten Bcher von Fol. 299. AmEnde steht von zweiter Hand . 2) und 3)sind von zweiter Hand im XV. Jahrh. geschrieben. Dann fgt Rev.Lake Folgendes hinzu: Es scheint mir zweifelhaft, ob 3) ganz von der-

    selben Hand geschrieben ist, oder ob eine andere Hand desselben Jahr-hunderts auch dabei gewesen ist. Doch glaubt Mr. A. Madan, dassnur von einer zweiten Feder, nicht von einer zweiten Hand die Redesein kann. Die Handschrift ist leicht zu lesen und scheint ziemlichsorgfltig geschrieben zu sein. Auf jeder Seite finden sich 30 Zeilen.Der Text scheint nur von erster Hand corrigiert zu sein. Rev. Lakehat sich der Mhe unterzogen, fr mich drei verschiedene Partieenzu vergleichen. Ich sage ihm hiermit meinen aufrichtigen Dank,sowie Herrn Prof. Dr. W. Sanday, dessen Liebenswrdigkeit mir dieKenntnis der Handschrift vermittelt hat. Es ergiebt sich, dass

    der Archetypus des Sav. gewesen ist, aber dass der Abschreiber

    ausserdem der Handschrift gefolgt ist. Eigene Fehler im Sav.

    fehlen nicht.

    Scorialensis II 4 {S&'.), besteht aus 194 Folioblttern ausPapier, gehrt dem XVI. Jahrb., enthlt die Laus Constantini unddie Vita Constantini. Die ntigen Collationen sind hier wieder vonHerrn Dr. Bruno Violet bewerkstelligt worden. Aus denselben geht

    hervor, dass die Handschrift zu der Gruppe gehrt und wahrschein-lich nach C geschrieben, in der Laus" wohl ausserdem mit anderenHSS contaminiert worden ist.

    Cantabrigiensis Trin. Coli. B. 9. 6. {CanU von zwei sich hnlichen

    Hnden des XV. und XVI. Jahrhunderts geschrieben. Zwischen Schriftenvon Philo (zwischenund ) findet sich Eusebii Laus Constan-tini, die 40 von der spteren Hand geschriebene Bltter einnimmt.Der ganze Codex enthlt ungefhr 350 Folia. Dies wurde mir freund-

    lichst mitgeteilt von Dr. James und Prof Dr. J. rmitage Rohinson in Cam-bridge. Dieser verglich ausserdem sehr genau den Anfang der Laus.

    Auf Grund seiner Collationen schliesse ich, dass Cant. zu derselbenFamilie wie gehrt, aber mit Hilfe einer der Gruppe zugehrigen

    Handschrift stark verbessert und ausserdem von dem Abschreiber selbst

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    24/475

    XX Einleitung.

    aufgeputzt worden ist. Die nachlssig geschriebene Handschrift hatfr unseren Text keinen Wert.

    Vaticanus 1776 (), eine Miscellanhandschrift des XVI. Jahrh.,enthlt Foll. 95 127 die Laus Constantini. Eine usserst nach-lssige Abschrift aus N; sie enthlt am Rande eine Menge von Con-jecturen, die mit den lateinischen Buchstaben NA (= Nota?) ver-sehen sind.

    Ottohonianus 91 (0), Miscellanhandschrift des XVI. Jahrb., enthltFol. 182 ff. die Laus Constantini; gehrt derselben Familie wie Y,ist aber wohl mit einer Handschrift der Gruppe contaminiert worden.

    Pdlatinus 53 (Q), eine Miscellanhandschrift des XVL Jahrhunderts,enthlt von Fol. 58 an die Laus Constantini; vllig wertlos, viel-leicht aus abgeschrieben.

    Leidensis {Leid): Codex Bon. Vulcanii 35, eine ganz jimge Hand-schrift in kleinem Folio, 41 Bltter umfassend, enthlt die Laus Con-stantini. Der Text, der grobe Unkenntnis des Abschreibers verrt,gehrt zu derselben Gruppe wie N, ist aber mit der anderen Gruppecontaminiert worden.

    In Scoricd. RIII 5 aus dem XVI. Jahrh. findet man Fol. 9i) v.die Sibyllinischen Verse (S. 179, 19181, 2). Die Collation vonHerrn Dr. Bruno Violet zeigt, dass die Textberlieferung gemischt istund keinen Wert besitzt. In der Handschrift wird gesagt:

    (= ) 6&\ '). Die indirekte berlieferung.

    Handschriften zur Vita Constantini II 2442. Dieser Abschnittist nicht nur in dem Textzusammenhange der Vita, sondern auch sepa-

    1) Dm-ch freundliche Mitteilung des Herrn Dr. V. Lundstrm in Upsala wurdeich sowohl auf dieses Fragment als auch auf einige andere Escorialhandschriftenaufmerksam gemacht, die mglicherweise etwas fr meinen Zweck Interessantesenthalten knnten. Herr Oberbibliothekar C. de Boor hatte die Liebenswrdig-keit, diese HSS es waren R2; II20; IVZ11 einzusehenund einige Auszge mitzuteilen. Es ergab sich aber, dass die zuerst genanntenur ein sich auf die Chronica beziehendes Stck bot; die zweite einen Abschnitt

    avoslov ^^ , aber nichts von Eu-sebius Pamphili enthlt; in der dritten finden sich einige Zeilen, die sich auf die-selben Umstnde, die Vita Const. III 26 erzhlt werden, beziehen, ohne mit demEusebianischen Texte irgend eine Gemeinschaft zu haben.

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    25/475

    . Die indirekte berlieferung. XXI

    rat berliefert. Oben (S. XllI) wurde erwhnt, dass Parisinus 1431 {H)f^XI S.] dies Constantinedikt unmittelbar nach dem Texte der HistoriaEcclesiastica enthlt. Unter ganz hnlichen Umstnden, mit denselbeneinleitenden und abschliessenden Worlen wie in H, kommt derselbeAbschnitt im Laurentianus LXX 20 (L) [XI oder lieber X S.] vor.Einen dritten alten Zeugen haben wir im Parisinus 1433 (F) [XI S.],

    indessen, vielleicht in Folge der Entfernung zweier Bltter, die ab-

    schliessenden Worte - u. s. w. fehlen und der Text mit denWorten , (S. 59, . 1920) endet. Sonststehen FH einander nher. L hat den besten Text.

    Ausserdem wird diese berlieferung noch durch Parisinus 1432(vgl. oben S.XV), Parisinus 1434 [XVI S.], Parisinus 1436 [XV S.], Mareianus339 (vgl. oben S.XIV) vertreten, aber im Vergleich mit den zuerstgenannten drei alten Codices kommen diese jngeren nicht in Betracht.

    In Avelchem Verhltnisse steht der Text von FHL zu dem inVJMBA enthaltenen? Die Beantwortung dieser Frage hat nicht nur fr11 2442, sondern berhaupt fr die Beurteilung der ganzen ber-lieferung in VJMBA eine grosse Bedeutung. AVir mssen uns dahermit den Einzelheiten nher bekannt machen, aber es sei doch gleiclihervorgehoben, dass FHL in den meisten Fllen den ursprnglichenWortlaut treuer bewahrt haben. Auch in Bezug auf die Elision unddas bewegliche steht der x\rchetypus von FHL (=a) auf einem alter-tmlicheren Standpunkte als der Archetypus von VJMBA (=6), wes-halb in diesen Fragen befolgt worden ist ohne Anfhrung der Ab-weichungen in h.

    In finden sich folgende Fehler. Lcken: 53.10 [ in

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    26/475

    XXU Einleitung.

    56,25 (+ durch Dittographie) . blj statt {)57,15 hnlich. 57,19 (statt ). 57,20 et (statt /y 6). 58,3 (stattoa ). 59,10

    -(statt

    ^). Ausserdem aber verdienenfol-

    gende Stellen beachtet zu werden: 52,14 - ' oca( h) , wo ich das 'nicht zu construieren vermag. 54,22 'h) , wo in der Bedeutung unrein'^, ,, ab-scheulich" sehr zweifelhaft ist. 55,11 olov{ b) , wodie Construction mit Participium dem Sprachgebrauch mehr gemsswre, aber die Bedeutung des Wortes fr die Lesart in spricht.56,3 , h, welche letztere Form durch 55,8 ver-teidigt wird. Die Stelle 56,16, wo , h hat, ist schwierig.Prof. von Wilamowitz schrieb mir darber Folgendes: ist richtig.Es sind Cap. XXXVI nur die drei Kategorieen wiederholt; also mussdies eine sein, wo die restitutio bonorum sich von selbst versteht. Dassind Christen, denen der Process gar nicht gemacht ist oder ohne rechts-krftiges Urteil (das ja immer Todesurteil sein muss) das Vermgenconfisciert ist. Natrlich haben sie sich das gefallen lassen, denn sonst

    folgte die Verurteilung." 58, 3 L, FH falsch,statt Imperf. h. 58, 7 . . -- , ' ^- . , (falschstatt VJ, in MBA).Dass es schliesslich einige Fehler giebt, die sowohl wie h gemein-sam sind, kann man aus folgenden Stellen ersehen: 51,28 -tatt -\ 52,26 falsches Glossem; 53,8 zu tilgen;55,2 falsche Wortfolge (die Umstellung von kl); 55,16 ist -

    falsches Glossem ; 55.25 in der Uncialschrift

    /statt

    ,o indessen in b deutlich auf - hinweist; 57, 9falsch statt ', 58,10 . ' . . .

    . . b. In wird also angegeben, dass nach

    etwas fehlt; diese Lcke hat b, wie von Wilamowitz hervor-hebt, durch das zu verwischen gesucht. Derselbe Gelehrte bemerkt

    weiter: Omissa sunt a christianis quae imperator dixerat de rebus

    iniuria ab ecclesiis repetitis, velut

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    27/475

    . Die indirekte berlieferung. XXIII

    Teil der Vita Const. (und der Oratio) nur auf die berlieferung in bangewiesen sind, so folgt, dass wir den ursprnglichen Wortlaut desTextes in vielen Fllen nie erreichen werden, denn b bietet, wie einVergleich mit uns zeigen wird, einen revidierten Text, auch wo virdie Spuren der Revision gar nicht mehr bezeichnen knnen. Der Stilin hat fast immer einen ursprnglicheren, strafferen, mehr lateinischenCharakter als der von b gebotene. Verdeutlichende 3^^stze inb: 51,12 {-]- h) d-sov . 51,20^ (+ \ b) . 53,2 d-] (+ \ b) . 53, 5 (+ b). 53, 27

    . .

    ^(+ b)

    .54,11

    (. 6) . . (+ b) . 54.12 - (+ b). 55,2 3 (-\- b). 55,17(" b) . 57, 21 &(+ ' und das Folgende falsch b). 57,23 (+b) (+ b). 58,7 (+ b). 58,21] {-\- b) . . . 59,10 ^(- h) (+ b). 59,19 (+ b)

    .Wo der Text verdorben war, ist durch

    Einschiebsel und Vernderungen geholfen worden. Ein Beispiel magdas beleuchten. 59,7 heisst es nach a: , ^d- . . &.- ; in b steht: ,+ ) & . . (+ )&^ &+ ') . Der Bedeutung nach hnliche Aus-

    drcke sind entweder absichtlich oder aus Versehen vertauscht

    worden, z. B. 52, 18

    (b)

    .54, 13

    {- b). 55,16 -. . ( b). 55,19 && b). 55,25 { b). 56,8^b). 51, 20 -- {- b). 58 ,25( b). Gewhnliche Schreib- und Gedanken-losigkeitsfehler sind auch nicht selten. Das Ausfallen einzelnerWorte ist nachweisbar, ja sogar kleinere Lcken (z. B. 55,1; 57,2P.Eine Umstellung der Wrter (wie 56,11) ist dagegen selten. Alles das giebt kein erfreuliches Bild unserer berlieferung; doch istes wahrscheinlich, dass der glattere, wortreichere Stil des Eusebiusselbst weniger Anlass zu berarbeitungen gegeben hat als die Constanti-nischen Texte.

    Dass V in der Gruppe b der zuverlssigste Zeuge ist, geht auch

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    28/475

    XXIV Einleitung.

    aus dieser Vergleichung hervor, z. B. 51,10 ^ u. V,JMBA. 51,21 . V, JMBA. 51,23

    -. V, JMBA. 52,9 . V dieselbe Wort-

    folge; b1,l^ au. V, JMBA. 54,7 ^au. V.54,10 . u. V, -. JMBA. 55,5 /jv . V,JMBA, U. S. W. Es giebt aber auch Flle, wo J gegen VMBAmit der Gruppe zusammengeht, aber bei der sonstigen BeschafiFenheitdieser Handschrift wagt man es nicht, hier Spuren einer alten ber-lieferung zu constatieren, sondern muss wohl an das sonstige Ver-fahren des Librarius denken, den Text teils aus eigenen Krften, teilsmit

    Benutzung von Hlfsquellen hie und da nicht immer glcklich zu ndern. 52,14 das zweifelhafte u. J (vgl. oben S. XXII),VMBA. 53, 6 . .& u. J, . . -VMBA. 53, 16 TavT?jv , -J, )]{- V) VMBA. 54,1 u. J, -

    MBA {- MBj. 55,11 - u. J, ^MBA (vgl. oben S. XXII). 56.3 u. J, VMBA

    (vgl. oben S.XXII). 57,20 falsch in HL u.J statt //. 57.20

    (

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    29/475

    . Die indirekte berlieferung. XXV

    bianischen Textes nicht ohne Bedeutung sind. Natrlich sind nichtalle Abweichungen (oifenbare Fehler aller oder einzelner Handschriften)jener Texte in den Apparat aufgenommen worden, sondern niu solcheLesarten, die fr die Feststellung des Eusebianischen Textes wichtig

    oder doch beachtenswert scheinen. Wo wir dieselben Auszge ausEusebius sowohl bei Socrates als bei Theodoretus finden, knnen wirden Text auf einer ziemlich guten Grundlage aufbauen. Wo Socratesallein vorliegt, stellt sich das A^erhltnis viel unsicherer. Da ausserdemdie Edition von R. Hussey: Socratis Scholastici EcclesiasticaHistoria, Oxonii 1853, in ihren Angaben ber die Lesarten der

    Handschriften nicht ganz unverdchtig scheint, bin ich in der An-fhrung der Abweichungen bei Socrates etwas zurckhaltend gewesen.Hussey hat folgende Handschriften benutzt: F. Florentinus (vel Mediceo-Laurentianus) [XI S.], M. Florentinus (vel Mediceo-Laurentianus) [S. X],

    /. Jonesianus [wie alt?], C. Castellani [wie alt?]. Thomas GaisfordsAusgabe: Theodoreti Ecclesiasticae Historiae libri quinque,Oxonii 1854 (Handschriften: A. Bodleianus S. XL, B. Bodleianus S. X)macht einen solideren Eindruck, aber wenn ich auf Grund von Gais-fords Ausgabe der Praeparatio Evangelica des Eusebius etwas schliessendurfte^), schien es mir unverantwortlich, vorlufig den durch die So-crates- oder die Theodoretus -Editionen oder durch beide bezeugtenLesarten einen bestimmenden Einfluss auf den Text bei Eusebiuszu geben, ohne dass innere Grnde dieselben entschieden befr-worteten.

    Eine Zusammenstellung der Lesarten bei Eusebius, Theodoretusund Socrates S. 60, 21 fi". (bei Eus.) mag das gegenseitige A-^erhltnisbeleuchten: 60, 23

    ^Eus., So.,

    ^h. (falsch, gegen Constantins Sprachgebrauch). 60, 25 acyJag Eus.,

    Th.. So. (falsch). 60, 25 Eus., So., Th.(falsch). 60, 27 nach + So.(falsch, gegen Constantins Sprachgebrauch). 60, 29&Eus., Th.,- So. 60, 30 + vor Th., So. (falsch). 61, 2Eus.. So., \ \\. 61, 8 . Eus. (wie an anderen Stellen),. So., Th. Dies zeigt also, dass Eus. fters mit einem vonden beiden das Richtige hat, whrend der zweite Falsches bietet. WennTh. u. So. gegen Eusebius stimmen, besagt das nicht notwendig, dassdie H3S des Eusebius Unrichtiges berliefern. 60, 30 hat Eus.

    1) Vgl. J. . Heikel: De Praeparationis Evangelicae Kusebiieclendae ratione. Helsingfors 1888.

    Eusebius I. Q

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    30/475

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    31/475

    . Die indirekte berlieferung. XXVII

    gegen JMBA. 85, 27 ovv, fehlt bei den brigen. 86, 4 -gegen ?]. 87, 3 gegen ?}-

    .87, 7 gegen .

    87, 13 gegen

    -3) dass J wieder ganz launenhaft in Richtigem und Unrichtigemnicht selten mit der indirekten berlieferung zusammengeht. Nur einpaar bezeichnende Flle: 86, 19 (

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    32/475

    XXVIII Einleitung.

    und falsche Wortstellungen sind mit Hilfe der HSS der Oraculamir berichtigt worden. Aber weiter Avollte ich nicht gehen; denn un-

    sere Handschriften vertreten eine in gewissen Punkten von der gewhn-lichen abweichende Fassung des Textes, die freilich schlechter ist, aber

    doch zum Ausdruck kommen musste. Beispiele: 179, 28 ist das ^^der HSS schlechter als oder ^ der Orac. 180, 1 nach HSS: . ,,-

    nach Orac: ,^, .180, 11 HSS: \ .Orac: ^ \ .Nun ist es freilich so, dass metrische Texte berhaupt mehr Fehlerenthalten wenigstens ist es leichter, dieselben zu entdecken als

    Texte ungebundener Rede. Es ist auch mglich, dass dem Verfasserder Oratio eine stark verdorbene Editio der Oracula vorlag; aber wennwir die sonstige Beschaffenheit des Textes der Oratio in Betracht

    ziehen, ist es wahrscheinlicher, dass die HSS hier in diesen Versen

    ihren wahren, w^enig guten Charakter zeigen, obgleich der Prosatextwahrscheinlich nicht zu so vielen Fehlern Veranlassung gab, wie die Verse

    mit ihren ungewhnlichen Ausdrcken: also auch hier ein wenig erfreu-

    liches Bild unserer berlieferung!

    C. Die Selbstcitate des Eusebius.

    Der Bischof von Caesarea war ein fleissiger Schriftsteller, aber er

    machte sich das Verfassen von Bchern nicht allzu schwer. Er fgtelange, oft sehr lange Citate aus anderen Verfassern in seine Darstellung

    wrtlich ein. Dies stimmt freilich mit der antiken Forderung der

    knstlerischen Einheit eines Schriftwerkes nicht berein, aber die meisten

    AVerke des Eusebius hatten ja einen Avissenschaftlichen Zweck, und in

    dem Falle war man mit der Form weniger streng, i) Jedenfalls wollenwir Eusebius nicht der Citate wegen schelten, denn diese sind bisweilen

    ebenso viel und mehr wert als die ganze Schrift, in der sie enthaltensind. Unangenehmer werden wir dadurch berhrt, dass Eusebius inSchriften, die einen knstlerischen Wert beanspruchen, in der VitaConst. und hin und wieder auch in der Laus Const., aus seinen eigenen

    1) Vgl. No (Kunstprosa, z. B. S. 11 u. 12.

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    33/475

    C. Die Selbstcitate des Eusebius. XXIX

    Schriften grosse Partieen einschaltei Aber wir mssen uns erinnern,dass Eusebius diese Schriften in hohem Alter (335 und nach 337) ver-fasste, und dass die Alten, die im Entlehnen fremden litterarischenEigentums nicht peinlich gewissenhaft verfuhren, die Verwendung vonPartieen eigener Schriften zu verschiedenen Zwecken wahrscheinlichnicht unpassend fanden. brigens kommt das ja auch in neuerer Zeitmit berarbeitung der frheren Darstellung vor, und wenigstens wirdes niemandem verbelt, wenn er sein gesammeltes Quellenmaterial frzwei aas verschiedenen Gesichtsjjunkten abgefasste Arbeiten benutzt.

    So etwa mssen wir die Sache auch bei Eusebius ansehen. Eusebius

    citiert seine frheren Arbeiten nicht, aber er teilt auch selten vlligAvrtliche Auszge aus denselben mitj) Die hnlichen Abschnittekommen in den beiden Schriften in sehr Avechselnder Ordnung undbisweilen mit erheblichen Abweichungen vor. Es wre sogar mglich,dass Eusebius sich ber verschiedene geschichtliche und theologischeFragen nicht nur kurze, sondern ausgearbeitete Notizen den Citatenaus fremden Verfassern vergleichbar gesammelt htte und sich jenach Bedarf derselben bediente, wobei er vielleicht nicht immer miteigener Hand das Abschreiben ausfhrte.

    In der Vita Constantini finden sich an 16 verschiedenen Stellenhnlichkeiten mit der Kirchen geschichte (VIII 13 X 9).-) Fr (fastalle) diese Partieen habe ich, um mich auf zuverlssigeren Angaben alsden in Heinichens Edition befindlichen sttzen zu knnen, folgende

    HSS der Histor. Eccles. verglichen: Parisinus 1430 {), Yaticaniis 399(B), Laurentianus LXX 7 (G), Laurentianus LXX20 (L), Venetus Mar-cianus 338 (0).

    Alle Abweichungen habe ich natrlich nicht angefhrt, sondernnur die fr den Text der Vita wichtigen. Diese sind nicht besonderszahlreich, weil die Citate (oder hnlichkeiten) selten wrtliche sind.

    AVo derselbe Text vorliegt, ist die berlieferung der H.E. entschiedenbesser als die der Vita, whrend der Stil der Vita gewhlter ist.Vergleichen wir einige Stellen, um diese Verhltnisse zu veranschau-lichen :

    1) . Mancinis Behauptung, Studi Storici, Vol. lY e V. 1896. S. 532, dasses nicht Eusebius' Sitte war, sich selbst zu copieren, wird, wie schon aus demFolgenden hervorgehen wii-d, durch mehrere von seineu Schriften widerlegt,^laneinis darauf aufgebaute Beweise fr Interpolationen in der Hist. Eccl. und inder \'ita haben nichts berzeugendes.

    2) Zu den Citaten ist S. 20, 16 noch Hist. Eccles. X 4, IG hinzuzufgen(worauf Schuxe aufinerksam gemacht hat).

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    34/475

    XXX Einleitung.

    Vita C. . 29, 22 ff.:iv ' iIvtl

    ' -) /ijv --&.(falsch)^ - -( nur V) (+

    )-^^.

    . . 13, 1:

    /d

    - -. < AR)-.(richtig)?] - ' --^ 9{/.Vita . 23, 59:( ^HSS/, ,{, . nur in V)-

    ,

    * ,'. )( -' .

    . . 14,2:', { GL, -&

    , ^^ ' /. }' -{ < GL) --.

    Vita . 23, 25ff.:).-

    /(wohl

    falsch) (vgl. HSS!) ,, ^xijv) 7, -.

    ' -

    , -- . V vielleicht besser)-' - { V, JMB)

    . . V11I 14. 3 ff.:

    ' - ,. ') -.

    ^ -

    , -- },-

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    35/475

    C. Die Selbstcitate des Eusebius. XXXI

    i-iiC(jfjHoon' a).).' , ' ) ' -.

    -fi'

    i~iiq J) /jv (~^7e AR).. ..

    Wenn wir den Charakter der in der Vita vorgenommenen Ande-niugen betrachten, finden wir, dass sie berall eine Verbesserung des

    Ausdruckes bezeichnen. Die Worte sind besser gewhlt, und die Redefliesst rhythmisch schner.^) Was die handschriftliche berlieferungbetrifft, so finden wir fr die relative Vorzglichkeit des Codex V auchhier mehrere Beweise.

    Es fragt sich nun, ob es Stellen giebt, wo Vita und H. E. gemein-same Fehler zeigen, ob also in den ungefhr 12 Jahren, die zwischen

    dem Erscheinen der H. E. und dem der Vita liegen, in den Text der H. E.sich Fehler eingeschlichen hatten, die Eusebius bei dem Borgen ausder H. E. nicht selbst bemerkte, oder ob die den beiden Werken ge-meinsamen Notizen des Eusebius, falls wir solche annehmen, Fehler ent-

    hielten, die sowohl in H. E. als Vita C. bergegangen sind. Obgleich mir

    diese Annahme sehr unwahrscheinlich vorkommt, kann ich zwei Stellenin anderer Weise nicht erklren. S. 33, heisst es in der Vita jtav, in . G. Jtoav ,aber auf Grund der von mir angefhrten Farallelstelle 40, 14 jioav/. ist nicht zu bezweifeln, dass es

    heissen muss. Der Ausfall von av nach dem vorhergehen-den jt.uav ist berdies so natrlich, dass es sich kaum lohnte, diesenFall besonders zu erwhnen. Gleich darauf S. 34, 15 begegnet uns der

    Ausdruck ^. Da nur von einer einzigen Persondie Rede ist. befremdet der Plural 6:> sehr. Bei Plato Nomoi959 C findet sich der Ausdruck , und eben dies(statt ) fordert doch offenbar der Sinn der Stelle.Wie verhlt sich hier die syrische bersetzung der K. G-, die jeden-falls der Zeit des Eusebius sehr nahe steht"? Eberhard Nestle: DieKirchengeschichte des Eusebius aus dem Syrischen bersetzt, Leipzig1901, giebt die zuerst genannte Stelle der K. G. mit fremd von jeder

    friedlichen Natur" wieder, woraus hervorgeht, dass auch dem Syrer dieLesart

    '/vorlag. Im zweiten Falle heisst es bei Nestle: ,.

    seinem Leihe^\ woraus ich schliesse, dass der Syrer den offenbar un>

    1) Dass die Sprachform der Vita mehr rhetorisch und elegauter ist als dieder K.G., hat schon Viktor Schultz, Z. f. Kirchengesch. VII. 1885. S. 346 ff. fr

    die Partie V. C. S. 24, 2026, 26 bemerkt.

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    36/475

    XXXII Einleitung.

    richtigen Plural ^ ohne weiteres durch den Singular ersetzte. ')Unwahrscheinlich dnkt es mir nmlich, dass ein ursprngliches

    in

    ?(corrumpiert worden wre, whrend ein

    tJhergang von in das sinnverwandte ( ebenzu den gewhnlichen Handschriftfehlern gehrt.-)Es giebt auch Stellen, wo die Vita und die Laus zusammengehen,aber ganz wrtliche bereinstimmungen liegen auch hier nicht vor.Es ist eigentlich nur eine Stelle, wo wir eine lngere zusammenhn-gende Paralleldarstellung finden. Die Abweichungen sind unbedeutend.

    Immerhin giebt es doch kleine nderungen, d. h. Verbesserungenin der spter abgefassten Vita.

    102,1-103,18 Vita = 216, 1217, 16 Laus. 102,10 Vita: rfi -' - rf/ d- ist vieldeutlicher als 216, 9 Laus = ^ . 102, 2 Vita: :st in diesem Zusammenhange geschmackvoller als 216, 23 Laus:. 102, 29 Vita: besser als 216, 27 Lau?:. 103, 3 Vita: ^eutlicher als 217,2 Laus: -. A^gl.auch 103, 3 mit 217, 1 ; 103, 11 mit 217, 9.

    Betrefis der Elision zeigen die beiden Texte viele Unhnlichkeiten;wo in dem einen Texte elidiert Avorden ist, ist in dem anderen Texteder Vokal stehen geblieben, und umgekehrt. Wir gewinnen den Ein-druck, dass Eusebius berall den Hiat hat vermeiden wollen und alsoin der That elidiert hat. Ein schw^erer Hiat kommt indessen indiesem Abschnitte vor 103, 13 (=217, 11) ^ ?) avycv.'^)Was den Wert der handschriftlichen Lesarten in den beiden Texten be-trifft, so ist die Handschrift der Laus vielleicht etwas besser als " der

    1) Aus Ernst LolDimnns Dissertation: Der textkritische Wert der syrischenbersetzung der Kirchengeschichte des Eusebius, Halle 1899, erfahre ich brigens,dass Singular und Plural von den syrischen bersetzern oft verwechselt worden sind.

    2) Herr Dr. phil. et theol. Arthur Hjelt in Helsingfors hat mir die Geflligkeiterwiesen, ausserdem den syrischen Text zu diesen Stellen zu vergleichen. Erbetrachtet es als ganz sicher, dass der Syrer las. Dagegen meint er. dassman nicht mit Bestimmtheit behaupten kann, dass der Syrer auchin seinem griechischen Texte fand, da seine bersetzung der Stelle ziemlich frei

    ist und er 3 desselben Capitels der K.6. auch mit ,,sein Leib" ber-setzt. Diese Bemerkung des Herrn Hjelt giebt meiner Ansicht, dass auch imGriechischen ' und verwechselt Avorden sind, eine ge-wisse Sttze.3) Ein bei Euseb. sehr gewhnlicher Ausdruck; bei Homer tm.

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    37/475

    C. Die Selbstcitate des Eusebius. XXXIII

    Vita; jede von beiden ist in ihrer Abteilung die beste. Die J ist auchhier der Contamination verdchtig.

    In die Laus hat Eusebius auch Stellen aus seiner DemonstratioEvangelica aufgenommen imd zum Teil stilistisch berarbeitet. Erhat sich dabei bestrebt, den Ausdruck klarer und die Constructionenstraffer zu machen. Ein kurzer Auszug gentigt, um dies zu veran-schaulichen.

    Laus 233, 14:Ol'/ -?.

    , ^., ' ,.^' , /+ Hkl)

    &- .,u/^ -,]&,> -[ Wil.).

    Dem. . IV 5. 14:9

    ,8

    ,; ?., ' ,.^ . omoj,.

    " // -,-, &-

    W^enn die Conjectur von Wilamowitz statt des inden beiden Texten vorliegenden richtig ist und das wirdwohl kaum jemand bezweifeln , haben wir hier ein hnliches Beispielwie oben (S. XXXI) von dem Herberschlpfen einer falschen Lesart auseinem frheren W^erke in ein jngeres. Der Fall ist freilich der Art,dass der Schnitzer bei weniger gespannter Aufmerksamkeit sogar demEusebius selbst htte passieren knnen. Von dem Vorzuge des Codex

    vor den brigen Handschriften legt der Text der Dem. Ev. ein un-zweideutiges Zeugnis ab.

    Auch die Praeparatio Evangelica hat zu der Laus Stoff liefernmssen, aber in stark berarbeiteter Form, weshalb ein Vergleich derTexte nicht ntig scheint.

    Die grssten Selbstplagiate hat Eusebius aus seiner Theophaniagemacht. An zwei Stellen nehmen sie nicht weniger als 10 auf ein-

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    38/475

    XXXIV Einleitung.

    ander folgende Seiten des vorliegenden Textes ein, und zusammenge-nommen bilden die Entlehnucgen fast die Hlfte der ganzen Laus.

    Wir besitzen die Theophania nur zum geringsten Teile in griechi-schem Originale. Angelo Mai hat aus verschiedenen Handschriften diegriechischen Fragmente gesammelt und in seiner Bibliotheca novaPatrum IV herausgegeben. (Ich habe den Migne'schen Abdruck, Bd. 24benutzt.) Aber in einer syrischen bersetzung liegt die Theophaniavollstndig ') vor. Diesen syrischen Text hat Samuel Lee 1842 inCambridge herausgegeben, und im folgenden Jahre Hess er eine eng-lische bersetzung mit Einleitung und Anmerkungen folgen. DasManuskript ist nach Lee ans dem Jahre 411. Der bersetzer ist demOriginale treu gefolgt und hat versucht, es Wort fr Wort wiederzu-geben, so dass seine bersetzung stellenweise als die personifizierteDunkelheit betrachtet werden kann (so Lee). Die verschrnkte Wort-folge des Originals hat vor allem dazu beigetragen. In einigen Fllenhat der Syrer geirrt, ussert Lee, aber der Herausgeber glaubt be-haupten zu knnen, dass die syrische bersetzung, im Grossen undGanzen, ebenso genau ist wie die besten bersetzungen, die bishervon den griechischen Werken des Eusebius erschienen sind. Vonseiner

    eigenen englischen bersetzung sagt Lee. dass er dem syrischenOriginale so genau gefolgt ist. wie es ihm mglich war, ohne sein Eng-lisch unverstndlich zu machen. Auf Grund des Gesagten sollte manglauben, dass wir in dem Syrus einen besonders wertvollen Zeugen fin-den Text der Laus besitzen. Aber dem ist doch nicht so. Erstensmuss man a priori voraussetzen und eine nhere Prfung besttigtes , dass Eusebius hier wie bei den Entlehnungen aus seinenanderen Schriften nicht wortgetreu abgeschrieben, sondern stilistischenderungen, Erweiterungen und \^erkrzungen vorgenommen hat.Zweitens ist der Syrus nicht selten ganz unbegreiflich und hat in groberWeise geirrt. ^) Besonders ist es dem bersetzer schwierig gewesen,eine lngere Periode zusammenzuhalten und die Worte bei ungewhn-licher Wortstellung richtig auf einander zu beziehen. Diesen allge-meinen Eindruck, den ich bei genauer Vergleichung der englischenbersetzung mit dem griechischen Texte erhielt, hat mir auf Grund des

    1) Dagegen mit Unrecht Angelo Mai bei Migne Bd. 24, Sp. 690691.2) Der syrische bersetzer der

    Kirchengeschichte des Eusebiusist

    offenbarviel geschickter gewesen. Vgl. Ernst Lohmann : Der textkritische Wert der syri-schen bersetzung der Kirchengeschichte des Eusebius. Halle 1899. Dass die syr.bersetzung in der Kirchengeschichte sehr oft (Lohmann S. 17: 47%) zu Gunstenvon Parisinus 1431 (unserem \ spricht, verdient zur Wrdigung dieser Handschrifthier erwhnt zu werden.

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    39/475

    C. Die Selbstcitate des Eusebius. XXXV

    syrischen Textes mein College, Herr Prof. Knut Tallqvist besttigt, der

    mir berdies mehrere Stellen bersetzt und genau erklrt hat. ^ihm rhren die in dem Apparate angefhrten lateinischen bersetzungendes Syrus her. Fr die Verbesserung einzelner Wrter aber oder die Ent-scheidung unter verschiedenen Lesarten unserer Handschriften giebt der

    Syrus oft einen guten Fingerzeig. Die Richtigkeit vieler von Valesius'emachten Conjecturen sind durch den Syrus besttigt worden, und ich2'laube selbst mit dessen Hlfe eine Anzahl Stellen sicher verbessert zu

    haben. Dass die Handschrift berhaupt die zuverlssigste ist, wird

    sowohl durch die syrische bersetzung als durch die griechischen

    Fragmente besttigt. Diese Fragmente aber sind mit Vorsicht zu be-nutzen, wie aus der umstehenden Gegenberstellung hervorgehen wird.

    Der umstehend gedruckte Abschnitt ist der, worin Avir die grsstebereinstimmung zwischen der Laus und den griechischen Theophania-Fragmenten finden; an dieser Stelle ist ausserdem die syrische bersetzungiiesonders gut. Betrachten wir die einzelnen Stellen der drei Texte.

    Zuerst (6) haben wir ein, soviel ich sehe, falsches ' in allen dreien. In der Laus steht (8)

    ,statt y.a&ioviavog der Theoph., was

    mir besser scheint. In eigentmlicher Weise scheint das .'* inCod. und das . der Th. gr. auf dieselbe fehlerhafte Vorlagezu deuten, in der Laus (10) ist fehlerhaft statt , aberder Singular wird, scheint es, durch Syr. verteidigt. In der Laus (18'ist tx durch die falsche Wort-stellung statt entstanden. &der Laus (22)richtig, -^ der Th. gr. falsch. (Laus) oderI Th.) knnen beide ursprnglich sein. ' 6 oder in Laus (23 1fehlerhaft fr

    "(Th.). (26) in Th. gr. falsch ausge-lassen. (32) in Th. gr. falsch hinzugefgt. (35)

    fehlt in Th. gr. Der Schluss des griechischen Fragmentes der Th. hateine vllig andere Form als der durch die Laus und die syrische Uber-setzuncr gebotene Text. Aus dem Gesao-ten mssen wir den Schlussziehen, dass der Text der Laus freilich an einigen Stellen durch die Th.

    gr. verbessert werden kann, dass aber die griechischen Fragmente dieser

    Schrift lange nicht berall die ursprngliche Form der Theophania ^ieder-geben. An anderen Punkten weichen die Fragmente noch mehr vondem der Laus und der syrischen bersetzung gemeinsamen Texte ab;z. B. S. 244, 22 ' Laus, Interpretern Syr., aberTh. gr. S. 244, 26 ^ 244, 28 ?] Laus und Syr.; fehltin Th. sr. Es riebt noch eine Menge hnliche Flle. Wir knnenalso nicht daran zweifeln, dass die Fragmente den ursprnglichen Wort-

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    40/475

    XXXVl Einleitung-,

    rC rC -k^ C C

    s3 r-. S w |> ;

    X iZ? tf

    'S =

    S C*., -c3

    ,__0

    .2

    g -

    CO s .;OJ 51 bc !-

    ^:^ .:=

    >-> c ? a

    r;

    ^5 SS

    cS

    " .. r 2

    '^ &; r^J3 CS '^ -^^ " ^^ -- g br^

    ^ ^ ^. CS

    cS

    2 ; =1-1

    ^ ^S'^ -^^

    rri-r;- &

    ai

    - S"S 3 ja

    ^ -+j^ "

    5CO

    .r^

    ri

    5^:2 .^i ~ >, 0.5 cc pH _g bj: ^g er.

    --^

    'S :S ^^r-T- "15 S >,'-So'

    ^ g a'^)

    ;2cS. -d^ S

    ^i^b^ll^t^^31 .5 rO.2 1" 3 ;' 3i ""3-c ''S 3-. ., ^ rt -^ ^H l!

    S tu ' >

    ,

    53 o^ c,.3

    b ^

    b c'g

    C ,-Co j3

    -2+2

    ,t; t>i,_.2

    -- _iH tH rw

    r^ C3

    -^^^^= oj.s g >.

    ^ ^ ; =3^.'^ C f^ti '^ '""^!:^- >'^ >'^ '^> >"^~r.cst> csK p^ o^ r::^ i^Kl^ oC^

    1 S J o_|'^| ='^

    ^ ?*= 9

    P*c31=1

    w 5c3^ - ^ J2. CO ^ ^ f 1-^

    l.p^l^a^ji'uli

    dwis

    ing.

    - ^ ' '^' ^ ^ ^ :^

    5 35p a'^^is^

    S g^

    bL-z^l-^^ji

    ";

    S - ^^ S' if is S11 i-; IS -P'"S tu ""'"' "

    ,3 t- -S ,;^

    '^5sJ^g^^^'3St|'|^ *^ 2 5S tu ki^'i'

    c )- r^^a- is c; ?^ / i

    2";

    ^ ^^ ^ te'3

    , (o 5^ c c: ,5) -

    ^-ig ;^.s ?3 -

    >^ Uj s^ ;;, wj '^

    S ?- =: l-^^

    ^ '^."tu >", sed flaute sp(irit)u i(n) te.

    22, 13 Dies ist mir sehr unklar geblieben. Die WorteaxQotg scheinen mir verdchtig schonwegen des ] nach Eusebianischem Sprachgebrauch solltees oder heissen. Dass , ge-stickt" bedeute, scheint mir nicht mglich. Die bei Hermann Schiller,Gesch. der rm. Kaiserzeit 11, S. 205 von einer Mnze gegebene Ab-bildung des Labarums zeigt drei Bilder unter dem Kranze, oberhalb desTuches, dicht an der Stange: auf der Vorderseite derselben und rechts undlinks. Vgl. brigens zu diesem Capitel: Brieger, Z. f. Kirchengesch. 4.

    1880. S. 194 ff.; Ludivig Jeep, Zur Gesch. Constantins des Grossen,5. 7995 in Hist. u. phil. Aufstze, Ernst Curtius gewidmet. Berlin1884. (Dagegen Schnitze in Theol. Litteraturbl. 1885, Sp. 44.) EduardBratke, Das Monogramm Christi auf dem Labarum Constantins desGrossen, S. 73 91 in Festschrift des Gymnasiums zu Jauer. Jauer 1890.Crivellucci in Studi storici 2. 1893. S. 256 ff. (nach ihm ist De morti-bus Hauptquelle!). Schidtze, Z. f. Kirchengesch. XIV. 1894. S. 521 ff.

    22, 19 Alles was in den Capiteln 29 31 erzhlt wird, gehrt alsoeiner etwas spteren Zeit an als die Erscheinung am Himmel. Den Cap. 29erwhnten Traum will wohl Eusebius auch nicht in die nchste Nachtunmittelbar nach der Himmelserscheinung verlegen, obgleich seine Er-zhlung diese Vorstellung erwecken kann. berhaupt scheint es Euse-bius schwer geworden, die so lange Zeit nachher ihm vom Kaiser ge-machten Mitteilungen zurecht zu stellen. Die Worte S. 22, 19

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    61/475

    F. Einige Bemerkungen zur Schrift ber das Leben Constantins". LVII

    bedeuten nicht: aber hiervon wir bald

    hernach weiter reden." Vgl. Theodor Keim: Der bertritt Constantinsdes Grossen zum Christentum. Zrich 1862, besonders S. 25 und Zu-satz dazu.

    22, 21 Seeck, Gesch. des Untergangs der antiken Welt, S. 128, 3 An-hang: Unmittelbar nach Constantins Ankunft in Rom befand sich Hosiusvon Corduba in seiner Umgebung.

    22, 27 Es verdient bemerkt zu werden, dass der Inhalt des angeblichenUnterrichts der christlichen Priester ziemlich nahe mit den Materienzusammenfllt, die Eusebius selbst in seiner Laus Constantini

    {-)behandelt.

    23, 2 Hier ist also ebensowenig wie Cap. 27 von einem christlichenGlauben Constantins die Rede, sondern nur davon, dass er berzeugtist, in dem Gotte der Christen einen mchtigen, ber den Tod siegendenSchutzgott gefunden zu haben. Es war nach Eusebs Erzhlung nichtConstantin, sondern die christlichen Priester, die die Himmelserscheinungchristlich deuteten.

    23, 8 Dieser Satz ist nicht, wie Mancini, Studi storici ('^ e V. 1896),

    S. 9 sagt, eine Repetition des folgenden Gedankens und daher als Inter-polation anzusehen. Hier wird gesagt, dass es Eheweiber waren, dasses vornehme Frauen waren.

    26, 15 Die Worte ^ ] beziehen sich, wieaus der Construction des Satzes hervorgeht, auf gar nichts anderes als die

    Statue und die Inschrift. Der Ausdruck nur rhetorisch steigernd!

    26, 26 Zu Cap. 40 vgl. Brieger, Z. f. Kirch enges eh. 4. 1880. S. 200 ff. u.Viktor Schnitze, Z. f. Kirchengesch. VII. 1885. S. 343 ff. u. XIV. 1894.S. 510 ff.

    28, 20 Bezieht sich auf die Synode in Arles.

    29, 26 Dies geschah schon 310, also vor der Besiegung des Maxentius,aber es wird im Zusammenhang mit den brigen Feindseligkeiten gegenConstantin hier erzhlt, freilich mit einem sehr unglcklichen Anschlussan das Vorhergehende: ' . ber die Sache vgl.F. Grres: Die Verwandtenmorde Constantins d. Gr. in Z. f. wiss. Th.1887. 30. S. 351 ff. Mancini, Studi storici IV e V. 1896. S. 533 ff",meint, dass der erste Paragraph dieses Capitels interpoliert sei. Aberwenn wir denselben ausscheiden, hngt das brige in der Luft. Euse-bius ist gewhnlich bei dem bergange zu einem neuen Thema un-geschickt.

    29, 29 Es muss hier wohl sein Sohn Crispus gemeint sein, der indessenerst 326 hingerichtet wurde, wie seine Gemahlin Fausta. Dass voll-

    Eusebius I.

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    62/475

    LVIII Einleitung.

    stndige Stillschweigen des Eusebius ber die Gemahlin Fausta, whrenddie Mutter Helene verherrlicht wird, lsst uns ihr Schicksal erraten.Dass Licinius nicht gemeint sein kann, zeigt der Schluss des Capitels,wo es S. 30, 5 heist: kv , whrend imCap. 50 von den Anschlgen des Licinius die Rede ist.

    31, 16 Dass der Krieg, den Licinius somit gegen Constantin und seinenGott begann, d. h. die Verfolgungen der Christen erst nach dem zehntenRegierungsjubilum Constantins ihren Anfang nahmen, kann man nichtauf Grund der Darstellung des Eusebius behaupten. Denn in demvorigen Abschnitte (Cap. 3948) hat Eusebius keine strenge chrono-logische Ordnung beobachtet. Es ist natrlich, dass Eusebius, wenner von dem entscheidenden Kampfe zwischen Heidentum und Christen-tum erzhlen will, so weit ausholt, als ntig ist, um das VerhltnisConstantins zu Licinius zu beleuchten, und dass dieser neue Ab-schnitt sich nicht an das in der vorigen Erzhlung zuletzt genannteEreignis anzuschliessen braucht. Das vorliegende Capitel (50) mit denvielen Aufzhlungen von Vertrgen und Vertragsbrchen kann mankaum anders verstehen als durch die Ereignisse bis auf das Jahr 314.Nach diesem Jahre also versetzt Eusebius den Anfang der Licinia-nischen Christenverfolgung, aber wie viel spter, das geht aus seinerDarstellung nicht hervor. Franz Grres: Krit. Unters, ber die Licinia-nische Christen Verfolgung, Jena 1875, sucht den Beweis zu liefern,dass die Verfolgung im Jahre 319 anfing. Dagegen Th. Keim, Dieletzte rmische Christenverfolgung. Protest. Kirchenzeit. 1875. S. 897fiF.:

    ich darf jetzt gegen Grres sagen: Der Beginn im Jahre 315 stehtzweifellos fest". Hgenfeld in Z. f. wiss. Theol. 1876. S. 162, ist der

    Ansicht, dass die ersten Spuren sich im Jahre 316 zeigten, der volle

    Ausbruch erst 321 stattfand (vgl. Grres, Z. f. wiss. Theol. 1877. S. 217,Note). Seeck, Deutsche Z. f. Gesch. VH. 1892. S. 268: um das Jahr321"; so auch Gesch. d. Untergangs der antiken Welt S. 174, 1 Anhang.Da das Verhltnis zwischen Constantin und Licinius seit 314 ziemlichkhl war, kann man sehr gut verstehen, dass Licinius von der Zeit anunfreundlich gegen die Christen auftrat und allmhlich Plackereien gegensie begann. Eine allgemeine blutige Verfolgung fand nie statt.

    33, 24- , distributiv, bezieht sich nach EusebianischemSprachgebrauch nicht auf eine einzelne Stadt, wie behauptet worden ist(vgl. auch den Anfang des folgenden Capitels). berhaupt gingen alle diegenannten Verordnungen darauf aus, die Organisation der Kirche auf-zulsen, ihre Propaganda zu hindern und es der Regierung mglich zumachen, das Vorhaben der Christen zu berwachen. Aus Vorsicht gaber andere Motive an.

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    63/475

    F. Einige Bemerkungen zur Schrift ber das Leben Constantins". LIX

    82, 31 Dies Gesetz traf zunchst alle die, welche sich im Gefngnissebefanden, besonders die Heiden, da diese wohl die grosse Mehrzahl der

    Eingekerkerten bildeten, aber es war auch gegen die christliche Liebes-

    und damit verbundene Bekehrungsthtigkeit der Christen gerichtet. Die

    Cap. 55 genannten Gesetze waren nicht speziell auf die Christen gemnzt.

    34, 1 Die Verfolgung erstreckte sich also nicht auf alle Bischfe.

    34, 6 Dass die nun folgende Partie des I. Buches nicht deshalb als

    interpoliert betrachtet werden kann, weil sie den Zusammenhang mit BuchII 1 abbreche, Avird jeder zugeben, der sich mit der rhetorischen Compo-sitionsweise der Vita vertraut gemacht hat. Denn die Chronologie ist

    hier mit nichten das ausschliesslich Massgebende. Die bedeutenden Ab-Aveichungen in Cap. 58 von der Hist. Eccl. tragen auch nicht einen fremden,

    sondern vllig Eusebianischen Charakter. Ausserdem, wenn wir vonS. 34, 6 an den Rest von Buch I ausscheiden, ist der Anfang von Buch IIganz wunderlich. Dies gegen Mancini a. a. 0.

    34, 11 Wenn wir von Eusebius eine genaue Einhaltung der chronolo-gischen Ordnung fordern, sind die letzten Capitel des I. Buches (5759)gar nicht am Platze. Aber wenn wir im Auge behalten, dass unser Ver-fasser den Stoff nach rhetorischen Gesichtspunkten ordnet, mssen wir

    zugeben, dass die Episoden von Galerius und Maximinus hier sehr wir-kungsvoll eingefgt worden sind.

    40, 3 Es ist die Sitte des Eusebius, am Anfange eines neuen Buches aufden Schluss des vorhergehenden hinzuweisen, um dem Gedchtnisse desLesers, der von einer Rolle zur anderen berging, in etwas nachzu-

    helfen", wie Birt, Das antike Buchwesen, S. 145, sagt.

    41, 9 Aus der Darstellung dieses und des vorigen Cap. (vgl. besondersS. 40, Z. 1012, auch S. 34, 1) geht unzweideutig hervor, dass nur ein-zelne Bischfe hingerichtet wurden, und dass keine allgemeine Verfol-gung gegen einzelne Christen mit Hinrichtungen, Confiscationen und

    Verbannung stattfanden. Denn die I 55 genannten Massregeln waren(wie Cap. 56 zeigt) nicht speziell gegen die Christen gerichtet.

    45, 15 Das in diesem Capitel Erzhlte bezieht sich auf die Schlacht

    bei Adrianopel 324.

    49, 11 Vgl. zu Capp. 2023 Crivelhicci, Studi storici Vol. III. 1894.S. 369 ff., mit vielen guten Bemerkungen gegen die InterpolationstheorieSchnitzes in Z. f. KG. XIV. 1894: ld

    -^(S. 49, 11); vgl. 50, 8

    - ?)&^. An beiden Stellen ist von den-selben Verordnungen die Rede. Von diesen Edikten spricht indessenEusebius seiner Aufgabe gtmss (S. 12, 23 ff.) nicht nher.

    E*

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    64/475

    LX Einleitung.

    49, 13 dtov

    .iese Verordnungen werden S. 50, 22 mit folgenden Worten erwhnt:

    [ )d' 7/v

    ,d-tov,

    . Das Edikt an die Kirchenwird Aveder hier referiert, noch spter mitgeteilt. Es enthielt wahr-scheinlich eine Hinweisung auf die zu Gunsten der Christen und derKirche gemachten Bestimmungen in dem zweiten, dem an die Ein-wohner des Ostens gerichteten Edikte, welches in diesem und in demfolgenden Capitel (und in Cap. 23) referiert und Capp. 2442 wrtlichangefhrt wird. Von diesem Edikte verden verschiedene Ausdrcke

    gebraucht: S. 49, 29 /)

    ;49, 31

    ;50, 6

    ; 50, 7 &; 50, 26(V, JMBA); 50, 28 ; 50, 31 ; 59, 22. 49, 21 Der von Atimie Betroffenen (in Constantins Edikt Cap. 32== S. 55, 9) vird in Eusebius' Referat nicht gedacht.

    50, 30 Der nun folgende Brief war an die Heiden der stlichenReichshlfte gerichtet. Den an die Gemeinden geschriebenen Brief hat

    Eusebius uns nicht hinterlassen. Was Schnitze., Z. f. Kirchengesch. XIV.1894. S. 527 ff. gegen die Echtheit des Ediktes an die Provinzialen Pa-lstinas" und der kaiserlichen Encyklika" II 4860 vorgetragen hat,ist nicht stichhaltig, wie Seeck, Z. f. Kirchengesch. XVIII. 1897. S. 332 ff',

    dargethan hat.

    52, 3 Im Texte ist nicht nur von Licinius die Rede. Gleich 'in derberschrift hat Eusebius den Pluralis gebraucht: S. 51, 2. Wenn Constantin nur Licinius meint, gebrauchter den Singularis. \^gl. Theodor. H. E. I 20: !' und ^''.

    Cod. Theod. XV: XIV, 1u. 2 u. 3. Die Mehrzahl S. 51, 22 von den Guten {bezieht sich auf Constantin selbst und seinen Vater Constan-tins. Dass Constantin seinen Vater hiermit als einen Christen bezeichne,

    ist nicht der Fall. Nur als Christenfreund wird er beschrieben; vgl. denGegensatz, S. 51,25 . Auchin dem Schreiben Cap. 48 ff. nimmt Constantin nicht nur auf Liciniusund sich selbst, sondern auch auf die frheren Kaiser Bezug. Vgl. auchIV 9 ff. (S. 129, 16; 122, 22 ff.). Frayix Grres, Krit. Unters, ber dieLicinianische Christen verf, Jena 1875, ist (in Zus. u. Bericht.) der An-sicht, dass das Rescript sich nur mit der Rehabilitierung der unter Li-

    cinius gemassregelten Christen befasst. Dagegen C. Weizscker in Theol.

    Literaturz. 1876. Nro. 5: es ist klar, dass Licinius nie vllig abgeholfen

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    65/475

    F. Einige Bemerkungen zur Schrift ber das Leben Constantins". LXI

    hatte und bald feindselig verfahr". Paul llard, Le christianisme etl'empire Romain de Neron Theodose, Paris 1897'-^, glaubt ebenfalls(S. 168 u. 169), dass die Bestimmungen des Ediktes II 2442 nur aufdie Opfer des Licinius Bezug hatten.

    52, 21 Hat Bezug auf Maxentius; vgl. I 36.

    52, 23 Galerius, vgl. I 47; er wird I 58 genannt.Hier ( 27, S. 52, 22) spricht Constantin von oc.

    2, 25 Dies passt sehr gut zu dem, was Euseb. 1 58 u. 59 von Maximinuserzhlt. Die z. T. sehr hnlichen Reflexionen des Eusebius im erstenBuche rhren daher, dass die Darstellung des Eusebius sich auf die Er-zhlungen Constantins und ihm zur Verfgung stehenden AktenstckeConstantins grndete.

    60, 1 Da auch Christen zu Statthaltern eingesetzt wurden und diesenatrlich keine heidnischen Staatsopfer verrichteten, war es nur folge-richtig, den heidnischen Statthaltern zu verbieten, solche Opferhand-lungen zu vollziehen.

    60, 10 Eusebius hat den Inhalt des Gesetzes offenbar nicht richtigAviedergegeben, sondern stark generalisiert. Es kann nur, scheint mir, dadas Gesetz von Eusebius ungefhr ins Jahr 324 versetzt wird, die Rede seinvon einer Ausdehnung der der privaten Mantik und den privaten Opferngeltenden Verbote von 319 und 321 auch auf den Orient. \^gl. zudiesem Capitel Th. Brieger, Z. f. Kirch engesch. IV. 1880. S. 178 ff. Viktor Schnitze, Z. f Kirchengesch. VIII. 1886. S. 517 ff. und 0. Seeck,Deutsche Z. f. Gesch. VII. 1892. S. 96, glauben an ein allgemeines Ver-bot der Mantik und der Opfer. Dagegen Crivellucci, Della fede storica di

    Eusebio S. 15 ff. Lothar Seuffert, Constantins Gesetze und das Christentum.W^rzburg 1891. Schrrs in Hist. Jahrb. d. Grres-Ges. XV. 1894. S. 498 ff.Mit hnlicher Auffassung wie diese sdigt llard (a. a. 0. S. 175) von dem Ver-bote der Errichtung von Gtzenbildern: probablement cette loi fut toutede circonstance, inspiree par les necessites politiques du moment, etdestinee n'y pas survivre"; und S. 176: on doit.. ecarter les expressions tropgenerales d'ecrivains chretiens qui parlent de Constantin comme s'ilavait declare la gaerre aux temples et interdit les sacrifices." Dass erKunstwerke u. dgl. aus den heidnischen Tempeln raubte und gegen grobunsittliche Religionsgebruche einschritt, ist dagegen nach III 54 ff', nichtzu bezweifeln; vgl. auch die Vorkommnisse IV 38 und 39 {Allard). Von absichtlichem Lgen des Eusebius hier (II 45) und IV 23 u. 24darf man nicht reden, denn wenn er falsche Angaben verbreiten wollte,htte er nicht das Dokument II 4860 aufgenommen, das (Cap. 59 60)

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    66/475

    LXIl Einleitung.

    seine Behauptungen gleich auf das richtige Mass recluciert. Vgl. BoissicrRevue des deux Mondes, l^^" juillet 1886, S. 52 (Seeck, Z. f. Kirchen gesch.

    XVIII. 1897. S. 341). brigens htten ja alle Menschen, wenn sie hiermehr als eine rednerische Ausschmckung der Thatsachen gesehen htten,seine Behauptungen zu widerlegen vermocht.

    60, 27 Hiermit wird Licinius gemeint; vgl. 111 3.

    Cl, 14 Etwas bertreibend spricht Eusebius hier und (61, 21) 65, 27von allen Provinzen statt von allen Provinzen des Ostens.

    61, 15 Diese Bemhung beredt zu sein hat die geschraubte, unbehlf-liche Darstelhmg des Briefes hervorgerufen.

    61, 21 Von dieser Proklamation sagt Paul llard, Le christianisme etl'empire Romain de Neron a Theodose. Paris 1897^, S. 170 nicht mitUnrecht: . . au mouvement de la pensee, un son la fois pieux etdominateur du langage, a l'accent triomphale des paroles, on reconnaitConstantin seul: il n'est pas d'ecrit de lui, qui garde aussi evidente la

    marque de son authenticite." ber Schultxes InterpolationstheorieZ. f. Kircheng. XIV. 1894; vgl. Orivellueci, Studi storici Vol. III. 1894,S. 415 if., der den Brief fr eine Verflschung des Eusebius hlt.

    62, 8 ^ so in V, ConstantinischemSprachgebrauche gemss; nicht ., wie inJMBA. Mit diesem Ausdruck wird Constantius nicht geradezu alsChrist bezeichnet. Seeck, Gesch. d. Untergangs der antiken Welt S. 61, 29Anhang.

    64, 13 : was du der Natur, der Sache gemss allen gegebenhast; man kann wohl Constantin einen solchen dunkeln Ausdruck zu-trauen; er wird, scheint es, verteidigt durch 64, 15 ovh

    .llard (vgl. oben), der dies Cap. vollstndig bertragen hat, giebt dies

    mit lors de notre naissance (spirituelle)" wieder wasnatrlich falsch ist. Keims Auffassung (a. a. 0. S. 42 F.) dieser Stelleals auf den Sonnendienst sich beziehend ist ganz verfehlt.

    64, 29: ein sehr dunkler Ausdruck. Es ist dochwohl von den Erzeugnissen der Erde und des Meeres die Rede.

    65, 24 /} , von Allard (a. a. 0. S. 172 u. 173)ganz willkrlich mit obstination" bersetzt, entspricht wohl dem la-teinischen violenta seditio (Zwietracht) und bildet einen Gegensatzzu dem die Christen (vgh S. 64, 3 u. 6) kennzeichnenden Frieden undEintracht. Vgl. sonst zu dieser Stelle Brieger in Z. f. Kirchengesch. 4. 1880.

    S. 177 ff.

    65, 29 ff. Sehr mit Unrecht hat mau hier eine ausfhrliche und genaue

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    67/475

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    68/475

    LXIV Einleitung.

    102, 23 Die Tempelplnderugen des Constantin werden auch vonJulianus, Libanius, Eanapius erwhnt (vgl. Crivellucci: Della fede S. 23).

    105, 20 Schon aus dieser Darstellung des Eusebius ist es klar, dassdie Siege des Christentums in Heliopolis nicht gross waren, und es kannuns nicht befremden, spter (Theodoret IV 22) die Stadt als vlligheidnisch bezeichnet wird.

    123, l-lDerbergang von dem vorigen Abschnitte ist ziemlich abrupt,und die nun folgende Abteilung hat nur wenig innere Einheitlichkeit.Hauptschlich ist die Rede von des Kaisers priesterlich-theologischenInteressen und seinen mit einem gewissen Zwang gegen die Heiden

    verbundenen Massregeln zu Gunstender

    Christen. Eine chronologischeOrdnung darf man hier nicht suchen. Es wird zum Teil schon im2. Buche Erzhltes wiederholt.

    125, 10 Die Streichung von gengt nicht; stilistisch wre esbesser, zu streichen. Aber es bleibt doch die Hrte, dass ausdem vorhergehenden Ool (Dankbarkeit') hier ov(Gnade") zu verstehen ist. Es liegt ein Corruptel vor!

    125, 11 Die Construktion

    ^7]beweist, dass die Worte

    ^nicht ursprnglich in dem

    Gebete waren, vielleicht auch nicht der Name; aber esist mglich, dass die Worte doch von Eusebius selbst herrhren.

    126, 10 kann nach Eusebianischem Sprachgebrauch,und wie das gleich Folgende zeigt, keineswegs die usseren An-gelegenheiten" bedeuten. Dies wird 118, 3 durchausgedrckt.

    126, 15 Vgl. oben S. LXI die Anmerkung zu II 45. Theodor Zahn: Kon-stantin der Grosse und die Kirche (in Skizzen aus dem Leben der altenKirche, Erlangen und Leipzig 1894. S. 241266) meint freilich: Es istnicht zu bezweifeln, dass er zuletzt ein allgemeines Verbot des Gtzen-dienstes erlassen hat." Aber nur auf Grund von Eusebius' Darstellungdrfen wir es nicht behaupten. Wenn ein solches Aktenstck ihm vorgelegenhtte, wrden wir dasselbe ganz gewiss bei ihm wiederfinden. Anderer-seits ist es nicht berechtigt, als Gegenbeweis darauf hinzuweisen, dassthatschlich der heidnische Gtzendienst fortbestand; denn Constantins

    Shne (besonders Constantius) erliessen ja solche noch im Codex Theod.bewahrte generelle Verbote, ohne dass damit der Idololatrie ein Endegemacht wurde. Ein Verbot eines Verbrechens bedeutet nicht eineAusrottung desselben. Vgl. Viktor Schnitze in Theol. Litt.-Bl. 1889.

    Sp. 81 u. 89.

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    69/475

    F. Einige Bemerkungen zur Schrift ber das Leben Constantins". LXV

    136, 31 ov yMiQov

    ^ ^bedeutet nicht: hinter dem gegenwrtigen Werke

    beifgen (anhngen"), wie angenommen worden ist (ungefhr so auchbei Harnack: Die berlieferung und der Bestand der altchristlichenLitteratur S. 582). Die Bedeutung von &-^ ^^publicieren'', passtdazu gar nicht; das spricht auch dagegen. Die Tri-cennatsrede (Laus Const.) steht auch nicht in unseren Handschriften

    hinter der Vita^ sondern vor derselben, unmittelbar nach der Kirchen-

    geschichte oder separat. Vgl. dagegen S. 130, 1 '-,.

    39, 14 Das auf bezogen, isteigentlich ganz verkehrt: er erreichte zu den dreissig Jahren, an denen

    nur einige Monate und Tage fehlten, noch zwei Jahre". Vielleicht standursprnglich . Dann wrde eine wrtliche bersetzung den Sinngeben, Avelchen Stroth in seiner Anmerkung zu dieser Stelle verlangt,aber in den Worten des Eusebius nicht finden kann, nmlich dass einigeMonate und Tage an dem ersten und letzten von den 32 Jahren fehlten.Vgl. I 7.

    140, 1 Diese Angaben des Eusebius, die hier gegen das Ende der ganzenLobrede in schroffer Form wiederholt werden, nachdem er schon frherIV 31 auf dieselben Verhltnisse hingewiesen hatte, deuten auf schwereMissstnde, die teils auf Gnstlingsunfug beruhten, teils auf den laxen

    Grundstzen bei Aufnahme neuer Mitglieder in die Kirche, denen derKaiser das Wort redete (vgl. S. 88, 10 if.) Eine einheitliche Reichs-religion, ohne Heiden und Ketzer, war ihm die Hauptsache.

    141, 18 Gitterwerk" bersetzen Stroth und Hbsch: Die altchrist-

    liche Kirche nach den Baudenkmalen und lteren Beschreibungen.Karlsruhe 1862, aber scheint doch auf einen festen nicht

    durchsichtigen Hintergrund zu deuten. Die Dachschranke war alsoaus vergoldeten mit netzfrmigem Ornament versehenen Kupferplattengemacht.

    147, 17 Die Erklrung von Valesius, dass dies sich darauf beziehe, dass

    auch Constantins Shne den Titel fhrten,

    ist, wie aus dem Zusammenhange hervorgeht, die richtige; nicht die

    Meinung, welche auch vorgetragen worden ist, dass hier darauf hinge-deutet Avird, dass die Edikte in den ersten Monaten nach ConstantinsTode noch mit seinem Namen versehen wurden. (Von den diesbezg-lichen Sachen war IV 67 die Rede.)

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    70/475

    LXVI Einleitung.

    G. ber die Verordnungen und Briefe Constantins.In einem Punkte hat Eusebius nicht um die historische Treue

    und Glaubwrdigkeit seiner Arbeit zu erhhen, sondern hauptschlichum die Beredsamkeit und die christliche Gesinnung des Kaisers rechtdeutlich zu machen, also um den Zweck der Lobrede besser zu er-reichen gegen die Regeln der knstlerischen Darstellung Verstssen:er hat seine Rede durch eingefgte Schreiben des Kaisers unterbrochen.

    Das zuerst II 24 42 von ihm angefhrte Edikt des Kaisers leiteter mit der Bemerkung ein, der Kaiser habe durch dasselbe Gott alsden Verleiher alles Guten und als den Urheber seines Sieges allenMenschen verkndigen wollen; er hebt dabei die Beredsamkeit {

    S. 50, 22) des Verfassers^) hervor. Dann fgt erhinzu, dass er das Edikt, damit es der Nachwelt bewahrt werde ^), als

    Beweismittel der Wahrheit seiner Erzhlung einfge.

    Nur dies fr die Kirche des Morgenlandes wichtigste Schreibendes Kaisers wird ausdrcklich als bekrftigendes Aktenstck mitgeteilt;

    und doch ist es wahrscheinlich, dass es nicht von Eusebius aufgenommen

    worden wre, sondern er sich mit dem Referat II 20. 21 begngt htte,wenn es nicht so viel allgemeine Betrachtungen halbreligiser Art ent-hielte. Hat er doch auch sonst hauptschlich nur solche Briefe oderEdikte mitgeteilt, in denen die wortreichen Betrachtungen ber den

    sachlichen Inhalt das bergewicht haben. Nur einige an ihn selbstadressierte oder speziell Palstina betreffende Briefe sind trotz ihres

    rein sachlichen Charakters dem Leser nicht vorenthalten worden.

    Dass Eusebius eine grosse Sammlung von Briefen Constantins

    vorlag, unterdenen er eine fr seine Schrift passende Auswahl zu

    treffen hatte, geht aus II 23 (S. 50, 22), III 24, III 51 (S. 99, 12), III 58

    (S. 105, 6), III 59 (S. 106, 10) hervor. Vgl. auch den Befund in den

    HSS HL ber die die Kirche betreffenden Briefsammlungen sagtausserdem Sozom. H. E. I 1 (16): ,, ?. . Und etwas sptervon den kirchlichen Verfassern: -

    ) Auch 61 , 15 wird, mit Bezug auf das Edikt II 4860, '^gesagt und S. 99, 15 .) Dass Eusebius nicht nur fr seine Zeitgenossen, sondern auch fr dieNachwelt schrieb, hat Crivellucci Della fede S. 52 nicht beachtet.

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    71/475

    (. ber die Verordnungen und Briefe Constantins. LXVII. Vgl. auch Socr. H.E. I 9 (37). Dass also kaiserliche BriefeEusebius zur Verfgung standen, ist nicht zu bezweifeln.')

    Sind aber die Briefe von Constantin persnlich verfasst worden? Beidem Edikt an die Orientalen wird der Umstand Eusebius besondershervorgehoben, dass der Brief vom Kaiser eigenhndig unterschriebenwar: II 23 (S. 50, 28) ^.'^) Da-durch ist nicht ausgeschlossen, dass Constantin selbst der Verfassergewesen ist, aber sicher ist das nicht, Avenn wir in Betracht ziehen,dass Eusebius in zwei anderen Fllen es nicht unterlassen hat, denKaiser ausdrcklich als den Verfasser zu bezeichnen. Dies ist der Fall

    bei dem Briefe an die Orientalen II 4860, den er (II 47) als -bezeichnet (vgl. auch S. 61, 18). Ferner wird der Brief an den Perser-knig Sapores IV 913 S. 121, 6 alsvorgefhrt. Woher Eusebius seine Notiz, die Verfasserschaft des Kaisersbetrejffend, hatte, wissen wir nicht. Jedenfalls zeigen die drei genanntenBriefe inhaltlich eine grssere bereinstimmung, indem der Kaiser sichin diesen ber seinen religisen Standpunkt direkt ausspricht und den-selben motiviert.

    Da die brigen Urkunden aber, wie die Ingresse

    (3] ) lehren, im Namen des Kaisers ausgefertigtworden sind, kann man sich bei einem Regenten wie Constantin garnicht denken, dass sie nicht der Ausdruck des Willens und der Ge-sinnung des Kaisers wren. In dieser Beziehung giebt es nichts, wasuns zu einem Zweifel berechtigen knnte. Auch sprachlich zeigen smt-liche Urkunden der Vita sie unterscheiden sich bestimmt von demEusebianischen Texte unter sich eine bereinstimmung, die auf denUrsprung aus derselben Kanzlei deutet.

    Aber die Originale waren Avohl lateinisch abgefasst. Avhrend dieUrkunden uns griechisch vorliegen. Wichtig ist fr die Beurteilungdieser Frage die Angabe in der Notia dignitatum XIX: Magisterepistolarum graecarum eas epistolas, quae graece solentemitti, aut ipse dictat aut latine dictatas transfert in graecum.Die Notitia ist freilich erst im Anfange des 5. Jahrhunderts entstanden,aber sie giebt in diesem, wie in anderen Fllen ^ ltere Verhltnisse

    wieder. ber einige von den Edikten giebt aber Eusebius bestimmteAngaben. A^om Edikte II 2442 sagt er (S. 50, 20), dass es sowohl1) ber die Bibliothek in elia Capitolina, vgl. Euseb. Eist. Eccl. VI 20, 1.2) Die Unterschrift bestand in diesem Falle in dem Publikationsbefehle,

    Seeck, Z. f. Kirchen gesch. XVIII. 1S97. S. 325 ff.

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    72/475

    LXVm Einleitung.

    lateinisch als griechisch abgefasst war^), vom Edikte 4860, dasses aus dem Lateinischen bersetzt ist. Der Brief an den Perserknig

    Sapores IV 913 war auch in lateinischer Sprache geschrieben. Vondiesem Schreiben ussert sich Eusebius in einer Weise (S. 121, 5 -' ] -, &*), die vermuten lsst, dassdie von ihm mitgeteilte bersetzung keine officielle war. (Auch dasSoldatengebet, IV 20: lateinisches Original.) Von den brigen Urkunden,bei denen Eusebius ber das Original keine Mitteilung macht, mssen wir

    annehmen,dass sie durch den Magister epistolarum gleich griechisch

    abgefasst wurden, oder dass Eusebius wenigstens von einem lateinischen

    Original keine Kenntnis hatte.

    Hiermit vre nun das Notwendigste ber die Urkunden der Vitagesagt, wenn nicht die von vielen Forschern behauptete Unechtheit oderUnursprnglichkeit dieser Aktenstcke eine eingehende Untersuchung

    derselben erforderlich machen wrde. Es ist behauptet worden, dasszwischen den Urkunden der Vita und denen der Hist. Eccl. ein grosserUnterschied sei; dass jene berhaupt nicht, wenigstens nicht in der vor-

    liegenden Form, als Edikte und Briefe htten ausgefertigt werden knnen.Auch wo man nicht so weit geht, zu behaupten, dass die Urkundenvon Eusebius verflscht (Crivellucci) , oder nach der Zeit des Eusebius

    interpoliert worden seien (Schnitze), meint man doch, dass Eusebiusdie Urkunden stilistisch corrigiert habe.-)

    Besonders sollen die Urkunden II 2442 imd II 4860 durchihren abstrakten Inhalt' und ihre Weitschweifigkeit sich als unecht ver-raten. Diesen Behauptungen gegenber sei zuerst darauf aufmerksamgemacht, dass wir in der Hist.

    Eccles. desEusebius IX 7,

    3

    14eine

    kaiserliche Urkunde besitzen, die sich gut mit jenen Schreiben ver-gleichen lsst. Sie zeigt, wie ein Kaiser, wenn er nicht durch Rck-sicht auf Kollegen gebunden ist (wie es bei dem Dreikaiser-Edikt unddem Mailnder Edikt der Fall war), sich in ffentlichen Aktenstckenin ausfhrlichen Schilderungen ergeht. Dies lange kaiserliche Rescript

    1) AI sojwie von anderen bemerkt worden ist, wie das Diocletianisclie EdiktDe pretiis.

    2) Seeck, Z. f. Kirchengesch. XVII. 1896. S. 61. Spter ist Seeck doch anderer

    Ansicht geworden. Seine Auseinandersetzungen, Z. f. Kirchengesch. XVIII. 1897,

    S. 321 ff. sind fr die Frage sehr aufklrend. Indessen noch F. Leo, Die griechisch-

    rmische Biographie 1901. S. 314: den geflschten oder doch dem Wortlaut nachsehr verdchtigen Kaiserbriefen bei Eusebius." Auch Benjcunin in Pauly-WissowasReal-Encyclopdie, Art. Constantinus": die Urkunden fast alle geflscht oderhchst zweifelhaft."

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    73/475

    G. ber die Verordnungen und Briefe Constantins. LXIX

    wurde noch dazu in Erzsulen eingegraben und in den Stdten mehrererProvinzen aufgestellt. Der Anfang des Constautinischen Ediktes II 24hat sein Gegenstck in den Worten des Maximinus ^) : Endlich einmalhat die schwache Khnheit des menschlichen Verstandes vermocht, alle

    Dunkelheit und Nebel des Irrtums abzuschtteln und zu zerstreuen,welche vormals die Vorstellungen der mehr elenden als gottlosenMenschen, in einer verderblichen Finsternis der Unwissenheit verhllt,

    bekmpfte, so dass sie nun erkennen, dass alles von der gtigen Fr-sorge der unsterblichen Gtter regiert und geordnet werde. Es ist un-beschreiblich, Avie lieb, angenehm und erfreulich es uns gewesen, dass

    ihr einen so grossen Beweis eures gottseligen Vorsatzes gegeben habt."Die Parallele zu der naturphilosophischen Betrachtung ^ita II 58finden wir auch in dem Rescripte 83". Wir wollen aber nicht diesePartie ganz ausschreiben, sondern nur ein Stck von 10 an beifgen:

    Mchten sie doch in den weiten Feldern die blhende und mit ihrenhren Wellen schlagende Saat ansehen; und die Wiesen, die durch frucht-baren Regen mit Gewchsen und Blumen geschmckt sind, und diewiederhergestellte sanfte, gemssigte Heiterkeit der Luft; alle sollten

    sich ferner freuen, dass durch eure Gottseligkeit, durch eure Opfer unddurch euren Gottesdienst die Macht des grossmchtigsten und felsen-festen Mars gemildert worden, und sollten vergngt darber sein, dasssie dieserwegen eines ununterbrochenen Friedens sicher und mit Ruhegeniessen knnen. Und diejenigen, welche von jenem blinden Irrtumund Abweg gnzlich abgelassen haben und zur richtigen und gutenEinsicht wieder zurckgekehrt sind, sollten sich noch mehr freuen, dasie gleichsam wie von einem unerwarteten Ungewitter oder von einerschweren Krankheit befreit worden und den angenehmsten Genuss des

    Lebens auf die Zukunft einernten knnen." Gewiss nach gewhn-lichen Begriffen alles andere als der Kanzleistil!Sollten aber die Kritikaster auch diese Urkunde fr verflscht er-

    klren wollen, so mssten sie sich durch die von Th. Mommsen (Archo-logisch-epigraph. Mitth. XVI, 1) publicierte Zweisprachige Inschrift ausArykanda", in der ein Teil des Rescriptes lateinisch vorliegt, widerlegenlassen. Wenn nun Maximinus in der Verteidigung der alten Gtter-lehre sich auf solche Gemeinpltze einlsst, kann es nicht Wundernehmen, dass Constantin, wenn er in den Edikten fr die neue ReligionPropaganda machen will, sich ausfhrlicher historischer und natur-philosophischer Beweise bedient. Der allgemeine Charakter der Ur-kunden spricht also nicht gegen ihre Echtheit.

    1) Ich citiere wrtlich nach der bersetzung von Stroth,

  • 8/6/2019 Heikel. Eusebius Werke. 1902. Erster Band.

    74/475

    LXX Einleitung.

    In welcher Absicht aber htte Eusebius eine berarbeitung vor-genommen? Natrlich um den St